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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von erstfehlersicheren
und fehlerfesten Steuersignalen mindestens einer Bedienungseinheit
und eine entsprechende Sicherheitsvorrichtung eines elektromotorischen
Möbelantriebs.
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Derartige
Bedienungseinheiten für elektromotorische Antriebe für
Möbel sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt,
wie zum Beispiel in Ausgestaltung als Handbedienung für
Betten. Derartige Möbel weisen bestimmte Möbelteile
auf, welche durch einen oder mehrere elektromotorische Antriebe
verstellbar sind. Die Verstellung wird durch Betätigung
der Bedienungseinheit aktiviert und deaktiviert.
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Bei
Betten, zum Beispiel mit einem Einsatz im Pflegebereich, Krankenhaus
und Intensivbereich, sind weitaus mehr Bewegungsvorgänge
mit unterschiedlichen Antrieben zu steuern als bei einem Bett im
Privatbereich. Weiterhin sind nicht alle Verstellvorgänge
der gesamten Bettverstellung für den darin befindlichen
Patienten verfügbar. Dazu ist dem elektromotorischen Antrieb
eines solchen Bettes als Bedienungseinheit, ein so genannter Patientenhandschalter,
zugeordnet, der nur eine für den Patienten bestimmte geringe
Anzahl von Betätigungsfunktionen erlaubt. Ein derartiger
Patientenhandschalter ist dazu in erreichbarer Nähe des
Patienten an oder in dem Möbel angeordnet. Eine derartige
Bedienungseinheit für den Patienten wird häufig
in Seitengittern des Bettes eingebaut und zum Beispiel als Seitengitterschalter
bezeichnet. Eine weitere Betätigungseinrichtung, die nur
für das Pflegepersonal erreichbar bzw. von diesem betätig bar
ist, ist außerhalb der Reichweite des Patienten angeordnet
und wird zum Beispiel als Bedienungseinheit Pfleger benannt.
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Das
Pflegepersonal ist mittels der Bedienungseinheit Pfleger in der
Lage, bestimmte Funktionen der Patientenbedienungseinheit für
den Patienten freizugeben bzw. zu sperren. Dies erfolgt mit geeigneten
Schaltmitteln, wie zum Beispiel Drehschalter, welche zum Sperren
und Entsperren von Funktionen benutzt werden. Eine Möglichkeit
zur Sperrung von Bewegungen einzelner Antriebskomponenten in einer
Kombination, die zur einer Gefährdung führen können,
beschreibt die
DE
196 03 318 A1 , wobei die Antriebe mit absoluten Weggebern
zur Ermittlung der jeweiligen Antriebsstellung auch nach einem Spannungsausfall
oder mechanischer Verstellung, zum Beispiel bei einem Notfall, ausgerüstet
sind.
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Im
Medizin- und Pflegebereich gelten bestimmte Sicherheitsvorschriften
und Normen, wobei eine so genannte Erstfehlersicherheit von zum
Beispiel Schaltelementen der Bedienungseinheiten einzuhalten ist.
Diese Erstfehlersicherheit ist bei bestimmten Schaltelementtypen
herstellerseitig durch einen Nachweis einer mechanischen Schaltzuverlässigkeit
gegeben. Bei anderen Schaltelementen ohne einen solchen Nachweis
muss deren Erstfehlersicherheit durch zusätzliche Maßnahmen
sichergestellt werden. Solche Schaltelemente können zum Beispiel
Folientastaturen sein, welche für Seitengitterschalter
verwendet werden, da solche Folientastaturen besonders leicht zu
reinigen und zu desinfizieren sind, was im Krankenhausalltag eine übliche
Anforderung darstellt.
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Weiterhin
werden Anforderungen im Hinblick auf eine so genannte Fehlerfestigkeit
gestellt, welche einen Schaltprozess beim Bedienen betrifft. Das heißt,
dass bei einer Fehlbedienung, wie zum Beispiel durch gleichzeitiges
Betätigen von mehreren Tasten oder Ausführen einer
nicht logisch nachvollziehbaren Betätigungsreihenfolge,
der Bedienungseinheit keine Fehlfunktionen auftreten, welche eine Gefahr
für den Patienten sein oder bewirken könnten.
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Auch
ein unbeabsichtigtes Betätigen von Schaltelementen durch
den Patienten an einer Bedienungseinheit, insbesondere an einem
Seitengitterschalter, darf zu keiner Gefährdung führen.
