-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein mikromechanisches Bauelement
zur Modulation von elektromagnetischer Strahlung und ein optisches System
mit demselben. Das mikromechanische Bauelement beinhaltet zur Modulation
der elektromagnetischen Strahlung eine Modulationsstruktur.
-
Das
technische Einsatzgebiet der hier beschriebenen Erfindung ist die
Modulation der Intensitätsverteilung bzw. der Amplitudenverteilung
von elektromagnetischer Strahlung in einer Bildebene z. B. bei einer
digitalen Kamera. Bei der elektromagnetischen Strahlung kann es
sich um Licht aus dem ultravioletten Spektralbereich bis hin zum
infraroten Spektralbereich handeln, also um elektromagnetische Strahlung
mit Wellenlängen von 1 nm bis zu einer Wellenlängen
von 1 mm. Die elektromagnetische Strahlung kann dabei hinsichtlich
ihrer Phase, ihrer Amplitude, der Wellenlänge oder ihrer
Polarisation oder einer Kombination aus diesen über den
Strahlquerschnitt moduliert werden.
-
Die örtliche
Modulation über dem Strahlquerschnitt von elektromagnetischer
Strahlung wird gegenwärtig durch zwei prinzipielle Anordnungen
bzw. Bauelementtypen realisiert. Eine Möglichkeit, welche eine
vielfältige Modulation elektromagnetischer Strahlung über
dem Strahlquerschnitt zulässt, besteht aus diskret aufgebauten
Systemen.
-
Diese
Systeme bestehen aus einer strukturierten Maske, deren Bewegung
mit Hilfe unterschiedlicher Aktuationsprinzipien realisiert wird.
Dabei werden für die Erzeugung des Modulationsmusters der
strukturierten Maske häufig lithographische Strukturierungsverfahren
eingesetzt. Aufgrund des diskreten Aufbaus solcher Systeme sind
allerdings der Miniaturisierbarkeit und den erreichbaren Modulationsfre quenzen
deutliche Grenzen gesetzt. Beschränkte Modulationsfrequenzen
führen aufgrund der zeitlichen Variation der Eigenschaften
der elektromagnetischen Strahlung zu einem schlechteren Signal-zu-Rausch-Verhältnis.
Zusätzlich erfordern diskret aufgebaute Systeme einen höheren
Herstellungs-, Kosten-, und Justageaufwand.
-
Eine
weitere anzutreffende Realisierungsmöglichkeit besteht
in bildelementweise (pixelweise) ansteuerbaren, als Matrix (Array)
ausgeführten räumlichen Lichtmodulatoren, sogenannte
Spatial Light Modulators (SLM). Bei diesen kann jedes Pixel einzeln
angesteuert werden. Deshalb benötigen diese als Modulator
eine aufwendige Ansteuerung, weshalb lediglich niedrige Modulationsfrequenzen
erzielt werden können. Unvorteilhaft ist zudem der moderate
Füllfaktor, wie er sich aus der pixelweisen Anordnung des
räumlichen Lichtmodulators ergibt und der zu einem erhöhten
Fremdlichtanteil führt. Dies hat ein schlechtes Signal-Rausch-Verhältnis
zur Folge. Weitere Nachteile sind die hohen Fertigungskosten und die
eingeschränkten Möglichkeiten, elektromagnetische
Strahlung hinsichtlich bestimmter Eigenschaften, wie z. B. Wellenlänge
oder Polarisation modulieren oder filtern zu können.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein elektromechanisches Bauelement
und ein optisches System mit demselben zur aktiven Modulation von elektromagnetischer
Strahlung bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch das mikromechanische
Bauelement nach Anspruch 1 und dem optischen System nach Anspruch
19 gelöst.
-
Die
vorliegende Erfindung schafft ein mikromechanisches Bauelement mit
einem Substrat, das so strukturiert ist, dass in demselben eine
Platte gebildet ist, die lateral auslenkbar ist und lateral strahlungsmodulierend
wirkt; und eine Einrichtung zum lateralen Auslenken der Platte aufweist.
-
Die
vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass gemäß Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung das mikromechanische Bauelement eine
integrierte Modulationsstruktur aufweist, die aktiv die Eigenschaften
der elektromagnetischen Strahlung im Strahlprofil ändert,
moduliert oder/und filtert und einem integrierten Aktuator, der
die mechanischen Bewegungen dieser Struktur ermöglicht.
Dadurch kann ein miniaturisiertes, kostengünstiges Bauelement
zur aktiven Modulation von elektromagnetischer Strahlung bereitgestellt
werden. Aufgrund der Herstellung z. B. in einer Siliziumtechnologie
werden bei großen Stückzahlen eine hohe Kostenreduktion
im Vergleich zu herkömmlichen Systemen und eine gute Miniaturisierbarkeit
erreicht. Weiterhin kann die Modulationsmaske und somit die Art
der Modulation herstellungsbedingt mit sehr geringem Aufwand an
unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden. Dabei können
Amplituden bzw. Intensitäts-, Phasen-, Wellenlängen
oder/und Polarisationsverteilung örtlich moduliert werden.
Das Bauelement kann dabei Bestandteil eines komplexen optischen
oder optoelektronischen Systems sein, in dem das Bauelement die
aktive Modulation der örtlichen Eigenschaften der Strahlungsverteilung übernimmt.
Zudem ermöglicht das erfindungsgemäße
mikromechanische Bauelement bei Einsatz in unterschiedlichen optischen
Systemen prinzipbedingt die Verwendung kostengünstiger
Einzeldetektoren. Weiterhin kann durch das erfindungsgemäße
mikromechanische Bauelement ein besseres Signal-zu-Rausch-Verhältnis
und eine bessere laterale Auflösung in Anwendungsgebieten
wie etwa der Spektroskopie und der ortsauflösenden Spektroskopie
realisiert werden. Bei Verwendung eines Arraydetektors in Kombination
mit dem Modulator kann auch die Auflösung des Arraydetektors
verbessert werden.
-
Weitere
Vorteile gegenüber dem Stand der Technik ergeben sich bei
dem mikromechanischen Bauelement aus der Integration eines optischen Funktionselementes,
z. B. der Modulationsstruktur und dem mikromechanischen Antrieb.
Da die Fertigung in einer Siliziummikrotechnologie möglich
ist, kann eine hohe Fertigungsgenauigkeit bei gleichzeitiger Kostenreduktion
erreicht werden. Außerdem ist keine zusätzliche
Montage und Justage, wie etwa bei diskret aufgebauten Systemen erforderlich.
