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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Nichteisenmetall-Blöcken,
insbesondere von Silizium-Blöcken für die Fotovoltaik.
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In
der Fotovoltaik wird zwischen einkristallinen und multikristallinen
Solarzellen unterschieden. Einkristalline Solarzellen, die auch
als monokristallin bezeichnet werden, werden aus einkristallinen
Silizium-Scheiben, den sogenannten „Silizium-Wafern" hergestellt.
Einkristalline Solarzellen weisen im Vergleich zu multikristallinen
Solarzellen einen besseren Wirkungsgrad auf. Multikristalline Solarzellen,
die auch als polykristallin bezeichnet werden, sind im Vergleich
zu einkristallinen Solarzellen kostengünstiger, da die
Herstellung von multikristallinen Silizium-Wafern wesentlich einfacher
ist. Die Herstellung von ausreichend großen Einkristallen
zum Erzeugen von einkristallinen Silizium-Wafern ist aufwändig
und teuer. Nachteilig ist jedoch, dass der Wirkungsgrad von multikristallinen
Solarzellen im Vergleich zu einkristallinen Solarzellen schlechter
ist.
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Silizium-Wafer
sind scheibenförmig ausgebildet und werden durch Durchtrennen
von größeren Silizium-Blöcken hergestellt.
Es ist bekannt, dass zur Herstellung von multikristallinen Silizium-Blöcken
Silizium aufgeschmolzen und anschließend gerichtet erstarrt
wird. Bei der gerichteten Erstarrung bildet sich in den Silizium-Blöcken
eine Kornstruktur aus, wobei sich die Korngrenzen der einzelnen
Körner auf natürliche Weise ausbilden. Nachteilig
ist, dass aus derartig hergestellten multikristallinen Silizium-Blöcken
nur multikristalline Solarzellen mit einem unbefriedigenden Wirkungsgrad
herstellbar sind.
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Weiterhin
ist aus der
DE
10 2005 037 393 A1 ein Verfahren zur Züchtung
von großvolumigen Einkristallen bekannt. Die Kristallisation
erfolgt in einem Behälter mit einem konisch geformten Boden,
wobei sich beim Kristallisieren eine konvexe Phasengrenzfläche
zwischen dem Einkristall und der Schmelze ausbildet. Nachteilig
ist, dass dieses Herstellungsverfahren zur Herstellung von einkristallinen
Nichteisenmetall-Blöcken immer noch sehr aufwändig
ist, obwohl die Ausbeute im Vergleich zu dem bekannten Czochralski-Verfahren
verbessert ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Nichteisenmetall-Blöcken derart bereitzustellen, dass
aus den Nichteisenmetall-Blöcken Solarzellen mit einem
hohen Wirkungsgrad kostengünstig herstellbar sind.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass in
dem Behälter zum Kristallisieren von flüssigem
Nichteisenmetall mindestens ein Nichteisenmetall-Keim angeordnet
wird, wobei der mindestens eine Nichteisenmetall-Keim eine Keimfläche
bildet, die der Bodenfläche der Bodeninnenwand des Behälters
entspricht. Die Keimfläche kann entweder durch einen Nichteisenmetall-Keim, der
die Bodeninnenwand vollständig bedeckt, oder durch mehrere
bündig nebeneinander angeordnete Nichteisenmetall-Keime,
die zusammen die Bodeninnenwand vollständig bedecken, gebildet
sein. Dadurch, dass die Keimfläche der Bodenfläche
entspricht, wird eine großflächige Keimvorgabe
erzielt. Der mindestens eine Nichteisenmetall-Keim kann entweder
einkristallin oder multikristallin ausgebildet sein, wobei bei einer
multikristallinen Ausbildung der mindestens eine Nichteisenmetall-Keim
derart gewählt wird, dass dieser eine für die
Herstellung von Solarzellen vorteilhafte Kornstruktur mit einer
geringen Anzahl definiert orientierter Körner aufweist. Durch
das Anschmelzen des mindestens einen Nichteisenmetall-Keims und
das anschließende gerichtete Erstarren des flüssigen
Nichteisenmetalls setzt sich die einkristalline oder multikristalline
Struktur des mindestens einen Nichteisenmetall-Keims in dem erstarrenden
