DE102007034141A1 - Verfahren zum Steuern einer Bewegung eines Auswahlelements - Google Patents

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    • B60KARRANGEMENT OR MOUNTING OF PROPULSION UNITS OR OF TRANSMISSIONS IN VEHICLES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF PLURAL DIVERSE PRIME-MOVERS IN VEHICLES; AUXILIARY DRIVES FOR VEHICLES; INSTRUMENTATION OR DASHBOARDS FOR VEHICLES; ARRANGEMENTS IN CONNECTION WITH COOLING, AIR INTAKE, GAS EXHAUST OR FUEL SUPPLY OF PROPULSION UNITS IN VEHICLES
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Abstract

Bei einem Verfahren zum Steuern einer Bewegung eines Auswahlelements innerhalb einer im Wesentlichen matrixbasiert organisierten Bedienoberfläche durch Auswertung von durch ein berührempfindliches Eingabefeld erfassten Fingerbewegungen eines Bedieners wird ein Startabschnitt einer von dem Eingabefeld erfassten Fingerbewegung bestimmt, wird zumindest eine Richtungsmessgröße betreffend eine räumliche Richtung der Fingerbewegung in dem Startabschnitt bestimmt, wird anhand der zumindest einen Richtungsmessgröße eine Auswahlbewegungsrichtung des Auswahlelements festgelegt und wird das Auswahlelement innerhalb der Bedienoberfläche entsprechend dem Ausmaß und/oder dem Geschwindigkeitsbetrag einer Fortsetzung derselben Fingerbewegung in einem auf den Startabschnitt folgenden Fortsetzungsabschnitt unabhänigig von der Richtung der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt in der Auswahlbewegungsrichtung bewegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Bewegung eines Auswahlelements innerhalb einer im Wesentlichen matrixbasiert organisierten Bedienoberfläche durch Auswertung von durch ein berührempfindliches Eingabefeld erfassten Fingerbewegungen eines Bedieners.
  • Ein solches Verfahren ist beispielsweise bekannt aus der DE 103 18 713 A1 . Als Sonderfall einer matrixbasiert organisierten Bedienoberfläche kann ein Auswahlelement bei einem gattungsgemäßen Verfahren insbesondere durch eine Liste einer menübasierten Bedienstruktur bewegt werden.
  • In konventionellen Systemen der eingangs genannten Gattung entspricht die Bewegung des Auswahlelements hinsichtlich ihrer Richtung im Wesentlichen der Richtung der Fingerbewegung. Dabei stellt sich im Falle sehr langer Listen und/oder sehr kleiner Eingabefelder oft das Problem, dass der Finger des Bedieners durch die Fingerbewegung bereits am Rand des Eingabefelds angelangt ist bevor das Auswahlelement das Listenende erreicht hat. Um die Bewegung des Auswahlelements durch die Liste in der gewünschten Richtung fortsetzen zu können, muss der Benutzer dann umständlich den Finger vom Eingabefeld abheben und an anderer, weiter vom Rand entfernter Stelle wieder aufsetzen. Bei besonders langen Listen kann sogar eine mehrfache Wiederholung dieses Vorgangs erforderlich sein.
  • Als eine Abhilfemaßnahme ist es etwa von tragbaren MP3-Playern bekannt, die Bewegung eines Auswahlelements innerhalb einer Liste anhand der Drehrichtung einer im Wesentlichen kreisförmigen Fingerbewegung festzulegen. Hierzu ist es beispielsweise bekannt, ein ringförmiges Eingabefeld vorzusehen, durch dessen Form der Bediener in der Ausführung der kreisförmigen Fingerbewegung unterstützt wird. Nachteilig an solchen Verfahren ist die Gefahr, dass der Bediener im Irrtum über die Zuordnung zwischen der Drehrichtung der Fingerbewegung und der daraus folgenden Richtung der Bewegung des Auswahlelements (z. B. kann eine Fingerbewegung im Uhrzeigersinn eine Bewegung des Auswahlelements „nach unten" zur Folge haben, eine Fingerbewegung gegen den Uhrzeigersinn hingegen eine Bewegung des Auswahlelements „nach oben") zunächst eine Bewegung des Auswahlelements in der gerade nicht gewünschten Auswahlrichtung kommandiert.
