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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstellen von
Druckmaschinenmodulen, eine Druckmaschine, ein Computerprogramm
und ein Computerprogrammprodukt.
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Stand der Technik
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Im
Bereich von materialbahnverarbeitenden Maschinen, wie Druckmaschinen
und insbesondere bei Tiefdruckmaschinen, ist vorgesehen, dass Farben
direkt übereinander gedruckt werden, um ein gutes Druckergebnis
zu erhalten. Treten hierbei Registerabweichungen an einem Längsregister
oder Farbregister auf, wird ein betroffenes Druckwerk über
eine Registerregelung verstellt. Durch die Verstellung eines Druckwerks
wird die Bahn, die zusammen mit dem nicht angetriebenen Presseur
und dem angetriebenen Druckzylinder eine reibschlüssige
Einheit bildet, zugleich mitverschoben. Somit ändern sich
die Bahnspannung und das Register vor jenem Druckwerk mit der verstellten
Registerabweichung. Aus diesem Grund müssen auch die Registerregler
hinter dem verstellten Druckwerk mit der Registerabweichung beaufschlagt
werden, um einen dynamischen Registerfehler auszuregeln.
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Die
Druckschrift
DE
10 2005 019 566 A1 beschreibt diesbezüglich ein
Antriebssystem für eine Druckmaschine mit mehreren einzeln
antreibbaren Druckwerken, die mit Längsregisterverstellvorrichtungen
versehen sind. Hier wird auf eine Registerabweichung durch eine
Verstellung des entsprechenden Druckwerks reagiert. Da sich die
Register zum Zeitpunkt der Verstellung vor und hinter dem ersten Druckwerk ändern,
müssen die dahinter liegenden Registerregler ebenfalls
aktiv werden. Mit diesem Antriebssystem wird zur Registerkorrektur
eine statische verkoppelte Verstellstrategie der Druckwerke oder
von Zugwalzen realisiert. Eine Upstream- und eine Downstream-Verkopplungsstrategie
müssen voneinander getrennt durchgeführt werden.
Somit werden durch den Abtransport der Bahnspannungsdifferenz die
Register der nachfolgenden Druckwerke verändert, so dass
Registerregler die entstehenden dynamischen Registerfehler ausregeln
müssen.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum dynamischen Verstellen mindestens
eines Druckmaschinenmoduls einer Druckmaschine zur Korrektur eines
ersten Registers. Hierbei wird nur das erste Register verändert.
Weitere Register werden durch Verkopplung von Korrekturwerten für
weitere Druckmaschinenmodule unter Berücksichtigung von
dynamischen Zeitgliedern von diesem dynamischen Verstellen entkoppelt.
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In
Ausgestaltung können dabei Druckmaschinenmodule mit unterschiedlichen
Amplituden und/oder unterschiedlichem Zeitverhalten verstellt werden.
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Bei
einer Upstream-Regelstrategie werden alle anderen Register von dem
zu verstellenden Register entkoppelt. Alternativ oder ergänzend
kann auch eine Downstream-Regelstrategie durchgeführt werden,
wobei Register, die dem ersten Register nachgelagert bzw. nachgeschaltet
sind, entkoppelt werden (Register vor dem zu verstellenden Register sind
per se entkoppelt).
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Die
Korrekturwerte, bspw. Werte für eine Winkelkorrektur, können
unter Berücksichtigung eines Korrekturwerts des mindestens
einen ersten Druckmaschinenmoduls bereitgestellt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung werden die dynamischen Zeitglieder angepasst
und/oder mehrere Zeitglieder miteinander kombiniert, wobei auch
proportionale; differentiale und/oder integrale dynamische Zeitglieder
der Druckmaschinenmodule berücksichtigt werden können.
In einer Variante ist es möglich, ein Zeitverhalten der
dynamischen Zeitglieder zu berücksichtigen.
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Die
erfindungsgemäße Druckmaschine ist zum dynamischen
Verstellen mindestens eines Druckmaschinenmoduls zur Korrektur eines
ersten Registers ausgebildet. Die Druckmaschine verändert dabei
nur dieses erste Register. Weitere Register entkoppelt die Druckmaschine
durch Verkopplung von Korrekturwerten für weitere Druckmaschinenmodule
unter Berücksichtigung von dynamischen Zeitgliedern.
