DE102007031979A1 - Anlaufscheibe aus einem Einschichtwerkstoff - Google Patents

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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C9/00Alloys based on copper
    • C22C9/06Alloys based on copper with nickel or cobalt as the next major constituent
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    • C22C9/10Alloys based on copper with silicon as the next major constituent

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anlaufscheibe aus einem Einschichtwerkstoff, der aus einer bis auf Verunreinigungen bleifreien Kupferlegierung mit 0,5 bis 5 Gew.-% Nickel, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Silizium und Rest Kupfer besteht.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Anlaufscheibe aus einem Einschichtwerkstoff.
  • Eine Anlaufscheibe aus einem Einschichtwerkstoff ist beispielsweise aus der DE 199 60 645 A1 bekannt. Die Anlaufscheibe besteht aus einer Aluminiumlegierung, deren eine Stirnfläche eine durch Anodisieren erzeugte Al2O3-Oberflächenschicht aufweist. Des Weiteren ist die Verwendung von CuSn6- oder CuSn8-Bronzen als Massivwerkstoff für Anlaufscheiben bekannt.
  • Darüber hinaus bekannte Anlaufscheiben sind aus einem Verbundwerkstoff aufgebaut, der einen Stahlrücken aufweist, auf dem eine Schicht aus einer geeigneten Lagerlegierung, beispielsweise einer Aluminium- oder einer Kupfer-basierten Legierung, aufplattiert ist. Eine solche Anlaufscheibe ist in der DE 44 11 762 A1 beschrieben.
  • Anlaufscheiben werden in der Regel aus Bandmaterial ausgestanzt. Hierdurch entsteht sehr viel Stanzabfall, welcher bis zu 150% gemessen an dem für die Anlaufscheiben benötigten Material betragen kann. Dieser Abfall ist im Fall der zuletzt genannten Verbundmaterialien Mischschrott und deshalb nicht wieder verwertbar. Aus diesem Grund werden die eingangs erwähnten Einschichtwerkstoffe bevorzugt.
  • Anlaufscheiben werden entweder separat als Axiallager oder in Verbindung mit Radiallagern als so genanntes Bundlager verbaut. Radiallager und Anlaufscheibe werden dabei entweder als Einzelteile beim Einbau zu dem Bundlager zusammengesetzt oder zu fertigen Bundlagern vormontiert. Es gibt grundsätzlich drei Bauarten von vormontierten Bundlagern, so genannte gebaute Bundlager, geschweißte Bundlager oder einstückig geformte, gezogene Bundlager. Bei dem gebauten Bundlager sind die Anlaufscheibe und das Radiallager separat ausgebildet. Die Anlaufscheibe weist radiale Vorsprünge auf, die in formschlüssigem Eingriff mit korrespondierenden Ausnehmungen an dem Radiallager stehen und beide Teile unverlierbar miteinander verbinden. Diese Art der Verbindung erfordert eine hohe Festigkeit des Lagerschalenmaterials, weshalb hierfür nur Verbundwerkstoffe mit einer Stahlstützschicht zum Einsatz kommen. Bei den geschweißten Bundlagern ist die Anlaufscheibe mit der Lagerschale bzw. dem Stahlrücken des Radiallagers in der Regel durch eine Laserschweißverbindung zusammengefügt. Dies erfordert, dass das Anlaufscheibenmaterial mit Stahl verschweißbar ist.
  • Insbesondere im Hinblick auf die gebauten Bundlager stellen sich die bekannten Anlaufscheiben in Massivwerkstoffausführung als kritisch heraus. Sowohl der Werkstoff auf Aluminium-Basis als auch der auf CuSn6- oder CuSn8-Basis haben für die meisten Anwendungen mit größerer axialer Belastung keine ausreichende Festigkeit. Dies gilt umso mehr, je größer der Lagerradius ist. Andererseits nimmt gerade mit zunehmendem Lagerradius auch der Materialverbrauch und damit der Stanzabfall zu.
  • Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, Anlaufscheiben aus einem Einschichtwerkstoff mit verbesserten Materialeigenschaften bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anlaufscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und die Verwendung einer Kupferlegierung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 für eine Anlaufscheibe gelöst.
  • Der erfindungsgemäß verwendete CuNiSi-Werkstoff hat bekanntermaßen eine über weitere Bereiche einstellbare Festigkeit. Bevorzugt wird für die Anwendung als Anlaufscheibe eine Zugfestigkeit Rm von we nigstens 500 MPa und besonders bevorzugt von wenigstens 600 MPa eingestellt. Die 0,2%-Dehngrenze Rp0,2 beträgt vorteilhafter Weise wenigstens 400 MPa und besonders bevorzugt wenigstens 500 MPa. Die Härte wird dabei bevorzugt auf einen Wert zwischen 100 und 250 HV, besonders bevorzugt zwischen 150 und 250 HV und ganz besonders bevorzugt zwischen 200 und 230 HV eingestellt. Die Einstellung erfolgt über die konkrete Zusammensetzung, insbesondere über den Nickelgehalt, sowie durch ein geeignetes Verfestigungsverfahren, insbesondere durch Walzen und/oder Vergüten der Bänder.
  • Der Werkstoff hat sich aufgrund seiner Festigkeit bereits als Massivwerkstoff für die Trägerschicht eines Gleitlagerverbundwerkstoffes bewährt, vgl. DE 10 2005 023 309 A1 . Die Erfindung nutzt die Materialeigenschaften, insbesondere die Festigkeit nunmehr ferner, eine formschlüssige Verbindung der Anlaufscheibe mit einer Lagerschale auch ohne Stahlträgerschicht bereitzustellen.
  • Während die bekannten Massiv- oder Einschichtwerkstoffe auf Al- oder CuSn-Basis einen homogenen Aufbau und deshalb meist ungenügende tribologische Eigenschaften aufweisen, haben die Erfinder erkannt, dass der erfindungsgemäß verwendete Werkstoff aufgrund der heterogenen Einlagerung der Nickel-Silizium-Hartteilchen in der Kupfermatrix zugleich über hinreichend gute Gleiteigenschaften für Anlaufscheiben verfügt. Während er als Trägerschicht des Gleitlagerverbundwerkstoffes nur Notlaufeigenschaften zu erfüllen hatte und eigens mit einer zusätzlichen Gleitschicht beschichtet wurde, ist er in der Anwendung für Anlaufscheiben als Einschichtwerkstoff mit ausreichender Festigkeit und zugleich mit genügenden Gleiteigenschaften hervorragend geeignet.
  • Die Folge seiner Verwendung als Einschichtwerkstoffes ist, dass keinerlei Mischschrott entsteht und der Stanzabfall wieder eingeschmolzen und somit dem Stoffkreislauf zur Verfügung gestellt werden kann.
  • Zusätzlich hat man gefunden, dass der Werkstoff aufgrund einer weiteren Materialeigenschaft gerade den besonderen Anforderungen an eine Anlaufscheibe besser gerecht wird, als die bekannten Bronzewerkstoffe: die Wärmeleitfähigkeit. Aufgrund fehlender Hydrodynamik, die sich nur bei einem Radiallager nicht aber bei einem Axiallager einstellt, wird die Anlaufscheibe stets unter Mischreibungsbedingungen beansprucht. Die dabei erzeugte Wärme ist aufgrund der guten Gleiteigenschaften des erfindungsgemäß verwendeten Werkstoffes geringer und wird von diesem ferner besonders effektiv abgeleitet. Die bevorzugte Wärmeleitfähigkeit, welche sich durch die Zusammensetzung variieren lässt, beträgt 240 W/mK oder mehr und liegt damit um ein Vielfaches über der von Bronze.
  • Die vorteilhaften Eigenschaften stellen sich in dem Einschichtwerkstoff dann ein, wenn der Nickelanteil bei 0,5 bis 5 Gew.-%, bevorzugt bei 0,8 bis 4,0 Gew.-% und besonders bevorzugt bei 1,5 bis 2,8 Gew.-% sowie der Siliziumanteil bei 0,2 bis 2,5 Gew.-%, bevorzugt bei 0,3 bis 1,2 Gew.-% und besonders bevorzugt bei 0,4 bis 1,0 Gew.-% liegt.
