DE102007043734A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine von einem Gesamt-Lambdawert - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine von einem Gesamt-Lambdawert Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Abweichung (Delta) eines Lambdawerts (lambda) wenigstens eines Zylinders (12) einer Brennkraftmaschine (10), insbesondere eines Otto- und/oder Dieselmotors eines Kraftfahrzeugs, von einem Gesamt-Lambdawert (Lambda), wobei die Brennkraftmaschine (10) zumindest zwei Zylinder (12) mit zylinderindividueller Kraftstoffzuführung (13) sowie eine Sensoreinrichtung (18) umfasst, welche in einem den zumindest zwei Zylindern (12) zugeordneten Abgastrakt (16) angeordnet ist und mittels welcher der Gesamt-Lambdawert (Lambda) der zumindest zwei Zylinder (12) ermittelt wird, wobei zumindest die Schritte a) Betreiben der zumindest zwei Zylinder (12) mit einem ersten Gesamt-Lambdawert (Lambda1), b) Ermitteln zumindest eines ersten Laufruhewerts (L) des wenigstens einen Zylinders (12) mittels einer Laufruheermittlungseinrichtung der Brennkraftmaschine (10), c) Betreiben der zumindest zwei Zylinder (12) mit einem zweiten Gesamt-Lambdawert (Lambda2), d) Ermitteln zumindest eines zweiten Laufruhewerts (L) des wenigstens einen Zylinders (12) mittels der Laufruheermittlungseinrichtung und e) Ermitteln der Abweichung (Delta) des Lambdawerts (lambda) vom Gesamt-Lambdawert (Lambda) anhand eines Vergleichs des ersten und des zweiten Laufruhewerts (L) durchgeführt werden. Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Vorrichtung.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Otto- und/oder Dieselmotors eines Kraftfahrzeugs, von einem Gesamt-Lambdawert sowie eine Vorrichtung zum Ermitteln einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 7 angegebenen Art.
  • Ein derartiges Verfahren sowie eine derartige Vorrichtung sind dabei beispielsweise bereits aus der DE 101 15 902 C1 als bekannt zu entnehmen. Dabei werden fortlaufend in einem Abgastrakt einer als Ottomotor ausgebildeten Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mittels einer als Lambda-Sonde ausgebildeten Sensoreinrichtung ein Gesamt-Lambdawert sowie ein Abgaswert ermittelt. Der Abgaswert zeigt dabei dann ein lokales Minimum, wenn nicht nur der Gesamt-Lambdawert sondern auch die einzelnen Lambdawerte aller Zylinder 1,0 betragen. Durch Steuerung einer zylinderindividuellen Kraftstoffzuführung erfolgt im Anschluss eine paarweise Vertrimmung aller Zylinder der Brennkraftmaschine, bei welcher jeweils der Lambdawert eines Zylinder erhöht und der Lambdawert des anderen Zylinders gesenkt wird, wobei der gemittelte Gesamt-Lambdawert beider Zylinder konstant bei 1,0 gehalten wird. Die Vertrim mung wird so oft durchgeführt, bis keine Abweichungen der einzelnen Lambdawerte aller Zylinder vom Gesamt-Lambdawert der Brennkraftmaschine mehr vorliegen und der Abgaswert ein lokales Minimum erreicht hat. Die Differenzen zwischen den Ausgangs-Lambdawerten und den vertrimmten Lambdawerten jedes Zylinders entsprechen somit jeweils der ursprünglich vorliegenden Abweichung.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine flexiblere und schnellere Ermittlung einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine von einem Gesamt-Lambdawert ermöglichen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Ermitteln einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine von einem Gesamt-Lambdawert gemäß Patentanspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung zum Ermitteln einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine von einem Gesamt-Lambdawert mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens – soweit anwendbar – als vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung anzusehen sind.
