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Die
Erfindung betrifft eine gewindeschneidende Betonschraube mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft
die Erfindung eine Anordnung einer solchen Betonschraube, die in
ein Loch in beispielsweise Beton eingeschraubt ist, mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 12.
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Betonschrauben
sind an sich bekannt. Es handelt sich dabei um Schrauben, die in
ein Loch oder Bohrloch in Beton, Mauerwerk, Naturstein, Porenbeton
oder einen anderen Vollbaustoff eingeschraubt werden. Nachfolgend
wird verkürzend nur von Beton die Rede sein. Beim Einschrauben
schneidet sich die Betonschraube ein Gewinde in eine Lochwand, d.
h. sie wird ohne ein Hilfsmittel wie einen Dübel in den
Beton geschraubt. Das Einschrauben erfolgt üblicherweise
mittels eines Drehschlagschraubers. Da Betonschrauben ihr Gewinde
in den Beton schneiden, werden sie auch als gewindeschneidende Betonschrauben
bezeichnet.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE 10 2005 017 596 A1 ist eine derartige
gewindeschneidende Betonschraube bekannt. Die bekannte Betonschraube weist
ein zweigängiges Gewinde auf, dessen Gewindegänge
unterschiedliche Außendurchmesser aufweisen. Ein Durchmesser
eines Lochs, in das die Betonschraube eingeschraubt wird, kann so
groß wie der Außendurchmesser des Gewindegangs
mit dem kleineren Außendurchmesser sein, so dass der Gewindegang
der Betonschraube mit dem kleineren Außendurchmesser an
der Lochwand anliegt. Es schneidet in diesem Fall nur der Gewindegang
mit dem größeren Außendurchmesser ein
Gewinde in die Lochwand. Auch kann der Durchmesser des Lochs kleiner
gewählt sein, so dass auch der Gewindegang mit dem kleineren
Außendurchmesser ein Gewinde in die Lochwand schneidet.
In diesem Fall schneidet sich der Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser
tiefer in die Lochwand in Beton ein. Bei an sich allen bekannten
Betonschrauben, auch bei der hier genannten, ist der Durchmesser des
Lochs, in das die Betonschraube eingeschraubt wird, größer
als ein Kerndurchmesser des Gewindes der Betonschraube. Es besteht
dadurch ein zylindermantelförmiger, den Gewindekern umschließender Freiraum
zwischen dem Gewindekern der Betonschraube und der Lochwand zur
Aufnahme von Gesteinsmehl, das beim Schneiden des Gewindes in die Lochwand
entsteht. Der zylindermantelförmige Freiraum wird ungenau
auch als „ringförmiger Frei- oder Zwischenraum"
bezeichnet. Auch bei der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
wenn auch nicht unbedingt zwingend, dass der Durchmesser des Lochs,
in das die Betonschraube eingeschraubt wird, größer als
ein Kerndurchmesser des Gewindes der Betonschraube ist.
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Die
beiden Gewindegänge des Gewindes der bekannten Betonschraube
haben in axialer Richtung verschiedenen Abstand voneinander, d.
h. eine Teilung ist verschieden. Und zwar ist von einem vorderen
Ende der Betonschraube aus gesehen der Abstand von dem Gewindegang
mit dem größeren Außendurchmesser zum
Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser größer
als der Abstand vom Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser zum
Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser.
Das vordere Ende der Betonschraube ist das Ende, mit dem voran die
Betonschraube in das Loch eingebracht wird. Am anderen, dem hinteren
Ende weist eine Betonschraube üblicherweise einen Schraubenkopf
auf. Man verspricht sich davon einen besseren Halt der Betonschraube
im Bohrloch, also einen höheren Auszugswert. Der Gewindegang
mit dem größeren Außendurchmesser, der
sich tiefer in den Beton schneidet, weist eine längere
Strecke in axialer Richtung bis zum nächsten Gewindegang
auf, über die eine Kraft gegen Ausziehen der Betonschraube
in den Beton eingeleitet wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist, eine gewindeschneidende Betonschraube der vorstehend
erläuterten Art und eine Anordnung mit einer solchen, in ein
Bohrloch eingeschraubten Betonschraube vorzuschlagen, deren Haltekraft
erhöht ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
der Ansprüche 1 und 12 gelöst. Wie die bekannte
gewindeschneidende Betonschraube weist auch die erfindungsgemäße
Betonschraube ein zweigängiges Gewinde auf, deren Gewindegänge unterschiedliche
Außendurchmesser und verschiedene Abstände der
Gewindegänge in axialer Richtung voneinander aufweisen.