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In
Ausgestaltung ist das mindestens eine Druckmaschinenmodul der Druckmaschine
als Druckwerk ausgebildet. Die Druckmaschine ist zum Ausführen
mindestens eines Schritts, in der Regel aller Schritte, des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgebildet.
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Die
Erfindung betrifft zudem ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln,
um alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens
durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer
oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen
Druckmaschine, ausgeführt wird.
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Das
erfindungsgemäß vorgesehene Computerprogrammprodukt
mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger
gespeichert sind, ist zum Durchführen aller Schritte eines Verfahrens
ausgebildet, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer
entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer Druckmaschine,
ausgeführt wird.
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Mit
der Erfindung ist es u. a. möglich, die Verstellbewegung
eines Druckwerks zu entkoppeln, so dass sich die Registeränderung
nur auf das betroffene erste Register auswirkt und alle anderen
in der Regelung betrachteten Register von dieser Verstellung entkoppelt
sind und somit deren Registerregler nicht aktiviert werden müssen.
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Bei
einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die zu berücksichtigenden dynamischen Zeitglieder
kontrolliert und somit geregelt oder gesteuert. Im Rahmen des dynamischen
Verstellens des mindestens einen Druckmaschinenmoduls zur Korrektur
des ersten Registers kann dies bedeuten, dass Konstanten, Faktoren
oder Amplituden der Zeitglieder, die üblicherweise ein
unterschiedliches Zeitverhalten aufweisen, kontrolliert und dabei bspw.
angepasst werden.
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Bei
einem Downstream bzw. Abwärtsstrom erfolgt eine Verstellung
des Druckwerks in einer Ausführungsform mit der Registerabweichung.
Alle danach folgenden Druckwerke und/oder Zugwalzen können
dynamisch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Zeitglieder,
z. B. Proportionalglieder P, PT1, PT2, PTn, Differentialglieder
DT1, DTn, Tt, oder Integralglieder It1, Itn, für die Druckmaschinenmodule
verstellt werden.
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Bei
einem Upstream bzw. Aufwärtsstrom wird das Druckwerk, an
dem die Registerabweichung auftritt, nicht verstellt. Davor liegende
Druckwerke und/oder Einzugswerk werden simultan mit Stellbefehlen
verstellt, z. B. durch inverse Stellbefehle, die allgemein mit einem
Faktor versehen sind oder dynamisch gewählt sein können.
Die dahinter liegenden Druckwerke und/oder Zugwalzen werden mit
gleicher oder unterschiedlicher Entkopplung verstellt. Dies kann
u. a. mit unterschiedlicher Amplitude und/oder unterschiedlichem
Zeitverhalten der dynamischen Zeitglieder, z. B. P, PT1, PT2, PTn
als proportionale Zeitglieder, DT1, DTn als differentiale Zeitglieder,
Tt, IT1, ITn als integrale Zeitglieder, erfolgen. Unterschiedliche
Entkopplungsglieder können hierbei kombiniert werden.
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Außerdem
ist es mit der Erfindung möglich, eine Verstellbewegung
bei einer Registerabweichung sowohl für eine Farbe/Vorgängerfarbenregelung
sowie für die Standfarbenregelung vollständig
zu entkoppeln.
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Im
Fall einer verkoppelten dynamischen Verstellung der als Druckzylinder
ausgebildeten Druckmaschinenmodule ist zur Optimierung einer Registerkorrektur
vorgesehen, dass eine Entkopplung der Registerverstellung durch
Verkopplung von Korrekturwerten an mehreren als Druckwerke und/oder Zugwalzen
ausgebildeten Druckmaschinenmodulen erfolgt.
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Somit
können Verstellbewegungen von Druckmaschinenmodulen zur
Registerkorrektur vollständig entkoppelt werden. Dies bedeutet
in einer Ausführungsform, dass sich nur das entsprechende Register
y(i – 1, i) ändert. Alle anderen in der Regelung
betrachteten Register bleiben von dieser Verstellung unberührt.
