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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtenstapels
mit mehreren Schichten auf einem kristallinen Substrat und eine
Anordnung, die den Schichtenstapel und das Substrat umfasst. Die
Erfindung betrifft insbesondere einen Schichtenstapel, der mehrere
Schichten aus einer Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial umfasst.
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Zur
Herstellung von auf einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial basierenden
Bauelementen, wie etwa Leuchtdioden, können auf einem Substrat mehrere
Schichten beispielsweise mittels Metallorganischer Gasphasenabscheidung
ausgebildet werden. Die Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleiterschichten wachsen
auf einem Saphirsubstrat oder einem SiC-Substrat in der Regel mit
einer Wurtzit-Kristallstruktur
auf. Aufgrund der Polarität dieser
Kristallstruktur werden in dem Bauelement piezoelektrische Felder
erzeugt, die sich in Abhängigkeit
von einer Richtung der Polarität
negativ auf die Bauelementeigenschaften auswirken können.
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Eine
Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtenstapels auf
einem kristallinen Substrat welches im Wesentlichen frei von einem
Nitridverbindungshalbleiter ist unter Verwendung Metallorganischer
Gasphasenabscheidung bereit. Das Verfahren umfasst ein Bereitstellen
des kristallinen Substrats, ein Ausbilden einer nitridhaltigen Puffer schicht
auf dem Substrat, so dass eine obere Hauptfläche der nitridhaltigen Pufferschicht aus
Stickstoffatomen gebildet ist und ein Ausbilden einer kristallinen
Schicht aus einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial,
wobei eine obere Hauptfläche
der kristallinen Schicht aus Stickstoffatomen ausgebildet ist, und
die obere Hauptfläche
der kristallinen Schicht im Wesentlichen glatt ist.
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Es
kann insbesondere ein zusammenhängender
Bereich der oberen Hauptfläche
der kristallinen Schicht, welcher einen Durchmesser von mehr als
100 μm aufweist,
im Wesentlichen glatt sein. Der zusammenhängende Bereich weist lediglich
Stufen entlang der oberen Hauptfläche der kristallinen Schicht
auf, die eine Stufenhöhe
von weniger als 20 nm aufweisen.
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Das
Ausbilden der nitridhaltigen Pufferschicht kann ein Zuführen eines
Stickstoffhaltigen Prozessgases bei einer bestimmten Substrattemperatur
umfasst, wobei ein Partialdruck des Stickstoffhaltigen Prozessgases
und die bestimmte Substrattemperatur derart gewählt werden, dass die obere Hauptfläche der
nitridhaltigen Schicht aus den Stickstoffatomen ausgebildet wird.
Die bestimmte Substrattemperatur kann beispielsweise 1000°C oder mehr
betragen.
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Das
Ausbilden der nitridhaltigen Pufferschicht kann das Ausbilden einer
kristallines Aluminiumnitrid enthaltenden Pufferschicht umfassen,
wobei eine c-Achse des kristallinen Aluminiumnitrids im Wesentlichen
parallel zu einer Wachstumsrichtung der nitridhaltigen Pufferschicht
ist. Ferner kann eine c-Achse der kristallinen Schicht im Wesentlichen
parallel zu einer Wachstumsrichtung der kristallinen Schicht sein.
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Das
Ausbilden der kristallinen Schicht aus einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial kann
ein Ausbilden einer Galliumnitridschicht mit einer Schichtdicke
von mehr als 90 nm umfassen.
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Das
Ausbilden der kristallinen Schicht aus einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial kann
ein Ausbilden einer Aluminiumgalliumnitridschicht umfassen, wobei
ein Verhältnis
zwischen einer Anzahl von Aluminiumatomen und einer Anzahl von Galliumatomen
in der Aluminiumgalliumnitridschicht größer als 0,07 ist.
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Des
Weiteren kann vor dem Ausbilden der kristallinen Schicht eine erste
Zwischenschicht aus einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial ausgebildet
werden, welches Atome eines ersten Gruppe III Elements und eines
zweiten Gruppe III Elements umfasst, wobei ein Verhältnis einer
Anzahl der Atome des ersten Gruppe III Elements gegenüber einer
Anzahl der Atome des zweiten Gruppe III Elements mit zunehmender
Schichtdicke der ersten Zwischenschicht zunimmt.
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Nach
dem Ausbilden der ersten Zwischenschicht und vor dem Ausbilden der
kristallinen Schicht kann eine weitere kristalline Schicht aus einem
Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial ausgebildet
werden, welches Atome des ersten und des zweiten Gruppe III Elements
enthält.
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Außerdem kann
nach dem Ausbilden der weiteren kristallinen Schicht und vor dem
Ausbilden der kristallinen Schicht eine zweite Zwischenschicht aus
einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial
ausgebildet werden, welches Atome des ersten und des zweiten Gruppe
III Elements umfasst, wobei ein Verhältnis einer Anzahl der Atome
des ersten Gruppe III Elements gegenüber einer Anzahl der Atome
des zweiten Gruppe III Elements mit zunehmender Schichtdicke der
zweiten Zwischenschicht abnimmt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das erste Gruppe III Element Aluminium und das zweite Gruppe
III Element Gallium.