Weitere wesentliche Verbesserungen stellen die Miniaturisierbarkeit,
ein hoher Füllfaktor von nahezu 100% und daraus resultierend
ein geringerer Streulichtanteil, hohe erreichbare Modulationsfrequenzen
und eine im Vergleich zu räumlichen Lichtmodulatoren (SLM)
einfache Ansteuerung dar. Die Fertigungstechnologie erlaubt außerdem
eine flexible Anpassung der Modulationsstruktur und des Aktuatorwirkprinzips
für den mikromechanischen Antrieb an unterschiedliche Anforderungen
und Anwendungen.
-
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
-
1a die
Aufsicht einer Prinzipskizze eines elektrostatisch angetriebenen
mikromechanischen Bauelementes, das als eindimensionaler Modulator ausgebildet
ist gemäß einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
-
1b eine
Detailansicht der Prinzipskizze des elektrostatischen Kammantriebes
aus 1a für den eindimensionalen Modulator;
-
1c eine
Detailansicht der Kammelektroden aus 1b;
-
2a eine
schematische Querschnittsdarstellung des mikromechanischen Bauelementes
entlang der A-A' Linie.
-
2b ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer Querschnittsdarstellung
des mikromechanischen Bauelementes entlang der A-A' Linie.
-
3 die
Aufsicht einer Prinzipskizze eines elektrostatisch angetriebenen
zweidimensionalen Modulators gemäß ei nem weiteren
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
-
4 eine
Detailansicht der Maskenstruktur mit der zugehörigen Modulationsfläche
für den zweidimensionalen Modulator aus 3;
-
5a die
Aufsicht einer Prinzipskizze zu einem elektromagnetisch angetriebenen
eindimensionalen Modulator gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
-
5b die
Detailansicht einer die elektromagnetische Kraft erzeugenden Spulenstruktur
hergestellt in einer lithographischen Technologie für den mikromechanischen
Antrieb des eindimensionalen Modulators aus 4a;
-
6 die
Prinzipskizze eines optischen Systems mit dem mikromechanischen
Bauelement mit elektrostatischem Linearaktuator gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
-
7 die
Prinzipskizze eines optischen Systems mit zwei zueinander gekreuzt
angeordneten eindimensionalen Modulatoren zur zweidimensionalen
Modulation von elektromagnetischer Strahlung;
-
8 die
Prinzipskizze eines optischen Systems für eine zweidimensionale
Modulation gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
-
9 eine
weitere Prinzipskizze für ein optisches System für
einen zweidimensionalen Modulator gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
Bezüglich
der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung sollte beachtet werden, dass in den unterschiedlichen
Figuren für funktional identische bzw. gleichwirkende oder
funktionsgleiche, äquivalente Elemente zur Vereinfachung
in der gesamten Beschreibung die gleichen Bezugszeichen verwendet werden.
-
Bezug
nehmend auf 1a wird in Folge nun detailliert
das mikromechanische Bauelement zur Modulation für elektromagnetische
Strahlung dargestellt. Das mikromechanische Bauelement 100 mit einem
Substrat 99, das so strukturiert ist, dass in demselben
eine Platte 1 gebildet ist, die lateral auslenkbar ist
und lateral strahlungsmodulierend wirkt; und einer Einrichtung 5 zum
lateralen Auslenken 12 der Platte 1.
-
In
dem in 1a beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist die eigentliche Modulationsstruktur, bestehend aus einer beispielsweise
in Silizium erzeugten Maskenstruktur in der Platte bzw. Membran 1 an
einem inneren Rahmen 2 aufgehängt. Die Maskenstruktur
der Platte 1 kann beispielsweise als Hadamard- oder Simplexmatrix
(S-Matrix) strukturierte Maske ausgeführt sein, wie es
von M. Harwit in dem Buch „Hadamard Transform Optics",
1979 beschrieben ist. Die Bewegung solch einer strukturierten
Maske im Strahlprofil einer elektromagnetischen Strahlung führt
zu einer mathematischen Faltung von dessen Transmissionsfunktion
mit der Intensitätsverteilung der elektromagnetischen Strahlung
in der Bildebene. Durch eine zeitsequentielle Detektion der Gesamtintensität
mit einem Einzeldetektor kann dann mit Hilfe der inversen Matrix
der Modulatorstrukturmatrix die Intensitätsverteilung berechnet
werden. Die als Hadamard oder S-Matrix strukturierte Maske 1 ist
dabei mit einem, innerhalb des genutzten Spektralbereiches der mit
dem mikromechanischen Bauelement wechselwirkenden elektromagnetischen Strahlung
gut absorbierenden oder reflektierenden Material beschichtet. Die
Beschichtung kann aus einem oder mehreren Schichten oder Schichtsystemen bestehen
und kann die strukturierte Maske zumindest teilweise bedecken. Während
die Löcher oder Schlitze 1a der Maske 1 die
Strahlung transmittieren, absorbiert oder reflektiert die Maskenbeschichtung 1b die
Strahlung und ermöglicht so eine Amplitudenmodulation über
dem Strahlquerschnitt 3. Ein äußerer
Rahmen 4 in dem Substrat ist über eine Parallelführung
mit integrierten Federstrukturen 6 an den inneren Rahmen 2 gekoppelt,
wodurch eine Lateralbewegung 12 der Modulationsmaske 1 ermöglicht
wird. Die Platte 1 kann also direkt oder indirekt über
ein Federelement oder ein Getriebe an eine Einrichtung zum lateralen
Auslenken der Platte gekoppelt sein.
-
In 1b ist
die Teilansicht der integrierten Federstruktur 6 und dem
dazugehörigen elektrostatischen Kammantrieb 8 dargestellt.
Eine definierte Biegung der Federstruktur wird durch die Verjüngungen in
den Balken der Parallelführung 7 erreicht. Die
laterale Kraft zum Auslenken der Membranstruktur 1 wird mittels
seriell hintereinander angeordneter Linearaktuatoren mit elektrostatischem
Kammantrieb 8 realisiert. Gegenüberliegende Kammelektroden 8 werden zur
Krafterzeugung also bei Aktuation auf unterschiedliches elektrisches
Potential gelegt. Die so entstehenden elektrostatischen Kräfte
führen zu einer lateralen Auslenkung 12 der Modulationsmaske 1. Die
Platte 1 oder die Modulationsstruktur kann also durch eine
geeignete Ansteuerung der elektrostatischen Kammelektroden lateral
also in der Rahmenebene oder Substratebene gezielt ausgelenkt werden. Dadurch
kann eine Bewegung der Lichtmodulatorstruktur gegenüber
einem Strahlquerschnitt, in der 1a mit
dem Bezugszeichen 3 gekennzeichnet, erreicht werden.