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Der
Einsatz von erstfehlersicheren Bauelementen stellt einerseits einen
bestimmten Kostenaufwand dar, und andererseits ist es jedoch nicht
immer möglich, derartige Bauelemente in dem zur Verfügung
stehenden Platz unterzubringen. Weiterhin ergibt sich der Nachteil,
dass umfangreiche und kostenaufwändige Maßnahmen
notwendig sein können, um derartige Bauteile in ein System
einzugliedern.
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Es
besteht deshalb ein Bedarf zur Verbesserung von Maßnahmen
für den Einsatz von nicht erstfehlersicheren Bauelementen.
Ein weiterer Bedarf besteht auch darin, die Sicherheit von Patientenbedienungseinheiten
zu erhöhen.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Erzeugen von erstfehlersicheren und fehlerfesten Steuersignalen
von Bedienungseinheiten bereitzustellen, welches die oben aufgeführten
Nachteile behebt und zusätzliche Vorteile liefert.
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Weitere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung bestehen darin, dazu eine entsprechende
Sicherheitsvorrichtung und eine Steuerungsanordnung zu schaffen.
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Diese
Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1, eine Sicherheitsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11
und eine Steuerungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 19
gelöst.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass Ausgangssignale einer
Bedienungseinheit parallel mit zwei programmierbaren, sich gegenseitig überwachenden
Controllereinrichtungen zum Erzeugen von erstfehlersicheren und
fehlerfesten Steuersignalen überwacht und verarbeitet werden.
Eine Controllereinrichtung ist hier eine Steuereinrichtung mit einem
Mikroprozessor oder ein Mikroprozessor.
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Somit
können alle von Bedienungseinheiten initiierten Schaltvorgänge
mit nicht erstfehlersicheren Bauelementen überwacht, überprüft
und erstfehlersicher weitergeleitet werden, wobei im Falle von Fehlern
keine Weiterleitung erfolgt bzw. Gefahren ausgeschlossen werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zum Erzeugen von erstfehlersicheren
und fehlerfesten Steuersignalen mindestens einer Bedienungseinheit
eines elektromotorischen Antriebs für ein Möbel
mit einer Steuervorrichtung und einer Sicherheitsvorrichtung weist
die folgenden Verfahrensschritte auf:
Überwachen und
Verarbeiten von Ausgangssignalen der mindestens einen Bedienungseinheit
mittels einer Zentraleinheit; und
Erzeugen von erstfehlersicheren
und fehlerfesten Steuersignalen anhand der verarbeiteten Ausgangssignale
mittels der Zentraleinheit,
wobei das Überwachen und
Verarbeiten der Eingangssignale parallel durch zumindest zwei programmierbare
Controllereinrichtungen erfolgt, welche sich gegenseitig überwachen.
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Signaleingänge
der Controllereinrichtungen können seriell verschlüsselte
Signale, zum Beispiel von einer Buseinrichtung, oder auch Einzelsignale
in Form von logischen Schaltbefehlen verarbeiten. Dadurch ist ein
großer Einsatzbereich geschaffen.
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Eine
erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung zur Erzeugung
von erstfehlersicheren und fehlerfesten Steuersignalen mindestens
einer Bedienungseinheit eines elektromotorischen Antriebs für ein
Möbel mit einer Steuervorrichtung weist Folgendes auf:
mindestens
einen Eingangsanschluss zum Anschluss mindestens einer Bedienungseinheit;
und
eine Zentraleinheit zur Überwachung und Verarbeitung
von Ausgangssignalen der Bedienungseinheit und zur Erzeugung von
Ansteuersignalen oder zur Erzeugung von Ansteuersignalen und geprüften
Weiterleitung der Ausgangssignale zur Erzeugung der erstfehlersicheren
und fehlerfesten Steuersignalen,
wobei die Zentraleinheit mindestens
zwei programmierbare Controllereinrichtungen aufweist, welche zur
gegenseitigen Überwachung miteinander über eine
Kommunikationsverbindung verbunden sind.
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Jede
Controllereinrichtung erzeugt nach Überprüfung
und gegenseitiger Überwachung mit der anderen Controllereinrichtung
ein entsprechendes logisches Ansteuersignal an einem Ausgang. Diese Ausgangssignale
werden in einer Ausführung jeweils einer Schalteinheit
zugeführt, wobei diese Schalteinheiten in Reihe geschaltet
sind und erst dann das weiterführende Steuersignal zur
Ausführung der gewünschten Funktion ausgeben,
wenn beide Controllereinrichtungen ein Ausgangssignal erzeugt haben.
