DE102007031355A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung Download PDF

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Abstract

Eine Verfahren zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung in einem über einen Verbrennungsmotor antreibbaren Kraftfahrzeug weist folgende Schritte auf: Berechnen auf Basis aktueller Werte und Änderungsraten von Motorbetriebsparametern, eines prognostizierten zeitlichen Verlaufs für zukünftige Werte dieser Motorbetriebsparameter; Ermitteln unter der Annahme eines bei Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter erfolgenden Regenerationsvorganges in der Abgasnachbehandlungsvorrichtung, eines ersten Vorhersagewertes für die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs und eines zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff infolge dieses Regenerationsvorganges und Erzeugen einer Regenerationsanforderung, wenn der erste Vorhersagewert und der zweite Vorhersagewert jeweils unterhalb vorbestimmter Schwellenwerte liegen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung.
  • Solche Regenerationsvorgänge sind insbesondere in NOx-Speicherkatalysatoren notwendig, welche zur Absorption und Speicherung von Stickoxiden eingesetzt werden, die von Dieselmotoren im Magerbetrieb emittiert werden. Wenn ein NOx-Speicherkatalysator mit Stickoxidmolekülen gesättigt ist, ist zur Regeneration eine Betriebsphase mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis erforderlich. Zur verbesserten Regeneration ist unter anderem das Verfahren der Kraftstoff-Nacheinspritzung bekannt, bei dem im Anschluß an die Kraftstoff-Haupteinspritzung noch während des Expansionshubes zusätzlicher Kraftstoff in einen oder mehrere der Zylinder eingespritzt wird und mittels dem eine Erhöhung der Abgastemperatur erzielt und ein gewünschtes Luft/Kraftstoff-Verhältnis eingestellt werden kann.
  • Bei der Anwendung der Kraftstoff-Nacheinspritzung tritt jedoch das Problem auf, daß sich ein Teil des eingespritzten Kraftstoffes mit dem Ölfilm auf der Zylinderwand vermischt und so zu einer unerwünschten Verdünnung des Motoröls mit Kraftstoff führt. Eine solche Verdünnung des Motoröls mit Kraftstoff ändert die Schmiereigenschaften des Motoröls und wirkt sich somit negativ auf den Motorverschleiß des Kraftfahrzeuges aus. Sofern diesem Problem durch häufige Öl-wechselintervalle begegnet wird, führt dies zu einer Erhöhung der Betriebskosten und insbesondere des Motorölverbrauchs.
  • Vor dem obigen Hintergrund ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung bereitzustellen, mittels derer ohne Beeinträchtigung der Wirksamkeit der Regeneration eine Senkung des Motorölverbrauchs erzielbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 bzw. die Vorrichtung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 10 gelöst.
  • Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Ein Verfahren zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung in einem über einen Verbrennungsmotor antreibbaren Kraftfahrzeug weist folgende Schritte auf:
    • – Berechnen, auf Basis aktueller Werte und Änderungsraten von Motorbetriebsparametern, eines prognostizierten zeitlichen Verlaufs für zukünftige Werte dieser Motorbetriebsparameter;
    • – Ermitteln, unter der Annahme eines bei Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter erfolgenden Regenerationsvorganges in der Abgasnachbehandlungsvorrichtung, eines ersten Vorhersagewertes für die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs und eines zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff infolge dieses Regenerationsvorganges; und
    • – Erzeugen einer Regenerationsanforderung, wenn der erste Vorhersagewert und der zweite Vorhersagewert jeweils unterhalb vorbestimmter Schwellenwerte liegen.
