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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Verbindung von Bauteilen durch
Schrauben und Schweißen, umfassend ein einen Gewindeabschnitt aufweisendes
Schraubelement, welches im Bereich einer Durchtrittsöffnung,
die sich in einem mit dem Schraubelement zu verbindenden Bauteil
befindet, mit dem Bauteil verschweißbar ist, und umfassend eine
Dichtung zur Abdichtung der Durchtrittsöffnung, wobei die
Dichtung im Montagezustand zwischen dem Schraubelement und dem Bauteil
angeordnet ist.
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Des
Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verbindung von
Bauteilen durch Schrauben und Schweißen, bei dem ein einen
Gewindeabschnitt aufweisendes Schraubelement im Bereich einer Durchtrittsöffnung,
die sich in einem mit dem Schraubelement zu verbindenden Bauteil
befindet, mit dem Bauteil unter Zwischenlage einer Dichtung zur
Abdichtung der Durchtrittsöffnung verschweißt wird.
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Anordnungen
zur Verbindung von Bauteilen durch Schrauben und Schweißen
sind bekannt. Es handelt sich dabei insbesondere um Anordnungen, bei
denen das den Gewindeabschnitt aufweisende Schraubelement, eine
Schweißschraube, bei der der Gewindeabschnitt ein Außengewinde
trägt – wie zum Beispiel in der
DE 43 44 626 A1 beschrieben – oder eine
Schweißmutter, bei der der Gewindeabschnitt ein Innengewinde
trägt – wie zum Beispiel in der
DE 32 28 627 A1 , der
DE 93 20 666 U1 und
der
DE 296 10 620
U1 beschrieben – sein kann.
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Beim
Aufschweißen, insbesondere beim Widerstands-Impulsschweißen,
eines solchen Schraubelements, das zur Förderung der Herstellung
der Schweißverbindung Schweißansätze,
wie einzelne Schweißwarzen, -spitzen, -stifte, einen Schweißring o ä.,
aufweisen kann, auf ein Gegenstück, z. B. auf ein Blech,
ist die so geschaffene Verbindung nicht notwendigerweise auch dicht
gegenüber Flüssigkeiten und Gasen. Es ist daher,
insbesondere bei Schweißschrauben, wie sie in der
DE 43 44 626 A1 beschrieben
sind, bekanntermaßen üblich, bei Bedarf oder Anforderung
eine solche Dichtigkeit durch eine nachträgliche Behandlung
mit z. B. einem Lack – möglich ist diesbezüglich
ein komplettes Beschichten mit einer kathodischen Tauchlackierung – oder durch
das Aufbringen eines zusätzlichen Dichtungsmittels herzustellen.
Die Auftragung eines solchen Mittels, bei dem es sich z. B. um eine
Silikonabdichtung handeln kann, geschieht dabei teilweise noch von
Hand. Diese nachträglichen Arbeitsgänge stellen einen
hohen technologischen Aufwand dar, was sich dann auch in entsprechend
hohen Fertigungskosten niederschlägt.
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Eine
Anordnung der eingangs beschriebenen Art ist in der
DE 296 10 620 U1 beschrieben,
die ein "Aufschweißbares Befestigungselement" zum Inhalt
hat. Dieses bekannte, auf ein Werkstück aufschweißbare
Element besteht aus einer Grundplatte und aus einem auf der Grundplatte
als Hohlkörper ausgebildeten Aufsatz. Die Grundplatte weist
dabei eine dem Hohlraum des Aufsatzes entsprechende Aussparung auf,
und auf der Grundplatte sind um die Aussparung herum wenigstens
zwei in Richtung auf das Werkstück hinweisende Schweißspitzen
ausgebildet. Im Aufsatz ist dabei ein über die Grundplatte
in Richtung auf das Werkstück vorstehender Zapfen zum Zentrieren
des Befestigungselementes auf einer Öffnung im Werkstück
angeordnet. Bei dem bekannten Befestigungselement kann vorgesehen
sein, dass auf der dem Werkstück zugewandten Seite der Grundplatte
um die Aussparung herum eine Rille läuft, in die eine elastomere
O-Ringdichtung eingelegt werden kann.
