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Die
Erfindung bezieht sich auf ein programmierbares Funkgerät
in Verbindung mit einem System und einem Verfahren zu Test- und/oder
Diagnosezwecken innerhalb des programmierbaren Funkgeräts.
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Programmierbare
Funkgeräte bzw. Funkgeräte auf Softwarebasis (SDR,
Software defined radio) stellen mit der dritten Generation den aktuellsten
Entwicklungsstand von Funkgeräten dar. In diesen Funkgeräten
sind definitionsgemäß alle wesentlichen Aufgaben
mittels Software realisiert, die auf einer Hardware-Einheit bzw.
einem Transceiver (Sende-Empfänger), der DSPs, FPGA und/oder
GPPs enthält, implementiert ist.
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Die
in programmierbaren Funkgeräten realisierten Funktionalitäten
sind unter anderem Kalibrierung und Überwachung, sowie
Bereitstellung der Bedienoberflächen und der Fernsteuerung
für das Funkgerät.
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Neben
diesen nach außen hin sichtbaren Aufgaben sind in den Funkgeräten
auf Softwarebasis noch weitere Funktionalitäten implementiert,
welche der internen Organisation und der Ablaufsteuerung dienen.
Insbesondere weist die Software der programmierbaren Funkgeräte
der dritten Generation aufgrund von international harmonisierten
Architekturen gemäß dem SCA(Software Communications
Architecture)-Standard eine verbesserte Portabilität auf.
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In
der
WO 2005/065098
A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben,
welches bzw. welche eine ladbare Wellenform-Applikation gemäß des SCA-Standards
(SCA, software communication architecture) für ein programmierbares
Funkgerät (i. e. ein Funkgerät auf Softwarebasis;
bzw. SDR, software defined radio) erstellt. Dabei ist ein Code-Generator für
eine Umgebung bezüglich der zu erstellenden Wellenform-Applikation
vorgesehen. Dieser Code-Generator dient dazu, die Implementierung
von Modulen der administrativen Funkgerät-Software von der
Implementierung der ladbaren Wellenform-Applikation zu trennen.
Dafür ist eine zusätzliche Abstraktionsebene definiert,
welche in die Instanzen der administrativen Module eingegliedert
ist, wobei jeweils eine Instanz das Zusammenwirken über
Schnittstellen zwischen den Abstraktionsebenen einer SCA-konformen
Umgebung und einer Wellenform-Applikation regelt. Diese zusätzliche
Abstraktionsebene gewährleistet, dass die Schnittstellen
zwischen jeweils einer Wellenform-Applikation und den technischen
Abstraktionsebenen nur mit Quellcode zusammenwirken, welcher mit
der SCA-Architektur konform ist. Der Quellcode, welcher aus Schablonen generiert
wurde, gewährleistet für die erzeugte Wellenform-Applikation
bzw. Wellenformfunktion Portabilität im Hinblick auf andere
SCA-konforme Plattformen bzw. Umgebungen.
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Von
Nachteil an diesem Verfahren bzw. an dieser Vorrichtung ist, dass
nicht SCA-konformer Code nicht verwendet werden kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Funkgerät bzw.
ein System und ein darauf anwendbares Verfahren anzugeben, welches
ein Test bzw. ein Diagnosewerkzeug umfasst, womit SCA-Konformität
einer für das Funkgerät zu entwickelnden Software
ermöglicht wird.
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Bezüglich
des Funkgeräts wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
durch die Merkmale des Anspruchs 1. Im Hinblick auf das System bzw. das
Verfahren ergibt sich eine erfindungsgemäße Lösung
aus den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche 8 bzw.
18. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Funkgeräts sind Gegenstand der auf Anspruch 1 rückbezogen
Unteransprüche 2 bis 7. Die vorteilhaften Weiterbildungen
des in den nebengeordneten Ansprüchen 8 bzw. 18 beanspruchten
Systems zum Starten von Kommandos bzw. des Verfahrens zum Austausch
von beliebigen Kommandos sind Gegenstand der rückbezogenen Ansprüche
9 bis 17 bzw. 19 bis 22.