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches die Gefahr von Fehlbedienungen verringert.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Erfindungsgemäß wird eine Auswahlbewegungsrichtung des Auswahlelements am Anfang einer detektierten Fingerbewegung in Abhängigkeit von der anfänglichen Richtung der Fingerbewegung festgelegt. Die Auswahlbewegungsrichtung wird dann im weiteren Verlauf der Auswahlbewegung unabhängig von der späteren Richtung der Fingerbewegung beibehalten. Weitere charakteristische Größen der Auswahlbewegung, insbesondere Ausmaß und/oder Geschwindigkeitsbetrag der Auswahlbewegung, werden indes in an sich bekannter Weise anhand des Ausmaßes und/oder des Geschwindigkeitsbetrags der detektierten Fingerbewegung bestimmt.
  • Die Erfindung erlaubt es einem Bediener, ein Auswahlelement ohne Restriktionen durch die Abmessungen des Eingabefelds beliebig lange und beliebig weit (bzw. bis zum Listenende) in der eingeschlagenen Auswahlrichtung durch die Bedienoberfläche zu bewegen.
  • Durch eine für einen Bediener intuitiv verständliche Festlegung der Auswahlbewegungsrichtung anhand der anfänglichen Richtung der Fingerbewegung können Fehlbedienungen wirkungsvoll vermieden werden.
  • Vorzugsweise wird die Auswahlbewegungsrichtung hierzu festgelegt als die vorrangige Richtung der Fingerbewegung zu Beginn der detektierten Fingerbewegung. Ist die Fingerbewegung des Bedieners also beispielsweise anfänglich im Wesentlichen „nach unten" auf dem Eingabefeld gerichtet, so wird als Auswahlbewegungsrichtung vorzugsweise ebenfalls die Richtung „nach unten" festgelegt. Dies entspricht der üblichen Erwartungshaltung eines Bedieners.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren setzt die Verwendung eines berührempfindlichen Eingabefelds voraus, mit dessen Hilfe Fingerbewegungen detektierbar sind. Typischerweise legt der Bediener zur Eingabe von Bedienkommandos einen Finger auf das berührempfindliche Eingabefeld auf und streicht mit diesem Finger über das Eingabefeld. Aus dem Stand der Technik sind Verfahren zur Detektion einer solchen Fingerbewegung bekannt, insbesondere Verfahren zur Bestimmung der Richtung, des Ausmaßes, der Geschwindigkeit, der Beschleunigung einer solchen Fingerbewegung.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst zu Beginn einer von dem Eingabefeld erfassten Fingerbewegung ein Startabschnitt dieser Fingerbewegung bestimmt. Der Startabschnitt kann nach räumlichen und/oder zeitlichen Kriterien definiert werden. Der Startabschnitt kann beispielsweise bestimmt werden als derjenige Abschnitt der Fingerbewegung, der vom detektierbaren Beginn einer erfassten Fingerbewegung, beispielsweise dem Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld, bis zur Zurücklegung einer vorgegebenen Pfadlänge der Fingerbewegung reicht. Beispielsweise kann der Startabschnitt festgelegt sein als derjenige Abschnitt einer Fingerbewegung, der vom Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld bis zum Zurücklegen einer tatsächlichen Fingerbewegungsstrecke von 5 Millimetern reicht. Statt der tatsächlichen Pfadlänge der Fingerbewegung kann beispielsweise auch die zurückgelegte Strecke entlang einer vorgegebenen Achse (z. B. waagrecht) oder mehreren vorgegebenen Achsen (waagrecht und senkrecht) ausgewertet werden. Als zeitliches Kriterium kann der Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne seit dem Beginn der Fingerbewegung herangezogen werden. Beispielsweise kann der Startabschnitt festgelegt sein als derjenige Abschnitt einer Fingerbewegung, der vom Zeitpunkt der ersten detektierbaren Bewegung des Fingers nach dem Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld bis zum Ablauf von 50 Millisekunden nach diesem Ereignis reicht. Auch eine Kombination solcher räumlicher und zeitlicher Kriterien kann vorteilhaft sein, beispielsweise eine ODER-Verknüpfung eines zeitlichen und eines räumlichen Kriteriums.