-
In 1c ist
eine Detailansicht der Kammelektroden 9a und 9b des
elektrostatischen Kammantriebs 8 dargestellt. Die Kammelektroden
können mit einem unterschiedlichen Potential beaufschlagt
werden, d. h. sie können auf ein unterschiedliches elektrisches
Potential gelegt werden. Beispielsweise kann die Kammelektrode 9a ein
negatives Potential aufweisen und die Kammelektrode 9b ein
positives. Durch die Potentialdifferenz entsteht eine elektrostatische
Kraft. Diese elektrostatische Kraft kann über die oben
beschriebene pa rallele Führung 7 der Federstruktur 6 zur
lateralen Auslenkung der Platte bzw. Membran 1 verwendet
werden. Die Kammelektroden 9a und 9b greifen,
wie schematisch in 1c durch die Pfeile gezeigt
so ineinander, dass sie sich nicht berühren. Die Kammelektroden 9a,
b können sich also in einer Translationsrichtung lateral
erstrecken und sich mit den freien Enden quer zur Translationsrichtung
lateral versetzt gegenüber liegen, so dass bei einer lateralen
Ausrichtung der Platte 1 in der Translationsrichtung die
freien Enden in der Translationsrichtung in den Zwischenraum gegenüberliegender
Kammelektroden eintauchen können.
-
Die
laterale Größe der Maskenstruktur 1 in Bewegungsrichtung 12 kann
beispielsweise das Doppelte des zu modulierenden Strahlquerschnitts 3 betragen.
Das mikromechanische Bauelement bzw. der Modulator 100 kann
um eine hohe Energieeffizienz und eine niedrige elektrische Versorgungsspannungen
für den elektrostatischen Kammantrieb einzusetzen, als
resonanter Kammantrieb ausgeführt sein. Die laterale Bewegung
der Platte 1 mit Hilfe der parallelgeführten Federstruktur
und dem elektrostatischen Kammantrieb kann als Schwingung beschrieben
werden, und dementsprechend können im resonanten Betriebsfall
periodische Spannungen mit einer für das ordnungsgemäße
Betreiben des mikromechanischen Bauelementes nötigen Frequenz
an die elektrostatischen Kammelektroden 8 angelegt werden.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der elektrostatische
Kammantrieb 8 aber ebenfalls statisch oder quasistatisch
betrieben werden.
-
Da
das in 1a, 1b und 1c beschriebene
Ausführungsbeispiel beispielsweise in einer Siliziumtechnologie
hergestellt werden kann, können einige der oben beschriebenen
Teile des Bauelementes aus Silizium bestehen, wodurch eine hohe
mechanische Stabilität und Zuverlässigkeit des mikromechanischen
Bauelementes gewährleistet werden kann. Das mikromechanische
Bauelement kann beispielsweise in der sogenannten Silicon-On-Insulator
(SOI) Technologie hergestellt werden.
-
Das
mikromechanische Bauelement kann also einen „in plane"-Aktuator
aufweisen, der geeignet ist, eine laterale Kraft so auf die Platte 1 auszuüben,
dass die Platte 1 eine definierte laterale Bewegung ausführen
kann. Das mikromechanische Bauelement mit integriertem „in
plane"-Aktuator, der eine laterale Bewegung, der als codierte Maske
ausgebildeten Platte erzeugt, kann beispielsweise durch eine als
Hadamard-Matrix oder Simplexmatrix ausgeführten Modulationsstruktur,
eine mit dem mikromechanischen Bauelement wechselwirkende elektromagnetische
Strahlung aktiv ändern, modulieren oder/und filtern. Bei
der Simplexmatrix handelt es sich um eine Matrix mit einer zufälligen
Verteilung von Nullen und Einsen, die die Verteilung von transmittierenden
und absorbierenden Bereichen auf der Maskenstruktur beschreiben.
Die Platte ist lateral auslenkbar und lateral strahlungsmodulierend
bzw. lateral strahlungsmodulierend für elektromagnetische
Strahlung. Unter Ausnutzung eines geeigneten Aktuationsprinzips
z. B. elektrostatisch, elektromagnetisch, thermisch, piezo-elektrisch,
pneumatisch, fluidisch oder magnetostriktiv wird das optische Funktionselement,
also die Platte 1 mit der Modulationsstruktur hinsichtlich
seiner Bewegungsrichtung linear oder/und rotatorisch bewegt. Die
Auslenkung der Platte kann dabei quasistatisch, statisch, dynamisch
oder resonant erfolgen. Das optische Funktionselement kann entweder
direkt oder über ein Federelement oder ein Getriebe an dem
Aktuator, also dem mikromechanischen Antrieb gekoppelt sein. Das
optische Funktionselement 1 kann beispielsweise als lateral
strukturierte Amplituden- und/oder Phasenmaske ausgeführt
sein. Durch die laterale Bewegung der Platte mit der Maskenstruktur
kann eine räumliche Modulation der Amplitude bzw. der Intensität
der Phase, der Wellenlänge und/oder des Polarisationszustandes
einer mit dem Bauelement wechselwirkenden elektromagnetischen Strahlung über
dem Strahlquerschnitt erreicht werden. Geeignete Modulationsfunktionen
ermöglichen dabei den Einsatz kostengünstiger
Strahlungsdetekto ren, bei zusätzlich gutem Signalrauschverhältnis und
einer Erhöhung der lateralen Auflösung.
-
2a zeigt
eine schematische Querschnittsdarstellung eines mikromechanischen
Bauelementes entlang der eingezeichneten A-A' Linie in 1a.
Das Substrat 99 des mikromechanischen Bauelementes 100 weist
wie in diesem Ausführungsbeispiel dargestellt entlang der
A-A' Linie die Platte 1 und den inneren Rahmen 2 auf.
Der äußere Rahmen 4 kann beispielsweise
bereits durch das Substrat 99 ausgebildet sein. Die Platte 1 kann
in diesem Ausführungsbeispiel aus demselben Material bestehen
wie das Substrat, also beispielsweise aus Silizium. Durch eine Unterätzung
beispielsweise im Rahmen einer SOI-Technik ist die Platte dann nur über
die in 1a gezeigten Rahmenstrukturen
mit dem Substrat verbunden. Die bei der Unterätzung entstehenden
Hohlräume können von der Substratseite aus, die
der Substratseite, an der die Platte 1 gebildet ist, gegenüberliegt,
geöffnet werden, wie as in 2a auch
exemplarisch gezeigt ist, so dass sich in dem lateralen Teil des
Substrates 99, in dem sich die Platte befindet, eine entlang
der Dicke des Substrates 99 durchgehende Öffnung 99a befindet,
wodurch die Anordnung auch bei Durchlichtanwendungen effektiv verwendbar
ist. Die Platte 1 kann zudem mit einer Schicht 98 oder
einem Schichtstapel beschichtet sein, so dass Teile der Platte strahlungsreflektierend, strahlungsabsorbierend
oder strahlungstransmittierend oder eine Kombination dieser drei
Möglichkeiten auf eine mit der Platte wechselwirkenden
Elektromagnetischenstrahlung wirken. Die Platte kann also aus Silizium
ausgebildet sein, deren Oberfläche teilweise mit reflektierendem
Aluminium beschichtet ist. Andere Teile der Oberfläche
können beispielsweise mit einem strahlungabsorbierenden
Polymer, wie z. B. PSK 2000 beschichtet sein.
