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Stand der Technik
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Bei
Aktoren, insbesondere bei Piezoaktoren, die beispielsweise zur Betätigung
von Kraftstoffinjektoren an Kraftstoffeinspritzanlagen eingesetzt
werden, kann es aufgrund einer Veränderung im Piezogefüge
nach längerer Betriebszeit zu elektrischen Durchschlägen
im Aktormodul, d. h. dem Piezoaktor, kommen. Eine Diagnosefunktion
innerhalb des Steuergerätes für die Kraftstoffinjektoren
hat die Aufgabe, diese Durchschläge zu erkennen. Es hat
sich jedoch herausgestellt, dass die Erkennung von Durchschlägen
nicht immer zuverlässig erfolgt. Aufgrund dieses Umstandes
wurden Servicewerkstätten angewiesen, Fahrzeuge, in deren
Kraftstoffeinspritzanlagen Kraftstoffinjektoren eingesetzt werden,
die mittels Piezoaktor angesteuert werden, bei Verdacht auf elektrische
Fehler der Kraftstoffinjektoren mit Hilfe eines im Handel allgemein
erhältlichen Multimeters zu überprüfen.
Dieses Verfahren hat sich jedoch als wenig anwendergerecht erwiesen.
Es stellte sich heraus, dass eine zuverlässige Diagnose
mit den handelsüblich eingesetzten Multimetern nicht möglich
ist.
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Es
ist jedoch derzeit keine Prüfeinheit am Markt verfügbar,
welche die direkte Überprüfung des elektrischen
Zustandes eines Kraftstoffinjektors, insbesondere eines Kraftstoffinjektors,
der mit einem Piezoaktor angesteuert wird, ermöglicht,
und somit ist die Eingrenzung elektrischer Fehler von mittels Piezoaktoren
angesteuerten Kraftstoffinjektoren nicht mit der gebotenen Sicherheit
diagnostizierbar. Dies ist auch darin begründet, dass die
Fehlerbilder für elektrische Fehler bei Piezoaktoren erst
seit kürzerer Zeit bekannt sind und sich aufgrund dieses
Bekanntseins die Fragestellung nach einer zuverlässigen Fehlerdiagnose
ergibt.
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Aus
DE 198 45 042 C2 ist
ein Verfahren bekannt, mit dem ein kapazitiver Aktor und eine dazugehörige
Ansteuerschaltung diagnostiziert werden. Auf den Aktor wird eine
vom Ladekondensator über eine Umschwingspule vorgebbare
Energie übertragen. Aus der Abweichung ermittelter Größen,
wie z. B. der Aktorpannung U
p und dem Aktorstrom
I
p von Be zugswerten U
p,min,
U
p,max, U
p,max1,
U
p,maxp, I
p,min,
I
p,max, I
p,min1,
Q
min, Q
max wird
auf den Funktionszustand des Aktors oder der dazugehörigen
Ansteuerschaltung geschlossen. Bei einer den unteren Spannungswert U
p,min unterschreitenden Aktorspannung. U
p wird auf einen Kurzschluss der elektrischen
Verbindung innerhalb des Aktors oder zwischen der Ansteuerschaltung
und dem Aktor geschlossen, und bei einem weiteren den unteren Stromwert
I
p,min1 unterschreitenden Aktorscheitelstrom
wird auf eine Unterbrechung der elektrischen Verbindung innerhalb
des Aktors oder zwischen der Ansteuerschaltung und dem Aktor geschlossen.
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Bei
On-Board-Diagnose mit Hilfe von Fehlerspeichereinträgen
sind die dort hinterlegten Hinweise oft nicht eindeutig. In vielen
Fällen wird vom Steuergerät nicht der fehlerverursachende
Injektor, sondern ein intakter Kraftstoffinjektor als defekt angezeigt. Dies
erschwert der Werkstatt die Fehlersuche und die Fehlerbehebung nicht
unerheblich. Die Fehlererkennung durch Einsatz eines Steuergerätes
hat auch den Nachteil, dass nicht alle auftretenden Durchschläge
erkannt werden. Somit lassen sich erste Voranzeichen, d. h. „kleinere"
Durchschläge, die später zu einer Fehlfunktion
der Verbrennungskraftmaschine führen können und
eine Frühwarnung darstellen können, nicht erkennen.
