DE102007053322A1 - Lenkungsvorrichtung für ein Nutzfahrzeug - Google Patents

Lenkungsvorrichtung für ein Nutzfahrzeug Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Lenkungsvorrichtung für ein Nutzfahrzeug, bei der die Lenkbewegung über ein an einer Lenkungseinheit (16, 17) angebrachtes Lenkgestänge auf die Nutzfahrzeugräder übertragen wird. Die Lenkungseinheit (16, 17) ist entlang einer Lenkzylinderkolbenstange (15) verschiebbar angeordnet.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Lenkungsvorrichtung für ein Nutzfahrzeug gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
  • Bei Nutzfahrzeugen, wie z. B. bei Ackerschleppern, wird vorwiegend eine hydrostatische Lenkungsvorrichtung eingesetzt. Dies bedeutet, dass keine direkte mechanische Verbindung zwischen einem Lenkrad und der Lenkungsvorrichtung zur Auslenkung von Nutzfahrzeugrädern besteht. Ein Lenkzylinder ist mechanisch mit den auszulenkenden Nutzfahrzeugrädern gekoppelt. Dabei kann beispielsweise mittels einer im Lenkzylinder angeordneten Lenkzylinderkolbenstange und einem Lenkgestänge die Lenkbewegung des Lenkrads auf die Nutzfahrzeugräder übertragen werden. Mittels einer mit dem Lenkrad gekoppelten Aufteilungseinheit wird die Lenkbewegung der auszulenkenden Nutzfahrzeugräder gesteuert. Dabei wird durch die Aufteilungseinheit bestimmt, in welchen Zylinderraum des Lenkzylinders und in welcher Menge ein Fluid, wie beispielsweise Öl, zugeführt wird.
  • Bei dem Lenkgestänge handelt es sich beispielsweise um eine Spurstange und einen Spurhebel, die miteinander gekoppelt sind. Ferner kann als Lenkgestänge auch jedes Bauteil angese hen werden, mittels dem eine Verschiebung der Lenkzylinderkolbenstange oder einer anderen verschiebbaren Komponente der Lenkungsvorrichtung in eine Auslenkung der Nutzfahrzeugräder übertragen wird.
  • Aufgrund des in den Nutzfahrzeugen begrenzten Bauraums, weil beispielsweise ein Rahmenteil einer direkten Verbindung beider gelenkter Räder im Weg steht, kann die Lenkungsvorrichtung im Nutzfahrzeug nur derart eingebaut werden, dass die Lenkungsvorrichtung über eine Kröpfung an den Enden der Lenkzylinderkolbenstange oder an dem Lenkgestänge mit den Nutzfahrzeugrädern gekoppelt werden kann. Diese Kröpfung beschränkt jedoch die Übertragbarkeit von bei der Lenkbewegung entstehenden Lenkkräften auf die Nutzfahrzeugräder, so dass eine Verwendung der Lenkungsvorrichtung z. B. bei einem Ackerschlepper mit Zwillings- oder Drillingsbereifung nicht möglich ist.
  • Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht nun darin, eine Lenkungsvorrichtung bereitzustellen, über die größere Lenkkräfte bei einer Lenkbewegung auf die Nutzfahrzeugräder übertragen werden kann.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch eine Anordnung des Lenkgestänges direkt an einer Lenkungseinheit keine Kröpfung des Lenkgestänges oder der Lenkzylinderkolbenstange mehr notwendig ist. Somit kann die Lenkungsvorrichtung auch bei Nutzfahrzeugen, wie z. B. einem Ackerschlepper mit Zwillings- oder Drillingsbereifung, bei dem höhere Lenkkräfte auf die Lenkungsvorrichtung wirken, eingesetzt werden. Diese Lenkkräfte werden folglich nicht mehr durch ein Führungselement, wie z. B. die Lenkzylinderkolben stange, auf das Lenkgestänge übertragen, sondern über die Lenkungseinheit. Die Lenkungseinheit kann aufgrund seiner in Bezug auf die Lenkzylinderkolbenstange größeren Oberfläche eine höhere Lenkkraft über das Lenkgestänge auf eine Radbefestigungseinheit, auf der die Nutzfahrzeugräder angeordnet sind, übertragen.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass eine Steuerungseinheit und eine Zentrierungseinheit der Lenkungsvorrichtung in der Lenkungseinheit untergebracht sind. Dadurch lässt sich der für die Lenkungsvorrichtung benötigte Bauraum minimieren und aufgrund der verringerten Anzahl von Baukomponenten Fertigungskosten einsparen.
  • Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
  • 1: eine perspektivische Ansicht einer Lenkungsvorrichtung mit einer Lagereinheit und einer Radbefestigungseinheit;
  • 2: eine Schnittansicht einer Lenkungsvorrichtung mit einer Getriebeeinheit;
  • 3: eine Schnittansicht quer zur Lenkungsvorrichtung durch ein Positionierungselement;
  • 4: eine Schnittansicht quer zur Lenkungsvorrichtung durch ein Lenkungsgehäuse;
  • 5: eine Prinzipskizze der Lenkungsvorrichtung im unausgelenkten Zustand;
  • 6: eine Prinzipskizze der Lenkungsvorrichtung im ausgelenkten Zustand.
  • 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Lenkungsvorrichtung 14 mit einer Getriebeeinheit 50 und einer Radbefestigungseinheit 10. Die Lenkungsvorrichtung 14 ist dabei mittels einer Lagereinheit 13 an der Getriebeeinheit 50 gekoppelt.
  • Ferner ist die Lenkungsvorrichtung 14 mittig zwischen zwei Radbefestigungseinheiten 10 angeordnet. An die Radbefestigungseinheiten 10 werden jeweils in der 1 nicht sichtbare Nutzfahrzeugräder montiert. Ferner ist die Lenkungsvorrichtung 14 jeweils über ein in der 1 nicht dargestelltes Lenkgestänge mit der jeweiligen Radbefestigungseinheit 10 gekoppelt.
  • Bei dem Lenkgestänge handelt es sich vorzugsweise jeweils um eine Spurstange und um einen auf der Radbefestigungseinheit 10 angeordneten Spurhebel. Die Spurstange ist dabei an einem ihrer Enden mit der Lenkungsvorrichtung 14 und an einem der Lenkungsvorrichtung 14 abgewandten Ende mit dem Spurhebel gekoppelt. Mittels des Lenkgestänges können daher die Lenkbewegungen eines Lenkrads über die Lenkungsvorrichtung 14 auf die Radbefestigungseinheit 10 übertragen werden und somit beispielsweise die Nutzfahrzeugräder ausgelenkt werden.
  • Die Lenkungsvorrichtung 14 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Lenkungsgehäuse 16 und ein das Lenkungsgehäuse 16 durchdringende Führungselement 15 auf, wobei das Führungselement 15 im folgenden als Lenkzylinderkolbenstange 15 bezeichnet wird. Das Lenkungsgehäuse 16 weist sowohl entlang der Lenkzylinderkolbenstange 15, als auch quer zur Lenkzylinderkolbenstange 15 eine u-förmige Gestalt auf, so dass sich ein Lenkungsgehäuse 16 mit vier Schenkeln 60 ausbildet, wobei die einzelnen Schenkel 60 bezüglich der Lenkzylinderkolbenstange 15 gegenüberliegend angeordnet sind. Dabei weist jeder Schenkel 60 eine im Wesentlichen dreieckige Form auf. Das Lenkungsgehäuse 16 ist dabei nicht auf die u-förmige Gestalt be schränkt. Abhängig von den auftretenden Lenkkräften ist auch beispielsweise ein L-förmiges Lenkungsgehäuse 16 vorstellbar.