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Das
kristalline Substrat kann beispielsweise aus Saphir ausgebildet
oder aus Siliziumcarbid ausgebildet sein. Weiterhin kann eine c-Achse
des kristallinen Substrats eine Fehlorientierung zwischen 0,1 und
1,0° gegenüber einer
Normalen einer Hauptflache des Substrats aufweisen.
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Eine
andere Ausführungsform
stellt eine Anordnung umfassend ein kristallines Substrat welches im
Wesentlichen frei von einem Nitridverbindungshalbleiter ist und
einen darauf angeordneter Schichtenstapel bereit. Die Anordnung
umfasst eine auf dem Substrat aufgewachsene nitridhaltige Pufferschicht,
wobei eine obere Hauptfläche
der nitridhaltigen Pufferschicht aus Stickstoffatomen gebildet ist und
eine auf der nitridhaltigen Pufferschicht angeordnete kristalline
Schicht aus einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial,
wobei eine obere Hauptfläche
der kristallinen Schicht aus Stickstoffatomen ausgebildet ist, und
die obere Hauptfläche
der kristallinen Schicht im Wesentlichen glatt ist.
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Insbesondere
ist ein zusammenhängender Bereich
der oberen Hauptfläche
der kristallinen Schicht, welcher einen Durchmesser von mehr als 100 μm aufweist,
im Wesentlichen glatt. Der zusammenhängende Bereich weist lediglich
Stufen entlang der oberen Hauptfläche der kristallinen Schicht
auf, die eine in Wachstumsrichtung gemessene Stufenhöhe von weniger
als 20 nm aufweisen.
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Die
nitridhaltige Pufferschicht kann kristallines Aluminiumnitrid umfassen,
wobei eine c-Achse des kristallinen Aluminiumnitrids im Wesentlichen
parallel zu einer Wachstumsrichtung der nitridhaltigen Pufferschicht
ist. Ferner kann eine c-Achse
der kristallinen Schicht im Wesentlichen parallel zu einer Wachstumsrichtung
der kristallinen Schicht sein.
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Die
kristalline Schicht kann eine Galliumnitridschicht mit einer Schichtdicke
von mehr als 90 nm umfassen.
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Die
kristalline Schicht kann eine Aluminiumgalliumnitridschicht umfassen,
wobei ein Verhältnis zwischen
einer Anzahl von Aluminiumatomen und einer Anzahl von Galliumatomen
in der Aluminiumgalliumnitridschicht größer als 0,07 ist.
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Bei
einer Ausführungsform
ist zwischen der kristallinen Schicht und der nitridhaltigen Pufferschicht
eine erste Zwischenschicht aus einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial
ausgebildet, welches Atome eines ersten Gruppe III Elements und
eines zweiten Gruppe III Elements umfasst, wobei ein Verhältnis einer
Anzahl der Atome des ersten Gruppe III Elements gegenüber einer
Anzahl der Atome des zweiten Gruppe III Elements mit zunehmender
Schichtdicke der ersten Zwischenschicht zunimmt.
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Zwischen
der ersten Zwischenschicht und der kristallinen Schicht kann eine
weitere kristalline Schicht aus einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial
ausgebildet sein, welches Atome des ersten und des zweiten Gruppe
III Elements enthält.
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Des
Weiteren kann zwischen der weiteren kristallinen Schicht und der
kristallinen Schicht eine zweite Zwischenschicht (5) aus
einem Gruppe III-Nitrid-Verbindungshalbleitermaterial ausgebildet
sein, welches Atome des ersten und des zweiten Gruppe III Elements
umfasst, wobei ein Verhältnis
einer Anzahl der Atome des ersten Gruppe III Elements gegenüber einer
Anzahl der Atome des zweiten Gruppe III Elements mit zunehmender
Schichtdicke der zweiten Zwischenschicht abnimmt.
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Das
erste Gruppe III Element kann Aluminium und das zweite Gruppe III
Element Gallium umfassen.
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Das
kristalline Substrat kann beispielsweise aus Saphir oder aus Siliziumcarbid
ausgebildet ist. Ferner kann eine c-Achse des kristallinen Substrats eine
Fehlorientierung zwischen 0,1 und 1,0° gegenüber einer Normalen einer Hauptfläche des
Substrats aufweisen.
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Weitere
Ausführungsformen
sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Die
Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen
mit Hilfe von Figuren näher
erläutert
werden. Darin zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines auf einem kristallinen Substrat
ausgebildeten Schichtenstapels, der mehrere Schichten umfasst, gemäß einer
Ausführungsform,
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt
A eines in 1 mit dem Bezugszeichen A versehenen
Bereichs,
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3 die
kristalline Wurtzit-Struktur von Galliumnitrid,
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4 eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines
Schichtenstapels auf einem Substrat gemäß einer Ausführungsform,
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5A, 5B und 5C mittels
eines Rasterelektronenmikroskops aufgenommene Bilder von oberen
Hauptflächen
jeweiliger weiterer kristalliner Schichten des Schichtenstapels,
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6A, 6B und 6C Oberflächen der
in den 5A, 5B und 5C gezeigten Proben
nach einer Ätzung,
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7A, 7B und 7C Oberflächen von
Hauptflächen
verschiedener Proben,
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8 Ergebnisse
von mittels Röntgendiffraktometrie
durchgeführter
Messungen an den in den 7A, 7B und 7C dargestellten
Proben,
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9A ein
mittels eines Mikroskops aufgenommenes Bild einer oberen Hauptfläche einer
Probe,
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9B ein
mittels eines Rasterelektronenmikroskops aufgenommenes Bild einer
oberen Hauptfläche
der in 9A dargestellten Probe nach Durchführung einer Ätzung,
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10 Ergebnisse
von mittels Röntgendiffraktometrie
durchgeführter
Messungen an den in den 9A und 9B dargestellten
Proben,
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11A und 11B mittels
AFM-Messungen erhaltene Oberflächenprofile
von N-face AlxGa1-xN-Schichten
mit unterschiedlichem Aluminiumgehalt,
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12 und 12B während eines
Abscheidungsprozesses der N-face AlxGa1-xN-Schichten, deren Oberflächenprofile
in den 11A und 11B gezeigt
sind gemessene Reflektivitäten, und
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13A und 13B mittels
eines Rasterelektronenmikroskops aufgenommene Bilder von Oberflächen der
Proben, deren Oberflächenprofile
in den 11A und 11B dargestellt
sind, nachdem eine Ätzung
mit heißer
KOH durchgeführt
wurde.