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Bei
der Überprüfung eines Kraftstoffinjektors mittels
eines handelsüblichen Multimeters (Off-Board-Diagnose)
wird der elektrische Widerstand zwischen den Injektoranschlüssen
High-side (+) und Low-side (–) gemessen. Weicht der gemessene
Widerstand erheblich vom Sollwert ab, so gilt der Injektor als defekt.
Bei diesem Vorgehen unter Einsatz eines handelsüblich erhältlichen
Multimeters haben sich folgende Nachteile gezeigt:
Es wird
ein sehr unsicheres, stark schwankendes Messergebnis erhalten. Aufgrund
der starken Schwankungen sind keine praxistauglichen Grenzwerte
abzuleiten, die eine eindeutige Fehlererkennung zuließen.
Des Weiteren eignet sich die Widerstandsmessung mit dem Widerstandsmessbereich eines
Multimeters nur bedingt zur Messung des Widerstandes an einem Aktormodul.
Dies bedeutet, dass nur schwerwiegende elektrische Defekte, die
zu einer starken Widerstandsverringerung des Piezoelementes führen,
erkannt werden, und die vorstehend erwähnten kleineren
Durchschläge über das handelsübliche
Multimeter aufgrund des an diesem einstellbaren Widerstandsmessbereiches
gar nicht detektiert werden können. Demzufolge ist es mit
dieser Messmethode nicht möglich, leichtere Durchschläge
festzustellen und damit einen Kraftstoffinjektor rechtzeitig auszutauschen.
Des Weiteren hat sich herausgestellt, dass die Widerstandsmessung
mittels eines handelsüblich erhältlichen Multimeters eine
hohe Empfindlichkeit gegen geringe mechanische Belastungen, so z.
B. ein bloßes Berühren der Anschlüsse
des Injektorkopfes beziehungsweise der Hochdruckleitungen, aufweist.
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Schließlich
besteht eine hohe Querempfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen,
so z. B. bei Abkühlen des betriebswarmen Motors. Die Temperaturschwankungen
können das erhaltene Messergebnis erheblich beeinflussen.
Des Weiteren liegt keine Prüfung der Kraftstoffinjektoren
gegen einen Kurzschluss zur Masse vor, und insgesamt gesehen lässt sich
eine mangelhafte Anwenderfreundlichkeit konstatieren, da hohe Empfindlichkeiten
bei der Anwendung handelsüblicher Multimeter in Rechnung
zu stellen sind und die erhaltenen Widerstandsmesswerte starken
Schwankungen unterliegen.
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Offenbarung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Überprüfung des Zustandes von Piezoaktoren,
die z. B. an Kraftstoffinjektoren eingesetzt werden, hinsichtlich
ihrer elektrischen Eigenschaften, insbesondere im eingebauten Zustand
zur Verfügung zu stellen. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung erlaubt ferner die Beurteilung der Funktionstüchtigkeit
des Aktormoduls sowie die Identifikation defekter Piezomodule in
eindeutiger Weise. Des Weiteren kann durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung je nach Diagnoseergebnis direkt auf die Art des
elektrischen Defektes geschlossen werden.
