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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Prüfung von Unregelmäßigkeiten
in Kaltkaschierfolien bzw. auf ein Verfahren zur Prüfung von
Unregelmäßigkeiten
in durch Kaltkaschierfolien auf transparenten Substraten aufgebrachten
Klebeschichten oder zur Prüfung
von optischen Bauteilen allgemein.
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Kaltkaschierfolien
werden für
eine Vielzahl von Klebeaufgaben eingesetzt. Ein besonderer Anwendungsfall
ist das Auflaminieren eines fotografischen Films („Filterfolie") auf ein transparentes
Substrat wie Glas. Hierdurch entsteht eine Art optisches Filter,
welches je nach Ausgestaltung zum Beispiel als Parallaxenbarriereschirm
für autostereoskopische
Bildschirme eingesetzt werden kann.
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Die
Anforderungen an die Qualität
der Kaltkaschierfolie bzw. das optische Filter insgesamt sind im
letztgenannten Falle sehr hoch; sie werden leider nicht immer erfüllt.
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Manchmal
treten in den Klebeschichten der Kaltkaschierfolie streifenförmige und/oder
unregelmäßig begrenzte
und/oder transparente Veränderungen
auf, die in der Lage sind, durchtretendes Licht aus seiner ursprünglichen
Richtung abzulenken. Sie haben in den meisten Fällen eine ungefähre mittlere Breite
von 1–3
mm.
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Diese
optisch wirksamen Störungen
werden im Folgenden als „Schlieren" bezeichnet.
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Schlieren
lassen sich nur schwer beobachten. Sie entfalten ihre störende Wirkung
vor den regelmäßigen Strukturen
der aufgeklebten Filterfolie. Dann sind sie allerdings so störend, dass
sie eine Verwendung des komplettierten optischen Filters nicht mehr
zulassen. Eine Wiederverwendung der Glasplatte ist nur nach aufwändiger Entfernung
von Filter- und Klebefolie von der Glasoberfläche möglich. Die Ausschussquote könnte verbessert
werden, wenn bereits eine Qualitätskontrolle
der Kaltkaschierfolie selbst erfolgt. Versuche, die Schlierendefekte
der Kaltkaschierfolie mittels Stereomikroskopie sichtbar zu machen,
waren sowohl im Durchlicht, im Auflicht als auch bei Dunkelfeld-Beleuchtung
gescheitert. Weder Phasenkontrastnoch Polarisationsmikroskopie waren
hierfür
erfolgreich, weil die Schlieren selbst aus transparenten, linienförmigen,
unregelmäßig begrenzten
Verdickungen in der Klebeschicht der Kaltkaschierfolie bestehen.
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Mit
bloßem
Auge können
Schlieren sowohl in der Klebefolie selbst als auch auf der vorlaminierten Glasplatte
beobachtet werden, wenn man sie vor einem hellen Hintergrund mit
scharfer Hell-Dunkel-Kante, oder vor einem weißem Blatt Papier mit regelmäßiger, schwarzer
Schrift (= Struktur) betrachtet. Sichtbar werden sie dabei indirekt,
weil sie das durchtretende Licht aus seiner ursprünglichen
Richtung ablenken, was zu unregelmäßigen Verzeichnungen regelmäßiger Strukturen
führt,
die durch diese Schlieren hindurch betrachtet werden. Für eine Qualitätskontrolle
der Klebefolienschichten eignet sich eine solche Betrachtungsmethode
jedoch wenig, weil man dabei nach den Schlierenwirkungen suchen muss.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Prüfung von
Unregelmäßigkeiten
in Kaltkaschierfolien bzw. von Unregelmäßigkeiten in durch Kaltkaschierfolien
auf transparenten Substraten aufgebrachten Klebeschichten sowie
allgemein in optischen Bauteilen, die wenigstens teilweise transparent
sind, aufzuzeigen. Diese soll mit möglichst einfachen Mitteln und
auch für
große Stückzahlen
umsetzbar sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Prüfung
von Unregelmäßigkeiten
in Kaltkaschierfolien, umfassend die folgenden Schritte:
- – im
Wesentlichen gleichförmige
Ausleuchtung der zu prüfenden
Fläche
der Kaltkaschierfolie durch eine Lichtquelle,
- – Auffangen
des durch die Kaltkaschierfolie hindurch gedrungenen Lichtes auf
einem im Wesentlichen homogen weißen oder grauen Schirm,
- – Auswertung
des auf dem Schirm aufgefangenen Bildes hinsichtlich der Sichtbarkeit
von Schlieren, welche auf Unregelmäßigkeiten wie Verunreinigungen,
Inhomogenitäten
des Klebefilms, Luftblasen oder dergleichen in der Kaltkaschierfolie
hindeuten.