Nichteisenmetall-Block fort. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren können Nichteisenmetall-Blöcke mit für
die Herstellung von Solarzellen vorteilhafter Struktur einfach und
in hoher Ausbeute hergestellt werden, so dass die aus den Nichteisenmetall-Blöcken
hergestellten Solarzellen einen guten Wirkungsgrad bei einer gleichzeitig
kostengünstigen Herstellung aufweisen. Das Nichteisenmetall
kann entweder in dem Behälter selbst aufgeschmolzen oder
bereits in flüssiger Form in den Behälter eingefüllt
werden. Zum gerichteten Erstarren des flüssigen Nichteisenmetalls
können bekannte Verfahren, wie beispielsweise das vertikale
Bridgman-Verfahren oder das Vertical-Gradient-Freeze-Verfahren,
und entsprechende Vorrichtungen eingesetzt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Zusätzliche
Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es
zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung durch eine Kokille mit einem kristallisierten
Nichteisenmetall-Block in einem Ausgangs-Verfahrensschritt gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel des Verfahrens,
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2 eine
Schnittdarstellung durch eine Kokille mit einem kristallisierten
Nichteisenmetall-Block in einem ersten Verfahrensschritt gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel,
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3 eine
Schnittdarstellung durch eine Kokille mit einem kristallisierten
Nichteisenmetall-Block in einem zweiten Verfahrensschritt gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel,
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4 eine
Schnittdarstellung durch eine Nichteisenmetall-Säule, die
aus einem gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
hergestellten Nichteisenmetall-Block herausgetrennt wurde,
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5 eine
Schnittdarstellung durch eine Kokille in einem Ausgangs-Verfahrensschritt
ohne Keimvorgabe gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
des Verfahrens,
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6 eine
Schnittdarstellung durch eine Kokille in einem Ausgangs-Verfahrensschritt
mit einer separaten Keimvorgabe in einzelnen Behältern
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
des Verfahrens, und
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7 eine
Schnittdarstellung durch eine Kokille in einem dem Ausgangs-Verfahrensschritt
nachfolgenden Verfahrensschritt mit einer vollflächigen, einkristallinen
Keimvorgabe gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel.
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Nachfolgend
wird unter Bezugsnahme auf die 1 bis 4 ein
erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. 1 zeigt
eine als Keim-Behälter 1 dienende erste Kokille,
wobei der Keim-Behälter 1 einen Keim-Behälter-Boden 2 und Keim-Behälter-Seitenwände 3 aufweist.
Der Keim-Behälter-Boden 2 und die Keim-Behälter-Seitenwände 3 bilden
eine Keim-Behälter-Innenwand 4 aus, die einen
Keim-Behälter-Innenraum 5 begrenzt. Die Keim-Behälter-Innenwand 4 ist
in eine Keim-Behälter-Bodeninnenwand 6 und Keim-Behälter-Seiteninnenwände 7 unterteilt.
Die Keim-Behälter-Innenwand 4 ist zur Vermeidung
von Anhaftungen beschichtet. Die Keim-Behälter-Seitenwände 3 begrenzen
eine Keim-Behälter-Öffnung 8 zum Einfüllen von
Nichteisenmetall 9, insbesondere von Silizium.
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Der
Keim-Behälter 1 ist von Heizelementen umgeben,
die nicht näher dargestellt sind. Die Heizelemente sind
auf bekannte Weise angeordnet, wie dies beispielsweise bei dem vertikalen
Bridgman oder den Vertical-Gradient-Freeze-Verfahren üblich ist.
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In
einem Ausgangs-Verfahrensschritt wird zunächst flüssiges
Nichteisenmetall 9 in den Keim-Behälter-Innenraum 5 eingefüllt.