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Elektrische
Durchschläge im Piezoaktor, der in der Regel als Stapel
mehrerer Piezokristalle ausgebildet ist, führen zu einer
Verringerung des Innenwiderstandes des Piezoaktors. Aufgrund dieses
Umstandes sinkt der Gesamtwiderstand (Parallelschaltung des Entladewiderstands
und des Innenwiderstandes des Piezoelementes). Dieser Innenwiderstand
ist über die Injektoranschlüsse High-side (+) und
Low-side (–) messbar. Der Widerstand des Piezoaktors verhält
sich bei geschädigten beziehungsweise vorgeschädigten
Kraftstoffinjektoren spannungsabhängig. Dies bedeutet,
je höher die angelegte Prüfspannung ist, desto
stärker fällt der Innenwiderstand des Piezoelementes
ab. Demzufolge sinkt auch der über die Injektoranschlüsse
messbare Gesamtwiderstand des Injektors.
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Diesen
Zustand macht sich die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung dahingehend zunutze, dass im Gegensatz zur bei einem
handelsüblichen Multimeter eingesetzten Prüfspannung
der Kraftstoffinjektor mit einer erhöhten Prüfspannung von ≥ 30
V belastet wird. Ein intakter Kraftstoffinjektor, d. h. ein Kraftstoffinjektor,
dessen Piezoaktor intakt ist, zeigt beim Anlegen der erhöhten
Prüfspannung keine Auffälligkeiten, während
ein fehlerhafter Kraftstoffinjektor einen deutlich verringerten
Gesamtwiderstand aufweist.
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Aus
der Gesamtwiderstandsermittlung bei höheren Prüfspannungen
ergibt sich gleichzeitig ein weiterer wichtiger Vorteil der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung: Die für Piezoaktoren charakteristische
Spannungsabgabe bei Längenänderungen der Piezokörper,
d. h. was aufgrund mechanischer Belastungen, Wärmeausdehnungen,
Anlegen einer Spannung auftreten kann, führt zu erheblichen Störeinflüssen
bei der Messung mittels Multimeter. Demgegenüber stellt
das Messprinzip der vorgeschlagenen Erfindung eine wesentlich robustere Möglichkeit
dar, einen Widerstand zu messen, der durch eine „Fremdspannung"
der Piezoelemente nicht verfälscht wird.
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Schließlich
kann durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung der Widerstand gegen die Fahrzeugmasse geprüft
werden, da bisherige Felderfahrungen gezeigt haben, dass Kurzschlüsse
gegen die Fahrzeugmasse ebenfalls auftreten können. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung stellt daher insgesamt gesehen eine umfassende elektrische Prüfung
der bislang bekannten elektrischen Defekte an mittels eines Piezoaktors
betätigten Kraftstoffinjektoren dar.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung
bietet des Weiteren erhebliche Vorteile für die Werkstattdiagnose:
Es ist hervorzuheben, dass nunmehr ein robustes, anwenderfreundlich
zu handhabendes Verfahren vorliegt, welches zu reproduzierbaren
Messergebnissen führt und ein nachhaltiges, zukunftssicheres
Diagnosetool für mittels Piezoaktoren angesteuerte Kraftstoffinjektoren
darstellt. Mittels der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung kann eine Überprüfung, so eine
Bestätigung oder Korrektur der Diagnosehinweise, erfolgen,
die aus den Fehlerspeichereinträgen des Steuergerätes
hervorgehen. Des Weiteren ist der Diagnoseaufbau sehr kostengünstig
und Fahrzeug-, Steuergerät- und Softwareunabhangig.
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Hinsichtlich
der Qualitätsüberwachung kann durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung ein Prüfverfahren bereitgestellt werden,
in dem zuverlässige Werte mit sehr geringen Messtoleranzen erhalten
werden. Es erfolgt eine drastische Erhöhung der „Gut"-Ausbringung,
da „Ausschuss" aufgrund von Fehlmessungen reduziert wird.
Der Befundungsprozess, der bislang durch die hohen Schwankungen. der
erhaltenen Messergebnisse relativ zeitintensiv war, kann deutlich
abgekürzt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigt
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1 einen
Vergleich der Prüfmethoden „Bandende Prüfung"
und „erfindungsgemäße Widerstandsmessung",
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2 ein
Ersatzschaltbild der Widerstände an einem Kraftstoffinjektor,
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3 eine
Gegenüberstellung des Verlaufs der Widerstandsänderung
bei einem schadhaften Kraftstoffinjektor und einem nicht schadhaften
Kraftstoffinjektor und
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4 ein
Schaltbild für das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Verfahren.
