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Die
Erfindung betrifft ein System zum Behandeln einer flüssigen Abbaumasse,
die durch eine oder mehrere organische Substanzen, wie durch Abfall
einer lebensmittelverarbeitenden Industrie, beispielsweise Fischabfall,
und einen flüssigen
Abbauzusatz, wie Wasser, zu bilden ist. Aus der flüssigen Abbaumasse
soll Biogas gewonnen werden, das sich beim biologischen Zersetzen
der flüssigen
Abbaumasse durch Bakterienaktivität ergibt.
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Derartige
Systeme werden in sogenannten Biogasanlagen eingesetzt, bei denen
Abfälle
beispielsweise der lebensmittelverarbeitenden Industrie in einem
mesophilen Bereich (zwischen etwa 30° bis 40°C) anaerob vergärt werden.
Bei anaeroben Vergärungen
insbesondere ohne Kofermentation entstehen Schwimmschichten an dem
Flüssigkeitsspiegel oder
freien Flüssigkeitspegel
der Abbaumasse, die sich sowohl aus scheinbar unabbaubaren oder
nur schwer abbaubaren Substanzen des Abfalls und als auch aus Festkörper-Abfallprodukten
der Bakterien zusammensetzen.
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Es
ist bekannt, daß die
Schwimmschicht das sogenannte Abgasen des durch den biologischen Abbau
der Abbaumasse entstandenen Biogases von der Abbaumasse weg erschwert
und sorgen bei entsprechend dicker Schwimmschicht verhindert. Um ein
freies Abgasen des Biogases von der Abbaumasse weg zu gewährleisten,
wird im Bereich des Flüssigkeitspegels
der Abbaumasse ein bekanntes System zum Behandeln der flüssigen Abbaumasse
eingesetzt. Dieses System besteht aus einem Rührwerk, das die Komponenten
der Schwimmschicht in die Abbaumasse untermischt, damit sich an
dem Flüssigkeitspegel
sammelndes Biogas leicht von der Abbaumasse lösen und abgasen kann. Zum anderen haben
sich Rührwerke
auch insofern bewährt,
als das Rühren
eine gute Durchmischung der Abbaumasse sowie des flüssigen Abbauzusatzes
gewährleistet.
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Nach
längeren
Betriebszeiten ist allerdings notwendig, die flüssige, mit Schwimmschichtkomponenten
durchsetzte Abbaumasse vollständig
aus der Biogasanlage abzulassen, weil aufgrund des zu hohen prozentualen
Anteils der Komponenten der Schwimmschicht innerhalb der Abbaumasse
eine deutliche Biogasgewinnungsreduktion bemerkbar ist. Während der
Leerung und Säuberung
der Biogasanlage kann eine Biogasversorgung nicht gewährleistet werden.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik
zu überwinden,
insbesondere Biogasanlagen dahingehend zu verbessern, daß deren
Wartungszeiträume
deutlich verkürzt
werden können,
wobei für
das verbesserte System weniger Energieeinsatz sowie eine vergrößerte Biogasausbeute
erreicht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Danach
ist für
das erfindungsgemäße System
zum Behandeln der flüssigen
Abbaumasse ein Schöpfmechanismus
zum Trennen und Entfernen zumindest eines Teils der Schwimmschicht von
der flüssigen
Abbaumasse vorgesehen. Untersuchungen der Erfinder zeigten, daß die Schwimmschicht
nicht nur einen negativen Einfluß auf die Abgasung des Biogases
von dem Flüssigkeitspegel
wegen hat, sondern auch die Abbauaktivität der Bakterien stark beeinträchtigt.
Durch das bekannte Einrühren
der Schwimmschicht stellte sich heraus, daß sich nicht nur durch den
prozentualen Anteil der Komponenten der Schwimmschicht in der Abbaumasse
eine Verringerung der Biogasgewinnung verzeichnet hat, sondern eine
deutliche stärkere
Abnahme der Biogasgewinnung. Durch das erfindungsgemäße Entfernen
der Schwimmschicht von der abzubauenden Abbaumasse konnte eine deutlichere
Erhöhung
der Biogasausbeute erzielt werden, ohne Einbußen hinsichtlich der Abgasungseffektivität hinnehmen
zu müssen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung weist der Schöpfmechanismus
eine Anordnung zum zumindest teilweisen Anheben des Flüssigkeitsspiegels
der flüssigen
Abbaumasse auf, beispielsweise zum Erzeugen einer Überlaufwelle.