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Es
kann davon ausgegangen werden, dass durch die Verwendung einer solchen
O-Ringdichtung gleichzeitig mit der Herstellung der Schweißverbindung
auch eine hinreichende Abdichtung der Öffnung im Werkstück
erreicht wird. Des Weiteren könnte das Einlegen der O-Ringdichtung,
wenngleich auch in der
DE
296 10 620 U1 nicht darauf hingeweisen wird, wahrscheinlich
auch automatisiert erfolgen.
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Jedoch
ist es bei der bekannten Anordnung unbedingt notwendig, dass die
Grundplatte großflächig ausgelegt wird, damit
die Schweißstellen ausreichend weit von der Dichtung entfernt
sind. Andernfalls – z. B. bei einer Schweißschraube
mit kleiner Grundplatte, wie sie in der
DE 43 44 626 A1 beschrieben
ist – würde nachteiligerweise die Elastomerdichtung
durch die Schweißenergie, die bekanntlich zu einem Aufglühen
bis zu einer Momentanverflüssigung des Metalls der Grundplatte,
insbesondere von deren Schweißspitzen, führt,
zerstört werden, und die Dichtheit der Verbindung wäre
nicht mehr gewährleistet.
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In
den genannten Dokumenten sind teilweise auch Verfahren der eingangs
genannten Art beschrieben, wobei darüber hinaus in der
DE 37 39 362 A1 ein
Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Widerstandsschweißung
und in der
DE 93 20
666 U1 ein Verbindungselement zur Verwendung beim Widerstands-Impulsschweißen,
um das es sich bei dem eingangs genannten Verfahren insbesondere
handeln kann, beschrieben sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich
bei einer weitestgehenden Unabhängigkeit von der Größe
des Schraubelements durch eine automatische Abdichtungsmöglichkeit
auszeichnen, wobei auf nachfolgende Behandlungen verzichtet werden
kann und wobei – trotz der hohen beim Schweißen
frei werdenden Energiemengen – eine hohe Dichtigkeit erzielt werden
kann.
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Erfindungsgemäß wird
dies dadurch erreicht, dass die Dichtung aus einem hochtemperaturbeständigen
Kunststoff besteht bzw. dass eine aus einem solchen Werkstoff bestehende
Dichtung verfahrensgemäß eingesetzt wird.
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Der
Begriff "hochtemperaturbeständig" bezieht sich dabei erfindungsgemäß weniger – wie durch
einen üblichen Sprachgebrauch in der Kunststofftechnik
eventuell nahegelegt – auf die Dauergebrauchstemperatur
der Dichtung, sondern zunächst in erster Linie auf deren
Thermostabilität und dann in untergeordneter zweiter Linie
auf eine Wärmeformbeständigkeit des Dichtungswerkstoffs.
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So
kann erfindungsgemäß durchaus eine infolge der
Schweißabwärme erfolgende Erweichung oder Verflüssigung
der Dichtung zugelassen werden bzw. ist sogar erwünscht.
Bei dem Schweißprozess kann sich das Schraubelement bereichsweise
auf über 300°C erwärmen. Dies kann bis
zu einer Teilverflüssigung oder Verflüssigung
des Kunststoffes führen, wobei es nach einem Wiedererkalten
vorteilhafterweise nicht nur durch die Schweißung, sondern auch
durch das Material der Dichtung zu einem festen stoffschlüssigen
Verbund zwischen dem Schraubelement und dem mit ihm verbundenen
Bauteil kommen kann. Das erweichte und wieder fest gewordene Dichtungsmaterial
kann dabei mit Vorteil zu einem Verkleben bzw. Vergießen
und somit zu einem hocheffizienten Abdichten des Spaltes zwischen
dem Schraubelement und dem mit ihm verbundenen Bauteil führen.