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Ausführungsformen
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In
der Darstellung gemäß 1 ist eine
Gegenüberstellung der bisher eingesetzten Prüfung „Bandende
Prüfung" und der erhaltenen Widerstände bei Anwendung
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung
dargestellt.
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1 zeigt,
dass gemäß der bisher angewandten Prüfung
des Kraftstoffinjektors am Bandende an verschiedenen Injektoren 10.1 bis 10.10 die durch
Bezugszeichen 14.1 bis14.10 identifizierten Messergebnisse
erhalten werden. Die Messergebnisse stellen eine Messung des jeweiligen
elektrischen Widerstandes der Kraftstoffinjektoren 10.1 bis 10.10 dar.
Durch das verwendete Messprinzip, d. h. den Einsatz eines Multimeters,
unterliegen die Messergebnisse hohen Schwankungen, wie in der Darstellung
gemäß 1 durch Bezugszeichen 18 angedeutet
ist. So werden Widerstände gemessen, die in der Größenordnung
von etwa 10 kΩ schwanken. Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Messverfahren stellt sich eine Schwankungsbreite 16 hinsichtlich
der Widerstandsschwankungen ein, die, wie aus 1 durch
bloße Inaugenscheinnahme hervorgeht, nur einen Bruchteil
der Schwankungsbreite 18 beträgt, die bei dem
bisher eingesetzten Prüfungsverfahren am Bandende erhalten
wird. Die Schwankungsbreite 18 beim bisher eingesetzten
Prüfungsverfahren am Bandende rührt daher, dass
die hohen Schwankungen durch die Umgebungsbedingungen, so z. B.
die Temperatur, stark beeinflusst werden.
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2 zeigt
das Ersatzschaltbild des Kraftstoffinjektors hinsichtlich der in
diesem enthaltenen Widerstände.
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Kraftstoffinjektoren,
die in Kraftstoffeinspritzsystemen für selbstzündende
Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt werden und mittels eines Piezoelementes 36 gesteuert
sind, weisen im ordnungsgemäßen Zustand einen
spannungsunabhängigen Innenwiderstand auf, vergleiche Bezugszeichen 34 in 2.
Der spannungsunabhängige Innenwiderstand 34 rührt
von dem dem Piezoelement 36 parallelgeschalteten Entladewiderstand
(metal film resistor) her. Das Piezoelement 36 besitzt
im korrekten Zustand einen Innenwiderstand im mehrstelligen Megaohm-Bereich ≥ 20
MΩ. Aufgrund der Größenordnung des Innenwiderstandes
des Piezoelementes 36 ist dieses für das Messergebnis
nicht relevant. Durch Überbeanspruchung beziehungsweise
sich einstellende Defekte am Piezoelement 36 kann dessen
Innenwiderstand auf einen messbaren Ohmschen Widerstandswert absinken,
so dass ein entsprechend herabgesetzter Gesamtwiderstand nachgewiesen werden
kann, welcher sich bei einem korrekten Zustand des Piezoelementes 36 eben
nicht einstellt. Aufgrund der Überbeanspruchung beziehungsweise im
Piezoelement 36 vorliegender Defekte ist jedoch eine messbare
Absenkung des Ohmschen Widerstandswertes gegeben, der mittels der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung
in zuverlässiger Weise nachgewiesen werden kann.
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Ein
erniedrigter Widerstandswert des Piezoelementes 36 ist
spannungsabhängig, d. h. mit steigender Spannung nimmt
der Widerstand ab. Ab einer Prüfspannung in der Größenordnung
von ca. 30 V ist eindeutig ein verringerter Widerstand beziehungsweise
ein erhöhter Stromfluss bei geschädigten Kraftstoffinjektoren
nachzuweisen.