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In
einer alternativen Ausführung ist vorgesehen, dass die
Ansteuersignale einer ersten Controllereinrichtung einer Schalteinheit,
zum Beispiel für eine Steuerspannung von Funktionsschaltern
wie Relais für Motorfunktionen, zugeführt werden,
wobei die Ansteuersignale der anderen Controllereinrichtung als geprüfte
Ausgangssignale oder weitergeleitete Ausgangssignale dem jeweiligen
Steuereingang des korrespondierenden Funktionsschalters zugeleitet
werden. Auch hierbei werden die Ausgangssignale der Controllereinrichtungen
gegenseitig überwacht.
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Das
gegenseitige Überwachen der beiden Controllereinrichtungen
erfolgt in einer Ausführung über eine hardwaremäßige
Kommunikationsverbindung. Die Controllereinrichtung kommunizieren
miteinander, ob sie bei Vorliegen eines Eingangssignals oder mehrerer
dasselbe Ausgangssignal für eine entsprechende Aktion eines
zugehörigen Antriebs geben würden. Dabei wird
auch gleichzeitig ihre Funktion überwacht. Weiterhin werden
die gegebenen Ausgangssignale dergestalt überwacht, dass
die vorgesehenen Signale auch wirklich an dem zugehörigen Ausgang
auftreten.
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Jede
Controllereinrichtung überprüft das Auftreten
von Eingangssignalen anhand einer in einem Speicher vorher festlegbaren
Reihenfolge und Rangordnung bzw. Fehlergewichtung. Treten Eingangssignale
gleichzeitig auf, zum Beispiel mit einer ungenügenden Fehlerfestigkeit,
die bei Ausführung der korrespondierenden Funktionen eine
Gefahr verursachen könnten, so werden keine Ausgangssignale
erzeugt. Auch während der Ausführung einer Funktion
kann die Erzeugung der Ausgangssignale unterbrochen werden, wenn
im Verlauf von anstehenden Eingangssignalen eine ungenügende
Erstfehlersicherheit bzw. Fehlerfestigkeit festgestellt wird.
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In
dem Speicher können auch weitere zur Verarbeitung notwendige
Daten und Tabellen gespeichert sein. Weiterhin können Programme
und dergleichen abgespeichert sein.
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In
einer bevorzugten Ausführung ist ein Erzeugen der Ansteuersignale
erst nach einer Aktivierung mittels zumindest eines separaten Freigabesignals
von einer Bedienungseinheit über eine separate Leitung
zur Freigabe des Erzeugens der Ansteuersignale möglich.
Dadurch wird erreicht, dass zum Beispiel eine irrtümliche
Betätigung oder falsche Betätigungsweise, zu keiner
Ansteuerung einer Funktion führt. Es muss zuvor eine Aktivierung
durch das Aktivierungssignal bewusst, zum Beispiel über
ein Freigabeelement in Form einer Taste, erfolgen. Dazu kann eine
vorher festgelegte Betätigungsweise benutzt werden, indem
zum Beispiel ein Loslassen der Freigabetaste innerhalb eines bestimmten
Zeitfensters erfolgen muss, um eine Aktivierung zu ermöglichen.
Andere Betätigungsweisen sind selbstverständlich
möglich. Dadurch werden zum Beispiel Dauerbetätigungen
des Freigabeelementes durch gewollte Blockierung verhindert. Eine
separate Signalleitung für die Freigabesignale ergibt eine
zusätzliche Sicherheit.
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Ein
großer Vorteil der Aktivierung, die nur für einen
vorher festgelegten Zeitraum in Funktion ist, besteht darin, dass
dadurch ein Schutz bei einem Defekt der Bedieneinheit, zum Beispiel
bei einem defekten Bedienfeld oder Betätigungselement,
besteht.
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In
einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass das Erzeugen
von erstfehlersicheren und fehlerfesten Steuersignalen für
frei wählbare Funktionen mittels einer Sperr-/Entsperreinrichtung
sperrbar/entsperrbar ist. Dabei ist zum Beispiel eine Sperr-/Entsperreinrichtung
in einer Bedienungseinheit Pfleger vorgesehen, wodurch für
den Patienten nicht zugelassene Bewegungsfunktionen sperrbar sind.
Auch hierfür ist die Zentraleinheit vorteilhaft verwendbar. Ebenfalls
kann hier eine separate Signalleitung verwendet werden, die zusätzliche
Sicherheit bietet.
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In
weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Sicherheitsvorrichtung
eine Meldeeinrichtung zur Meldung eines Fehlers und/oder einer Fehlerfreiheit
aufweist.
