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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine oberflächenklebrige,
zumindest zweischichtige halogenfreie, flammwidrige, coextrudierte
Polyurethanfolie, die vorzugsweise keine zusätzliche haftklebrige
Beschichtung aufweist und die für Wickelanwendungen vorgesehen
ist. Die Folie ist zum Beispiel zum Umwickeln von Lüftungsleitungen
in Klimaanlagen, Drähten oder Kabeln und insbesondere für
Kabelbäume in Fahrzeugen oder Feldspulen für Bildröhren
geeignet. Die Folie dient dabei zum Bündeln, Isolieren,
Markieren oder Schützen.
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Kabelwickelbänder
und Isolierbänder bestehen üblicherweise aus weichgemachter
PVC-Folie mit einer einseitigen Haftkleberbeschichtung. Zur Senkung
der Kosten und Vermeidung von negativen Einflüssen der
Klebemasse auf die Alterungsstabilität der Folie und der
Drahtisolierung gibt es klebstofffreie Wickelbänder (so
genannte Dry Tapes) aus PVC mit hohem Gehalt (ungefähr
60 bis 70 phr) an DOP-Weichmacher (Di-2-ethylhexylphthalat). Es
besteht verstärkt der Wunsch, die Nachteile dieser Produkte
wie die Ausdampfung von Weichmacher und der hohe Halogengehalt zu
beseitigen. Die üblichen Wickelbänder enthalten
außerdem Stabilisatoren auf Basis giftiger Schwermetalle
wie Blei, Cadmium oder Barium. Dry Tapes lassen sich nicht mit wärmestabilen
Weichmachern wie Polymerweichmacher herstellen, was die Alterungsbeständigkeit begrenzt,
für höhere Ansprüche werden Folien aus
PVC, Polymerweichmacher und Stabilisatoren mit Haftkleber beschichtet.
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Die
Weichmacher konventioneller Isolierbänder und Kabelwickelbänder
dampfen allmählich aus, was zu einer Gesundheitsbelastung
führt, insbesondere ist das üblicherweise verwendete
DOP bedenklich. Weiterhin schlagen sich die Dämpfe in Kraftfahrzeugen
an den Scheiben nieder, was die Sicht (und damit erheblich die Fahrsicherheit)
verschlechtert und vom Fachmann als Fogging bezeichnet wird. Bei
noch stärkerer Verdampfung durch höhere Temperaturen,
zum Beispiel im Motorinnenraum von Fahrzeugen oder bei Isolierbändern
in elektrischen Geräten, verspröden das Klebeband
oder das Dry Tape durch den entstehenden Weichmacherverlust und
die Zersetzung des PVC-Polymers.
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Es
gibt Bemühungen, statt Weich-PVC-Folie Gewebe oder Vliese
zu verwenden. Die daraus resultierenden Produkte werden aber in
der Praxis nur wenig eingesetzt, da sie relativ teuer sind und auch
nur mit einer Haftklebstoffbeschichtung anwendbar sind. Weiterhin
können sie nur mit Halogenen flammwidrig eingestellt werden.
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In
der Literatur werden auch Wickelbänder aus Polyolefinen
beschrieben. Diese sind jedoch leicht entflammbar oder enthalten
halogenhaltige Flammschutzmittel. Darüber hinaus weisen
die aus Ethylencopolymeren hergestellten Materialien einen zu niedrigen
Schmelzpunkt auf, und im Fall der Verwendung von üblichen Polypropylenpolymeren
ist das Material meistens zu unflexibel. Als Flammschutzmittel werden
Metallhydroxide beschrieben, die Einsatzmengen von 40 bis 100 phr
sind aber für ausreichenden Flammschutz zu gering, das
heißt, sie sind nicht nur nicht selbstverlöschend,
sondern weisen sogar eine relativ hohe Brandgeschwindigkeit (zum
Beispiel über 100 mm/min nach MVSS 302) auf. Folien mit über
100 phr an Flammschutzmittel sind technisch kaum noch herstellbar.
Hinzu kommt, dass solche Folien ein geringe Reißfestigkeit
aufweisen und sehr steif sind, das heißt, die wesentliche
Verarbeitungseigenschaften eines typischen PVC-Klebebandes wird
verfehlt. Solche Polyolefinfolien weisen keine Eigenklebrigkeit
auf, sondern müssen mit Haftklebstoff beschichtet werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es Wickelfolien zur Verfügung zu stellen,
welche ein besonders sicheres und schnelles Umwickeln, insbesondere
von Drähten und Kabeln zum Markieren, Schützen,
Isolieren, Abdichten oder Bündeln ermöglichen,
wobei die Nachteile des Standes der Technik nicht oder zumindest
nicht in dem bisherigen Umfang auftreten.
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Es
besteht sodann die Aufgabe, thermoplastisch hergestellte Folien
mit Additivkombinationen zu finden, welche die Wärmebeständigkeit
von PVC nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen.
