-
Die
Erfindung betrifft ein am oder im Ohr eines Benutzers tragbares
Hörhilfegerät mit wenigstens einem Eingangswandler
zur Aufnahme eines Eingangssignals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal,
einer Signalverarbeitungseinheit zur Verarbeitung und Verstärkung
des elektrischen Eingangssignals und zur Erzeugung eines elektrischen Ausgangssignals,
einem Ausgangswandler zur Wandlung des elektrischen Ausgangssignals
in ein von einem Benutzer als akustisches Signal wahrnehmbares Ausgangssignal,
einer Spannungsquelle zur Spannungsversorgung des Hörhilfegerätes
sowie einem Gehäuse.
-
Ferner
betrifft die Erfindung einen Farbeinsatz für ein derartiges
Hörhilfegerät sowie ein Hörhilfegerät
mit einem Farbeinsatz.
-
Aus
der
CH 689685 A5 ist
ein hinter dem Ohr eines Benutzers tragbares Hörhilfegerät
mit einem Grundrahmen als Funktionsbaueinheit bekannt, an den Gehäuseschalen
ansetzbar sind, wobei Gehäuse und Rahmen variabel mit Blenden
und zugehörigen Bauelementen bestückbar sind.
Die Gehäuseschalen können ausgetauscht werden,
so dass eine Änderung der Gehäusefarbe möglich
ist.
-
Eine Änderung
der Gehäusefarbe ist bei dem bekannten Hörhilfegerät
nur von einem Fachmann durchführbar, da das Hörhilfegerät
hierfür geöffnet werden muss.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Änderung der
Gehäusefarbe derart zu erleichtern, dass der Benutzer diese Änderung
selbst vornehmen kann.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Hörhilfegerät gemäß Patentanspruch
1 sowie einen Farbeinsatz gemäß Patentanspruch
5 gelöst.
-
Das
Hörhilfegerät gemäß der Erfindung
umfasst wenigstens ein am oder im Ohr des Benutzers tragbares Gehäuse.
Erfindungsgemäß verfügt dieses über
eine Vertiefung, in die ein Farbeinsatz zur individuellen farblichen
Oberflächengestaltung des Gehäuses eingesetzt
werden kann. Die Vertiefung kann als Aussparung in dem Gehäusematerial
ausgebildet sein, sie kann aber auch durch eine Einwölbung
des Gehäuses entstehen. Wesentlich im Zusammenhang mit
der Erfindung ist, dass das Gehäuse des Hörhilfegerätes
gemäß der Erfindung im Bereich der Vertiefung
geschlossen ist, auch dann wenn sich in der Vertiefung kein Farbeinsatz
befindet. Das bedeutet, auch ohne Farbeinsatz bleibt das Gehäuse
bis auf die in Hörhilfegeräten ohnehin vorhandenen Öffnungen,
wie Schalleintritts-, Schallaustritts- oder Belüftungsöffnungen,
geschlossen. Dadurch kann der Farbeinsatz auch von einem technisch
durchschnittlich versierten Benutzer, der kein Hörgeräte-Fachmann
ist, gewechselt werden, ohne dass eine Beschädigung des
Hörhilfegerätes beim Wechsel des Farbeinsatzes
zu befürchten ist. Insbesondere muss das Gehäuse
des Hörhilfegerätes zum Wechseln des Farbeinsatzes
nicht geöffnet werden, so dass eine Beschädigung
der elektronischen Komponenten des Hörhilfegerätes
weitgehend ausgeschlossen werden kann. Ferner kann das betreffende
Hörhilfegerät auch ohne den entsprechenden Farbeinsatz
benutzt und am bzw. im Ohr getragen werden.
-
Zur
lösbaren Befestigung des Farbeinsatzes am Gehäuse
des Hörhilfegeräts umfasst dieses im Bereich der
Vertiefung Befestigungsmittel, beispielsweise Anformungen, die insbesondere
eine Klemm- oder Schnappverbindung bilden. Auch eine lösbare Klebverbindung
kommt in Betracht. Weiterhin können Mittel zum einfachen
Lösen des in die Vertiefung eingesetzten Farbeinsatzes
vorhanden sein. Beispielsweise befindet sich am Rand der Vertiefung
eine kleine Ausspa rung, in welche ein Werkzeug eingeführt und
der Farbeinsatz somit herausgehebelt werden kann.
-
Die äußere
Kontur des Farbeinsatzes entspricht zumindest weitgehend der Kontur
der Vertiefung, so dass das Hörhilfegerät bei
eingesetztem Farbeinsatz eine geschlossene und glatte Oberfläche
aufweist. Vorteilhaft ist die Dicke des Farbeinsatzes so bemessen,
dass dieser oberflächenbündig mit dem Gehäuse
abschließt.
-
Auch
der Farbeinsatz kann Mittel zur lösbaren Befestigung mit
dem Gehäuse des Hörhilfegeräts umfassen,
die zur Realisierung einer Schnapp-, Klemm-, Klebe- oder sonstigen
Verbindung dienen. Weiterhin kann auch der Farbeinsatz Mittel zum
einfachen Lösen des Farbeinsatzes aus der Vertiefung aufweisen.
