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Die
Erfindung betrifft eine Durchführung
für Kabel-
oder Stromschienen einer Stromverteilereinheit.
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Bei
Stromverteilereinheiten insbesondere in Form von Niederspannungs-Schaltfeldern
oder Niederspannungs-Schaltschränken ist
es erforderlich, im Dach- oder Bodenbereich Kabel oder Stromschienen
durch eine den Anlagenraum begrenzende Umhüllung (Verkleidung) zu führen.
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Dabei
muss beim Durchführen
der Kabel- oder Stromschienen durch die Umhüllung ein vorgegebener Schutzumfang
eingehalten werden, der für die
Stromverteilereinheit durch eine Schutzart vorgegeben ist. In bekannter
Weise beinhaltet der Schutzumfang den Schutz von Personen gegen
das Berühren
unter Spannung stehender Teile und den Schutz elektrischen Betriebsmittel
gegen das Eindringen von festen Körpern und von Wasser bei Gehäusen und Kapselungen
(DIN VDE 0470-1). Die Schutzart wird international durch eine Kombination
von Buchstaben (IP = international protection) und Kennziffern ausgedrückt. Einer
erste der Kennziffern definiert dabei den Berührungs- und Fremdkörperschutz
und eine zweite der Kennziffern definiert den Wasserschutz.
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Daher
sind bei Stromverteilereinheiten für die Durchführung von
Kabeln oder Stromschienen üblicherweise
zwei Umhüllungskomponenten
notwendig. Eine belüftete
erste Komponente dient dem Fremdkörperschutz und eine zweite
Komponente dient dem Wasserschutz, insbesondere dem Tropfwasserschutz.
Diese beiden Komponenten sind üblicherweise übereinander
aufgebaut.
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Die
benötigten
Kabel oder Stromschienen sind durch die beiden genannten Komponenten
zu führen
und dabei ist die jeweilige Schutzart einzuhalten.
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Aus
der Praxis ist eine Durchführung
für Kabel
oder Stromschienen in Stromverteilereinheiten gemäß der 1 bekannt.
Diese bekannte Durchführung
besteht aus
- – einem am Gerüst der Stromverteilereinheit
zu befestigenden Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil,
das mit einer ersten Durchführungsöffnung zur
Durchführung
der Kabel oder Stromschienen versehen ist,
- – einem
in vorgegebenem Abstand über
dem Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil
angeordneten Wasserschutz-Umhüllungsteil,
das mit einer zweiten Durchführungsöffnung zur
Durchführung der
Kabel oder Stromschienen versehen ist und
- – einem
durch Wandabschnitte gebildeten Verbindungsschacht, der die erste
Durchführungsöffnung mit
der zweiten Durchführungsöffnung verbindet.
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Bei
dieser bekannten Durchführung
werden drei separate Schutz-Komponenten auf das Gerüst aufgebaut.
Eine erste Schutz-Komponente in Form des ersten Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils
für die
Schutzart IP20-IP40 (maximal 12,5 mm bis mindestens 1 mm Fremdkörperschutz),
eine zweite Schutz-Komponente
in Form des Wasserschutz-Umhüllungsteils
für die
Schutzart IPX1-IPX2 (Tropfwasser im Einfaltswinkel senkrecht bis
15°) und
eine dritte Schutz-Komponente in Form des Verbindungsschachtes.
Dabei ist der Verbindungsschacht, welcher unterhalb der zweiten
Schutz-Komponente liegt, in der Schutzart IP20-IP40 (maximal 12,5
mm bis mindestens 1 mm Fremdkörperschutz) – also in
der gleichen Schutzart wie die erste Schutz-Komponente – ausgeführt.
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Da
die Durchführungsöffnungen
für verschiedene
Anwendungen verschiedene Größen (verschiedene
Breiten und verschiedenen Tiefen) haben müssen, muss dementsprechend
auch der Verbindungsschacht in diesen verschiedenen Größen bereitgestellt
werden.