  • Ferner sind auf allen Schenkeln 60 des Lenkungsgehäuses 16 jeweils Versteifungselemente 16c angeordnet. Diese Versteifungselemente 16c können dabei an das Lenkungsgehäuse 16 beispielsweise angeschweißt sein. Auch können die Versteifungselemente 16c mit dem Lenkungsgehäuse 16 aus einem Gußteil gefertigt sein.
  • Ferner erstreckt sich zwischen den beiden Schenkeln 60 ein Bolzen 16b, der zur Aufnahme der nicht dargestellten Spurstange vorgesehen ist. Das Lenkungsgehäuse 16 ist ferner mit der Lenkzylinderkolbenstange 15 derart gekoppelt, dass das Lenkungsgehäuse 16 bezüglich der Lenkzylinderkolbenstange 15 verschiebbar ist. Ferner weist das Lenkungsgehäuse 16 an beiden Enden jeweils ein Abschlusselement 16d auf, das fest mit dem Lenkungsgehäuse 16, beispielsweise durch Verschweißen verbunden ist.
  • 2 zeigt eine Schnittansicht einer Lenkungsvorrichtung 14 mit einer Lagereinheit 13. Die Lagereinheit 13 weist ein Halteelement 30 mit einer Aussparung 70 auf, wobei mittels der Aussparung 70 die Lagereinheit 13 auf der Getriebeeinheit 50 angeordnet wird. Ferner weist die Lagereinheit 13 an beiden Enden jeweils eine Fixiereinheit 31 zum Befestigen der Lenkzylinderkolbenstange 15 auf.
  • Die Lenkzylinderkolbenstange 15 wird dabei an ihren beiden Enden durch beispielsweise Zentriermuttern 33 an der jeweiligen Fixiereinheit 31 verschiebefest fixiert. Ferner weist das Haltelement 30 eine Erhebung 30a auf, die mit einem in der 3 dargestellten Positionierungselement 17h in Kontakt steht.
  • Auch weist die Lenkungsvorrichtung 14 einen Lenkzylinderrohrkörper 17 auf, der zusammen mit dem Lenkungsgehäuse (16) eine Lenkungseinheit (16, 17) ausbildet. Der Lenkzylinderrohrkörper 17 ist dabei zwischen dem Lenkungsgehäuse 16 und der Lenkzylinderkolbenstange 15 angeordnet. Ferner bilden sich zwischen dem Lenkzylinderrohrkörper 17 und der Lenkzylinderkolbenstange 15 einzelne, eine Steuerungseinheit SE definierende, Steuerräume ZR1, ZR2 und eine Zentrierungseinheit ZE definierende Zentrierräume ZR3, ZR4 aus. Ferner ist auch eine Lenkungsvorrichtung vorstellbar, bei der kein Lenkzylinderrohrkörper 17 vorhanden ist, und sich die Steuerräume ZR1, ZR2 und die Zentrierräume ZR3, ZR4 zwischen dem Lenkungsgehäuse 16 und der Lenkzylinderkolbenstange 15 ausbilden.
  • Dabei kann das Lenkungsgehäuse 16 mittels der Steuerungseinheit SE durch Zuführung eines Fluids in einen ersten und/oder einen zweiten Steuerraum ZR1, ZR2 in eine gewünschte Richtung verschoben werden. Daher erfolgt die Lenkung des Nutzfahrzeugs allein durch die Steuerungseinheit SE. Die Zentrierungseinheit ZE dient lediglich zur Sicherstellung einer mittigen Ausgangsposition des Lenkungsgehäuses 16. Die mittige Ausgangsposition des Lenkungsgehäuses 16 wird dabei durch ein gleichzeitiges Zuführen von Fluid in einen dritten und/oder vierten Zentrierraum ZR3, ZR4 der Zentrierungseinheit ZE sichergestellt. Ferner ist auch ein Lenkungsgehäuse 16 vorstellbar, bei dem nur zwei Zylinderräume innerhalb des Lenkungsgehäuses 16 angeordnet sind. Auch ist eine Kombination einer Steuerungseinheit mit einer mechanischen Zentrierung des Lenkungsgehäuses 16 denkbar.