Die Anhebeanordnung kann mit einem beweglichen oder ortsfesten Abstreifer
dahingehend zusammenwirken, daß entweder
der bewegliche Abstreifer durch Anheben in die Schwimmschicht eintaucht
und damit bei einer parallelen Verlagerung zum Flüssigkeitspegel die
Schwimmschicht von der Abbaumasse entfernen kann und/oder vorzugsweise
die Schwimmschicht aufgrund der angehobenen flüssigen Abbaumasse an einem
ortfesten Abstreifer von der Abbaumasse auf schöpfende Weise abfließt und sich
davon entfernt. Durch die Anordnung zum Anheben des Flüssigkeitsspiegels
ist gewährleistet,
daß sich
beim Abschöpfen
der Schwimmschicht kaum Komponenten der Schwimmschicht in die Abbaumasse
gelangt, wodurch das Entfernen der Schwimmschichtkomponente von
der Abbaumasse deutlich erschwert wäre.
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Des
weiteren kann die Anordnung derart eingestellt sein, daß eine Verwirbelung
zumindest eines Teilbereichs der Abbaumasse unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
bewirkt wird. Auf diese Weise kann die vorteilhafte Wirkung eines
Rührwerks
betreffend eine gute Durchmischung der die Abbaumasse bildenden Substanzen
und des Abbauzusatzes bewirkt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung umfaßt die Anordnung zum Anheben
des Flüssigkeitsspiegels
der flüssigen
Abbaumasse einen Flüssigkeitsverdrängungskörper, dessen
Dichte derart bezüglich
der Abbaumasse eingestellt ist, daß ein nicht vernachlässigbares
Volumen des Flüssigkeitsverdrängungskörpers über dem
Flüssigkeitsspiegel schwimmt.
Zusätzlich
ist eine Einrichtung zum Absenken des Flüssigkeitsverdrängungskörpers vorgesehen.
Bei Aktivierung der Absenkeinrichtung wird der Flüssigkeitsverdrängungskörper abgesenkt,
wodurch die Abbaumasse verdrängt
wird und der Flüssigkeitsspiegel
abhängig
von dem abgesenkten Volumen des Flüssigkeitsverdrängungskörpers angehoben
wird.
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Um
eine Vorhersage der Anhebehöhe
des Flüssigkeitsspiegels
einfach treffen zu können,
kann der Flüssigkeitsverdrängungskörper in
dessen Auftriebsrichtung einen gleichmäßigen Querschnitt, insbesondere
einen Ringquerschnitt gleichmäßiger Stärke, aufweisen.
Insbesondere ist der Ringquerschnitt des Flüssigkeitsverdrängungskörpers konzentrisch
zu einem zylindrischen Behälter
für die
Aufnahme der Abbaumasse angeordnet.
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Es
stellte sich heraus, daß eine
gute Biogasausbeute dann erzielt wird, wenn eine aus der Abbaumasse
hervorstehende Oberfläche
des Flüssigkeitsverdrängungskörpers wenigstens
ein Viertel des freien Flüssigkeitsspiegels
der Abbausmasse entspricht.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Einrichtung
zum Absenken des Flüssigkeitsverdrängungskörpers derart
einstellbar, daß der
Flüssigkeitsverdrängungskörper auch
beim Absenken stets teilweise über
dem Flüssigkeitsspiegel der
Abbaumasse bleibt. Es zeigte sich, daß ein vollständiges Absenken
des Flüssigkeitsverdrängungskörpers unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels
der Abbaumasse eine Verwirbelung an dem Flüssigkeitsspiegel erzeugt, wodurch
eine Vermengung der Komponenten der Schwimmschicht mit der Abbaumasse einhergeht,
was ein kontrolliertes Abschöpfen
der Schwimmschicht erschwert.