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1 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung eines auf einem kristallinen
Substrat 1 ausgebildeten Schichtenstapels, der mehrere
Schichten 1, ..., 6 umfasst. Die mehreren Schichten 1,
..., 6 des Schichtenstapels sind derart ausgebildet, dass
jeweilige von dem Substrat 1 entfernte Hauptflächen der mehreren
Schichten 1, ..., 6 aus Stickstoffatomen gebildet
sind. Das kristalline Substrat 1 ist im Wesentlichen frei
von einem Nitridverbindungshalbleiter. Das kristalline Substrat 1 kann
aber auch völlig
frei von einem Nitridverbindungshalbleiter sein. Beispielsweise kann
das kristalline Substrat als ein c-face Saphir-Substrat, oder als ein 4H
bzw. 6H SiC-Substrat ausgebildet sein.
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Das
Substrat 1 kann dabei eine leichte Fehlorientierung aufweisen,
die sich hinsichtlich der Kristallqualität der aufwachsenden Schichten
als vorteilhaft erweisen kann. Die Fehlorientierung des Substrats 1 beträgt bevorzugt
zwischen 0,2° und
1°, zum Beispiel
0,3°. Eine
solche Fehlorientierung führt
zu deutlich glatteren Schichten mit vermindertem Inselwachs turn
und reduzierter Rauhigkeit. Die Rauhigkeit der aufwachsenden Schichten
kann also dadurch reduziert werden.
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Dem
Substrat 1 folgt in Wachstumsrichtung Z gesehen eine nitridhaltige
Pufferschicht 2 nach, wobei die von dem Substrat 1 entfernte
obere Hauptfläche 7 der
nitridhaltigen Pufferschicht aus Stickstoffatomen ausgebildet ist.
Die nitridhaltige Pufferschicht 2 ist als Aluminiumnitridschicht
ausgebildet, welche beispielsweise eine polare Wurtzit-Struktur aufweisen
kann. Bei der Wurtzit-Struktur handelt es sich um eine hexagonale
Struktur, bei der jedes Atom von vier Atomen der anderen Sorte regulär tetraedisch
umgeben ist. Die Wachstumsrichtung Z ist dabei im Wesentlichen parallel
zur kristallografischen c-Achse der Aluminiumnitridschicht 2 gewählt. Eine derart
ausgebildete Aluminiumnitridschicht, bei der die obere Hauptfläche aus
Stickstoffatomen gebildet ist, weist eine so genannte N-face Polarität auf und wird
auch als N-face
Aluminiumnitridschicht bezeichnet. Die Schichtdicke der Aluminiumnitridschicht 2 kann
beispielsweise 200 nm betragen.
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Der
nitridhaltigen Pufferschicht 2 folgt in Wachstumsrichtung
Z gesehen eine erste, aus einem Gruppe III-Nitridverbindungshalbleitermaterial
ausgebildete Zwischenschicht 3 nach. Die erste Zwischenschicht 3 ist
als Aluminiumgalliumnitridschicht AlxGa1-xN ausgebildet, wobei ein Anteil der Galliumatome
in der ersten Zwischenschicht 3 in Wachstumsrichtung Z
ausgehend von AlN bis zu beispielsweise Al0,4Ga0,6N zunimmt. Die erste Zwischenschicht 3 ist als
N-face Aluminiumgalliumnitridschicht mit einer Wurtzit-Struktur
ausgebildet, bei der eine von dem Substrat 1 entfernte
Hauptfläche
aus Stickstoffatomen gebildet ist. Die erste Zwischenschicht 2 kann beispielsweise
eine Schichtdicke von 25 nm aufweisen.
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Der
ersten Zwischenschicht 3 folgt in Wachstumsrichtung Z gesehen
eine kristalline N-face Al0,4Ga0,6N-Schicht 4 mit
einer Wurtzit-Struktur nach. Die Dicke der Schicht 4 kann
beispielsweise 300 nm betragen.
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Der
kristallinen Schicht 4 folgt in Wachstumsrichtung Z gesehen
eine zweite N-face Zwischenschicht 5 aus AlxGa1-xN nach, wobei ein Anteil der Galliumatome
in der zweiten Zwischenschicht 5 ausgehend von Al0,4Ga0,6N abnimmt.
