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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Bremsbelag für eine Mehrscheibenbremse.
Spezieller betrifft die vorliegende Erfindung einen Bremsbelag und
einen Zwischenbremsbelag einer Mehrscheibenbremse.
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Mehrscheibenbremsen
setzen sich üblicherweise
aus einer Zuspanneinheit zusammen, die einen Stapel aus zwei äußeren Bremsbelägen, mindestens
zwei schwimmenden Bremsscheiben und mindestens einen Zwischenbremsbelag
zum Bremsen zusammenpresst. Der Vorteil einer Mehrscheibenbremse
liegt in der erhöhten
Bremsleistung bei nur geringem mechanischem Mehraufwand. Die Nachteile
liegen dabei insbesondere in der in Axialrichtung höheren Bauhöhe, der
im Vergleich zu einer größeren Bremsscheibe
geringeren Wärmeabfuhr, des
größeren notwendigen
Hubes der Zuspanneinrichtung wie auch in der größeren Reibung im Nicht-Bremsbetrieb.
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Ein
weiterer Nachteil herkömmlicher
Bremsbeläge
besteht auch darin, dass keine ausreichende Kühlung des, zwischen der Bremsscheibe
und dem Bremskolben (oder einer sonstigen Zuspanneinrichtung) eingespannten
Bremsbelags erreicht werden kann, da die zur Verfügung stehende
Kühlfläche d. h. der
Rand des Bremsbelags einfach zu klein ist, um eine ausreichende
Wärmeabfuhr
zu ermöglichen.
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Herkömmlicherweise
sind die Zwischenbremsbeläge
einer Mehrscheibenbremse aus einer Trägerplatte aufgebaut, bei der
auf beiden Seiten der Trägerplatte
ein Reibbelag aufgebracht ist.
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Dieser
Aufbau weist insbesondere drei große Nachteile auf, es ist eine
zusätzlicher
Form, ein zusätzlicher
Fertigungsschritt, und somit ebenfalls ein zusätzliches Werkzeug zur Herstellung des
Zwischenbremsbelags notwendig und der Aufwand für die Lagerhaltung wird durch
den neuen Bremsbelag erhöht.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Bremsbelag für eine Scheibenbremse
bereitgestellt. Der erfindungsgemäße Bremsbelag umfasst dabei
eine Trägerplatte
und einen, auf der Trägerplatte
angeordneten Reibbelag, wobei der Reibbelag eine Reibfläche aufweist.
Der Bremsbelag ist dabei mit Luftkanälen versehen, die sich (im
Wesentlichen) parallel zu der Reibfläche erstrecken. Durch die Luftkanäle kann
der Reibbelag zusätzlich
von innen gekühlt
werden, ohne dass zusätzliche
Kühlrippen
oder dergleichen an dem Reibbelag notwendig sind
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Bevorzugt
sind die Luftkanäle
als Durchgangslöcher
au8sgeführt.
Diese Ausführungsform dient
dazu, die vorliegende Erfindung eindeutig und unmissverständlich von
Bremsbelägen
mit Kühlrippen
abzugrenzen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
verlaufen die Luftkanäle
im Wesentlichen radial (in Bezug auf die Bremsscheibe). Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, dass die Belagschächte üblicherweise
zumindest nach oben offen sind und daher zum Einsatz des erfindungsgemäßen innen
belüfteten Reibbelags
nur gering verändert
werden müssen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
verlaufen die Luftkanäle
im Wesentlichen tangential (im Bezug auf die Bremsscheibe). Diese
Ausführungsform
hat den Vorteil, dass je nach Einbaurichtung der Bremszange die
Richtung der Luftströmung
durch den Luftkanal so gewählt
werden kann, dass er den Strömungsverhältnissen
am Ort der Bremse angepasst ist.