Im Gegensatz zur bekannten Betonschraube ist bei der erfindungsgemäßen
Betonschraube der Abstand des Gewindegangs mit dem größeren
Außendurchmesser zum Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser
vom Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser aus
in Richtung des hinteren Endes der Betonschraube gesehen kleiner
als in umgekehrte Richtung gesehen der Abstand des Gewindegangs
mit dem kleineren Außendurchmesser vom Gewindegang mit
dem größeren Außendurchmesser. Als „vorderes
Ende" wird das Ende der Betonschraube bezeichnet, mit dem voran
die Betonschraube in ein Bohrloch eingeschraubt wird. Das hintere
Ende dient zur Befestigung eines Gegenstands mit der Betonschraube
am Beton, das hintere Ende weist üblicherweise einen Schraubenkopf
auf. Es hat sich gezeigt, dass die umgekehrte Anordnung der beiden
Gewindegänge die Haltekraft der Betonschraube im Beton
erhöht. Das resultiert vermutlich aus einer verbesserten
Krafteinleitung der Betonschraube in den Beton oder einen sonstigen
Ankergrund wie Mauerwerk, Naturstein, Porenbeton oder einen anderen
Vollbaustoff. Gesteinsmehl, das beim Schneiden des Gewindes in den
Beton entsteht, sammelt sich in den Zwischenräumen zwischen
den beiden Gewindegängen. Der aufgrund des kürzeren
axialen Abstands der Gewindegänge kleinere Zwischenraum
vom vorderen Ende der Betonschraube gesehen hinter dem Gewindegang
mit dem größeren Außendurchmesser wird vom
Gesteinsmehl zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig
ausgefüllt. Dieses Gesteinsmehl verbessert die Krafteinleitung
vom Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser
in den Beton und erhöht dadurch die Haltekraft der Betonschraube
im Beton. Möglicherweise spielen auch Spreizkräfte,
die das Gesteinsmehl nach außen in den Beton einleiten, eine
Rolle.
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Es
wird angenommen, dass die von den beiden Gewindegängen
der erfindungsgemäßen Betonschraube auf den Beton
oder einen sonstigen Ankergrund im Bereich des kleineren Abstands
zwischen den Gewindegängen, also vom vorderen Ende der Betonschraube
gesehen hinter dem Gewindegang mit dem größeren
Außendurchmesser, ausgeübten mechanischen Spannungen
den Beton oder sonstigen Ankergrund im genannten Bereich zerstören,
d. h. Gesteinsmehl bilden. Im größeren Abstand
zwischen den beiden Gewindegängen, vom vorderen Ende der
Betonschraube gesehen also vor dem Gewindegang mit dem größeren
Außendurchmesser, sind aufgrund des größeren
Abstandes der Gewindegänge die von der Betonschraube auf
den Beton oder einen sonstigen Ankergrund ausgeübten mechanischen
Spannungen niedriger, so dass in diesem Bereich der Beton nicht
zerstört wird, sondern der Betonschraube Halt gibt. Die
mechanischen Spannungen entstehen durch das Schneiden des Gewindegangs
und/oder eine Zugbeanspruchung der Betonschraube bei Belastung.
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Weiter
wird angenommen, dass das Gesteinsmehl im kleinen Abstand zwischen
den beiden Gewindegängen gepresst wird und zusammen mit den
beiden Gewindegängen eine Art einzigen Gewindegang bildet,
der den Halt der Betonschraube im Beton verbessert. Die Pressung
des Gesteinsmehls im kleinen Abstand zwischen den Gewindegängen der
Betonschraube kann so groß sein, dass das Gesteinsmehl
mehr oder weniger stark an der Betonschraube haftet, und eventuell
auch bei einem Ausschrauben an der Betonschraube haften bleibt.
