DE102007056398A1 - Flexibles Extraktionsverfahren für die Herstellung sequenzspezifischer Molekülbibliotheken - Google Patents

Flexibles Extraktionsverfahren für die Herstellung sequenzspezifischer Molekülbibliotheken Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Extraktionsverfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe unter Verwendung einer Molekülbibliothek.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Extraktionsverfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe unter Verwendung einer Molekülbibliothek.
  • Die selektive Extraktion von Molekülen ist für viele Arbeitsgebiete in der Biochemie, Biologie und Medizin ein zentraler und wichtiger Prozess. Zu diesen Arbeitsgebieten gehört die Extraktion und Aufreinigung von Nukleinsäuren, Proteinen, Zuckern und weiteren biochemischen funktionellen Molekülen.
  • Auch in der Genetik spielen biochemische Methoden zur Extraktion von bestimmten Molekülen, Verbindungen oder Stoffklassen eine wichtige Rolle. Besondere Bedeutung kommt dabei der Aufreinigung von Nukleinsäuren, meist DNA und RNA, zu. Wesentliche Schritte der Rekombinationstechnik setzen die Isolation und Reinigung von bestimmten Nukleinsäuren, z. B. von Plasmid-DNA oder genomischer DNA, voraus. Auch die Konstruktion von Gen-Bibliotheken aus messenger-RNA (mRNA), die eine zentrale Bedeutung in der Gentechnik hat, ist auf die Isolation einer gewünschten RNA-Population angewiesen. Aus solchen Bibliotheken werden Gene oder Genfragmente "gefischt", um sie weiter untersuchen oder manipulieren zu können.
  • Biochemische, biologische und medizinische Analyseverfahren lassen sich durch Miniaturisierung und Parallelisierung in ihrer Effizienz und Aussagekraft enorm steigern. Solche Miniaturisierungen betreffen z. B. die Analyse von genetischem Material mit Hilfe von Hybridisierungsexperimenten auf DNA-Mikroarrays. Durch Entwicklung von Mikroarrays aus geeigneten DNA-Sonden als Rezeptoren lassen sich ganze Genome und Transkriptome analysieren. Neben den recht weit verbreiteten DNA-Mikroarrays sind auch Verfahren miniaturisiert und parallelisiert worden, die dem Screening nach Molekülen mit besonderen Eigenschaften dienen, z. B. Ribozymen. Weitere Beispiele für Rezeptoren auf Mikroarrays sind Proteine und solche Moleküle, die in der Natur nicht vorkommen, wie z. B. Peptidnukleinsäuren (PNA). Viele solcher Assay-Formate werden unter der Rubrik Biochips zusammengefasst. Alle diese Assay-Formate und Biochips sind potenziell für die Isolation und Reinigung des Probenmaterials und die Probenvorbereitung nutzbar.
  • Mikroreaktionstechniken können mit solchen Mikroarrays gekoppelt werden, um sowohl bei Probenvorbereitung als auch bei Herstellung des eigentlichen Arrays zu schnellen und effizienten Systemen zu kommen. Dies schließt auch die Verwendung von mikrofluidischen Verfahren mit ein.
  • Für die biochemische Isolation von Nukleinsäuren stehen zahlreiche Methoden zur Verfügung. Die Methoden erlauben zwar die Isolation und gegebenenfalls auch Aufreinigung von RNA oder DNA über ihre biophysikalischen Eigenschaften, sind dabei aber völlig unspezifisch in Bezug auf die Sequenz des Nukleinsäurestranges.
  • So können aus Gesamt-RNA, die unterschiedliche Sorten RNA enthält, mRNA-Moleküle relativ spezifisch isoliert werden, indem man auf einer festen Phase, z. B. Latex-Beads, Magnet-Beads, Controlled Pore Glass-Beads oder der Matrix einer Säule Poly-Thymidin Stränge (poly-T Stränge) immobilisiert. Diese Poly-T Stränge hybridisieren nach Zugabe von Gesamt-RNA mit dem Poly-Adenin (poly-A) Schwanz von mRNA-Molekülen und erlauben das Abtrennen der nichtgebundenen RNA-Moleküle. Die mRNA-Moleküle werden dann isoliert, indem der Puffer entsprechend so geändert wird, dass die Hybridisierung zugunsten von Einzelsträngen aufgehoben wird. Die frei werdenden mRNA-Moleküle kann man anschließend eluieren.
  • Der Informationsgehalt einer solchen Isolationsmatrix ist vergleichsweise gering, da nur zwei Kategorien von Zielmolekülen unterschieden werden können, nämlich mit oder ohne poly-A Schwanz.