Alternativ kann auch stückiges Nichteisenmetall 9 durch
die Keim-Behälter-Öffnung 8 in den Keim-Behälter 1 eingefüllt
und dort aufgeschmolzen werden. Anschließend wird das flüssige
Nichteisenmetall 9 auf bekannte Weise gerichtet erstarrt.
Die Erstarrung erfolgt in einer Erstarrungsrichtung 10,
die senkrecht zu dem eben ausgebildeten Keim-Behälter-Boden 2 verläuft. Das
Erstarren erfolgt ausgehend von der Keim-Behälter-Bodeninnenwand 6,
wobei sich ein Keim-Nichteisenmetall-Block 11 ausbildet,
der zu dem flüssigen Nichteisenmetall 9 durch
eine Phasengrenzfläche 12 abgegrenzt ist. Der
gerichtet erstarrte Keim-Nichteisenmetall-Block 11 ist
multikristallin ausgebildet und weist eine Keim-Kornstruktur 13 auf. Die
Keim-Kornstruktur 13 umfasst eine Vielzahl von einkristallinen
Körnern 14, die durch Korngrenzen 15 voneinander
abgegrenzt sind. Die Korngrenzen 15 bilden sich aufgrund
der gerichteten Erstarrung im Wesentlichen entlang der Erstarrungsrichtung 10 aus.
Die Keim-Kornstruktur 13 weist eine Korndichte NK0 auf. Nachdem das flüssige Nichteisenmetall 9 vollständig
zu dem Keim-Nichteisenmetall-Block 11 erstarrt ist, wird
dieser aus dem Keim-Behälter 1 entfernt.
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2 zeigt
einen ersten Verfahrensschritt bei der Herstellung eines ersten
Nichteisenmetall-Blocks 16. Eine zweite Kokille 17 weist
einen Kokillen-Boden 18 und Kokillen-Seitenwände 19 auf. Der
Kokillen-Boden 18 und die Kokillen-Seitenwände 19 begrenzen
einen Kokillen-Innenraum 20, wobei die Kokillen-Seitenwände 19 an
einer dem Kokillen-Boden 18 gegenüberliegenden
Seite eine Kokillen-Öffnung 21 ausbilden. Die
Kokille 17 bildet einen Behälter 23.
Der Behälter 23 weist eine Innenwand 24 auf,
die von einer ebenen Bodeninnenwand 25 und quer zu dieser
verlaufenden Seiteninnenwänden 26 gebildet wird.
Die Innenwand 24 ist zur Vermeidung von Anhaftungen von
Nichteisenmetall 9 beschichtet. Die Kokillen-Öffnung 21 bildet
eine Behälter-Öffnung 27 aus. Die in 2 gestrichelt
eingezeichneten Rechtecke deuten Nichteisenmetall-Säulen
an, die aus dem entstandenen Nichteisenmetall-Block 16 erhältlich
sind.
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Die
Bodeninnenwand 25 ist eben ausgebildet und weist eine Bodenfläche
AB auf. Die Bodeninnenwand 25 ist
quadratisch ausgebildet, wobei die Bodenfläche AB derart ausgebildet ist, dass diese im Wesentlichen
der Fläche der herzustellenden Wafer entspricht. Alternativ
kann die Bodeninnenwand 25 auch sechseckig oder polygonal
mit einer beliebigen Anzahl an Ecken ausgebildet sein. Die Innenwand 24 begrenzt
einen im Wesentlichen rechteckförmigen Behälter-Innenraum 28.
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In
dem Behälter-Innenraum 28 sind mehrere erste Nichteisenmetall-Keime 29 oberhalb
der Bodeninnenwand 25 bündig nebeneinander angeordnet. Die
Nichteisenmetall-Keime 29 weisen jeweils eine Fläche
AK auf, wobei die Flächen AK eine Keimfläche A bilden, die
der Bodenfläche AB entspricht,
so dass die gesamte Bodeninnenwand 25 von den ersten Nichteisenmetall-Keimen 29 bedeckt
ist. Die Nichteisenmetall-Keime 29 sind plattenförmig
ausgebildet und weisen eine Keim-Höhe HK und
eine Keim-Breite BK auf. Die Keim-Höhe
HK ist im Wesentlichen konstant und mindestens
um einen Faktor 3, insbesondere mindestens um einen Faktor 5,
und insbesondere mindestens um einen Faktor 10, kleiner
als die Keim-Breite BK. Die ersten Nichteisenmetall-Keime 29 sind
multikristallin.
