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Die Erfindung betrifft ein Beschlagteil zur Befestigung an einem Koch- oder Bratgefäß nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, mit zumindest einem Tragteil, das an der Gefäßwandung des Koch- oder Bratgefäßes durch Herstellung einer Schweißverbindung befestigbar ist, und mit einem Griffteil, das am Tragteil befestigt ist.
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Gattungsgemäße Beschlagteile finden bevorzugt an Kochgeräten wie z.B. Töpfen oder Pfannen Verwendung. Zur Befestigung des Beschlagteils am Gefäß kommen vielfach so genannte Steckverbindungen zum Einsatz. Dazu sind am Gefäß ein oder mehrere Halteelemente, beispielsweise Haltebolzen, befestigt, auf die der Griffkörper mit einer entsprechend geformten Ausnehmung formschlüssig aufgesteckt werden kann. Zur Befestigung des Beschlagteils auf dem Halteelement werden zwischen Griffkörper und Halteelement Befestigungselemente zum Eingriff gebracht.
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Ein Beispiel für eine derartige Ausführungsform offenbart die Druckschrift
EP 0 508 972 A1 . Hierbei kann ein Halteelement am Kochtopf mittels Schweißverbindung befestigt werden. Das Halteelement weist hierbei einen zum Griffkörper weisenden Befestigungssteg mit einem Sägezahnprofil auf. Hierzu weist der Griffkörper in einem zum Halteelement weisenden Hohlraum ein komplementäres sägezahnartiges Fixiermittel auf, so dass beim Aufschieben des Griffkörpers ein Verrasten des Befestigungsstegs mit dem Fixiermittel erfolgt. Eine endseitige am Griffkörper angebrachte Hülse überdeckt nach der Befestigung das am Kochtopf angeschweißte Halteelement.
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Zwar kann mit derartigen Ausführungen eine optisch ansprechende Verbindung des Beschlagteils am Kochtopf hergestellt werden, jedoch kann diese Ausführung nicht für preiswertes Kochgeschirr eingesetzt werden, da die Herstellungskosten für das komplexe Beschlagteil relativ hoch sind.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik rostfreie Beschlagteile mit und ohne Anschweißlappen zum Anschweißen an rostfreien Geschirren bekannt. Bei den Ausführungen mit Anschweißlappen ist jedoch die Optik als nachteilig anzusehen. Bei den angeschweißten Beschlagteilen ohne Anschweißlappen sind die Schweißstellen als unschöne Punkte und Verfärbungen zu erkennen. Ein weiterer gravierender Nachteil beider Ausführungen ist die hohe Wärmeleitfähigkeit dieser Verbindungen während des Erhitzungsprozesses beim Kochen.
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Zudem zeigt die
DE 297 02 426 U1 einen Griff für Haushaltsgeräte beispielsweise für Töpfe, wobei der Griff einen Griffkörper aus Kunststoff aufweist, an dem Halteelemente aus Edelstahl fixiert sind, die an der Wandung bzw. an Halteplatten des Topfes befestigbar sein sollen. Eine Ausführungsform zeigt einen Topf mit Bügelgriff mit einem zweiarmigen Griffkörper in dem je ein Kanal in vorzugsweise konvergierend oder divergierender Richtung ausgenommen ist, so dass die Halteelemente mit jeweils einem Ende in einem der Kanäle angeordnet sind. Das andere Ende der Halteelemente ist entweder abgewinkelt oder parallel in den Befestigungsflächen fixiert. Zudem ist es möglich, einen Stielgriff anstelle eines Bügelgriffs zu verwenden.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Beschlagteil zur Befestigung an einem Koch- oder Bratgefäß vorzuschlagen, das die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Beschlagteile, und eine damit einhergehende übermäßige Erhitzung, vermeidet. Insbesondere soll eine verbesserte optische Qualität erreicht werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Beschlagteil nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, dass das Beschlagteil an zumindest einem Ende einen zur Gefäßwandung hin offenen Hohlraum aufweist, wobei ein Tragteil im Inneren dieses Hohlraums angeordnet ist, und wobei das Tragteil mit seinem anzuschweißenden Ende soweit über das Ende des Griffteils übersteht, dass das anzuschweißende Ende an der Gefäßwandung zur Anlage bringbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die eigentliche Schweißstelle zwischen Tragteil und Gefäßwandung durch den Querschnitt des Hohlgriffs im Wesentlichen abgedeckt und damit nahezu unsichtbar gemacht werden kann. Unschöne Verfärbungen oder Schweißpunkte sind also vom Endverbraucher nicht mehr zu erkennen. Wenngleich dieses von nachträglich montierbaren Griffen hinlänglich bekannt ist, ist eine derartige Ausführungsform von Beschlagteilen zum Anschweißen an Gefäßwandungen nicht bekannt.