  • Aus der Fingerbewegung im Startabschnitt wird zumindest eine Richtungsmessgröße betreffend eine räumliche Richtung der Fingerbewegung im Startabschnitt bestimmt. Vorzugsweise ist die Richtungsmessgröße definiert als die vorrangige Richtung der Fingerbewegung im Startabschnitt. Beispielsweise kann bei einer listenbasierten Bedienoberfläche eine der beiden Fingerbewegungsrichtungen „nach oben" oder „nach unten" als Richtungsmessgröße aus der Fingerbewegung im Startabschnitt abgeleitet werden. Bei einer Bedienoberfläche auf Basis einer zweidimensionalen Tabelle kann eine der vier Fingerbewegungsrichtungen „nach oben", „nach unten", „nach links" oder „nach rechts" als Richtungsmessgröße aus der Fingerbewegung im Startabschnitt abgeleitet werden. Die vorrangige Richtung der Fingerbewegung kann beispielsweise durch Mittelwertbildung und/oder Integration bzw. Aufsummierung von Bewegungssignalen im Startabschnitt und/oder durch einen Vergleich der absoluten Fingerpositionen zu Beginn und Ende des Startabschnitts bestimmt werden.
  • Die Verfahrensschritte der Bestimmung des Startabschnitts und der Bestimmung der Richtungsmessgröße können gemäß einer besonders einfach realisierbaren Ausführungsform des Verfahrens zusammengefasst werden, indem die räumliche Richtung der ersten detektierbaren Bewegung des Fingers nach dem Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld bzw. die Hauptkomponente dieser räumlichen Richtung als Richtungsmessgröße verwendet wird. Der Startabschnitt entspricht dann gewissermaßen dem ersten Zeitschritt für den eine Fingerbewegung detektierbar ist. Durch einen umfassenderen Startabschnitt können jedoch, insbesondere bei Verwendung eines sehr empfindlichen Eingabefelds, negative Einflüsse eines insbesondere in Kraftfahrzeugen typischen Tremors des Fingers des Bedieners verringert werden.
  • Anhand der zumindest einen Richtungsmessgröße wird eine Auswahlbewegungsrichtung des Auswahlelements festgelegt. Wie oben bereits erwähnt, erfolgt dies vorzugsweise in intuitiv verständlicher Art und Weise, beispielsweise derart, dass die Auswahlbewegungsrichtung der vorrangigen Richtung der Fingerbewegung im Startabschnitt entspricht. Von einer solchen unmittelbaren Entsprechung kann jedoch auch bewusst abgewichen werden. Beispielsweise kann bei einer listenbasierten Bedienoberfläche eine vorrangige Fingerbewegung im Startabschnitt „nach rechts" in eine Auswahlbewegungsrichtung „nach unten" umgesetzt werden. Auch eine solche Umsetzung entspricht insbesondere in Ländern und Kulturkreisen, in denen die typische Leserichtung innerhalb einer Zeile von links nach rechts sowie zeilenweise von oben nach unten festgelegt ist, dem intuitiven Verständnis des Bedieners.