  • Im Falle von Isolationsverfahren für Proteine verhält es sich zumeist ähnlich. So werden Immunglobuline häufig durch eine Isolationsmatrix in einer Säule mit immobilisiertem Protein A (aus Staphylococcus aureus) isoliert (Brown et al., Biochem. Soc. Transactions (England) 26 (1998), 249). In anderen Versionen des Verfahrens werden Antikörper für eines oder wenige Zielmoleküle an die Isolationsmatrix gebunden.
  • Solche Isolationsverfahren werden allgemein als Affinitätschromatographie bezeichnet. Ein Nachteil dieser Verfahren besteht darin, dass keine parallele selektive Isolation unterschiedlicher Zielmoleküle möglich ist.
  • US-Patent 6,013,440 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Affinitätsmatrix, wobei ein Satz unterschiedlicher Nukleinsäuresonden auf einem festen Träger immobilisiert wird, um auf diese Weise Zielnukleinsäuren einer noch unbekannten Sequenz aus einer Probe anzureichern. Neben anderen Nachteilen ist hervorzuheben, dass das vorgeschlagene Verfahren flächige Träger als Isolationsmatrix verwendet, die nur eine ungünstige Elution erlauben. Auch mit diesem Verfahren können somit die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile nicht beseitigt werden.
  • WO 03/031965 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung, bei denen ein mikrofluidischer Träger als Isolationsmatrix verwendet wird, der eine selektive Isolation von bestimmten biochemischen funktionellen Molekülen (Zielmolekülen), insbesondere eine sequenzspezifische parallele Isolation mehrerer Spezies von Zielmolekülen, aus einem Gemisch erlaubt.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe unter Verwendung einer Molekülbibliothek, bestehend aus freien Fänger-Rezeptoren, die spezifische Wechselwirkungen mit den Zielmolekülen aufweisen. Das Verfahren umfasst vorzugsweise eine parallele Isolierung von mehreren Zielmolekülen unter Verwendung einer Bibliothek von mehreren unterschiedlichen Fänger-Rezeptoren. Die Synthese der Molekülbibliothek findet auf einem festen Träger, insbesondere auf einem mikrofluidischen Täger statt. Vor Inkontaktbringen mit der Probe werden die die Molekülbibliothek bildenden Fänger-Rezeptoren vom Träger abgelöst, insbesondere durch chemische oder/und physikalische Verfahren, oder abgeschrieben bzw. abkopiert, insbesondere durch enzymatische Verfahren. Die Fänger-Rezeptoren werden mit funktionellen Gruppen markiert und dann mit der Probe in Kontakt gebracht, so dass eine Bindung der Zielmoleküle an die für die Zielmoleküle spezifischen Fänger-Rezeptoren erfolgen kann, und Komplexe der Zielmoleküle und der Fänger-Rezeptoren entstehen. Die gebildeten Komplexe, die z. B. aus einem Fänger-Rezeptor und einem Zielmolekül bestehen, werden anschließend von übrigen Probenkomponenten abgetrennt, vorzugsweise durch Immobilisierung an eine Festphase, z. B. über die funktionelle Gruppe. Anschließend können die an die Festphase gebundenen Zielmoleküle eluiert werden.
  • Die Funktionalität eines Zielmoleküls ist durch seine Fähigkeit zur selektiven Bindung an einen für das Zielmolekül spezifischen Fänger-Rezeptor, vorzugsweise durch bioaffine Wechselwirkungen wie Hybridisierung, Rezeptor-Ligand-Bindung, Antigen-Antikörper-Bindung, Saccharid-Lectin-Bindung etc., definiert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Bereitstellung eines Trägers mit einer Molekülbibliothek, d. h. einen Array von selektiv bindenden Rezeptoren bzw. Fängersonden, die zur Isolierung der Zielmoleküle geeignet sind. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt eine in situ Synthese der Rezeptoren auf oder in dem Träger, vorzugsweise einem mikrofluidischen Reaktionsträger. Diese Vorgehensweise erlaubt bei Einsatz entsprechender Verfahren für die in situ Synthese einen sehr hohen Informationsgehalt der Molekülbibliothek. Im Fall von Nukleinsäuren als Zielmoleküle kann ein geeignetes System für die in situ Synthese der entsprechenden Fängersonden Tausende von definierten Sequenzen einer Molekülbibliothek herstellen. Somit wird durch die Erfindung ein Weg eröffnet, um gezielt Hunderte bis Tausende oder sogar Millionen von individuellen DNA- oder RNA-Molekülen gezielt aus einem Gemisch zu isolieren.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. zum Einsatz kommen in der akademischen Forschung, der Grundlagenforschung, der industriellen Forschung, in der Qualitätskontrolle, in der Pharmaforschung, in der Biotechnologie, in der klinischen Forschung, in der klinischen Diagnostik, in Screening-Verfahren, in der patientenindividuellen Diagnostik, in klinischen Studien, in der Forensik, für genetische Tests, wie Elternschaftsbestimmungen, in der Tier- und Pflanzenzucht oder im Umweltmonitoring.