Insbesondere soll die Folie keine Haftklebstoffbeschichtung benötigen.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch eine Folie wie es im Hauptanspruch niedergelegt
ist. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte Fortbildungen
des Erfindungsgegenstandes sowie Verwendungen der erfindungsgemäßen
Folie.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung eine oberflächenklebrige zumindest zweischichtige
halogenfreie, flammwidrige, coextrudierte Folie aus einer Kernschicht
mit einer Ober- und einer Unterseite, wobei zumindest auf der Unterseite
eine Außenschicht vorhanden ist, Die Kernschicht besteht
aus einem thermoplastischen Polyurethan mit einer Shore D-Härte
von vorzugsweise mindestens 35, besonders bevorzugt mindestens 50
sowie aus einem Flammschutzmittel auf Phosphorbasis und gegebenenfalls
weiteren Additiven. Die Außenschicht besteht aus einem
thermoplastischen Polyurethan mit einer Shore A-Härte von
maximal 97, vorzugsweise maximal 90 und gegebenenfalls weiteren
Additiven.
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In
einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist auf der Oberseite der Kernschicht eine zweite Außenschicht
vorhanden, die vorzugsweise aus einem thermoplastischen Polyurethan
mit einer Shore A-Härte von maximal 97, vorzugsweise maximal
90 und gegebenenfalls weiteren Additiven besteht.
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Die
Kernschicht und die Außenschichten weisen eine unterschiedliche
Zusammensetzung auf.
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Weiter
vorzugsweise weist die Folie keine zusätzlich außen
aufgebrachte Haft- oder sonstige Klebstoffbeschichtung auf.
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Klebebänder
aus Polyurethanschäumen oder -folien sind – wie
oben ausgeführt – bekannt. Flammfeste halogenfreie
Polyurethanfolien, welche eine klebrige Oberfläche ohne
Klebstoffbeschichtung aufweisen, sind hingegen unbekannt.
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Der
erfindungsgemäße Gegenstand enthält bevorzugt
keine Beschichtung mit Haftklebemasse, dadurch sinken die Kosten,
das Risiko der Alterung der Folie durch Migration von Bestandteilen
der Klebemasse sinkt, und die Flammfestigkeit ist erheblich verbessert.
Gerade letzteres ist von großer Bedeutung, da Haftkleber
nicht halogenfrei flammfest ausrüstbar sind und somit die
Flammfestigkeit eines Klebebandes erheblich schlechter ist als die
der Trägerfolie.
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Das
Polyurethan der Kernschicht ist vorzugsweise aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
1,4-Butandiol und einem hydroxylgruppenhaltigen Polymerisationsprodukt
des Tetrahydrofurans hergestellt um Hartblöcke mit hinreichend
hoher Beständigkeit gegen Schmelzen der Proben bei Temperaturbelastung
sowie Weichblöcke mit Beständigkeit gegen Oxidation
und Hydrolyse zu erreichen.
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Als
phosphorhaltiges Flammschutzmittel für die Kernschicht
oder die Außenschichten werden anorganische oder vorzugsweise
organische Verbindungen gewählt. Beispiele sind Ammoniumpolyphosphat,
Ethylendiaminpolyphosphat und Phosphorsäure- und Phosphonsäureester
wie zum Beispiel Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, Alkyphenylphosphat,
Diphenylkresylphosphat.
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Besonders
bevorzugt Hydrocarbyl (dihydrocarbylphosphate) der allgemeinen Formel
wobei R bevorzugt eine Arylgruppe
(zum Beispiel Phenyl, Kresyl), A eine verbindende Gruppe wie Arylen
(zum Beispiel Phenylen), Biarylen (zum Beispiel Biphenyl), zwei
Arylengruppen, welche durch eine weitere Gruppe wie -CH
2-,
-C(CH
3)
2-, -SO
2- oder -CO- verbunden sind, oder Alkylen
(zum Beispiel Neopentyl) ist und n zwischen 1 und 10 liegt. Derartige
Verbindungen werden großtechnisch aus Phosphorsäure
oder Phosphoroxytrichlorid und Diphenolen wie Resorcin oder Bisphenol
A (welche dann die Gruppe A bilden) und Monophenolen wie Phenol
und Kresol (welche dann die Gruppe R bilden) hergestellt. Bevorzugt
werden Phosphorsäure-1,3-phenylen-tetraphenylester und
Phosphorsäure-1,3-Phenylen-tetraphenylester-Oligomere sowie
Bisphenol A bis-(diphenylphosphate) und dessen Oligomere.
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Ganz
besonders bevorzugt werden Phosphorsäure- und Phosphonsäurederivate,
die bei Hydrolyse weder Phenol noch Kresol freisetzen. Beispiele
hierfür sind Trixylylphosphat, butylierte Triphenylphosphate (zum
Beispiel FyrquelTM EHC-S), Phosphorsäure-1,3-Phenylen-tetraxylenylester
und Salze von Phosphonsäuren wie Natrium-, Magnesium-,
Zink- oder Aluminiumsalze der Propan- oder Phenylphosphonsäure
(Benzolphosphonsäure).