Auch kann das Gesteinsmehl nach einer Entlastung wieder lose, d.
h. schüttfähig oder bröckelig sein. Jedenfalls verbleibt
nach einem Ausschrauben der Betonschraube und einem Reinigen des
Bohrlochs und des geschnittenen Gewindes in der Bohrlochwand ein „Abdruck"
eines einzigen Gewindegangs, der sich über den kleineren
Abstand der beiden Gewindegänge erstreckt und dessen vordere
Flanke vom Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser
und dessen hintere Flanke vom Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser
gebildet ist. Im Bohrloch ist die vordere Flanke des Gewindegangs
einem Bohrlochgrund und die hintere Flanke des Gewindegangs einer
Bohrlochmündung zugewandt. Auch dieses Merkmal, dass in
der Bohrlochwand der „Abdruck" eines einzigen Gewindegangs
verbleibt, der sich über den kürzeren Abstand
zwischen den beiden Gewindegängen der Betonschraube erstreckt,
kann ein die Erfindung kennzeichnendes oder bestimmbares Merkmal
bilden.
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Als
vorteilhaft hat sich ein Abstand des Gewindegangs mit dem größeren
Außendurchmesser vom Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser
vom vorderen Ende der Betonschraube gesehen erwiesen, der etwa das
0,2–0,48fache einer Steigung des Gewindes beträgt.
Die Steigung ist der axiale Abstand von einer zur nächsten
Windung eines Gewindegangs, also die Summe der axialen Abstände
der Gewindegänge. Des weiteren hat sich gezeigt, dass ein
Verhältnis der Außendurchmesser der beiden Gewindegänge
von etwa 1,2 gute Haltewerte der Betonschraube bewirkt.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung haftet Gesteinsmehl, das
beim Schrauben der Betonschraube in das Bohrloch entsteht und anschließend durch
das Einschrauben der Betonschraube gepresst wird, im kleineren Zwischenraum
zwischen den Gewindegängen, also vom vorderen Ende der Betonschraube
gesehen hinter dem Gewindegang mit dem größeren
Außendurchmesser, an der Betonschraube. Beim Einschrauben
der Betonschraube in das Bohrloch schneiden die Gewindegänge
oder jedenfalls der Gewindegang mit dem größeren
Außendurchmesser ein Gewinde in die Lochwand. Das Volumen
des losen Gesteinsmehls, das sog. Schüttvolumen, ist größer
als sein Volumen in abgebundenem Zustand als Beton vor dem Schneiden
des Gewindes. Es findet also eine Volumenvergrößerung
statt. Außerdem nehmen die Gewindegänge der Betonschraube
Raum ein, der vor dem Einschrauben der Betonschraube für
den Beton zur Verfügung stand, weil sich die Gewindegänge
in den Beton schneiden. Das für das Gesteinsmehl verfügbare
Volumen ist dadurch verkleinert. Beide Effekte zusammen, also die Volumenvergrößerung
des Betons bei der Gesteinsmehlbildung und die Verdrängungswirkung
der Gewindegänge der Betonschraube bewirken ein Verdichten
und Pressen des Gesteinsmehls. Beeinflusst wird die Pressung wie
erwähnt durch die Geometrie des Gewindes der Betonschraube,
insbesondere durch den Abstand des Gewindegangs mit dem größeren
Außendurchmesser vom vorderen Ende der Betonschraube gesehen
zum Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser, durch
die Verhältnisse der Außendurchmesser, die Gewindehöhe,
die Höhe der Gewindegänge im Verhältnis
zum Kerndurchmesser des Gewindes und die Querschnittsform der Gewinde.