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Jeder
erste Nichteisenmetall-Keim 29 wird aus dem Keim-Nichteisenmetall-Block 11 gewonnen. Prinzipiell
kann ein beliebiger Bereich aus dem Keim-Nichteisenmetall-Block 11 entnommen
werden, der dann als erster Nichteisenmetall-Keim 29 dient. Vorteilhaft
ist es jedoch, einen Bereich auszuwählen, in dem die Keim-Kornstruktur 13 wenige
Körner 14 und Korngrenzen 15, also eine
geringe Korndichte NK0, sowie eine gewünschte
Kristallorientierung aufweist. Die Entnahme der ersten Nichteisenmetall-Keime 29 erfolgt
vorzugsweise durch Durchtrennen des Keim-Nichteisenmetall-Blocks 11,
wobei die Keimfläche A gleich der Bodenfläche
AB zu sein hat. Die ersten Nichteisenmetall-Keime 29 werden
derart aus dem Keim-Nichteisenmetall-Block 11 entnommen
und in dem Behälter-Innenraum 28 angeordnet, dass
die Korngrenzen 15 im Wesentlichen entlang der Erstarrungsrichtung 10 verlaufen.
Alternativ kann ein Nichteisenmetall-Keim 29 in den Behälter-Innenraum 28 angeordnet
werden, wobei die Fläche AK der Keimfläche
A und der Bodenfläche AB entspricht.
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In
dem Behälter 23 wird – in Erstarrungsrichtung 10 betrachtet – oberhalb
der ersten Nichteisenmetall-Keime 29 flüssiges
Nichteisenmetall 9 angeordnet. Dies kann entweder derart
erfolgen, dass flüssiges Nichteisenmetall 9 durch
die Behälter-Öffnung 27 in den Behälter-Innenraum 28 gefüllt
wird oder dass stückiges Nichteisenmetall 9 in
entsprechender Weise in den Behälter-Innenraum 28 gefüllt und
dort aufgeschmolzen wird. Das Aufschmelzen erfolgt im letzteren
Fall durch um die Kokille 17 angeordnete und nicht dargestellte
Heizelemente.
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Anschließend
werden die Nichteisenmetall-Keime 29 jeweils in einem dem
flüssigen Nichteisenmetall 9 zugewandten Anschmelzbereich 30 angeschmolzen.
Der Anschmelzbereich 30 weist in der Erstarrungsrichtung 10 eine
Anschmelzhöhe HA auf, die mindestens
einem Zehntel, insbesondere mindestens einem Fünftel, und
insbesondere mindestens einem Drittel, der Keim-Höhe HK entspricht. Das Anschmelzen erfolgt durch
das flüssige Nichteisenmetall 9 und/oder durch
eine entsprechende Steuerung der um die Kokille 17 angeordneten
Heizelemente.
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Nach
dem Anschmelzen der ersten Nichteisenmetall-Keime 29 wird
das flüssige Nichteisenmetall 9 zu dem ersten
Nichteisenmetall-Block 16 erstarrt. Das Erstarren erfolgt,
ausgehend von den jeweiligen Anschmelzbereichen 30, gerichtet
in der Erstarrungsrichtung 10. Die Erstarrung wird über
die Heizelemente gesteuert. Zwischen dem flüssigen Nichteisenmetall 9 und
dem ersten Nichteisenmetall-Block 16 bildet sich eine Phasengrenzfläche 12 aus,
die konkav, konvex oder eben geformt sein kann.
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Durch
das Anschmelzen der ersten Nichteisenmetall-Keime 29 setzt
sich deren Keim-Kornstruktur 13 mit den Korngrenzen 15 in
dem Nichteisenmetall-Block 16 fort. Die Keim-Kornstruktur 13 wird
somit im Wesentlichen auf den Nichteisenmetall-Block 16 übertragen.