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So
umfasst das erfindungsgemäße programmierbare Funkgerät
(SDR, Software Defined Radio) einen Transceiver (Sende-Empfänger)
und zumindest eine Wellenform, die auf einen Transceiver geladen
wird. Das erfindungsgemäße Funkgerät
verfügt über mehrere Funktionseinheiten, welche über
geeignete Schnittstellen adressierbar sind und welche mittels einer
Barrierefunktion getrennt sind. Die Schnittstellen dienen auch zu
Testzwecken und/oder Diagnosezwecken der in mehrere operative Schichten
gegliederten Funktionseinheiten, wobei ein von einer ersten Funktionseinheit
ausgehender Zugriff auf ausführbare Kommandos einer zweiten
Funktionseinheit, sowie eine Rückmeldung über
einen Status des erfolgten Zugriffs vorgesehen ist. Dieser Zugriff
ist von der Barrierefunktion autorisiert.
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Dabei
ist es von Vorteil, dass mit der Schnittstelle innerhalb des erfindungsgemäßen
Funkgeräts für den Entwicklungsingenieur ein Instrument
zur Erzeugung von definierten Zuständen innerhalb der Wellenformfunktionalität
bereitgestellt ist, was auch ein Monitoring ermöglicht.
Somit ist eine einfache Nachbildung von im Standard geforderten
Testszenarios möglich. Des weiteren erlaubt es die Schnittstelle
innerhalb des erfindungsgemäßen Funkgeräts, dass
Funktionen in der verschlüsselten Funktionseinheit von
außerhalb gestartet werden können und nicht vom
Sicherheitsmechanismus abgeblockt werden.
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Zudem
ist es vorteilhaft, dass die Schnittstellen innerhalb des erfindungsgemäßen
Funkgeräts eine Kompatibilität mit dem SCA (Software
Communication Architecture) Standard aufweisen. Damit ist es einfach,
sicherzustellen, dass die für das Funkgerät zu
entwickelnde Software mit dem SCA-Standard konform ist, da über
diese Schnittstellen Funktionen auf den unteren operativen Schichten
des erfindungsgemäßen Funkgeräts, welche
nicht dem SCA-Standard entsprechen, gezielt aktivierbar sind.
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Des
weiteren ist es vorteilhaft, dass eine höhere operative
Schicht der Funktionseinheiten als eine zu Testzwecken und/oder
Diagnosezwecken installierbare und deinstallierbare Applikation
des Funkgeräts vorgesehen ist. Dadurch ist es für
den Hersteller des erfindungsgemäßen Funkgeräts
möglich, diese sicherheitskritische Applikation vor der Aushändigung
des erfindungsgemäßen Funkgeräts an den
Kunden zu deinstallieren. Der Kunde kann somit nicht mehr gezielt
die unteren operativen Schichten der Wellenform-Software für
das programmierbare erfindungsgemäße Funkgerät
ansprechen. Insbesondere wird dadurch verhindert, dass unverschlüsselte
Daten und/oder Steuerbefehle ungehindert die Barrierefunktion passieren
und somit für Dritte leicht abhörbar sind.
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Die
mit dem erfindungsgemäßen Funkgerät erzielten
Vorteile bestehen insbesondere auch darin, dass die ausführbaren
Kommandos in einem Befehlsvorrat einer unteren operativen Schicht
des Funkgeräts enthalten sind. Somit ist sichergestellt, dass
bei einem Testverfahren das Betriebssystem des Funkgeräts
und die Ansteuerung des Transceivers ausreichend durchgetestet werden
können.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, dass das erfindungsgemäße
Funkgerät an einen Testautomaten angeschlossen werden kann.
Dessen Befehle passieren wegen der entsprechenden Schnittstelle
ungehindert die Barrierefunktion um auf unverschlüsselte,
sicherheitskritische Anwendungen bzw. Kommandos zuzugreifen.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass die untere operative Schicht des erfindungsgemäßen
Funkgeräts einem Betriebssystem zur Administration für
Wellenformfunktionalitäten entspricht. Dadurch ist sichergestellt,
dass das Installieren bzw. das Deinstallieren aller implementierten
Wellenformen ausreichend getestet werden kann, da die internen Zustände
des Betriebssystems über die entsprechende Schnittstelle von
extern abfragbar sind.