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In
einer Ausführung weist die Sicherheitsvorrichtung einen
separaten Eingangsanschluss zum Anschluss einer Bedienungseinheit
mit zumindest einem Freigabeelement zur Aktivierung der Erzeugung von
Ansteuersignalen auf. Damit wird eine zusätzliche Sicherheit
geschaffen.
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Auch
ein Sperren/Entsperren von frei wählbaren Funktionen ist über
diesen oder einen oder mehrere Eingangsanschlüsse durch
eine geeignete Sperr-/Entsperreinrichtung möglich, wenn
hierzu eine Bedieneinheit Pfleger angeschlossen ist.
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Die
Bedienungseinheit oder eine Bedienungseinheit Pfleger kann Bestandteil
der Sicherheitsvorrichtung sein. Hiermit ist es möglich,
Bedieneinheiten mit nicht erstfehlersicheren Bauelementen so zu
gestalten, dass diese Bedieneinheiten erstfehlersichere Ausgangssignale
liefern. Es ist aber auch möglich, dass die Sicherheitsvorrichtung
Bestandteil der Steuervorrichtung ist, an welche die Bedieneinheiten
angeschlossen sind.
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Eine
erfindungsgemäße Steuerungsanordnung eines elektromotorischen
Antriebs für ein Möbel mit einer Steuervorrichtung
weist die oben beschriebene Sicherheitsvorrichtung zur Durchführung
des oben erläuterten Verfahrens auf.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
Hierbei zeigt:
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1 ein
Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung;
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2 ein
Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung;
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3 ein
schematisches Schaltbild einer Motorschalteinheit;
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4 ein
Blockschaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung;
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5 ein
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung;
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6 ein
beispielhaftes Möbel mit einer Bedieneinheit;
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7 ein
Seitengitter des Möbels nach 6; und
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8 eine
vergrößerte Darstellung eines Seitengitterschalters.
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Gleiche
oder ähnliche Funktionseinheiten sind in den Figuren mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung 1.
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Die
Sicherheitsvorrichtung 1 weist eine Zentraleinheit 2 mit
zwei programmierbaren Controllereinrichtungen 3 und 4 auf.
Weiterhin ist die Sicherheitsvorrichtung 1 mit zwei Schalteinheiten 5 und 6, sowie
einer Speichereinrichtung 10, einer akustischen Meldeeinrichtung 33 und
einer optischen Meldeeinrichtung 34 ausgerüstet.
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An
einem Anschluss e1 ist eine Bedienungseinheit 7 mit einer
Tastatur 8 angeschlossen und mit der Zentraleinheit 2 mit
der ersten Controllereinrichtung 3 mit einem Eingangsanschluss
e31 und mit der zweiten Controllereinrichtung 4 mit einem
Eingangsanschluss e41 verbunden. Diese Anschlüsse können entweder
eine Busleitung oder eine logische Verdrahtung sein. Über
einen separaten Anschluss e2 ist ein Freigabeelement 9 der
Bedienungseinheit 7 mit der Zentraleinheit 2 mit
einem Eingangsanschluss e32 der ersten Controllereinrichtung 3 und
einem Eingangsanschluss e42 der zweiten Controllereinrichtung 4 verbunden.
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Die
Controllereinrichtungen 3 und 4 sind untereinander über
eine Kommunikationsverbindung 31 verbunden, die mehrere
Leitungen umfassen kann. Die erste Controllereinrichtung 3 weist
einen Ausgangsanschluss a31 auf, der mit der ersten Schalteinheit 5 über
einen Steuereingang St5 verbunden ist. In gleicher Weise ist ein
Ausgangsanschluss a41 der zweiten Controllereinrichtung 4 über
einen Steuereingang St6 mit der zweiten Schalteinheit 6 verbunden.
Ein Prüfanschluss Pr5 der ersten Schalteinheit 5 ist
mit einem Eingang e33 der ersten Controllereinrichtung 3 und
mit einem Eingang e43 der zweiten Controllereinrichtung 4 verbunden.
In gleicher Weise ist ein Prüfanschluss Pr6 der zweiten
Schalteinheit 6 an einem Eingang e44 der zweiten Controllereinrichtung 4 und
an einem Eingang e34 der ersten Controllereinrichtung 3 angeschlossen.
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Der
Eingangsanschluss c1 ist auf einen Ausgangsanschluss a1 geführt
und jeweils ein Ausgangsanschluss a32, a42 der Controllereinrichtungen 3, 4 ist
mit einem Ausgangsanschluss a2, a3 der Sicherheitsvorrichtung 1 verbunden.
