DE102007054152A1 - Verfahren zur Programmierung von Hörgeräten - Google Patents

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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/70Adaptation of deaf aid to hearing loss, e.g. initial electronic fitting
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B5/00Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
    • A61B5/12Audiometering
    • A61B5/121Audiometering evaluating hearing capacity

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Programmierung von Hörgeräten, indem eine Testposition (2) so positioniert wird, dass ihre Ohren (3) in einem Testraum (11) angeordnet sind, die Ohren (3) von einem Lautsprecherarray (6) beabstandet werden, in dem Testraum (11) durch das Lautsprecherarray (6) akustische Signale erzeugt werden, die mittels Wellenfeldsynthese virtuelle Tonquellen räumlich darstellen, die Testperson (2) sich über die empfundene Lautstärke, Wahrnehmbarkeit und den Klang (z. B. Verzerrung und Verfremdung) der gehörten akustischen Signale rückäußert und ein Hörbild der Testperson (2) bestimmt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beurteilung des Hörvermögens von Menschen zur Programmierung von Hörgeräten, sowie eine Audiometriemesskabine zur Durchführung des Verfahrens.
  • Verfahren zur Programmierung von Hörgeräten sind hinlänglich bekannt. Zur Erkennung einer Hörschwäche können Menschen mittels eines Audiometers untersucht werden. Ein Audiometer weist einen Kopfhörer, einen Tongenerator und einen Pegelregler auf. Dem Patienten wird über Kopfhörer eine Vielzahl standardisierter Tonfolgen mit Tönen verschiedener Höhe und Lautstärke zugespielt, und der Patient muss Rückäußerung darüber geben, ob er den Ton noch hören kann. Anhand des Ergebnisses des Audiometertestes sowie eines Sprachverständlichkeitstests z. B. des so genannten Göttinger bzw. Oldenburger Sprachverständlichkeitstest kann dann ein Hörgerät eingestellt werden. Die Einstellung wird so vorgenommen, dass die vom Patienten schlecht oder gar nicht wahrgenommenen Frequenzen durch das Hörgerät verstärkt werden.
  • Das beschriebene Verfahren zur Beurteilung des Hörvermögens von Menschen hat zum einen den Nachteil, dass gleichzeitig kein Hörgerät eingestellt werden kann, weil die Person einen Kopfhörer aufsetzen muss und deshalb zur Vermeidung von Rückkopplungen kein Hörgerät tragen kann. Damit wird in der Regel schon durch die Testanordnung eine Verfälschung des Testergebnisses hervorgerufen.
  • Aus der DE 20 2006 00 2322 U1 ist eine Anordnung zur Simulation virtueller Klangatmosphären zur Anpassung von Hörhilfen bekannt, wobei die Hörhilfe während des Anpassungsverfahrens abgenommen wird und fünf Lautsprecher über eine Stereoanlage gesteuert werden.
  • Bei ebenfalls bekannten Freifelduntersuchungen sitzt die Person mit Hörgerät in einer Kammer oder Kabine, deren Abmessungen und Beschaffenheit nicht standardisiert sind vor einer gleichfalls nicht standardisierten Anordnung von Lautsprechern, um mit ihrer Hörhilfe einen Hörtest zu absolvieren. Erfahrungsgemäß bringen voneinander unabhängige Untersuchungen der gleichen Person in verschiedenen Kabinen jeweils unterschiedliche Ergebnisse. Die Ergebnisse sind damit nachteiligerweise kaum vergleichbar und nur schwer verwendbar.
  • Aus der DE 10 2005 00 3431 A1 ist eine Anordnung zum Wiedergeben von binauralen Signalen bekannt.
  • Ein weiterer Nachteil der bekannten Apparaturen ist, dass das Testverfahren den unterschiedlichen Geräuschumfeldern des täglichen Lebens nicht hinreichend gerecht wird, denn das Hörvermögen hängt nicht nur von der Tonhöhe ab, sondern auch davon, in welchem Geräuschumfeld bei störenden Nebengeräuschen und/oder bei Hall und/oder bei Echo u. ä. der Ton bei gleich bleibender Lautstärke des Testsignals wahrgenommen wird.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Beurteilung des Hörvermögens zur Programmierung von Hörhilfen zur Verfügung zu stellen, das die oben genannten Nachteile überwindet, und es ist auch Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mithilfe derer das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
  • Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Beurteilung des Hörvermögens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Das Verfahren hat den Zweck, die Einstellung von Hörgeräten zu verbessern. Dazu wird die Testperson zunächst einem Hörtest unterzogen. Völlig überraschend hat sich gezeigt, dass die Einbindung des aus der DE 102 15 775 B4 bekannten Wellenfeldsyntheseverfahrens bei der Anwendung in Hörtests zu einer deutlichen Verbesserung des Testergebnisses und damit auch zu einer Verbesserung der Programmierung der Hörgeräte führt und das erfindungsgemäße Verfahren darüber hinaus die Möglichkeit einer Normierung der Testverfahren und eine Normierung der Programmierung von Hörgeräten ermöglicht.