  • Ein in der Zentrierungseinheit ZE angeordneter Leckraum ZR5 dient zur Aufnahme des Fluids, das durch in der 2 nicht dargestellte Dichtungen über das erste und/oder zweite Verschiebeelement 20, 20' aus dem dritten und/oder vierten Zentrierraum ZR3, ZR4 in den Leckraum ZR5 strömt.
  • Dabei wird der erste Steuerraum ZR1 durch ein an seinem einen Ende, auf dem Lenkzylinderrohrkörper 17 angeordnetes erstes Endstück 17a, und an seinem dem ersten Endstück 17a abgewandten Ende mit einem auf der Lenkzylinderkolbenstange 15 fest angeordnetem Trennelement 18, der im folgenden als Kolben 18 bezeichnet wird, begrenzt. Der Kolben 18 trennt dabei den ersten Steuerraum ZR1 vom zweiten Steuerraum ZR2.
  • Ferner wird der zweite Steuerraum ZR2 an dem dem Kolben 18 abgewandten Ende vom dritten Zentrierraum ZR3 durch ein auf dem Lenkzylinderrohrkörper 17 angeordnetes Zwischenelement 17d abgetrennt. Der dritte Zentrierraum ZR3 wird von einem vierten Zentrierraum ZR4 durch eine Zentrierungsvorrichtung 110 getrennt, wobei der vierte Zentrierraum ZR4 an dem der Zentrierungseinheit ZE entfernten Ende durch ein zweites Endstück 17b begrenzt wird. Das zweite Endstück 17b ist dabei an dem Lenkzylinderrohrkörper 17 angeordnet.
  • Die Zentrierungsvorrichtung 110 weist ein auf dem Lenkzylinderrohrkörper 17 angeordnetes Zentrierelement 17g und ein auf der Lenkzylinderkolbenstange 15 angeordnetes Anschlagelement 22 auf. Ferner ist zwischen dem Lenkzylinderrohrkörper 17 und der Lenkzylinderrohrstange 15 ein verschiebbares erstes und zweites Verschiebeelement 20, 20' angeordnet, das jeweils im unausgelenkten Zustand der Nutzfahrzeugräder mit dem Zentrierelement 17g in Kontakt steht. Ferner steht im unausgelenkten Zustand der Nutzfahrzeugräder sowohl das erste als auch das zweite Verschiebeelement mit dem Anschlagelement 22 in Kontakt.
  • Eine Fixierung des Lenkzylinderrohrkörpers 17 an dem Lenkungsgehäuse 16 erfolgt insofern, dass ein Fixiermittel 40, wie z. B. eine Spannmutter, an dem jeweiligen Ende des Lenkungsgehäuses 16 in ein Innengewinde des Abschlusselements 16d geführt wird. Mittels eines Anziehens beispielsweise einer Si cherungsschraube 41 werden die Gewindegänge geklemmt, so dass die Spannmuttern 40 lagegesichert ist.
  • 3 zeigt eine Schnittansicht quer zur Lenkungsvorrichtung 14 durch ein Positionierungselement 17h.
  • Dabei ist an dem Zwischenelement 17d das in Richtung der Erhebung 30a des Haltelements 30 gerichtete Positionierungselement 17h angebracht. Dieses Positionierungselement 17h ist fest mit dem Zwischenelement 17d, beispielsweise durch Schrauben 80 verbunden. Ferner weist das Positionierungselement 17h an seinem in Richtung der Erhebung 30a des Haltelements 30 weisenden Ende eine der Erhebung 30a gegengeformte Nut auf, die mit der Erhebung 30a in Kontakt steht. Durch den Kontakt der Nut des Positionierelements 17h mit der Erhebung 30a wird eine Drehung des Zwischenelement 17d und damit des Lenkzylinderrohrkörpers 17 verhindert.