-
2b zeigt
in einer schematischen Querschnittsdarstellung entlang der eingezeichneten
A-A' Linie in 1a ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines mikromechanischen Bauelementes. Das Substrat 99 des
mikromechanischen Bauelementes 100 weist in diesem Ausführungsbeispiel
wieder die Platte 1 und den inneren Rahmen 2 auf.
Die Platte 1 und der Rahmen 2 können
in diesem Ausführungsbeispiel jedoch aus einem im Vergleich
zum Substrat 99 unterschiedlichen Material bestehen. Die
Platte kann beispielsweise aus Aluminium und Quarzglas bestehen.
Diese kann beispielsweise durch Aufbringen einer Aluminium- oder
Quarzglasschicht (SiO2) 98 auf das
Substrat 99 und einer aus dem Substrat gebildeten Platte
und einem anschließenden Wegätzen der aus dem
Substrat gebildeten Platte hergestellt werden, so dass eine freistehende
Aluminium- oder Quarzglasplatte zurückbleibt. Die Platte 1 – beispielsweise
aus Aluminium oder Quarzglas – kann zudem mit einer weiteren
Schicht 97 oder einem Schichtstapel beschichtet sein, so
dass Teile dieser Platte wieder strahlungsreflektierend, strahlungsabsorbierend oder
strahlungstransmittierend oder eine Kombination dieser drei Möglichkeiten
auf eine mit der Platte wechselwirkenden Elektromagnetischenstrahlung wirken.
Unterhalb der Platte 1 weist das Substrat 99 eine
Ausnehmung auf, so dass die Platte beweglich ist, wobei die Ausnehmung
wie in 2b exemplarisch dargestellt
als eine entlang der Dicke des Substrates 99 durchgehende Öffnung 99a ausgebildet sein
kann, wodurch die Anordnung nach 2b auch
bei Durchlichtanwendungen effektiv verwendbar ist.
-
In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
dargestellt. Ähnlich zu dem Ausführungsbeispiel
in 1a für einen eindimensionalen Modulator kann
ein zweidimensionaler Modulator 100 mit zwei zueinander
senkrecht angeordneten Aktuatoren 5a und 5b realisiert
werden. Dazu wird der lineare Aktuator 5a, der die zweidimensionale
(2D) Maskenstruktur 1 in eine Richtung 13 auslenkt,
von einem senkrecht dazu angeordneten Linearaktor 5b in
einer zur Auslenkungsrichtung 13 senkrechten Richtung 12 beispielsweise
statisch ausgelenkt. Die Maskenstruktur 1 und deren Größe
und Ausdehnung ist zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
(1a) hinsichtlich der Auslenkung, der Modulationsfläche 3 und
der Struktur der Maske 1 angepasst. Als Modulationsstruktur 1 können
verschiedene mathematisch vorteilhafte zweidimensionale Matrizen
eingesetzt werden, wie z. B. die bereits oben erwähnten
Hadamard-Matrizen oder Simplexmatrizen. Die Maske bzw. Platte 1 besitzt
dazu anstelle von Schlitzen, wie in 1a dargestellt,
quadratische Löcher 15 oder transmittierende Bereiche (siehe 4).
Durch eine zweidimensionale Bewegung der Maskenstruktur 1 in
x-Richtung 13 und y-Richtung 12 ergibt sich eine
Faltung der Transmissionsfunktion der Maske mit der Amplituden-
bzw. Intensitätsverteilung in der Maskenebene. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Aktoren 5a und 5b beispielsweise derart
ausgeführt, dass die Maske 1 in eine Richtung
beispielsweise in x-Richtung dynamisch bzw. resonant ausgelenkt
werden kann und in der anderen Richtung (der y-Richtung) quasistatisch bewegt
werden kann. Auch diese Ausführungsvariante des mikromechanischen
Bauelementes 100 kann in einer Siliziummikrotechnologie
hergestellt werden. Bei den Aktuatoren 5a und 5b kann
es sich wieder um gestapelte Linearaktuatoren mit elektrostatischem
Kammantrieb handeln. Dabei werden wieder gegenüberliegende
Kammelektroden bei Aktuation auf ein unterschiedliches elektrisches
Potential gelegt. Die so entstehenden elektrostatischen Kräfte
können zu einer entsprechenden zweidimensionalen Auslenkung
der Modulationsmaske 10 genutzt werden.
-
Die
Aktuatoren 5a und 5b können wie bereits zu 1a beschrieben
eine definierte Biegung der Federstruktur durch Verjüngungen
in dem Balken der Parallelführung 7 erreichen.
Die Maskenstruktur 1 ist wiederum in einer inneren Rahmenstruktur 2 aufgehängt.
Ein äußerer Rahmen 4 ist über
eine Parallelführung 7 mit integrierten Federstrukturen 6 an
einem mittleren Rahmen 11 gekoppelt, der seinerseits wiederum über
eine Parallelführung mit integrierten Federstrukturen an
den inneren Rahmen 2 gekoppelt ist, wodurch eine Lateralbewegung 12 bzw. 13 der Modulationsmaske 1 ermöglicht
wird. Die Maske bzw. Modulationsstruktur 1 besitzt anstelle von Schlitzen,
wie in dem Ausführungsbeispiel in 1a, quadratische
Löcher 15 bzw. transmittierende quadratische Bereiche
(siehe 4) und Bereiche 14, welche mit einer
reflektierenden oder absorbierenden Schicht oder einem entsprechenden
Schichtsystem versehen sind.
-
In 5a ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
eines mikromechanischen Bauelementes zur Modulation von elektromagnetischer
Strahlung dargestellt. In dieser Ausführungsvariante ist
die Modulationsstruktur 1 ebenfalls in einem inneren Rahmen 2 aufgehängt.
Dieser Rahmen beinhaltet elektromagnetisch aktivierbare Strukturen 20 und
ist über Parallelführungen 7 mit integrierten
Federelementen 6 mit einem äußeren Rahmen 4 verbunden,
wodurch die Lateralbewegung 12 (beispielsweise in y-Richtung)
der Modulationsmaske 1 ermöglicht wird. Die die
elektromagnetische Kraft erzeugenden Strukturen 20 sind
spulenförmig derart gestaltet, dass ein sie durchfließender
Strom ein Magnetfeld 21 parallel zur gewünschten
lateralen Bewegungsrichtung, also beispielsweise in y-Richtung 12 erzeugt.