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Vorteilhafterweise
verlaufen die Luftkanäle im
Wesentlichen parallel zu der Reibrichtung des Reibbelags. In dieser
Ausführungsform
verlaufen sie (kreis-)bogenförmig
um die Achse, der zu beremsenden Bremsscheibe.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind Luftkanäle
zu einem Geflecht verschmolzen und bilden einen Hohlraum, der beispielsweise
von Stegen durchzogen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Bremsbelag auf beiden Seiten der Trägerplatte mit einem Reibbelag
versehen. Dadurch kann einfach ein Mittenbremsbelag einer Mehrscheibenbremse bereitgestellt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Lüftungskanäle in der Trägerplatte
angeordnet. Dadurch können
leicht die Anforderungen nach Stabilität der Bremsbeläge, erfüllt werden,
da durch eine entsprechende Materialwahl die geforderten Festigkeiten
der Trägerplatte
auch mit Lüftungskanälen gewährleistet
werden können.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Trägerplatte zweiteilig ausgeführt ist.
Die Trägerplatte
kann beispielsweise aus zwei Hälften
zusammengesetzt sein, zwischen denen sich die Lüftungskanäle aus entsprechenden Vertiefungen
in den zueinander weisenden Seiten der Trägerplattenhälften zusammensetzen. Die beiden
Hälften können durch
Klammern, Nieten, Verschrauben, Löten, Schweißen oder dergleichen zusammengehalten
werden. Je nach Stärke
der Trägerplatten
und je nachdem ob ein Reibbelag auf beiden Seiten der Trägerplatten(hälften) angeordnet
ist, ergibt sich eine weiter unten ausführlicher beschriebene Ausführungsform
eines Zwischenscheibenbremsbelags.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Lüftungskanäle in dem Reibbelag angeordnet.
Dadurch können
die Lüftungskanäle einfach
beim Herstellen des Reibbelags in diesem eingeformt werden. Dies
kann beispielsweise durch konische (polierte oder sonst wie haftverminderte)
Dornen erreicht werden, die beim Formen des Reib-/Bremsbelags mit eingeformt, und nach
dem Formen wieder herausgezogen werden. Es ist ebenfalls möglich die
Luftkanäle
erst nachträglich
durch Bohren (vorzugsweise mit einem nicht-metallischen Bohrverfahren,
wie Wasserstrahlbohren oder Laserbohren) in den Reibbelag einzubringen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Luftkanäle zwischen dem Reibbelag und
der Trägerplatte
angeordnet. Diese Ausführungsform
ermöglicht
die einfache Herstellung der Lüftungskanäle, da die
Kanäle
einfach als Vertiefungen in der Trägerplatte bzw. dem Reibbelag
ausgeführt
werden können,
bevor diese Teile jeweils zusammengefügt werden. Diese Ausführungsform
erfordert jedoch einigen Aufwand beim Verbinden des Reibbelags mit
der Trägerplatte,
um sicherzustellen, dass sich der Reibbelag im Betrieb nicht von
der Trägerplatte
lösen kann.
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Bevorzugt
verlaufen die Luftkanäle
entlang einer Spirallinie um die Achse der Bremsscheibe(n). Dadurch
kann eventuell eine von der Bremsscheibe erzeugte Luftströmung besser
zur Kühlung
des Bremsbelags ausgenutzt werden.
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Vorzugsweise
ist der Bremsbelag mit mindestens einer Niederhaltefeder versehen,
die in die Luftkanäle
eingreift (oder daran festgeklemmt ist) und so an dem Bremsbelag
befestigt ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein (Zwischen)-Bremsbelag für eine Mehrscheibenbremse
bereitgestellt. Der erfindungsgemäße Zwischen(brems)belag umfasst
einen ersten Bremsbelag und einen zweiten Bremsbelag und mindestens
ein Verbindungsmittel. Der erste Bremsbelag weist eine erste Trägerplatte
und einen ersten Reibbelag auf, der auf einer Vorderseite der ersten
Trägerplatte
angeordnet ist. Der zweite Bremsbelag weist eine zweite Trägerplatte
und einen zweiten Reibbelag auf, der auf einer Vorderseite der zweiten
Trägerplatte
angeordnet ist.
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Das
mindestens eine Verbindungsmittel verbindet die erste Trägerplatte
mit der zweiten Trägerplatte,
sodass der erste und der zweite Reibbelag jeweils nach außen weisen.
Der erste und der zweite Bremsbelag sind so verbunden, dass die
Rückseiten der
Trägerplatten
zueinander weisen.
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Gemäß einer
ersten beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verbindungsmittel mindestens
eine Klammer, die um die Trägerplatten
greift. Durch eine Klammerverbindung kann die vorliegende Erfindung
ggf. aus zwei Einscheiben-Bremsbelägen zusammengesetzt
werden.