  • Ein Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe, umfassend die Schritte:
    • (a) Bereitstellen eines Trägers mit einem Array von mehreren verschiedenen frei wählbaren Fängermolekülen, die an jeweils unterschiedlichen Positionen auf dem oder im Träger immobilisiert sind,
    • (b) Ablösen der Fängermoleküle von dem Träger,
    • (c) Markieren der Fängermoleküle, wobei das Markieren vor oder nach dem Ablösen der Fängermoleküle gemäß Schritt (b) erfolgen kann,
    • (d) Inkontaktbringen der markierten Fängermoleküle mit einer Probe, die zu isolierende Zielmoleküle enthält, unter Bedingungen, bei denen Zielmoleküle spezifisch an die markierten Fängermoleküle binden können,
    • (e) Abtrennen von nicht an Fängermoleküle gebundenem Material aus der Probe und
    • (f) Isolieren der Zielmoleküle.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe, umfassend die Schritte:
    • (a) Bereitstellen eines Trägers mit einem Array von mehreren verschiedenen frei wählbaren Fängermolekül-Matrizen, die an jeweils unterschiedlichen Positionen auf dem oder im Träger immobilisiert sind,
    • (b) Abschreiben der Fängermolekül-Matrizen, um Fängermoleküle in freier Form zu erhalten,
    • (c) Markieren der Fängermoleküle, wobei das Markieren während oder nach dem Abschreiben gemäß Schritt (b) erfolgen kann,
    • (d) Inkontaktbringen der markierten Fängermoleküle mit einer Probe, die zu isolierende Zielmoleküle enthält, unter Bedingungen, bei denen Zielmoleküle spezifisch an die markierten Fängermoleküle binden können,
    • (e) Abtrennen von nicht an Fängermoleküle gebundenem Material aus der Probe und
    • (f) Isolieren der Zielmoleküle.
  • Die durch das erfindungsgemäße Verfahren isolierten Zielmoleküle werden vorzugsweise aus biologischen Polymeren, wie Nukleinsäuren, z. B. doppelsträngigen oder einzelsträngigen DNA-Molekülen, z. B. genomischen DNA-Molekülen oder cDNA-Molekülen, oder RNA-Molekülen, Polypeptiden, wie etwa Proteinen, Glykoproteinen, Lipoproteinen, Nukleoproteinen etc., Peptiden und Sacchariden ausgewählt.
  • Bevorzugt handelt es sich bei den Zielmolekülen um Nukleinsäuren und die Fängermoleküle werden aus dazu komplementären Hybridisierungssonden ausgewählt. Bei den Hybridisierungssonden kann es sich ebenfalls um Nukleinsäuren, insbesondere DNA-Moleküle, jedoch auch um Nukleinsäureanaloga, wie Peptidnukleinsäuren (PNA), Locked-Nukleinsäuren (LNA) etc. handeln. Die Hybridisierungssonden haben vorzugsweise eine Länge entsprechend 10–100 Nukleotiden und müssen nicht durchgängig aus Bausteinen mit Basen bestehen, d. h. sie können beispielsweise auch abasische Bausteine, Linker, Spacer etc. enthalten. Die Hybridisierungssonden oder deren Komplemente können am 3'-Ende, 5'-Ende oder dazwischen oder an mehreren Positionen am Träger gebunden sein.
  • Ein anderes bevorzugtes Beispiel für Fängermoleküle sind Peptide. Desweiteren können selbstverständlich auch niedermolekulare Substanzbibliotheken als Rezeptoren eingesetzt werden.
  • Vorzugsweise werden die auf dem Träger immobilisierten Fängermoleküle bzw. Fängermolekül-Matrizen, z. B. die Hybridisierungssonden, durch in situ Synthese, z. B. durch schrittweisen Aufbau aus Synthesebausteinen, auf dem Träger erzeugt und sind damit frei wählbar. Die Bausteine für diese in situ Synthese können Monomere der betreffenden Stoffklasse sein, also im Fall von Nukleinsäuren z. B. Nukleotidbausteine. Es kann sich aber auch um komplexere Bausteine handeln, so z. B. Oligonukleotide oder Oligopeptide aus mehreren, z. B. 2, 3, oder 4, Monomereinheiten.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete Probe ist vorzugsweise eine komplexe Probe, d. h. die Zielmoleküle müssen aus einer Vielzahl ähnlicher Molekülspezies selektiv isoliert werden. Die Probe kann eine biologische Probe sein, z. B. eine Probe aus einem biologischen Organismus, z. B. aus einer Körperflüssigkeit, eine Probe aus einer Zell- oder Mikroorganismenkultur etc. Weiterhin kann die Probe auch aus synthetischen Quellen, z. B. aus einer Synthesevorrichtung, stammen, oder ein Gemisch aus biologischem und synthetischem Material sein. Auch die Verwendung aus vorgefertigten Molekülbibliotheken, in denen spezifische Zielmoleküle vorhanden sein können, ist möglich.