  • Gemäß der Erfindung erfolgt somit eine zeitliche Steuerung von Regenerationsvorgängen unter Anwendung einer modell-basierten, prädiktiven Steuerungsstrategie dahingehend, daß die Regenerationsvorgänge bei günstigen Betriebsbedingungen erfolgen, unter denen die Motorölverdünnungsrate und der Kraftstoffverbrauch, welche aus der Durchführung von Kraftstoff-Nacheinspritzungen zur Unterstützung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung resultieren, sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau befinden. Infolge dessen wird ohne Beeinträchtigung der Wirksamkeit der Regeneration eine Senkung des Motorölverbrauchs erzielt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren ferner den Schritt auf: Ermitteln einer unter der Annahme der Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter zu erwartenden Regenerationsdauer der Abgasnachbehandlungsvorrichtung, wobei das Ermitteln des ersten Vorhersagewertes für die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs und des zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff jeweils basierend auf dieser zu erwartenden Regenerationsdauer erfolgt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren ferner die Schritte auf: Ermitteln einer unter der Annahme eines bei Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter erfolgenden Regenerationsvorganges zu erwartenden NOx-Umwandlungsrate, und Erzeugen der Regenerationsanforderung, wenn die zu erwartende NOx-Umwandlungsrate oberhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes liegt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren ferner den Schritt auf: Ermitteln einer unter der Annahme der Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter zu erwartenden Verweildauer, während welcher sich der Verbrennungsmotor in einem Betriebsmodus mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis befindet, wobei das Ermitteln des Vorhersagewertes der NOx-Umwandlungsrate auf Basis dieser zu erwartenden Verweildauer erfolgt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Erzeugen der Regenerationsanforderung nur, wenn die Menge an gespeichertem NOx (angegeben als prozentualer Anteil der maximalen Speicherkapazität bei der aktuellen Speichertemperatur) oberhalb eines Schwellenwertes liegt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Ermitteln des ersten Vorhersagewertes für die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs und/oder des zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff jeweils ba sierend auf der seit dem letzten Regenerationsvorgang zurückgelegten Fahrtstrecke.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Ermitteln des zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff basierend auf der seit dem letzten Regenerationsvorgang vergangenen Zeitspanne.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Festlegung des Schwellenwertes für den Kraftstoffverbrauch auf Basis eines über eine Anzahl zurückliegender Regenerationsvorgänge gemittelten Kraftstoffverbrauchs.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Festlegung des Schwellenwertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff auf Basis einer über eine. Anzahl zurückliegender Regenerationsvorgänge gemittelten Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung in einem über einen Verbrennungsmotor antreibbaren Kraftfahrzeug. Zu bevorzugten Ausgestaltungen wird auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verwiesen.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Diagramm, in welchem die Abhängigkeit der Strömungsrate von Kraftstoff in das Motoröl (in g/s) vom angezeigten Drehmoment (in Nm) während der Verbrennung mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis und für unterschiedliche Drehzahlen dargestellt ist;
  • 2 ein Diagramm, in welchem die Anstiegsrate des Kraftstoffverbrauchs bei Verbrennung mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis (in g/s) in Abhängigkeit vom angezeigten Drehmoment (in Nm) bei Verbrennung mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis und für. unterschiedliche Drehzahlen dargestellt ist;
  • 3 ein Blockdiagramm zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Strategie;
  • 4 ein Diagramm, in welchem ein erfindungsgemäß festgelegter Kraftstoffverbrauchsgrenzwert für den nächsten Regenerationsvorgang (in %) in Abhängigkeit von einem über die letzten n Regenerationsvorgänge gemittelten Kraftstoffverbrauch (in %) aufgetragen ist; und
  • 5 ein Diagramm, in welchem ein erfindungsgemäß festgelegter Motorölverdünnungsgrenzwert für den nächsten Regenerationsvorgang (in %) in Abhängigkeit von der über die letzten n Regenerationsvorgänge gemittelten, vorhergesagten Motorölverdünnung aufgetragen ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist in einem Kraftfahrzeug realisierbar, welches einen Verbrennungsmotor und ein zur Kraftstoff-Nacheinspritzung ausgelegtes Kraftstoffeinspritzsystem aufweist, bei welchem somit zusätzlicher Kraftstoff im Anschluß an die Kraftstoff-Haupteinspritzung und noch während des Expansionshubes eingespritzt werden kann. Das Kraftfahrzeug ist mit einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung versehen, in der zur Durchführung von Regenerationsvorgängen eine wiederholte bzw. periodische Herbeiführung erhöhter Betriebstemperaturen (z. B. zur Regeneration eines Dieselpartikelfilters) oder von Betriebszuständen mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis (z. B. für die Regeneration eines NOx-Speicherkatalysators) realisierbar ist.