Eine Schichtdicke der zweiten Zwischenschicht kann beispielsweise
60 nm betragen.
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Der
zweiten Zwischenschicht 5 folgt in Wachstumsrichtung Z
gesehen eine weitere kristalline Schicht 6 aus einem Gruppe
III-Verbindungshalbleitermaterial nach, wobei die weitere kristalline Schicht
als N-face Schicht ausgebildet ist und somit eine obere Hauptfläche 8 der
weiteren kristallinen Schicht 6 aus Stickstoffatomen ausgebildet
ist. Die weitere kristalline Schicht 6 kann beispielsweise
aus Galliumnitrid ausgebildet sein und eine Schichtdicke von etwa
90 nm aufweisen. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist die weitere kristalline Schicht 6 als AlxGa1-xN-Schicht mit 0,07 ≤ X ≤ 1 ausgebildet. Die Schichtdicke
der AlxGa1-xN-Schicht 6 kann
beispielsweise einige 100 nm oder 1 μm betragen.
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Die
obere Hauptfläche 8 der
weiteren kristallinen Schicht 6 ist im Wesentlichen glatt.
Dies bedeutet, dass ein lateraler Bereich der oberen Hauptfläche 8,
welcher mindestens einen Durchmesser von 100 μm aufweist, lediglich Stufen
entlang der oberen Hauptfläche 8 mit
einer in Wachstumsrichtung Z gemessenen Stufenhöhe von weniger 20 nm aufweist.
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Die
Anordnung umfassend das Substrat 1 und den Schichtenstapel
oder einige der Schichten des Schichtenstapels kann daher vorteilhaft
beispielsweise als Aufwachssubstrat für die Herstellung eines auf
Galliumnitrid basierenden Bauelements, beispielsweise einer Leuchtdiode
oder eines LASERS mit N-face Polarität verwendet werden. Aufgrund
der N-face Polarität
der weiteren kristallinen Schicht 6 wachsen auch die folgenden,
zur Herstellung des Bauelements erforderlichen Schichten mit N-face
Polarität
auf. Eine auf Galliumnitrid basierende Leuchtdiode mit N-face Polarität hat den
Vorteil, dass interne Piezofelder einem Stromfluss während des
Betriebs nicht entgegenwirken. Außerdem kann bei einer derartigen
Leuchtdiode mittels KOH sehr leicht eine Aufrauhschicht der Oberfläche realisiert werden,
wodurch eine Abstrahlcharakteristik der Leuchtdiode verbessert wird.
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2 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt
A des in 1 mit dem Bezugszeichen A versehenen Bereichs.
Wie gezeigt, weist ein lateraler Bereich LB der oberen Hauptfläche 8 der
weiteren kristallinen Schicht Stufen S1, S2, S3 mit jeweiligen in
Richtung der Wachstumsrichtung Z gemessenen Stufenhöhen D1,
D2, D3 auf. Jede der Stufen S1, S2, S3 weist eine Stufenhöhe D1, D2,
D3 auf, die geringer ist als 20 nm, wobei der laterale Bereich LB
einen Durchmesser von mehr als 100 μm aufweist.
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3 zeigt
die kristalline Wurtzitstruktur von Galliumnitrid, wobei das linke
Bild eine Galliumnitridstruktur mit Gaface Polarität zeigt
und das rechte Bild eine Galliumnitridstruktur mit N-face Polarität zeigt.
In 3 sind die Galliumatome als kleine Kugeln, und die
Stickstoffatome als große
Kugeln dargestellt. Ferner ist die Richtung der jeweiligen c-Achsen
der Kristallstrukturen durch entsprechende Pfeile angedeutet. Wie
gezeigt sind die oberen Atome der N-face Struktur Stickstoffatome
und die oberen Atome der Ga-face Struktur Galliumatome.
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4 veranschaulicht
ein Verfahren zur Herstellung eines mehrere Schichten 2,
..., 6 enthaltenden Schichtenstapels auf einem kristallinen
Substrat 1 mittels Metallorganischer Gasphasenabscheidung (MOCVD)
gemäß einer
Ausführungsform.
Die mehreren Schichten werden derart ausgebildet, dass jede der
Schichten eine Wurtzit-Struktur mit einer N-face Polarität aufweist.
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Mit
Bezug auf Block 100 wird ein kristallines Substrat 1,
welches im Wesentlichen oder völlig
frei von einem Nitridverbindungshalbleiter ist, in einem Reaktor
bereitgestellt. Das Substrat kann beispielsweise ein c-plane Saphirsubstrat,
oder ein 4H oder 6H SiC-Substrat sein. Ferner kann das Substrat 1 eine
Fehlorientierung zwischen 0,2° und
1°, zum
Beispiel 0,3° aufweisen.
Bei dem Substrat kann es sich um ein so genanntes EPI Ready-Substrat
handeln, welches vor der weiteren Prozessierung keiner Reinigung
unterzogen wird. Es können
jedoch auch Reinigungsschritte des Substrats 1 vor der
weiteren Prozessierung durchgeführt
werden.
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Mit
Bezug auf Block 200 wird auf dem Substrat 1 eine
nitridhaltige Pufferschicht 2 aus Aluminiumnitrid mit einer
Schichtdicke von etwa 200 nm ausgebildet. Dazu wird zunächst das
Substrat auf eine Temperatur, welche höher als eine vorgegebene Temperatur
ist, erhitzt. Der vorgegebene Wert für die Temperatur beträgt beispielsweise
1000°C,
kann jedoch in Abhängigkeit
von dem jeweiligen verwendeten Reaktortyp variieren.
