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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Lageranordnung einer Rotorwelle einer Windenergieanlage,
mit wenigstens einem Wälzlager, in welchem die Rotorwelle drehbar
gelagert ist, und mit einem Gehäuse, in welchem das Wälzlager
koaxial aufgenommen ist, wobei das Gehäuse um eine quer
zur Hauptachse der Rotorwelle verlaufende Achse mittels zwei an
seiner äußeren Mantelfläche angeordnete
und von dieser Mantelfläche radial abstehende Lagerzapfen schwenkbar
ist, wobei die Lagerzapfen jeweils in einem mit einem Maschinenträger
der Windkraftanlage verbundenen Gelenklager gelagert sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Lagerung einer Rotorwelle in einer Windenergieanlage erfolgt üblicherweise
mittels Wälzlagern in Form von Kegelrollenlagern oder Schrägrollenlagern.
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Diese
Lager stützen die Rotorwelle drehbar in einem Maschinenträger
ab, wobei in der Regel zwei Wälzlager im axialen Abstand
zueinander vorgesehen sind, welche die Rotorwelle stützen.
Um diese Funktion auszuführen sind die Wälzlager
in je einem Gehäuse fixiert, welches wiederum fest mit dem
Maschinenträger verbunden ist.
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Durch
die hohen Kräfte, welchen die Rotorwelle einer Windkraftanlage
ausgesetzt ist, kommt es zu entsprechend hohen Belastungen der Wälzlager, die
bislang nicht hinreichend ausgeglichen werden konnten. Es ist allgemein
bekannt, zum Ausgleich von Achsabweichungen winkeleinstellbare Lager, beispielsweise
in Form von Radial-Pendeirollenlagern, einzusetzen. Jedoch kommt
es hierbei zu Verformungen des Wälzlagers selbst, das in
einem starren Lagersitz eingepasst ist, welches die einwirkenden
Kräfte nicht auszugleichen vermag.
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Bei
herkömmlichen Lösungen unterliegt das fest mit
dem Maschinenträger der Windenergieanlage verbundene Lager-Gehäuse
daher Zwangskräften, die dieses Gehäuse verformen.
In diesem deformierten Zustand kann das Gehäuse keinen
optimalen Lagersitz bereitstellen. Durch die feste Verbindung mit
dem Maschinenträger werden alle dynamischen Verformungen
dieses Maschinenträgers als Zwangskräfte in das
Gehäuse eingebracht und führen zu ungewollten
sowie nachteiligen Verformungen des Lagersitzes. Gleichzeitig führen
diese Verformungen im Wälzlager zu höheren Beanspruchungen und
zu einer verfrühten Ermüdung, was zu einem vorzeitigen
Ausfall des Wälzlagers führt.
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Aus
der
DE 10 2004
042 235 A1 ist bereits eine gattungsgemäße
Lageranordnung einer Rotorwelle einer Windenergieanlage bekannt,
mit wenigstens einem Wälzlager, in welchem die Rotorwelle drehbar
gelagert ist, und mit einem Gehäuse, in welchem das Wälzlager
koaxial aufgenommen ist, wobei das Gehäuse um eine quer
zur Hauptachse der Rotorwelle verlaufende Achse durch zwei an der äußeren
Mantelfläche des Gehäuses angeordnete und von
der Mantelfläche radial abstehende Lagerzapfen schwenkbar
ist, wobei die Lagerzapfen jeweils in einem mit einem Maschinenträger
der Windkraftanlage verbundenen Gelenklager gelagert sind. Eine
derartige Anordnung ermöglicht den Ausgleich von Fertigungsungenauigkeiten
sowie dynamische Verformungen im Betrieb der Windenergieanlage.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine aus der
DE 10 2004 042 235 A1 bekannte
Lageranordnung weiter zu verbessern.