  • 4 zeigt eine Schnittansicht quer zur Lenkungsvorrichtung durch ein Lenkungsgehäuse 16. Dabei stellt die Schnittansicht den in der 2 dargestellten Schnitt H-H, ohne eine Darstellung der Lenkzylinderkolbenstange 15 und des Lenkzylinderrohrkörpers 17, dar (vgl. 2).
  • Die auf die nicht dargestellte Lenkzylinderkolbenstange 15 bezogenen gegenüberliegenden Schenkel 60 des Lenkungsgehäuses 16 sind mit einem Bolzen 16b gekoppelt. Auf dem Bolzen 16b und zwischen den beiden gegenüberliegenden Schenkeln 60 ist ein in der 4 nicht dargestelltes Ende des Lenkgestänges angeordnet. Die axiale Position des Lenkgestänges auf dem Bolzen 16b kann durch mindestens ein Abstandselement 16f wie beispielsweise eine Zentrierbuchse vorgegeben werden.
  • Ferner ist der Bolzen 16b zwischen den beiden Schenkeln 60 des Lenkungsgehäuses 16 fest angeordnet. Dies erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel insofern, dass der Bolzen 16b an einem Ende einen größeren Bolzenabsatz 16b' als die entsprechende Aussparung im Schenkel 60 hat, und das dem Bolzenabsatz 16b abgewandte Ende des Bolzens 16b' beispielsweise durch eine Sechskantmutter 16e befestigt ist. Bei einer Verschiebung des Lenkungsgehäuses 16 entlang der Lenkzylinderkolbenstange 15 erfährt der Bolzen 16b, und somit das auf dem Bolzen 16b angeordnete Lenkgestänge, eine gleichgerichtete Verschiebung wie das Lenkungsgehäuse 16. Infolge der Verschiebung des Lenkungsgehäuses 16 verschwenkt sich auch die Radbefestigungseinheit 10.
  • 5 zeigt eine Prinzipskizze der Lenkungsvorrichtung im unausgelenkten Zustand. Dabei ist der Lenkzylinderrohrkörper 17 mit dem Lenkungsgehäuse 16 fest verbunden. An dem Lenkungsgehäuse 16 ist das Lenkgestänge, das sich aus einer Spurstange 90 und einem Spurhebel 100 zusammensetzt, angeordnet. Dabei ist die Spurstange 90 an einem Ende mit dem Lenkungsgehäuse 16 und an dem dem Lenkungsgehäuse 16 abgewandten Ende mit dem Spurhebel 100 gekoppelt. Ferner ist der Spurhebel 100 mit jeweils einer Radbefestigungseinheit 10 derart gekoppelt, dass eine Verschiebung des Spurhebels 100 zu einer Auslenkung der Radbefestigungseinheit 10 führt. Dabei sind auf der Radbefestigungseinheit 10 in der 5 nicht dargestellte Nutzfahrzeugräder montiert.
  • Mittels Bohrungen 16g kann dem jeweiligen Steuerraum ZR1, ZR2 und/oder Zentrierraum ZR3, ZR4, ZR5 ein Fluid zugeführt und/oder abgeführt werden, und somit der Lenkzylinderrohrkörper 17 und das Lenkzylindergehäuse 16 entlang der Pfeilrichtung P verschoben werden.
  • 6 zeigt eine Prinzipskizze der Lenkungsvorrichtung im ausgelenkten Zustand. Dabei wird in diesem Fall beispielsweise dem Steuerraum ZR2 über die Bohrung 16g ein Fluid zugeführt.