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Des
weiteren kann die Einrichtung zum Absenken des Flüssigkeitsverdrängungskörpers ein Ventil
aufweisen. Das Ventil kann ein in die Aufnahme unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
mündendes Rohr
für die
Substanz und/oder für
den Abbauzusatz verschließen
oder freigeben. Auf diese Weise kann eine annährend vollständige, wartungsarme
Biogasanlage geschaffen werden, weil zum einen die die Gasausbeute
verschlechternde Schwimmschicht beseitigt und zum anderen durch
das abschöpfende
Beseitigen eine Zufuhr von neu abzubauenden Substanzen erreicht
wird. Eine optimale Abbauumgebung für die Abbaumasse bleibt auf
diese Weise stets erhalten.
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Das
Ventil der Absenkeinrichtung ist derart mit dem Flüssigkeitsverdrängungskörper gekoppelt, daß es das
Rohr durch Absenken des Flüssigkeitsverdrängungskörpers freigeben
kann. Auf diese Weise ist eine funktionale Verbindung zwischen einerseits
der Zufuhr von abzubauenden Substanzen und andererseits der Beseitigung
der den Abbauvorgang beeinträchtigenden
Komponenten der Schwimmschicht erreicht.
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Vorzugsweise
ist das Ventil als Rückschlagventil
ausgeführt,
dessen Schließkraft
durch den Auftrieb des Flüssigkeitsverdrängungskörpers bereitgestellt
wird. Mit dieser funktionalen Kopplung des Ventils an den Flüssigkeitsverdrängungskörper und
der damit hervorgerufenen Schließkraft kann ein schlagartiges
Absenken des Verdrängungskörpers und
damit eine Schöpfwelle
an dem Flüssigkeitsspiegel
der Abbaumasse in derartigen Dimensionen bereitgestellt werden,
daß ein
ausreichender Teil der Schwimmschicht, vorzugsweise die gesamte Schwimmschicht,
an einem freien Ablaufrand abschöpfend über -und
ablaufen kann.
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Um
das schlagartige Absenken des Flüssigkeitsverdrängungskörpers zu
erreichen, ist das Ventil derart eingestellt, daß es nur bei Überschreitung
eines vorbestimmten Innendrucks in dem Rohr in eine Freigabeposition
gebracht werden kann.
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Um
den Innendruck in dem Rohr zu erzeugen, kann die Anordnung zum Anheben
des Flüssigkeitsspiegels
der Abbaumasse eine Pumpe, insbesondere eine Dosierpumpe, zum Zuführen von
zusätzlicher
Substanz und/oder zusätzlichem
Abbauzusatz unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
aufweisen. Dabei bewirkt die Pumpe insbesondere eine kurzfristige
Druckerhöhung
in der Leitung zum Freigeben des Ventils und zum damit einhergehenden
Absenken des Flüssigkeitsverdrängungskörpers, was
ein Anheben des Flüssigkeitsspiegels
zur Folge hat.
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Um
das Abschöpfen
und damit das Trennen und Entfernen zumindest eines Schwimmschichtteils von
der flüssigen
Abbaumasse zu erreichen, hat der Schöpfmechanismus einen Abstreifer.
Der Abstreifer ist derart bezüglich
der Höhe
des Flüssigkeitsspiegels
angeordnet, daß bei
Anhebung des Flüssigkeitsspiegels
zumindest ein Teil der Schwimmschicht von der Abbaumasse an dem
Abstreifer abfließen
kann und somit von der Abbaumasse getrennt wird. Insofern ist die
Anordnung derart auf den Abstreifer abstimmbar, daß bei Aktivierung
der Anordnung zum Anheben des Flüssigkeitsspiegels
der Abbaumasse der Flüssigkeitsspiegel
zumindest geringfügig über einen Überlaufrand
des Abstreifers angehoben wird. Vorzugsweise ist der Abstreifer
ortsfest bezüglich
der Aufnahme, in der sich die flüssige
Abbaumasse befindet.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Abstreifer durch einen
freien Oberrand einer umlaufenden Wand eines Behälters gebildet, der insbesondere
die Aufnahme bildet.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Behälter von einem Außenbehälter insbesondere konzentrisch
umgeben. Der Außenbehälter kann
ein Teil eines Gehäuses
der Vorrichtung bilden. Vorzugsweise ist der Außenbehälter von einem insbesondere trichterförmigen Dachbereich
zum Sammeln von aufsteigendem Biogas abgeschlossen. Dabei kann der Behälter und
der Außenbehälter zwischen
sich einen Ablaufaufnahmebereich für die von der Abbaumasse getrennte
Zwischenschicht begrenzen. Vorzugsweise hat der Ablaufaufnahmebereich
einen Ablaß für den abgetrennten
Schwimmschichtteil.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann der Schöpfmechanismus
eine Absaugeinrichtung umfassen, die die Schwimmschicht hin zu einer
Drucksenke abschöpfend
absaugen kann.