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Zudem
ist es von Vorteil, dass dieser Zugriff auf das Betriebssystem des
erfindungsgemäßen Funkgeräts mittels
einer Tunnelverbindung realisiert ist, die die Barrierefunktion
ungehindert überschreitet. Daher ist der Aufwand für
den Testingenieur gering, da er bei der Implementierung der Testfälle
die Barrierefunktion nicht beachten muss. Das bedeutet, dass der
Testingenieur davon ausgehen kann, dass das erfindungsgemäße
Funkgerät Mittel vorsieht, die die Testfunktionen nicht
an sicherheitsbedingten Hürden scheitern lassen.
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Außerdem
ist eine bidirektionale Tunnelverbindung vorteilhaft für
einen Transport der Rückmeldung des Status des bzw. der
vom Betriebssystem ausgeführten Kommandos, da diese Rückmeldung ebenfalls
nicht von der Barrierefunktion ausgefiltert wird.
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Der
nebengeordnete Systemanspruch 8 beschreibt ein System zum Starten
von Kommandos in einem erfindungsgemäßen Funkgerät
mit einem Transceiver und mit zumindest einer auf den Transceiver
ladbaren Wellenform (SDR, Software Defined Radio). Vorteilhafterweise
ist eine Aktivierung beliebiger Kommandos über geeignete
Schnittstellen vorgesehen, wobei das erfindungsgemäße
System mehrere über die Schnittstellen adressierbare Funktionseinheiten
aufweist. Diese Funktionseinheiten sind mittels einer Barrierefunktion
getrennt und in mehrere operative Schichten gegliedert. Die Schnittstellen
innerhalb des erfindungsgemäßen Systems sind für
Testzwecke und/oder Diagnosezwecke geeignet, wobei ein Zugriff einer
ersten Funktionseinheit oder von extern auf beliebige ausführbare
Kommandos einer zweiten Funktionseinheit vorgesehen ist. Im Anschluss
an diesen von der Barrierefunktion autorisierten Zugriff erfolgt
eine Rückmeldung eines Status an die erste Funktionseinheit.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems genügen
die Schnittstellen einerseits dem SCA(Software Communication Architecture)-Standard
und andererseits einem beliebigen nicht SCA-konformen Standard.
Somit ist sichergestellt, dass in einem Zertifizierungsverfahren
gezielt der SCA-Standard im Zusammenwirken mit einem beliebigen
Standard abgetestet werden kann.
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Darüber
hinaus ist eine operative Schicht der Funktionseinheiten vorteilhafterweise
so konzipiert, dass sie zu Testzwecken und/oder Diagnosezwecken
installierbar und bei der Aushändigung des Funkgeräts
an den Kunden deinstallierbar ist.
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Zweckmäßigerweise
ist die erste Funktionseinheit (Rote Einheit) für eine
Verarbeitung von unverschlüsselten Daten vorgesehen und
die zweite Funktionseinheit (Schwarze Einheit) für eine
Verarbeitung von verschlüsselten Daten vorgesehen. Dadurch
ist gewährleistet, dass Dritte, insbesondere Kunden keine
Kenntnis von unverschlüsselten, sicherheitskritischen Daten
bekommen, da der Zugang bzw. der Zugriff auf die zweite Funktionseinheit
mittels der Barrierefunktion blockiert ist.
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Vorteilhafterweise
ist die dritte Funktionseinheit sowohl mit der ersten Funktionseinheit
(Rote Einheit) als auch mit der zweiten Funktionseinheit (Schwarze
Einheit) verbunden, wobei eine direkte, unkontrollierte Kommunikation
zwischen der ersten Funktionseinheit (Rote Einheit) und der zweiten Funktionseinheit
(Schwarze Einheit) mittels der Barrierefunktion verhindert ist.