Der erste Nichteisenmetall-Block 16 bildet eine erste Kornstruktur 31 mit Korngrenzen 15 aus.
Das Erstarren des flüssigen Nichteisenmetalls 9 wird
derart gesteuert, dass die erste Kornstruktur 31 eine Korndichte
NK1 aufweist, die geringer ist als die Korndichte
NK0 der ersten Nichteisenmetall-Keime 29.
Durch eine entsprechend langsame Erstarrung des flüssigen
Nichteisenmetalls 9 laufen Korngrenzen 15 zusammen,
so dass sich kleinere Körner 14 zu entsprechend
größeren Körnern 14 verbinden.
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Nach
dem vollständigen Erstarren des flüssigen Nichteisenmetalls 9 zu
dem ersten Nichteisenmetall-Block 16 wird dieser aus dem
Behälter 23 entfernt. Nach dem Entfernen des ersten
Nichteisenmetall-Blocks 16 wird aus diesem ein Bereich 32 ausgewählt
und entnommen, der in einem zweiten Verfahrensschritt als zweiter
Nichteisenmetall-Keim 33 dient. Der ausgewählte
Bereich 32 weist die erste Kornstruktur 31 auf,
deren Korndichte NK1 geringer ist als die
Korndichte NK0 der Keim-Kornstruktur 13.
Das Entnehmen des ausgewählten Bereichs 32 erfolgt vorzugsweise
durch Durchtrennen des Nichteisenmetall-Blocks 16. Die
Abmessungen der zweiten Nichteisenmetall-Keime 33 entsprechen
vorzugsweise denen der ersten Nichteisenmetall-Keime 29.
Insbesondere bilden die zweiten Nichteisenmetall-Keime 33 die
Keimfläche A aus. Die Keim-Höhe HK und die
Keim-Breite BK der zweiten Nichteisenmetall-Keime 33 entsprechen
vorzugsweise denen der ersten Nichteisenmetall-Keime 29.
Prinzipiell kann die Keim-Höhe HK der
zweiten Nichteisenmetall-Keime 33 auch geringer oder größer
gewählt werden.
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3 zeigt
einen zweiten Verfahrensschritt. Das zu 2 beschriebene
Verfahren wird wiederholt, wobei als zweite Nichteisenmetall-Keime 33 der ausgewählten
Bereiche 32 des ersten Nichteisenmetall-Blocks 16 verwendet
werden. Die zweiten Nichteisenmetall-Keime 33 werden in
Erstarrungsrichtung 10 oberhalb der Bodeninnenwand 25 angeordnet,
so dass diese die Bodeninnenwand 25 vollständig
bedecken. Anschließend wird flüssiges Nichteisenmetall 9 in
dem Behälter 23 angeordnet und die zweiten Nichteisenmetall-Keime 33 angeschmolzen
und das flüssige Nichteisenmetall 9 zu einem zweiten
Nichteisenmetall-Block 34 gerichtet erstarrt. Der zweite Nichteisenmetall-Block 34 bildet
eine zweite Kornstruktur 35 aus. Die zweite Kornstruktur 35 weist
eine Korndichte NK2 auf, die geringer ist
als die Korndichte NK1 der ersten Kornstruktur 31.