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Das
phosphorhaltige Flammschutzmittel kann auch eingebaut sein. Dies
sind zum Beispiel Phosphonate oder Phosphinoxide mit im Mittel mindestens
1,5 und höchstens 3,0 zerewitinoffaktiven Wasserstoffatomen
und einem zahlenmittleren Molekulargewicht M
n von
60 bis 10000 Dalton weisen die folgende Strukturformel
mit
R
1,
R
2 verzweigte oder unverzweigte Alkylenreste
mit 1 bis 24 C-Atomen,
substituierte oder nicht-substituierte
Arylenreste mit 6 bis 20 C-Atomen,
substituierte oder nicht-substituierte
Aralkylenreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
substituierte oder nicht-substituierte
Alkarylenreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
wobei R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sein können,
R
3 H, verzweigte oder unverzweigte Alkylreste
mit 1 bis 24 C-Atomen,
substituierte oder nicht-substituierte
Arylreste mit 6 bis 20 C-Atomen,
substituierte oder nicht-substituierte
Aralkylreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
substituierte oder nicht-substituierte
Alkarylreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
x, y = 1 bis 50
oder
mit
R
1 H,
verzweigte oder unverzweigte Alkylreste mit 1 bis 24 C-Atomen,
substituierte
oder nicht-substituierte Arylreste mit 6 bis 20 C-Atomen,
substituierte
oder nicht-substituierte Aralkylreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
substituierte
oder nicht-substituierte Alkarylreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
R
2, R
3 verzweigte
oder unverzweigte Alkylenreste mit 1 bis 24 C-Atomen,
substituierte
oder nicht-substituierte Arylenreste mit 6 bis 20 C-Atomen,
substituierte
oder nicht-substituierte Aralkylenreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
substituierte
oder nicht-substituierte Alkarylenreste mit 6 bis 30 C-Atomen,
wobei
R
2 und R
3 gleich
oder verschieden sein können.
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Zur
Vermeidung der Verwendung umständlicher IUPAC-Bezeichnungen
werden nachfolgend einige Substanzen mit ihrer CAS-Nr. charakterisiert.
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Die
Kernschicht enthält vorzugsweise zusätzlich stickstoffhaltige
Flammschutzmittel wie Melamincyanurat, Melamin, Biuret, Triuret,
Ammelide, Ammeline, Cyanursäure, Tris(2-hydroxyethyl)isocyanurat, Bis(2-hydroxyethyl)isocyanurat,
2-Hydroxyethylisocyanurat, Tris(carbomethyl)isocyanurat, Tris(2-cyanoethyl)isocyanurat,
Bis(2-cyanoethyl)isocyanurat, 2-Cyanoethylisocyanurat, Trimethylisocyanurat,
HA(L)S wie CAS-Nr. 40601-76-1 oder 27676-62-6 oder 34137-09-2 oder
129757-67-1 oder 191680-81-6, Melam, Melem, Dicyandiamid, Guanadine,
Biguanadine, Triphenylisocyanurat oder Tricresylisocyanurat. Bevorzugte
stickstoffhaltige Flammschutzmittel weisen Füllstoffcharakter
auf um die Handeinreißbarkeit zu verbessern da thermoplastische
Polyurethane sehr zäh sind, besonders bevorzugt ist Melamincyanurat.
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Als
phosphor- und stickstoffhaltiges Flammschutzmittel für
die Kernschicht kommen auch Verbindungen in Frage, die beide Elemente
enthalten wie zum Beispiel Melaminphosphat, Melaminpolyphosphat,
Harnstoffphosphat, Diethyl N, N-bis(2-hydroxyethyl)aminomethyl phosphonat,
N,N-bis-(2-hydroxyalkyl)aminomethanphosphonsäuredimethylester,
Triethanolaminhosphat oder Phosphoroxytriamid.
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Die
Außenschicht(en) enthalten vorzugsweise ein phosphorhaltiges
Flammschutzmittel, welches besonders bevorzugt Weichmachungscharakter
und nicht Füllstoffcharakter aufweist, um eine möglichst
klebrige Oberfläche zu erreichen. Die Außenschichten
enthalten daher vorzugsweise viel weniger Füllstoff oder
Flammschutzmittel mit Füllstoffcharakter als die Kernschicht,
besonders bevorzugt keinen Füllstoff oder kein Flammschutzmittel
mit Füllstoffcharakter.
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Die
Oberflächen der Außenschicht(en) weisen eine so
geringe Haftklebrigkeit auf, dass Klebkräfte auf Stahl
nach AFERA 4001 kaum messbar sind. Die Oberflächen sind
jedoch so klebrig, dass die Windungen der Folie auf spiralig umwickelten
Objekten nicht gegeneinander verrutschen. Wickelt man die Folie
zu einer Rolle und lagert diese insbesondere oberhalb Raumtemperatur,
so ist anschließend eine Abrollkraft feststellbar. Letztere
ist durch die Lagerzeit und vor allem die Lagertemperatur einstellbar.
Damit die Außenschichten gut aufeinander haften, sind die
Oberflächen vorzugsweise glatt insbesondere hochglänzend.
Die Oberflächenklebrigkeit des Erfindungsgegenstandes entspricht
den Eigenschaften eines Dry Tapes aus hochweichgemachtem PVC.
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Die
erfindungsgemäß verwandten thermoplastischen Polyurethane
können als Hilfs- und Zusatzstoffe bis zu vorzugsweise
einschließlich maximal 20 phr der üblichen Hilfs-
und Zusatzstoffe enthalten.