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Durch den Verzicht auf Anschweißlappen und ohne zu erkennende Schweißpunkte entsteht dem Betrachter die Optik einer Durchdringung des Beschlagteils zum Koch- oder Bratgefäß.
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Die erfindungsgemäße Ausführung erfordert zu diesem Zwecke, dass das Tragteil an der Innenseite, d.h. im Innenraum des Hohlgriffs bzw. Griffteils angeschweißt wird. In wieweit das Tragteil in den Hohlraum des Griffteils hineinragt, spielt erfindungsgemäß keine Rolle solange gewährleistet wird, dass das anzuschweißende Ende des Tragteils jedoch soweit über das Ende des Griffteils übersteht, dass das anzuschweißende Ende an der Gefäßwandung zur Anlage bringbar ist. Hierdurch wird die notwendige Stabilität, auch bei nachfolgendem Schweißvorgang in der Anbringung an die Gefäßwandung, zwischen dem Griffteil und dem Gefäß erreicht.
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Ein weiterer gravierender Vorteil der Erfindung ist die sehr geringe Wärmeleitfähigkeit einer solchen „Stelzenverbindung“. Erfindungsgemäß kann nämlich davon ausgegangen werden, dass der Querschnitt des Tragteils wesentlich kleiner als der Querschnitt des Griffteils ist, wodurch eine signifikante Verringerung der Wärmeleitfähigkeit vom Kochgefäß zum Beschlag- bzw. Griffteil resultiert.
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Bevorzugt kann das Griffteil vollständig als Hohlkörper ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass das Tragteil im Griffteil bzw. in den hohl ausgebildeten Bereichen des Griffteils zur Anlage kommen kann. Denkbar ist dabei, dass sich das Tragteil vollständig durch das Griffteil bzw. den Hohlgriff erstreckt und das Tragteil im Wesentlichen der Größe bzw. Länge des Griffteils entspricht. Bevorzugt ist das Tragteil jedoch kleiner als das Griffteil ausgebildet und kommt daher zwar nahezu vollständig jedoch nur in einem Teilbereich des Griffteils zur Anordnung.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass beide Enden des Griffteils jeweils zumindest ein Tragteil aufweisen können, wobei die Tragteile an der Gefäßwandung des Koch- oder Bratgefäßes anschweißbar sind. Dies hat den Vorteil, dass ein besonders sicherer Sitz des Griff- bzw. Beschlagteils am Koch- bzw. Bratgefäß gewährleistet werden kann.