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Weiterhin
alternativ oder zusätzlich
zu den oben genannten Aspekten kann der Schöpfmechanismus einen beweglichen
Abstreifer oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
aufweisen, welcher Abstreifer in die Schwimmschicht absenkbar und
parallel zum Flüssigkeitsspiegel
verlagerbar ist, um auf diese Weise zumindest einen Teil der Schwimmschicht
von der Abbaumasse schöpfend
zu trennen.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung eine Anlage zur Gewinnung von Biogas
durch Abbau einer oder mehrerer organischer Substanzen, wie Abfällen einer
lebensmittelverarbeitenden Industrie, beispielsweise Fischabfälle. Die
Anlage kann ein Gehäuse
mit einem Zulauf für
eine abzubauende Substanz und eine Aufnahme für die flüssige Abbaumasse aufweisen.
Die flüssige
Abbaumasse ist durch die zugeführte
Substanz sowie durch einen flüssigen
Abbauzusatz, wie Wasser, gebildet. An dem Flüssigkeitsspiegel der Abbaumasse
bildet sich im Verlauf des biologischen Abbaus eine Schwimmschicht.
Außerdem hat
die Biogasanlage eine Biogasabführung
aus dem Gehäuse
und das erfindungsgemäße System.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln einer
flüssigen
Abbaumasse, die durch eine oder mehrere organische Substanzen, wie
durch Abfall einer lebensmittelverarbeitenden Industrie, beispielsweise
Fischabfall, und einen flüssigen
Abbauzusatz, wie Wasser, gebildet wird und zur Gewinnung von Biogas
biologisch abgebaut wird, wobei sich im Verlauf des biologischen
Abbaus der Abbaumasse an dem Flüssigkeitsspiegel
eine Schwimmschicht absetzt. Erfindungsgemäß wird zumindest ein Teil der
Schwimmschicht von der flüssigen
Abbaumasse an dem Flüssigkeitsspiegel
abschöpfend
getrennt und entfernt.
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Durch
die räumliche
Trennung von Schwimmschichtkomponenten von der noch „frischen" abzubauenden flüssigen Abbaumasse
ergaben sich zwei unerwartete Vorteile hinsichtlich der Abbaueffektivität. Zum einen,
wie bereits oben ausgeführt
ist, wird die abzubauende flüssige Abbaumasse
nicht durch die Komponenten der Schwimmschicht kontaminiert, wodurch
eine stets hohe Abbaueffektivität
erreicht wurde, d. h. die Aktivität der für den Abbau der Abbaumasse
verantwortlichen Bakterien wird stark beeinflußt durch die Schwimmschichtkomponenten,
wenn diese gemäß dem Stand der
Technik eingerührt
wurden; dieser negativen Einfluß wird
erfindungsgemäß verhindert.
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Zum
anderen zeigte sich, daß die
normalerweise als unabbaubar scheinende Schwimmschicht überraschenderweise
nach der räumlichen
Trennung von der flüssigen
Abbaumasse relativ schnell weiter zersetzt werden kann, bis lediglich
anorganische Elemente zurückbleiben.
Es zeigte sich, daß auf
die Schwimmschichtkomponenten spezialisierte Bakterien wesentlich
effektiver arbeiten können,
wenn diese nicht oder nur kaum von den auf den Abbau der frischen
Abbaumasse spezialisierten, „normalen" Bakterien beeinflußt werden
können.
Dieser negative gegenseitige Einfluß der normalen Bakterien für die flüssige Abbaumasse
und der spezialisierten Bakterien für Schwimmschichtkomponenten
kann aufgrund der erfindungsgemäßen räumlichen
Trennung verhindert werden. Es zeigte sich schließlich, daß sogar der
Abbau von Schwimmschichtkomponenten annähernd genauso rasch vollzogen
wird, wie der Abbau der flüssigen
Abbaumasse.