Beispielsweise hat der Farbeinsatz eine kleine Aussparung, in welche
ein Werkzeug eingeführt und damit der Farbeinsatz aus der
Vertiefung herausgehebelt werden kann.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Hörhilfegerät gemäß der
Erfindung um ein Hinter-dem-Ohr(HdO)-Hörhilfegerät.
Bei diesem kann sich sowohl an der bei getragenem Hörhilfegerät
dem Kopf zugewandten (proximalen) als auch an der dem Kopf abgewandten
(distalen) Gehäuseseite jeweils wenigstens eine Vertiefung
mit einem Farbeinsatz befinden. In diesem Fall kann das Hörhilfegerät
wahlweise links oder rechts getragen werden.
-
Es
ist jedoch ebenso möglich, dass sich die Aussparung nur
an einer dieser beiden Gehäuseseiten des Gehäuses,
bevorzugt an der bei getragenem Hörhilfegerät
vom Kopf abgewandten, also sichtbaren Seite befindet. Dies hat den
Vorteil, dass der an beiden Ohren mit einem Hörhilfegerät
versorgte Benutzer bereits an dem Farbeinsatz erkennt, ob es sich
jeweils um das linke oder das rechte Hörhilfegerät
handelt. Neben der linken und/oder der rechten Gehäuseseite
können sich auch an den übrigen Gehäusebereichen,
bei spielsweise im Bereich des Außenbogens oder der Gehäuseunterseite,
an der sich bei einem HdO-Hörhilfegerät üblicherweise
die Batterielade befindet, entsprechende Vertiefungen zum Einsetzen
von Farbeinsätzen befinden.
-
Das
Hörhilfegerät gemäß der Erfindung
kann auch als In-dem-Ohr(IdO)-Hörhilfegerät ausgeführt sein
mit einer Vertiefung zur lösbaren Befestigung des Farbeinsatzes.
IdO-Hörhilfegeräte umfassen gewöhnlich
eine von außen sichtbare Blende (Faceplate), welche erfindungsgemäß individuell
farblich gestaltet werden kann.
-
Die
Farb- und Mustergebung des Farbeinsatzes kann in unterschiedlichen
Ausführungsformen realisiert werden. Bei einer ersten Ausführungsform ist
der Farbeinsatz einteilig, wobei das Design in einer Vielzahl unterschiedlicher
Farben und Muster ausgeführt sein kann. Eine alternative
Ausführungsform sieht einen zweiteiligen Aufbau mit einer
farbigen Einlage und einer transparenten Abdeckung vor. Die farbige
Einlage kann aus einem Papier oder einer Folie bestehen und zwischen
das Gehäuse und die transparente Abdeckung eingelegt werden.
Dadurch kann auf besonders kostengünstige Weise eine Vielzahl
unterschiedlicher Farben und Muster bereitgestellt werden. Zur individuellen
farblichen Gestaltung eines erfindungsgemäßen
Hörhilfegerätes ist die Größe
des Farbeinsatzes vorzugsweise so bemessen, dass der Farbeinsatz
bei getragenem Hörhilfegerät einen nicht unerheblichen
Teil, insbesondere den überwiegenden Teil, der bei getragenem
Hörhilfegerät von außen sichtbaren Gehäuseoberfläche einnimmt.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein
stark vereinfachtes Blockschaltbild eines Hörhilfegerätes
gemäß dem Stand der Technik und
-
2 ein
Hörhilfegerät mit einem Gehäuse, das
eine Vertiefung aufweist, und einem in die Vertiefung einsetzbaren
Farbeinsatz.
-
1 zeigt
die prinzipielle Funktionsweise eines Hörhilfegerätes
gemäß dem Stand der Technik. Bei einem Hörhilfegerät
wird mittels eines Eingangswandlers ein Eingangssignal aufgenommen
und in ein elektrisches Eingangssignal überführt. Üblicherweise
dient als Eingangswandler wenigstens ein Mikrofon (im Ausführungsbeispiel
das Mikrofon M), welches ein akustisches Eingangssignal aufnimmt.