  • Aufgrund der festen Anordnung der Lenkzylinderkolbenstange 17 und damit des an der Lenkzylinderkolbenstange angeordneten Kolbens 18 muss sich aufgrund des erhöhten Drucks im Steuerraum ZR2 der Lenkzylinderrohrkörper 17 in die vom Steuerraum ZR1 abgewandte Richtung verschieben. Gleichzeitig mit dem Lenkzylinderrohrkörper 17 verschiebt sich auch das mit dem Lenkzylinderrohrkörper 17 gekoppelte Lenkungsgehäuse 16 und somit die Spurstange 90 in die gleiche Richtung wie der Lenkzylinderrohrkörper 17.
  • Bei der Bewegung des Lenkzylinderrohrkörpers 17 in die vom Steuerraum ZR1 abgewandte Richtung bewegt das Anschlagelement 17g das verschiebbare zweite Verschiebeelement 20' in die gleiche Richtung wie den Lenkzylinderrohrkörper 17 und aufgrund der Kopplung des Lenkzylinderrohrkörpers 17 mit dem Lenkungsgehäuse in den jeweiligen Endstücken 16d, wird auch das Lenkungsgehäuse 16 verschoben. Die Lenkbewegung und somit die Auslenkung der Radbefestigungseinheit 10 erfolgt durch ein wechselseitiges Beaufschlagen des ersten und/oder des zweiten Steuerraums ZR1, ZR2 mit dem Fluid erfolgt. Dabei sind bei einer Zuführung des Fluids in den ersten und/oder in den zweiten Steuerraum ZR1, ZR2 die Zentrierräume ZR3, ZR4 drucklos, da sie nicht mit Fluid beaufschlagt werden, so dass keine der Verschiebung des Lenkzylinderrohrkörpers 16 entgegengerichtete Kraft durch die Zentrierräume ZR3, ZR4 ausgeübt wird.
  • Ferner erfolgt eine mittige Zentrierung des Lenkungsgehäuses 16 indem dem dritten und dem vierten Zentrierraum ZR3, ZR4 jeweils gleichzeitig das Fluid zugeführt wird. Infolge des dadurch erhöhten Drucks in dem dritten und vierten Zentrierraum ZR3, ZR4 wird jeweils eine derartige Kraft auf das erste und das zweite Verschiebeelement 20, 20' ausgeübt, dass sie sich jeweils in Richtung des Anschlagelements 22 verschieben, bis sie jeweils gegen das Anschlagelement 22 stoßen und damit das Lenkungsgehäuse 16 mittig zentriert ist.
  • Dabei wird ausgehend von der in 6 dargestellten Position durch das mit dem Zentrierelement 17g in Kontakt stehende zweite Verschiebeelement 20' bei seiner Bewegung in Richtung des Anschlagelements 22 eine Kraft auf den Lenkzylinderrohrkörper 17 ausgeübt, so dass sich der Lenkzylinderrohrkörper 17 in Richtung des Anschlagelements 22 verschiebt.
  • Bei der Verschiebung des Lenkzylinderrohrkörpers 17 in die Ausgangsposition ist der erste und zweite Steuerraum ZR1 und ZR2 drucklos, da in sie kein Fluid zugeführt wird, so dass keine der Bewegung des Lenkzylinderrohrkörpers 17 entgegengerichtete Kraft durch den ersten und zweiten Steuerraum ZR1, ZR2 ausgeübt wird. Der Lenkzylinderrohrkörper 17 ist dabei wieder in seiner Ausgangsposition, wenn das erste und das zweite Verschiebeelement 20, 20' in Kontakt mit dem Anschlagelement 22 stehen.

Claims (17)

  1. Lenkungsvorrichtung, aufweisend eine Lenkungseinheit (16, 17), durch die sich ein Führungselement (15) erstreckt, wobei das Führungselement (15) lagefest ist und die Lenkungseinheit (16, 17) entlang dem Führungselement verschiebbar ist, und wobei die Lenkungseinheit (16, 17) über ein Lenkgestänge mit Nutzfahrzeugrädern koppelbar ist.