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Weitere
Vorteile, Eigenschaften und Merkmale der Erfindung werden durch
die folgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand
der beiliegenden Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Biogasanlage,
wobei ein Schöpfmechanismus
in einem passiven Betriebszustand gezeigt ist; und
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2 die
schematische Querschnittsansicht gemäß 1, wobei
der erfindungsgemäße Schöpfmechanismus
in einem aktiven Betriebszustand dargestellt ist.
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In
den 1 und 2 ist die erfindungsgemäße Biogasanlage
im allgemeinen mit der Bezugsziffer 1 versehen. Die Biogasanlage 1 hat
ein geschlossenes Gehäuse 3 bestehend
aus einem von Füßen 5, 7 getragenen,
zylindrischen Außenbehälter 9,
der durch einen kegelstumpfförmigen
Dachbereich 11 abgeschlossen ist, der als Sammlerraum für erzeugtes
Biogas dient. An einer oberen Dachplatte 13 des Dachbereichs 11 ist
ein Biogasablaßrohr 15 angeordnet.
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Innerhalb
des Außenbehälters 9 ist
ein zur Rotationsachse R des Außenbehälters 9 konzentrischer
Innenbehälter 17 angeordnet,
der aus einem Boden 19 und einer damit fest dicht verbundenen, umlaufender
Wand 21 besteht.
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Um
die Vergärung
von organischen Abfällen innerhalb
des Innenbehälters 17 in
den gewünschten mesophilen
Bereich zwischen 30° und
40°C zu
halten, ist im Bereich des Bodens 19 des Innenbehälters 17 eine
Heizung 23 angeordnet, die aus einem Rohrsystem besteht, über das
ein Wärmemedium
in den Innenbehälter 17 ein-
und abgeführt
werden kann, ohne in direkten Kontakt mit den abzubauenden Abfällen innerhalb
des Innenbehälters 17 zu
gelangen.
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Die
Wand 21 des Innenbehälters 17 ist
oben offen und definiert eine zylindrische Öffnung 25, die durch
einen freien Oberrand 27 der Wand 21 definiert ist.
Die anaerobe Vergärung
durch Bakterien findet hauptsächlich
innerhalb des Innenbehälters 17 statt, der
bis zum freien Oberrand 17 mit einer Abbaumasse gefüllt ist,
die sich aus den abzubauenden biologischen Abfällen und Wasser zusammensetzt.
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Konzentrisch
zur Rotationsachse R ist der erfindungsgemäße Schöpfmechanismus 31 angeordnet,
der eine Einrichtung zum Erhöhen
des Flüssigkeitsspiegels
oder -pegels 33 aufweist, wobei die Erhöhung des Flüssigkeitsspiegels 33 dazu
führt, daß sich eine
an den Flüssigkeitsspiegel 33 bildende Schwimmschicht 35,
die in den 1 und 2 durch
Punkte angedeutet ist, den freien Oberrand 27 des Innenbehälters 17 überfließen kann,
wodurch ein abschöpfendes
Trennen der Schwimmschicht 35 von der restlichen Abbaumasse
in dem Innenbehälter 17 einhergeht.
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Die
Schwimmschicht 35 besteht aus in der Abbaumasse aufschwimmenden
Bestandteilen, die eine lange Verweilzeit in der flüssigen Abbaumasse aufweisen.
Es zeigte sich, daß eingerührte Komponenten
der Schwimmschicht 35 innerhalb der Abbaumasse nur schwer
oder gar nicht biologisch abbaubar sind.
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Es
zeigte sich durch die Erfindung, daß andere spezialisierte Bakterien
zum Abbauen der Komponenten der Schwimmschicht geeignet sind. Durch die
räumliche
Trennung konnte eine gegensätzliche Beeinflussung
der Bakterien für
die flüssige
Abbaumasse und der spezialisierten Bakterien für die Schwimmschichtkomponenten
verhindert werden, wodurch die Abbaueffektivität beider Bakterientypen verbessert
wurde.