  • Ein Verfahren, welches eine flexiblere und schnellere Ermittlung einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine von einem Gesamt-Lambdawert ermöglicht, umfasst erfindungsgemäß die Schritte a) Betreiben der zumindest zwei Zylinder mit einem ersten Gesamt-Lambdawert, b) Ermitteln zumindest eines ersten Laufruhewerts des wenigstens einen Zylinders mittels einer Laufruheermittlungseinrichtung der Brennkraftmaschine, c) Betreiben der zumindest zwei Zylinder mit einem zweiten Gesamt-Lambdawert, d) Ermitteln zumindest eines zweiten Laufruhewerts des wenigstens einen Zylinders mittels der Laufruheermittlungseinrichtung und e) Ermitteln der Abweichung des Lambdawerts vom Gesamt-Lambdawert anhand eines Vergleichs des ersten und des zweiten Laufruhewerts. Da das erfindungsgemäße Verfahren ohne die Zuhilfenahme zusätzlicher Sensoreinrichtungen durchgeführt und das Ermitteln der Abweichung des Lambdawerts in einem üblichen Motorsteuergerät durchgeführt werden kann, kann es besonders flexibel durchgeführt und sowohl bei als Otto- als auch bei als Dieselmotor ausgebildeten Brennkraftmaschinen verwendet werden. Dabei ist es unerheblich, ob die Brennkraftmaschine mit einer Turboaufladung versehen ist, welche bislang aufgrund der Homogenisierung des Gesamt-Lambdawerts eine Ermittlung der Abweichung von Lambdawerten einzelner Zylinder verunmöglichte oder zumindest stark erschwerte. Im Gegensatz zum Stand der Technik kann das Verfahren zudem insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit sechs oder mehr Zylindern wesentlich schneller durchgeführt werden, da keine paarweisen Permutationen durchgeführt werden müssen. Das Ermitteln der Abweichung des Lambdawerts des wenigstens einen Zylinders ermöglicht weiterhin eine gezielte Steuerung seiner Kraftstoffzuführung, um die gewünschte Gemischzusammensetzung zu erhalten. Dadurch kann eine Verbesserung der Abgasqualität und die zuverlässige Einhaltung gesetzlicher Abgas-Grenzwerte gewährleistet werden. Weiterhin kann die Laufruhe der Brennkraftmaschine und damit der Komfort des zugeordneten Kraftfahrzeugs erheblich verbessert werden. Durch die einstellbare Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Gesamt-Lambdawert der Brennkraftmaschine ist es zudem möglich, unerwünschte Beeinflussungen der Ermittlung aufgrund verschleppter Verbrennung, Kompressionsverlusten, ungleicher Restgasverteilung und dergleichen auszuschließen, wodurch eine besonders zuverlässige und präzise Ermittlung der Abweichung des Lambdawerts sichergestellt ist.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln einer Abweichung eines Lambdawerts wenigstens eines Zylinders einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Otto- und/oder Dieselmotors eines Kraftfahrzeugs, von einem Gesamt-Lambdawert, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass diese zur Durchführung eines Verfahrens gemäß den vorhergehenden Ausführungsbeispielen ausgelegt ist. Auf diese Weise ist eine flexiblere und schnellere Ermittlung der Abweichung des Lambdawerts vom Gesamt-Lambdawert ermöglicht. Weitere sich ergebende Vorteile sind den vorhergehenden Beschreibungen zu entnehmen.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind.
  • Dabei zeigen:
  • 1 eine Prinzipdarstellung einer als Ottomotor ausgebildeten Brennkraftmaschine mit acht Zylindern;
  • 2 schematische Darstellungen eines Zusammenhangs zwischen einem Moment eines Zylinders der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine in Abhängigkeit seines Lambdawerts beim Betrieben der Brennkraftmaschine mit einem ersten und einem zweiten Gesamt-Lambdawert;
  • 3 eine schematische Darstellung von zeitlichen Laufruhewerten der acht Zylinder der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine in Abhängigkeit des Gesamt-Lambdawerts;
  • 4 eine schematische Darstellung von zeitlichen Laufruhewerten des fünften Zylinders der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine, wobei dessen Gemischzusammensetzung in Abhängigkeit der Abweichung seines Lambdawerts vom Gesamt-Lambdawert korrigiert wird; und
  • 5 einen Algorithmus zum Ermitteln und Korrigieren der Lambdawerte der Zylinder der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine.