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Jede
Schalteinheit 5, 6 weist einen Eingangsanschluss
E5, E6 und einen Ausgangsanschluss A5, A6 auf.
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Nun
wird die Funktion der Sicherheitsvorrichtung 1 erläutert.
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Ein
in der Tastatur 8 der Bedieneinheit 7 durch ein
betätigtes, nicht erstfehlersicheres Schaltelement erzeugtes
Ausgangssignal zur Ausführung einer Funktion, zum Beispiel
eines Antriebs eines Hospitalbetts (siehe 6) wird
auf beide Controllereinrichtungen 3 und 4 der
Zentraleinheit 2 der Sicherheitsvorrichtung 1 geleitet.
Das Ausgangssignal wird anhand von in der Speichereinrichtung 10 abgelegten
Kriterien und Prüfprogrammen von beiden Controllereinrichtungen 3, 4 geprüft
und anstehende Ausgangssignale in ihrer Dauer überwacht.
Sind mehrere Ausgangssignale gleichzeitig anstehend, so wird anhand
der im Speicher 10 gespeicherten Daten ihrer Fehlerfestigkeit
geprüft, das heißt, ob sie in dieser Kombination
zugelassen sind oder eine Gefahr bewirken können.
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Gleichzeitig überwachen
sich die Controllereinrichtungen 3 und 4 untereinander über
ihre Kommunikationsverbindung 31, zum Beispiel, ob sie
bei einem anstehenden Ausgangssignal an ihren Eingängen
beide das gleiche Freigabesignal für die gewünschte
Funktion geben würden. Liegen keine erkennbaren Fehler
vor, erzeugt jede Controllereinrichtung 3, 4 für
sich ein Freigabesignal an dem jeweiligen Ausgangsanschluss a31
und a41, welches jeweils unabhängig voneinander an die
zugehörige Schalteinheit 5, 6 geleitet
wird. Dort wird es an dem jeweiligen Prüfanschluss Pr5,
Pr6 wieder an den Eingangsanschluss e33, e43 der zugehörigen
Controllereinrichtung 3, 4 und der anderen Controllereinrichtung 4, 3 zur Überprüfung
geleitet. Es wird dabei geprüft, ob der ausgegebene Signalwert
auch dem erzeugten Signalwert entspricht, wodurch eine zusätzliche
Sicherheit geschaffen wird.
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Werden
bei anstehenden Ausgangssignalen Fehler während der Einschaltdauer
festgestellt, so werden die Schalteinheiten und somit die schon
eingeschaltete Funktion wieder ausgeschaltet. Eine Meldung kann über
den Akustikmelder 33 und/oder durch die optische Meldeeinrichtung 34,
zum Beispiel durch eine blinkende Lampe oder eine Fehlermeldung
auf einem Display, erfolgen.
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Die
Schalteinheiten 5, 6 können in diesem ersten
Ausführungsbeispiel mit ihren Eingangsanschlüssen
E5, E6 und Ausgangsanschlüssen A5, A6 so beschaltet sein,
dass sie die gewünschte Funktion nur dann einschalten,
wenn beide Schalteinheiten 5 und 6 durch die Ansteuersignale
an ihren Steuereingängen St5, St6 eingeschaltet worden
sind.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorrichtung 1, wobei hier die Schalteinheiten 5 und 6 jeweils
einen Transistor als erstes und zweites Schaltelement 15, 16 aufweisen.
Die Schalteinheiten 5, 6 sind hier in Reihe geschaltet,
das heißt, der Emitter des ersten Schaltelementes 15 ist
mit dem Eingangsanschluss E5 und zum Beispiel einer Steuerspannung
VST verbunden, sein Kollektor ist der Ausgangsanschluss A5,
welcher mit dem Eingangsanschluss E6 des zweiten Schaltelementes 16,
dem Emitter dieses Transistors und mit einem Widerstand verbunden
ist. Der Kollektor des zweiten Schaltelementes 16 ist am Ausgang
A6 zu einem Steuerspannungsanschluss V11ST einer
Motorschalteinheit 11 (siehe 3) geführt.
An diesem Kollektor ist eine Leuchtdiode als optische Meldeeinrichtung 34' angeschlossen,
welche durch Leuchten einen Funktionsvorgang als „in Ordnung"
bestätigt.