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Dabei
ist zu beachten, dass das Volumen der Dichtung auf die Gegebenheiten,
insbesondere auf die Geometrien des vor dem Schweißen vorliegenden
und insbesondere des nach dem Schweißen verbleibenden Spaltes
eingestellt sein sollte. Solche Gegebenheiten sind z. B. ein zu
verschweißendes Ringnasenvolumen, die Kopfgeometrie einer
Schweißschraube und/oder eine vorgegebene Dimensionierung
des zu verbindenden Bauteils, wie einer zu beachtenden Blechstärke
und/oder insbesondere eines Durchmessers der Durchtrittsöffnung,
durch welche beispielsweise ein Schaft einer Schweißschraube hindurch
geführt werden kann.
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Was
die genannte Thermostabilität des hochtemperaturbeständigen,
zur Abdichtung eingesetzten Kunststoffs betrifft, bei dem es sich
vorzugsweise um einen amorphen oder teilkristallinen thermoplastischen
Werkstoff handeln kann, so sollten dessen Flammpunkt und die Verkohlungstemperatur über
einer beim Schweißen maximal auftretenden Erwärmungstemperatur
des Schraubelements liegen. Insbesondere erscheinen Werkstoffe,
wie polyaromatische bzw. polyheteroaromatische Verbindungen, als
geeignet, bei denen bei einer thermogravimetrischen Analyse ein
merklicher Masseverlust erst in einem Bereich von 350 bis 600°C
einsetzt und/oder – was besonders bevorzugt ist – im
Bereich von 750 bis 800°C ein Masseverlust von nicht mehr als
25% auftritt.
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Beide
Kriterien erfüllen beispielsweise Polybenzimidazole und
Polyphenylene, während nur das erstgenannte Kriterium durch
Polyimide, Polyphenylenoxide, Polyoxidiazole, Polyphenylensulfide
und bedingt auch durch Polycarbonate erfüllt werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die erfindungsgemäße
Dichtung auch eine elektrische Isolation des Schraubelements von dem
mit ihm zu verschweißenden Bauteil erreicht werden kann,
wobei das Auftreten von Kriechströmen in Bereichen, die
nicht erwärmt oder in denen keine Brandnarben entstehen
dürfen, vermieden werden kann. Dies ist z. B. der Bereich
einer Schweißschraube im Übergang zwischen Schraubenkopf
und Schaft. Dadurch wird die Dauerhaltbarkeit der Schraube gegenüber
Bruch verbessert bzw. zumindest nicht verringert.
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Des
Weiteren bewirkt eine derartige Isolation, dass die Schweißenergie
nur für den Bereich genutzt wird, der auch erwärmt
werden soll. Die Vermeidung von Kriechströmen führt
somit zu einer Energieeinsparung oder zu einer Verringerung der
notwendigen Schweißenergie beim Fügen. Dadurch
bestehen die Möglichkeiten, die Schweißanlage
kleiner auszulegen und/oder diese mit geringerer Leistung und/oder
kürzerer Taktzeit zu fahren.
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Schließlich
erzielt die Erfindung dergestalt einen weiteren technischen Fortschritt
gegenüber dem bekannten Stand der Technik, als dadurch
der Entfall einer Gewindebeschichtung mit einem Antihaftmittel möglich
wird, wie diese bekanntermaßen bisher zur Vermeidung der
Anhaftung von Schweißspritzern am Gewinde praktiziert wird.
Durch die Abdichtfunktion des Kunststoffs wird das Umherspritzen von
glühendem Metall in Richtung Gewinde vermieden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
sowie der folgenden Beschreibung enthalten.
