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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Bewegung eines
Auswahlelements innerhalb einer im Wesentlichen matrixbasiert organisierten
Bedienoberfläche durch Auswertung von durch ein berührempfindliches
Eingabefeld erfassten Fingerbewegungen eines Bedieners.
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Ein
solches Verfahren ist beispielsweise bekannt aus der
DE 103 18 713 A1 . Als Sonderfall
einer matrixbasiert organisierten Bedienoberfläche kann ein
Auswahlelement bei einem gattungsgemäßen Verfahren
insbesondere durch eine Liste einer menübasierten Bedienstruktur
bewegt werden.
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In
konventionellen Systemen der eingangs genannten Gattung entspricht
die Bewegung des Auswahlelements hinsichtlich ihrer Richtung im
Wesentlichen der Richtung der Fingerbewegung. Dabei stellt sich
im Falle sehr langer Listen und/oder sehr kleiner Eingabefelder
oft das Problem, dass der Finger des Bedieners durch die Fingerbewegung
bereits am Rand des Eingabefelds angelangt ist bevor das Auswahlelement
das Listenende erreicht hat. Um die Bewegung des Auswahlelements
durch die Liste in der gewünschten Richtung fortsetzen
zu können, muss der Benutzer dann umständlich
den Finger vom Eingabefeld abheben und an anderer, weiter vom Rand
entfernter Stelle wieder aufsetzen. Bei besonders langen Listen
kann sogar eine mehrfache Wiederholung dieses Vorgangs erforderlich
sein.
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Als
eine Abhilfemaßnahme ist es etwa von tragbaren MP3-Playern
bekannt, die Bewegung eines Auswahlelements innerhalb einer Liste
anhand der Drehrichtung einer im Wesentlichen kreisförmigen
Fingerbewegung festzulegen. Hierzu ist es beispielsweise bekannt,
ein ringförmiges Eingabefeld vorzusehen, durch dessen Form
der Bediener in der Ausführung der kreisförmigen
Fingerbewegung unterstützt wird. Nachteilig an solchen
Verfahren ist die Gefahr, dass der Bediener im Irrtum über
die Zuordnung zwischen der Drehrichtung der Fingerbewegung und der
daraus folgenden Richtung der Bewegung des Auswahlelements (z. B.
kann eine Fingerbewegung im Uhrzeigersinn eine Bewegung des Auswahlelements „nach
unten" zur Folge haben, eine Fingerbewegung gegen den Uhrzeigersinn
hingegen eine Bewegung des Auswahlelements „nach oben")
zunächst eine Bewegung des Auswahlelements in der gerade
nicht gewünschten Auswahlrichtung kommandiert.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches
die Gefahr von Fehlbedienungen verringert.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
eine Auswahlbewegungsrichtung des Auswahlelements am Anfang einer
detektierten Fingerbewegung in Abhängigkeit von der anfänglichen
Richtung der Fingerbewegung festgelegt. Die Auswahlbewegungsrichtung
wird dann im weiteren Verlauf der Auswahlbewegung unabhängig
von der späteren Richtung der Fingerbewegung beibehalten.
Weitere charakteristische Größen der Auswahlbewegung,
insbesondere Ausmaß und/oder Geschwindigkeitsbetrag der
Auswahlbewegung, werden indes in an sich bekannter Weise anhand
des Ausmaßes und/oder des Geschwindigkeitsbetrags der detektierten
Fingerbewegung bestimmt.
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Die
Erfindung erlaubt es einem Bediener, ein Auswahlelement ohne Restriktionen
durch die Abmessungen des Eingabefelds beliebig lange und beliebig
weit (bzw. bis zum Listenende) in der eingeschlagenen Auswahlrichtung
durch die Bedienoberfläche zu bewegen.
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Durch
eine für einen Bediener intuitiv verständliche
Festlegung der Auswahlbewegungsrichtung anhand der anfänglichen
Richtung der Fingerbewegung können Fehlbedienungen wirkungsvoll vermieden
werden.