  • Der Testraum in dem die Testperson ihre Ohren positioniert ist günstigerweise ein Bereich im Innenraum einer Audiometriemesskabine. Gegenüber dem Stand der Technik ist es nicht erforderlich, der Testperson zum Hörtest Kopfhörer aufzusetzen, vielmehr ist ein Lautsprecherarray von den Ohren der Testperson beabstandet, vorzugsweise kurz vor und oberhalb des Kopfes der Testperson, z. B. in Form eines Kreisarrays, vorgesehen. Der Lautsprecherarray kann in einer Reihe nebeneinander, im Wesentlichen horizontal angeordnete oder auch kreisförmig über der Testperson angeordnete, einzeln ansteuerbare Lautsprecher aufweisen. In dem Testraum werden durch das Lautsprecherarray Testtöne eingespielt, die für die Testperson virtuelle Tonquellen räumlich darstellen. Unter Testtönen werden hier neben einzelnen Tönen auch ganze Sprachverständlichkeitstests, Klänge, Geräusche u. ä. und deren Kombination verstanden. Die Position der virtuellen Tonquellen liegt dabei möglicher weise auch weit außerhalb des Testraumes. Die räumlich exakt positionierten Testtöne werden mithilfe des im Stand der Technik bekannten Verfahrens der Wellenfeldsynthese erzeugt. Die Testperson gibt während oder nach dem Erzeugen, vorzugsweise jedes einzelnen Testelements eine Rückmeldung z. B. über dessen subjektiv empfundene Lautstärke bzw. über die Sprachverständlichkeit und über das subjektive Empfinden der jeweiligen Justage der Hörhilfe. Diese wird mit dem Hörempfinden eines Normalhörigen verglichen und aus der Abweichung ein Hörbild des Testpatienten bestimmt.
  • Das Verfahren ermöglicht auch die Entwicklung und Durchführung standardisierter Hörtests z. B. entsprechend dem bisher auf einen Kopfhörer oder eine beliebige Lautsprecheranordnung im Freifeld angewiesenen Göttinger oder Oldenburger Hörtest bzw. dem internationalen Hörtest.
  • Eine Weiterbildung des Verfahrens ermöglicht die besonders genaue Programmierung eines Hörgerätes. Dazu trägt die Testperson ein programmierbares Hörgerät während des Hörtests. Der Hörtest kann mit voneinander unterscheidbaren Testtönen, vorzugsweise einer reinen Sinusschwingung, durchgeführt werden. Vorzugsweise im Anschluss an diese Untersuchung kann ein Sprachverständlichkeitstest in den durch das Wellenfeldsynthese-Lautsprecherarray simulierten Umfeldern durchgeführt werden. Die Verstärkung des Hörgerätes wird bestimmt, indem die Verstärkung des Hörgerätes verändert wird, bis die von der Testperson empfundene Lautstärke der von einem Normalhörigen empfundenen Lautstärke des Testtones entspricht. Die so vorzugsweise pro Ton bestimmte Verstärkung wird im Hörgerät programmiert. Die Programmierung kann gleichzeitig mit der Durchführung des eigentlichen Hörtestes vorgenommen werden. Die Verstärkung bzw. Absenkung wird jeweils für eine Vielzahl diskreter Frequenzen durchgeführt, d. h. die Testperson wird einer diskreten Frequenz ausgesetzt und muss eine Rückäußerung hinsichtlich dieser diskreten Frequenz geben. Daraufhin wird das Hörgerät so programmiert, dass die diskrete Frequenz entweder verstärkt oder abgesenkt wird. Statt diskreter Frequenzen können auch schmale Frequenzbereiche verwendet werden. Die Gesamteinstellung der Hörhilfe ergibt sich aus der Summe der diskreten Justagen. Die Justagen können in selektiven Modi zusammengefasst werden oder auswählbar sein.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Hörgerät derart ausgestaltet, dass es in unterschiedliche Umfeldmodi schaltbar ist. Ein Umfeldmodus ist dem Geräuschumfeld ausgewählter lebensnaher Situationen zugeordnet. Ein Geräuschumfeld kann beispielsweise ein Fußballstadion, ein halliger Bahnhof, ein Theater oder eine Woh nung sein. Das oben beschriebene Programmierverfahren des Hörgerätes wird mehrfach durchgeführt. Es wird mit den Testtönen für die verschiedenen Umfeldmodi durchgeführt, in die das Hörgerät vorab geschaltet wird.