  • Nachdem die Auswahlbewegungsrichtung wie beschrieben festgelegt ist, hat der Bediener bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Möglichkeit, die Bewegung des Auswahlelements in einem auf den Startabschnitt folgenden Fortsetzungsabschnitt in dieser Auswahlbewegungsrichtung fortzusetzen. Dabei wird das Auswahlelement innerhalb der Bedienoberfläche entsprechend dem Ausmaß und/oder dem Geschwindigkeitsbetrag einer Fortsetzung der Fingerbewegung in dem Fortsetzungsabschnitt, jedoch unabhängig von der Richtung der Fingerbewegung in diesem Fortsetzungsabschnitt, in der Auswahlbewegungsrichtung bewegt. Mit anderen Worten bestimmen sich die quantitativen Größen der weiteren Bewegung des Auswahlelements in der Auswahlbewegungsrichtung nach der anfänglichen Festlegung dieser Auswahlbewegungsrichtung ausschließlich in Abhängigkeit von quantitativen Größen der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt.
  • Der Bediener ist somit nicht durch begrenzte Abmessungen des Eingabefelds beeinträchtigt, da er die Fingerbewegung in beliebiger Richtung fortsetzen kann, um das Auswahlelement weiter in der Auswahlbewegungsrichtung zu bewegen. Beispielsweise kann der Bediener mit im Wesentlichen kreisförmigen Fingerbewegungen mit beliebiger Drehrichtung im Fortsetzungsabschnitt eine Fortführung der Bewegung des Auswahlelements in der anfänglich ausschließlich anhand der Fingerbewegung im Startabschnitt festgelegten Auswahlbewegungsrichtung kommandieren.
  • Je nach Ausführungsform der Erfindung kann die Fingerbewegung im Startabschnitt hinsichtlich der Bewegung des Auswahlelements ausschließlich der Festlegung der Auswahlbewegungsrichtung dienen oder bereits selbst eine tatsächliche Bewegung des Auswahlelements zur Folge haben. Bei einem sehr eng definierten Startabschnitt ergibt sich aus der Wahl der erstgenannten oder der zweitgenannten Variante faktisch ein nur sehr geringer Unterschied.
  • Die Quantität (insbesondere Ausmaß und/oder Geschwindigkeitsbetrag, gegebenenfalls aber auch Beschleunigungsbetrag) der weiteren Bewegung des Auswahlelements in der Auswahlbewegungsrichtung kann nach der anfänglichen Festlegung dieser Auswahlbewegungsrichtung in Abhängigkeit von quantitativen Größen (insbesondere Ausmaß und/oder Geschwindigkeitsbetrag, gegebenenfalls aber auch Beschleunigungsbetrag) der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt in an sich bekannter Weise erfolgen. Dabei können ballistische Algorithmen Anwendung finden, die beispielsweise im Zusammenhang mit Eingabegeräten (z. B. Mouse, Touchpad, ...) für tragbare Computer bekannt sind.
  • Vorzugsweise wird die Bewegung des Auswahlelements in der Auswahlbewegungsrichtung solange entsprechend den quantitativen Größen der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt fortgesetzt bis entweder das Auswahlelement einen Rand der matrixbasiert organisierten Bedienoberfläche (z. B. das Ende einer Liste) erreicht hat oder der Fortsetzungsabschnitt selbst beendet ist.
  • Das Ende des Fortsetzungsabschnitts kann sich insbesondere daraus ergeben, dass ein Endereignis der erfassten Fingerbewegung detektiert wird.
  • Dieses Endereignis der erfassten Fingerbewegung kann beispielsweise definiert sein als ein Abheben des Fingers von dem berührempfindlichen Eingabefeld. Jede Fingerbewegung nach einem anschließenden erneuten Aufsetzen des Fingers auf das Eingabefeld wird dann als eigenständige neue Fingerbewegung behandelt. Insbesondere wird für diese neue Fingerbewegung ein eigener Startabschnitt bestimmt.