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Wie
aus dem in 2 dargestellten Ersatzspannungsbild
hervorgeht, ist der Innenwiderstand des Piezoelementes 36 durch
den gestrichelt diesem parallelgeschalteten Widerstand Riso,piezo angedeutet und liegt in der Größenordnung > 20 MΩ. Spannung wird
an dem positiven Anschluss 30 (High-side) und dem negativen
Anschluss 32 (Low-side) angelegt. Das Piezoelement 36 und
der Ableitwiderstand 34 sind einander parallelgeschaltet.
Die Isolationswiderstände gegen Masse (im i.O.-Fall = ∞)
sind durch Riso,p beziehungsweise Riso,n angedeutet. Die Masse, so z. B. die
Fahrzeugmasse, ist durch Bezugszeichen 38 angedeutet.
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Die
anhand des in 2 dargestellten Ersatzschaltbildes
vorgenommenen Widerstandsmessungen am Kraftstoffinjektor ergeben,
dass ein erniedrigter Widerstand des Piezoelementes 36 spannungsabhängig
ist.
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Die
erhaltenen Ergebnisse einer Messreihe sind in 3 dargestellt.
Während bei einem korrekten Zustand des Piezoelementes 36 der
Gesamtwiderstand in der Größenordnung von etwa
180 kΩ liegt, welcher näherungsweise dem Ableitwiderstand 182 entspricht
und durch die Größe des Innenwiderstandes Riso,piezo des Piezoelementes 36 in
einer Größen ordnung von mehr als 20 MΩ gegeben
ist, stellt sich bei defekten Kraftstoffinjektoren beziehungsweise
defektem Piezoelement 36 mit zunehmender Prüfspannung
ab einem Spannungswert von Up in der Größenordnung
von 30 V eine messbare Verringerung des erhaltenen Gesamtwiderstandes
dar. Aus 3 geht hervor, dass sich bei
einer Prüfspannung von 30 V bei einem defekten Kraftstoffinjektor
ein niedrigerer Gesamtwiderstand, im vorliegenden Falle 167 kΩ,
einstellt.
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Bei
defekten Kraftstoffinjektoren sorgt eine stetige Erhöhung
der Prüfspannung U zu einem stetigen Abfall des gemessenen
Widerstandswertes, wie in 3, untere
Kurve dargestellt zu entnehmen ist. Bei intakten Injektoren erfolgt
bei einer stetigen Erhöhung der Prüfspannung keine
signifikante Änderung des Widerstandes, dieser bleibt im
Wesentlichen konstant. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Messverfahren erfordert nicht zwangsläufig die Angaben
eines Widerstandsgrenzwertes. Das Messprinzip bietet auch die Möglichkeit,
das spannungsabhängige Verhalten für eine i.O./n.i.O.-Entscheidung
zu nutzen.
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4 zeigt
eine mögliche Ausführung eines entsprechendes
Schaltbildes eines Messgerätes zur Durchführung
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens:
Das
Messgerät, mit welchem das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Verfahren durchgeführt werden kann, wird entweder über
eine interne oder eine externe Spannungsquelle versorgt. Wird die
Messung des Piezoelementes 36 der Kraftstoffinjektoren 10.1 bis 10.4 im
Falle einer Vierzylinderverbrennungskraftmaschine am Fahrzeug durchgeführt,
so wird das Messgerät bevorzugt an einer Fahrzeugbatterie 40 angeschlossen.
Das Messgerät umfasst eine Konstantspannungsquelle 42 sowie
einen Strommesser 44. Die Prüfspannung kann mit
einer Konstantspannungsquelle 42 (z. B. 30 V) vorgegeben werden. Über
Adapterleitungen wird das Messgerät mit den einzelnen Kraftstoffinjektoren 10.1 bis 10.4 verbunden.