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Durch
die Barrierefunktion (Bypass-Funktion) ist vorteilhafterweise ein
kontrollierter Datenaustausch zwischen der ersten Funktionseinheit
(Rote Einheit) und der zweiten Funktionseinheit (Schwarze Einheit)
möglich, wobei eine Autorisierung des Datenaustauschs über
eine Liste parametrisiert ist. Diese Liste legt vorteilhafterweise
eine Richtlinie für den erlaubten Datenaustausch fest und
unterbindet einen Nicht-SCA konformen Datenaustausch zwischen den Funktionseinheiten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Austausch von beliebigen
Kommandos zwischen mehreren über eine Barrierefunktion
getrennte Funktionseinheiten eines Funkgeräts auf Software-Basis (SDR,
Software Defined Radio) umfasst zumindest eine in einem Transceiver
erzeugbare Wellenform, welche vorteilhafterweise vom Anwender bei
Bedarf geladen wird oder wieder gelöscht wird.
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Dabei
wird zumindest eine Schnittstelle als Testwerkzeug und/oder als
Diagnosewerkzeug eingesetzt, wobei das jeweilige Kommando von einer ersten
Funktionseinheit oder von extern ausgeht und auf eine zweite Funktionseinheit
zugreift. Im Anschluss an diesen Zugriff wird dessen Status an die erste
Funktionseinheit gemeldet, wobei die Barrierefunktion innerhalb
einer dritten Funktionseinheit diese Meldung autorisiert.
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Vorteilhafterweise
weist das erfindungsgemäße Verfahren zumindest
eine operative Wellenform und zumindest eine Kommandowellenform
auf, welche jeweils von einer Steuereinheit geladen werden.
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Die
operative Wellenform des erfindungsgemäßen Verfahrens
transportiert ausgehend von einem Steuergerät über
eine Funktionseinheit ohne Verschlüsselung (Rote Einheit)
Steuerdaten über die Barrierefunktion hinweg zu einer Funktionseinheiten mit
Verschlüsselung (Schwarze Einheit).
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Zweckmäßigerweise
greift die Kommandowellenform über einen SCA-Adapter mittels
des Transports von Steuerdaten auf ein Betriebssystem des Funkgeräts
auf Software-Basis zu.
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Weiterhin
ist von Vorteil, dass eine unveränderliche Software-Plattform
des erfindungsgemäßen Funkgeräts über
sein Betriebssystem gemäß des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf eine nicht-SCA konforme Software des Funkgeräts
zugreifen kann.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend beschrieben. Sowohl die
Struktur als auch die Betriebsweise der Erfindung sowie deren weitere
Vorteile und Aufgaben sind am besten anhand der folgenden Beschreibung
in Verbindung mit den dazugehörigen Zeichnungen verständlich.
In der Zeichnung zeigt:
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1 einen
schematischen und prinzipiellen Aufbau eines programmierbaren Funkgeräts;
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2 einen
schematischen Aufbau der Blockstruktur eines erfindungsgemäßen
Funkgeräts;
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3 ein
internes Protokoll der Kommandowellenform als Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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4 eine
tabellarische Erläuterung der ausgetauschten Nachrichten
des in 3 dargestellten Protokolls.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
einen schematischen und prinzipiellen Aufbau eines programmierbaren
Funkgeräts 1. Das programmierbare Funkgerät 1 umfasst
eine Hardware-Plattform 19 mit DSPs und/oder GPPs und/oder
FPGAs, welche die Funktionalität eines Transceivers (Sende-Empfänger) 2 bilden.
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Auf
der Hardware-Plattform 19 ist die Software-Ebene 20 aufgebaut,
welche sich grob in ein Betriebssystem 7, eine Integrationsschicht 21 und eine
Anwendungsschicht 22 unterteilen lässt. Die Integrationsschicht 21 setzt
sich aus drei Säulen zusammen, welche eine inneren Säule
(Core Framework) 23, eine Abstraktionsäule 24 für
Hardware und Treiber und einer CORBA-Säule 25 umfasst.
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Die
auf der Integrationsschicht 21 aufsetzende Anwendungsschicht 22 umfasst
eine oder mehrere Anwendungen 9 bzw. Applikationen, welche
jeweils mit einem Hardware-Baustein 26 zusammenwirken.
Dadurch ist es möglich, dass Applikationen 9 der
Anwendungsschicht 22 mit einem Hardware-Baustein 26 eines
anderen Herstellers zusammenwirken.