  • 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer als V8-Ottomotor ausgebildeten Brennkraftmaschine 10 für ein nicht gezeigtes Kraftfahrzeug mit acht Zylindern 12a–h. Jeder Zylinder 12a–h verfügt dabei über eine zylinderindividuelle Kraftstoffzuführung 13, mittels welcher die jeweilige Gemischzusammensetzung und damit der Lambdawert λ jedes einzelnen Zylinders steuerbar ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind dabei nur zwei Kraftstoffzuführungen 13a, 13b für jede Zylinderbank 14a, 14b abgebildet, auf welche die acht Zylinder 12a–h im vorliegenden Ausführungsbeispiel aufgeteilt sind. Dabei ist den Zylindern 12a–d ein erster Abgastrakt 16a und den Zylindern 12e–h ein zweiter Abgastrakt 16b zugeordnet. Jeder Abgastrakt 16a, 16b umfasst eine Sensoreinrichtung 18a, 18b, mittels welcher die Gesamt-Lambdawerte λa der Zylinder 12a–d bzw. die Gesamt-Lambdawerte λb der Zylinder 12e–h ermittelbar sind. Die Sensoreinrichtungen 18a, 18b sind zum Einstellen der jeweiligen Gemischzusammensetzungen mit den Kraftstoffzuführungen 13a bzw. 13b gekoppelt. Jeder Zylinderbank 14a, 14b der Brennkraftmaschine 10 ist zudem in Fahrtrichtung des Kraftwagens eine Lüftereinheit 20a, 20b zugeordnet. Nicht abgebildet ist eine Laufruheermittlungseinrichtung der Brennkraftmaschine 10, welche zum Ermitteln von Laufruhewerte der Zylinder 12a–h dient. Geeignete Laufruheermittlungseinrichtungen sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen beispielsweise ein mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 10 gekoppeltes Geberrad mit zugeordnetem Kurbelwellensensor, so dass eine Kurbelwellenwinkelgeschwindigkeit erfasst und zylinderindividuelle Laufruhewerte abgeleitet werden können. Die Durchführung des im Folgenden näher erläuterten Verfahrens kann dabei problemlos in üblichen Motorsteuergeräten durchgeführt werden. Dabei ist zu betonen, dass das Verfahren auch bei Ottomotoren mit einer abweichenden Zylinderzahl bzw. Bauform oder bei als Dieselmotoren ausgebildete Brennkraftmaschinen 10 durchgeführt werden kann.
  • 2 zeigt dazu schematische Darstellungen eines Zusammenhangs zwischen einem Moment M(λ) der ersten vier Zylinder 12a–d der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine 10 in Abhängigkeit ihrer Lambdawerte λ beim Betrieben der Brennkraftmaschine 10 mit einem ersten Gesamt-Lambdawert λ1 und einem zweiten Gesamt-Lambdawert λ2. Dabei läuft der erste Zylinder 12a – wie aus 1 ersichtlich – zu mager und besitzt einen Lambdawert λ = 1,3. Um einen Gesamt-Lambdawert λa = 1,0 der Zylinder 12a–d im Abgastrakt 16a erreichen zu können, müssen die restlichen Zylinder 12b–d der Zylinderbank 14a mit einer entsprechend fetteren Gemischzusammensetzung betrieben werden und weisen daher Lambdawerte von λ = 0,9 auf. Umgekehrt ist in Zusammenschau mit 1 erkennbar, dass der siebte Zylinder 12g auf der Zylinderbank 14b zu fett läuft und einen Lambdawert λ = 0,85 besitzt. Entsprechend müssen die weiteren Zylinder 12e, 12f, 12h abgemagert und mit Lambdawerten λ = 1,05 betrieben werden, um im Abgastrakt 16b einen Gesamt-Lambdawert λb = 1,0 zu erreichen. Obwohl somit beide Gesamt-Lambdawerte λa, λb formal einer stöchiometrischen