Ein Registerfehler y(i, j) bedeutet in der vorliegenden Beschreibung,
dass der Registerfehler zwischen dem Druckwerk i und j betrachtet wird.
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Auf
diese Weise ist es auch möglich, die Verstellbewegung bei
einer statischen Verkopplung vollständig zu entkoppeln.
In Ausgestaltung werden mit der Erfindung unterschiedliche dynamische
Regel- und somit Entkopplungsstrategien in Kombination, z. B. zwischen
Farbe/Vorgängerfarbe- und/oder Standfarbenregelung, ermöglicht.
Außerdem ergibt sich eine Kombination von dynamischen und
statischen Verkopplungen aufgrund von Druckmaschinen- oder Materialverhalten
sowie eine Erweiterung der Farbe/Vorgängerfarbe auf beliebige
Farben zueinander.
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Die
Verstellbewegungen zur Registerkorrektur können nunmehr
vollständig entkoppelt werden. Zudem ist keine Korrektur
der nachfolgenden Register durch den Registerregler erforderlich.
Daraus ergibt sich eine Linearisierung des Druckprozesses und ein
geringeres Auftreten von Makulatur.
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Die
Erfindung kann bspw. für verkoppelte dynamische Druckzylinderverstellungen
zur Registerkorrektur in einer Druckmaschine, insbesondere Tiefdruckmaschine
bzw. Inline-Flexodruckmaschine, zur Berücksichtigung einer
Bahnspannung und zur Registerregelung verwendet werden.
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Eine
mögliche Anwendung der Erfindung ist beim Druck und bei
der Verarbeitung von Papier- oder Stoffbahnen und allgemein von
Materialbahnen vorgesehen, wobei eine Regelung von Bearbeitungsregistern,
z. B. Farbregistern als zu regelnde Register durchgeführt
werden kann, so dass eine optimierte Regelung und Entkopplung der
Bearbeitungsregister möglich ist.
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Bei
einer ersten Regelstrategie unter Berücksichtigung der
Farbe/Vorgängerfarbe wird auf benachbarte Farben, d. h.
y(1, 2), y(2, 3), y(3, 4), geregelt. Diesbezüglich besteht
auch die Möglichkeit, die Registerverstellung für
beliebige Farbkombinationen durchzuführen bzw. zu regeln,
z. B. auch y(2, 4), y(3, 5), y(4, 7), und nicht nur auf eine feste
Farbe als Referenz, bspw. y(1, 2), y(1, 3), y(1, 4), wie es zur
Realisierung einer Standfarbenregelung vorgesehen sein kann.
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Die
Warenbahn, für die das Verfahren realisierbar ist, kann
allgemein aus Papier, Stoff, Pappe, Folie, Kunststoff oder anderem
flächigen bedruckbaren Material sein. Bei der Druckmaschine
handelt es sich typischerweise um eine wellenlos angetriebene Druckmaschine,
d. h. dass jedes insbesondere als Druckwerk ausgebildete Druckmaschinenmodul
einzeln verstellt werden kann.
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Das
Verfahren ist bspw. auch zum Betrieb einer Rollendruckmaschine geeignet.
Somit kann zumindest eine Registerregelung, Registerkorrektur und/oder
geeignete Handhabung einer Druckfarbe sowie eine Verstellungen von
Druckmaschinenmodulen durchgeführt werden. Dadurch ergibt
sich u. a., dass die Verkopplung der Druckwerke bezüglich
des Registerfehlers optimiert wird.
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Die
Entkopplung der Registerverstellung kann in Ausgestaltung direkt
benachbarte Register betreffen, so dass jede Farbe zu ihrer Vorgängerfarbe,
bspw. y(1, 2), y(2, 3), ..., y(i – 1, i), y(i, i + 1),
..., y(n – 1, n), geregelt werden kann.
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Die
Verstellung eines Druckzylinders i und einer damit verbundenen Änderung
des Registers y(i – 1, i), wird üblicherweise
durch die Verstellung der nachfolgenden Druckwerke entkoppelt, so
dass alle anderen Register, y(1, 2), ..., y(i – 2, i – 1),
y(i, i + 1), y(i + 1, i + 2) usw., unverändert bleiben.