  • Als ein mögliches Endereignis der erfassten Fingerbewegung kann auch definiert sein ein bewegungsloses Verweilen des Fingers auf dem berührempfindlichen Eingabefeld über eine vorgegebene Verweildauer hinweg. Jede Wiederaufnahme einer Fingerbewegung nach diesem bewegungsloses Verweilen wird dann als eigenständige neue Fingerbewegung behandelt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Auswahlbewegungsrichtung umgekehrt durch eine einen vorgegebenen Winkelschwellwert betragsmäßig überschreitende Richtungsänderung der Fingerbewegung. Mit anderen Worten wird ein Knick in der erfassten Fingertrajektorie aufgefasst als Kommando des Bedieners zur Richtungsumkehr.
  • Der Winkelschwellwert im obigen Sinne kann vorteilhaft mit etwa 90 Grad festgelegt werden. Ein Knick der Fingertrajektorie von mehr als 90 Grad ist gleichbedeutend mit einer Fortsetzung der Fingerbewegung nach dem Knick mit negativer Geschwindigkeit in der unmittelbar vor dem Knick bestehenden Fingerbewegungsrichtung. Daher stellt ein Winkelschwellwert von 90 Grad ein besonders empfindlich ansprechendes Erkennungskriterium hinsichtlich des Willens des Bedieners zur Richtungsumkehr dar.
  • Der Winkelschwellwert im obigen Sinne kann alternativ vorteilhaft mit etwa 150 Grad festgelegt werden. Ein Knick der Fingertrajektorie von mehr als 150 Grad ist gleichbedeutend mit einer Fortsetzung der Fingerbewegung nach dem Knick in im Wesentlichen entgegengesetzter Richtung zur unmittelbar vor dem Knick bestehenden Fingerbewegungsrichtung. Daher stellt ein Winkelschwellwert von 150 Grad ein besonders robustes Erkennungskriterium hinsichtlich des Willens des Bedieners zur Richtungsumkehr dar.
  • Vorzugsweise wird für die Auswertung eines Knickwinkels der Fingertrajektorie ein sehr enger Auswertebereich der Trajektorie betrachtet (z. B. ein räumlicher Auswertebereich im Sub-Millimeter-Bereich oder ein zeitlicher Auswertebereich von einigen wenigen Zeitschritten). So wird vermieden, dass richtungsvariable Fingerbewegungen des Bedieners, die eigentlich eine weitere Bewegung des Auswahlelements in der festgelegten Auswahlbewegungsrichtung bezwecken sollen, fälschlicherweise als Kommando zum Richtungswechsel aufgefasst werden.
  • Die Erfindung erlaubt die Verwendung eines sehr klein bemessenen Eingabefelds für das Kommandieren einer kontinuierlichen Bewegung eines Auswahlelements durch vergleichsweise lange Listen. Die Erfindung eignet sich somit besonders zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, da im Inneren eines Kraftfahrzeugs sowohl aus ästhetischen Gründen als auch aus Systemintegrationsgründen bevorzugt kleine Eingabefelder verwendet werden. Denkbar und vorteilhaft ist jedoch auch eine Verwendung der Erfindung bei Eingabefeldern für tragbare Computer (z. B. Laptops, PDAs) und andere elektrische Geräte (z. B. Waschmaschine oder HiFi-Anlage mit menübasierter Bedienführung).
  • Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigen jeweils schematisch
  • 1 eine Draufsicht auf ein als Touchpad ausgeführtes Eingabefeld und die Position eines Fingers eines Bedieners unmittelbar nach dem Aufsetzen des Fingers,
  • 2 eine Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden Bewegung des Fingers in einem Startabschnitt dieser Fingerbewegung,
  • 3 eine Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden Bewegung des Fingers in einem Startabschnitt und einem Fortsetzungsabschnitt dieser Fingerbewegung,
  • 4 eine Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden Bewegung des Fingers in einem Startabschnitt und einem verlängerten Fortsetzungsabschnitt dieser Fingerbewegung mit Richtungsumkehr,
  • 5 eine erste Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden ersten Bewegung des Fingers sowie eine Position des Fingers des Bedieners unmittelbar nach einem zweiten Aufsetzen des Fingers nach einem Endereignis der ersten Bewegung,
  • 6 eine erste Trajektorie einer auf das Aufsetzen gemäß 1 folgenden ersten Bewegung des Fingers sowie eine zweite Trajektorie einer zweiten Bewegung des Fingers nach einem Endereignis der ersten Bewegung und
  • 7 eine mögliche Fortsetzung der zweiten Trajektorie.