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Die
Einrichtung zum Anheben der Flüssigkeitsspiegels,
welche zur Realisierung der abschöpfenden Funktion mit dem freien
Oberarm 27 des Innenbehälters 17 abstreifend
zusammenwirkt, umfaßt eine
nicht dargestellte Dosierpumpe, welche den abzubauenden Abfall über eine
Zuführleitung 39 in
das Innere des Innenbehälters 17 unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels 35 einbringen
soll.
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An
dem in das Innere des Innenbehälters 17 ragenden
Ende der Zuführleitung 39 ist
ein Rückschlagventil 41 vorgesehen,
das als Schließglied eine
bewegliche Gummiplatte 43 aufweist, die von einer Metallplatte 45 verstärkt ist.
In 1 ist das Rückschlagventil 41 in
einer geschlossenen Position dargestellt, in der die Gummiplatte 43 dichtend
an dem Ende der Zuführleitung 39 anliegt.
Die Schließkraft
zur Realisierung der Rückschlagfunktion
des Ventils 41 wird mittels eines Schwimmrings 47 erzeugt,
der aufgrund seiner Auftriebskraft und einer starren Kopplung mit
der Metallplatte 45 die Gummiplatte 43 dichtend
vertikal nach oben gegen das Ende der Zuführleitung 39 drückt, was
in 1 dargestellt ist.
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Die
starre Kopplung zwischen dem Schwimmring 47 und der Gummiplatte 43 wird
mit einem zur Metallplatte 45 parallelen horizontalen Zwischenteil 49,
eine die Metallplatte 45 mit dem Zwischenteil 49 verbindenden
Zentralstange 51 und wenigstens zwei vertikalen Kopplungstangen 53 und 55 gebildet,
die starr mit dem Schwimmring 47 verbunden sind.
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Die
Anordnung aus Schwimmring 47 und Rückschlagventil 51 schwimmt
also durch den Auftrieb des Schwimmkörpers gegen das Ende der Rückführleitung 39 anschlagend
innerhalb der flüssigen
Abbaumasse in dem Innenbehälter 17.
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Die
Zuführleitung 39 wird
innerhalb eines dichten Blendrohres 57 in das Innere des
Innenbehälters 17 außen abgedichtet
geführt,
wobei die Zuführleitung 39 ortsfest
liegt.
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Vor
der Aktivierung der Dosierpumpe befindet sich Abfall und/oder Wasser
innerhalb des der Zuführleitung 39 in
Anlage der Gummiplatte 43, so daß die Auftriebskraft des Schwimmrings 47 entgegen
der Gewichtskraft des sich innerhalb der Zuführleitung 39 befindlichen
Abfallmasse (Substanz und Wasser) befindet.
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Im
folgenden wird der Betrieb des Schöpfmechanismus 31 beschrieben.
Mit Hilfe der nicht dargestellten Dosierpumpe wird ein Innendruck
innerhalb der Zuführleitung 39 derart
aufgebaut, daß der
Innendruck und die Gewichtskraft in der Zuführleitung 39 kurzzeitig
größer als
die Auftriebskraft des Schwimmkörpers 47 in
der passiven, in 1 gezeigten Position ist, so
daß sich
die Gummiplatte 43 von dem Ende der Zuführleitung impulsartig entfernt
und auf diese Weise Abfall und Wasser in das Innere des Innenbehälters 17 eingespritzt
werden.
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Die
eingespritzte Masse bewirkt eine erste, wenn auch geringe Erhöhung des
Flüssigkeitsspiegels 33,
allerdings aufgrund der starren Kopplung der Metallplatte 45 mit
dem Schwimmring 47 und dessen relativ großen Volumen,
wird der Schwimmring 47 deutlich in die flüssige Abfallmasse
abgesenkt, wodurch eine starke Verdrängung der flüssigen Abfallmasse
einher geht. Dabei wird zum einen der Flüssigkeitsspiegel 33 deutlich
erhöht
und zum anderen eine radial nach außen laufende Welle erzeugt,
welche zu einem Übertreten,
insbesondere von Teilen der Schwimmschicht 35, über den
Oberrand 27 des Innenbehälters 21 führt. An
dem Oberrand 27 streift die Schwimmschicht 35 abfließend ab
und gelangt, wie durch die in 2 gezeigten
Tropfen 61 angedeutet, in einen ringförmigen Zwischenraum 65,
der durch die Außenseite
des Innenbehälters 17 und
die Innenseite des Außenbehälters 9 begrenzt
ist. Nachdem der Innendruck innerhalb der Zuführleitung 39 abgebaut
ist, gelangt die Gummiplatte 43 unter dem Einfluß der Auftriebskraft
des Schwimmrings 47 in die geschlossene Schöpfposition
gemäß 1 zurück.