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Vorzugsweise
wird die Auswahlbewegungsrichtung hierzu festgelegt als die vorrangige
Richtung der Fingerbewegung zu Beginn der detektierten Fingerbewegung.
Ist die Fingerbewegung des Bedieners also beispielsweise anfänglich
im Wesentlichen „nach unten" auf dem Eingabefeld gerichtet,
so wird als Auswahlbewegungsrichtung vorzugsweise ebenfalls die
Richtung „nach unten" festgelegt. Dies entspricht der üblichen
Erwartungshaltung eines Bedieners.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren setzt die Verwendung
eines berührempfindlichen Eingabefelds voraus, mit dessen
Hilfe Fingerbewegungen detektierbar sind. Typischerweise legt der
Bediener zur Eingabe von Bedienkommandos einen Finger auf das berührempfindliche
Eingabefeld auf und streicht mit diesem Finger über das
Eingabefeld. Aus dem Stand der Technik sind Verfahren zur Detektion
einer solchen Fingerbewegung bekannt, insbesondere Verfahren zur
Bestimmung der Richtung, des Ausmaßes, der Geschwindigkeit,
der Beschleunigung einer solchen Fingerbewegung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst
zu Beginn einer von dem Eingabefeld erfassten Fingerbewegung ein
Startabschnitt dieser Fingerbewegung bestimmt. Der Startabschnitt
kann nach räumlichen und/oder zeitlichen Kriterien definiert
werden. Der Startabschnitt kann beispielsweise bestimmt werden als
derjenige Abschnitt der Fingerbewegung, der vom detektierbaren Beginn
einer erfassten Fingerbewegung, beispielsweise dem Aufsetzen des
Fingers auf das Eingabefeld, bis zur Zurücklegung einer
vorgegebenen Pfadlänge der Fingerbewegung reicht. Beispielsweise
kann der Startabschnitt festgelegt sein als derjenige Abschnitt
einer Fingerbewegung, der vom Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld
bis zum Zurücklegen einer tatsächlichen Fingerbewegungsstrecke
von 5 Millimetern reicht. Statt der tatsächlichen Pfadlänge
der Fingerbewegung kann beispielsweise auch die zurückgelegte
Strecke entlang einer vorgegebenen Achse (z. B. waagrecht) oder
mehreren vorgegebenen Achsen (waagrecht und senkrecht) ausgewertet
werden. Als zeitliches Kriterium kann der Ablauf einer vorgegebenen
Zeitspanne seit dem Beginn der Fingerbewegung herangezogen werden.
Beispielsweise kann der Startabschnitt festgelegt sein als derjenige
Abschnitt einer Fingerbewegung, der vom Zeitpunkt der ersten detektierbaren
Bewegung des Fingers nach dem Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld
bis zum Ablauf von 50 Millisekunden nach diesem Ereignis reicht.
Auch eine Kombination solcher räumlicher und zeitlicher
Kriterien kann vorteilhaft sein, beispielsweise eine ODER-Verknüpfung
eines zeitlichen und eines räumlichen Kriteriums.
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Aus
der Fingerbewegung im Startabschnitt wird zumindest eine Richtungsmessgröße
betreffend eine räumliche Richtung der Fingerbewegung im Startabschnitt
bestimmt. Vorzugsweise ist die Richtungsmessgröße
definiert als die vorrangige Richtung der Fingerbewegung im Startabschnitt.
Beispielsweise kann bei einer listenbasierten Bedienoberfläche
eine der beiden Fingerbewegungsrichtungen „nach oben" oder „nach
unten" als Richtungsmessgröße aus der Fingerbewegung
im Startabschnitt abgeleitet werden. Bei einer Bedienoberfläche
auf Basis einer zweidimensionalen Tabelle kann eine der vier Fingerbewegungsrichtungen „nach oben", „nach
unten", „nach links" oder „nach rechts" als Richtungsmessgröße
aus der Fingerbewegung im Startabschnitt abgeleitet werden. Die
vorrangige Richtung der Fingerbewegung kann beispielsweise durch
Mittelwertbildung und/oder Integration bzw. Aufsummierung von Bewegungssignalen
im Startabschnitt und/oder durch einen Vergleich der absoluten Fingerpositionen
zu Beginn und Ende des Startabschnitts bestimmt werden.