  • Ein Touchpad mit kreisrundem Eingabefeld werde verwendet, um ein nicht eigens grafisch dargestelltes Auswahlelement durch eine Liste von Menüpunkten auf einer ebenfalls nicht eigens grafisch dargestellten Bedienoberfläche in einem Kraftfahrzeug zu bewegen.
  • 1 zeigt eine Draufsicht auf das Touchpad 10. Ebenso zeigt 1 die aktuelle Position 1a eines Fingers eines Bedieners unmittelbar nach dem Aufsetzen des Fingers.
  • Nun bewegt der Bediener den Finger unter anhaltender Berührung über das Touchpad, um eine Bewegung des Auswahlelements zu kommandieren.
  • Die gesamte Trajektorie dieser Bewegung ist in 4 als schwarze Linie dargestellt. Die Figuren 1 bis 4 sind als zeitliche Sequenz der Entstehung dieser Trajektorie zu verstehen.
  • 2 zeigt als schwarze Linie lediglich eine Trajektorie des ersten auf das Aufsetzen gemäß 1 unmittelbar folgenden Abschnitts dieser Bewegung des Fingers. Der in 2 dargestellte Trajektorienabschnitt wird anhand der zurückgelegten Bewegungsstrecke von 5 Millimetern als Startabschnitt der Fingerbewegung bestimmt.
  • Die Position, an der der Finger auf das Touchpad aufgesetzt wurde, ist in 2 als Vergangenheits-Position 1b dargestellt und bezeichnet, die neue Fingerposition am Ende des Trajektorienabschnitts gemäß 2 als aktuelle Position 2a.
  • Generell bezeichnen in den Figuren 1 bis 6 unterschiedliche Ziffern unterschiedliche Positionen auf dem Touchpad 10. Der Zusatz „a" (z. B. „1a" in 1) und die Darstellung einer Position als ausgefüllter Kreis weisen jeweils darauf hin, dass es sich um eine aktuelle Position des Fingers des Bedieners handelt. Der Zusatz „b" (z. B. „1b" in 2) und die Darstellung einer Position als nicht ausgefüllter Kreis mit gestrichelter Umrandung weisen jeweils darauf hin, dass es sich um eine Vergangenheits-Position des Fingers des Bedieners handelt.
  • Die vorrangige Richtung der Bewegung des Fingers in dem Startabschnitt wird anhand der Trajektorie gemäß 2 als „nach unten" bestimmt. Dementsprechend wird als Auswahlbewegungsrichtung die Richtung „abwärts" festgelegt.
  • Im vorliegenden Beispielfall wird das Ausmaß der Bewegung des Auswahlelements ausschließlich nach dem Ausmaß der Fingerbewegung, d. h. nach der auf dem Touchpad zurückgelegten Wegstrecke, bemessen. Beispielsweise können jeweils vollendete 5 Millimeter einem Menüpunkt entsprechen. Im vorliegenden Beispielfall wird die Wegstrecke des Startabschnitts voll berücksichtigt. Die Wegstrecke von der Aufsetzposition 1b bis zur aktuellen Position 2a beträgt 5 Millimeter. Dementsprechend wird das Auswahlelement in der Liste bereits durch die Bewegung im Startabschnitt um einen Menüpunkt abwärts verschoben, beispielsweise von einem Menüpunkt N zu einem Menüpunkt N + 1.