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Die
Außenschicht(en) können als Hilfs- und Zusatzstoffe
bis zu vorzugsweise einschließlich maximal 5 phr, insbesondere
einschließlich maximal 1 phr der üblichen Hilfs-
und Zusatzstoffe enthalten.
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Typische
Hilfs- und Zusatzstoffe sind Nucleierungsmittel, Gleitmittel wie
Fettsäureester, deren Metallseifen, Fettsäureamide,
Fettsäureesteramide und Siliconverbindungen, Antiblockmittel,
Inhibitoren, Hydrolysestabilisatoren, Lichtstabilisatoren, Antioxidantien,
Farbstoffe, Pigmente, anorganische und/oder organische Füllstoffe,
Weichmacher wie Adipate, Sebacate und Alkylsulfonsäureester,
fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen sowie Füllstoffe
und Verstärkungsmittel wie faserartige Materialien. Den
Zusatzstoffen werden die halogen-, stickstoff- und phosphorfreien
Flammschutzmittel zugerechnet, Beispiele dafür sind Aluminiumhydroxid,
Magnesiumhydroxid, expandierbarer oder exfolierter Graphit.
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Stabilisatoren
für PVC-Produkte lassen sich nicht auf TPU übertragen.
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Die
erfindungsgemäß verwendete Folie enthält
vorzugsweise mindestens 1 phr und insbesondere mindestens 2 phr
Stabilisatoren gegen Oxidation und/oder Hydrolyse (die Angaben in
phr bedeuten Gewichtsteile der betreffenden Komponente bezogen auf
100 Gewichtsteile aller Polymerkomponenten der Folie). Beispiele
dafür sind Antioxidantien auf phenolischer oder aminischer
Basis und sekundäre Antioxidantien auf Schwefel- oder Phosphorbasis.
Bei den aufgeführten Mengenangaben sind anders wirkende
Stabilisatoren wie Metalldesaktivatoren oder Lichtschutzmittel nicht
eingerechnet.
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Bevorzugte
Antioxidantien sind auf phenolischer Basis, besonders bevorzugt
sind Tetrakis(methylen-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxycinnamate))-methan
(zum Beispiel IrganoxTM 1010) oder Octadecyl-3-[3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl]propionate]
(zum Beispiel IrganoxTM 1076).
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Als
Hydrolyseschutzmittel können zum Beispiel monomere oder
polymere Carbodiimide, Oxazoline oder reaktive Polyharnstoffe eingesetzt
werden. Bevorzugt wird ein polymeres Carbodiimid auf Basis aromatischer
Isocyanate. Zur Herstellung und Struktur solcher Carbodiimide siehe
US 2,941,956 A ,
JP 04 733 279 A ,
J.
Org. Chem., 28, 2069 bis 2075 (1963);
Chemical
Review, Vol. 81, No. 4, pp. 619 bis 621 (1981). Die bevorzugte
Menge liegt bei 0,5 bi 3 phr.
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Das
Polyurethan für die Kernschicht wird aus
- (A)
wenigstens einem organischen Diisocyanat und
- (B) wenigstens einem Polyol mit im Mittel mindestens 1,8 und
höchstens 3,0 zerewitinoffaktiven Wasserstoffatomen und
einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von
450 bis 10000 Dalton mit
- (C) wenigstens einem niedermolekularen Polyol oder Polyamin
mit im Mittel mindestens 1,8 und höchstens 3,0 zerewitinoffaktiven
Wasserstoffatomen und einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von 60 bis 400 Dalton als Kettenverlängerer
hergestellt.
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Die
erfindungsgemäß verwandten Polyurethane können
kontinuierlich oder diskontinuierlich hergestellt worden sein. Die
bekanntesten Herstellverfahren sind das Bandverfahren (
GB 1 057 018 A ) und das Extruderverfahren
(
DE 19 64 834 A1 ).
Der Aufbau des TPUs kann entweder schrittweise (Prepolymerdosierverfahren,
Umsetzung der Komponenten (A) und (B) und danach mit (C)) oder durch
die gleichzeitige Reaktion aller Komponenten (A), (B) und (C) in
einer Stufe (one-shot-Dosierverfahren) erfolgen. Vorzugsweise das
Prepolymerverfahren benutzt.
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Die
Zugabe der Flammschutzmittel und/oder der Hilfsstoffe kann jeweils
vor, während oder nach der Polyurethanreaktion erfolgen.
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Das
erfindungsgemäße Produkt ist halogenfrei in dem
Sinne, dass der Halogenhalt der Rohstoffe so niedrig ist, dass er
für die Flammwidrigkeit keine Rolle spielt. Halogene in
Spurenmengen, wie sie durch Verunreinigungen, Prozessadditive (Fluorelastomer)
oder als Rückstände von Katalysatoren auftreten
könnten, bleiben unberücksichtigt.
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Der
Verzicht auf Halogene zieht normalerweise die Eigenschaft der leichten
Brennbarkeit nach sich, was den Sicherheitserfordernissen in elektrischen
Anwendungen wie Haushaltsgeräten, Gebäuden oder
Fahrzeugen nicht entspricht. Die erfindungemäße
Folie weist selbstverlöschende Eigenschaften auf, wobei
die bevorzugten Ausführungsformen in Brandtesten nach FMVSS
302 (waagerechte Probe) und/oder ASTM D 568 (senkrechte Probe) genannten
Prüfbedingungen von selbst verlöschen.