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Vorteilhaft
ist, dass der Bereich 32 derart ausgewählt wird,
dass der Nichteisenmetall-Block 16 in dem Bereich 32 eine
für die Herstellung von Solarzellen vorteilhafte Kornstruktur
mit einer geringen Korndichte NK1 und einer
gewünschten Kristallorientierung aufweist. Die erste Kornstruktur 31 kann durch
Einflussfaktoren, wie beispielsweise die Krümmung der Phasengrenzfläche 12,
die Erstarrungsgeschwindigkeit, den Temperaturgraduenten oder durch
Strömungen im flüssigen Nichteisenmetall 9, beim
Erstarren beeinflusst werden. Entscheidend ist, dass der Bereich 32 gezielt
ausgewählt wird und eine gut entwickelte Kornstruktur 31 zur
weiteren Keimvorgabe aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann so lange wiederholt
werden, bis die hergestellten Nichteisenmetall-Blöcke eine
Kornstruktur aufweisen, die einen guten Wirkungsgrad der aus den
Nichteisenmetall-Blöcken hergestellten Solarzellen garantiert. Beispielsweise
könnten aus dem zweiten Nichteisenmetall-Block 34 erneut
Bereiche 36 ausgewählt werden, die als dritte
Nichteisenmetall-Keime 37 zur Herstellung eines dritten
Nichteisenmetall-Blocks dienen. Mit jedem Verfahrensschritt wird
eine Verbesserung der Kornstruktur erzielt. Weist der Nichteisenmetall-Block
eine Kornstruktur auf, die einen gewünschten Wirkungsgrad
der aus dem Nichteisenmetall-Block hergestellten Solarzellen bei
gleichzeitig noch geringeren Herstellungskosten garantiert, so kann
das erfindungsgemäße Verfahren abgebrochen werden
und der Nichteisenmetall-Block zu Solarzellen weiter verarbeitet
werden.
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Alternativ
kann bei jedem Verfahrensschritt ein Teil des Nichteisenmetall-Blocks
zu Solarzellen weiterverarbeitet werden, wohingegen ein anderer – kleinerer – Teil,
idealerweise der sowieso anfallende Block-Abschnitt, als neuer Nichteisenmetall-Keim beim
nächsten Verfahrensschritt verwendet wird.
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4 zeigt
einen Schnitt durch eine aus dem Nichteisenmetall-Block 34 herausgetrennte
Nichteisenmetall-Säule im Bereich 36. Die Nichteisenmetall-Säule
wird im Bereich 36 aus insgesamt neun einkristallinen Körnern 14 gebildet.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf 5 ein zweites
Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Konstruktiv
identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen wie bei dem ersten
Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige
Teile erhalten dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten „a".
Der wesentliche Unterschied gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel
besteht darin, dass der Keim-Behälter 1a derart
ausgebildet ist, dass ein Keim-Nichteisenmetall-Block 11a mit
einer Keim-Kornstruktur 13a entsteht, wobei die Keim-Kornstruktur 13a eine
deutlich geringere Korndichte NK0 aufweist
als im ersten Ausführungsbeispiel. Der Keim-Behälter 1a weist
einen Keim-Behälter-Boden 2a auf, der periodisch
sich wiederholend in zwei Stufen konisch geformt ist. Ein erster
Bodenabschnitt 38 ist trichterförmig ausgebildet
und verläuft entgegen die Erstarrungsrichtung 10 spitz
zu. Jeder erste Bodenabschnitt 38 ist von einem ringförmig
ausgebildeten zweiten Bodenabschnitt 39 umgeben, der im
Vergleich zu dem ersten Bodenabschnitt 38 eine geringere
Steigung aufweist. Die Bodenabschnitte 38, 39 bilden
eine Keim-Behälter-Bodeninnenwand 6a aus. Der
Keim-Behälter-Boden 2a wird vorzugsweise aus keramischem
Material und insbesondere aus keramischen Platten hergestellt. Durch
die Ausbildung des Keim-Behälters 1a kann die
Anzahl der Verfahrensschritte deutlich reduziert werden, da bereits
die ersten Nichteisenmetall-Keime 29a eine Keim-Kornstruktur 13a aufweisen,
die eine geringe Korndichte NK0 hat.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die 6 und 7 ein
drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen wie
bei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit
verwiesen wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell
gleichartige Teile erhalten dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten „b". Der
wesentliche Unterschied gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel
besteht darin, dass die ersten Nichteisenmetall-Keime 29b einkristallin
ausgebildet sind. Die erste Kokille weist mehrere Keim-Behälter 1b auf,
die durch Trennwände 22 voneinander getrennt sind.