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Ferner ist vorgesehen, dass an einem Ende des Griffteils jeweils zwei Tragteile vorgesehen sein können, die an der Gefäßwandung anschweißbar sind, wobei die Tragteile vorzugsweise übereinander angeordnet sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass auch bei größeren und damit schwereren Koch- bzw. Bratgefäß und somit verstärkten Gewichtsanforderungen, ein sicherer Halt des Beschlagteils an der Gefäßwandung gewährleistet werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Tragteil von einem Drahtabschnitt, vorzugsweise von einem Rundstababschnitt, oder einem Blechabschnitt gebildet werden kann. Dabei ist der Endquerschnitt des Tragteils so ausgelegt, dass er ungefähr dem Querschnitt einer Schweißwarze bzw. eines Schweißpunkts entsprechen kann. Somit kann gewährleistet werden, dass das Tragteil bzw. die Schweißverbindung noch zuverlässig vom Querschnittsdurchmesser des Griffteils abgedeckt werden kann.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass zwischen der Innenwandung des Griffteils und dem anzuschweißenden Ende des Tragteils ein geringfügiger Abstand vorhanden sein kann, wobei der durch den Abstand gebildete Freiraum zumindest teilweise mit dem beim Anschweißen des Tragteils aufgeschmolzenen Schweißgut auffüllbar ist. Dadurch kann eine sehr sichere Haftung des Beschlagteils zur Gefäßwandung gewährleistet werden. Außerdem wird erreicht, dass die Schweißstelle nach dem Schweißen durch das Griffteil vollständig abgedeckt wird und damit nach außen hin nicht sichtbar ist.
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Zur Bildung des Abstands kann am Ende des Tragteils eine, vorzugsweise kegelstumpfförmige Verjüngung, vorgesehen sein. Dies hat den Vorteil, dass einerseits eine sehr stabile Schweißverbindung geschaffen wird, die andererseits so ausgebildet ist, dass sie vollständig vom Querschnitt des Griffteils abgedeckt werden kann.
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Es ist jedoch auch denkbar, dass zur Bildung des Abstands am Ende des Tragteils eine Umformung des Tragteils vorgesehen sein kann.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Tragteil aus einem schweißbaren Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit hergestellt sein kann. Dies hat den Vorteil, dass das Griffteil auch nach längerer Erwärmung des Koch- bzw. Bratgefäßes eine für eine Person unbedenkliche Griff- bzw. Arbeitstemperatur aufweist.
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Bevorzugt kann ferner vorgesehen sein, dass das Griffteil und/oder die Gefäßwandung aus rostfreiem Edelstahl hergestellt sind. Dadurch kann ein sehr robustes und langlebiges Kochgefäß geschaffen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand verschiedener in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert.
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Es zeigen:
- 1 Ein Beschlagteil zur Befestigung an einem Koch- oder Bratgefäß in Schnittdarstellung und Seitenansicht;
- 2 Das Beschlagteil gemäß 1 in einer Teilschnittansicht in Draufsicht;
- 3 Die vergrößerte Darstellung eines Tragteils;
- 4 Die seitliche Teilschnittdarstellung des Beschlagteils in Einzelansicht;
- 5 Das Beschlagteil in Draufsicht in einer Teilschnittansicht;
- 6 Die vergrößerte Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Tragteils;
- 7 Eine andere Ausführungsform eines Beschlagteils in seitlicher Darstellung;
- 8 Das Beschlagteil gemäß 7 in Draufsicht.
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1 zeigt ein Beschlagteil 01 zur Befestigung an einem Kochgefäß 02, wobei das Beschlagteil 01 in einer Teilschnittdarstellung und das Kochgefäß 02 in einer Schnittdarstellung dargestellt sind. Das Beschlagteil 01 weist ein Griffteil 03 auf, wobei das Griffteil 03 als Hohlkörper, nämlich als Hohlgriff, ausgebildet ist. Im Hohlgriff bzw. Griffteil 03 sind vier Tragteile 04, 05, 06 und 07 befestigt, wobei durch die Schnittdarstellung nur die Tragteile 04 und 05 sichtbar sind. Die Tragteile 04 und 05 kommen an der Innenseite des Griffteils 03 bzw. des Hohlgriffs zur Anlage bzw. sind dort angeschweißt. Die Tragteile 04 und 05 sind so im Inneren des Hohlraums angeordnet, dass die Tragteile 04 und 05 mit ihren anzuschweißenden Enden 08 und 09 soweit über das Ende 10 des Griffteils 03 überstehen, dass die anzuschweißenden Enden an der Gefäßwandung 11 des Kochgefäßes 02 zur Anlage bringbar sind.