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Die
Dicke der erfindungsgemäßen Folie liegt vorzugsweise
im Bereich von 30 bis 180 μm, besonders bevorzugt 50 bis
150 μm und insbesondere 55 bis 100 μm. Somit werden
eine ausreichende Anschmiegsamkeit beim Wickeln, eine gute Handeinreißbarkeit
und annehmbare Kosten erzielt. Darin enthalten sind die Außenschichten,
welche vorzugsweise eine Dicke von jeweils 5 bis 20 μm
aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße verwendete Folie ist vorzugsweise
gefärbt (schwarz, weiß oder bunt). Die verwendeten
Pigmente sind vorzugsweise frei von giftigen Schwermetallen wie
zum Beispiel Blei, Cadmium oder Chrom.
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Die
erfindungsgemäße Folie weist in Längsrichtung
eine Kraft bei 10%-Dehnung von 2 bis 20 N/cm auf, vorzugsweise von
4 bis 11 N/cm, und bei 50%-Dehnung eine Kraft von 3 bis 25 N/cm,
vorzugsweise von 6 bis 17 N/cm.
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Die
10%-Kraft ist ein Maß für die Steifigkeit der
Folie, und die 50%-Kraft ist ein Maß für die Anschmiegsamkeit
beim Wickeln bei starker Deformation durch hohe Wickelspannung.
Die 50%-Kraft darf aber auch nicht zu niedrig liegen, weil sonst
in der Regel die Reißfestigkeit zu gering ist.
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Die
Reißkraft (Bruchkraft) der Folie liegt bei mindestens 10
N/cm, vorzugsweise mindestens 20 N/cm.
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Da
thermoplastische Polyurethane sehr zäh sein können,
sind gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Handeinreißbarkeit
der Folie erforderlich, zum Beispiel wie die Abmischung mit Füllstoffen
bevorzugt in der Kernschicht, unverträglichen thermoplastischen
oder nicht schmelzbaren Polymeren, wie durch rau geschnittene Seitenkanten,
die bei mikroskopischer Betrachtung Risse in der Folie ausbilden,
die dann ein Weiterreißen begünstigen, oder wie
durch mit nachträglich zum Beispiel durch Anstanzen angebrachten
Einkerbungen versehenen Seitenkanten. Raue Schnittkanten können
insbesondere durch die Anwendung eines Quetschschnitts mit stumpfen
oder definiert gezackten rotierenden Messern auf Ballenware (Jumbos,
Rollen in großer Länge) oder durch einen Abstechschnitt
mit feststehenden Klingen oder rotierenden Messern von Stangenware
(Rollen in Produktionsbreite und verkaufsüblicher Länge)
erzeugt werden. Die Bruchdehnung kann durch einen geeigneten Schliff
der Klingen und Messer eingestellt werden. Bevorzugt ist die Ausführung der
Herstellung von Stangenware mit Abstechschnitt mit stumpfen feststehenden
Klingen. Durch starkes Abkühlen der Stangen vor dem Schneiden
kann die Rissbildung beim Schneidprozess noch verbessert werden. Die
Rollen können seitlich angestanzt werden.
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Voraussetzungen
für eine ausreichende Wärmebeständigkeit
und Kurzzeithitzebeständigkeit sind ein hinreichender Kristallitschmelzpunkt
des thermoplastischen Polyurethans der Kernschicht (vorzugsweise
mindestens 158°C und besonders bevorzugt mindestens 170°C)
sowie eine Beständigkeit gegen Alterung durch Abbau, was
durch Antioxidantien und/oder Hydrolyseschutzmittel sichergestellt
werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Folie weist eine hohe Temperaturbeständigkeit
auf, in bevorzugten Ausführungsformen soll eine Bruchdehnung
von mindestens 100% nach 312 Stunden Lagerung bei 140°C
(Wärmebeständigkeitstest) beziehungsweise eine
Kurzzeithitzebeständigkeit von 170°C (nach 30
min keine Risse oder geschmolzene Stellen) aufweisen.
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Zur
Erreichung dieser Kraftwerte als auch der Wärmebeständigkeit
enthält die Kernschicht der Folie ein thermoplastisches
Polyurethan mit hinreichend hohem Hartblockanteil, weshalb die Shore
D-Härte des Polyurethan-Rohstoffs vorzugsweise mindestens
35 und besonders bevorzugt mindestens 50 beträgt.
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Die
Herstellung der Folie erfolgt durch Coextrusion wie zum Beispiel
im Blas- oder Gastprozess. Die erhaltene Folie wird zu Stangen gewickelt,
diese werden vorzugsweise mit Wärme behandelt. Dadurch
haften die beiden durch das Aufrollen in Kontakt tretenden Außenschichten
aufeinander, durch Wahl der Temperaturen und Zeiten kann die Abrollkraft
auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Dieser soll
vorzugsweise mindestens 1 N/cm, vorzugsweise mindestens 2 N/cm betragen,
damit das Produkt beim Wickeln nicht zu leicht abrollt. Eine Folie,
welche beim Abwickeln keine signifikanten Kräfte aufweist,
dehnt sich bei Abwickeln nicht. Dehnung ist aber Voraussetzung für
eine faltenfreie stramme Wicklung.