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Eine
Registerabweichung an einem Druckzylinder i kann durch eine Verstellung
eines als Einzugswerk ausgebildeten Druckmaschinenmoduls und aller
davor liegenden Druckzylinder 1, ..., (i – 1), sowie durch
Verstellung aller nachfolgenden Druckzylinder i + 1, ..., n in der
Weise ausgeglichen werden, dass sich nur das Register y(i – 1,
i) ändert und alle anderen direkt benachbarten Register
y(1, 2), ..., y(i – 2, i – 1), y(i, i + 1), y(i
+ 1, i + 2) usw. unverändert bleiben und somit von der
Registeränderung entkoppelt sind.
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Bei
einer möglichen Ausgestaltung erfolgt die Entkopplung der
Registerverstellung auf eine Standfarbe s, d. h. es werden alle
Register auf eine vorher definierte Farbe geregelt. In diesem Zusammenhang
kann eine Registerabweichung an einem Druckzylinder i durch eine
Verstellung des Einzugswerks und aller davor liegenden Druckzylinder
1, ..., (i – 1) und/oder durch Verstellung aller nachfolgenden Druckzylinder
i + x1, ..., n in der Weise ausgeglichen werden, dass sich nur das
Register y(s, i) ändert und alle anderen Register y(s,
2), ..., y(s, i – 1), y(s, i + 1), ... gegenüber
der Standfarbe s unverändert bleiben und somit von der
Registerverstellung entkoppelt sind.
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Die
dynamische Verstellung oder dynamische Mitverstellungen der Druckwerke
kann gewichtet erfolgen. Alternativ kann die dynamische Mitverstellung
der entsprechenden Druckwerke ungewichtet erfolgen. Zudem kann die
dynamische Mitverstellung durch Kombination mehrere dynamischer
Zeitglieder, vorzugsweise proportionale Zeitglieder PT1, PTn, differentiale
Zeitglieder DT1, DTn, integrale Zeitglieder IT1, ITn, Allpassglieder
oder Totzeitglieder und/oder Wichtungsglieder erfolgen.
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Die
Entkopplung kann in Ausgestaltung der Erfindung bei einer Kombination
aus Standfarbe und Farbe/Vorgängerfarbe erfolgen. In der
Regel wird die Entkopplungsstrategie von Produktion zu Produktion verändert.
Es ist zudem möglich, dass die Entkopplungsstrategie während
des Druckvorgangs verändert wird. Dabei ist in einer ersten
Variante ein Wechsel während unterschiedlicher Produktionsphasen und
unterschiedlicher Produktionen, wie bspw. Beschleunigungsphase,
stationärer Druckprozesse sowie Produktion zu Nachfolgeproduktion
möglich. Durch dynamische und statische Verkopplung kann auf
produktionsspezifische Merkmale, z. B. Bedruckstoff, Temperatur,
Feuchtigkeit, Bahnlänge, Druckwerksabstand, Druckmaschinengeschwindigkeit, usw.
reagiert werden.
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Zudem
ist eine selbsttätige bzw. automatische Längenadaption
und/oder Anpassung von dynamischen Zeitgliedern durchführbar.
Aus diesem Grund ist es in einer Ausgestaltung der Erfindung sinnvoll,
die Längen zwischen Druckwerken automatisch zu messen und
die entsprechenden Zeitkonstanten der Zeitglieder anzupassen, so
dass die dynamischen Zeitglieder nicht durch Längenänderungen
oder falsche Längeneingabe verfälscht werden.
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Somit
ergibt sich u. a. die Möglichkeit, dass eine selbständige
Längenadaption und daraus resultierend eine selbständige
Anpassung der dynamischen Zeitglieder durchgeführt wird.
Die Parameter der dynamischen Verkopplung können zur Druckmaschinengeschwindigkeit
adaptiert werden. Ergänzend können die Parameter
der dynamischen Verkopplung proportional zur reziproken Druckmaschinengeschwindigkeit
adaptiert werden. Es ist auch möglich, die Parameter der
dynamischen Verkopplung an die Warenbahnlänge zu adaptieren.