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Dann
werden Aluminium und Stickstoff enthaltende Precursoren bei einem
Reaktordruck von etwa 50 bis 200 mbar zugeführt. Die Substrattemperatur
und der Reaktordruck werden bei der Abscheidung nachfolgender Schichten
beibehalten, können jedoch
auch individuell verändert
werden. Die Precursoren werden insbesondere derart zugeführt, dass
beide Precursoren in etwa zur gleichen Zeit die Oberfläche des
Substrats 1 erreichen, oder dass der Stickstoff enthaltende
Precursor die Oberfläche
des Substrats 1 vor dem Aluminium enthaltenden Precursor
erreicht.
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Der
aluminiumhaltige Precursor kann beispielsweise Trimetylaluminium
und der stickstoffhaltige Precursor kann beispielsweise Ammoniak
umfassen. Beispielsweise werden während der Abscheidung der Pufferschicht
2 6000 sccm Ammoniak und 100 sccm Trimetylaluminium zugeführt. Dies
entspricht einem Verhältnis
der Ammoniakmoleküle
zu den Trimethylaluminummolekülen
von 3000. Die Precursoren können
jedoch auch mit einem Verhältnis der
Ammoniakmoleküle
zu den Trimethylaluminummolekülen
von etwa 1000 bis 10000 zugeführt
werden. Weiterhin können
auch andere Aluminium bzw. Stickstoff enthaltende Precursoren zur
Abscheidung der Pufferschicht verwendet werden, wobei gegebenenfalls
die Substrattemperatur und der Reaktordruck entsprechend angepasst
werden.
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Im
Falle, dass es sich bei dem Substrat 1 um ein Saphirsubstrat handelt,
wird zunächst
die Oberfläche
des Saphirs nitridiert, indem Sauerstoffatome in Folge der Substrattemperatur
von der oberen Hauptfläche
des Saphirsubstrats entfernt und durch Stickstoffatome des Ammoniaks
ersetzt werden. Somit bildet sich zunächst ein Monolager aus Aluminiumnitrid,
dessen obere Hauptfläche
aus Stickstoffatomen gebildet ist. Obwohl das Saphirsubstrat eine andere
Kristallstruktur als die Pufferschicht aufweist, wächst die
Pufferschicht mit N-face Polarität
auf dem Monolager auf.
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Durch
die spezielle Auswahl der Prozessparameter wird erreicht, dass eine
N-face Pufferschicht aus Aluminiumnitrid, deren obere Hauptfläche aus Stickstoffatomen
ausgebildet ist, ausgebildet wird. Es hat sich insbesondere gezeigt,
dass die Substrattemperatur ausreichend hoch sein muss, damit die
Sauerstoffatome aus dem Saphirsubstrat entfernt werden und der Ammoniak
hinreichend zerlegt wird, so dass genügend Stickstoffatome zur Verfügung stehen,
um die aus dem Saphirsubstrat entfernten Sauerstoffatome zu ersetzen.
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Im
Falle, dass es sich bei dem Substrat um ein 4H oder 6H SiC-Substrat
handelt, ist es zur Ausbildung einer Aluminiumnitridpufferschicht
mit N-face Polarität
erforderlich, dass die obere Hauptfläche des Substrats aus Kohlenstoffatomen
gebildet ist, also eine C-face Polarität aufweist. Aufgrund der im
Wesentlichen gleichen Kristallstruktur des Substrats und der Aluminiumnitridpufferschicht
wächst
die Aluminiumnitridpufferschicht epitaktisch auf das Substrat auf.
Das Anwachsen der Aluminiumnitridpufferschicht auf dem Substrat
erfolgt zweidimensional, wodurch ein Inselwachstum, das beispielsweise
zu Stufen in der Aluminiumnitridpufferschicht führen würde, vermieden wird.
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Mit
Bezug auf Block 300 wird auf der nitridhaltigen Pufferschicht 2 eine
erste Zwischenschicht 3 aus AlxGa1-xN ausgebildet, wobei der Anteil der Galliumatome
mit zunehmender Schichtdicke bis auf beispielsweise Al0,4Ga0,6N zunimmt. Dazu wird ein Gallium enthaltender
Precursor, beispielsweise Trimetylgallium gleichzeitig mit dem Aluminium
enthaltenden Precursor und dem Stickstoff enthaltenden Precursor zugeführt, wobei
ein Fluss des Gallium enthaltenden Precursor kontinuierlich erhöht wird.
Beispielsweise wird ein Fluss des Trimethylgalliums von 0 sccm auf 10
sccm während
des Abscheidens der ersten Zwischenschicht 3 erhöht.
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Mit
Bezug auf Block 400 wird danach eine kristalline Schicht 4 aus
AlxGa1-xN, im vorliegenden Fall
aus Al0,4Ga0,6N,
mit einer Schichtdicke von 300 nm ausgebildet, indem die Flüsse nach
der Abscheidung der ersten Zwischenschicht 3 beibehalten
werden.