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Die
erfindungsgemäße Folie ist ausgezeichnet zum Umwickeln
von langgestrecktem Gut wie Feldspulen oder Kabelsätzen
in Fahrzeugen geeignet. Die Flexibilität ist von herausragender
Bedeutung, da bei Anwendung auf Drähten und Kabeln nicht
nur in einer spiralförmigen Bewegung gewickelt, sondern
an Verzweigungsstellen, Steckern oder Befestigungsclipsen auch faltenfrei
kurvenflexibel gewickelt werden muss. Darüber hinaus ist
erwünscht, dass die Folie den Kabelstrang elastisch zusammenzieht.
Die erfindungsgemäße Folie ist ebenfalls für
andere Anwendungen geeignet wie zum Beispiel zur Abdichtung von
Lüftungsrohren im Klimabau, da die hohe Flexibilität
eine gute Anschmiegsamkeit an Nieten, Sicken und Falzen sichert.
Den heutigen arbeitshygienischen und ökologischen Anforderungen
wird Rechnung getragen, indem auf den Einsatz halogenhaltiger Rohstoffe
verzichtet wird. Die Halogenfreiheit ist für die thermische
Verwertung von Abfällen, die solche Wickelbänder
enthalten, von außerordentlicher Bedeutung (zum Beispiel
Müllverbrennung der Kunststofffraktion vom Fahrzeugrecycling)
aber auch bei Kabel- oder Gebäudebränden, da keine
toxischen Rauchgase entstehen.
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Im
Zuge der immer komplizierter werdenden Elektronik und der steigenden
Zahl von elektrischen Verbrauchern in den Automobilen werden auch
die Leitungssätze immer komplexer. Bei steigenden Querschnitten der
Kabelbäume wird die induktive Erhitzung immer größer,
während die Wärmeableitung abnimmt. Dadurch steigen
die Anforderungen an die Wärmebeständigkeit der
verwendeten Materialien. Die standardmäßig verwendeten
Dry Tapes aus PVC stoßen hier an ihre Grenzen. Mit PVC
Dry Tapes kann man maximal die Temperaturklasse T1 (siehe Norm LV
312), das heißt 3000 Stunden Beständigkeit bei
85°C, erreichen, da der Weichmacher verdampft. Mit der
erfindungsgemäßen Folie erreicht man T2 (3000
Stunden Beständigkeit bei 105°C) oder mit ausreichend
Antioxidantien und/oder Hydrolyseschutzmittel T3 (3000 Stunden Beständigkeit bei
125°C). Das Problem der steigenden Anforderungen an die
Wärmebeständigkeit kann nunmehr als gelöst angesehen
werden.
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Prüfmethoden
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Die
Messungen werden bei einem Prüfklima von 23 ± 1°C
und 50 ± 5% rel. Luftfeuchte durchgeführt.
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Der
Kristallitschmelzpunkt (Tcr) wird mit DSC
nach ISO 3146 ermittelt. Da frisch verarbeitete
TPUs einen extrem breiten Schmelzbereich aufweisen, weil sie sich
noch nicht im thermodynamischen Endzustand der Kristallisation befinden,
werden die Proben vor Bestimmung des Kristallitschmelzpunktes des
Hartblocks 24 Stunden bei 140°C getempert. Treten trotz
Temperung mehrere Schmelzpeaks des Hartblocks auf, so wird als Kristallitschmelzpunkt
der Peak mit der höchsten Temperatur festgelegt. Der Schmelzpeak
des Polytetrahydrofurans bei ca. 50°C bleibt unberücksichtigt.
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Die
Shore A- und Shore D-Härte werden nach ISO 868 ermittelt.
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Die
Hydrolysebeständigkeit wird durch Lagerung der Probe in
warmem destilliertem Wasser ermittelt. Nach 1000 Stunden bei 80°C
wird die Probe 24 Stunden bei 80°C im Vakuum getrocknet
und anschließend die Abnahme der Reißfestigkeit
gegenüber dem Frischzustand bestimmt. Wenn die Reißfestigkeit
weniger als 50% abgenommen hat, ist der Test bestanden (P, passed),
und wenn sie mindestens um 50% abgenommen hat, ist der Test nicht
bestanden (NP, not passed).
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Das
Zugdehnungsverhalten der Folie wird an Prüflingen vom Typ
2 (rechteckige 150 mm lange und nach Möglichkeit 15 mm
breite Prüfstreifen) nach DIN EN ISO 527-3/2/300 mit
einer Prüfgeschwindigkeit von 300 mm/min, einer Einspannlänge
100 mm und einer Vorkraft von 0,3 N/cm ermittelt. Im Fall von Mustern
mit rauen Schnittkanten sind die Kanten mit einer scharfen Klinge
vor dem Zugversuch zu besäumen. Das Zugdehnungsverhalten
wird, wenn nicht anders angegeben, in Maschinenrichtung (MD, Laufrichtung)
geprüft. Die Kraft wird in N/Streifenbreite und die Bruchdehnung
in % ausgedrückt. Die Prüfergebnisse, insbesondere
die Bruchdehnung (Reißdehnung), sind durch eine hinreichende
Zahl von Messungen statistisch abzusichern.