Gemischzusammensetzung mit einem Gesamt-Lambdawert λ = 1,0 entsprechen, führen die Abweichungen der Lambdawerte λ der Zylinder 12a–h zu einer verschlechterten Abgasqualität, einer Beeinträchtigung der Laufruhe der Brennkraftmaschine 10 sowie zu einem Verlust an Moment M(λ) und Antriebskomfort. Die folgenden Ausführungen werden anhand der vier Zylinder 12a–d der Zylinderbank 14a erläutert, gelten jedoch entsprechend für die Zylinder 12e–h der Zylinderbank 14b. Durch Anfetten der Zylinder 12a–d gemäß Pfeil II wird die Brennkraftmaschine 10 bezüglich ihres Abgastrakts 16a mit einem zweiten Gesamt-Lambdawert λ2 = 0,8 betrieben, wodurch sich die Momente M(λ) der Zylinder 12a–d gemäß den Pfeilen IIa bzw. IIb entlang der gezeigten Parabel verschieben. Zylinder 12a besitzt nun einen Lambdawert λ = 0,92 und eine maximale Momentabgabe. Die übrigen Zylinder 12b–d fetten weiter an und besitzen zusätzlich verringerte Momente M(λ). Umgekehrt würde eine Abmagerung der Zylinder 12a–d – beispielsweise beim Betreiben der Brennkraftmaschine 10 mit einem zweiten Gesamt-Lambdawert λ2 = 1,2 – zu einer verbesserten Momentabgabe der Zylinder 12b–d und einer weiter verschlechterten Momentabgabe des Zylinders 12a führen. Wesentlich ist somit lediglich eine Änderung des Gesamt-Lambdawerts λ, so dass der zweite Gesamt-Lambdawert λ2 wahlweise höher oder niedriger als der erste Gesamt-Lambdawert λ1 gewählt werden kann.
  • 3 zeigt eine schematische Darstellung von Laufruhewerten La–h der acht Zylinder 12a–e der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine 10 in Abhängigkeit der Zeit t und des Gesamt-Lambdawerts λ. Dabei wird die Brennkraftmaschine 10 zunächst mit einem ersten Gesamt-Lambdawert λ1 = 1,0 betrieben und die Laufruhewerte La–h ermittelt. Im vorliegenden Beispiel werden die Laufruhewerte La–h regelmäßig ermittelt und geglättet. Alternativ kann auch nur ein einzelner Laufruhewert L für jeden Gesamt-Lambdawert λ oder durch Mittelwertbildung ermittelt werden. Anschließend wird die Brennkraftmaschine 10 durch Änderung des Gesamt-Lambdawerts λ mit dem zweiten Gesamt-Lambdawert λ2 = 0,8 betrieben, wodurch sich auch die Lambdawerte λ der Zylinder 12a–h ändern. Durch Vergleichen der beim ersten und beim zweiten Gesamt-Lambdawert λ1 bzw. λ2 ermittelten Laufruhewerte La–h werden dann die Abweichungen Δ der Lambdawerte λ jedes Zylinders 12a–h ermittelt. Dabei sinken beispielsweise die Laufruhewerte Ld des Zylinders 12d, woraus geschlossen werden kann, dass dieser zu mager läuft und sein Lambdawert λ demnach eine positive Abweichung Δd vom Gesamt-Lambdawert λ aufweist. Umgekehrt steigen die Laufruhewerte Le des Zylinders 12e, woraus geschlossen werden kann, dass dieser zu fett läuft und sein Lambdawert λ demnach eine positive Abweichung Δe vom Gesamt-Lambdawert λ aufweist. Beim erneuten Ändern des Gesamt-Lambdawerts λ zurück auf den ersten Gesamt-Lambdawert λ1 und damit beim Abmagern der Brennkraftmaschine 10 ergeben sich entsprechend umgekehrte Verläufe der Laufruhewerte La–h und dementsprechend umgekehrte Abweichungen Δ der einzelnen Lambdawerte λ, so dass die Abweichungen Δ auch durch Abmagern der Brennkraftmaschine 10 ermittelbar sind.