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Anhand
mehrerer Ausführungsbeispiele soll im Folgenden die Erfindung
näher erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 teilweise
geschnitten, eine Seitenansicht einer ersten Ausführung
einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Verbindung
von Bauteilen durch Schrauben und Schweißen,
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1a eine
vergrößerte Darstellung des in 1 mit I bezeichneten
Bereichs,
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2 eine
schematisierte Darstellung zweier durch Schweißen und Verschrauben
unter Einsatz einer erfindungsgemäßen Anordnung
herstellbaren Verbindungen,
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3 in
einer ähnlichen Darstellung wie in 1, eine
Seitenansicht einer zweiten Ausführung einer erfindungsgemäßen
Anordnung,
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4 in
einer Darstellung wie 3, eine Seitenansicht einer
dritten Ausführung einer erfindungsgemäßen
Anordnung,
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5 bis 7 chemische
Strukturformeln von erfindungsgemäß als Dichtungswerkstoffe
bevorzugt einsetzbaren hochtemperaturbeständigen Kunststoffen
aus der Gruppe der Polyarylensulfide,
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8 bis 10 chemische
Strukturformeln von erfindungsgemäß als Dichtungswerkstoffe
bevorzugt einsetzbaren hochtemperaturbeständigen Kunststoffen
aus der Gruppe der Polyarylenetherketone,
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11 im
Längsschnitt, eine vierte Ausführung einer erfindungsgemäßen
Anordnung zur Verbindung von Bauteilen durch Schrauben und Schweißen
vor dem Verschweißen,
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11a eine vergrößerte Darstellung
des in 11 mit II bezeichneten
Bereichs,
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12 im
Längsschnitt, die vierte Ausführung einer erfindungsgemäßen
Anordnung nach dem Verschweißen,
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12a eine vergrößerte Darstellung
des in 12 mit III bezeichneten
Bereichs,
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13 im
Längsschnitt, eine fünfte Ausführung
einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Verbindung
von Bauteilen durch Schrauben und Schweißen vor dem Verschweißen,
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13a eine vergrößerte Darstellung
des in 11 mit IV bezeichneten
Bereichs,
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14 im
Längsschnitt, die fünfte Ausführung einer
erfindungsgemäßen Anordnung nach dem Verschweißen,
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14a eine vergrößerte Darstellung
des in 14 mit V bezeichneten
Bereichs.
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In
den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets
mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass sie in der Regel auch
jeweils nur einmal beschrieben werden.
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Wie
sich zunächst aus 1 und 1a, aber
auch aus 2 bis 4, ergibt,
umfasst eine erfindungsgemäße Anordnung zur Verbindung
von Bauteilen durch Schrauben und Schweißen ein Schraubelement 1,
welches einen Gewindeabschnitt 2 aufweist. Das Schraubelement 1 ist
dazu bestimmt, im Bereich einer Durchtrittsöffnung 3,
die sich in einem mit dem Schraubelement 1 zu verbindenden Bauteil 4,
insbesondere einem Blech, befindet, mit dem Bauteil 1 verschweißt
zu werden, wie dies 2 zeigt.
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Bei
dem Verschweißen kann es sich dabei insbesondere um einen
Schweißprozess handeln, der in an sich bekannter Weise
als Impuls-Widerstandsschweißen erfolgt.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung umfasst des Weiteren
eine Dichtung 5 zur Abdichtung der Durchtrittsöffnung 3,
die zwischen das Schraubelement 1 und das Bauteil 4 einlegbar
ist und die Durchtrittsöffnung 3 umfasst.
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Bei
den in 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen
handelt es sich um ein Schraubelement 1, das eine Schweißschraube
ist, bei der der Gewindeabschnitt 2 ein Außengewinde
trägt.
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Das
Schraubelement 1 weist ein Kopfteil 6 und ein
von diesem Kopfteil 6 ausgehendes Schaftteil 7 auf.
Das Kopfteil 6 wird unterseitig mit dem Bauteil 4 verschweißt,
während das Schaftteil 7, auf dem sich der Gewindeabschnitt 2 befindet,
durch die Durchtrittsöffnung 3 gesteckt wird und
ebenfalls, insbesondere konzentrisch, von der Dichtung 5 umfasst wird.
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Nach
dem Verschweißen des Schraubelements 1 mit dem
Bauteil 4 wird dann ein weiteres Bauteil 8, und
zwar ein komplementäres Schraubelement, wie im dargestellten
Fall eine Mutter, mit dem Schraubelement 1 verschraubt.