  • Die Kupfer-Nickel-Silizium-Legierung kann 0,05 bis 2,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,15 bis 1,5 Gew.-% Mangan aufweisen.
  • Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass bei einem Gewichtsverhältnis von Nickel zu Silizium zwischen 2,5:1 und 5:1, bevorzugt zwischen 3:1 und 4:1, die tribologischen Eigenschaften in Abhängigkeit vom Gleitpartner optimiert werden können. Bei diesen Gewichtsverhältnissen werden die für die guten tribologischen Eigenschaften verantwortlichen Nickel-Silizium-Verbindungen begünstigt und in ausreichendem Maße gebildet.
  • Die Kupferlegierung kann weitere Mikrolegierungselemente aufweisen. Vorzugsweise weist der Einschichtwerkstoff 0,05 bis 0,4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,075 bis 0,25 Gew.-% mindestens eines der Mikrolegierungselemente Chrom, Titan, Zirkon, Zink und Mangan einzeln oder in Kombination auf.
  • Ausführungsbeispiel
  • Beispielhafte Kupferlegierungen des Einschichtwerkstoffes sind in den nachfolgender Tabelle angegeben: Tabelle 1 (Angaben in Gew.-%)
    Beispiel 1 2 3 4 5
    Ni 1,9 1,5 0,8 3,8 2,8
    Si 0,6 0,5 0,25 1,2 0,8
    Mn 0,15 0,05 0,05 0,1 0,05
    Pb < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1
    Cr 0,15 0,15
    Ti 0,15
    Zr 0,2 0,15
    Cu Rest Rest Rest Rest Rest
  • Ein beispielhaftes Herstellungsverfahren für die erfindungsgemäßen Anlaufscheiben sieht zunächst ein Stranggießen der Kupferlegierung, beispielsweise Doppelstranggießen, mit einer Breite von 300 mm und einer Dicke von 10 mm zur Herstellung von Bandmaterial vor, welches anschließend beidseitig gefräst und aufgewickelt wird. Es folgt dann ein erster Glühschritt und im Anschluss daran ein erstes Walzen mit mehreren Walzschritten. In einer Bandglühanlage wird das Band dann nochmals geglüht. Hieran schließt sich ein zweites Walzen mit einem Walzschritt an. Danach erfolgt optional ein Teilen des Bandes in Platinen mit den gewünschten Abmessungen und schließlich ein Ausstanzen der Anlaufscheiben. Die Anlaufscheiben werden dann noch je nach Anwendung einer Umformung unterzogen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 19960645 A1 [0002]
    • - DE 4411762 A1 [0003]
    • - DE 102005023309 A1 [0010]

Claims (6)

  1. Anlaufscheibe aus einem Einschichtwerkstoff, gekennzeichnet durch eine bis auf Verunreinigungen bleifreie Kupferlegierung mit 0,5 bis 5 Gew.-% Nickel, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Silizium und Rest Kupfer.
  2. Anlaufscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupferlegierung 0,05 bis 2 Gew.-% Mangan aufweist.
  3. Anlaufscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von Nickel zu Silizium zwischen 2,5 und 5 liegt.
  4. Anlaufscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht 0,05 bis 0,4 Gew.-% mindestens eines Legierungselements aufweist.
  5. Anlaufscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolegierungselemente Chrom, Titan, Zirkon, Zink und/oder Magnesium sind.
  6. Verwendung einer Kupferlegierung mit 0,5 bis 5 Gew.-% Nickel, 0,2 bis 2,5 Gew.-% Silizium, weniger als 0,1 Gew.-% Blei und Rest Kupfer als Einschichtwerkstoff für eine Anlaufscheibe.
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Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2185958A (en) * 1938-12-13 1940-01-02 New Haven Copper Company Copper base alloy
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