Dieses Magnetfeld 21 erzeugt in Kombination mit beispielsweise
einem externen Permanentmagneten eine Kraft, die zur lateralen Auslenkung
der Modulationsmaske 1 führt. Wie in 5a dargestellt,
können aber auch eine oder mehrere zusätzliche
spulenförmige Strukturen 20 im Bereich des äußeren
Rahmens 4 das erforderliche Basismagnetfeld 21 erzeugen.
Die Magnetfelder der Spulen im äußeren und im
inneren Rahmen können dabei kolinear mit gleichsinniger
oder entgegengesetzter Orientierung ausgerichtet sein.
-
Durch
den mikromechanischen Aktuator, in diesem Ausführungsbeispiel
den elektromagnetischen Linearantrieb kann dann die Platte 1 durch
laterale Kraftkomponenten des elektromagnetischen Linearantriebes
lateral ausgelenkt werden. Diese Auslenkung kann wiederum resonant
dynamisch quasistatisch oder statisch erfolgen. Die laterale Größe
der strukturierten Platte 1 in Bewegungsrichtung kann wieder ungefähr
das doppelte des zu modulierenden Strahlquerschnitts 3 betragen.
-
Es
ist auch denkbar, dass die die elektromagnetische Kraft erzeugenden
Strukturen 20 so zu einer Platte 1, welche beispielsweise
auch eine runde Form aufweisen kann, angeordnet sind, das die resultierende
elektromagnetische Kraft eine zur Platte 1 tangentiale
Kraftkomponente in der Substratebene aufweist und so eine rotatorische
Bewegung der Platte um eine Plattennormale erzielt werden kann.
In anderen Worten die Platte kann auch so ausgelenkt werden, dass
sie eine Drehbewegung in der Substratebene ausführen kann.
Die Kraft die dazu benötigt wird, kann allgemein von Aktoren
erzeugt werden, die auf dem elektrostatischen, dem elektromagnetischen,
dem thermischen, dem piezoelektrischen, dem pneumatischen, dem fluidischen
oder dem magnetostriktiven Prinzip beruhen.
-
In 5b ist
eine Ausführungsvariante der spulenförmigen Struktur 20,
welche in der verwendeten so genannten Silizium-auf-Isolator-(Bonded-Silicon-On-Insulator)Membrantechnologie
erzeugt wurde, dargestellt. Dafür wird die Platte 22 bis
zum vergrabenen Oxid (Buried Oxid (BOX)) mit gefüllten
Isolationsgräben 23 durchtrennt, wodurch elektrisch voneinander
isolierte längliche Potentialbereiche entstehen. Diese
werden auf ihrer Oberfläche mit einer isolierenden Schicht 24,
wie z. B. Siliziumdioxid (SiO2) versehen
und über Kreuz elektrisch mit Metallbahnen 25,
z. B. aus AlSiCu verbunden, wodurch die spulenförmige Struktur 20 entsteht.
An den beiden Enden der seriell gestalteten Struktur erfolgt dann
die Stromeinleitung zur Ausbildung des Magnetfeldes. Es entsteht
also eine spulenförmige Struktur, die beim Anlegen einer
Spannung und durch dementsprechenden Stromfluss ein laterales Magnetfeld 21, welches
im Spuleninneren verläuft, erzeugt. Mit Hilfe dieser spulenförmigen
Struktur 20 kann dann, wie oben beschrieben, gezielt so
eine Kraft erzeugt werden, dass die Maske 1 mit ihrer Modulationsstruktur lateral
bewegt werden kann.
-
Das
mikromechanische Bauelement kann gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiels eine Platte aufweisen, welche als
Photonischer Kristall ausgebildet ist. D. h. die Platte kann periodische Strukturen
mit einer Periodenlänge in der Größenordnung
einer mit der Platte wechselwirkenden elektromagnetischen Strahlung
aufweisen. Bei den Strukturen kann es sich beispielsweise um dielektrische
Strukturen oder metallische Strukturen handeln. Die Platte, die
als photonischer Kristall ausgebildet ist, kann so ausgebildet sein,
dass photonische Bandstrukturen entstehen die Bereiche verbotener Energie
aufweisen, so dass sich elektromagnetische Wellen innerhalb bestimmter
Raumrichtungen in dem Kristall bzw. der Platte nicht ausbreiten
können. Sie kann also eine Bandlücke für
elektromagnetische Wellen eines bestimmten Frequenzbereiches des elektromagnetischen
Spektrums aufweisen. Die Platte kann als ein-, zwei- oder dreidimensionaler
Photonischer Kristall ausgebildet sein, wobei sich dies auf die
Anzahl der möglichen Raumrichtungen die beim Lichteinfall
eine Bandlücke aufweisen bezieht. Die Platte kann also
je nach Wellenlänge der wechselwirkenden elektromagnetischen
Strahlung periodische Strukturen in einer Größenordnung
der wechselwirkenden Strahlung aufweisen. Also kann die Struktur beispielsweise
regelmäßig angeordnete Strukturen in einer Größenordnung
von 100 nm bis 10 μm aufweisen. Bei den Strukturen kann
es sich beispielsweise um Löcher, Schlitze oder Aussparungen
handeln, die beispielsweise mittels lithographischer Methoden hergestellt
werden können. Ein mikromechanisches Bauelement kann also
in einem Ausführungsbeispiel eine Platte aufweisen, bei
der die Strahlungsmodulation durch Ausführung der Modulationsstruktur
als Photonischer Kristall ein effektives Modulieren der Strahlung
ermöglicht.
-
In 6 ist
ein optisches System 90 dargestellt, welches ein mikromechanisches
Bauelement 100, wie es beispielsweise im Zusammenhang mit 1a oder
mit 5a beschrieben ist, aufweist. Ferner weist das
optische System ein Objek tiv bzw. eine Optik 32 auf, welches
ein Objekt 30 in den Schärfentiefebereich in die
Ebene der Membran des mikromechanischen Bauelementes 100 abbildet. Ferner
kann das optische System 90 eine Bildfeldblende (nicht
dargestellt in 6) aufweisen, welche in dem
Strahlengang des Objektivs 31 oder in dem mikromechanischen
Bauelement 100 integriert ist, welche so ausgebildet ist,
das Bildfeld des Objektes 30 zu begrenzen. Außerdem
weist das optische System 90 eine dem mikromechanischen
Bauelement 100 zugeordnete Detektoroptik 33 zur
Abbildung, der durch das mikromechanische Bauelement 100 strahlungsmodulierten
elektromagnetischen Strahlung auf einen Detektor auf. Der Detektor
ist so ausgebildet, die Gesamtenergie der auf dem Detektor einfallenden
elektromagnetischen Strahlung zeitsequentiell zu detektieren und
als Signal für eine weitere Verarbeitung zur Verfügung
zu stellen.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel kann das optische System 90 eine
Optik 32 aufweisen, welche ein Objekt 30 in die
Nähe einer Blenden-/Aperturebene in der das mikromechanische Bauelement
angeordnet ist, abbildet. Dieses optische System besäße
beispielsweise einen oder mehrere mikromechanischen Bauelemente
der oben erörterten Ausführungsbeispiele, das
bzw. die in oder benachbart zu einer Aperturebene des optischen Systems
oder in oder benachbart zu einer dazu konjugierten Ebene angeordnet
wäre bzw. wären, und ein Detektor zum Erfassen
einer aus Richtung des einen oder der mehreren Bauelementen eintreffenden elektromagnetischen
Strahlung, wobei der Detektor beispielsweise direkt hinter dem einen
oder den mehreren mikromechanischen Bauelemente angeordnet sein
könnte, oder hinter einer zusätzlichen Optik zum Refokussieren
oder hinter einer Optik und einer Detektoroptik angeordnet sein
könnte.