  • Gemäß 1 steigt die Strömungsrate von Kraftstoff in das Motoröl bei Verbrennung mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis (λ < 1) als Funktion der Motorlast (in 1 angegeben als "angezeigtes Drehmoment") dramatisch an, wobei dieses Verhältnis bei hohen Motorlasten nahezu unabhängig von der Motordrehzahl ist.
  • Außerdem ist im Bereich niedriger Motorlasten die Rate der Motorölverdünnung höher für geringere Motordrehzahlen.
  • Gemäß 2 ist ferner die Anstiegsrate des Kraftstoffverbrauchs bei Verbrennung mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis in Betriebszuständen mit geringer bis mittlerer Motorlast höher als in Betriebszuständen mit mittlerer bis hoher Motorlast.
  • Wie somit aus 1 und 2 ersichtlich ist, kann mittels einer Steuerungsstrategie, bei der eine zeitliche Steuerung der Regenerationsvorgänge bei fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis dahingehend erfolgt, daß diese bei mittlerer bis höherer Motorlast (z. B. bei einer Motorlast von mehr als 100 Nm) stattfinden, eine Reduzierung der Rate der Motorölverdünnung um bis zu 75% erzielt werden im Vergleich zu einer Durchführung der Regenerationsvorgänge bei fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis in Betriebszuständen von geringerer Motorlast (z. B. bei weniger als 30 Nm). Es ist somit ersichtlich, daß ein großes Potential hinsichtlich der Reduzierung der Motorölverdünnung besteht, wenn eine zeitliche Steuerung der Regenerationsvorgänge im Hinblick auf geeignete Betriebsbedingungen erfolgt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Konzept wird nun ein modell-basiertes, prädiktives Steuerungsverfahren zur zeitlichen Steuerung von Regenerationsvorgängen mit dem Ziel bereitgestellt, daß die Regenerationsvorgänge nur unter besonders günstigen Betriebsbedingungen stattfinden, so daß die Rate der Verdünnung des Motoröls mit Kraftstoff begrenzt und eine Minimierung der erforderlichen Motorölwechselintervalle erzielt wird. Dabei wird insbesondere das Ausmaß der Motorölverdünnung mit Kraftstoff so gesteuert, daß dieses unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes liegt.
  • Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf das Blockdiagramm von 3 die Funktionalität der einzelnen, gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzten Blöcke bzw. Module erläutert:
    Ein Funktionsblock 10 (mit "PurgeAbility" bezeichnet) wertet den Betriebszustand (Drehzahl, Motorlast, eingelegter Gang, Kupplungsbetätigung, Bremsbetätigung) betreffende Eingangssignale, die betreffende Fahreranforderung und deren zeitliche Ableitung aus, um den künftigen Verlauf der Motorbetriebsparameter (im Folgenden auch als "Bahnkurve" bezeichnet) vorauszusagen. Außerdem wird die Verweilzeit in einem Betriebsbereich, in welchem der Verbrennungsmotor mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis betrieben werden kann, abgeschätzt.
  • Des Weiteren wird durch den Funktionsblock 10 auch der thermische Zustand der Abgasnachbehandlungsvorrichtung sowie weiterer Komponenten im Abgassystem ausgewertet, um die Möglichkeit einer sofortigen Regeneration zu ermitteln. Dabei wird unter einer "sofortigen Regeneration" eine Regeneration verstanden, welche ohne die vorherige Vornahme zusätzlicher Maßnahmen zu Einstellung der Abgasnachbehandlungsvorrichtung vor Auslösung des Regenerationsvorganges erfolgen kann, was z. B. gegeben ist, wenn sich eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung in Form eines Oxidationskatalysators oberhalb der Anspringtemperatur für die Umwandlung von THC- und CO-Emissionen befindet und sich der thermische Zustand der Abgasnachbehandlungsvorrichtung im für die NOx-Umwandlung optimalen Fenster befindet.