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Beschreibung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich die gestellte
Aufgabe überraschend dadurch lösen lässt,
dass alternativ oder kumulativ die Gelenklager der Lagerzapfen als
Los- und Festlager ausgebildet sind, dass die Lagerzapfen außermittig am
Gehäuse angeordnet sind, und/oder dass die Gelenklager
in eine Ausnehmung direkt in den Maschinenträger eingelassen
bzw. ausgebildet sind.
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Die
Erfindung geht daher aus von einer Lageranordnung einer Rotorwelle
einer Windenergieanlage, mit wenigstens einem Wälzlager,
in welchem die Rotorwelle drehbar gelagert ist, und mit einem Gehäuse,
in welchem das Wälzlager koaxial aufgenommen ist, wobei
das Gehäuse um eine quer zur Hauptachse der Rotorwelle
verlaufende Achse mittels zwei an seiner äußeren
Mantelfläche angeordnete und von dieser Mantelfläche
radial abstehende Lagerzapfen schwenkbar ist, wobei die Lagerzapfen jeweils
in einem mit einem Maschinenträger der Windkraftanlage
verbundenen Gelenklager gelagert sind. Zudem ist vorgesehen, dass
ein Gelenklager eines Lagerzapfens als Loslager und das Gelenklager des
anderen Lagerzapfens als Festlager ausgebildet ist.
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Sofern
die Umgebungskonstruktion dieser Gelenklager, also die Bauteile,
in denen die Gelenklager aufgenommen sind, aufgrund ihrer baulichen Eigenart
eine Kompensation von Fluchtungsfehlern und/oder unterschiedlichen
Momenteneinwirkungen des Rotors der Windenergieanlage auf die Rotorlagerung
ermöglichen, können auch beide Gelenklager der
Lagerzapfen als Loslager oder aber als Festlager ausgeführt
sein. Eine solchermaßen identische Lagerung beider Lagerzapfen
ist beispielsweise dann möglich, wenn die die Gelenklager
aufnehmenden Bauteile bei gegebener Dauerbetriebsfestigkeit ein ausreichendes
Betriebsspiel aufweisen oder vergleichsweise welch ausgebildet sind.
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Alternativ
oder kumulativ ist zudem vorgesehen, dass die Lagerzapfen außermittig
am Gehäuse angeordnet sind. Alternativ oder kumulativ ist
ferner vorgesehen, dass in die Oberseite des Maschinenträgers
eine U-förmige oder halbkreisförmige Ausnehmung
eingelassen ist, in welche das Gelenklager eingelegt ist.
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Durch
diesen Aufbau wird vorteilhaft erreicht, dass Fertigungsungenauigkeiten
sowie dynamische Verformungen im Betrieb noch besser und einfacher ausgeglichen
werden können. Durch die verschiedenen alternativen oder
kumulativen Ausgestaltungen werden zusätzlichen Freiheitsgrade
insbesondere bei der Gestaltung der Gelenklager gewonnen, wodurch
beispielsweise Fertigungsungenauigkeiten des Maschinenträgers
ausgeglichen werden. Zusätzlich können dynamische
Verformungen, die im Betrieb auftreten, ausgeglichen werden.
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Insbesondere
durch die Ausgestaltung mit den Ausnehmungen für die Gelenklager
im Maschinenträger kann eine deutliche Verbesserung geschaffen
werden, insbesondere durch eine vorteilhafte Schwerpunktverlagerung
des Gehäuses des Wälzlagers hin zum Maschinenträger.
Außerdem kann vorgesehen sein, dass die Lagerzapfen axial außerhalb
des Mittelpunkts der Ringscheibe des Gehäuses angeordnet
sind. In anderen praktischen Weiterbildungen kann vorgesehen sein,
dass die Lagerzapfen radial außerhalb des Kreismittelpunkts des
Gehäuses angeordnet sind, wobei ihre Achse nach radial
oben oder unten gegenüber dem Kreismittelpunkt des Gehäuses
verschoben ist.
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Eine
andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gelenklager
am Maschinenträger durch einen Riegel fixiert ist.