  • Erfindungsgemäß ermöglicht der mit der Wellenfeldsynthese betriebene Lautsprecherarray die dreidimensionale Darstellung der spezifischen Geräuschumfelder in dem Testraum. Die Testperson ist somit in der Audiometriemesskabine realistisch den Geräuschen eines räumlich die Abmessungen der Audiometriemesskabine deutlich sprengenden Umfeldes wie einem Fußballstadion ausgesetzt. Dem Geräuschumfeld sind die Testtöne vorzugsweise überlagert. Die Testperson hört die Testtöne also quasi vor der Geräuschkulisse eines Fußballstadions. Die Testperson gibt auch hier Rückäußerung über die empfundene Lautstärke der gehörten Testtöne, bzw. ob sie den Testton überhaupt hört. Die Verstärkung des Testtones wird so bestimmt, dass ein möglichst normalhöriges Hörerlebnis erzielt Wird. Die bestimmte Verstärkung der Testtöne wird dann für das Geräuschumfeld in dem zugehörigen Umfeldmodus gespeichert.
  • Ebenso ist es möglich, für Hörhilfen, deren Mikrofone in der Richtcharakteristik veränderbar sind, mit dieser Erfindung ein exakt simuliertes akustisches Umfeld zu erzeugen, das räumlich weit größer sein kann als die Abmessungen der Messkabine, um derartige Hörhilfen so zu programmieren, dass der Träger z. B. in der simulierten „Party" wählen kann, ob er seine Hörhilfe auf das Gespräch mit seinem Gegenüber fokussieren will, oder ob er die Party „surround" erleben möchte. Die dazu nötigen Surround-Simulationen lassen sich mittels der Erfindung erzeugen, von der Größe einer Kammer bis zur Bahnhofshalle oder einem Fußballstadion.
  • Das auf die Testperson individuell programmierte Hörgerät wird während des täglichen Gebrauchs zwischen den Umfeldmodi geschaltet. Dabei wird das Hörgerät von der Testperson in den zur jeweiligen aktuellen Situation am besten passenden Umfeldmodus geschaltet.
  • Vorzugsweise werden die Testtöne als standardisierte Tonfolgen in einem ebenfalls standardisierten Geräuschumfeld erzeugt; ebenso werden Sprachverständlichkeitstests in dieser Anordnung durchgeführt. Diese sind normiert, neuerdings auch international, d. h. nicht sprachenspezifisch. Dadurch ist es möglich ein standardisiertes Hörtestverfahren und eine standardisierte Programmierung durchzuführen, die es ermöglichen, mittels genormter Audiometriemesskabinen getestete Personen hinsichtlich ihres Hörvermögens miteinander zu vergleichen oder Veränderungen des Hörvermögens einer Testperson im Laufe der Zeit genau zu beobachten.
  • Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe durch eine Audiometriemesskabine mit den Merkmalen des Anspruchs 6 erfüllt. Die Audiometriemesskabine weist günstigerweise einen geräuscharmen Testraum auf. Beispielsweise handelt es sich dabei um eine im Wesentlichen geräuschfreie Kabine, in der ein Stuhl angeordnet ist, auf der die Testperson sitzt und in der ein Lautsprecherarray in Sitzhöhe des Patienten kurz oberhalb und vor oder in einer kreisförmigen Anordnung über dem Kopf der Testperson vorgesehen ist. Der Lautsprecherarray ist an akustische Wiedergabegeräte angeschlossen, mit denen mittels Wellenfeldsynthese im Testraum Töne, Sprache und Geräusche dreidimensional darstellbar sind, also ein virtuelles Schallfeld erzeugt werden kann, das über die räumliche Begrenzung der Kabine hinausreicht.
  • Die Audiometriemesskabine ist vorzugsweise hinsichtlich ihrer Größe, Materialausführung und Geräuschdurchlässigkeit standardisiert.
  • Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in zwei Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
  • 1 eine Draufsicht, teilweise als Funktionsansicht einer erfindungsgemäßen Audiometriemesskabine mit Testperson und dargestelltem Wellenfeld,
  • 2 eine seitliche Ansicht teilweise als Funktionsansicht der Audiometriemesskabine in 1.