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Sind
die Ausgangssignale der Bedieneinheit 7 als fehlerfrei
von der Zentraleinheit 2 erachtet worden, erhalten beide
Schalteinheiten 5 und 6 jeweils ein Freigabesignal
von den Controllereinrichtungen 3 und 4, wodurch
beide Transistoren, das heißt beide Schaltelemente 15 und 16 durchschalten,
und somit die Steuerspannung VST auf den
Ausgangsanschluss A6 zum Steuerspannungsanschluss V11ST der Motorschalteinheit 11 durchschalten.
Bei anliegender Steuerspannung VST kann das entsprechende Aus gangssignal
der Bedieneinheit 7, das gleichzeitig an den Eingängen
e31, e41 der Controllereinrichtungen 3, 4 und
am Ausgangsanschluss a1 liegt, an Steuereingängen St111,
St112 der Motorschalteinheit 11 (siehe 3)
den Motor des Antriebs mit der gewünschten Funktion einschalten,
solange die Steuerspannung V11ST anliegt.
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Zur
besseren Verdeutlichung zeigt 3 die Motorschalteinheit 11 in
einer beispielhaften Ausführung. Ein Motor 14 eines
Antriebs ist über zwei Funktionsschalter 12, 13 mit
einem Plus- und Minusanschluss V11+, V11– einer Motorspannung VM mit Plusleitung VM+ und
Minusleitung VM– unterschiedlich über Leistungsschalter 19, 20 (hier
Relais) verbindbar, dass er eine Links- oder Rechtsdrehung vollzieht, wenn
der jeweilige Leistungsschalter 19 oder 20 über ein
erstes oder zweites Funktionsschaltelement 17, 18 eingeschaltet
ist. Die Funktionsschaltelemente 17, 18 sind hier
Transistoren mit jeweils einem Steuereingang St111, St112, welche
mit dem Ausgangsanschluss a1 (hier zwei Stück) verbunden
sind, an welchen die Ausgangssignale der Bedienungseinheit 7 anliegen.
Ist die Steuerspannung V11ST vorhanden, so
kann bei anliegendem Ausgangssignal an einem der Steuereingänge
St111 oder St112, das jeweilige Relais und somit die zugehörige
Antriebsfunktion des Motors M eingeschaltet werden. Tritt ein Fehler
auf, wird wie oben beschrieben, auch bei anliegendem Ausgangssignal
die Steuerspannung V11ST über die Schalteinheiten 5, 6 unterbrochen,
und die jeweilige Motorfunktion durch Abfall des eingeschalteten
Relais (Leistungsschalter 19 oder 20) ausgeschaltet.
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Ein
drittes Ausführungsbeispiel wird nun im Zusammenhang mit 3 und 4 beschrieben. 4 zeigt
dazu die Anordnung von 1 mit nur einer Schalteinheit 5,
welche mit der ersten Controllereinrichtung 3 wie unter 1 beschrieben
verbunden ist. Hierbei ist die Schalteinheit 5 jedoch als
Leistungsschalter, zum Beispiel ein Relais, ausgeführt. Der
Eingangsanschluss E5 der ersten Schalteinheit 5 ist mit
der Minusleitung VM– der Motorspannung
VM verbunden, und der Ausgangsanschluss
A5 der Schalteinheit 5 ist an dem Minusanschluss V11– der Motorschalteinheit 11 angeschlossen
(3). Der Ausgangsanschluss a42 (hier 2 Leitungen)
ist mit dem Ausgangsanschluss a2 der Sicherheitsvorrichtung 1 verbunden,
welcher an die Steuereingänge St111 und St112 der Motorschalteinheit 11 angeschlossen
ist. Hierbei ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur eine Leitung dargestellt, wobei diese Verbindung aus mehr als
einer Leitung bestehen kann, wie leicht vorstellbar ist.
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Bei
anliegendem fehlerfreien Ausgangssignal der Bedienungseinheit 7 erzeugt
die erste Controllereinrichtung 3 wie oben beschrieben
ein Freigabesignal, welches die erste Schalteinheit 5 einschaltet.
Damit liegt der Minusanschluss V11– der
Motorschalteinheit 11 an der Minusleitung VM– der
Motorspannung VM. Gleichzeitig erzeugt die
zweite Controllereinrichtung 4 ein Freigabesignal, welches
gemäß der gewünschten Funktion des anstehenden Ausgangssignals
der Bedieneinheit 7 an dem Steuereingang St111 oder St112
anliegt und den zugehörigen Leistungsschalter 19, 20 der
Motorschalteinheit 11 zur gewünschten Antriebsfunktion
einschaltet. Im Fehlerfall wird entweder die Minusleitung VM– der Motorspannung VM,
das Freigabesignal an dem Steuereingang St111 oder St112 oder beides
unterbrochen.