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Ebenso
liegt es im Rahmen der Erfindung vorzusehen, dass die Gelenklager
Gleitpaarungen aus Stahl/Stahl, Stahl/Bronze oder aus Stahl/Kunststoff
aufweisen.
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In
einer besonders praktischen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Gelenklager der Lagerzapfen als Gleitlager oder als Wälzlager
in Form von Kugellagern oder Rollenlager ausgebildet sind.
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Besonders
vorteilhaft ist ebenso eine Ausgestaltung der Erfindung, die sich
dadurch auszeichnet, dass das Wälzlager der Rotorwelle
ein Kegelrollenlager, ein Zylinderrollenlager und/oder ein Schrägrollenlager
ist, welches jeweils einen Außenring und einen Innenring
aufweist, zwischen denen Wälzkörper des Wälzlagers
angeordnet sind.
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Weiter
ist zur Reduzierung der Herstellkosten eine Ausgestaltung der Erfindung
sinnvoll, die sich dadurch auszeichnet, dass der Außenring
des Wälzlagers für die Rotorwelle durch das Gehäuse
gebildet ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäß ausgebildeten
Lageranordnung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 ein
Gehäuse einer Lageranordnung für die Rotorwelle
einer Windkraftanlage gemäß der Erfindung in perspektivischer
Ansicht;
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2 die
erfindungsgemäße Lageranordnung von der Seite
in einer Teilansicht.
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Ausführliche Beschreibung
der Zeichnungen
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In
den 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Lageranordnung 1 einer
nur angedeuteten Rotorwelle 2 einer nicht dargestellten
Windenergieanlage dargestellt. Die Rotorwelle 2 ist um
ihre Längsachse drehbar in einem nicht gezeigten Wälzlager
gelagert, beispielsweise in einem Schrägrollenlager oder
einem Kegelrollenlager mit Innenring und Außenring, zwischen
denen entsprechende Wälzkörper angeordnet sind.
Das Wälzlager ist koaxial in einem ringförmigen
Gehäuse 3 gelagert. Das Gehäuse 3 weist
eine radial äußere Mantelfläche 4 und
eine radial innere Mantelfläche 5 auf, wobei letztere 5 als
Sitz für das Wälzlager dient. Das Gehäuse 3 kann
aber auch so ausgebildet sein, dass der Außenring des Wälzlagers
durch die innere Mantelfläche 5 des Gehäuses 3 selbst
gebildet ist.
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Zwei
Lagerzapfen 6, 7 sind an der radial äußeren
Mantelfläche 4 des Gehäuses 3 angeformt, und
zwar derart, dass sie von der Mantelfläche 4 radial
abstehen. Durch die Lagerzapfen 6, 7 verläuft eine
Achse X, welche im montierten Zustand des Gehäuses 3 quer
zur Haupt- oder Längsachse der Rotorwelle 2 verläuft.
Die Lagerzapfen 6, 7 sind einstückig
an das Gehäuse 3 angeformt, wobei es jedoch auch
im Rahmen der Erfindung liegt, die Lagerzapfen 6, 7 als
separate Teile zu fertigen und lösbar oder unlösbar
mit dem Gehäuse 3 zu verbinden.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, die Lagerzapfen 6, 7 hinsichtlich
ihrer Längsachse X außermittig am Gehäuse 3 anzuordnen. Darunter
ist gemäß einer ersten Variante zu verstehen,
dass die Längsachse X der beiden Lagerzapfen 6, 7 nicht
durch den Kreismittelpunkt der inneren Mantelfläche 5 des
Gehäuses 3 geht, also radial oberhalb oder unterhalb
dieses Kreismittelpunktes verläuft. Gemäß einer
anderen Variante bedeutet die außermittige Anordnung der
Längsachse X der Lagerzapfen 6 und 7,
dass diese Längsachse X nicht durch die axiale Mitte der äußeren
Mantelfläche 4 geht, sondern axial versetzt dazu
verläuft. Beide Formen der außermittigen Anordnung
der Lagerzapfen 6, 7 können auch kombiniert
an dem Gehäuse 3 realisiert sein.