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Weiter
bevorzugt sind die Trägerplatten
jeweils mit Ausnehmungen oder Vertiefungen versehen, in die Verbindungsmittel
eingreifen oder in die Verbindungsmittel versenkt sind. Durch diese
Vertiefungen oder Ausnehmungen können
beispielsweise Klammern leichter und besser an den Trägerplatten befestigt
werden. Durch die Vertiefungen kann das Verbindungsmittel so in
dem Zwischenbremsbelag versenkt werden, dass das Verbindungsmittel
nicht über
die Außenkontur
(beispielsweise in Axialrichtung der Bremsscheibe gesehen) des Zwischenbremsbelags
vorsteht. Durch die Vertiefungen kann das Verbindungsmittel so in
der ersten und/oder zweiten Trägerplatte
versenkt werden, dass das Verbindungsmittel nicht über die
Vorderseite der ersten und/oder zweiten Trägerplatte (beispielsweise in Richtung
des ersten und/oder des zweiten der Reibbeläge) vorsteht bzw. herausragt.
Es ist ebenfalls vorgesehen, dass die Ausnehmung so gestaltet ist, dass
beispielsweise eine, die Trägerplatten
zusammenhaltende Klammer nicht seitlich von den Trägerplatten
abrutschen kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Zwischenbremsbelags ist zwischen der ersten und der zweiten
Trägerplatte
ein isolierendes Element angeordnet. Das isolierende Element kann
beispielsweise dazu dienen, eine Geräuschentwicklung durch Reibung
zwischen der ersten und der zweiten Trägerplatte zu dämpfen. Eine
thermische Isolierung erscheint an dieser Stelle (bei Verwendung
eines im Wesentlichen symmetrischen Zwischenbremsbelag) weniger
bevorzugt, da die Wärmeentwicklung
ebenfalls (im Wesentlichen) symmetrisch ist und es daher zu keinem
wesentlichen Wärmeübertrag
zwischen dem ersten und dem zweiten Bremsbelag des Zwischenbremsbelags
kommt. Dies trifft jedoch nicht zwangsläufig für nicht symmetrische Zwischenbremsbeläge zu.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das (mindestens eine) Verbindungsmittel
mindestens einen an der ersten und/oder zweiten Trägerplatte
geformten Vorsprung umfasst.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
ist mindestens eine Klammer an der ersten und oder zweiten Trägerplatte
angeformt. Diese Ausführungsform
betrifft einen Zwischenbremsbelag, bei dem das Verbindungsmittel
integral aus dem Material mindestens einer der Trägerplatten
bzw. Trägerplatten
des ersten und/oder zweiten Bremsbelags gebildet ist. Diese Klammer
kann beispielsweise durch (lange dünne) Laschen gebildet werden,
die nach dem Zusammenfügen
des ersten und des zweiten Bremsbelags um die Trägerplatte des jeweils anderen
herumgebogen werden.
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Bevorzugt
können
die Vorsprünge
auch einen Bajonettverschluss bilden, mit dem die beiden Bremsbeläge des Zwischenbremsbelags
miteinander verbunden werden können.
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Vorzugsweise
sind der erste und der zweite Bremsbelag in der Form zueinander
spiegelsymmetrisch. Falls das mindestens eine Verbindungsmittel ebenfalls
spiegelsymmetrisch ist, kann auch der gesamte Zwischenbremsbelag
spiegelsymmetrisch sein. Vorzugsweise wird diese Ausführungsform
bei Mehrscheibenbremsen mit nichtsymmetrischen Seitenbremsbelägen verwendet.
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In
einer Ausführungsform
des Zwischenbremsbelags sind der erste Bremsbelag und der zweite
Bremsbelag in der Form identisch. Falls gleiche Bremsbeläge für den ersten
und den zweiten Bremsbelag verwendet werden können, kann der Herstellungsaufwand
für den
Zwischenbremsbelag erheblich gesenkt werden. In dieser Ausführungsform
kann der Zwischenbremsbelag eine Drehsymmetrie von 180° aufweisen.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verbindungsmittel mindestens ein Klebemittel. Durch eine
Klebeverbindung kann die Herstellungszeit für einen Zwischenbremsbelag
herabgesetzt werden. Da die auf die Verbindungsstelle wirkenden
Kräfte (abgesehen
von der Druckbelastung und der thermischen Beanspruchung) eher gering
sind, kann auch ein (für
den Herstellungsprozess) günstiger
Kleber verwendet werden.