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Ausgehend
von einer Durchführung
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 (1)
liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, die Varianten bzw. Teilevielfalt
der Durchführung
zu verringern.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass erste der Wandabschnitte des Verbindungsschachtes, als integraler
Bestandteil des Wasserschutz-Umhüllungsteils
oder als integraler Bestandteil des Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils ausgebildet
sind. – Es
ist also vorgesehen, die dritte Schutz-Komponente in Form des Verbindungsschachtes
weitestgehend in eine der beiden anderen Schutz-Komponenten zu integrieren.
Dies ermöglicht es
im Weiteren den Verbindungsschach dadurch zu vervollständigen,
dass zweite Wandabschnitte des Verbindungsschachtes von Verbindungsteilen
gebildet sind, die die ersten Wandabschnitte verbinden und die separat
zu den Umhüllungsteilen
als Gleichteile ausgebildet sind. – Dabei kann der Verbindungsschacht
quaderförmig
sein, wobei seine Seiten von den ersten Wandabschnitten und seine
Ecken von den zweiten Wandabschnitten gebildet werden.
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Die
benötigten
Verbindungsteile können
insbesondere auch unabhängig
von der Dimension der Durchführungsöffnungen
alle immer gleich ausgebildet sein.
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Bei
einer bevorzugter Ausgestaltung der neuen Durchführung sind die ersten Wandabschnitte des
Verbindungsschachtes von abgebogenen ersten Teilflächen des
Wasserschutz-Umhüllungsteils
ausgebildet, wobei in vorteilhafter Weise an dem Verbindungsschacht
Stützflächen zum
Abstützen
an dem Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil
vorgesehen sein können,
die als abgebogene zweite Teilflächen
des Wasserschutz-Umhüllungsteils
ausgebildet sind.
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In
gleicher Weise können
die ersten Wandabschnitte aber auch als abgebogene erste Teilflächen des
Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils ausgebildet
sein, wobei dann in vorteilhafter Weise an dem Verbindungsschacht
Stützflächen zum
Abstützen
an dem Wasserschutz-Umhüllungsteil
vorgesehen sein können,
die als abgebogene zweite Teilflächen
des Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils ausgebildet
sind.
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Bei
diesen bevorzugten Ausgestaltungen wird demnach aus dem verlorenen
Material der Durchführungsöffnung des
Wasserschutz-Umhüllungsteils
oder des Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils
die Funktion des Verbindungsschachtes nahezu vollständig ausgebildet.
Der Teil des Verbindungsschachtes, der von den Verbindungsteilen
gebildet ist hat nur einen geringen Anteil am gesamten Materialaufwand.
Der Materialaufwand zur Fertigung der Durchführung wird dadurch erheblich
gesenkt.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der neuen Durchführung ist
vorgesehen, zum Abbiegen der Teilflächen materialreduzierende Biegezonen vorzusehen,
welche die Umformkraft bis auf Handkraft reduzieren. – Diese
Biegezonen können
vorbestimmte Biegelinie sein, die beispielsweise von Perforationen,
insbesondere in Form zueinander versetzt angeordneter Langlöcher gebildet
sind.
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Die
neue Durchführung
ist zum Durchführung
von Kabeln oder Stromschienen durch das Dach- oder den Boden von
Stromverteilereinheit sehr gut geeignet, da durch die Teilintegration des
Verbindungsschachtes in das Wasserschutz-Umhüllungsteil bzw. das Fremdkörperschutz-Umhüllungsteiles der
Schutzumfang der Stromverteilereinheit auf einfache Weise nicht
nur eingehalten sondern sogar verbessert werden kann.