  • Die Probe kann vor dem Inkontaktbringen mit den Rezeptoren gegebenenfalls prozessiert werden, z. B. durch enzymatische Reaktion wie Amplifikation, Restriktionsspaltung, Markierung, Transkription, Translation, Fraktionierung, Vorreinigung etc. Die zu isolierenden Zielmoleküle können somit in markierter oder unmarkierter Form vorliegen.
  • Der die Fängermoleküle bzw. Fängermolekül-Matrizen in immobilisierter Form enthaltende Array wird bevorzugt auf einem strukturierten Träger, besonders bevorzugt an einem Träger mit Kanälen, z. B. mit geschlossenen Kanälen, bereitgestellt. Die Kanäle sind beispielsweise Mikrokanäle mit einem Querschnitt von 10–10 000 μm. Beispiele für geeignete Träger mit Kanälen sind in WO 00/13017 und WO 00/13018 beschrieben. Vorzugsweise wird ein Träger verwendet, der zumindest teilweise im Bereich der Positionen mit den immobilisierten Fängermolekülen bzw. Fängermolekül-Matrizen optisch transparent oder/und elektrisch leitfähig ist. Alternativ können jedoch auch andere Arten von Trägern, z. B. planare Träger wie etwa Mikroskopslides, Verwendung finden, die eine Herstellung definierter Molekülbibliotheken von Fängermolekülen ermöglichen.
  • Der für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzte Träger enthält einen Array mit mehreren verschiedenen Spezies von immobilisierten Fängermolekülen bzw. Fängermolekül-Matrizen, z. B. mit mindestens 10, vorzugsweise mindestens 100, besonders bevorzugt mindestens 1000 verschiedenen Spezies von Fängermolekülen bzw. Fängermolekül-Matrizen. Die einzelnen immobilisierten Spezies unterscheiden sich darin, dass sie eine unterschiedliche Struktur, z. B. Nukleinsäuresequenz, aufweisen und gegebenenfalls – im Falle von Fängermolekülen – unterschiedliche Zielmoleküle binden und – im Falle von Fängermolekül-Matrizen – beim Abschreiben unterschiedliche Fängermoleküle ergeben. Die Fängermoleküle bzw. Fängermolekül-Matrizen werden vorzugsweise in situ schrittweise durch orts- oder/und zeitspezifisches Koppeln von Synthesebausteinen an den jeweils vorbestimmten Positionen auf dem oder im Träger aufgebaut.
  • An einer vorbestimmten Position kann nur eine einzige Fängermolekül-Spezies bzw. Fängermolekül-Matrizenspezies oder ein Gemisch von mehreren verschiedenen Fängermolekül-Spezies bzw. Fängermolekül-Matrizenspezies immobilisiert oder synthetisiert werden. Beispielsweise kann man Gemische von Spezies verwenden, die für das gleiche zu isolierende Zielmolekül spezifisch sind, z. B. ein Satz von verschiedenen Hybridisierungssonden für die Isolierung einer einzigen bestimmten Ziel-Nukleinsäure. Alternativ können die Fängermoleküle auch extern synthetisiert und anschließend auf dem Träger immobilisiert werden, z. B. durch Spotting.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Träger in einer Vorrichtung integriert, umfassend eine programmierbare Lichtquellenmatrix, eine Detektormatrix, einen vorzugsweise zwischen Lichtquellen- und Detektormatrix angeordneten Träger sowie Mittel zur Zufuhr von Fluids in den Träger und zur Ableitung von Fluids aus dem Träger. Die programmierbare Lichtquellen- bzw. Belichtungsmatrix kann eine Reflexionsmatrix, eine Lichtventilmatrix, z. B. eine LCD-Matrix oder eine selbstemittierende Belichtungsmatrix, sein. Derartige Lichtmatrices sind in WO00/13017 und WO00/13018 offenbart. Die Detektormatrix kann gegebenenfalls im Trägerkörper integriert sein.