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Die
Klebkräfte werden bei einem Abzugswinkel von 180° nach
AFERA 4001 an (nach Möglichkeit) 15 mm breiten Teststreifen
bestimmt. Hierbei werden Stahlplatten nach AFERA-Norm als Prüfuntergrund
verwendet.
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Die
Dicke der Folie wird nach DIN 53370 bestimmt.
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Die
Holding Power wird nach der PSTC 107 (10/2001) bestimmt, wobei das
Gewicht 20 N beträgt und die Maße der Verklebungsfläche
20 mm in der Höhe und 13 mm in der Breite beträgt.
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Die
Abrollkraft wird bei 300 mm/min nach DIN EN 1944 gemessen.
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Das
Brandverhalten wird nach FMVSS 302 (waagerechte Probe) beziehungsweise
ASTM D 568 (senkrechte Probe) gemessen. Bei FMVSS 302 liegt die
Haftkleberbeschichtung nach oben. Diese Methoden erlauben auch eine
Bestimmung der Brandgeschwindigkeit brennbarer Proben. Es wird lediglich
beurteilt, ob die Probe bis zum Erreichen der 2. Marke (Endmarke)
brennt (not passed) oder vorher von selbst verlöscht (passed).
Die MVSS 302 (Motor Vecile Safety Standard, US) wurde auch zu einer
ISO-Norm weiterentwickelt (ISO 3795).
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Die
Temperaturbeständigkeit wird nach zwei Methoden bestimmt.
Die Folie wird zuerst auf eine silikonisierte Polyesterfolie verklebt
und in der Wärme gelagert. Nach Ablauf der Prüfzeit
wird die Probe 30 min bei 23°C abgekühlt. Beim
Wärmebeständigkeitstest wird nach 312 Stunden
Lagerung bei 140°C geprüft, ob die Bruchdehnung
noch mindestens 100% beträgt. Die Prüfung der
Kurzzeithitzebeständigkeit erfolgt durch 30 Minuten Lagerung
der Probe bei 170°C, anschließender Wicklung von
mindestens 3 Windungen bei 50%-iger Überlappung um einen
Dorn von 10 mm Durchmesser und anschließender Beurteilung,
ob das Muster Beschädigungen (zum Beispiel Risse, geschmolzene
Stellen) aufweist.
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Die
Durchschlagspannung wird nach ASTM D 1000 gemessen. Als Zahl wird
der höchste Wert genommen, dem das Muster bei dieser Spannung
eine Minute standhält. Diese Zahl wird auf eine Probendicke
von 100 μm umgerechnet. Beispiel:
Eine Probe von 200 μm
Dicke hält nach einer Minute eine maximale Spannung von
6 kV stand, die berechnete Durchschlagspannung beträgt
3 kV/100 μm.
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Der
Fogging-Wert wird nach DIN 75201 A ermittelt.
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Folgende
Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne deren Umfang
zu beschränken.
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Erläuterung der in
den Beispielen eingesetzten PU-Rohstoffe
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- ElastollanTM 1154 FHF (Lieferant:
Elastogran):
thermoplastisches Polyurethan aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
1,4-Butandiol und einem Diol auf Basis Polytetrahydrofuran.
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An
Additiven wurden identifiziert:
- • ein
Phosphorsäureresorcinolester (phosphorhaltiges Flammschutzmittel)
- • Melamincyanurat (stickstoffhaltiges Flammschutzmittel)
- • Tetrakis(methylen-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxycinnamate))-methan
(Antioxidant)
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Die
Shore D-Härte beträgt 58, der Kristallitschmelzpunkt
liegt bei 197°C.
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- ElastollanTM 1154 D (Lieferant:
Elastogran):
thermoplastisches Polyurethan aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
1,4-Butandiol und einem Diol auf Basis Polytetrahydrofuran.
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An
Additiven wurden identifiziert:
- • Tetrakis(methylen-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxycinnamate))-methan
(Antioxidant)
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Die
Shore D-Härte beträgt 53, der Kristallitschmelzpunkt
liegt bei 194°C.
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- ElastollanTM 1175 A W (Lieferant:
Elastogran):
thermoplastisches Polyurethan aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
1,4-Butandiol und einem Diol auf Basis Polytetrahydrofuran.
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An
Additiven wurden identifiziert:
- • ein
Phosphorsäureester (phosphorhaltiges Flammschutzmittel)
- • Tetrakis(methylen-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxycinnamate))-methan
(Antioxidant)
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Die
Shore A-Härte beträgt 75, der Kristallitschmelzpunkt
liegt bei 157°C.
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- ElastollanTM 1180 A (Lieferant:
Elastogran):
thermoplastisches Polyurethan aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
1,4-Butandiol und einem Diol auf Basis Polytetrahydrofuran.
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An
Additiven wurden identifiziert:
- • Tetrakis(methylen-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxycinnamate))-methan
(Antioxidant)
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Die
Shore A-Härte beträgt 80.