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Die
Verfahrensschritte der Bestimmung des Startabschnitts und der Bestimmung
der Richtungsmessgröße können gemäß einer
besonders einfach realisierbaren Ausführungsform des Verfahrens
zusammengefasst werden, indem die räumliche Richtung der
ersten detektierbaren Bewegung des Fingers nach dem Aufsetzen des
Fingers auf das Eingabefeld bzw. die Hauptkomponente dieser räumlichen Richtung
als Richtungsmessgröße verwendet wird. Der Startabschnitt
entspricht dann gewissermaßen dem ersten Zeitschritt für
den eine Fingerbewegung detektierbar ist. Durch einen umfassenderen
Startabschnitt können jedoch, insbesondere bei Verwendung
eines sehr empfindlichen Eingabefelds, negative Einflüsse
eines insbesondere in Kraftfahrzeugen typischen Tremors des Fingers
des Bedieners verringert werden.
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Anhand
der zumindest einen Richtungsmessgröße wird eine
Auswahlbewegungsrichtung des Auswahlelements festgelegt. Wie oben
bereits erwähnt, erfolgt dies vorzugsweise in intuitiv
verständlicher Art und Weise, beispielsweise derart, dass
die Auswahlbewegungsrichtung der vorrangigen Richtung der Fingerbewegung
im Startabschnitt entspricht. Von einer solchen unmittelbaren Entsprechung
kann jedoch auch bewusst abgewichen werden. Beispielsweise kann
bei einer listenbasierten Bedienoberfläche eine vorrangige
Fingerbewegung im Startabschnitt „nach rechts" in eine
Auswahlbewegungsrichtung „nach unten" umgesetzt werden.
Auch eine solche Umsetzung entspricht insbesondere in Ländern
und Kulturkreisen, in denen die typische Leserichtung innerhalb
einer Zeile von links nach rechts sowie zeilenweise von oben nach
unten festgelegt ist, dem intuitiven Verständnis des Bedieners.
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Nachdem
die Auswahlbewegungsrichtung wie beschrieben festgelegt ist, hat
der Bediener bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Möglichkeit, die Bewegung des Auswahlelements in einem
auf den Startabschnitt folgenden Fortsetzungsabschnitt in dieser
Auswahlbewegungsrichtung fortzusetzen. Dabei wird das Auswahlelement
innerhalb der Bedienoberfläche entsprechend dem Ausmaß und/oder dem
Geschwindigkeitsbetrag einer Fortsetzung der Fingerbewegung in dem
Fortsetzungsabschnitt, jedoch unabhängig von der Richtung
der Fingerbewegung in diesem Fortsetzungsabschnitt, in der Auswahlbewegungsrichtung
bewegt. Mit anderen Worten bestimmen sich die quantitativen Größen
der weiteren Bewegung des Auswahlelements in der Auswahlbewegungsrichtung
nach der anfänglichen Festlegung dieser Auswahlbewegungsrichtung
ausschließlich in Abhängigkeit von quantitativen
Größen der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt.
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Der
Bediener ist somit nicht durch begrenzte Abmessungen des Eingabefelds
beeinträchtigt, da er die Fingerbewegung in beliebiger
Richtung fortsetzen kann, um das Auswahlelement weiter in der Auswahlbewegungsrichtung
zu bewegen. Beispielsweise kann der Bediener mit im Wesentlichen
kreisförmigen Fingerbewegungen mit beliebiger Drehrichtung im
Fortsetzungsabschnitt eine Fortführung der Bewegung des
Auswahlelements in der anfänglich ausschließlich
anhand der Fingerbewegung im Startabschnitt festgelegten Auswahlbewegungsrichtung kommandieren.