-
Das
optische System oder die Hadamard-Transformations-Zeilen-Kamera
kann ein mikromechanisches Bauelement mit einer eindimensionalen
Amplitudenmodulationsmaske aufweisen, wobei die Platte beispielsweise
als Hadamard-Matrix oder als Simplexmatrix strukturiert ist. In
anderen Worten die Struktur ist durch eine Hadamard Matrix oder
eine Simplexmatrix definiert oder beschreibbar. Mit dem oben beschriebenen
eindimensionalen Amplitudenmodulator 100, mit einer als
Hadamard-Matrix oder S-Matrix strukturierten Maske, einer Detektoroptik 33,
einem Einzeldetektor 34 und einer Bildfeldblende, nicht
in 6 dargestellt, lässt sich ein Hadamard-Zeilendetektor
aufbauen. In Kombination mit einem Objektiv 32, das an
das Bildfeld des Amplitudenmodulators 100 angepasst ist,
entsteht so eine „Hadamard-Transformations-Zeilen-Kamera".
-
Das
Objektiv 32 bildet die Umwelt bzw. das Objekt 30 in
die Modulatorebene des mikromechanischen Bauelementes ab. Das Bildfeld
wird durch eine zusätzliche oder eine in den Modulator
integrierte Bildfeldblende begrenzt. Die Platte des mikromechanischen
Bauelementes transmittiert und reflektiert oder absorbiert einen
Teil der elektromagnetischen Strahlung 31. Durch eine Bewegung 12 der
Maskenstruktur bzw. der Membran mittels des integrierten Linearaktuators 5,
ergibt sich die zeitsequentielle aufgenommene Gesamtenergie als
Faltung der Transmissionsfunktion der Maske mit der Identitätsverteilung
des Bildes. Durch Multiplikation der in Abhängigkeit der
Zeit aufgenommenen Signale mit der inversen Matrix der Modulationsstruktur
wird die örtliche Intensitätsverteilung reproduziert.
-
Insbesondere
im nahen infraroten Wellenlängenbereich bzw. im infraroten
und ultravioletten Wellenlängenbereich kann so bei gleichzeitig
erhöhter Auflösung ein kostengünstiger
Ersatz zu den bisher eingesetzten Detektormatrizen (Detektorarrays) geschaffen
werden. Insbesondere das bei geringen Signalstärken dominierende
Rauschen, verursacht durch den Multiplexer und die Abtasthalteschaltung (Sample-and-Hold
Schaltung) in einem Zeilendetektor, kann so z. B. durch einen Transimpedanzverstärker,
der präzise Messungen kleiner Ströme ermöglicht,
stark minimiert werden.
-
In 7 ist
als weiteres Ausführungsbeispiel ein optisches System 90,
welches als zweidimensionale Transformations-Kamera durch Kombination von
zwei mikromechanischen Bauelementen 100 mit elektrostatischen
Linearaktuatoren gebildet wird, dargestellt. Gemäß dem
Ausführungsbeispiel in 6 für
eine Hadamard-Transformations-Zeilen-Kamera kann eine zweidimensionale
Transformations-Kamera beispielsweise durch zwei zueinander gekreuzt angeordneten
eindimensionalen Modulatoren 100 realisiert werden. Dadurch
kann ein Modulator eine Bewegung 12 ausführen
und der zweite Modulator eine unabhängige Bewegung 13,
die lateral senkrecht zur Bewegungsebene der Bewegung 12 verläuft.
Die Modulatoren sind zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel,
siehe 6 hinsichtlich ihrer Auslenkung 12, 13 der
Modulationsfläche und Struktur der Platte 1 angepasst.
Als Modulationsstruktur der in dem mikromechanischen Bauelement 100 integrierten
Membran bieten sich wieder verschiedene mathematisch vorteilhafte
Sequenzen an, wie z. B. die oben bereits erwähnten Hadamard-Matrizen
oder Simplexmatrizen. In dem Ausführungsbeispiel von 7 sind
die zwei zueinander gekreuzt angeordneten Mikrobauelemente 100 mit
ihren eindimensionalen Modulatorstrukturen nahezu direkt hintereinander angeordnet,
so dass beide Masken im bildseitigen Tiefenschärfebereich
des Objektivs 32 liegen. Das optische System 90 enthält
wie bereits im Zusammenhang mit 6 beschrieben
wieder ein Objektiv 32 sowie eine Detektoroptik 33 und
einen entsprechend dazu angeordneten Einzeldetektor 34,
welcher in dem Spektralbereich, der mit dem mikromechanischen Bauelement
wechselwirkenden elektromagnetischen Strahlung empfindlich ist.
Es ist auch denkbar, dass anstelle des Einzeldetektors mehrere Einzeldetektoren
oder ein Einzeldetektorarray eingesetzt wird.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel, welches in 8 dargestellt
ist, ist ein optischen Systems 90 als zweidimensionale
Transformations-Kamera durch eine Kombination von zwei mikromechanischen
Bauelementen mit einer entsprechenden Modulationsstruktur ausgebildet.
Das optische Sys tem 90 in 8 weist
wiederum ein Objektiv 32 auf, welches die Umwelt oder das
Objekt 30 abbildet. In diesem Ausführungsbeispiel
weist das optische System jedoch zwei in einem Abstand gekreuzt
angeordnete eindimensionale Modulatorstrukturen 100 auf. Die
Modulatorstrukturen 100 können wieder in Richtung 12 und 13 ausgelenkt
werden. Um eine Abbildung des Objekts in der jeweiligen Modulatorebene der
beabstandet angeordneten eindimensionalen Modulatoren 100 erzielen
zu können, weist das optische System eine Relayoptik 35 auf,
wobei diese Relayoptik 35 beispielsweise mit einer sogenannten
Offner-Konfiguration (1:1 Imaging Relay) oder einer modifizierten
Offner-Anordnung realisbar ist. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass das Objekt durch das Objektiv 32 in der jeweiligen
Modulatorebene abgebildet wird. Die Bewegungen der eindimensionalen Modulatorstruktur 100 führen
wieder zu einer Faltung von der jeweiligen Transmissionsfunktion
mit der Intensitätsverteilung in der jeweiligen Bildebene.