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Mit
Bezug auf Block 500 wird auf der kristallinen Schicht 4 eine
zweite Zwischenschicht 5 aus AlXGa1-xN ausgebildet, wobei der Anteil der Galliumatome
mit zunehmender Schichtdicke abnimmt. Dies wird erreicht, indem
der Fluss des Aluminium enthaltenden Precursors kontinuierlich verringert
wird. Der Fluss des Aluminium enthaltenden Precursors kann beispielsweise
auf 0 sccm erniedrigt werden, wodurch eine obere Hauptfläche der
zweiten Zwischenschicht aus Galliumnitrid gebildet ist. Der Fluss
des Aluminium enthaltenden Precursors kann aber auch auf einen Wert
erniedrigt werden, der größer als
0 sccm ist, so dass die obere Hauptfläche der zweiten Zwischenschicht
aus AlxGa1-xN gebildet
ist.
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Danach
wird mit Bezug auf Block 600 eine weitere kristalline Schicht 6 ausgebildet,
indem die Flüsse
der Precursoren nach Abscheidung der zweiten Zwischenschicht 5 aufrechterhalten
werden. Wenn während
des Abscheidens der zweiten Zwischenschicht der Fluss des Aluminium
enthaltenden Precursors auf 0 sccm erniedrigt wurde, wird demnach
eine weitere kristalline Schicht 6 aus Galliumnitridschicht,
beispielsweise mit einer Schichtdicke von 100 nm ausgebildet. Im
Falle, dass während
des Abscheidens der zweiten Zwischenschicht der Fluss des A luminium
enthaltenden Precursors nicht bis auf 0 sccm erniedrigt wurde, wird
eine weitere kristalline Schicht 6 aus AlxGa1-xN ausgebildet, wobei die Stoichiometrie
der weiteren kristallinen Schicht 6 durch die Flüsse der
einzelnen Precursoren bestimmt ist.
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Die 5a bis 5C zeigen
mittels eines Rasterelektronenmikroskop (SEM, engl. scanning electron
microscope) aufgenommene Bilder von oberen Hauptflächen 8 jeweiliger
weiterer kristalliner Schichten 6, welche als Galliumnitridschicht
ausgebildet sind und mit ähnlichen
oder denselben Prozessbedingungen wie mit Bezug auf 4 beschrieben,
hergestellt wurden.
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5A zeigt
ein mittels eines Rasterelektronenmikroskops aufgenommenes Bild
der oberen Hauptfläche 8 einer
Galliumnitridschicht 6, bei deren Herstellung die nitridhaltige
Pufferschicht 2 bei einer Substrattemperatur von etwa 1040° aufgewachsen wurde.
Außerdem
wurde bei der Abscheidung der nitridhaltigen Pufferschicht mit der
Zuführung
des Ammoniakprecursors erst 30 Sekunden nach Beginn der Zuführung des
Trimetylaluminiumprecursors begonnen. Die übrigen Prozessbedingungen zur
Ausbildung der nitridhaltigen Pufferschicht 2 sowie die
Prozessbedingungen zur Ausbildung der weiteren Schichten 3, 6 des
Schichtenstapels entsprachen den mit Bezug auf 4 beschriebenen
Prozessbedingungen.
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Wie
aus 5A ersichtlich ist, weist die obere Hauptfläche 8 der
Galliumnitridschicht einige Löcher
L auf. Diese Löcher
L können
entstanden sein, indem die nitridhaltige Pufferschicht 2 beispielsweise inselförmig auf
dem Substrat 1 aufgewachsen ist, und diese inselförmige Struktur
auch auf die nachfolgend abgeschiedenen Schichten übertragen
wurde.
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5B zeigt
ein mittels eines Rasterelektronenmikroskops aufgenommene Bild einer
oberen Hauptfläche 8 einer
Galliumnitridschicht 6, bei deren Herstellung die nitridhaltige
Pufferschicht bei einer Substrattemperatur von 1000°C aufgewachsen
wurde, und der Ammoniakprecursor erst 30 Sekunden nach Beginn der
Beginn der Zuführung
des Trimetylaluminiumprecursors zugeführt wurde. Die übrigen Prozessbedingungen
zur Ausbildung der nitridhaltigen Pufferschicht 2 sowie
die Prozessbedingungen zur Ausbildung der weiteren Schichten 3,
..., 6 des Schichtenstapels entsprachen den mit Bezug auf 4 beschriebenen
Prozessbedingungen.
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Ein
Vergleich mit 5A zeigt, dass durch die erhöhte Substrattemperatur
während
der Abscheidung der nitridhaltigen Pufferschicht die Anzahl der
Löcher
L in der Galliumnitridschicht deutlich reduziert wurde.
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5C zeigt
ein mittels eines Rasterelektronenmikroskops aufgenommene Bild einer
oberen Hauptfläche 8 einer
Galliumnitridschicht 6, bei deren Herstellung die Substrattemperatur
während
der Abscheidung der nitridhaltigen Pufferschicht 1000° betrug und
die Precursorentrimetylaluminium und Ammoniak gleichzeitig zugeführt wurden.
Aus 5C ist ersichtlich, dass die obere Hauptfläche 8 keinerlei
Löcher
aufweist und die Oberfläche
der oberen Hauptfläche 8 im
Wesentlichen glatt ist. Das mit dem Bezugszeichen P versehene Partikel,
beispielsweise ein Staubkorn, wurde verwendet, um den Fokus auf die
obere Hauptfläche 8 der
Schicht 6 einzustellen, da dies normalerweise bei einer
derart glatten Schicht nicht möglich
ist.