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Bevorzugt
umfasst die erste und/oder zweite Trägerplatte Kühlrippen. Sind die Kühlrippen
auf der Rückseite
der ersten und/oder zweiten Trägerplatte angeordnet,
kann einfach ein innenbelüfteter
Zwischenbremsbelag für
einen Mehrscheibenbremsbelag gebildet werden. Dieser innen belüftete Zwischenbremsbelag
kann in Kombination mit innen belüfteten Bremsscheiben die Leistungsfähigkeit
einer Mehrscheibenbremse erheblich verbessern, da sich um Bereich
der Trägerplatte
kein Wärmestau
bilden kann, der zu einer Überhitzung
und Zerstörung
des Zwischenbremsbelags führen
kann. Die Kühlrippen können auch
als runde bzw. abgerundete Kühlrippen, beispielsweise
als stiftförmige
Kühlrippen
d. h. Kühlstifte ausgeführt sein.
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Diese
Ausführungsform
zeigt eine billige und besonders einfache Möglichkeit, einen innen belüfteten Zwischenbremsbelag
für eine
Mehrscheibenbremse herzustellen.
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Bevorzugt
umfasst die erste Trägerplatte erste
Kühlrippen
und die zweite Trägerplatte
zweite Kühlrippen,
wobei die ersten Kühlrippen
und die zweiten Kühlrippen
zumindest teilweise ineinandergreifen. Durch diese Struktur können einfach
die beiden Bremsbeläge
des Zwischenbremsbelags aneinander befestigt werden, indem die Kühlrippen
gegeneinander verbogen und so miteinander in Eingriff gebracht werden
können.
In dieser Ausführungsform können sich
die beiden Träger-
bzw. Rückenplatten mit
den angeformten Kühlrippen
aufeinander abstützen.
Vorzugsweise dienen die Kühlrippen
ebenfalls der Versteifung der Trägerplatten
und der Druckverteilung in den Trägerplatten.
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In
einer Ausführungsform
des Zwischenbremsbelags weist die erste Trägerplatte, die zweite Trägerplatte
und/oder das Verbindungsmittel mindestens eine druckverteilende
Struktur auf. Dadurch kann insbesondere der Abstand der Trägerplatten zueinander
erhöht
werden, was es ermöglicht,
dass Luft zwischen den Rückseiten
der Trägerplatten durchstreichen
kann, was sich positiv auf die Wärmeableitung
auswirken kann. Die druckverteilende Struktur kann auch als Rippen,
insbesondere als Kühlrippen
ausgeführt
sein.
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Vorzugsweise
umfasst das Verbindungsmittel eine isolierende Struktur. Die isolierende
Struktur kann beispielsweise als Zwischenlage ausgeführt sein,
die mit Laschen versehen ist, die um die Trägerplatten gebogen werden können. Ist
das Material der Zwischenlage weich genug, kann die Zwischenlage die
beiden Bremsbeläge
des Zwischenbremsbelags zumindest teilweise mechanisch voneinander
entkoppeln, wodurch insbesondere ein Quietschen des Zwischenbremsbelags
verhindert oder zumindest vermindert werden kann. Das Verbindungsmittel kann
aus angeformten Elastomer gebildet sein, das die beiden Bremsbeläge verbindet
(bzw. verklebt) und das die beiden Bremsbeläge zumindest teilweise mechanisch
voneinander entkoppelt.
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Vorzugsweise
umfasst das Verbindungsmittel Schrauben und/oder Nieten.
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Vorzugsweise
umfasst der Zwischenbremsbelag mindestens einen Sensor. Insbesondere
ein Temperatursensor kann die Temperatur an der kritischen Stelle
in einer Mehrscheibenbremse erfassen. Im Vergleich zu den äußeren (Seiten-)Bremsbelägen ist
die thermische Belastung mehr als doppelt so hoch, da auf engem
Raum zwei Reibflächen
vorliegen, und zusätzlich
keine Wärme über die
Rückseite der
Bremsbeläge
an die Bremszange abgeleitet werden kann.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Mehrscheiben-Bremsbelagsatz bereitgestellt.