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Die
verschiedenen Ausführungen in 1 bis 4 der
erfindungsgemäßen Anordnung unterscheiden sich
durch die Form der jeweils verwendeten Dichtung 5. Im ersten
Ausführungsbeispiel ist eine Dichtung 5 dargestellt,
die einen kreisrunden oder ovalen Querschnitt aufweist, während
das zweite und dritte Ausführungsbeispiel jeweils Dichtungen 5 zeigen,
die manschettenartig ausgebildet sind, wobei sie eine im Querschnitt
gewinkelte Form aufweisen. In 2 ist auf
der linken Seite des Schraubelements 1 die Ausführung
der Dichtung 5 aus 1 und 1a und
auf der rechten Seite die Ausführung der Dichtung 5 aus 4 dargestellt.
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Die
manschettenartigen Dichtungen 5 bestehen aus einem ringförmigen
Teil 5a, das unterseitig am Kopfteil 6 der Schweißschraube
anliegt, und aus einem rohrförmigen Teil 5b, das
sich parallel zur Längsachse X-X des Schraubelements 1 erstreckt und
sich im Sinne eines Schutzes des Übergangsbereiches zwischen
Kopfteil 6 und Gewindeabschnitt 2 an das Schaftteil 7 anschmiegen
kann, wie dies die Ausführung in 4 zeigt.
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In
der Ausführung gemäß 3 besteht
dagegen ein Abstand a des ringförmigen Teils 5b zum Schaftteil 7,
das beim Schweißen – wie dies nachfolgend noch
beschrieben wird – eine weniger gehinderte Deformation
der Dichtung 5 begünstigt.
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1, 1a sowie 3 und 4 zeigen
auch, dass das Schraubelement 1 an seinem Kopfteil 6 auf
einer beim Schweißen dem zu verbindenden Bauteil 4 zugewandten
Seite einen Schweißansatz 9, insbesondere einen
umlaufenden Schweißring mit dreieckigem Querschnitt, aufweist,
der einstückig mit dem Kopfteil 6 ausgebildet
ist. Der Schweißring geht radial außen von dem
Kopfteil 6 aus und ist innen durch eine umlaufende Rille
bzw. Ringnut 10 begrenzt, in der die Dichtung 5 angeordnet
werden kann. Mit einer solchen, wie der dargestellten konstruktiven
Ausbildung des Kopfteils 6 kann in Verbindung mit der Dichtung 5 eine
besonders hohe Dichtheit erzielt werden.
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Hierbei
ist es erfindungsgemäß mit Vorteil möglich,
dass die Dichtung 5 – ohne beim Schweißen Schaden
zu nehmen – in unmittelbarer Nachbarschaft, wie in 3 gezeigt,
oder in einem Maximalabstand b von weniger als 5 mm, vorzugsweise
von weniger als 3 mm (1a, 4), von
dem Schweißansatz 9 angeordnet ist. Diese vorteilhafte Möglichkeit
ergibt sich insbesondere erfindungsgemäß daraus,
weil die Dichtung 5 aus einem hochtemperaturbeständigen
Kunststoff besteht, bei dem es sich insbesondere um ein Thermoplast
handeln kann.
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Insbesondere
kann wie schon eingangs erwähnt, mit Vorteil vorgesehen
sein, dass der hochtemperaturbeständige Kunststoff ein
Werkstoff ist, bei dem bei einer thermogravimetrischen Analyse ein Masseverlust
in einem Bereich von 350 bis 600°C einsetzt und besonders
bevorzugt ist es, wenn bei diesem Werkstoff bei der thermogravimetrischen Analyse
im Bereich von 750 bis 800°C ein Masseverlust von nicht
mehr als 25% auftritt.
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Werkstoffe
mit diesen Eigenschaften sind insbesondere unvernetzte polyaromatische
oder polyheteroaromatische Verbindungen oder Elends derselben, die
vorzugsweise aus den Gruppen der Polybenzimidazole, Polyphenylene,
Polyimide, Polyphenylenoxide, Polyoxidiazole, Polyphenylensulfide und/oder
Polycarbonate stammen.