  • Der in situ Aufbau von Fängermolekülen auf dem Träger kann fluidchemische Schritte, photochemische Schritte, elektrochemische Schritte oder Kombinationen von zwei oder mehreren dieser Schritte umfassen. Ein Beispiel für eine elektrochemische Synthese von Fängermolekülen auf einem Träger ist in DE 101 20 633.1 beschrieben. Ein Beispiel für ein Hybridverfahren, umfassend die Kombination von fluidchemischen Schritten und photochemischen Schritten, ist in DE 101 22 357.9 beschrieben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch zur Herstellung von mehrere Bibliotheken von Fängermolekülen auf einem einzigen Träger. So kann sich nach der Ablösung von Fängermolekülen bzw. nach dem Abschreiben von Fängermolekül-Matrizen ein weiterer Synthese-Ablösungs- bzw. Abschreib-Zyklus anschließen. Auf diese Weise lassen sich mit einem Träger auch sehr unterschiedliche Molekülspezies, wie mRNA-Moleküle oder DNA-Sequenzen, isolieren. Darüber hinaus ist eine Umstellung auf neue Zielmoleküle mit einem einzigen Träger möglich. Das Verfahren ist gut automatisierbar und kann mit weiteren nachfolgenden Prozessierungsschritten, wie einer Amplifikationsreaktion, z. B. unter Verwendung eines PCR-Thermocyclers, einer Detektion oder einer in vitro Translation kombiniert werden.
  • In einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Fängermoleküle, die spezifisch an die Zielmoleküle binden können, direkt auf dem Träger bereitgestellt. In dieser Ausführungsform der Erfindung sind die Fängermoleküle über eine spaltbare Bindung an den Träger gekoppelt, so dass ein Ablösen der Fängermoleküle vom Träger beispielsweise durch photochemische oder/und fluidchemische Schritte folgen kann. Hierzu werden vorzugsweise photolabile oder/und chemisch labile, z. B. durch Säuren, Basen oder/und Reduktion spaltbare Bindungen zwischen dem Fängermolekül und dem Träger vorgesehen. Vor oder nach dem Ablösen vom Träger werden die Fängermoleküle markiert. Dies erfolgt vorzugsweise durch Einführung von einer oder mehreren funktionellen Gruppen. Diese funktionellen Gruppen können beispielsweise während der Synthese in Form von funktionalisierten Synthesebausteinen oder/und nach der Synthese (auf dem Träger oder nach dem Ablösen) durch Reaktion des Fängermoleküls mit geeigneten funktionellen Gruppen eingeführt werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Träger mit immobilisierten Fängermolekül-Matrizen bereitgestellt. Auf diesem Träger werden durch Abschreiben der Matrizen vorzugsweise mittels enzymatischer Methoden die Fängermoleküle in freier Form hergestellt, beispielsweise durch enzymatische Elongation von Primer-Molekülen, die an Teilsequenzen der Matrizen binden, z. B. hybridisieren, oder mittels anderer Methoden, wie etwa in WO 2005/051970 beschrieben, deren Offenbarung hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. In dieser Ausführungsform sind die Fängermolekül-Matrizen vorzugsweise Nukleinsäuren und die Fängermoleküle hierzu komplementäre Nukleinsäuremoleküle. Die Einführung von Markierungsgruppen in die Fängermoleküle kann während der Herstellung, z. B. während der enzymatischen Synthese, beispielsweise durch Verwendung von mit funktionellen Gruppen derivatisierten Primer-Molekülen und/oder Synthesebausteinen, oder nach dem Herstellen der Fängermoleküle durch Derivatisierung mit geeigneten reaktiven funktionellen Gruppen erfolgen.
  • Nach dem Eluieren der Fängermoleküle von dem Träger kann auch eine Amplifikation der aus den Fänger-Rezeptoren bestehenden Molekülbibliothek erfolgen. Vorzugsweise wird hierzu ein verzerrungsfreies Amplifikationsverfahren verwendet, bei dem die ursprüngliche Zusammensetzung der Molekülbibliothek gewahrt bleibt. Ein Beispiel hierfür ist die Emulsions-PCR. In dieser Ausführungsform können die zur Markierung vorgesehenen funktionellen Gruppen beispielsweise durch Verwendung markierter Amplifikationsprimer oder markierter Nukleosidtriphosphat-Derivate eingeführt werden.
  • Die funktionellen Gruppen, mit denen die Fängermoleküle im erfindungsgemäßen Verfahren markiert werden, sind vorzugsweise Festphasenbindungsgruppen, d. h. Gruppen, die an eine geeignete Festphase, z. B. an einen weiteren Träger wie oben angegeben, eine Mikrotiterplatte, eine Säule oder partikuläre Festphasen wie Kugeln, gebunden werden können. Vorzugsweise wird als funktionelle Gruppe ein erster Parter eines bioaffinen Bindepaares verwendet, der mit hoher Affinität und Spezifität mit dem komplementären zweiten Partner des Bindepaares reagieren kann. Beispiele für geeignete Paare von Bindepartnern sind Antigen bzw. Hapten/Antikörper, Biotin/Streptavidin, Zucker/Lectin, Ligand/Rezeptor etc. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die funktionelle Gruppe Biotin und die komplementäre Gruppe der Festphase Streptavidin oder Avidin. Selbstverständlich können anstelle von Biotin auch mit Streptavidin bzw. Avidin bindefähige Biotinderivate verwendet werden.