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Durch
eine gezielte Einstellung der Prozessparameter bei der Abscheidung
der nitridhaltigen Pufferschicht kann folglich erreicht werden,
dass die weitere kristalline Schicht eine glatte Oberfläche aufweist,
die frei von Löchern
oder Stufen ist.
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Um
festzustellen, ob die in 5A bis 5C dargestellten
oberen Hauptflächen 8 eine N-face-,
Ga-face-Polarität
oder Mischungen davon aufweisen, können die jeweiligen oberen
Hauptflächen
mit heißer
KOH, beispielsweise bei einer Temperatur von 80°C geätzt werden. Bei einer Ätzung mit KOH
werden nur Domänen
von Galliumnitridschichten, welche eine N-face Polarität aufweisen,
geätzt, während Domänen welche
eine Ga-face Polarität aufweisen
nicht geätzt
werden.
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Die 6A bis 6C zeigen
die Oberflächen
von den in 5A, 5B beziehungsweise 5C dargestellten
Proben, bei denen eine Ätzung mit
heißer
KOH durchgeführt
wurde. Wie aus 6A ersichtlich, weist die obere
Hauptfläche 8 zusätzlich zu
den in 5A dargestellten Löchern L
eine Vielzahl kleinerer Löcher
L auf, die durch die Ätzung
mit KOH hervorgerufen wurden. Aus der Anzahl und Größe der weiteren
Löcher
L' kann auf die
Eigenschaften der in 5A dargestellten oberen Hauptfläche der
Galliumnitridschicht rückgeschlossen
werden. Im vorliegenden Fall ergibt eine Abschätzung, dass die obere Hauptfläche 8 aus
unterschiedlichen Domänen
gebildet ist und die eine Ga-face Polarität aufweisenden Domänen einen
Anteil von etwa 95 aufweisen.
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6B zeigt
die Oberfläche
der Probe, die in 5B gezeigt ist, nachdem die
KOH-Ätzung
durchgeführt
wurde. Aus einem Vergleich mit 5B ergibt
sich, dass eine Vielzahl von Löchern
L' hinzugekommen
sind. Eine Abschätzung
ergibt, dass die in 5B gezeigte obere Hauptfläche 8 aus
unterschiedlichen Domänen
gebildet ist und die eine Ga-face Polarität aufweisenden Domänen einen
Anteil von zirka 80% aufweisen.
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6C zeigt
eine Oberfläche
der Probe, deren Oberfläche
in 5C dargestellt ist. Durch die Ätzung mit KOH wurden die Schichten
bis auf das Saphirsubstrat entfernt. Daraus ergibt sich, dass die in 5C dargestellte
Oberfläche
der Galliumnitridschicht zu 100% aus N-face gebildet ist.
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7A zeigt
ein Bild einer glatten oberen Hauptfläche 7 einer Aluminiumnitridpufferschicht 2, welche
gemäß dem mit
Bezug auf 4 beschriebenen Verfahren auf
einem Saphirsubstrat abgeschieden wurde, wobei die Prozessierung
nach der Abscheidung der Aluminiumnitridpufferschicht beendet wurde.
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7B zeigt
ein Bild einer glatten oberen Hauptfläche einer kristallinen Schicht 4 welche
aus Al0,4Ga0,6N
gebildet ist, und welche gemäß dem mit Bezug
auf 4 beschriebenen Verfahren auf einer ersten Zwischenschicht 3 abgeschieden
wurde, wobei die Prozessierung nach der Abscheidung der kristallinen
Schicht 4 beendet wurde.
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7C zeigt
ein Bild einer oberen Hauptfläche 8 einer
weiteren kristallinen Schicht 6 welche aus GaN gebildet
ist, und welche gemäß dem mit
Bezug auf 4 beschriebenen Verfahren auf
der zweiten Zwischenschicht 5 abgeschieden wurde. Die Schichtdicke
der kristallinen Schicht 6 beträgt deutlich mehr als 100 nm.
Aus 7C ist ersichtlich, dass bei dieser hohen Schichtdicke
die Hauptfläche 8 nicht glatt
ist, sondern Facetten aufweist.
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8 zeigt
mittels einer Röntgendiffraktationsmessung
an den in den 7A, 7B und 7C gezeigten
Proben in Abhängigkeit
des Winkels 2 Theta gemessenen Intensitäten. Die jeweiligen mit AlN,
Al0,4Ga0,6N und
GaN versehenen Pfeile geben dabei Literaturwerte für Winkel
an, unter denen Intensitätspeaks
bei einer Messung der entsprechenden Schichten auftreten.
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Die
Kurve K1 in 8 wurde bei einer Messung an
der oberen Hauptfläche
der in 7A gezeigten Probe aufgenommen.
Wie aus 8 ersichtlich, ist der Peak
der Kurve K1 im Vergleich zu dem Literaturwert für AlN leicht in Richtung höherer Winkel
verschoben. Aus dem Peak der Kurve K1 ergibt sich ein Wert für die Gitterkonstante
c der Aluminiumnitridschicht von 5,06 Å. Dies ist nur eine geringfügige Abweichung
zu dem in der Literatur gegebenen Wert von 4,98 Å.