Dabei können die Parameter der dynamischen Verkopplung insbesondere
proportional an die Warenbahnlänge und/oder Warenbahnbreite
adaptiert werden. Die Parameter der Verkopplung können
auch an den Bedruckstofftyp adaptiert werden.
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Zusätzliche
Klemmstellen, bspw. durch angetriebene Kühlwalzen, angetriebene
Transportwalzen und/oder angetriebene Leitwalzen als weitere Druckmaschinenmodule
können mit in eine Regelstrategie übernommen werden.
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Eine
Adaption der Parameter und der Zeitglieder kann mittels Fuzzy-Techniken,
modellbasierter Techniken, z. B. Modellfolgeregelung, Beobachter-Techniken
oder Kalman-Techniken erfolgen.
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Das
Verfahren kann bspw. bei Tiefdruckmaschinen, Inline-Flexo-, Akzidenz-Druckmaschinen oder
auch Zeitungsrollendruckmaschinen angewendet werden. Eine Rollendruckmaschine
kann als eine wellenlose Druckmaschine mit einzelnen Motoren und/oder
Antrieben, Einzelantrieben, an den einzelnen Druckwerken bzw. Bahntransportwalzen
oder Kühlwalzen ausgebildet sein. Im Druckwerk kann jeweils
ein Druckzylinder per Einzelantrieb angetrieben werden. Der Gegendruckzylinder,
z. B. Presseur, kann einzeln angetrieben oder auch nicht direkt
und somit mittelbar über den Druckzylinder angetrieben werden.
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Bei
einer weiteren Variante wird ein Wechsel innerhalb der Druckmaschine
vorgenommen. Dies bedeutet z. B., dass die ersten Farben auf die
Farbe/Vorgängerfarbe geregelt werden, da in einer Tiefdruckmaschine
häufig helle Farben zu Beginn gedruckt werden und es Kontrastprobleme
bei den Sensoren geben kann, somit kann ab einem geregelten Zeitpunkt
in dieser Variante auf eine Standfarbe geregelt werden.
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Typischerweise
können von dynamischen und statischen Verkopplungen aufgrund
von Maschinen- oder Materialverhalten, etwa durch Reibung, Beschleunigung,
aufgrund von Maschineneinflüssen oder aufgrund eines Materialverhaltens
dynamische und statische Verkopplungen miteinander durch Änderungen
von Faktoren kombiniert werden, um diese Einflüsse insbesondere
für die Zeitglieder auszugleichen.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
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Figurenbeschreibung
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Die
Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Beispiel für eine gängige
statische Downstream Regelstrategie bei einer Registerabweichung
an einem Druckwerk.
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2 zeigt
ein Beispiel für ein Registerfehlerverhalten bei Verwendung
einer aus dem Stand der Technik bekannten statischen Downstream-Regelstrategie.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung ein Detail einer erfindungsgemäßen
Druckmaschine bei Ausführung einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Durchführung
einer Downstream-Regelstrategie mit dynamischer Entkopplung.
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4 zeigt
in schematischer Darstellung das anhand von 3 bereits
vorgestellten Details der Druckmaschine bei Durchführung
einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wobei eine Upstream-Regelstrategie mit dynamischer Entkopplung
sowohl für Standfarbe als auch für Farbe/Vorgängerfarbevorgesehen
ist.
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5 zeigt
ein Diagramm zu einer Entkopplung bei einer Verstellung von einem
Druckzylinder für eine Farbe/Vorgängerfarben-Regelung
im Rahmen einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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6 zeigt
ein Diagramm zur Entkopplung bei einer Verstellung eines Druckzylinders
für eine Standfarbenregelung im Rahmen einer vierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Detail einer Druckmaschine 2.
Diese Druckmaschine 2 umfasst Leit- und/oder Kühlwalzen 4 sowie
drei Druckwerke 6, 8, 10, wobei jedes
Druckwerk 6, 8, 10 einen Presseur 12, 14, 16 sowie
einen Druckzylinder 18, 20, 22 umfasst.