  • 4 zeigt eine schematische Darstellung von zeitlichen Laufruhewerten Le des fünften Zylinders 12e der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine 10. Dabei ergibt sich zunächst beim Ändern des Gesamt-Lambdawerts λ vom ersten Gesamt-Lambdawert λ1 auf den zweiten Gesamt-Lambdawert λ2 ein Ansteigen des Laufruhewerts Le und damit eine geringere Momentabgabe des zu fett laufenden Zylinders 12e. Die Abweichung Δe seines Lambdawerts λ vom Gesamt-Lambdawert λ wird in zuvor beschriebener Weise ermittelt. Zum Zeitpunkt t1 wird dann die Gemischzusammensetzung des Zylinders 12e in Abhängigkeit der ermittelten Abweichung Δe korrigiert und der Zylinder 12e mit einer um 20% reduzierten Kraftstoffmenge versorgt. Eine erneute Änderung des Gesamt-Lambdawerts λ zum Zeitpunkt t2 führt – im Rahmen technisch bedingter Grenzen – zu keiner Änderung der Laufruhewerte Le, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass der Zylinder 12e keine Gemischabweichung zu den restlichen Zylindern 12 der Brennkraftmaschine 10 besitzt. Dies wird durch erneutes Ändern des Gesamt-Lambdawerts λ zum Zeitpunkt t3 bestätigt. Das beschriebene Verfahren kann vorteilhaft für jeden Zylinder 12 durchgeführt werden, um eine Gemischgleichstellung aller Zylinder 12 sicherzustellen. Diese Gemischgleichstellung ist somit erreicht, wenn sich die Laufruhe L jedes Zylinders beim Ändern des Gesamt-Lambdawerts λ nicht mehr ändert. Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Verfahren während eines Ausräumprozesses 22 (s. 5) eines Katalysators (nicht gezeigt) beim Beschleunigen der Brennkraftmaschine 10 aus dem Schubbetrieb durchgeführt wird. Da hierbei die Brennkraftmaschine 10 ohnehin für eine gewisse Zeit mit einem angefetteten Gesamt-Lambdawert λ betrieben werden muss, um die während des Schubbetriebs im Katalysator gespeicherte Sauerstoffmenge zu reduzieren, kann das Verfahren dementsprechend abgasneutral durchgeführt werden. Eine Verbesserung der Messgenauigkeit wird dabei dadurch erzielt, dass das Verfahren während eines zumindest annähernd stationären Betriebs der Brennkraftmaschine 10 durchgeführt wird. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass das Verfahren bei jedem Ausräumprozess 22 durchgeführt und im Fall eines Fehlerverdachts gezielt beim nächsten zumindest annähernd stationären Betrieb der Brennkraftmaschine 10 erneut durchgeführt wird.
  • 5 zeigt einen Algorithmus zum Ermitteln und Korrigieren der Lambdawerte λ der Zylinder 12 der in 1 gezeigten Brennkraftmaschine 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Nach dem Starten des Ausräumprozesses 22 wird eine Änderung 24 des Gesamt-Lambdawerts λ der Brennkraftmaschine 10 sowie eine Ermittlung der Laufruhewerte L in zuvor beschriebener Weise durchgeführt. Anschließend wird in Schritt 26 für jeden Zylinder die Abweichung Δ seines Lambdawerts λ vom Gesamt-Lambdawert λ anhand der Änderungen seiner Laufruhewerte L ermittelt. Ist die Abweichung Δ > 0 läuft der Zylinder 12 zu fett und muss in Schritt 28 entsprechend abgemagert werden.