  • In 1 ist die erfindungsgemäße Audiometriemesskabine 1 in einer Draufsicht dargestellt. Innerhalb der Audiometriemesskabine 1 ist eine Testperson 2, etwa mittig und sitzend positioniert. Die Testperson 2 trägt an wenigstens einem Ohr 3 ein Hörgerät 4. Mithilfe der in 1 dargestellten Audiometriemesskabine 1 wird ein Verfahren zur Programmierung des Hörgerätes 4 durchgeführt.
  • In Blickrichtung vor der Testperson 2 ist oberhalb der Ohren 3 der Testperson 2 ein Lautsprecherarray 6 im Wesentlichen horizontal angeordnet. Bei dem Lautsprecherarray 6 handelt es sich um in einer Linie nebeneinander positionierte Lautsprecher 7, die jeweils an eine (nicht dargestellte) akustische Wiedergabeapparatur angeschlossen sind. Der Lautsprecherarray 6 wird nach dem Prinzip der Wellenfeldsynthese betrieben, wie sie etwa in dem Patent DE 102 15 775 B4 beschrieben ist. Möglich ist auch eine kreisförmige Anordnung über dem Kopf der Testperson.
  • Mithilfe der Wellenfeldsynthese ist es möglich, ein Geräuschumfeld durch die Erzeugung virtueller Tonquellen 8 besonders realistisch räumlich darzustellen. Dazu wird das von der Tonquelle 8 wiedergegebene Frequenzband in zwei, eines unterhalb und eines oberhalb einer kritischen Frequenz angeordnete Frequenzbänder gespalten. Unterhalb der kritischen Frequenz entsteht ein Tiefpasssignal, das Ausgangssignal einer virtuellen Tonquelle 8 ist. Die virtuelle Tonquelle 8 entsteht durch Wellenfeldsynthese sämtlicher Lautsprecher 7 des Lautsprecherarrays 6. Oberhalb der kritischen Frequenz wird ein Hochpasssignal erzeugt, das Hochpasssignal wird durch einige wenige Lautsprecher 7, gemäß den Schallabbildungsgesetzen der Stereophonie zur Erzeugung einer Phantomschallquelle verwendet. Wesentlich an der Wellenfeldsynthese ist, dass die virtuelle Tonquelle 8 des Tiefpasses und die Phantomschallquelle des Hochpasses zu einem gemeinsam angeordneten Hörereignis verschmelzen. Dieser Punkt wird hier auch insgesamt als virtuelle Tonquelle 8 bezeichnet.
  • Mithilfe der Wellenfeldsynthese erzeugte virtuelle Tonquellen 8 sprengen in der Wahrnehmung der Testperson 2 die Wände der Audiometriemesskabine 1.
  • Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße Audiometriemesskabine 1, damit sogar großräumige Geräuschumfelder in ihrer räumlichen Ausprägung realistisch wiederzugeben. Beispielsweise kann das Geräuschumfeld eines Fußballstadions, das Geräuschumfeld eines Theaters, eines Marktplatzes, eines Flughafens oder einer Wohnung realistisch in der Audiometriemesskabine 1 dargestellt werden.
  • Gleichzeitig und zusätzlich zu dem Geräuschumfeld werden durch den Tongenerator Testtöne erzeugt. Die Testtöne können eine standardisierte Tonfolge sein, denen die Testperson 2 mit Hörgerät 4 ausgesetzt wird. Die Testperson 2 gibt während des Hörens der Testtöne eine Rückäußerung, z. B. ob und/oder in welcher Lautstärke die Testtöne von ihr gehört wurden. Das Hörvermögen der Testperson 2 hängt für Testtöne gleicher Lautstärke und Frequenz in der Regel stark vom Geräuschumfeld ab. Diesem Zusammenhang wird bei der Programmierung des Hörgerätes 4 hervorragend Rechnung getragen. Die Durchführung von Sprachverständlichkeitstests in dieser Anordnung ergänzt die Analyse des Hörvermögens in realistisch simulierter Umgebung und ermöglicht die optimale Justage von Hörhilfen.
  • Das Hörgerät 4 ist im Gebrauch und auch zur Programmierung in die den Geräuschumfeldern entsprechenden Umfeldmodi schaltbar. Das Hörgerät 4 wird zur Programmierung nacheinander in die verschiedenen Umfeldmodi geschaltet und das Hörvermögen wird in dem zugeordneten Geräuschumfeld jeweils gemessen und die Verstärkung jedes Testtones in jedem der Geräuschumfelder bestimmt. Das Hörgerät 4 wird in dem Modus so programmiert, dass in dem spezifischen Geräuschumfeld unzureichend wahrgenommene Töne in ihren Frequenzen verstärkt werden, soweit bis die Testperson 2 ein subjektives Hörempfinden erlangt, das dem Hörempfinden einer normalhörigen Person zumindest weitgehend entspricht.