Der Mehrscheiben-Bremsbelagsatz umfasst dabei zwei Seitenbremsbeläge und mindestens
einen erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelag
nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
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Vorzugsweise
ist der erste und/oder der zweite Bremsbelag, aus denen der Zwischenbremsbelag
des Mehrscheiben-Bremsbelagsatzes aufgebaut ist, einem der zwei
Seitenbremsbeläge
des Mehrscheiben-Bremsbelagsatzes gleich. Noch bevorzugter sind
der erste Bremsbelag, der zweite Bremsbelag und jeweils die zwei
Seitenbremsbeläge gleich.
In dieser Ausführungsform
wird nur ein einzelnes (Press-/Sinter-/Form-)Werkzeug benötigt, um alle
Bremsbeläge
eines Mehrscheiben-Bremsbelagsatz herzustellen.
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Eine
Ausführungsform
des Mehrscheiben-Bremsbelagsatzes, aufweisend zwei Seitenbremsbeläge jeweils
mit einer Seitenbremsbelagträgerplatte
und einem Reibbelag, ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste
und/oder zweite Trägerplatte im
Wesentlichen halb so dick ist wie eine der Seitenbremsbelagträgerplatten.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Mehrscheibenbremse bereitgestellt.
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Die
erfindungsgemäße Mehrscheibenbremse
weist mindestens zwei koaxial angeordnete Bremsscheiben (von den
mindestens eine schwimmend gelagert ist), eine Bremszange, die die
mindestens zwei Bremsscheiben umfasst und einen Mehrscheiben-Bremsbelagsatz
auf, wie er vorstehend beschrieben ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von beispielhaften nicht beschränkenden
Ausführungsformen
erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
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1 stellt
eine schematische Querschnittsansicht eine herkömmliche Mehrscheibenbremse dar.
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2 stellt
eine schematische Querschnittsansicht einer Mehrscheibenbremse mit
einem erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelag
dar.
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3 stellt
eine schematische Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelags
dar.
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4 stellt
eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelags
dar.
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5 bis 7 stellten
schematische Längsschnittansichten
weiterer Ausführungsformen von
erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelägen dar.
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8 bis 12 stellten
schematische Querschnittsansichten weiterer Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Bremsbelägen dar.
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Sowohl
in den Figuren als auch in der Beschreibung werden gleiche Bezugszeichen
vewendet, um auf gleiche oder ähnliche
Gegenstände
oder Elemente Bezug zu nehmen.
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1 stellt
eine schematische Querschnittsansicht einer herkömmlichen Mehrscheibenbremse dar.
Um die Klarheit der Zeichnung nicht unnötig zu beschränken, wurden
bei den 1 und 2 die Bremszange
und die Achse (sowie etwaige schwimmende Aufhängungen) weggelassen. Die Seitenbremsbeläge 1 sind
als herkömmliche Bremsbeläge mit jeweils
einer Trägerplatte '6 und einem
einseitig auf der Trägerplatte '6 angeordneten
Reibbelag '4 dargestellt.
Die Reibflächen '5 der Reibbeläge 1 sind den
Bremsscheiben '11 zugewandt,
die gestrichelt und nur teilweise (in Axialrichtung geschnitten)
dargestellt sind. Zwischen den Bremsscheiben '11 ist ein herkömmlicher
Zwischenbremsbelag 1' angeordnet. Der
herkömmliche
Zwischenbremsbelag 1' umfasst eine
Trägerplatte '6, auf der beidseitig
jeweils ein Reibbelag '4 aufgebracht
ist, die jeweils den beiden inneren Flächen der Bremsscheiben 11 zugewandt sind.
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Wird
der Stapel von außen
durch eine nicht gezeigte Bremszange von links und rechts zusammengepresst,
treten jeweils die vier Reibflächen 5 mit den
zwei Bremsscheiben 11 in Kontakt und bremsen die Bremsscheiben
durch die entstehende Reibung.
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2 stellt
eine schematische Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Mehrscheibenbremse
mit einem erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelag
dar. Zur Klarheit werden die erfindungsgemäßen Bremsbeläge mit Ziffer 2 für die Seitenbeläge und mit
Ziffer 3 für
den erfindungsgemäßen Zwischenbelag 3 bezeichnet.