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Durch
das Einspritzen von Abfall und Wasser unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 33 wird
eine gute Durchmengung von letzteren und dadurch ein effektiver
Abbau von dem biologischen Abfall gewährleistet. Zum anderen wird
bei Aktivierung des Schöpfmechanismus
eine Verwirbelung von Komponenten der Schwimmschicht 35 verhindert,
die auf diese Weise konzentriert durch den Oberrand 27 schöpfend von der
restlichen Abfallmasse getrennt werden kann.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß vorteilhafterweise
der Schwimmring 27 nicht vollständig abgesenkt werden soll,
so daß die
Oberfläche 69 des Schwimmrings 27 auch
im aktivierten Zustand des Schöpfmechanismus 31 von
der flüssigen
Abfallmasse unbenetzt bleibt.
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Da
der Innenbehälter 17 über eine
Beinanordnung 71 schwebend auf dem Boden des Außenbehälters 9 gelagert
ist, können
die nicht weiter durch die spezialisierten Bakterien abbaubaren
Schwimmschichtkomponenten, beispielsweise anorganische Elemente,
wie Düngemittel,
oder Gärreste,
zu einer Ablaßleitung 73 gelangen.
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Des
weiteren ist eine Abführleitung 75 im
Bereich des Bodens 19 des Innenbehälters 17 vorgesehen.
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Die
Innenseite des Schwimmrings 47 ist derart zur Außenseite
des Blendenrohres 57 angeordnet, daß flüssige Abfallmasse zwischen
den Schwimmring 47 und die Außenseite des Blendenrohres 57 gelangen
kann.
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Vorteilhafterweise
ist die Quantität
der zumindest teilweisen Anhebung des Flüssigkeitsspiegels derart eingestellt,
daß die
gesamte Schwimmschicht mit einem geringen Teil von Abfallmasse an dem
Oberrand des Innenbehälters 17 vorbei
nach außen
fließt.
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Das
in den Zwischenbereich 65 gelangende Gemisch aus flüssiger Abfallmasse
und Schwimmschichtkomponenten wird durch spezialisierte Bakterien
abgebaut. Dabei ist es gerade vorteilhaft, daß nicht die Schwimmschichtkomponenten
alleine abgeschöpft
werden, sondern ein geringfügiger
Teil der flüssigen
Abfallmasse als eine Art Biokathalysator mit in den Zwischenbereich 65 gelangt.
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Die
erfindungsgemäße vollautomatisch
arbeitende Biogasanlage hat den Vorteil, vollständig geschlossen und eigenständig arbeiten
zu können, wodurch
ein geruchsarmer Abbau bereitgestellt werden kann, die aufgrund
des Fehlens eines mechanischen Rührwerks
auch einen reduzierten Geräuschpegel
aufweist.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
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- 1
- Biogasanlage
- 3
- Gehäuse
- 5,
7
- Füße
- 9
- zylindrischer
Außenbehälter
- 11
- Dachbereich
- 13
- Dachplatte
- 15
- Basisablaufrohr
- 17
- Innenbehälter
- 19
- Boden
- 21
- Wand
- 23
- Heizung
- 25
- zylindrische Öffnung
- 27
- Oberrand
- 31
- Schöpfmechanismus
- 33
- Flüssigkeitsspiegel
- 35
- Schwimmschicht
- 39
- Zuführleitung
- 41
- Rückschlagventil
- 43
- Gummiplatte
- 45
- Metallplatte
- 47
- Schwimmring
- 49
- horizontales
Zwischenteil
- 51
- Zentralstange
- 57
- Blendenrohr
- 65
- Zwischenraum
- 69
- Oberfläche
- 71
- Beinanordnung
- 73
- Ablaßleitung
- 75
- Abführleitung
- R
- Rotationsachse