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Die
Erfindung soll nachfolgend zum besseren Verständnis anhand eines in der Zeichnung
dargestellten, den Schutzumfang der Erfindung nicht einschränkenden
Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Dabei zeigen:
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1 einen
Ausschnitt einer Stromverteilereinheit in Form eines Niederspannungs-Schaltfeldes, mit
Rahmen und Umhüllung,
bei der der das Dach der Stromverteilereinheit bildende Teil der
Umhüllung durch
eine aus der Praxis bekannten Durchführung für Kabel oder Stromschienen
gebildet ist und
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2 bis 4 Ausschnitte
einer weiteren Stromverteilereinheit in Form eines Niederspannungs-Schaltfeldes bei
der der das Dach bildende Teil der Umhüllung durch eine erfindungsgemäße Durchführung für Kabel
oder Stromschienen gebildet ist,
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Die 1 zeigt
eine aus der Praxis bekannte Stromverteilereinheit 1 in
Form eines Schaltfeldes einer in der Stromverteilertechnik auch
als Punktverteiler bekannten Schaltanlage. Das Schaltfeld weist
ein aus Profilen gebildetes Gerüst
(Rahmen) 2 und eine Umhüllung 3 für das Gerüst auf.
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Von
der Umhüllung 3 sind
zwei vertikal verlaufende Seitenwände 4 und 5 in
Form von Beplankungsblechen und eine das Dach der Stromverteilereinheit
bildende Durchführung 6 für nicht
weiter dargestellte Kabel oder Stromschienen zu sehen.
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Die
Durchführung 6 besteht
aus einem am Gerüst 2 der
Stromverteilereinheit befestigten Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 7,
einem Wasserschutz-Umhüllungsteil 8 und
einem Verbindungsschacht 9.
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Dabei
ist das Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 7 mit
einer ersten Durchführungsöffnung 10 zur
Durchführung
nicht weiter dargestellter Kabel oder Stromschienen versehen, und
das Wasserschutz-Umhüllungsteil 8 weist
eine zweite Durchführungsöffnung 11 zur
Durchführung
der Kabeln oder der Stromschienen auf und ist in vorgegebenem Abstand 12 über dem
Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 7 angeordnet.
Der Verbindungsschacht 9, der durch Wandabschnitte gebildet
ist, verbindet die erste Durchführungsöffnung 10 mit
der zweiten Durchführungsöffnung 11.
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Im
Gegensatz zu dieser bekannten Durchführung 6 ist bei der
in den 2 bis 4 dargestellten und im Weiteren
beschriebenen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Durchführung der Verbindungsschacht
im Wesentlichen in das Wasserschutz-Umhüllungsteil integriert.
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Figürlich nicht
dargestellt ist eine andere Ausführungsform
der neuen Durchführung,
bei der der Verbindungsschacht nicht in das Wasserschutz-Umhüllungsteil,
sondern – in
ansonsten gleicher Weise – in
das Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil
integriert ist.
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Die 2 bis 4 zeigen
eine Stromverteilereinheit 101 in Form eines Schaltfeldes
einer Schaltanlage. Auch hier weist das Schaltfeld ein aus Profilen
gebildetes Gerüst
(Rahmen) 102 und eine Umhüllung 103 für das Gerüst auf.
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Von
der Umhüllung 103 ist
nur eine das Dach der Stromverteilereinheit bildende Durchführung 106 für Kabel
oder Stromschienen zu sehen.
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Die
Durchführung 106 besteht
aus einem am Gerüst 102 der
Stromverteilereinheit befestigten Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107,
einem Wasserschutz-Umhüllungsteil 108 und
einem Verbindungsschacht 109.
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Auch
hier sind das Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 mit
einer ersten Durchführungsöffnung 110 und
das Wasserschutz-Umhüllungsteil 108 mit
einer zweiten Durchführungsöffnung 111 versehen,
die der Durchführung
nicht weiter dargestellter Kabel oder Stromschienen dienen. Der
Verbindungsschacht 109, der durch Wandabschnitte gebildet
ist, verbindet die erste Durchführungsöffnung 110 mit
der zweiten Durchführungsöffnung 111.