Bei Betrieb der Druckmaschine 2 ist vorgesehen, dass eine
zu bedruckende Materialbahn 24 sich zwischen den Presseuren 12, 14, 16 und
den Druckzylindern 18, 20, 22 der Druckwerke 6, 8, 10 bewegt
und über die Leitwalzen 4 läuft.
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Bei
der nach dem Stand der Technik vorgeschlagenen Downstream-Strategie
wird bei dieser Druckmaschine 2 ein Druckwerk 8,
an dem eine Registerabweichung vorliegt, verstellt, synchron dazu werden
jedoch auch alle nachfolgenden Druckwerke 10 (nur eines
dargestellt) verstellt.
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Hiermit
wird erreicht, dass sich zum Zeitpunkt der Verstellung nur das Register
zwischen dem ersten und zweiten Druckwerk 6, 8 ändert.
Ziel sollte es sein, dass je nach gewählter Regelstrategie,
ob nun Farbe/Vorgängerfarbe oder Standfarbe, die Register
zwischen dem zweiten und dritten Druckwerk 8, 10 oder
zwischen dem ersten und dritten Druckwerk 6, 10 unverändert
bleiben.
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Bei
dieser Vorgehensweise ergibt sich jedoch, dass die Verstellung eines
Druckzylinders 18, 20, 22 nicht entkoppelt
ist, so dass auch andere Register von der Verstellung beeinflusst
werden und ein Registerregler der Druckmaschine 2 zur Realisierung von
Winkelkorrekturen 26 aktiv werden muss.
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In
dem in 2 dargestellten Diagramm ist eine Achse 28 für
einen Registerfehler für Kurven 30, 32, 34 der
einzelnen Register y(6, 8), y(8, 10), y(6, 10) gemäß dem
in 1 gezeigten Beispiel über einer Zeitachse 36 aufgetragen.
Bei einer synchronen Verstellung des zweiten und dritten Druckwerks 8, 10 ändert
sich ein erstes Register y(6, 8) in gewünschter Weise.
Allerdings bleibt keines der beiden anderen Register y(6, 10) und
y(8, 10) unverändert. Im stationären Zustand erreicht
das zweite Register y (8, 10) wieder die Ausgangsstellung, jedoch
muss der dynamische Registerfehler vom Registerregler ausgeregelt
werden, um eine Makulatur zu vermeiden. Da sich ebenfalls das dritte
Register y(8,10) ändert, ist diese Regelstrategie auch
nicht für Standfarbenregelung geeignet.
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Die 3 und 4 zeigen
jeweils ein Detail einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Druckmaschine 100.
Die Druckmaschine 100 umfasst Leit- und/oder Kühlwalzen 102,
ein erstes Druckwerk 104, ein zweites Druckwerk 106,
ein drittes Druckwerk 108, sowie ein viertes Druckwerk 110. Jedes
dieser Druckwerke 104, 106, 108, 110 umfasst einen
Presseur 112, 114, 116, 118 und
einen Druckzylinder 120, 122, 124, 126.
Eine durch die Druckmaschine 100 zu bedruckende Materialbahn 128 bewegt
sich während eines Druckvorgangs zwischen den Presseuren 112, 114, 116, 118 und
den Druckzylindern 120, 122, 124, 126 der
Druckwerke 104, 106, 108, 110 und
läuft über die Leit- und/oder Kühlwalzen 102.
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In 3 wird
eine Downstream-Regelstrategie mit dynamischer Entkopplung beschrieben.