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- KE 9463 (Lieferant: Rhein-Chemie):
Hydrolyseschutzmittelmasterbatch
mit 20% StabaxolTM P200 in TPU
PPM
TriazinTM (Lieferant: Degussa):
Poly-[2,4-(piperazin-1,4-yl)-6-(morpholin-4-yl)-1,3,5-triazin]
ShisutoTM 3H (Lieferant: Tokai Carbon):
Furnaceruß
PX-200TM (Lieferant: Daihachi):
Tetrakis (2,6-dimethylphenyl)
resorcinol diphosphat
IrganoxTM 1010
(Lieferant: Ciba Speciality Chemicals):
Tetrakis(methylen-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxycinnamate))-methan
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Beispiel 1
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Eine
dreischichtige Folie wurde im Flachfolienverfahren mit einer glänzenden
Kühlwalze hergestellt. Alle Komponenten waren gut getrocknet.
Die 80 μm starke Kernschicht bestand zu 95 Gew.-% aus ElastollanTM 1154 FHF und 5 Gew.-% KE 9463 und die
beiden je 10 μm starken Außenschichten aus ElastollanTM 1175 A W. Die Folie wurde zu Stangen mit
einer Lauflänge von 25 m gewickelt. Die Stangen wurden
12 Stunden bei 70°C gelagert. Das Schneiden erfolgte durch
Abstechen der Stangen mittels feststehender Klinge mit nicht sehr
spitzem Winkel (straight knife) in 19 mm breite Rollen.
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Beispiel 2
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Die
Herstellung erfolgte ähnlich Beispiel 1. Die Kernschicht
war 70 μm dick und bestand aus einem Compound A, die beiden
Außenschichten waren je 15 μm dick und bestanden
aus einem Compound B.
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Der
Compound A enthielt:
- • 74,7 Gew.-%
ElastollanTM 1154 D
- • 18 Gew.-% PPM TriazinTM
- • 5 Gew.-% PX-200TM
- • 1 Gew.-% StabaxolTM P200
- • 0,3 Gew.-% IrganoxTM 1010
- • 1 Gew.-% ShisutoTM 3H
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Der
Compound B enthielt
- • 89,7 Gew.-%
ElastollanTM 1180 A
- • 10 Gew.-% PX-200TM
- • 0,3 Gew.-% IrganoxTM 1010
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Die
Lagertemperatur der Stangen war 85°C.
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
Herstellung der Folie erfolgte analog Beispiel 1, wobei die Folie
nur aus einer Schicht aus ElastollanTM 1154
FHF bestand. Die Dicke der Folie betrug 100 μm.
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Vergleichsbeispiel 2
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Die
Herstellung der Folie erfolgte analog Vergleichsbeispiel 1, wobei
die Folie eine Dicke von 70 μm aufwies und einseitig mit
einem Primer und 30 μm Acrylathaftklebemasse ausgerüstet
war. Die Abrollkraft wurde im frischen Zustand bestimmt, da sich
die Rolle nach der Wärmelagerung nicht mehr abrollen ließ.
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Vergleichsbeispiel 3
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Die
Herstellung der Folie erfolgte analog Beispiel 1, wobei die Folie
aus nur einer Schicht aus Elastollan
TM 1175
A W bestand. Die Dicke der Folie betrug 100 μm. Alterungs-
oder Hydrolyseschutzmittel wurden nicht zugesetzt. Eigenschaften der Beispiele und Vergleichsbeispiele
| Beispiel
1 | Beispiel
2 | Vergleichsbeispiel
1 | Vergleichsbeispiel
2 | Vergleichsbeispiel
3 |
Foliendicke
[μm] | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Reißkraft
[N/cm] | 32 | 30 | 30 | 20 | 40 |
Reißdehnung
[%] | 450 | 460 | 400 | 400 | 700 |
Kraft
bei 10% Dehnung [N/cm] | 5 | 5 | 6 | 4 | 1 |
Kraft
bei 50% Dehnung [N/cm] | 14 | 13 | 17 | 12 | 3 |
Wärmebeständigkeit 168h@140°C | P | P | P | P | NP |
Kurzzeithitzebeständigkeit 30
min@170°C | P | P | P | P | NP |
FMVSS
302 | P | P | P | NP | P |
ASTM
D 568 | P | P | P | NP | NP |
Abrollkraft
[N/cm] | 2,2 | 1,8 | 0,1 | 6 | 2,8 |
- ND = not determined (nicht bestimmt), P
= passed (erfüllt), NP = not passed (nicht erfüllt)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2941956
A [0031]
- - JP 04733279 A [0031]
- - GB 1057018 A [0033]
- - DE 1964834 A1 [0033]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - J. Org. Chem.,
28, 2069 bis 2075 (1963) [0031]
- - Chemical Review, Vol. 81, No. 4, pp. 619 bis 621 (1981) [0031]
- - ISO 3146 [0050]
- - ISO 868 [0051]
- - DIN EN ISO 527-3/2/300 [0053]
- - DIN 53370 [0055]
- - DIN EN 1944 [0057]
- - ISO 3795 [0058]
- - DIN 75201 A [0061]