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Gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann insbesondere
vorgesehen sein, dass der hochtemperaturbeständige Kunststoff
beim Verschweißen des Schraubelements 1 mit dem
Bauteil 4 unter Wirkung der Schweißenergie zunächst
zumindest teilweise erweicht, sich nach der Schweißung
unter Abkühlung wieder verfestigt und dabei durch ein Verkleben
oder Vergießen das Schraubelement 1 mit dem Bauteil 4 stoffschlüssig,
sowie formschlüssig und spaltfrei verbindet.
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Ein
Volumen der Dichtung 5 kann dabei bevorzugt in Abhängigkeit
von der Größe und Gestalt eines zwischen dem Schraubelement 1 und
dem zu verschweißenden Bauteil 4 befindlichen
Spaltes eingestellt werden. Außerdem kann mit Vorteil vorgesehen
sein, dass die Dichtung 5 in Abhängigkeit von
einer Geometrie des Kopfteils 6 des Schraubelements 1 und/oder
des zu verschweißenden Bauteils 4, wie einer zu
beachtenden Blechstärke s und/oder insbesondere eines (in 2 nicht
näher bezeichneten) Durchmessers der Durchtrittsöffnung 3,
bzw. dessen Verhältnis zum Durchmesser des Schaftteiles 7 dimensioniert
wird.
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Hierzu
ist es von Vorteil, wenn der hochtemperaturbeständige Kunststoff
ein Thermoplast ist, der in einem Temperaturbereich von über
150°C, vorzugsweise von über 24°C, unter
Eigenlast verformungsfähig und vorzugsweise auch fließfähig
ist, der aber einen Flammpunkt und eine Verkohlungstemperatur von über
300°C, insbesondere von über 400°C, aufweist,
so dass er durch die auftretende Schweißenergie nicht zerstört
wird. Die vorstehend genannten polyaromatischen oder polyheteroaromatischen Verbindungen
erfüllen diese Kriterien, insbesondere auch das letztere – zumindest
bei der kurzzeitigen Energieeinwirkung, wie sie für das
Impuls-Widerstandsschweißen charakteristisch ist.
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Der
Schweißring kann, wie dies vor allem die vergrößerte
Darstellung in 1a veranschaulicht, an der Spitze
des Dreiecks eine Abflachung 11 aufweisen, wodurch die
Ausbildung der Schweißverbindung aufgrund der größeren
Anlagefläche am Bauteil 4 besonders begünstigt
wird. Auf seiner gegenüberliegenden, dem Schaftteil 7 abgewandten
Seite weist das Kopfteil 6 in den dargestellten Ausführungen
eine Vertiefung 12 auf.
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5 bis 10 geben – wie
bereits erwähnt – chemische Strukturformeln von
erfindungsgemäß als Werkstoffe der Dichtung 5 bevorzugt
einsetzbaren hochtemperaturbeständigen Kunststoffen wieder.
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5 bis 7 beziehen
sich dabei auf die Gruppe der Polyarylensulfide, deren wichtigster
Vertreter Polyphenylensulfid (PPS) ist, dessen Strukturformel in 5 dargestellt
ist.
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Polyphenylensulfid,
das unter den Namen Fortron® oder
Ryton® im Handel ist, ist ein teilkristallines
Polymer mit Kristallisationsgraden von 60 bis 65% und einem Kristallitschmelzpunkt
von etwa 285°C. Die Glastemperatur liegt bei 83 bis 85°C. Thermoplastisches
PPS (PPS ist unter Einwirkung von Sauerstoff auch vernetzbar) ist
bis ca. 370°C thermostabil.
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Bei
der in 6 dargestellten Struktur ist im Monomer zwei Phenylringen – anstatt,
wie bei PPS, nur einem Phenylring – ein Schwefelatom in
der Hauptkette zugeordnet. Dadurch wird der Werkstoff höher
kristallin und erreicht einen Kristallitschmelzpunkt von etwa 430°C.
Auch die Thermostabilität liegt höher als bei
PPS.