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Je
nach Ausführungsform der Erfindung kann die Fingerbewegung
im Startabschnitt hinsichtlich der Bewegung des Auswahlelements
ausschließlich der Festlegung der Auswahlbewegungsrichtung
dienen oder bereits selbst eine tatsächliche Bewegung des
Auswahlelements zur Folge haben. Bei einem sehr eng definierten
Startabschnitt ergibt sich aus der Wahl der erstgenannten oder der
zweitgenannten Variante faktisch ein nur sehr geringer Unterschied.
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Die
Quantität (insbesondere Ausmaß und/oder Geschwindigkeitsbetrag,
gegebenenfalls aber auch Beschleunigungsbetrag) der weiteren Bewegung
des Auswahlelements in der Auswahlbewegungsrichtung kann nach der
anfänglichen Festlegung dieser Auswahlbewegungsrichtung
in Abhängigkeit von quantitativen Größen
(insbesondere Ausmaß und/oder Geschwindigkeitsbetrag, gegebenenfalls
aber auch Beschleunigungsbetrag) der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt
in an sich bekannter Weise erfolgen. Dabei können ballistische
Algorithmen Anwendung finden, die beispielsweise im Zusammenhang
mit Eingabegeräten (z. B. Mouse, Touchpad, ...) für
tragbare Computer bekannt sind.
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Vorzugsweise
wird die Bewegung des Auswahlelements in der Auswahlbewegungsrichtung
solange entsprechend den quantitativen Größen
der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt fortgesetzt bis entweder
das Auswahlelement einen Rand der matrixbasiert organisierten Bedienoberfläche
(z. B. das Ende einer Liste) erreicht hat oder der Fortsetzungsabschnitt
selbst beendet ist.
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Das
Ende des Fortsetzungsabschnitts kann sich insbesondere daraus ergeben,
dass ein Endereignis der erfassten Fingerbewegung detektiert wird.
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Dieses
Endereignis der erfassten Fingerbewegung kann beispielsweise definiert
sein als ein Abheben des Fingers von dem berührempfindlichen Eingabefeld.
Jede Fingerbewegung nach einem anschließenden erneuten
Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld wird dann als eigenständige
neue Fingerbewegung behandelt. Insbesondere wird für diese
neue Fingerbewegung ein eigener Startabschnitt bestimmt.
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Als
ein mögliches Endereignis der erfassten Fingerbewegung
kann auch definiert sein ein bewegungsloses Verweilen des Fingers
auf dem berührempfindlichen Eingabefeld über eine
vorgegebene Verweildauer hinweg. Jede Wiederaufnahme einer Fingerbewegung
nach diesem bewegungsloses Verweilen wird dann als eigenständige
neue Fingerbewegung behandelt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Auswahlbewegungsrichtung umgekehrt
durch eine einen vorgegebenen Winkelschwellwert betragsmäßig überschreitende
Richtungsänderung der Fingerbewegung. Mit anderen Worten
wird ein Knick in der erfassten Fingertrajektorie aufgefasst als
Kommando des Bedieners zur Richtungsumkehr.
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Der
Winkelschwellwert im obigen Sinne kann vorteilhaft mit etwa 90 Grad
festgelegt werden. Ein Knick der Fingertrajektorie von mehr als
90 Grad ist gleichbedeutend mit einer Fortsetzung der Fingerbewegung
nach dem Knick mit negativer Geschwindigkeit in der unmittelbar
vor dem Knick bestehenden Fingerbewegungsrichtung. Daher stellt
ein Winkelschwellwert von 90 Grad ein besonders empfindlich ansprechendes
Erkennungskriterium hinsichtlich des Willens des Bedieners zur Richtungsumkehr
dar.
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Der
Winkelschwellwert im obigen Sinne kann alternativ vorteilhaft mit
etwa 150 Grad festgelegt werden. Ein Knick der Fingertrajektorie
von mehr als 150 Grad ist gleichbedeutend mit einer Fortsetzung der
Fingerbewegung nach dem Knick in im Wesentlichen entgegengesetzter
Richtung zur unmittelbar vor dem Knick bestehenden Fingerbewegungsrichtung. Daher
stellt ein Winkelschwellwert von 150 Grad ein besonders robustes
Erkennungskriterium hinsichtlich des Willens des Bedieners zur Richtungsumkehr
dar.