  • Durch Immobilisierung von funktionalisierten Fängermolekülen können im erfindungsgemäßen Verfahren die an die Fängermoleküle gebundenen Zielmoleküle von anderen Probenkomponenten, beispielsweise von nicht mit den Fängermolekülen bindefähigen Komponenten der Probe, abgetrennt werden. Die Immobilisierung der Fängermoleküle auf der Festphase kann ortsunspezifisch, aber auch – bei Verwendung unterschiedlicher funktionalisierter Gruppen – auch ortsspezifisch erfolgen, z. B. auf verschiedenen Partikeln oder an verschiedenen räumlichen Bereichen einer gemeinsamen Festphase.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung werden mehrere Subfraktionen der zur Isolierung der Zielmoleküle verwendeten Molekülbibliothek von Fängermolekülen hergestellt. Diese Subfraktionen, die vorzugsweise mit verschiedenen Spezies oder Gruppen von Zielmolekülen bindefähig sind, können auf einem Träger räumlich getrennt von anderen Subfraktionen hergestellt und räumlich oder/und zeitlich von anderen Subfraktionen vom Träger abgelöst bzw. abgeschrieben/abkopiert werden. Alternativ können Subfraktionen der Molekülbibliothek auch auf mehreren Trägern jeweils separat hergestellt werden. Gegebenenfalls können verschiedene Subfraktionen der Molekülbibliothek auch mit unterschiedlichen funktionellen Gruppen markiert werden. Beispielsweise kann eine erste Subfraktion von Fängermolekülen mit Biotin markiert werden und an Streptavidin- bzw. Avidin-beschichtete Festphase binden. Eine andere Subfraktion kann wiederum mit einem Antigen oder Hapten markiert werden und an eine mit dem entsprechenden gegen das Antigen oder Hapten gerichteten Antikörper beschichteten Festphase binden.
  • Das Isolieren der Zielmoleküle umfasst vorzugsweise eine Elution der Zielmoleküle von der Festphase unter Bedingungen, bei denen die Bindung des Zielmoleküls an das Fängermolekül gelöst wird, aber das Fängermolekül weiter an der Festphase gebunden bleibt.
  • Die Elution der auf der Festphase immobilisierten Zielmoleküle kann in einem einzigen Schritt erfolgen. Andererseits kann jedoch eine orts- oder/und zeitspezifische Elution erfolgen, wobei einzelne Zielmoleküle oder einzelne Gruppen von Zielmolekülen zunächst in einem ersten Schritt von der Festphase eluiert werden und die Elution weiterer Zielmoleküle oder Gruppen von Zielmolekülen in einem oder mehreren nachfolgenden Schritten erfolgt.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Elution mittels einer Temperaturänderung, z. B. einer Temperaturerhöhung, die zu einer Denaturierung von Nukleinsäure-Doppelsträngen führt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch für die Isolierung von Proteinen und anderen Molekülen, insbesondere DNA-bindenden Molekülen, eingesetzt werden, wenn als Fängermoleküle geeignete Fängersonden ausgewählt werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können daher DNA-bindende Proteine mit Hilfe von DNA-Fängersonden, die als Doppel- oder Einzelstrang vorliegen können, isoliert werden. In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können auch Peptidfängersonden für die Isolierung von Proteinen oder DNA-Molekülen verwendet werden. In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden als Fängersonden Nukleinsäuren mit speziellen Bindungseigenschaften verwendet, z. B. Aptamere oder Ribozyme.
  • Die isolierten Zielmoleküle können direkt oder indirekt für diagnostische oder therapeutische Zwecke eingesetzt werden. Weiterhin kann das extrahierte Material in Nachfolgereaktionen eingesetzt werden. So können aus extrahierten Nukleinsäuren Proteine oder Peptide, z. B. durch Transfer in geeignete Vektoren (Klonierung), oder in geeignete Zielzellen (Transformation bzw. Transfektion) oder durch in vitro Translation, insbesondere Isolierung von mRNA-Zielmolekülen, erzeugt werden.