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Ein
derartiger Aufbau bietet den Vorteil, dass gezielt Einfluss auf
das Schwenkverhalten des Gehäuses 3 zum Ausgleich
von auf die Rotorwelle 2 einwirkenden Verformungskräften
genommen wird, indem das Gehäuse 3 aufgrund seiner
Aufhängung am Maschinenträger 9 über
die Lagerzapfen 6, 7 bereits ein gewünschtes
Kippmoment auf die Rotorwelle 2 ausübt.
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Die
Lagerzapfen 6, 7 sind jeweils über Gelenklager 8,
von denen in 2 nur ein Gelenklager 8 dargestellt
ist, in einem nur angedeuteten Maschinenträger 9 gelagert.
Für die Gelenklager 8 sind verschiedene Gleitpaarungen
in den Gelenklagern 8 möglich, insbesondere die
Paarungen Stahl/Stahl, Stahl/Bronze oder Stahl/Kunststoff.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, die beiden Gelenklager 8 so
auszubilden, dass ein Gelenklager 8 eines Zapfens 6 oder 7 als
Loslager ausgebildet ist, während das Gelenklager des anderen
Zapfens 7 oder 6 als Festlager ausgebildet ist. Sofern
die Umgebungskonstruktion dieser Gelenklager 8 aufgrund
ihrer baulichen Eigenarten eine Kompensation von Fluchtungsfehlern
und/oder unterschiedlichen Momenteneinwirkungen des Rotors der Windenergieanlage
auf die Rotorlagerung ermöglicht, können aber
auch beide Gelenklager 8 der beiden Lagerzapfen 6, 7 als
Loslager oder aber als Festlager ausgebildet sein.
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Das
in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt
noch einen weiteren besonderen Vorteil der Anordnung. Die Anbindung
des Gelenklagers 8 an den Maschinenträger 9 weist
nämlich besondere Vorteile in Hinblick auf einen kompakten
Aufbau und hinsichtlich einer Reduzierung von Einzelteilen auf, und
zwar dadurch, dass in der Oberseite 10 des Maschinenträgers 9 eine
U-förmige oder halbkreisförmige Ausnehmung 11 ausgebildet
ist, in welche das Gelenklager 8 direkt eingelegt ist.
Zur Fixierung des Gelenklagers 8 am Maschinenträger 9 dient
ein Riegel 12, welcher mittels Schraubbolzen 13 mit
dem Maschinenträger 9 verschraubt ist.
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Hierdurch
ergibt sich gegenüber dem bislang bekannten Stand der Technik
eine vorteilhafte Verlagerung des Mittel- und Schwerpunktes des
Gehäuses 3 hin zum Maschinenträger 9,
und somit ein vorteilhafter tiefer angeordneter Schwerpunkt der
Rotorwelle 2.
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Die
Gelenklager 8 der Lagerzapfen 6, 7 können
zwar als herkömmliche Gleitlager ausgebildet sein. Es ist
jedoch auch möglich, die Gelenklager 8 der Lagerzapfen 6, 7 jeweils
als Wälzlager auszubilden, so dass dann die Lagerzapfen 6, 7 jeweils
in einem Kugellager und/oder einem Rollenlager gelagert sind.
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- 1
- Lageranordnung
- 2
- Rotorwelle
- 3
- Gehäuse
- 4
- Radial äußere
Mantelfläche
- 5
- Radial
innere Mantelfläche
- 6
- Lagerzapfen
- 7
- Lagerzapfen
- 8
- Gelenklager
- 9
- Maschinenträger
- 10
- Oberseite
des Maschinenträgers 9
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Riegel
- 13
- Schraubbolzen
- X
- Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004042235
A1 [0006, 0007]