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Die
Kurve K2 in 8 wurde bei einer Messung an
der oberen Hauptfläche
der in 7B gezeigten Probe aufgenommen.
Wie aus 7A ersichtlich, stimmen die
Peaks der Kurve K2, welche von der Al0,4Ga0,6N und der darunter liegenden AlN-Schicht 2 hervorgerufen
wurden, nahezu mit den Literaturwerten für eine Al0,4Ga0,6N- bzw. eine AlN-Schicht überein.
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Die
Kurve K3 in 8 wurde bei einer Messung an
der oberen Hauptfläche 8 der
in 7C gezeigten Probe aufgenommen. Die in 8 gezeigten Peaks
der Kurve K3 stimmen im Wesentlichen mit den Literaturwerten für eine GaN-,
eine Al0,4Ga0,6N- und
eine AlN-Schicht überein.
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9A zeigt
ein mittels eines Mikroskops aufgenommenes Bild einer glatten oberen
Hauptfläche
einer kristallinen Schicht 4, welche aus Al0,4Ga0,6N ausgebildet ist und gemäß dem mit
Bezug auf 4 beschriebenen Verfahren unter
Verwendung eines Saphirsubstrats hergestellt wurde. Die gesamte
Schichtdicke der auf dem Saphirsubstrat abgeschiedenen Schichten
beträgt
500 nm. Wie aus 9A ersichtlich, ist die obere
Hauptfläche
der Al0,4Ga0,6N-Schicht
glatt.
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9B zeigt
eine Oberfläche
der Probe deren obere Hauptfläche 8 in 9A gezeigt
ist, nachdem eine Ätzung
unter Verwendung von KOH für
die Dauer von 2 min bei 80°C
durchgeführt
wurde.
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In 10 sind
Ergebnisse von an den in 9A und 9B gezeigten
Proben mittels Röntgendiffraktrometrie
durchgeführten
Messungen gezeigt, wobei die Kurven K4, K5 und K6 Messungen an unterschiedlichen
Stellen der in 9A gezeigten Probe, und die
Kurve K7 eine Messung an der in 9B gezeigten
Probe repräsentieren.
Die Peaks der Kurven K4, K5 und K6 zeigen, dass die Probe, deren
obere Hauptfläche
in 9A gezeigt ist, eine Al0,4Ga0,6N- und eine AlN-Schicht aufweist. Nach
der Ätzung
sind, wie Kurve K7 zeigt, keine Peaks mehr erkennbar. Das bedeutet,
dass durch die Ätzung
die AlN- und die AlGaN-Schichten der Probe entfernt wurden und die
in 9B gezeigte Oberfläche der Probe die Oberfläche des
Saphirsubstrats ist. Damit ist gezeigt, dass anfänglich AlN- und AlGaN-Schichten mit N-face Polarität auf das
Saphirsubstrat aufgewachsen wurden.
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Die 11A und 11B zeigen
mittels AFM-Messungen erhaltene Oberflächenprofile von N-face AlxGa1-xN-Schichten
mit unterschiedlichem Aluminiumgehalt und einer Schichtdicke von
etwa 600 nm. Die AlxGa1-xN-Schichten
wurden jeweils auf einer Pufferschicht aus Al0,2Ga0,8N, welche auf einem C-face SiC Substrat
ausgebildet wurde, abgeschieden. Die AlxGa1-xN-Schicht, deren Oberflächenprofil in 11A gezeigt ist, ist aus Al0,06Ga0,94N ausgebildet, während die Schicht, deren Oberflächenprofil
in 11B gezeigt ist aus Al0,12Ga0,88N ausgebildet ist. Ein Vergleich der
beiden 11A und 11B zeigt, dass
das in 11A gezeigte Oberflächenprofil deutlich
rauer ist als das in 11B gezeigte Oberflächenprofil.
Die Schicht mit dem höheren
Aluminiumgehalt ist demnach glatter als die Schicht mit dem niedrigeren
Aluminiumgehalt.
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Dies
wird auch aus den in den 12A und 12B gezeigten in-situ Messungen der Reflektivität R während des
jeweiligen Abscheidungsprozesses deutlich. Wie aus 12A ersichtlich ist, nimmt die Reflektivität R ausgehend
vom Zeitpunkt t0, an dem mit der Abscheidung der Pufferschicht begonnen
wurde, deutlich ab, was auf eine Erhöhung der Rauhigkeit während des
Schichtwachstums schließen
lässt.
In 12B hingegen bleibt der Wert der Reflektivität R während der
Dauer des Abscheidungsprozesses nahezu konstant.
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Die 13A und 13B zeigen
mittels eines Rasterelektronenmikroskops aufgenommene Bilder von
Oberflächen
der Proben, deren Oberflächenprofile
in den 11A und 11B dargestellt sind,
nachdem eine Ätzung
mit heißer
KOH durchgeführt
wurde. Daraus ist ersichtlich, dass die AlGaN-Schichten komplett
entfernt wurden und daher eine zu 100% mit N-face Polarität ausgebildet
waren.
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Aufgrund
der mit Bezug auf die 11 bis 13 beschriebenen Eigenschaften, insbesondere
die Glattheft und die 100% N-face Polarität, sind AlxGa1-xN-Schichten, bei denen X größer als
etwa 0,06 ist, geeignet, um darauf auf Gruppe III-Nitrid Verbindungshalbleitern
basierende Bauelemente herzustellen.