Jeder Keim-Behälter-Boden 2b ist konisch geformt
und läuft entgegen die Erstarrungsrichtung 10 spitz
zu. Jeder Keim-Behälter-Boden 2b weist mittig
eine Keimkammer 40 auf, die von einem Keimkammer-Boden 41 und
Keimkammer-Seitenwänden 42 begrenzt wird. Der
Keim-Behälter-Boden 2b, der Keimkammer-Boden 41 und
die Keimkammer-Seitenwände 42 bilden jeweils eine
Keim-Behälter-Bodeninnenwand 6b aus. In jeder
Keimkammer 40 ist ein einkristalliner Nichteisenmetall-Ursprungskeim 43 angeordnet.
Durch das Anordnen von flüssigem Nichteisenmetall 9 in
dem Keim-Behälter-Innenraum 5b und das anschließende
Anschmelzen des einkristallinen Nichteisenmetall-Ursprungskeims 43 wird
beim nachfolgenden gerichteten Erstarren des flüssigen
Nichteisenmetalls 9 die einkristalline Struktur des Nicheisen-Metall-Ursprungskeims 43 auf
den gesamten Keim-Nichteisenmetall-Block 11b übertragen,
so dass durch das gerichtete Erstarren in jedem Keim-Behälter 1b ein
einkristalliner Keim-Nichteisenmetall-Block 11b entsteht.
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Aus
dem Keim-Nichteisenmetall-Block 11b werden erste einkristalline
Nichteisenmetall-Keime 29b entnommen, wobei die gebildete
Keimfläche A wiederum der Bodenfläche AB der Bodeninnenwand 25 des
Behälters 23 entspricht. Durch das Anordnen von
flüssigem Nichteisenmetall 9 in dem Behälter 23, das
Anschmelzen der einkristallinen Nichteisenmetall-Keime 29b und
das anschließende gerichtete Erstarren des flüssigen
Nichteisenmetalls 9 in der Erstarrungsrichtung 10 wird
die einkristalline Struktur der Nichteisenmetall-Keime 29b auf
den gesamten Nichteisenmetall-Block 16b übertragen.
Bei einer entsprechenden Steuerung des Erstarrens mittels der Heizelemente
entsteht ein einkristalliner Nichteisenmetall-Block 16b,
der zu einkristallinen Solarzellen weiterverarbeitet werden kann.
Bei der Verwendung von einkristallinen Nichteisenmetall-Keimen 29b ist
eine mehrmalige Durchführung des Verfahrens nicht erforderlich.
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Durch
die Vorgabe von Nichteisenmetall-Keimen, die eine Keimfläche
A bilden, welche der Bodenfläche AB des
Behälters 23 entspricht, ist es möglich,
auf einfache Weise eine für die Herstellung von Solarzellen
vorteilhafte Kristallstruktur in einem Nichteisenmetall-Block fortzusetzen
und somit Ausgangsmaterial für die Herstellung von Solarzellen
zu schaffen. Die Nichteisenmetall-Keime können einkristallin
oder multikristallin sein. Bei multikristallinen Nichteisenmetall-Keimen
kann durch eine mehrmalige Durchführung des Verfahrens
ein Nichteisenmetall-Block erzeugt werden, der die Herstellung von multikristallinen
Solarzellen erlaubt, die im Vergleich zu den bekannten multikristallinen
Solarzellen einen verbesserten Wirkungsgrad aufweisen. Dies erfolgt dadurch,
dass aus dem gerichtet erstarrten Nichteisenmetall-Block des vorangegangenen
Verfahrensschritts ein Bereich ausgewählt und entnommen wird,
der große einkristalline Körner und somit eine geringe
Korndichte aufweist, wobei dieser Bereich als Nichteisenmetall-Keim
für den nachfolgenden Verfahrensschritt verwendet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und
kann automatisiert werden, so dass die Herstellungskosten von aus
den hergestellten Nichteisenmetall-Blöcken hergestellten Solarzellen
gering sind.
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Zitierte Patentliteratur
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A1 [0004]