  • 3 zeigt die fortgesetzte Trajektorie derselben Fingerbewegung vom Ende des Startabschnitts, das nun durch die Vergangenheits-Position 2b markiert ist, bis zu einer neuen aktuellen Position 3a. Der Trajektorienabschnitt zwischen der Position 2b und der neuen aktuellen Position 3a stellt einen auf den Startabschnitt folgenden Fortsetzungsabschnitt im Sinne der Erfindung dar.
  • Die Fortsetzung der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt zwischen den Positionen 2b und 3a wird folgendermaßen in eine Bewegung des Auswahlelements umgesetzt: Die Auswahlbewegungsrichtung bleibt unverändert die Richtung „abwärts", die bereits im Startabschnitt festgelegt wurde. Das Ausmaß der Auswahlbewegung wird nach der von dem Finger auf dem Touchpad zurückgelegten Wegstrecke bemessen. Dies geschieht richtungsunabhängig, d. h. der im Wesentlichen waagrecht verlaufende Teil der Trajektorie aus 3 und sogar der wieder nach oben zur Position 3a verlaufende Teil gehen in diese Bemessung gleichermaßen ein wie der im Wesentlichen senkrecht nach unten verlaufende Teil der Trajektorie. Die gesamte Wegstrecke des Trajektorienabschnitts von der Position 2b zur Position 3a beträgt 25 Millimeter, entsprechend 5 Menüpunkten. Das Auswahlelement wird durch die Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt zwischen den Positionen 2b und 3a also um weitere 5 Menüpunkte in der Liste abwärts bewegt, vom Menüpunkt N + 1 zum Menüpunkt N + 6.
  • 4 zeigt einen ersten Fall der weiteren Bedienaktionen des Bedieners nach Erreichen der Position 3a. An der Position 3a (bzw. 3b in 4) bewegt der Bediener seinen Finger nun nicht mehr derart weiter, dass die Trajektorie lokal betrachtet im Wesentlichen geradlinig verläuft, sondern er kehrt seine Bewegungsrichtung im Wesentlichen um. Zu erkennen ist dies daran, dass die Trajektorie gemäß 4 bei der Position 3b einen Knick von etwa 100 Grad aufweist. Der Knickwinkel überschreitet somit einen Winkelschwellwert von 90 Grad. Diese Überschreitung wird als Kommando des Bedieners zur Richtungsumkehr interpretiert. Die Auswahlbewegungsrichtung wird also von „abwärts" zu „aufwärts" geändert.
  • Die weitere zurückgelegte Wegstrecke zwischen den Positionen 3b und 4a (vgl. 4) beträgt in etwa 10 Millimeter, entsprechend 2 Menüpunkten. Das Auswahlelement wird durch die Fingerbewegung in diesem Trajektorienabschnitt also um 2 Menüpunkte in der Liste aufwärts bewegt, vom Menüpunkt N + 6 zum Menüpunkt N + 4.
  • Die Figuren 5 und 6 zeigen einen zweiten alternativen Fall der weiteren Bedienaktionen des Bedieners nach Erreichen der Position 3a. An der Position 3a (bzw. 3b in 5 und 6) hebt der Bediener seinen Finger von dem Touchpad ab, setzt ihn an der Position 5a gemäß 5 (bzw. Position 5b gemäß 6) wieder auf und bewegt ihn über das Touchpad zur Position 6a.