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Die
besagte Auswertung erfolgt vorzugsweise durch eine das aufgefangene
Bild aufnehmende Kamera, einen daran angeschlossen PC und entsprechende
Steuersoftware. Sie kann aber auch durch einen Bediener erfolgen.
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Als
Ausschusskriterium für
Unregelmäßigkeiten
in der geprüften
Fläche
der Kaltkaschierfolie werden regelhaft die Größe und/oder der Kontrast der
jeweils beobachteten Schlieren herangezogen.
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Der
Abstand zwischen der Lichtquelle und der zu prüfenden Fläche der Kaltkaschierfolie ist
bevorzugt mindestens drei Mal so groß, wie der Abstand zwischen
der zu prüfenden
Fläche
der Kaltkaschierfolie und dem Schirm.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
macht sich die (unregelmäßig) abbildenden
Eigenschaften der Schlieren in den Klebeschichten der Kaltkaschierfolie
zunutze. Durch die möglichst
gleichzeitige, gleichförmige
und gleichhelle (nicht zu helle) Ausleuchtung der gesamten interessierenden
Folienfläche
können
die Schlierenbilder auf einem weißen Schirm sichtbar gemacht
werden, der sich in einem geeignet gewählten Abstand von vorzugsweise
einigen Zentimetern bis einigen 10 Zentimetern hinter der Klebefolie
befindet. Wird der weiße
Schirm transparent ausgeführt,
so kann eine Kamera dahinter die Schlierenbilder aufnehmen, ansonsten
von vorn. Diese Schlierenbilder können dann wie vorstehend beschrieben
mit Hilfe von Rechentechnik und eines entsprechenden Programms ausgewertet
werden. Es können
dafür Kriterien
entwickelt werden, ob eine schlierenartige Störung in der Klebefolie (oder
auch auf dem vorlaminierten Glas) die bekannt kleinen Strukturen
der Barrierefilterfolie stören
oder auch nicht, z. B. wenn sie deutlich kleiner als diese sind. Dies
hat den Vorteil, dass eine rasche Eingangskontrolle der Kaltkaschierfolie
als auch der einseitig (vor)laminierten Glasplatten sowie der kompletten optischen
Filter erfolgen kann. Luftblasen, Fusseln und andere grobe Verunreinigungen
werden ebenfalls auf diese Weise sichtbar gemacht. Dadurch werden
Material, Zeit und Geld gespart, gerade weil unnötige Arbeiten vermieden werden
können.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Prüfung von
Unregelmäßigkeiten
in durch Kaltkaschierfolien auf transparenten Substraten aufgebrachten
Klebeschichten, umfassend die folgenden Schritte:
- – im Wesentlichen
gleichförmige
Ausleuchtung der zu prüfenden
Fläche
der Klebeschicht durch eine Lichtquelle,
- – Auffangen
des durch die Klebeschicht hindurch gedrungenen Lichtes auf einem
im Wesentlichen homogen weißen
oder grauen Schirm,
- – Auswertung
des auf dem Schirm aufgefangenen Bildes hinsichtlich der Sichtbarkeit
von Schlieren, welche auf Unregelmäßigkeiten wie Verunreinigungen,
Inhomogenitäten
eines Klebefilms, Luftblasen oder dergleichen in der Klebeschicht
hindeuten.