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2 zeigt
einen schematischen Aufbau der Blockstruktur eines erfindungsgemäßen
Funkgeräts 1, insbesondere ein programmierbares
Funkgerät 1 (SDR, Software Defined Radio) der
dritten Generation mit verbesserter Portabilität. Das erfindungsgemäße
Funkgerät 1 umfasst einen Transceiver (Sende-Empfänger) 2 und
zumindest eine auf den Transceiver 2 ladbare operative
Wellenform 11. Ferner weist das erfindungsgemäße
Funkgerät 1 mehrere über Schnittstellen 3 adressierbare
und über eine Barrierefunktion 4 getrennte Funktionseinheiten 5 bzw. 5a, 5b, 5c auf,
wobei die Schnittstellen 3 auch zu Testzwecken und/oder
Diagnosezwecken der in mehrere operative Schichten 6 gegliederten
Funktionseinheiten 5 vorgesehen sind.
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Im
erfindungsgemäßen Funkgerät 1 ist
ein von einer erster Funktionseinheit 5a (rote Einheit) ausgehender
Zugriff auf ausführbare Kommandos einer zweiten Funktionseinheit 5b (schwarze
Einheit) vorgesehen, wobei dieser Zugriff auch in der umgekehrten
Richtung von der schwarzen Einheit auf die rote Einheit erfolgen
kann. Des weiteren ist im erfindungsgemäßen Funkgerät 1 eine
Rückmeldung über einen Status des erfolgten Zugriffs
vorgesehen, welcher von der Barrierefunktion 4 autorisiert
ist.
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Die
Schnittstellen 3 der oben beschriebenen Funktionseinheiten 5 weisen
einerseits eine Kompatibilität mit dem SCA (Software Communication
Architecture) Standard auf und sind andererseits mit einem nicht
SCA-konformen Standard kompatibel.
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Eine
operative Schicht 6a der Funktionseinheiten 5 ist
als eine zu Testzwecken und/oder Diagnosezwecken installierbare
und deinstallierbare Applikation 9 des erfindungsgemäßen
Funkgeräts 1 vorgesehen. Diese Applikation 9 ist
notwendig, um die Barrierefunktion 4 zwischen den Funktionseinheiten 5 während
einer Testsession ungehindert passieren zu können. Vorzugsweise
ist diese Applikation 9 vor der Auslieferung an den Kunden
einfach wieder zu entfernen, so dass keine Sicherheitslücken
im erfindungsgemäßen Funkgerät 1 entstehen
können.
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Die über
die oben beschriebene Applikation 9 ausführbaren
Kommandos sind in einem Befehlsvorrat einer unteren operativen Schicht 6b des
erfindungsgemäßen Funkgeräts 1 enthalten,
wobei die untere operative Schicht 6b des erfindungsgemäßen Funkgeräts 1 einem
Betriebssystem 7 und einem Kern (core Framework) 23 zur
Administration von Wellenformfunktionalitäten oder einer
Ansteuerung für den Transceiver 2 entspricht.
Die Administration von Wellenformfunktionalitäten umfasst
beispielsweise einen Mechanismus zum Laden bzw. zum Entfernen von
bestimmten Wellenformen.
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Ein
Zugriff auf das Betriebssystem 7 des erfindungsgemäßen
Funkgeräts 7 ist mittels einer Tunnelverbindung 10' realisiert,
die die Barrierefunktion 4 zwischen einer Funktionseinheit 5a mit
unverschlüsselten Daten (rote Einheit) und einer Funktionseinheit 5b mit
verschlüsselten Daten (schwarze Einheit) überschreitet.
Dabei ist die Tunnelverbindung 10' ebenfalls für
einen Transport der Rückmeldung des Status des bzw. der
vom Betriebssystem 7 ausgeführten Kommandos vorgesehen.
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Das
erfindungsgemäße System 8 zum Starten
von Kommandos bezieht sich auf das oben beschriebene Funkgerät 1 mit
einem Transceiver 2 und mit zumindest einer im Transceiver 2 erzeugbaren bzw.
in den Transceiver 2 ladbaren operativen Wellenform 11.