Dabei ist der Verbindungsschacht quaderförmig. Er weist also einen quadratischen
Querschnitt auf.
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Das
Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 dient
dem Berührungs-
und Fremdkörperschutz
gemäß der Schutzart
IP20-IP40 und das Wasserschutz-Umhüllungsteil 108, das
in vorgegebenem Abstand 112 über dem Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 angeordneten
ist, dient dem Wasserschutz gemäß der Schutzart
IPX1-IPX2.
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Aus
dem verlorenen Material der zweiten Durchführungsöffnung 111 des Wasserschutz-Umhüllungsteils 8 sind
entlang erster Biegezonen 113, 114, 115 und 116 erste
Teilflächen 117, 118, 119 und 120 in
Richtung des Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils 107 abgebogen,
die erste der Wandabschnitte – und
zwar die Seitenflächen – des Verbindungsschachtes
bilden.
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Jeweils
an den Enden der ersten Teilflächen, die
dem Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils 107 zugewandt
sind, sind entlang zweiter Biegezonen 121, 122, 123 und 124 zweite
Teilfläche 125, 126, 127 und 128 aus
dem verlorenen Material der zweiten Durchführungsöffnung 111 abgebogen.
Diese zweiten Teilflächen
bilden Stützflächen zum
Abstützen
des Verbindungsschachtes 109 an der dem Wasserschutz-Umhüllungsteil 8 abgewandten
Seite des Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils 107.
Dadurch, dass die zweiten Teilflächen
(Stützflächen) des
Wasserschutz-Umhüllungsteils 8 das
Fremdkörperschutz-Umhüllungsteils 107 hintergreifen,
ist das Wasserschutz-Umhüllungsteil 8 sicher
an das Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 geklemmt.
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Die
Biegezonen 113, 114, 115 und 116 sowie 121, 122, 123 und 124 sind
Perforationen, die von zueinander versetzt angeordneter Langlöcher gebildet sind.
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Eckkanten
des Verbindungsschachtes sind durch vier separate, als Gleichteile
ausgebildete Verbindungsteile 130 gebildet. Diese vier
Verbindungsteile sind über
abgebogene Laschen, die Innenkante der ersten Durchführungsöffnung 110 zangenartig übergreifen,
an das Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 geklemmt
und über
erste Schraubverbindungen (dargestellt sind nur Durchgangsöffnungen 131 zur
Aufnahme von Verbindungsschrauben) an dem Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 befestigt. Die
Verbindungsteile 130 vervollständigen damit den Verbindungsschacht 109,
indem Sie über
zweite Schraubverbindungen (auch hier sind nur Durchgangsöffnungen 133, 134 zur
Aufnahme von Verbindungsschrauben dargestellt) mit den durch die
ersten Teilflächen 117, 118, 119 und 120 gebildeten
Seitenwänden
verbunden sind.
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Zum
weiteren Abstützen
der Ecken des Wasserschutz-Umhüllungsteil 108 an
dem Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 sind
zusätzlich
vier Stützkomponenten 135 vorgesehen,
die ebenfalls als Gleichteile ausgebildete und über dritte Schraubverbindungen
(zu sehen sind wiederum nur Durchgangsöffnungen 136 zur Aufnahme
von Verbindungsschrauben) mit dem Fremdkörperschutz-Umhüllungsteil 107 und
dem Gerüst 102 verbunden
sind.
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Sofern
keine Kabel oder Stromschienen durch die neue Durchführung 106 geführt werden, wird
die zweite Durchführungsöffnung 111 des
Wasserschutz-Umhüllungsteils 108 von
oben mit einem Deckel 137 verschlossen. Dabei wird der
Deckel 137 über
vierte Schraubverbindungen (zu sehen sind wiederum nur Durchgangsöffnungen 138, 139 zur Aufnahme
von Verbindungsschrauben) an dem Wasserschutz-Umhüllungsteil 108 fixiert.