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Vorzugsweise
wird für die Auswertung eines Knickwinkels der Fingertrajektorie
ein sehr enger Auswertebereich der Trajektorie betrachtet (z. B.
ein räumlicher Auswertebereich im Sub-Millimeter-Bereich
oder ein zeitlicher Auswertebereich von einigen wenigen Zeitschritten).
So wird vermieden, dass richtungsvariable Fingerbewegungen des Bedieners,
die eigentlich eine weitere Bewegung des Auswahlelements in der
festgelegten Auswahlbewegungsrichtung bezwecken sollen, fälschlicherweise
als Kommando zum Richtungswechsel aufgefasst werden.
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Die
Erfindung erlaubt die Verwendung eines sehr klein bemessenen Eingabefelds
für das Kommandieren einer kontinuierlichen Bewegung eines Auswahlelements
durch vergleichsweise lange Listen. Die Erfindung eignet sich somit
besonders zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, da im Inneren eines
Kraftfahrzeugs sowohl aus ästhetischen Gründen
als auch aus Systemintegrationsgründen bevorzugt kleine
Eingabefelder verwendet werden. Denkbar und vorteilhaft ist jedoch
auch eine Verwendung der Erfindung bei Eingabefeldern für
tragbare Computer (z. B. Laptops, PDAs) und andere elektrische Geräte
(z. B. Waschmaschine oder HiFi-Anlage mit menübasierter
Bedienführung).
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Im
Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben
sich weitere Details, bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen
der Erfindung. Im Einzelnen zeigen jeweils schematisch
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1 eine
Draufsicht auf ein als Touchpad ausgeführtes Eingabefeld
und die Position eines Fingers eines Bedieners unmittelbar nach
dem Aufsetzen des Fingers,
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2 eine
Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden
Bewegung des Fingers in einem Startabschnitt dieser Fingerbewegung,
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3 eine
Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden
Bewegung des Fingers in einem Startabschnitt und einem Fortsetzungsabschnitt
dieser Fingerbewegung,
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4 eine
Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden
Bewegung des Fingers in einem Startabschnitt und einem verlängerten
Fortsetzungsabschnitt dieser Fingerbewegung mit Richtungsumkehr,
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5 eine
erste Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden
ersten Bewegung des Fingers sowie eine Position des Fingers des
Bedieners unmittelbar nach einem zweiten Aufsetzen des Fingers nach
einem Endereignis der ersten Bewegung,
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6 eine
erste Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden
ersten Bewegung des Fingers sowie eine zweite Trajektorie einer
zweiten Bewegung des Fingers nach einem Endereignis der ersten Bewegung
und
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7 eine
mögliche Fortsetzung der zweiten Trajektorie.
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Ein
Touchpad mit kreisrundem Eingabefeld werde verwendet, um ein nicht
eigens grafisch dargestelltes Auswahlelement durch eine Liste von
Menüpunkten auf einer ebenfalls nicht eigens grafisch dargestellten
Bedienoberfläche in einem Kraftfahrzeug zu bewegen.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf das Touchpad 10. Ebenso zeigt 1 die
aktuelle Position 1a eines Fingers eines Bedieners unmittelbar
nach dem Aufsetzen des Fingers.
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Nun
bewegt der Bediener den Finger unter anhaltender Berührung über
das Touchpad, um eine Bewegung des Auswahlelements zu kommandieren.
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Die
gesamte Trajektorie dieser Bewegung ist in 4 als schwarze
Linie dargestellt. Die Figuren 1 bis 4 sind
als zeitliche Sequenz der Entstehung dieser Trajektorie zu verstehen.