Durch das zeitsequentielle Detektieren der Gesamtintensität
durch den nachgeschalteten Detektor 34, welche das die
beiden Modulationsstrukturen 100 passierende Licht durch
eine Detektoroptik 33 empfängt, lässt sich
mit Hilfe der inversen Matrizen der Modulationsstrukturen des mikromechanischen
Bauelements 100 die Intensitätsverteilung berechnen.
Der Vorteil dieses Aufbaus liegt in der Substitution von zweidimensionalen
Detektorarrays durch Einzeldetektoren, was insbesondere im nahen
Infrarot (NIR) bzw. im Infrarot (IR) zu einem großen Leistungs-
und Kostenvorteil führen kann. Andererseits kann bei Verwendung
eines zweidimensionalen Detektorarrays, 34 in Kombination
mit dem Modulator eine Auflösungsverbesserung erreicht
werden. Dies gilt sowohl für ein- als auch für
zweidimensionale Transformations-Kameras, wie sie im Zusammenhang
zu 6 bis 9 dargestellt sind.
-
In 9 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer zweidimensionalen
Transformations-Kamera dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel
weist das optische System 90 ein Objektiv 32 auf,
welches die Umwelt oder ein Objekt 30 in die mit einer
zweidimensionalen Matrix strukturierten Modulatorebene des mikromechanischen
Bauelementes 100, wie es beispielsweise im Zusammenhang
mit 3 und 4 beschrieben wurde, abgebildet
wird. Das Bildfeld wird wieder durch eine zusätzliche oder
eine in dem Modulator integrierte Bildfeldblende, welche nicht in 9 dargestellt
ist, begrenzt. Die zweidimensionale Maskenstruktur des mikromechanischen Bauelementes 101 transmittiert
und reflektiert oder absorbiert einen Teil der elektromagnetischen
Strahlung 31. Durch die zweidimensionale Bewegung 12 und 13 der
Maskenstruktur mittels der integrierten Linearaktuatoren 5a und 5b (siehe 3)
ergibt sich die zeitsequentiell aufgenommene Gesamtenergie als Faltung
der Transmissionsfunktion der zweidimensionalen Maske mit der Intensitätsverteilung
des Bildes. Eine dem mikromechanischen Bauelement 1 nachgeschaltete
bedeckte Optik 33 kann dann die elektromagnetische Strahlung
auf einen Einzeldetektor 34 für die elektromagnetische
Strahlung abbilden, der so ausgebildet ist, dass die Gesamtenergie
der auf den Detektor einfallenden elektromagnetischen Strahlung
zeitsequentiell detektiert und als Signal zur Verfügung
gestellt werden kann. Durch eine Multiplikation der in Abhängigkeit
der Zeit aufgenommenen Signale mit der inversen Matrix der Modulationsstruktur
des mikromechanischen Bauelementes 101 kann die örtliche
Intensitätsverteilung reproduziert werden. Das mikromechanische
Bauelement 100 weist wieder eine Platte auf, die eine Struktur
aufweist, welche mittels mathematisch vorteilhaftenr zweidimensionalen
Matrizen, wie z. B. den Hadamard-Matrizen oder den Simplexmatrizen
berechnet wurde. Die Maske kann dazu anstelle von Schlitzen quadratische
Löcher besitzen, wie es beispielsweise in 4 dargestellt
ist.
-
In
einem Ausführungsbeispiel weist das mikromechanische Bauelement
zur Modulation von elektromagnetischer Strahlung mindestens eine
integrierte Strukturmerkmale aufweisende und lateral beweglich ausgeführte
Platte auf, wobei die Auslenkung der Platte mittels eines elektrostatischen,
elektromagnetischen, thermischen, piezoelektrischen oder magnetorestriktiven
Antriebs erfolgt. Die Auslenkung der Platte durch den Antrieb kann
resonant erfolgen, quasistatisch oder statisch. Das mikromechanische
Bauelement kann dadurch gekennzeichnet sein, dass mindestens eine
Oberfläche der Platte zumindest teilweise als Spiegel,
welcher aus einer Schicht oder einem Schichtstapel aufgebaut ist
ausgeführt ist. In einem anderen Ausführungsbeispiel
ist das mikromechanische Bauelement dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Oberfläche der Platte zumindest teilweise
als absorbierende Schicht oder ein absorbierendes Schichtsystem
ausgeführt ist. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das mikromechanische Bauelement, wie es oben beschrieben wurde,
dadurch gekennzeichnet, dass die Platte zumindest teilweise transparent
ist. Die Platte des mikromechanischen Bauelementes kann als Phasenmaske
mit beliebigen Strukturmustern ausgeführt sein. Es ist
jedoch auch denkbar, dass die Platte des mikromechanischen Bauelementes
als Lochmaske mit einem beliebigen Strukturmuster ausgeführt
ist. Die zumindest teilweise reflektierende oder zumindest teilweise
absorbierende oder teilweise transparente Platte kann in einem anderen
Ausführungsbeispiel wellenlängenselektiv sein
und/oder Einfluss auf die Polarisation der mit dem mikromechanischen Bauelement
wechselwirkenden elektromagnetischen Strahlung nehmen. Des Weiteren
kann das mikromechanische Bauelement derart ausgebildet sein, dass es
aktiv die Eigenschaften einer elektromagnetischen Strahlung im Spektralbereich
zwischen „ultraviolett", „sichtbar" und „infrarot"
beeinflussen kann. Das heißt, das Bauelement kann so ausgebildet
sein, dass die elektromagnetische Strahlung, mit der das Bauelement
wechselwirkt, Licht im Spektralbereich zwischen „ultraviolett", „sichtbar"
und „infrarot" sein kann. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann das mikromechanische Bauelement
bzw. das optische System zusätzlich mindestens einen Positionssensor
zur Erfassung einer Information über die Position und/oder
die Frequenz und/oder die Phasenlage der Plattenbewegung aufweisen.
Mit anderen Worten, der Positionssensor kann die aktuelle Position
der Platte und da mit der Modulationsstruktur, monitoren bzw. überwachen
und gegebenenfalls Signale zu einer Änderung der Bewegung
der Platte zur Verfügung stellen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist das mikromechanische Bauelement dadurch
gekennzeichnet, dass die Platte bzw. die Membran mit mehreren diskreten
Aperturen unterschiedlicher und/oder gleicher Form und/oder Größe
strukturiert ist und deren Position in Verbindung mit einem quasistatischen
Antrieb änderbar ist, wodurch eine Modulation der Amplitude über
den Strahlquerschnitt ermöglicht wird und/oder eine diskrete
Auswahl der wirksamen strahlbegrenzenden Apertur oder Aperturen
ermöglicht wird.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel kann ein optisches System
eine zweite Apertur oder das Bild einer Apertur vor, hinter oder
in der Ebene der Platte des mikromechanischen Bauelementes aufweisen.