  • Das Hörgerät 4 wird für jedes Geräuschumfeld separat programmiert.
  • Die Testperson 2 kann das wie oben beschrieben programmierte Hörgerät 4 im täglichen Leben in den Modus schalten, der dem jeweiligen Geräuschumfeld am ehesten entspricht. Sollte sich die Testperson 2 in einem Fußballstadion befinden, wird das Hörgerät in den Modus „Fußballstadion" geschaltet, während das Hörgerät 4 in den Modus „Wohnung" geschaltete wird, wenn sich die Testperson 2 zu Hause befindet. Somit ist es möglich, sich in unterschiedlichen Geräuschumfeldern verschieden darstellende Gehördefizite sehr spezifisch zu korrigieren.
  • Die in 2 dargestellte Audiometriemesskabine 1 zeigt die Testperson 2 auf einem Stuhl 9 sitzend. Der Kopf der Testperson ist vor und unterhalb des Lautsprecherarrays 6 angeordnet. Bei der Anordnung der Testperson 2 in der Audiometriemesskabine 1 ist darauf zu achten, dass sich die mit dem Hörgerät 4 versehenen Ohren 4 der Testperson 2 in einem Testraum 11 der Audiometriemesskabine 1 befinden, in dem die durch die Wellenfeldsynthese erzeugten Töne in ihrer räumlichen Darstellung optimiert sind. Der Testraum 11 ist ein Teilbereich des Innenraumes der Audiometriemesskabine 1.
  • 1
    Audiometriemesskabine
    2
    Testperson
    3
    Ohr
    4
    Hörgerät
    5
    6
    Lautsprecherarrays
    7
    Lautsprecher
    8
    Tonquellen
    9
    Stuhl
    10
    11
    Testraum
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 202006002322 U1 [0004]
    • - DE 102005003431 A1 [0006]
    • - DE 10215775 B4 [0010, 0025]

Claims (7)

  1. Verfahren zur Beurteilung des Hörvermögens von Menschen zur Programmierung von Hörhilfen, indem eine Testperson (2) so positioniert wird, dass ihre Ohren (3) in einem Testraum (11) angeordnet sind, die Ohren (3) von einem Lautsprecherarray (6) beabstandet werden, in dem Testraum (11) durch das Lautsprecherarray (6) Testtöne wiedergegeben werden, die mittels Wellenfeldsynthese virtuelle Tonquellen räumlich darstellen, die Testperson (2) sich über die empfundene Lautstärke der gehörten Testtöne rückäußert und ein Hörbild der Testperson (2) bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Testperson (2) mit einem Hörgerät (4) versehen wird, eine Verstärkung und/oder Absenkung des Hörgerätes (4) bestimmt wird, indem die Verstärkung und/oder Absenkung verändert wird, bis die von der Testperson (2) empfundene Lautstärke der Testtöne der von einem Normalhörigen empfundenen Lautstärke entspricht und die bestimmte Verstärkung und/oder Absenkung im Hörgerät (4) programmiert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Testtöne in verschiedenen lebensnahen Geräuschumfeldern dargestellt werden, das Hörgerät (4) in einen dem Geräuschumfeld zugeordneten Umfeldmodus geschaltet wird, die Verstärkung und/oder Absenkung des Hörgerätes (4) in dem Geräuschumfeld bestimmt wird und die Verstärkung und/oder Absenkung der Töne in dem zugeordneten Umfeldmodus programmiert wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung und/oder Absenkung des Hörgerätes (4) in jedem der einstellbaren Umfeldmodi bestimmt und programmiert wird.
  5. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Testtöne in Form standardisierter Abfolgen nacheinander in verschiedenen standardisierten Geräuschumfeldern erzeugt werden.
  6. Audiometriemesskabine (1) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einem geräuscharmen und in seinen akustischen Eigenschaften normierten Testraum (11), einem am Testraum (11) angeordneten Lautsprecherarray (6), dem Lautsprecherarray (6) zugeordneten akustischen Wiedergabegeräten, mit denen mittels Wellenfeldsynthese im Testraum (11) Testtöne dreidimensional darstellbar sind.
  7. Audiometriemesskabine nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen innerhalb der Audiometriemesskabine unterhalb des Testraumes (11) angeordneten höheneinstellbaren Stuhl (9) für die Testperson (2).
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