Hierbei erfolgt eine Verstellung des ersten Druckwerks 106 mit
der Registerabweichung. Alle danach folgenden Druckmaschinenmodule,
hier die Druckwerke 108, 110, werden dynamisch
um Korrekturwerte 132, 134 verstellt. Hierbei
handelt es sich um aus von dem für die Verstellung des
ersten Druckwerkes 106 verwendeten Korrekturwertes 130 abgeleitete
Werte 132, 134 für Winkelkorrekturen,
wobei die Ableitung unter Berücksichtigung von dynamischen
Zeitgliedern 136, 138 mit unterschiedlichen Amplituden
und unterschiedlichem Zeitverhalten erfolgt. Bei der Downstream-Regelstrategie
sind in diesem Beispiel als dynamische Zeitglieder 136, 138 Proportionalglieder
P, PT1, PT2, PTn, Differentialglieder DT1, DTn, Tt, und Integralglieder
IT1, ITn mit jeweils unterschiedlichen Faktoren und Zeitkonstanten,
vorgesehen. Optional und je nach Anwendungsfall besteht die Möglichkeit,
dass wie in 3a gezeigt, weitere Korrekturwerte
Delta Phi 2 bis Delta Phi 4 mit oder ohne weitere
dynamische Zeitglieder (wie weiter oben beschrieben) berücksichtigt
werden. Die Verwendung von Zeitgliedern muss dabei nicht zwangsläufig
in jedem Pfad erfolgen.
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4 zeigt
in schematischer Darstellung eine Ausführungsform für
eine Upstream-Regelstrategie mit dynamischer Entkopplung, die für
eine Standfarbe sowie auch für eine Farbe/Vorgängerfarbe
durchgeführt werden kann. Auch hier sind dynamische Zeitglieder 140, 142, 144,
mit jeweils unterschiedlichen Faktoren und Zeitkonstanten vorgesehen.
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Ein
zweites Druckwerk 106, an dem die Registerabweichung auftritt,
wird hierbei nicht verstellt. Das davor liegende erste Druckwerk 104 mit
einem Einzugswerk wird simultan über Stellbefehle durch einen
Korrekturwert 146 verstellt, dies sind allgemein mit Faktor
versehene und/oder dynamische Zeitglieder 140, hier inverse
Stellbefehle. Die dahinter liegenden Druckwerke 108, 110,
die Zugwalzen umfassen, werden mit gleicher oder unterschiedlicher
Entkopplung um Korrekturwerte 148, 150, wobei
es sich hier um Werte für Winkelkorrekturen handelt, verstellt.
Dies erfolgt z. B. mit unterschiedlicher Amplitude, unterschiedlichen
Faktoren und Zeitkonstanten und/oder unterschiedlichem Zeitverhalten
für die dabei zu berücksichtigenden Zeitglieder 140, 142, 144, z.
B. P, PT1, PT2, ..., PTn, DT1, DTn, Tt, IT1, ..., ITn.
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Unterschiedliche
Entkopplungsglieder werden hierbei kombiniert.
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Ergänzend
oder alternativ kann eine Standfarbenregelung durchgeführt
werden. Dabei wird bspw. auf eine fest definierte Farbe geregelt.
Hierbei gibt es beim Upstream die Entkopplungsmöglichkeit, wonach
das Druckwerk 106, an dem die Registerabweichung auftritt,
nicht verstellt wird. Das davor liegende Druckwerk 104 wird
mit dem Einzugswerk simultan mit Steilbefehlen, die mit Faktoren
versehenen sind, hier durch inverse Stellbefehle, verstellt. Die
dahinter liegenden Druckwerke 108, 110 mit den Zugwalzen
können mit gleicher oder unterschiedlicher Entkopplung
verstellt werden. Dies kann bspw. mit unterschiedlicher Amplitude
und/oder unterschiedlichem Zeitverhalten, der dynamischen Zeitglieder 140, 142, 144,
z. B. P. PT1, PT2, PTn, DT1, DTn, Tt, IT1 ITn, erfolgen. Unterschiedliche Entkopplungsglieder
können hierbei mit den dynamischen Zeitgliedern 140, 142, 144 kombiniert
werden.
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Die
Upstream-Standfarbenregelung unterscheidet sich in den Zeitgliedern 140, 142, 144 und deren
Kombination von der Upstream-Farbe/Vorgängerfarben-Regelung.
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Optional
und je nach Anwendungsfall besteht auch hier die Möglichkeit,
dass wie in 3a gezeigt, weitere Korrekturwerte
Delta Phi 2 bis Delta Phi 4 mit oder ohne weitere
dynamische Zeitglieder (wie weiter oben beschrieben) berücksichtigt
werden. Die Verwendung von Zeitgliedern muss dabei nicht zwangsläufig
in jedem Pfad erfolgen. Beispielsweise könnte ein Wert
Delta Phi 3 an Druckwerk 108 hinzuaddiert werden.