  • Der Funktionsblock 10 gibt den Wert für die vorhergesagte Verweildauer im Betriebsmodus mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis (in 3 als "PredictTotRichModeTime" bezeichnet) auf Basis der aktuellen Bahnkurve aus. Basierend auf der aktuellen Motordrehzahl, der aktuellen Motorlast und der Änderungsrate wird außerdem eine vorhergesagte Bahnkurve für die einzelnen Motorbetriebsparameter (Motordrehzahl, Motorlast, Abgasmassenströmung, Abgastemperatur etc.) berechnet.
  • Ein Funktionsblock 20 (in 3 als "NOxModel" bezeichnet) dient zur Berechnung der vorhergesagten Regenerationsdauer (= "PredictPurgeRichModeTime") als Funktion des Abgasmassenstroms, der gespeicherten NOx-Menge, der Speichertemperatur, der Umgebungstemperatur und der Abgaskonzentration (NOx, CO, THC) für den Regenerationsmodus. Dabei bezeichnet die vorhergesagte Regenerationsdauer diejenige Zeitspanne, welche erforderlich ist, um basierend auf der aktuellen Bahnkurve bzw. der vorhergesagten Bahnkurve die gespeicherte NOx- Menge während der durch den Funktionsblock 10 vorhergesagten Verweildauer im Betriebsmodus mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis, d. h. wenn der Verbrennungsmodus entweder bei der gegenwärtigen oder der vorhergesagten Bahnkurve auf ein fettes Luft/Kraftstoff-Verhältnis umschaltet, umzuwandeln. Diese Verweildauer ist in 3 als "PredictTotRichModeTime" bezeichnet. Der Funktionsblock 20 berechnet außerdem einen Vorhersagewert für die Umwandlungsrate (= "PredictPercNOxConversion") zur Umwandlung der gespeicherten NOx-Menge.
  • Ein Funktionsblock 30 (in 3 mit "DeltaFuelConsumptionPurge" bezeichnet) dient dazu, den Anstieg des Kraftstoffverbrauchs (in 3 mit "PredictFuelConsPenalty" bezeichnet) als Funktion der vorhergesagten Regenerationsdauer (= "PredictPurgeRichModeTime") und der seit dem letzten Regenerationsvorgang zurückgelegten Fahrtstrecke für den Fall zu berechnen, daß der Regenerationsvorgang unter Einhaltung der aktuellen bzw. vorhergesagten Bahnkurve stattfindet.
  • Ein Funktionsblock 40 (in 3 mit "DeltaOilDilutionPenaltyPurge" bezeichnet) wird dazu verwendet, eine vorhergesagte Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff als Funktion der Anzahl künftiger Regenerationsvorgänge (berechnet auf Basis der seit dem letzten Regenerationsvorgang vergangenen Zeitspanne und der Zeitspanne bis zum nächsten Ölwechsel) zu berechnen, und die gesamte Strömung des Kraftstoffs in Motoröl als Funktion der vorhergesagten Regenerationsdauer (= "PredictPurgeRichModeTime") zu berechnen, wenn ein Regenerationsvorgang bei der gegenwärtigen (bzw. vorhergesagten) Bahnkurve erfolgt.
  • Ein Funktionsblock 50 (in 3 mit "ActivationRule" bezeichnet) dient dazu, eine Regenerationsanforderung bei Vorliegen der folgenden Bedingungen zu erzeugen bzw. zu aktivieren:
    • (a) der vorhergesagte Kraftstoffverbrauch für die Regeneration liegt unterhalb eines Schwellenwertes;
    • (b) die vorhergesagte Verdünnung des Motoröls mit Kraftstoff liegt unterhalb eines Schwellenwertes;
    • (c) die Menge an gespeichertem NOx (angegeben als prozentualer Anteil der maximalen Speicherkapazität bei der aktuellen Speichertemperatur) liegt oberhalb eines Schwellenwertes; und
    • (d) die vorhergesagte NOx-Umwandlungsrate (als prozentualer Anteil von der ursprünglichen NOx-Beladung) liegt oberhalb eines Schwellenwertes.