  2. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Führungselement (15) an seinen beiden Enden mit einer Fixiereinheit (31) verschiebefest gekoppelt ist.
  3. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 1, oder 2, wobei die Lenkungseinheit (16, 17) zwei Zylinderräume aufweist, wobei die Lenkungseinheit (16, 17) abhängig von einer in die Zylinderräume zugeführten Fluidmenge, verschiebbar ist.
  4. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Lenkungseinheit (16, 17) eine Zentrierungseinheit (ZE) und eine Steuerungseinheit (SE) aufweist, wobei die Zentrierungseinheit (ZE) und die Steuerungseinheit (SE) durch ein an der Lenkungseinheit (16, 17) befestigtes Zwischenelement (17d) getrennt sind, und die Lenkungseinheit (16, 17) abhängig von einer in die Zentrierungseinheit (ZE) und/oder in die Steuerungseinheit (SE) zugeführten Fluidmenge verschiebbar ist.
  5. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Steuerungseinheit (SE) mindestens zwei Steuerräume (ZR1, ZR2) aufweist, die durch ein auf dem Führungselement (15) angeordneten Trennelement (18) voneinander getrennt sind.
  6. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Zentrierungseinheit (ZE) mindestens zwei Zentrierräume (ZR3, ZR4) und eine Zentrierungsvorrichtung (110) aufweist.
  7. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Zentrierungsvorrichtung (110) ein auf dem Führungselement (15) angeordnetes Anschlagelement (22) und ein auf der Lenkungseinheit (16, 17) angeordnetes Zentrierelement (17g) aufweist, und jeder der Zentrierräume (ZR3, ZR4) jeweils auf der dem Zentrierelement (17g) zugewandten Seite ein zwischen der Lenkungseinheit (16, 17) und dem Führungselement (15) angeordnetes Verschiebeelement (20, 20') aufweist.
  8. Lenkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 7, wobei der jeweilige Steuerraum (ZR1, ZR2) und/oder der jeweilige Zentrierraum (ZR3, ZR4) mindestens eine Bohrung (16g) zum Zuführen und/oder Abführen eines Fluids aufweist.
  9. Lenkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lenkungseinheit (16, 17) länglich ausgebildet ist, und zu ihren Längsenden hin Schenkel (60) aufweist.
  10. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 9, wobei an jedem Schenkel (60) ein Versteifungselement (16c) angeordnet ist.
  11. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Schenkel (60) bzw. das Versteifungselement (16c) im Wesentlichen dreieckig ausgebildet ist.
  12. Lenkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das Lenkgestänge mit dem Schenkel (60) über einen Bolzen (16b) gekoppelt ist.
  13. Lenkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lenkungseinheit (16, 17) quer zum Führungselement (15) L-förmig ausgebildet ist.
  14. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Lenkungseinheit (16, 17) quer zum Führungselement (15) jeweils zwei sich gegenüberliegende Schenkel (60) aufweist und das Führungselement (15) u-förmig umschließt, und die axiale Position des Lenkgestänges auf dem Bolzen (16b) mittels einer Zentrierbuchse (16f) einstellbar ist.
  15. Lenkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in der Lenkungseinheit (16, 17) ein Lenkzylinderrohrkörper (17) und ein Lenkungsgehäuse (16) ausgebildet ist, wobei der Lenkzylinderrohrkörper (17) wenigstens teilweise von dem Lenkungsgehäuse (16) umschlossen wird.
  16. Lenkungsvorrichtung nach Anspruch 15, wobei an dem Lenkzylinderrohrkörper (17) ein Positionierungselement (17h) angeordnet ist, dass mit einer Lagereinheit (13) verschieblich derart gelagert ist, dass eine Verdrehung des Lenkzylinderrohrkörpers (17) um seine Zylinderachse verhindert wird.
  17. Lenkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lenkungsvorrichtung im Wesentlichen mittig zwischen den Nutzfahrzeugrädern angeordnet ist.
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