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2 zeigt
als schwarze Linie lediglich eine Trajektorie des ersten auf das
Aufsetzen gemäß 1 unmittelbar
folgenden Abschnitts dieser Bewegung des Fingers. Der in 2 dargestellte
Trajektorienabschnitt wird anhand der zurückgelegten Bewegungsstrecke
von 5 Millimetern als Startabschnitt der Fingerbewegung bestimmt.
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Die
Position, an der der Finger auf das Touchpad aufgesetzt wurde, ist
in 2 als Vergangenheits-Position 1b dargestellt
und bezeichnet, die neue Fingerposition am Ende des Trajektorienabschnitts
gemäß 2 als aktuelle Position 2a.
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Generell
bezeichnen in den Figuren 1 bis 6 unterschiedliche
Ziffern unterschiedliche Positionen auf dem Touchpad 10.
Der Zusatz „a" (z. B. „1a" in 1)
und die Darstellung einer Position als ausgefüllter Kreis
weisen jeweils darauf hin, dass es sich um eine aktuelle Position
des Fingers des Bedieners handelt. Der Zusatz „b" (z. B. „1b"
in 2) und die Darstellung einer Position als nicht
ausgefüllter Kreis mit gestrichelter Umrandung weisen jeweils darauf
hin, dass es sich um eine Vergangenheits-Position des Fingers des
Bedieners handelt.
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Die
vorrangige Richtung der Bewegung des Fingers in dem Startabschnitt
wird anhand der Trajektorie gemäß 2 als „nach
unten" bestimmt. Dementsprechend wird als Auswahlbewegungsrichtung
die Richtung „abwärts" festgelegt.
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Im
vorliegenden Beispielfall wird das Ausmaß der Bewegung
des Auswahlelements ausschließlich nach dem Ausmaß der
Fingerbewegung, d. h. nach der auf dem Touchpad zurückgelegten Wegstrecke,
bemessen. Beispielsweise können jeweils vollendete 5 Millimeter
einem Menüpunkt entsprechen. Im vorliegenden Beispielfall
wird die Wegstrecke des Startabschnitts voll berücksichtigt.
Die Wegstrecke von der Aufsetzposition 1b bis zur aktuellen
Position 2a beträgt 5 Millimeter. Dementsprechend
wird das Auswahlelement in der Liste bereits durch die Bewegung
im Startabschnitt um einen Menüpunkt abwärts verschoben,
beispielsweise von einem Menüpunkt N zu einem Menüpunkt
N + 1.
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3 zeigt
die fortgesetzte Trajektorie derselben Fingerbewegung vom Ende des
Startabschnitts, das nun durch die Vergangenheits-Position 2b markiert
ist, bis zu einer neuen aktuellen Position 3a. Der Trajektorienabschnitt
zwischen der Position 2b und der neuen aktuellen Position 3a stellt
einen auf den Startabschnitt folgenden Fortsetzungsabschnitt im
Sinne der Erfindung dar.
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Die
Fortsetzung der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt zwischen
den Positionen 2b und 3a wird folgendermaßen
in eine Bewegung des Auswahlelements umgesetzt: Die Auswahlbewegungsrichtung
bleibt unverändert die Richtung „abwärts",
die bereits im Startabschnitt festgelegt wurde. Das Ausmaß der
Auswahlbewegung wird nach der von dem Finger auf dem Touchpad zurückgelegten Wegstrecke
bemessen. Dies geschieht richtungsunabhängig, d. h. der
im Wesentlichen waagrecht verlaufende Teil der Trajektorie aus 3 und
sogar der wieder nach oben zur Position 3a verlaufende
Teil gehen in diese Bemessung gleichermaßen ein wie der im
Wesentlichen senkrecht nach unten verlaufende Teil der Trajektorie.
Die gesamte Wegstrecke des Trajektorienabschnitts von der Position 2b zur
Position 3a beträgt 25 Millimeter, entsprechend
5 Menüpunkten. Das Auswahlelement wird durch die Fingerbewegung
im Fortsetzungsabschnitt zwischen den Positionen 2b und 3a also
um weitere 5 Menüpunkte in der Liste abwärts bewegt,
vom Menüpunkt N + 1 zum Menüpunkt N + 6.