  • Dabei erfolgt gemäß 4 die Festlegung des Schwellenwertes des Kraftstoffverbrauchs für den jeweils folgenden Regenerationsvorgang auf Basis des langfristigen Kraftstoffverbrauchs, welcher gemittelt über eine gewisse Anzahl zurückliegender Regenerationsvorgänge, z. B. 5 Regenerationsvorgänge, erhalten wird.
  • Entsprechend erfolgt gemäß 5 die Festlegung des Schwellenwertes der Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff auf Basis der langfristigen Verdünnung des Motoröls mit Kraftstoff, welche gemittelt über eine Anzahl zurückliegender Regenerationsvorgänge, z. B. ebenfalls 5 Regenerationsvorgänge, erhalten wird.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung in einem über einen Verbrennungsmotor antreibbaren Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren folgende Schritte aufweist: Berechnen, auf Basis aktueller Werte und Änderungsraten von Motorbetriebsparametern, eines prognostizierten zeitlichen Verlaufs für zukünftige Werte dieser Motorbetriebsparameter; Ermitteln, unter der Annahme eines bei Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter erfolgenden Regenerationsvorganges in der Abgasnachbehandlungsvorrichtung, eines ersten Vorhersagewertes für die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs und eines zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff infolge dieses Regenerationsvorganges; und Erzeugen einer Regenerationsanforderung, wenn der erste Vorhersagewert und der zweite Vorhersagewert jeweils unterhalb vorbestimmter Schwellenwerte liegen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren ferner den Schritt aufweist: Ermitteln einer unter der Annahme der Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter zu erwartenden Regenerationsdauer der Abgasnachbehandlungsvorrichtung, wobei das Ermitteln des ersten Vorhersagewertes für die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs und des zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff jeweils basierend auf dieser zu erwartenden Regenerationsdauer erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren ferner die Schritte aufweist: Ermitteln einer unter der Annahme eines bei Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter erfolgenden Regenerationsvorganges zu erwartenden NOx-Umwandlungsrate; und Erzeugen der Regenerationsanforderung, wenn die zu erwartende NOx-Umwandlungsrate oberhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes liegt.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren ferner den Schritt aufweist: Ermitteln einer unter der Annahme der Einhaltung des prognostizierten zeitlichen Verlaufs der Motorbetriebsparameter zu erwartenden Verweildauer, während welcher sich der Verbrennungsmotor in einem Betriebsmodus mit fettem Luft/Kraftstoff-Verhältnis befindet; wobei das Ermitteln des Vorhersagewertes der NOx-Umwandlungsrate auf Basis dieser zu erwartenden Verweildauer erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Erzeugen der Regenerationsanforderung nur erfolgt, wenn die Menge an gespeichertem NOx oberhalb eines Schwellenwertes liegt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ermittelndes ersten Vorhersagewertes für die Zunahme des Kraftstoffverbrauchs und/oder des zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff jeweils basierend auf der seit dem letzten Regenerationsvorgang zurückgelegten Fahrtstrecke erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ermitteln des zweiten Vorhersagewertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff basierend auf der seit dem letzten Regenerationsvorgang vergangenen Zeitspanne erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegung des Schwellenwertes für den Kraftstoffverbrauch auf Basis eines über eine Anzahl zurückliegender Regenerationsvorgänge gemittelten Kraftstoffverbrauchs erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegung des Schwellenwertes für die Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff auf Basis einer über eine Anzahl zurückliegender Regenerationsvorgänge gemittelten Verdünnungsrate des Motoröls mit Kraftstoff erfolgt.
  10. Vorrichtung zur Steuerung von Regenerationsvorgängen in einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung in einem über einen Verbrennungsmotor antreibbaren Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung dahingehend ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
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