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Bei
allen Ausführungsbeispielen nach 1, 2 und 4 kann
die Erzeugung der Freigabesignale durch die Controllereinrichtung 3, 4 durch
das Freigabeelement 9 der Bedieneinheit 7 aus
Sicherheitsgründen nur für einen bestimmten Zeitraum
freigegeben, das heißt aktiviert sein. Hierzu ist es erforderlich,
vor einer Betätigung der Tastatur 8 das Freigabeelement 9,
zum Beispiel für eine vorher festlegbare Zeitdauer, zu
betätigen, die zum Beispiel 1,5 Sekunden lang ist. Wird
das Freigabeelement 9 später losgelassen oder überhaupt
nicht, wie es zum Beispiel bei einer Dauerbetätigung irrtümlicherweise oder
durch bewusste Manipulation erfolgen kann, wird keine Aktivierung
der Tastatur 8 ausgelöst. Dadurch wird eine hohe
Sicherheitsstufe erreicht. Die Aktivierung erfolgt nur für
eine bestimmte, vorher festlegbare Zeitdauer, zum Beispiel für
10 Sekunden. Auch bei einer defekten Tastatur 8 mit Dauerkontakt wird
dieser nach der Aktivierungszeit wieder automatisch getrennt.
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Diese
Funktion ist dadurch gegeben, dass das Freigabeelement 9 über
eine separate Leitung mit den Controllereinrichtungen 3, 4 zusammenwirkt. Die
Zusammenwirkung beruht zum Beispiel darauf, dass bei nicht vorhandenem
Freigabesignal des Freigabeelementes 9 keine Ansteuersignale
an den Anschlüssen a31, a41 der Controllereinrichtungen 3, 4 erzeugt
werden. Die Betätigungsdauer und Aktivierungsdauer können
in der Speichereinrichtung 10 festgelegt sein.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung 30 und weist ein Gehäuse 26 auf,
an welchem zwei Bedienungseinheiten Patient 23, zwei Fußbedienungseinheiten 25,
zwei Bedienungseinheiten Pfleger 24, eine Leuchte 29 und
eine Steuervorrichtung 27 angeschlossen sind. Das Gehäuse 26 weist
in diesem Beispiel die Sicherheitsvorrichtung 1 auf. Zum
Beispiel sind nach dem Ausführungsbeispiel nach 2 die Anschlüsse
e1, e2 mit den Bedienungseinheiten 23, 24, 25 verbunden.
Ein Verbindungskabel 28 zur Steuervorrichtung 27 umfasst
Steuerleitungen der Ausgangsanschlüsse (zum Beispiel nach 2)
a1, a2, a3, A6 und Eingangsanschluss E5. Eine Bedienungseinheit
Pfleger 24 besitzt die Sperr-/Entsperreinrichtung 249.
Alle Bedienungseinheiten Patient 23 sind mit Tastaturen
Patient 238 und alle Bedienungseinheiten Pfleger 24 sind
mit Tastaturen Pfleger 248 ausgerüstet, wobei
die Bedienungseinheiten Pfleger 24 Sondertastaturen Pfleger 241,
zum Beispiel zur Einstellung von Sperr-/Entsperrfunktionen, aufweisen.
Alle Bedienungseinheiten 23 und 24 besitzen Schnittstellen 230 und 240 für
eine Buseinrichtung. An einer Anschlussleiste 271 sind
Antriebe (nicht gezeigt) angeschlossen. Eine der Bedienungseinheiten 23 (oder
auch beide) kann als Seitengitterschalter ausgebildet sein, wie
er in 6 bis 8 dargestellt und verdeutlicht
ist.
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6 zeigt
ein beispielhaftes Möbel 21, zum Beispiel ein
Hospitalbett, mit einer Bedieneinheit Patient 23, die in
einem Seitengitter 22 des Betts angebracht ist, wie 7 und 8 als
Vergrößerung des Bereiches X in 6 noch
näher verdeutlichen. Der Seitengitterschalter weist eine
Tastatur 8 mit 4 Tastelementen und eine Anzeige 32 auf.
Eines der Tastelemente der Tastatur 8 oder ein zusätzliches,
nicht gezeigtes, kann die Funktion des Freigabeelementes 9 besitzen.