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Auch
hier kann die Auswertung durch eine das aufgefangene Bild aufnehmende
Kamera, einen daran angeschlossen PC und entsprechende Steuersoftware
oder aber durch einen Bediener erfolgen.
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Ebenso
können
als Ausschusskriterium für Unregelmäßigkeiten
in der geprüften
Fläche
der Klebeschicht die Größe und/oder
der Kontrast der jeweils beobachteten Schlieren herangezogen werden. Weitere
Kriterien können
definiert werden.
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Der
Abstand zwischen der Lichtquelle und der zu prüfenden Fläche der Klebeschicht ist bevorzugt
mindestens drei Mal so groß,
wie der Abstand zwischen der zu prüfenden Fläche der Klebeschicht und dem
Schirm. Andere Ausgestaltungen sind denkbar.
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Weitere
Ausgestaltungen sehen vor, dass das transparente Substrat aus Glas
oder optischem Kunststoff besteht, wobei vorzugsweise noch mindestens
eine Entspiegelungsschicht vorhanden ist.
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Schließlich kann
auf einer Seite der Klebeschicht ein fotografischer Film angeklebt
bzw. anlaminiert sein, und zwar bereits zum Zeitpunkt der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Dadurch
wird nicht allein die Qualität
der Klebeschicht bzw. der Kaltkaschierfolie überprüft, sondern das gesamte optische
Filter.
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Schließlich wird
die Aufgabe der Erfindung auch gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zur
Prüfung
von Unregelmäßigkeiten
in optischen Bauteilen, die wenigstens teilweise transparent sind, umfassend
die folgenden Schritte:
- – im Wesentlichen gleichförmige Ausleuchtung der
zu prüfenden
Fläche
der optisches Bauteils durch eine Lichtquelle,
- – Auffangen
des durch das optische Bauteil hindurch gedrungenen Lichtes auf
einem im Wesentlichen homogen weißen oder grauen Schirm,
- – Auswertung
des auf dem Schirm aufgefangenen Bildes hinsichtlich der Sichtbarkeit
von Schlieren, welche auf Unregelmäßigkeiten wie Verunreinigungen,
Inhomogenitäten
eines Klebefilms, Luftblasen oder dergleichen im optischen Bauteil
hindeuten.
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Selbstredend
kommen für
diese letzte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die gleichen
Ausstattungsmerkmale wie für
die vorgenannten in Frage.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen:
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1 die
Prinzipdarstellung einer Anordnung zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
sowie
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2 die
schematische Seitenansicht einer Anordnung zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
die Prinzipdarstellung einer Anordnung zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu sehen. Im Folgenden wird das Verfahren zur Prüfung von Unregelmäßigkeiten
in durch Kaltkaschierfolien auf transparenten Substraten aufgebrachten
Klebeschichten 1 illustriert, wobei die Erläuterungen
explizit auch übertragbar
sind auf die erfindungsgemäße Prüfung von
Unregelmäßigkeiten
in Kaltkaschierfolien oder generell in optischen Bauteilen, wie
optischen Filtern im weiter vorn genannten Sinne. Insofern steht
der Bezeichner „1" sowohl für die Klebeschicht,
als auch für
Kaltkaschierfolien und allgemein für optische Bauteile.
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An
Hand der in 1 gezeigten Anordnung wird nun
das erfindungsgemäße Verfahren
wie folgt durch geführt:
- – im
Wesentlichen gleichförmige
Ausleuchtung der zu prüfenden
Fläche
der Klebeschicht 1 durch eine Lichtquelle 2,
- – Auffangen
des durch die Klebeschicht 1 hindurch gedrungenen Lichtes
auf einem im Wesentlichen homogen weißen Schirm 3,
- – Auswertung
des auf dem Schirm 3 aufgefangenen Bildes hinsichtlich
der Sichtbarkeit von Schlieren 4, welche auf Unregelmäßigkeiten
wie Luftblasen 5, Verunreinigungen (z. B. Fusseln 6), allgemeine
Inhomogenitäten
des Klebefilms, Kratzer 7 oder dergleichen in der Klebeschicht
hindeuten.