Moderne Hörhilfegeräte umfassen häufig
ein Mikrofonsystem mit mehreren Mikrofonen, um einen von der Einfallsrichtung
akustischer Signale abhängigen Empfang, eine Richtcharakteristik,
zu erreichen. Ein Eingangswandler kann jedoch auch als Telefonspule oder
Antenne zur Aufnahme eines elektromagnetischer Eingangssignals und
Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal ausgebildet sein. Die
durch den Eingangswandler in elektrische Eingangssignale gewandelten
Eingangssignale werden zur Weiterverarbeitung und Verstärkung
einer Signalverarbeitungseinheit SP zugeführt. Die Weiterverarbeitung und
Verstärkung erfolgt zum Ausgleich des individuellen Hörverlustes
eines Hörhilfegeräteträgers in der Regel
in Abhängigkeit der Signalfrequenz. Die Signalverarbeitungseinheit
SP erzeugt ein elektrisches Ausgangssignal, welches über
einen Ausgangswandler dem Gehör des Hörhilfegeräteträgers
zugeführt wird, so dass dieser das Ausgangssignal als akustisches
Signal wahrnimmt. Als Ausgangswandler wird üblicherweise
ein Hörer R verwendet, der aus dem elektrischen Ausgangssignal
ein akustisches Ausgangssignal erzeugt. Es sind jedoch auch Ausgangswandler
zur Erzeugung mechanischer Schwingungen bekannt, die direkt bestimmte
Teile des Gehörs, wie beispielsweise die Gehörknöchelchen,
zu Schwingungen anregen. Weiterhin sind Ausgangswandler bekannt,
die direkt Nervenzellen des Gehörs stimulieren. Das Hörhilfegerät
gemäß 1 umfasst ferner eine Spannungsquelle
B (Batterie oder Akku) zur Spannungsversorgung der elektronischen
Komponenten. Wei terhin können auch Bedienelemente (Ein-/Ausschalter,
Programmumschalter, Lautstärkesteller etc.) (nicht dargestellt)
vorhanden sein.
-
2 zeigt
als Ausführungsbeispiel ein gemäß der
Erfindung ausgebildetes, hinter dem Ohr tragbares Hörhilfegerät 1.
Dieses setzt sich äußerlich aus einem Gehäuse 2 und
einem daran befestigten Traghaken 7 zusammen. In dem Gehäuse 2 sind
die elektrischen Komponenten des Hörhilfegeräts 1,
wie Mikrofon, Signalverarbeitungseinheit, Hörer, Batterie etc,
untergebracht. Der Traghaken 7 dient zum Tragen des Hörhilfegeräts 1 am
Ohr des Benutzers.
-
Das
Gehäuse 2 weist auf der linken Gehäuseseite
eine Vertiefung 3 auf in die ein Farbeinsatz 8 lösbar
einsetzbar ist. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
umfasst der Farbeinsatz 8 eine farbige Einlage 5,
beispielsweise aus Papier oder einer dünnen Kunststofffolie,
und eine transparente Abdeckung 6. Beim Verbinden des Farbeinsatzes 8 mit
dem Hörhilfegerät 1 wird zunächst
die Einlage 5 in die Vertiefung 3 eingelegt und
anschließend die transparente Abdeckung 6 in die
Vertiefung 3 eingedrückt. Die Vertiefung 3 und
die Abdeckung 6 sind so dimensioniert, dass eine Klemmverbindung
entsteht. Dadurch ist der Farbeinsatz 8 lösbar
mit dem Gehäuse 2 des Hörhilfegerätes 1 verbunden.
Vorzugsweise weist das Gehäuse 2 des Hörhilfegerätes 1 in
Verbindung mit dem eingesetzten Farbeinsatz 8 eine glatte
Oberfläche ohne spürbare Kanten auf.
-
Zum
Lösen des Farbeinsatzes 8 ist an der Vertiefung 3 eine
kleine Aussparung 4 angeformt. In diese Aussparung kann
ein Werkzeug eingeführt und der Farbeinsatz 8 somit
herausgehebelt werden.
-
Das
Gehäuse 2 des hinter dem Ohr tragbaren Hörhilfegerätes 1 gemäß dem
Ausführungsbeispiel ist auch ohne in die Vertiefung 3 eingesetzten Farbeinsatz 8 geschlossen,
bis auf evtl. im Bereich der Vertiefung vorhandene Mirkofonöffnun gen
(nicht dargestellt). Das Hörhilfegerät 1 kann
somit auch ohne den Farbeinsatz 8 verwendet werden.
-
In
dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 befindet
sich bei dem Hörhilfegerät 1 ein Farbeinsatz 8 auf
der linken Gehäuseseite. Ebenso kann sich auch auf der
nicht dargestellten rechten Gehäuseseite ein entsprechender
Farbeinsatz befinden. Dann kann das Hörhilfegerät
wahlweise am linken oder am rechten Ohr getragen werden, wobei sich
an der dem Kopf abgewandten (distalen) Gehäuseseite stets
ein von außen sichtbarer Farbeinsatz befindet.
-
Die
Verwendung von Farbeinsätzen gemäß der
Erfindung ist weder auf die im Ausführungsbeispiel dargestellten
Hörgerät-Bauform (HdO) noch auf die dargestellte
Anordnung bei einem HdO begrenzt. So kann die Erfindung beispielsweise
analog auch bei einem im Ohr tragbaren Hörhilfegerät
(IdO), insbesondere im Bereich der Faceplate angewandt werden. Bei
einem HdO könnten Farbeinsätze gemäß der
Erfindung zum Beispiel auch im Bereich des Außenbogens
oder an dem Traghaken angebracht werden. Ferner können
an einem Hörhilfegerät gemäß der
Erfindung auch mehrere Farbeinsätze gleichzeitig angebracht
sein. Das betreffende Hörhilfegerät weist dann
in mehreren Bereichen des Gehäuses entsprechende Vertiefungen
auf.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-