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Bei
der in 7 dargestellten Struktur alternieren im Polymer
zwischen den Phenylringen Schwefelatome und Ketogruppen in der Hauptkette, wodurch
der Werkstoff ebenfalls einen höheren Kristallitschmelzpunkt
(etwa 340°C) und eine höhere Thermostabilität
als PPS erreicht.
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8 bis 10 beziehen
sich dabei auf die Gruppe der Polyarylenetherketone (PEAK), deren wichtigster
Vertreter Polyetheretherketon (PEEK) ist, dessen Strukturformel
in 8 dargestellt ist.
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PEEK,
das unter dem Namen Victrex® im Handel
ist, ist ein teilkristallines thermoplastisches Polymer mit Kristallisationsgraden
von 25 bis 48% und einem Kristallitschmelzpunkt von etwa 335°C. Die
Glastemperatur liegt bei etwa 145°C. Für PEEK gilt
als Vertreter der Polyphenylene, dass bei diesen Werkstoffen bei
der thermogravimetrischen Analyse, die eine Indikation der Thermostabilität
bzw. der Verkohlungstemperatur darstellt, im Bereich bis zu etwa 800°C
ein Masseverlust von nicht mehr als 20% auftritt. Entsprechend hoch
liegt die Verkohlungstemperatur. Allerdings setzen bereits ab 420°C
Kettenspaltungs- und Vernetzungsreaktionen ein. PEEK weist auch
eine sehr gute Beständigkeit gegen Kraftstoffe, öle
und Fette auf.
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Die
Glas- und Schmelztemperaturen der Polyarylenetherketone werden durch
das Verhältnis der Ether- und Ketogruppen wesentlich beeinflußt.
Mit zunehmendem Anteil von Ketogruppen steigen die Glas- und Schmelztemperaturen
und damit auch die optimalen, immer mindestens etwa 5 bis 10 Grad
darüber liegenden, Temperaturen zur Verarbeitung der Kunststoffe,
bei denen der Kunststoff unter Eigenlast verformungsfähig
und vorzugsweise auch fließfähig ist. So weist
das in 9 dargestellte PEEKK eine Kristallitschmelztemperatur
von 365°C und das in 10 dargestellte
PEKEKK eine Kristallitschmelztemperatur von 381°C auf.
Die Glastemperaturen liegen bei 160°C für PEEKK
und 170°C für PEKEKK.
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Bei
den in 11 bis 14a dargestellten Ausführungsbeispielen
handelt es sich um Schraubelemente 1, die als Muttern ausgebildet
sind, bei denen der Gewindeabschnitt 2 ein Innengewinde
trägt. Weder die in den 11 bis 12a dargestellte Schweißmutter, noch
die Schweiß-Hutmutter in 13 bis 14a weisen – wie die exemplarisch dargestellten
Schweißschrauben – einen Schaft 7 auf,
ein solcher könnte aber optional vorhanden sein und im
Montagezustand die Durchtrittsöffnung 3 durchsetzen.
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Wie
bei den Schweißschrauben befindet sich jeweils an der Schweißmutter
und an der Schweiß-Hutmutter auf der beim Schweißen
dem zu verbindenden Bauteil 4 zugewandten Seite ein Schweißansatz 9,
der in gleicher Weise wie bei den Schweißschrauben als
Schweißring ausgebildet ist.
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Die
Form der Dichtung 5 weicht in den beiden letzten Ausführungen
sowohl von derjenigen im ersten Ausführungsbeispiel, als
auch von denjenigen im zweiten und dritten Ausführungsbeispiel
ab. Dennoch kann gesagt werden, dass die Dichtungen 5 auch
hier manschettenartig ausgeführt sind und aus einem mehr
ringförmigen Teil 5a, das unterseitig am Kopfteil 6 der
Schweißmuttern anliegt, und aus einem mehr rohrförmigen
Teil 5b, das sich parallel zur Längsachse X-X
des Schraubelements 1 erstreckt, bestehen. Dies wird insbesondere
aus den vergrößerten Darstellungen 12a und 14a,
die sich auf den verschweißten Zustand beziehen, deutlich.