  • Ist umgekehrt die Abweichung Δ < 0 läuft der Zylinder 12 zu mager und muss in Schritt 30 entsprechend angefettet werden. Die Schritte 24 bis 30 werden so oft durchgeführt, bis die Abweichung Δ aller Zylinder – im Rahmen gewisser Grenzen – Null beträgt und alle Zylinder 12 demnach bezüglich ihres Verbrennungsluftverhältnisses in Schritt 32 als gleichgestellt zu betrachten sind. Aus den zum Anfetten bzw. Abmagern der einzelnen Zylinder 12 benötigten Faktoren wird im folgenden Schritt 34 geprüft, ob ein vorbestimmter Grenzwert verletzt ist und dadurch möglicherweise unzulässig hohe Abgasemissionswerte vorliegen. Ist dies der Fall, wird in Schritt 36 ein entsprechendes Warnsignal erzeugt und beispielsweise eine Motor-Kontrolllampe aktiviert. Auf diese Weise wird die Einhaltung strenger Emissions-Vorschriften sichergestellt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10115902 C1 [0002]

Claims (7)

  1. Verfahren zum Ermitteln einer Abweichung (Δ) eines Lambdawerts (λ) wenigstens eines Zylinders (12) einer Brennkraftmaschine (10), insbesondere eines Otto- und/oder Dieselmotors eines Kraftfahrzeugs, von einem Gesamt-Lambdawert (λ), wobei die Brennkraftmaschine (10) zumindest zwei Zylinder (12) mit zylinderindividueller Kraftstoffzuführung (13) sowie eine Sensoreinrichtung (18) umfasst, welche in einem den zumindest zwei Zylindern (12) zugeordneten Abgastrakt (16) angeordnet ist und mittels welcher der Gesamt-Lambdawert (λ) der zumindest zwei Zylinder (12) ermittelt wird, folgende Schritte umfassend: a) Betreiben der zumindest zwei Zylinder (12) mit einem ersten Gesamt-Lambdawert (λ1); b) Ermitteln zumindest eines ersten Laufruhewerts (L) des wenigstens einen Zylinders (12) mittels einer Laufruheermittlungseinrichtung der Brennkraftmaschine (10); c) Betreiben der zumindest zwei Zylinder (12) mit einem zweiten Gesamt-Lambdawert (λ2); d) Ermitteln zumindest eines zweiten Laufruhewerts (L) des wenigstens einen Zylinders (12) mittels der Laufruheermittlungseinrichtung; und e) Ermitteln der Abweichung (Δ) des Lambdawerts (λ) vom Gesamt-Lambdawert (A) anhand eines Vergleichs des ersten und des zweiten Laufruhewerts (L).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem weiteren Schritt f) eine Gemischzusammensetzung des wenigstens einen Zylinders (12) auf Basis der Abweichung (Δ) des Lambdawerts (λ) korrigiert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis f) für die zumindest zwei und vorzugsweise für alle Zylinder (12) der Brennkraftmaschine (10) durchgeführt werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Schritte a) bis e) und gegebenenfalls f) während eines Ausräumprozesses eines Katalysators und/oder während eines zumindest annähernd stationären Betriebs der Brennkraftmaschine (10) durchgeführt werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem weiteren Schritt g) geprüft wird, ob der wenigstens eine Zylinder (12) innerhalb vorbestimmter Grenzen betrieben wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Warnsignal erzeugt wird, wenn in Schritt g) eine Verletzung der Grenzen festgestellt wird.
  7. Vorrichtung zum Ermitteln einer Abweichung (Δ) eines Lambdawerts (λ) wenigstens eines Zylinders (12) einer Brennkraftmaschine (10), insbesondere eines Otto- und/oder Dieselmotors eines Kraftfahrzeugs, von einem Gesamt-Lambdawert (λ), wobei die Brennkraftmaschine (10) zumindest zwei Zylinder (12) mit zylinderindividueller Kraftstoffzuführung (13), eine Laufruheermittlungseinrichtung zum Ermitteln eines Laufruhewerts (L) der zumindest zwei Zylinder (12) sowie eine Sensoreinrichtung (18) umfasst, welche in einem den zumindest zwei Zylindern (12) zugeordneten Abgastrakt (16) angeordnet ist und mittels welcher der Gesamt-Lambdawert (λ) der zumindest zwei Zylinder (12) ermittelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass diese zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgelegt ist.
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