  • Das Abheben des Fingers von dem Eingabefeld an der Position 3b wird als Endereignis für die erste Fingerbewegung (von der Position 1b bis zur Position 3b) interpretiert. Die Fingerbewegung des Bedieners vom anschließenden erneuten Aufsetzen des Fingers (an der Position 5a bzw. 5b) bis zur Position 6a wird als eigenständige neue Fingerbewegung behandelt. Insbesondere wird für diese neue Fingerbewegung ein eigener Startabschnitt bestimmt. Der Einfachheit halber ist die Trajektorie der zweiten Fingerbewegung (von der Position 5b bis zur Position 6a) im vorliegenden Beispielfall auf genau diesen Startabschnitt beschränkt. Als vorrangige Bewegungsrichtung in diesem Startabschnitt wird die Richtung „nach oben" bestimmt. Dementsprechend wird die Auswahlbewegungsrichtung als „aufwärts festgelegt". Das Ausmaß der Bewegung in diesem Startabschnitt beträgt etwa 5 Millimeter, entsprechend einem Menüpunkt. Das Auswahlelement wird also um einen Menüpunkt in der Liste aufwärts bewegt, vom Menüpunkt N + 6 zum Menüpunkt N + 5.
  • Der Bediener kann die neue Fingerbewegung über das Touchpad in beliebiger Richtung über die Position 6a hinaus fortsetzen, um das Auswahlelement weiter in der Liste aufwärts zu bewegen. Eine Bewegung großen Ausmaßes in der aktuellen Auswahlbewegungsrichtung kann besonders schnell und leicht durch eine im wesentlichen kreisende Fingerbewegung, wie in 7 dargestellt, erreicht werden. Die Pfeilspitze zeigt an, dass diese kreisende Bewegung beliebig weitergeführt werden kann.
  • Für schnelle und/oder weit reichende Bewegungen des Auswahlelements durch solche kreisenden Fingerbewegungen ist eine im Wesentlichen kreisförmige oder ovale Ausführung des Eingabefelds besonders vorteilhaft.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10318713 A1 [0002]

Claims (10)

  1. Verfahren zum Steuern einer Bewegung eines Auswahlelements innerhalb einer im Wesentlichen matrixbasiert organisierten Bedienoberfläche durch Auswertung von durch ein berührempfindliches Eingabefeld erfassten Fingerbewegungen eines Bedieners, dadurch gekennzeichnet, dass ein Startabschnitt einer von dem Eingabefeld erfassten Fingerbewegung bestimmt wird, dass zumindest eine Richtungsmessgröße betreffend eine räumliche Richtung der Fingerbewegung in dem Startabschnitt bestimmt wird, dass anhand der zumindest einen Richtungsmessgröße eine Auswahlbewegungsrichtung des Auswahlelements festgelegt wird und dass das Auswahlelement innerhalb der Bedienoberfläche entsprechend dem Ausmaß und/oder dem Geschwindigkeitsbetrag einer Fortsetzung derselben Fingerbewegung in einem auf den Startabschnitt folgenden Fortsetzungsabschnitt unabhängig von der Richtung der Fingerbewegung im Fortsetzungsabschnitt in der Auswahlbewegungsrichtung bewegt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsetzungsabschnitt beendet wird durch ein Endereignis der erfassten Fingerbewegung.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahlbewegungsrichtung umgekehrt wird durch eine einen vorgegebenen Winkelschwellwert betragsmäßig überschreitende Richtungsänderung der Fingerbewegung.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahlbewegungsrichtung umgekehrt wird durch eine einen Winkelschwellwert von 90 Grad betragsmäßig überschreitende Richtungsänderung der Fingerbewegung.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahlbewegungsrichtung umgekehrt wird durch eine einen Winkelschwellwert von 150 Grad betragsmäßig überschreitende Richtungsänderung der Fingerbewegung.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienoberfläche im Wesentlichen listenbasiert organisiert ist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienoberfläche im Wesentlichen als zweidimensionale Tabelle organisiert ist.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahlbewegungsrichtung festgelegt wird als die vorrangige Richtung der Fingerbewegung im Startabschnitt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Startabschnitt bestimmt wird als Abschnitt vom Beginn einer erfassten Fingerbewegung bis zur Zurücklegung einer vorgegebenen Pfadlänge der Fingerbewegung.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Startabschnitt bestimmt wird als Abschnitt vom Beginn einer erfassten Fingerbewegung bis zum Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne seit dem Beginn der Fingerbewegung.
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