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2 zeigt in Draufsicht das Beschlagteil 01 sowie die in dieser Ansicht erkennbaren Tragteile 04 und 06. Deutlich zu erkennen ist, dass zwischen den Enden 10 und 12 des Griffteils 03 ein zumindest geringfügiger Abstand 25 zur Gefäßwandung 11 des Kochgefäßes 02 gebildet wird. Die Tragteile 04, 05, 06 und 07 sind in ihrem vorderen Bereich leicht abgeschrägt ausgebildet bzw. mit einem Radius versehen, wobei der Radius im Wesentlichen dem Radius bzw. dem Gefäßverlauf der Gefäßwandung 11 entspricht.
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3 zeigt das Tragteil 04 gemäß 1 in einer vergrößerten Ansicht. Deutlich zu erkennen ist, dass das Tragteil 04 von einem Drahtabschnitt, vorzugsweise einem Rundstababschnitt gebildet wird. Das Tragteil 04 ist an der Innenwandung 13 des Hohlgriffs bzw. des Griffselements 03 befestigt. Das anzuschweißende Ende 08 des Tragteils 04 weist zum Ende des Tragteils 04 eine kegelstumpfförmige Verjüngung 14 auf. Ferner ist zu erkennen, dass sich zwischen der Innenwandung 13 des Griffteils 03 und dem anzuschweißenden Ende 08 des Tragteils 04 ein geringfügiger Abstand „X“ bildet, wobei der durch den Abstand „X“ gebildete Freiraum zumindest teilweise mit beim Anschweißen des Tragteils 04 aufgeschmolzenem Schweißgut auffüllbar ist.
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4 zeigt das Beschlagteil 01 in einer Einzeldarstellung in Seitenansicht. Gut zu erkennen ist, dass die Tragteile 04 und 05 von einem Drahtabschnitt, vorzugsweise einem Rundstababschnitt, gebildet werden. Die Tragteile 04 und 05 sind übereinander angeordnet.
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5 zeigt das Beschlagteil bzw. das Griffteil 03 in einer Einzelansicht in Draufsicht. Gut zu erkennen sind die abgeschrägten Enden 10 bzw. 12 des Griffteils 03 sowie die über das Ende 10, 12 des Griffteils 03 überstehenden Tragteile 04, 05, 06 und 07.
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6 zeigt eine andere Ausführungsform eines in einem Griffteil 15 angeordneten Tragteils 16. Bei dieser Ausführungsform ist zur Bildung des Abstands „X“ am Ende 17 des Tragteils 16 eine Umformung 18 des Tragteils 16 vorgesehen. Die Umformung 18 ist so ausgebildet, dass zwischen der Innenwandung 19 des Griffteils 15 und dem anzuschweißenden Ende 17 des Tragteils 16 ein geringfügiger Abstand „X“ vorhanden ist, wobei der durch den Abstand „X“ gebildete Freiraum zumindest teilweise mit beim Anschweißen des Tragteils 16 aufgeschmolzenem Schweißgut auffüllbar ist.
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7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Beschlagteils 20, wobei das Beschlagteil 20 ein Griffteil 15 aufweist, wodurch die Schnittdarstellung lediglich zwei dargestellte Tragteile 16 und 21 aufweist. Beide Tragteile 16 und 21 weisen an ihrem anzuschweißenden Ende 17 und 22 eine Umformung 18 und 23 auf.
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8 zeigt das Beschlagteil 20 in Einzelansicht in einer Draufsicht. Gut zu erkennen sind die Tragteile 16 und 24, welche an der Innenwandung 19 des Griffteils 15 angeschweißt sind. Bei allen gezeigten Ausführungsformen ist der Querschnitt der Tragteile so gewählt, dass nach Anschweißen der Tragteile an der Gefäßwandung, die Schweißstelle bzw. die Tragteile vom Querschnitt des Griffteils bedeckt werden können, dergestalt, dass weder das Tragteil noch die Schweißstelle sichtbar sind.