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Was
das rohrförmige Teil 5b betrifft, das sich jeweils
konzentrisch um die Längsachse X-X des Schraubelements 1 erstreckt,
so weist dieses bei Mutterausführungen des Schraubelements 1,
insbesondere bei einer Mutter mit Durchgangsbohrung (11 bis 12a) – zusätzlich zu den schon
genannten Vorteilen – noch den Vorteil auf, dass es als Positionierelement
wirken kann – und zwar im Sinne einer elektrisch isolierenden
Positionierung. Auf herkömmlich an dieser Stelle eingesetzte,
in elektrisch leitender Verbindung mit der Mutter stehende Positionierelemente,
die zu unerwünschten Kriechströmen führen
können, kann somit verzichtet werden.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung
gleichwirkenden Ausführungen. So könnte auch bei
den Mutternausführungen die Dichtung 5 sich im
Sinne eines Schutzes einer eingedrehten Schraube – als
weiterem zu verbindendem Bauteil 8 – an deren
Schaftteil anschmiegen. Die Muttern-Bauteile könnten, wie
auch die Schraubenbauteile, in an sich bekannter Weise anstelle
des Schweißrings auch einzelne Schweißwarzen,
-spitzen, -stifte o. ä. aufweisen. Gleiches gilt für
die Nut 10 zur Aufnahme der Dichtung 5.
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Außerdem
könnte in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die
Dichtung 5 schon vor dem Fügen verliersicher an
dem Schraubelement 1 befestigt ist, wie beispielsweise
verklebt oder insbesondere an das Schraubelement 1 angespritzt
ist. Die Dichtung 5 könnte auch als Mehrkomponenten-Verbundteil
ausgebildet sein.
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Auch
die geometrische Gestalt und die Abmaße des Schraubelements 1 sowie
der Dichtung 5 können von den beispielhaft aufgeführten
abweichen, ohne dass der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
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Bezüglich
möglicher weiterer zweckmäßiger Ausgestaltungsformen
der Erfindung sollte auch erwähnt werden, dass es möglich
ist, den hochtemperaturbeständigen Kunststoff – insbesondere
wenn es sich beispielsweise um PPS handelt – in verstärkter Form
einzusetzen. Im Sinne der Einstellung einer hohen Thermostabilität,
die mit einem steigenden Fülleranteil anwächst,
und der Bewahrung einer ausreichenden Verformungs- bzw. Fließfähigkeit
oberhalb der Glas- bzw. Kristallitschmelztemperatur sollte dabei
der Füllstoffanteil nicht über 40%, vorzugsweise nicht über
20%, liegen.
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Ferner
ist die Erfindung nicht auf die in den Ansprüchen 1 und
18 definierten Merkmalskombinationen beschränkt, sondern
kann auch durch jede beliebige andere Kom bination von bestimmten
Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein.
Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal
der unabhängigen Ansprüche weggelassen bzw. durch
mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal
ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein
erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
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- 1
- Schraubelement
- 2
- Gewindeabschnitt
von 1
- 3
- Durchtrittsöffnung
in 4
- 4
- Bauteil
(Blech)
- 5
- Dichtung
- 5a
- ringförmiges
Teil von 5
- 5b
- rohrförmiges
Teil von 5
- 6
- Kopfteil
von 1
- 7
- Schaftteil
von 1
- 8
- weiteres
Bauteil (Mutter)
- 9
- Schweißansatz
an 1
- 10
- Ringnut
in 1 bzw. 6
- 11
- Abflachung
auf 9
- 12
- Vertiefung
in 1 bzw. 6
- a
- Abstand
zwischen 5b und 7
- b
- Abstand
zwischen 5 und 9
- s
- Stärke
von 4
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4344626
A1 [0003, 0004, 0007]
- - DE 3228627 A1 [0003]
- - DE 9320666 U1 [0003, 0008]
- - DE 29610620 U1 [0003, 0005, 0006]
- - DE 3739362 A1 [0008]