Abhängig ist die Pressung selbstverständlich auch
vom Durchmesser des Bohrlochs, in das die Betonschraube eingeschraubt
wird. Die Geometrie des Gewindes der Betonschraube ist deswegen
beispielsweise auf einen vorgesehenen Durchmesser des Bohrlochs,
in den die Betonschraube eingeschraubt werden soll, also einen Soll-
oder Nenndurchmesser des Bohrlochs, abzustimmen. Insbesondere wenn
das gepresste und haftende Gesteinsmehl den Zwischenraum zwischen
den beiden Gewindegängen vom vorderen Ende der Betonschraube
gesehen hinter dem Gewindegang mit dem größeren
Außendurchmesser ausfüllt, bildet das an der Betonschraube
haftende Gesteinsmehl zusammen mit den beiden Gewindegängen
einen einzigen Gewindegang mit näherungsweise viereckigem
Querschnitt. Dabei verjüngt eine Kopffläche dieses
Gewindegangs ihren Durchmesser vom vorderen zum hinteren Ende der
Betonschraube gesehen, nämlich vom Außendurchmesser
des Gewindegangs mit dem größeren Außendurchmesser
auf den Außendurchmesser des Gewindegangs mit dem kleineren
Außendurchmesser. Die Kopffläche kann zudem ballig sein.
Die Durchmesseränderung am Kopf des vom gepressten Gesteinsmehl
mit den beiden Gewindegängen der Betonschraube gebildeten
Gewindegangs bildet eine Art Konusfläche, die sich wendelförmig
wie ein Gewindegang um die Schraube windet. Die Konusform bewirkt
eine Krafteinleitung von der Betonschraube in den Beton nicht nur
in axialer Richtung, sondern auch nach außen, also eine
Keilwirkung, die den Halt der Betonschraube im Beton erhöht. Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Außendurchmesser
des Gewindegangs mit dem größeren Außendurchmesser
etwa das 1,1–1,6fache der Steigung des Gewindes der Betonschraube.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Außendurchmesser
des Gewindegangs mit dem größeren Außendurchmesser
etwa das 1,2–1,4fache des Kerndurchmessers des Gewindes
der Betonschraube beträgt. Sofern der Gewindekern nicht
zylindrisch ist, ist der mittlere Kerndurchmesser gemeint. Die genannten
Bemessungen des Gewindes haben sich als günstig für
eine hohe Haltekraft der Betonschraube erwiesen.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine konische Mantelfläche
des Gewindekerns zwischen den Gewindegängen vor. Die Mantelfläche
kann zusätzlich hohlrund oder ballig oder auch kantig konvex oder
konkav sein. Über die Länge der Betonschraube nimmt
der Durchmesser des Gewindekerns bei dieser Ausgestaltung der Erfindung
nicht zwingend zu oder ab, die Mantelfläche des Gewindekerns
ist eine konusartige Fläche, die sich wendelförmig
wie die Gewindegänge um den Gewindekern windet. Die Mantelfläche
des Gewindekerns kann nach vorn oder nach hinten geneigt sein. Die
Mantelfläche kann im kurzen Abstand und/oder im langen
Abstand zwischen den Gewindegängen konisch und im anderen Abstand
zylindrisch sein. Eine Konizität der Mantelfläche
des Gewindekerns beeinflusst die Pressung des beim Gewindeschneiden
und/oder einer Zugbeanspruchung der Betonschraube entstehenden Gesteinsmehls.
Außerdem kann eine konische Mantelfläche des Gewindekerns
bei axialer Beanspruchung der Betonschraube eine Keilwirkung bewirken,
die den gepressten Beton nach außen beaufschlagt und dadurch
den Halt der Betonschraube erhöht.
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Ein
Flankenwinkel eines oder beider Gewindegänge der Betonschraube
beträgt bei einer Ausführungsform der Erfindung
zwischen etwa 30° und 50°. Eine Ausgestaltung
der Erfindung sieht ein Spitzgewinde vor, wobei das Spitzgewinde
auch sägezahnförmig, d. h. mit unterschiedlich
steilen Gewindeflanken sein kann. Auch diese Ausgestaltungen der
Erfindung haben sich als günstig für eine hohe
Haltekraft der Betonschraube herausgestellt.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht einen sich vom Gewindegangfuß zum
Gewindegangkopf ändernden Flankenwinkel insbesondere am
Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser und
folglich der größeren Eindringtiefe in den Beton vor.