  • Im Folgenden ist der schematische Ablauf einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens am Beispiel von Nukleinsäuren als Zielmolekülen erläutert:
    • 1. Ermittlung von Daten zu den Sequenzen der Zielmoleküle, die aus der Probe extrahiert werden sollen, z. B. Gene aus einem Modellorganismus, der gerade untersucht wird;
    • 2. Ermittlung von geeigneten Fängersonden, die komplementär zu Bereichen in den ausgewählten Genen sind, bevorzugt mit Hilfe eines Computers;
    • 3. Vorbereitung der zu untersuchenden Probe, z. B. durch Isolation der Nukleinsäuremoleküle aus einem Organismus;
    • 4. Bereitstellen eines Geräts zur in situ Synthese von entsprechenden Fängersonden in oder auf einem mikrofluidischen Reaktionsträger oder einem anderen geeigneten Träger;
    • 5. Einspeisen der ermittelten Fängersonden-Sequenz in eine Synthese-Steuerungseinheit, die mit dem Träger integriert sein kann;
    • 6. Synthetisieren der ausgewählten Fängersonden-Sequenzen in oder auf dem Träger (siehe 1A);
    • 7. Ablösen der auf dem mikrofluidischen Träger synthetisierten Fängersonden und Elution vom Träger (siehe 1B). Alternativ kann die Gewinnung der Molekülbibliothek auch über eine Kopierreaktion von Fängersonden-Matrizen erfolgen. Dies kann z. B. enzymatisch über eine Polymerase-Reaktion erfolgen. Hierbei resultiert das Komplement der trägergebundenen Molekülbibliothek;
    • 8. Amplifikation und Markierung der Fängersonden, Synthese doppelsträngiger, markierter Moleküle (siehe 1C);
    • 9. Mischung der markierten Fängersonden und der Probe (beispielsweise fragmentierte genomische DNA), so dass eine Bindung zwischen Zielmolekülen und Fängersonden (Hybridisierung) bei geeigneten Pufferbedingungen und geeigneter Temperatur erfolgen kann (siehe 1D und E);
    • 10. Immobilisierung der Fängersonden/Zielmolekül-Komplexe über die im Fängermolekül enthaltene Modifikation (z. B. Biotin) an ein spezifisches Trägermaterial (wie z. B. beschichtete magnetische Kugeln, beschichtete Mikrotiterplatten oder ein geeignetes Säulenmaterial, z. B. Strepavidin-beschichtet) (siehe 1F);
    • 11. Entfernen ungebundener bzw. unspezifisch gebundener Komponenten über geeignete Pufferbedingungen und geeignete Temperatur;
    • 12. Ablösen und Auffangen der zu isolierenden/extrahierenden Nukleinsäurefragmente vom Träger über geeignete Reagenzien und geeignete Temperaturen (siehe 1G);
    • 13. Weitere Verwendung der selektiv extrahierten Nukleinsäuren, z. B. in einer Sequenzierung, PCR, Klonierung, Mikroarray-Experimente.
  • Gegebenenfalls kann die zu untersuchende Probe vorbehandelt werden, um bestimmte Komponenten aus einer ein Zielmolekül oder ein Zielmolekül-Gemisch enthaltenden Probe selektiv zu entfernen. Störende Komponenten können entfernt werden, z. B. repetitive Elemente oder Telomersequenzen bei Analyse von Genfragmenten; Herausfiltern von bestimmten Genen (z. B. Housekeeping Genes) bei Transkriptionsanalysen; Protein- oder Proteinklassen, die die Proteomanalyse von (seltenen) Proteinen stören. So können bekannte Komponenten durch Bindung an für diese störenden Komplementen spezifische („negative") Fängermoleküle abgefangen und nur noch erwünschte, z. B. bekannte oder unbekannte, Zielmoleküle eluiert werden. Das führt zu einer Aufkonzentration erwünschter Nukleinsäuren oder Proteine oder anderer erwünschter Biomoleküle. Diese Vorbehandlung kann beispielsweise durch ein Verfahren erfolgen, umfassend die Schritte:
    • (i) Bereitstellen eines weiteren Trägers mit einem Array von mehreren verschiedenen Fängermolekülen, die auf jeweils unterschiedlichen Positionen auf dem oder im Träger immobilisiert sind, und
    • (ii) Leiten einer Probe, die zu isolierende Zielmoleküle enthält, durch oder über den Träger unter Bedingungen, bei denen störende Komponenten aus einer Probe spezifisch an die auf dem Träger immobilisierten Fängermolekül binden können.
  • Durch diese Vorgehensweise werden störende Komponenten abgereichert, so dass nachfolgende Analyse der gewünschten Moleküle mit höherer Präzision durchgeführt werden können. Weiterhin wird eine Aufkonzentrierung der gewünschten Zielmoleküle der zu untersuchenden Probe erreicht und störende Moleküle, z. B. mehrere Spezies parallel, können gezielt aus dem Molekülgemisch entfernt werden.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst schließlich auch eine Ausführungsform betreffend ein Verfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe, wobei mindestens ein Verfahrenszyklus, bei dem die Zielmoleküle an immobilisierte Fängermoleküle auf einem Träger binden, wie in WO 03/031965 beschrieben und mindestens einen Verfahrenszyklus, bei dem die Zielmoleküle an freie markierte Fängermoleküle binden, kombiniert werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Claims (24)

  1. Verfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellen eines Trägers mit einem Array von mehreren verschiedenen frei wählbaren Fängermolekülen, die an jeweils unterschiedlichen Positionen auf dem oder im Träger immobilisiert sind, (b) Ablösen der Fängermoleküle von dem Träger, (c) Markieren der Fängermoleküle, wobei das Markieren vor oder nach dem Ablösen der Fängermoleküle gemäß Schritt (b) erfolgen kann, (d) Inkontaktbringen der markierten Fängermoleküle mit einer Probe, die zu isolierende Zielmoleküle enthält, unter Bedingungen, bei denen Zielmoleküle spezifisch an die markierten Fängermoleküle binden können, (e) Abtrennen von nicht an Fängermoleküle gebundenem Material aus der Probe und (f) Isolieren der Zielmoleküle.