Da sich der Seitengitterschalter und somit die Tastatur 8 in
unmittelbarer Nähe eines in dem Bett befindlichen Patienten
befindet, kann sie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit durch diesen,
zum Beispiel während des Schlafs durch einen Arm, dauerbetätigt sein.
Aus diesem Grund ist die oben beschriebene Aktivierung über
das Freigabeelement 9 innerhalb eines vorher festlegbaren
Zeitfensters und die begrenzte Aktivierungsdauer von großer
Bedeutung. Im Zusammenhang mit der Sicherheitseinrichtung 1 zur Erzeugung
von erstfehlersicheren und fehlerfesten Steuersignalen wird eine
hohe Sicherheit geschaffen.
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Die
Erfindung ist nicht auf das erläuterte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern im Rahmen der beigefügten
Ansprüche modifizierbar.
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Selbstverständlich
können auch erstfehlersichere Bedieneinheiten an der Sicherheitsvorrichtung 1 angeschlossen
sein, wodurch sich eine höhere Sicherheit ergibt.
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Die
Motorschalteinheit 11 kann auch mit Leistungsschalter 19, 20 in
Form von Leistungshalbleitern aufweisen. Sie kann auch in anderer
Weise aufgebaut sein, wie leicht vorstellbar ist.
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Mittels
der Bedienungseinheit Pfleger 24 können auch Funktionen
gesperrt oder entsperrt werden. Dazu kann die Sperr-/Entsperrtastatur 249 mit der
Zentraleinheit 2 ähnlich dem Freigabeelement 9 verbunden
sein, wobei die Aktivierungsdauer für frei wählbare
Funktionen zur Sperrung zum Beispiel auf eine Zeit von 0 Sekunden
einstellbar ist oder das Freigabesignal des Freigabeelementes 9 bei
dieser zu sperrenden Funktion ohne Wirkung bleibt.
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- 1
- Sicherheitsvorrichtung
- 2
- Zentraleinheit
- 3
- Erste
Controllereinrichtung
- 4
- Zweite
Controllereinrichtung
- 5
- Erste
Schalteinheit
- 6
- Zweite
Schalteinheit
- 7
- Bedienungseinheit
- 8
- Tastatur
- 9
- Freigabeelement
- 10
- Speichereinrichtung
- 11
- Motorschalteinheit
- 12
- Erster
Funktionsschalter
- 13
- Zweiter
Funktionsschalter
- 14
- Motor
- 15
- Erstes
Schaltelement
- 16
- Zweites
Schaltelement
- 17
- Erstes
Funktionsschaltelement
- 18
- Zweites
Funktionsschaltelement
- 19
- Erster
Leistungsschalter
- 20
- Zweiter
Leistungsschalter
- 21
- Möbel
- 22
- Seitengitter
- 23
- Bedienungseinheit
Patient
- 24
- Bedienungseinheit
Pfleger
- 25
- Fußbedienungseinheit
- 26
- Gehäuse
- 27
- Steuervorrichtung
- 28
- Verbindungskabel
- 29
- Beleuchtung
- 30
- Steuerungsanordnung
- 31
- Kommunikationsverbindung
- 32
- Anzeige
- 33
- Meldeeinrichtung
akustisch
- 34
- Meldeeinrichtung
optisch
- 230
- Schnittstelle
- 238
- Tastatur
Patient
- 240
- Schnittstelle
- 241
- Sondertastatur
Pfleger
- 248
- Tastatur
Pfleger
- 249
- Sperr-/Entsperreinrichtung
- 271
- Anschlussleiste
- A1...5
- Ausgangsanschlüsse
- a31...32
- Ausgänge
erste Controllereinrichtung
- a41...42
- Ausgänge
zweite Controllereinrichtung
- c1
- Anschluss
Bedienungseinheit
- e2
- Anschluss
Freigabeelement
- E5...6
- Eingangsanschlüsse
Schalteinheiten
- e31...34
- Eingänge
erste Controllereinrichtung
- e41...44
- Eingänge
zweite Controllereinrichtung
- Pr5...6
- Prüfanschlüsse
Schalteinheiten
- St5,
St6
- Steuereingänge
Schalteinheiten
- St111...112
- Steuereingänge
Funktionsschalter
- VM+
- Motorspannung,
Plusleitung
- VM–
- Motorspannung,
Minusleitung
- V11+
- Motorschalteinheit,
Plusanschluss
- V11–
- Motorschalteinheit,
Minusanschluss
- V11ST
- Motorschalteinheit,
Steuerspannungsanschluss
- VST
- Steuerspannung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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