Dieser müsste dann an Druckwerk 104 und 106 mittels
dynamischer Zeitglieder weitergeleitet werden und an Druckwerk 110,
um diesen ebenfalls zu entkoppeln (nicht gezeigt). Sinngemäß muss
dieses Beispiel an andere Ausführungsformen angepasst werden,
so dass alle Druckwerke mittels des jeweils aufaddierten Wertes
beeinflussbar sind.
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In
dem in 5 dargestellten Diagramm ist eine Achse für
einen Registerfehler für Kurven 154, 156, 158 für
die einzelnen Register y(104, 106), y(106, 108), y(104, 108) bei
einer Entkopplung bei einer Verstellung für die Farbe/Vorgängerfarbenregelung
beispielsweise gemäß 4 über
einer Zeitachse 160 aufgetragen.
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Durch
die dynamische Verkopplung der Druckzylinder wird u. a. die Regelstrecke
linearisiert. Außerdem kann somit die Auswirkung von Registerverstellungen
auf die nachfolgenden Register bei einer Farbe/Vorgängerfarbe-Regelung
vollkommen entkoppelt werden. Das bedeutet, dass sich nur das Register y(i – 1,
i) ändert, wenn die Registerabweichung am Druckwerk i aufgetreten
ist. Alle anderen Register, die bei dieser Regelung betrachtet werden y(1,
2), ..., y((i – 2), (i – 1)), y(i, (i + 1)), ...
bleiben von dieser Verstellung entkoppelt. Dies bedeutet weniger Makulatur
und eine Linearisierung des Druckprozesses.
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In
dem in 6 dargestellten Diagramm ist eine Achse 162 für
einen Registerfehler für Kurven 164, 166, 168 für
einzelne Register y(104, 106), y(106, 108), y(104, 108) für
eine Entkopplung bei eine Verstellung für die Standardfarbenregelung
gemäß 4 über einer Zeitachse 170 aufgetragen.
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Wie
in dem Diagramm aus 6 gezeigt, wird die Auswirkung
von Registerverstellungen auf die nachfolgenden Register bei einer
Standfarbenregelung vollkommen entkoppelt. Das bedeutet, dass sich
nur das Register y(s, i) ändert, wenn die Registerabweichung
am Druckwerk i aufgetreten ist, wobei s für die entsprechende
Standfarbe steht. Alle anderen Register, die bei dieser Regelung
betrachtet werden, d. h. y(s, 2), ..., y(s, (i – 1)), y(s,
(i + 1)), ... bleiben von dieser Verstellung entkoppelt. Dies bedeutet
weniger Makulatur und eine Linearisierung des Druckprozesses.
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Somit
können unter Beachtung der zeitlichen Abhängigkeiten
die Auswirkungen von Registerkorrekturen vollkommen entkoppelt werden.
Dadurch kann Makulatur bei Ausgleichsvorgängen verringert oder
ggf. vermieden werden.
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- 2
- Druckmaschine
- 4
- Leit-
und/oder Kühlwalze
- 6,
8, 10
- Druckwerke
- 12,
14, 16
- Presseur
- 18,
20, 22
- Druckzylinder
- 24
- Materialbahn
- 26
- Winkelkorrektur
- 28
- Achse
- 30,
32, 34
- Kurven
- 36
- Zeitachse
- 100
- Druckmaschine
- 102
- Leit-
und/oder Kühlwalze
- 104,
106, 108, 110
- Druckwerke
- 112,
114, 116, 118
- Presseur
- 120,
122, 124, 126
- Druckzylinder
- 128
- Materialbahn
- 130,
132, 134
- Korrekturwerte
- 136,
138, 140
- Zeitglieder
- 142,
144
-
- 146,
148, 150
- Korrekturwerte
- 152
- Achse
- 154,
156, 158
- Kurven
- 160
- Zeitachse
- 162
- Achse
- 164,
166, 168
- Kurven
- 170
- Zeitachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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