Im erfindungsgemäßen System 8 ist eine Aktivierung
der Kommandos über Schnittstellen 3 vorgesehen,
wobei das System 8 mehrere über die Schnittstellen 3 adressierbare
Funktionseinheiten 5 bzw. 5a, 5b, 5c aufweist,
die mittels einer Barrierefunktion 4 getrennt sind und
die in mehrere operative Schichten 6 bzw. 6a, 6b gegliedert
sind. Die Schnittstellen 3 dienen zu Testzwecken und/oder
Diagnosezwecken, wobei ein Zugriff einer ersten Funktionseinheit 5 auf
beliebige ausführbare Kommandos einer zweiten Funktionseinheit 5 (oder
umgekehrt) vorgesehen ist und im Anschluss daran eine Rückmeldung eines
Status des Zugriffs, der von der Barrierefunktion 4 autorisiert
ist, an die erste Funktionseinheit 5 erfolgt, wobei die
Schnittstellen 3 einerseits den SCA (Software Communication
Architecture) Standard und andererseits einen beliebigen nicht SCA-konformen
Standard erfüllen.
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Eine
operative Schicht 6a innerhalb der Funktionseinheiten 5 ist
als eine zu Testzwecken und/oder Diagnosezwecken installierbare
und deinstallierbare Applikation 9 vorgesehen.
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Das
gesamte erfindungsgemäße System 8 weist
zumindest eine erste Funktionseinheit 5, eine zweite Funktionseinheit 5 und
eine dritte Funktionseinheit 5 auf, wobei die erste Funktionseinheit 5a für eine
Verarbeitung von unverschlüsselten Daten (rote Einheit),
und die zweite Funktionseinheit 5b für eine Verarbeitung
von verschlüsselten Daten (schwarze Einheit) vorgesehen
ist. Die dritte Funktionseinheit 5c ist sowohl mit der
ersten Funktionseinheit 5 als auch mit der zweiten Funktionseinheit 5 verbunden und
dient zur Unterbindung einer direkten Kommunikation zwischen der
ersten Funktionseinheit 5a und der zweiten Funktionseinheit 5b.
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Die
Barrierefunktion 4 zwischen der ersten Funktionseinheit 5a und
der zweiten Funktionseinheit 5b autorisiert einen Datenaustausch
zwischen diesen Funktionseinheiten 5, wobei die Autorisierung des
Datenaustauschs über eine Liste parametrisiert ist, die
eine Richtlinie für einen erlaubten Datenaustausch vorgibt.
Diese Richtlinie unterbindet einen Nicht-SCA konformen Datenaustausch
zwischen den beiden Funktionseinheiten 5a, 5b.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Austausch von beliebigen
Kommandos zwischen mehreren über eine Barrierefunktion 4 getrennte
Funktionseinheiten 5 eines Funkgeräts 1 auf
Software-Basis (SDR, Software Defined Radio) mit zumindest einer ladbaren
operativen Wellenform 11 geht von zumindest einer Schnittstelle
als Testwerkzeug und/oder als Diagnosewerkzeug aus. Das jeweilige
auszuführende Kommando entspringt einer ersten Funktionseinheit 5 und
greift auf eine zweite Funktionseinheit zu. Im Anschluss an diesen
Zugriff wird dessen Status an die erste Funktionseinheit 5 gemeldet,
wobei die Barrierefunktion 4 innerhalb einer dritten Funktionseinheit 5 diese
Meldung autorisiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren lädt im Funkgerät 1 zumindest
eine operative Wellenform 11 und zumindest eine Kommandowellenform 12,
wobei die operative Wellenform 11 ausgehend von einem Steuergerät 13 einer
Funktionseinheit 5 ohne Verschlüsselung (rote
Einheit) bzw. ggf. auch von außerhalb Steuerdaten 14 über
die Barrierefunktion 4 hinweg zu Funktionseinheiten 5b mit
Verschlüsselung (schwarze Einheit) transportiert. Nutzdaten 15 werden
in zwei Richtungen parallel zu den Steuerdaten 14 transportiert,
wobei diese Nutzdaten 15 in der darunterliegenden operativen
Schicht 6b generiert werden und über eine SCA-Einheit 27 an
die darüberliegende operative Schicht 6a in die
Funktionseinheit 5a bzw. 5b weitergereicht werden.
Bevor die Nutzdaten 15 die Barrierefunktion 4 überschreiten,
wird überprüft, ob diese Daten die Barrierefunktion 4 passieren dürfen.