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Wie
oben beschrieben kann die Auswertung durch eine das aufgefangene
Bild aufnehmende Kamera, einen daran angeschlossen PC und entsprechende
Steuersoftware oder aber durch einen Bediener erfolgen (zeichnerisch
nicht dargestellt).
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Als
Ausschusskriterium für
Unregelmäßigkeiten
in der geprüften
Fläche
der Klebeschicht 1 können
die Größe und/oder
der Kontrast der jeweils beobachteten Schlieren 4 herangezogen
werden. Weitere Kriterien, insbesondere zur Klassifizierung auftretender
Schlieren bzw. Schlierenbilder 4, können definiert werden.
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Der
Abstand D zwischen der Lichtquelle 2 und der zu prüfenden Fläche der
Klebeschicht 1 ist bevorzugt mindestens drei Mal so groß, wie der
Abstand e zwischen der zu prüfenden
Fläche
der Klebeschicht 1 und dem Schirm 3. Andere Ausgestaltungen
sind denkbar.
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In
praxi erwies sich beispielsweise bei einem Abstand D ≈ 150 cm ein
Schirmabstand d von d ≈ 20 cm
als günstig.
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Weitere
Ausgestaltungen sehen vor, dass das transparente Substrat aus Glas
oder optischem Kunststoff besteht, wobei vorzugsweise noch mindestens
eine Entspiegelungsschicht vorhanden ist.
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Schließlich kann
auf einer Seite der Klebeschicht 1 ein fotografischer Film
angeklebt bzw. anlaminiert sein, und zwar bereits zum Zeitpunkt
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dadurch
wird nicht allein die Qualität
der Klebeschicht 1 bzw. der Kaltkaschierfolie überprüft, sondern
das gesamte optische Filter.
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Schließlich gibt 2 die
schematische Seitenansicht einer Anordnung zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wieder, mit einer durch eine Kaltkaschierfolie auf einem transparenten
Substrat aufgebrachten Klebeschicht 1, einer Lichtquelle 2 sowie
einem im Wesentlichen homogen weißen Schirm 3.
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In
allen Ausgestaltungen kann die Lichtquelle 2 eine Halogenlampe,
eine helle Glühbirne
oder eine/mehrere Leuchemitterdiode (LED) sein.
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Das
die Klebeschicht 1 tragende Substrat, z. B. Glas, kann
in einem entsprechenden Rahmen festgeklemmt sein. Bei dem Wesentlichen
homogen weißen
Schirm 3 kann es sich um Transparentpapier oder einen üblich Frontprojektionsschirm
oder sonstige Ausgestaltungen handeln.
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Die
Vorteile der Erfindung sind vielseitig. Sie bietet eine Möglichkeit,
mit sehr einfachen Mitteln Unregelmäßigkeiten in Kaltkaschierfolien
bzw. Unregelmäßigkeiten
in durch Kaltkaschierfolien auf transparenten Substraten aufgebrachten
Klebeschichten sowie allgemein in optischen Bauteilen sichtbar zu
machen. Überdies
ist das erfindungsgemäße Verfahren auch
für den
Einsatz zur Prüfung
großer
Stückzahlen praktikabel
und nutzbar. Der Einsatz des Verfahrens erlaubt die Sicherstellung
der Qualität
schon zeitlich vor der Verarbeitung der Kaltkaschierfolie, um teure Fehllaminierungen
zu vermeiden. Überdies
kann mit dem gleichen Verfahren ein final laminiertes Produkt, etwa
ein (wenigstens teilweise transparentes) optisches Bauteil wie ein
optisches Filter, auf Unregelmäßigkeiten überprüft werden.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist, dass anwendungsabhängige Ausschusskriterien
festgelegt werden können.