Die Seitenbremsbeläge 2 sind
als herkömmliche
Bremsbeläge
mit jeweils einer Trägerplatte 6 und
einem einseitig auf der Trägerplatte 6 angeordneten
Reibbelag 4 dargestellt. Die Reibflächen 5 der Reibbeläge 1 sind
Bremsscheiben 11 zugewandt, die gestrichelt und nur teilweise
(und in Axialrichtung geschnitten) dargestellt sind. Zwischen den
Bremsscheiben 11 ist ein erfindungsgemäßer Zwischenbremsbelag 3 angeordnet.
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Der
erfindungsgemäße Zwischenbremsbelag 3 umfasst
einen ersten Bremsbelag 33 mit einer ersten Trägerplatte 6,
auf deren Vorderseite 7 ein erster Reibbelag 4 angeordnet
ist.
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Der
erfindungsgemäße Zwischenbremsbelag 3 umfasst
ebenfalls einen zweiten Bremsbelag 33' mit einer zweiten Trägerplatte 6', auf deren
Vorderseite 7' ein
zweiter Reibbelag 4' angeordnet
ist.
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Die
erste Trägerplatte 6 ist
mit der zweiten Trägerplatte 6' durch mindestens
ein Verbindungsmittel 9 verbunden, das so verbindet, dass
der erste und der zweite Reibbelag 4, 4' jeweils nach
außen weisen.
Das Verbindungsmittel 9 ist in 2 als Klebeschicht 101 ausgeführt, die
die beiden Trägerplatten
zusammenhält.
Je nach Wahl des Klebemittels 101 kann das Verbindungsmittel 9 eine
Isolationsschicht 10 zwischen den Trägerplatten 6, 6' bilden. Die
Isolationsschicht 10 kann die ersten und zweiten Bremsbeläge 33, 33' thermisch und/oder
mechanisch voneinander entkoppeln.
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Damit
ist ein Zwischenbremsbelag 3 mit zwei Trägerplatten 6, 6' gebildet, auf
der jeweils ein Reibbelag 4, 4' aufgebracht ist, die jeweils den
beiden inneren Flächen
der Bremsscheiben 11 zugewandt sind.
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Wird
der Stapel von außen
durch eine nicht gezeigte Bremszange von links und rechts zusammengepresst,
treten jeweils die vier Reibflächen 5 der
Bremsbeläge 2 und 3 mit
den zwei Bremsscheiben 11 in Kontakt und bremsen die Bremsscheiben 11 durch
die entstehende Reibung.
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3 stellt
eine schematische Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelags
dar. Im Gegensatz zu dem Zwischenbremsbelag 3 von 2 ist der
Zwischenbremsbelag 3 von 3 mit einem
anderen Verbindungsmittel 9 versehen. Das Verbindungsmittel 9 ist
als Klammern 99 ausgeführt,
die die ersten und zweiten Trägerplatten 6, 6' jeweils der
ersten und zweiten Bremsbeläge
umgreifen. Eine Isolationsschicht 10 ist zwischen den Trägerplatten 6, 6' in entsprechenden
Vertiefungen gehalten. Durch die Vertiefungen und die Klammern 99 kann
die Isolationsschicht 10 nicht aus dem Zwischenbremsbelag 3 heraustreten.
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Vorzugsweise
können
die Klammern 99 in entsprechende nicht gezeigte Ausnehmungen
der Trägerplatten 6, 6' versenkt sein,
sodass sie nicht über
die Außenkontur
der ersten bzw. zweiten Trägerplatte 6, 6' überstehen.
Die Klammern 99 können ebenfalls
in entsprechende nicht gezeigte Ausnehmungen der Trägerplatten 6, 6' versenkt sein,
wobei die Vorderseiten 7, 7' der ersten bzw. zweiten Trägerplatte 6, 6' überstehen.