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4 zeigt
einen ersten Fall der weiteren Bedienaktionen des Bedieners nach
Erreichen der Position 3a. An der Position 3a (bzw. 3b in 4)
bewegt der Bediener seinen Finger nun nicht mehr derart weiter,
dass die Trajektorie lokal betrachtet im Wesentlichen geradlinig
verläuft, sondern er kehrt seine Bewegungsrichtung im Wesentlichen
um. Zu erkennen ist dies daran, dass die Trajektorie gemäß 4 bei
der Position 3b einen Knick von etwa 100 Grad aufweist.
Der Knickwinkel überschreitet somit einen Winkelschwellwert
von 90 Grad. Diese Überschreitung wird als Kommando des
Bedieners zur Richtungsumkehr interpretiert. Die Auswahlbewegungsrichtung
wird also von „abwärts" zu „aufwärts"
geändert.
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Die
weitere zurückgelegte Wegstrecke zwischen den Positionen 3b und 4a (vgl. 4)
beträgt in etwa 10 Millimeter, entsprechend 2 Menüpunkten. Das
Auswahlelement wird durch die Fingerbewegung in diesem Trajektorienabschnitt
also um 2 Menüpunkte in der Liste aufwärts bewegt,
vom Menüpunkt N + 6 zum Menüpunkt N + 4.
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Die
Figuren 5 und 6 zeigen
einen zweiten alternativen Fall der weiteren Bedienaktionen des
Bedieners nach Erreichen der Position 3a. An der Position 3a (bzw. 3b in 5 und 6)
hebt der Bediener seinen Finger von dem Touchpad ab, setzt ihn an
der Position 5a gemäß 5 (bzw.
Position 5b gemäß 6) wieder
auf und bewegt ihn über das Touchpad zur Position 6a.
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Das
Abheben des Fingers von dem Eingabefeld an der Position 3b wird
als Endereignis für die erste Fingerbewegung (von der Position 1b bis
zur Position 3b) interpretiert. Die Fingerbewegung des Bedieners
vom anschließenden erneuten Aufsetzen des Fingers (an der Position 5a bzw. 5b)
bis zur Position 6a wird als eigenständige neue
Fingerbewegung behandelt. Insbesondere wird für diese neue Fingerbewegung
ein eigener Startabschnitt bestimmt. Der Einfachheit halber ist
die Trajektorie der zweiten Fingerbewegung (von der Position 5b bis
zur Position 6a) im vorliegenden Beispielfall auf genau diesen
Startabschnitt beschränkt. Als vorrangige Bewegungsrichtung
in diesem Startabschnitt wird die Richtung „nach oben"
bestimmt. Dementsprechend wird die Auswahlbewegungsrichtung als „aufwärts festgelegt".
Das Ausmaß der Bewegung in diesem Startabschnitt beträgt
etwa 5 Millimeter, entsprechend einem Menüpunkt. Das Auswahlelement
wird also um einen Menüpunkt in der Liste aufwärts
bewegt, vom Menüpunkt N + 6 zum Menüpunkt N +
5.
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Der
Bediener kann die neue Fingerbewegung über das Touchpad
in beliebiger Richtung über die Position 6a hinaus
fortsetzen, um das Auswahlelement weiter in der Liste aufwärts
zu bewegen. Eine Bewegung großen Ausmaßes in der
aktuellen Auswahlbewegungsrichtung kann besonders schnell und leicht
durch eine im wesentlichen kreisende Fingerbewegung, wie in 7 dargestellt,
erreicht werden. Die Pfeilspitze zeigt an, dass diese kreisende
Bewegung beliebig weitergeführt werden kann.
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Für
schnelle und/oder weit reichende Bewegungen des Auswahlelements
durch solche kreisenden Fingerbewegungen ist eine im Wesentlichen kreisförmige
oder ovale Ausführung des Eingabefelds besonders vorteilhaft.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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