  2. Verfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe, umfassend die Schritte: (a) Bereitstellen eines Trägers mit einem Array von mehreren verschiedenen frei wählbaren Fängermolekül-Matrizen, die an jeweils unterschiedlichen Positionen auf dem oder im Träger immobilisiert sind, (b) Abschreiben der Fängermolekül-Matrizen, um Fängermoleküle in freier Form zu erhalten, (c) Markieren der Fängermoleküle, wobei das Markieren während oder nach dem Abschreiben der Fängermoleküle gemäß Schritt (b) erfolgen kann, (d) Inkontaktbringen der markierten Fängermoleküle mit einer Probe, die zu isolierende Zielmoleküle enthält, unter Bedingungen, bei denen Zielmoleküle spezifisch an die markierten Fängermoleküle binden können, (e) Abtrennen von nicht an Fängermoleküle gebundenem Material aus der Probe und (f) Isolieren der Zielmoleküle.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zielmoleküle ausgewählt werden aus Nukleinsäuren, Polypeptiden, Peptiden und Sacchariden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zielmoleküle aus Nukleinsäuren, insbesondere DNA- und/oder RNA-Molekülen ausgewählt werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Fängermoleküle Hybridisierungssonden verwendet werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Hybridisierungssonden Nukleinsäuren oder Nukleinsäureanaloga verwendet.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hybridisierungssonden eine Länge entsprechend 10–100 Nukleotiden aufweisen.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Probe biologischen oder/und synthetischen Ursprungs verwendet.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Probe verwendet, die einem oder mehreren Vorbehandlungsschritten unterzogen worden ist.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man einen mikrofluidischen Träger mit geschlossenen Kanälen, insbesondere mit Mikrokanälen mit einem Durchmesser von 10–1000 μm, verwendet.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Array auf dem Träger mindestens 10, vorzugsweise mindestens 100 Positionen mit verschiedenen Fängermolekülen bzw. Fängermolekül-Matrizen enthält.
  12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fängermoleküle n bzw. Fängermolekül-Matrizen an den einzelnen Positionen Einzelsequenzen oder/und Sequenzgemische enthalten.
  13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fängermoleküle bzw. Fängermolekül-Matrizen des Arrays in situ schrittweise durch orts- oder/und zeitspezifisches Immobilisieren von Synthesebausteinen an den jeweils vorbestimmten Positionen auf dem oder im Träger aufgebaut werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass man den Träger für einen oder mehrere integrierte Synthese-Analyse-Zyklen einsetzt.
  15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass man den Träger zusammen mit einer programmierbaren Lichtquellenmatrix und einer Detektionsmatrix verwendet.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablösen der Fängermoleküle vom Träger durch photochemische oder/und fluidchemische Schritte erfolgt.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschreiben der Fängermolekül-Matrizen eine enzymatische Polymerase-Reaktion umfasst.
  18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Markieren die Einführung einer oder mehrerer funktioneller Gruppen, insbesondere Festphasenbindungsgruppen in die Fängermoleküle umfasst.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt (e) die Bindung an eine Festphase und die Abtrennung von nicht an die Festphase gebundenem Material aus der Probe erfasst.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt (f) das Eluieren der Zielmoleküle von der Festphase umfasst.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Eluieren ohne Ablösen der Fängermoleküle von der Festphase erfolgt.
  22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die isolierten Zielmoleküle einer Nachfolgereaktion unterzieht.
  23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die isolierten Zielmoleküle direkt oder indirekt für diagnostische oder therapeutische Zwecke einsetzt.
  24. Verfahren zur Isolierung von Zielmolekülen aus einer Probe, umfassend mindestens einen Verfahrenszyklus nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei die Probe einem Vorbehandlungsschritt unterzogen wird, umfassend die Schritte: (i) Bereitstellen eines weiteren Trägers mit einem Array von mehreren verschiedenen Fängermoleküle, die auf jeweils unterschiedlichen Positionen auf dem oder im Träger immobilisiert sind, und (ii) Leiten einer Probe, die zu isolierende Zielmoleküle enthält, durch oder über den Träger unter Bedingungen, bei denen störende Komponenten aus einer Probe spezifisch an die auf dem Träger immobilisierten Fängermoleküle binden können.
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