Das optische System kann weiterhin dadurch gekennzeichnet sein,
dass die Platte mit mehreren diskreten Aperturen unterschiedlicher
und/oder gleicher Form und/oder Größe strukturiert
ist und deren Position in Verbindung mit einem quasistatischen Antrieb änderbar
ist, wodurch eine Modulation der Amplitude über den Strahlquerschnitt
ermöglicht wird und/oder eine diskrete Auswahl der wirksamen strahlbegrenzenden
Apertur oder Aperturen ermöglicht wird, angeordnet ist.
Die laterale Position der zweiten Apertur kann gegenüber
dem mikromechanischen Bauelement fixiert und/oder beweglich angeordnet
sein, so dass jeweils nur eine oder ein Teil der Aperturen eine
wechselwirkende elektromagnetische Strahlung transmittiert und so
eine diskrete Auswahl der wirksamen strahlbegrenzenden Apertur und/oder Aperturen
und/oder eine Änderung von deren resultierender Form und/oder
Größe ermöglicht. Das Bauelement kann
somit als diskret änderbare Blende genutzt werden.
-
Das
mikromechanische Bauelement kann in verschiedenen Systeme eingesetzt
werden. Das Bauelement kann dabei Bestandteil eines komplexen optischen,
oder optoelektronischen Systems sein, in dem das mikromechanische
Bauelement die aktive Modulation der örtlichen Eigenschaften
einer Strahlungsverteilung übernimmt. Das mikromechanische Bauelement
lässt sich in den verschiedensten Systemen nach altbekannten
Messprinzipien, wie z. B. in der Hadamard-Transformationsoptik bzw.
in Spektrometern, in ortsauflösenden Spektrometern (Imaging Spectrometer),
zur Laserstrahlcharakterisierung, als so genannter Knife-Edge Laser
Profiler zur Laserstrahlcharakterisierung oder in ortsauflösenden
Ellipsometer usw. eingesetzt werden. Das mikromechanische Bauelement
kann beispielsweise zur Bilderfassung eingesetzt werden. Es ist
auch denkbar, dass das mikromechanische Bauelement für
die ortsaufgelöste Spektroskopie oder spektrale Bilderfassung oder
für so genannte Multi-, Hyper- oder Ultra-Spectral Imaging
eingesetzt wird. Bei diesen liefern spektrale Bildaufnahmesensoren
gleichzeitig aus unterschiedlichen Spektralbereichen spektrale und örtliche
Informationen über ein Untersuchungsobjekt. Das mikromechanische
Bauelement kann, wie oben bereits erwähnt in der Hadamard-Transformations-Spektroskopie
eingesetzt werden. Außerdem ist die Verwendung des Bauelementes
in Systemen zur Laserstrahlmanipulation und/oder Charakterisierung denkbar.
Das Bauelement kann auch in Systemen zur Manipulation oder zur Charakterisierung
von Strahlungsquerschnitten eingesetzt werden.
-
Das
Bauelement kann auch in Systemen zur Erfassung der Polarisation
oder zur ortsaufgelösten Erfassung der Polarisation bzw.
in Ellipsometern oder ortsaufgelösten Ellipsometern eingesetzt
wird. Beim Einsatz in unterschiedlichen optischen Systemen ermöglicht
das mikromechanische Bauelement eine prinzipbedingte Verwendung
kostengünstiger Detektoren. Weiterhin lassen sich bessere
Signal-zu-Rausch-Verhältnisse und eine verbesserte laterale
Auflösung realisieren. Durch den Einsatz des mikromechanischen
Bauelementes können zweidimensionale Detektorarrays durch
Einzeldetektoren ersetzt werden, was insbesondere im nahen Infrarot bzw.
im Infrarot zu eine großen Leistungs- und Kostenvorteil
führt. Andererseits kann bei der Verwendung eines zweidimensionalen
De tektorarrays in Kombination mit dem mikromechanischen Bauelement
eine Auflösungsverbesserung erreicht werden.
-
Obwohl
in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen der Aktuator
immer „in-plane", also in der Ebene der Platte integriert
ist, kann in anderen Ausführungsbeispielen der Aktuator
beispielsweise oberhalb oder unterhalb der Platten- bzw. Membranebene
ausgebildet sein. Allgemein ist der Aktuator der Platte so zugeordnet,
dass er die Platte lateral auslenken kann.
-
Bei
einer lateralen Auslenkung der Platte kann die Platte in einer Richtung
(z. B. x-Richtung) oder in zwei Richtungen (z. B. x-, y-Richtung)
translatorisch, oder auch rotatorisch um eine Achse parallel zur
Substrat- bzw. zur Plattennormalen ausgelenkt werden. Allgemein
ist auch eine Kombination aus diesen Bewegungen, also eine Kombination
aus Rotation und einer ein- oder zweidimensionalen Translation als
laterale Auslenkung zu verstehen.
-
- 1
- Maskenstruktur
bzw. Platte
- 2
- Innerer
Rahmen
- 3
- Strahlquerschnitt
- 4
- Äußerer
Rahmen
- 5
- Mikromechanischer
Aktor bzw. Antrieb
- 5a
- Mikromechanischer
Aktor bzw. mikromechanischer Antrieb
- 5b
- Mikromechanischer
Aktor bzw. Antrieb
- 6
- Federstruktur
- 7
- Parallelführung
- 8
- Elektrostatischer
Kammantrieb
- 9a,
b
- Kammelektroden
- 10
- Zweidimensionale
Maskenstruktur
- 11
- Mittlere
Rahmenstruktur
- 12
- Bewegungsrichtung
in y-Richtung
- 13
- Bewegungsrichtung
in x-Richtung
- 1a
- Schlitze,
Löcher oder transmittierende Bereiche der Maskenstruktur
- 1b
- Maskenstrukturbereiche
- 14
- Maskenstrukturbereiche
- 15
- Quadratische
Löcher oder quadratische transmittierende Bereiche
- 20
- Elektromagnetischer
Aktor
- 21
- Magnetfeld
- 22
- Durchtrennte
Platte
- 23
- Isolationsgraben
- 24
- Isolationsschicht
- 25
- Metallbahnen,
Leiterbahnen
- 30
- Objekt
- 31
- Strahlengang
- 32
- Objektiv
- 33
- Detektoroptik
- 34
- Detektor
- 35
- Relayoptik
- 97
- 2.
Schicht
- 98
- 1.
Schicht
- 99
- Substrate
- 100
- Mikromechanisches
Bauelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - M. Harwit
in dem Buch „Hadamard Transform Optics", 1979 [0026]