Mit einer zusätzlichen Abgreifklemme wird das Messgerät
mit Masse 38, so z. B. der Fahrzeugmasse, verbunden. Über
einen ebenfalls im Messgerät vorgehaltenen Umschalter 46 kann
die Prüfspannung auf die Injektoranschltisse 30, 32,
d. h. auf High-side, Low-side oder Masse geschaltet werden. Der
aus der angelegten Prüfspannung, die in dem oben genannten
Bereich variierbar ist, entstehende Stromfluss wird über
einen Strommesser 44 gemessen. Um einen anwendergerechten
Prüfwert zu erhalten, der über eine Digitalanzeige
ausgegeben werden kann, wird der Stromwert unter Berücksichtigung
der angelegten Prüfspannung U in einen Widerstandswert
umgerechnet und zur Anzeige gebracht. Für diesen kann ein
entsprechender Grenzwert festgelegt werden. Alternativ kann durch
Variation der Prüfspannung auch die Kennlinie des Widerstandes
des Kraftstoffinjektors aufgenommen und dessen charakteristischer
Verlauf beurteilt werden. Zeigt sich ein Abfall des Gesamt widerstandes
bei Erhöhung der Prüfspannung, so ist dies ein
eindeutiges Indiz für einen elektrischen Defekt. Die Charakteristik des
Widerstandsverhaltens lässt Rückschlüsse
auf die Art des Defektes zu. Die Gegenüberstellung eines
korrekten Piezoelementes 36 zur Betätigung eines
Kraftstoffinjektors 10.1 bis 10.4 und der erhaltenen
Kennlinie an einem defekten Kraftstoffinjektor ist 3 zu
entnehmen. Über den Schalter 46 kann die Prüfspannung
einerseits den Injektoranschlüssen 30, 32 aufgegeben
werden und andererseits auch die Masse 38, so z. B. die
Fahrzeugmasse, über die Kontaktierungsposition 50 hergestellt
werden. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Messverfahren
ist mit dem alternativen Verfahren (Kennlinienauswertung) unabhängig
von der absoluten Höhe des Wertes des Widerstandes, der
sich im Rahmen der Widerstandsmessung ergibt. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Verfahren zieht zur Ermittlung des spannungsabhängigen
Widerstandsverfahrens lediglich dessen Verhalten bei einer Änderung
der Prüfspannung heran.
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Durch
das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren und
das Messgerät, dessen schematischer Aufbau in 4 dargestellt
ist, kann die Güte einer Qualitätsprüfung,
so z. B. die Güte von an Piezoelementen 36 von
Kraftstoffinjektoren 10.1 bis 10.10 durchgeführten
Widerstandsmessungen, erheblich verbessert werden, d. h. das erhaltene
Messergebnis ist wesentlich aussagekräftiger als die in Zusammenhang
mit 1 als Prüfverfahren herangezogene Prüfung
am Bandende.
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Das
erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren stellt
eine robuste und sehr anwenderfreundliche Vorgehensweise dar, die
sowohl zur Messung im Fahrzeug in der Werkstatt oder am Bandende
in der Fertigung bei der Herstellung sowie bei der Qualitätsüberwachung
von Kraftstoffinjektoren eingesetzt werden kann. Die Messergebnisse
sind in hohem Maße reproduzierbar. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Verfahren zieht das spannungsabhängige Verhalten, d. h.
die Gesamtwiderstandsänderung des Kraftstoffinjektors 10.1 bis 10.10 an
den Anschlüssen 30, 32 als Maß zur
Beurteilung des Injektorzustandes beziehungsweise zum Zustand des
Piezoelementes 36 heran.
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Mit
dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren
kann eine Überprüfung hinsichtlich einer Bestätigung
oder einer Korrektur bereits im Fehlerspeicher des Motorsteuergerätes
abgelegter Daten herbeigeführt werden. Insbesondere lassen
sich die in 1 im Zusammenhang mit dem Prüfverfahren am
Bandende die Schwankungsbreite 18 charakterisierenden Unterschiede,
vergleiche Position 16, beim erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahren signifikant verringern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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