Dies gilt auch für die Steuerdaten. Zur Verschlüsselung
dient die SCA – Ressource 28.
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Die
zumindest eine Kommandowellenform 12 greift über
einen SCA-Adapter 16 mittels des Transports von Steuerdaten 14 auf
ein Betriebssystem 7 des Funkgeräts 1 auf
Software-Basis zu. Eine unveränderliche Software-Plattform 17 des
Funkgeräts 1 greift über sein Betriebssystem 7 auf
eine nicht-SCA konforme Software 18 des erfindungsgemäßen
Funkgeräts 1 zu.
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3 zeigt
ein internes Protokoll der Kommandowellenform 12 als Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Ausführungsbeispiel
zeigt den Ablauf des synchronen Kommandos "Applikation 3,4 >result.txt", wobei
"3,4" die Aktualparameter dieser Kommandowellenform 12 sind,
mit welchen die Anwendung bzw. das Kommando "Applikation" auf Betriebssystemebene
aufgerufen wird.
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Zum
besseren Verständnis des in 3 beschriebenen
internen Protokolls zeigt 4 eine tabellarische
Erläuterung der ausgetauschten Nachrichten. Die Nachricht 1.1,
welche von dem Steuergerät 13 ausgeht, transportiert
die Funktion "ExecuteCommandSync" die wiederum das Kommando "Applikation"
als Aktualparameter 9 enthält. Das Steuergerät 13 (Assembly
Controller) wählt mittels der Nachricht 1.2 den
zur schwarzen Einheit 5b gehörenden SCA-Adapter 16 aus
und ruft dort die Funktion "ExecuteCommandSnyc" mit folgenden Parametern auf:
"ExecuteCommandSnyc("Applikation
3,4 >result.txt", "File=result.txt,
"", 5)"
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Die
Barrierefunktion 4 lässt aufgrund der gegebenen
Richtlinie den Funktionsaufruf passieren (Nachricht 1.3).
Der ausgewählte SCA-Adapter 16 führt
das Kommando "Applikation 3,4 > result.txt"
auf dem Betriebssystem 7 innerhalb der schwarzen Einheit 5b aus.
Beim Starten dieses Kommandos zieht der SCA-Adapter 16 mittels
der Nachricht 1.4 einen Timer von 5 Sekunden auf, um das
korrekte Beenden des gestarteten Kommandos zu überwachen.
Anschließend wird über die Nachricht 1.5 das
Kommando "Applikation" mit den beiden Aktualparametern "3,4" im
Betriebssystem 7, welches der Schwarzen Einheit 5b zugeordnet
ist, gestartet.
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Das
Ergebnis dieses Kommandos wird über den Befehl "> result.txt" in die
Datei result.txt geschrieben. Das Kommando "Applikation" ist beendet und
hat ihr Ergebnis in der Datei result.txt hinterlegt. Dies wird über
die Nachricht 1.6 an das Betriebssystem 7, der
Schwarzen Einheit 5b gemeldet. Anschließend wird über
die Nachricht 1.7 die Beendigung des Kommandos "Applikation"
vom Betriebssystem 7 an den SCA-Adapter 16 gemeldet.
Der SCA-Adapter 16 übernimmt den Inhalt der Datei
in die Statusmeldung "RESULT" und kehrt über die Nachricht 1.8 an
den Aufrufer zurück.
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Nachricht 1.9 bezieht
sich darauf, dass die Barrierefunktion 4 aufgrund der Richtlinie
den Funktionsaufruf passieren lässt. Mit der Nachricht 1.10 kehrt
das Steuergerät 13 mit dem Ergebnis in der Statusmeldung
"RESULT" an den Aufrufer zurück.
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Die
Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann auch in anderen elektronischen
Geräte mit einer Hardware- Plattform und einer darauf aufgebauten
Software-Plattform angewendet werden. Insbesondere ist die Erfindung
auch auf Funkeinrichtungen des kommerziellen Mobilfunks gemäß dem GSM-Standard
oder gemäß dem UMTS-Standard anwendbar. Alle vorstehend
beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Merkmale sind beliebig miteinander
kombinierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2005/065098
A2 [0005]