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Es
ist ebenfalls vorgesehen, Vorsprünge oder
Vertiefungen an der ersten bzw. zweiten Trägerplatte 6, 6' zu schaffen,
hinter die die Klammern 99 greifen können und die verhindern, dass
die Klammern 99 leicht nach außen abrutschen können
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4 stellt
eine schematische Querschnittsansicht einer weitern Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelags
dar. Im Gegensatz zu dem Zwischenbremsbelag 3 von 3 ist der
Zwischenbremsbelag 3 von 3 mit einem
anderen Verbindungsmittel 9 versehen. Als Verbindungsmittel 9 werden
Schrauben 63 verwendet, die durch die ersten und zweiten
Trägerplatten 6, 6' durchgehen.
Die Isolationsschicht 10 wird durch Vorsprünge die
sich über
den Rand der Trägerplatten 6, 6' erstrecken,
gehalten. Die Trägerplatten 6, 6' können auch
in entsprechenden Vertiefungen in der Isolationsschicht 10 gehalten
werden, sodass Isolationsschicht 10 nicht aus dem Zwischenbremsbelag 3 heraustreten
kann. Es ist ebenfalls vorgesehen, dass die Zwischenschicht oder
Isolationsschicht 10 mit Ausnehmungen versehen ist, durch
die die Schrauben 63 greifen.
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Die
Schrauben 63 können
ebenfalls in entsprechende nicht gezeigte Ausnehmungen der Trägerplatten 6, 6' versenkt sein,
sodass sie nicht über die
Vorderseiten 7, 7' der
ersten bzw. zweiten Trägerplatte 6, 6' überstehen.
Es ist ebenfalls vorgesehen, dass eine der Trägerplatten mit (mindestens)
einem Gewinde versehen ist, mit dem die erste und die zweite Trägerplatte
durch Schrauben 63 (ohne Muttern) miteinander verbunden
werden können.
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5 bis 7 stellten
schematische Längsschnittansichten
weiterer Ausführungsformen von
erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelägen dar.
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5 stellt
eine schematische Längsschnittansicht
durch den Zwischenbremsbelag von 3 dar, wie
er in einem Belagschacht 32 einer Bremszange eingesetzt
ist. Die Blickrichtung ist auf die Rückseite eines der Bremsbeläge 33, 33' gerichtet, wobei
der Reibbelag 4, 4',
der hinter der Rückenplatte 6, 6' verborgen ist,
lediglich gepunktet angedeutet ist. Der Zwischenbelag wird mittels
einer Niederhaltefeder 36 in dem Belagschacht gehalten.
Der Zwischenbremsbelag ist entlang zwischen den Trägerplatten
in einer Ebene parallel zu der Ebene der Bremsscheibe längs geschnitten.
In der Trägerplatte 6, 6' sind Befestigungselemente 30 für Zubehör wie Temperatur-
oder Verschleißsensoren (nicht
gezeigt) angebracht.
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Zwei
Isolationselemente 82 sind in (mindestens) eine entsprechende
Vertiefung 82 in (mindestens einer der) Trägerplatten 6, 6' eingelegt und
gehalten. Durch die Vertiefungen und die Klammern 99 können die
Isolationselemente nicht aus dem Zwischenbremsbelag 3 heraustreten.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelags ähnlich der von 5.
Der Schnitt und die Blickrichtung entspricht der von 5.
Im Unterschied zu der Ausführung
con 5 sind die Verbindungselemente 9 (bzw.
Klammern) direkt als Vorsprünge
oder Laschen 91 aus der Rückenplatte geformt. Zum Verbinden
der ersten und zweiten Bremsbeläge
müssen
die Laschen 91 jeweils einfach um die jeweils andere Rückenplatte
herumgebogen werden, wie es durch die gepunktet dargestellten Laschen
des (weggeschnittenen und) nicht dargestellten anderen Reibbelag
angedeutet ist.
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7 zeigt
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zwischenbremsbelags ähnlich der von 5.
Der Schnitt und die Blickrichtung entspricht der von 5.
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Im
Gegensatz zu den vorherigen Ausführungsformen
ist in dem Zwischenbremsbelag keine Isolationsschicht 82 oder
Zwischenschicht 10 vorgesehen. Die Rückseite der ersten und zweiten
Bremsbeläge 6, 6' sind mit Kühlrippen 42 versehen
(die hier gleichzeitig als Druckverteilende Struktur 84 dienen). Es
sind verschiedene Konfigurationen von Kühlrippen 42 dargestellt,
die symmetrisch oder unsymmetrisch sind. Die durchgezogenen Linien
zeigen dabei Kühlrippen
oder Strukturen, die sich aus der Zeichenebene erheben. Die gestrichelten
Linien sollen Kühlrippen 42 darstellen,
die dem nicht dargestellten (weggeschnittenen) Bremsbelag zugeordnet
sind und die sich von oben in die Zeichenebene erstrecken.
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Wie
in 5 sind die ersten und zweiten Bremsbeläge durch
Klammern 99 als Verbindungsmittel 9 verbunden.
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Es
ist ebenfalls vorgesehen, die ersten und zweiten Bremsbeläge durch
Verkleben der Kühlrippen 42 miteinander
oder mit den Trägerplatten 6, 6' zu verbinden.
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Es
ist ebenfalls vorgesehen, die ersten und zweiten Bremsbeläge durch
Ineingriffstellen der Kühlrippen 42 der
beiden Trägerplatten 6, 6' (beispielsweise
durch Verbiegen der Kühlrippen 42 gegeneinander)
miteinander zu verbinden.
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8 zeigt
eine mögliche
Querschnittsansicht der Ausführungsform
von 7. Der Schnitt und die Blickrichtung entspricht
der von 7. Die Rückseite der ersten und zweiten
Bremsbeläge 6, 6' sind mit Kühlrippen 42 versehen
(die hier gleichzeitig als druckverteilende Struktur 84 dienen).
Die Kühlrippen 42 greifen
ineinander sodass Luftkanäle 100 gebildet
werden. Die dargestellte Konfiguration von Kühlrippen 42 entspricht
beispielsweise dem durch die Strichpunklinie von 7 dargestellten
Schnitt. Bei der dargestellten Konfiguration werden die Trägerplatten 6, 6' durch die Form
der äußeren Rippen gegeneinander
ausgerichtet. Da die Schnittlinie in 7 außermittig
geführt
ist, kann auch die dargestellte Struktur aus gleichen Bremsbelägen zusammengesetzt
werden. Da die Figuren lediglich schematisch dargestellt sind, wurde
zur Klarheit darauf verzichtet, die in 7 zu erkennende
Krümmung der
Kühlrippen 42 bzw.
die Luftkanäle 100 darzustellen.
Die Kühlrippen
können
ebenso gut als Pfosten ausgeführt
werden, um die Luftdurchlässigkeit
der Luftkanäle
bzw. der Luftkammer zu erhöhen.
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Im
Gegensatz zu der in 7 dargestellten Ausführungsform
können
die Luftkanäle
auch ganz anders verlaufen. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass
die Luftkanäle
insbesondere nicht einen konstanten Querschnitt und nicht eine konstante Querschnittsfläche aufweisen
müssen.
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9 bis 11 zeigen
Ausführungsformen eines
innen belüfteten
Bremsbalgs mit Luftkanälen 100.
In 9 verlaufen die Luftkanäle durch die Trägerplatte 6.
In 10 verlaufen die Luftkanäle zwischen der Trägerplatte 6 und
dem Reibbelag 4. In 11 verlaufen
die Luftkanäle
durch den Reibbelag 4.
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Es
ist anzumerken, dass auch Kombinationen der dargestellten Ausführungsformen
möglich sind.
Es ist insbesondere möglich,
die Ausführungsformen
der 9 und 11 miteinander zu kombinieren,
wobei Luftkanäle
sowohl in der Trägerplatte als
auch in dem Reibbelag vorgesehen sind.
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In 12 ist
eine Ausführungsform
eines Bremsbelags dargestellt, die sowohl eine geteilte Trägerplatte 6, 6' als auch zwei
Reibbeläge 4, 4' verwendet.
Die dargestellte Ausführungsform
kann als Alternative zu den in den 8 und/oder 9 dargestellten
Ausführungsformen
betrachtet werden. Zusätzlich
kann die Ausführungsform
von 12 mit einer (nicht dargestellten) Isolationsschicht
versehen sein, die sich im Wesentlichen eben zwischen den Trägerplatten 6, 6' erstrecken
kann (wie in 2 bis 4 dargestellt).
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Es
ist vorgesehen dass auch alle nicht explizit genannten Kombinationen
von Verbindungsmitten, Trägerplattenstrukturen,
Luftkanälen
und Zwischenlagen ebenfalls als offenbart zu betrachten sind.