Die Flanke oder Flanken des Gewindegangs können ballig
oder hohlrund oder kantig konvex oder konkav sein. Ein spitzerer
Flankenwinkel im Bereich des Gewindegangkopfs, mit dem der Gewindegang in
den Beton eindringt, verringert das Einschraubmoment der Betonschraube.
Eine steilere, dem hinteren Ende der Betonschraube zugewandte Flanke,
also ein spitzerer Flankenwinkel im Bereich des Gewindegangfußes,
der das Gesteinsmehl beaufschlagt, erhöht die Verdichtung
und Pressung des Gesteinsmehls. Durch den sich ändernden
Flankenwinkel lässt sich das Gewinde der erfindungsgemäßen
Betonschraube hinsichtlich des einen oder des anderen Kriteriums
optimieren, diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht
eine Anpassung der Betonschraube an den Ankergrund und ggf. weitere
Gegebenheiten.
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Gegenstand
der Ansprüche 12 ff. ist eine Anordnung einer gewindeschneidenden
Betonschraube der vorstehend erläuterten Art, die in ein
Bohrloch in einem Ankergrund aus Beton, Mauerwerk, Naturstein oder
dgl. eingeschraubt ist. Die Anordnung ist in wesentlichen Teilen
bereits vorstehend im Zusammenhang mit der Betonschraube erläutert
worden. Insoweit wird auf die vorstehenden Erläuterungen
verwiesen.
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Als
vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Steigung des Gewindes
der Betonschraube etwas das 0,7–1,2fache eines Durchmessers
des Bohrlochs beträgt, in das die Betonschraube eingeschraubt
ist. Ebenfalls als vorteilhaft herausgestellt hat sich, wenn der
Außendurchmesser des Gewindegangs mit dem kleineren Außendurchmesser
etwa das 1,01–1,15fache des Durchmessers des Lochs beträgt,
in das die Betonschraube eingeschraubt ist. Das bedeutet, der Außendurchmesser
des Gewindegangs mit dem kleineren Außendurchmesser ist
etwas, nämlich etwa 1–15% größer
als der Durchmesser des Bohrlochs, in das die Betonschraube eingeschraubt
ist. Es schneidet sich also auch der Gewindegang mit dem kleineren
Außendurchmesser in die Wand des Bohrlochs ein und trägt
zum Halt der Betonschraube im Beton bei.
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Für
den Kerndurchmesser des Gewindekerns des Gewindes der Betonschraube
hat sich ein Verhältnis von etwa 0,87–0,97 des
Durchmessers des Bohrlochs, in das die Betonschraube eingeschraubt
ist, als günstig herausgestellt. Der dadurch bewirkte,
den Gewindekern umgebende Zwischenraum zwischen dem Gewindekern
und der Wand des Bohrlochs dient der Aufnahme des beim Schneiden des
Gewindes anfallenden Gesteinsmehls. Dabei ist der Zwischenraum so
klein, dass die gewünschte Pressung des Gesteinsmehls zwischen
den Gewindegängen vom vorderen Ende der Betonschraube gesehen
hinter dem Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser
erreicht wird oder jedenfalls durch Wahl der Geometrie des Gewindes
der Betonschraube erreichbar ist. Mit „Gesteinsmehl" sind
die beim Einschrauben der Betonschraube durch das Schneiden des
Gewindes aus dem Beton getrennten Partikel gemeint.
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Der
Halt der Betonschraube im Beton wird verbessert, wenn nicht nur
der Gewindegang mit dem größeren Außendurchmesser,
sondern auch der Gewindegang mit dem kleineren Außendurchmesser
in den Beton eindringt. Eine Eindringtiefe des Gewindegangs mit
dem kleineren Außendurchmesser in den Beton, die etwa 1/90
bis 1/15 der Steigung p des Gewindes beträgt, hat sich
als günstig für einen guten Halt der Betonschraube
im Bohrloch herausgestellt. Für den Gewindegang mit dem
größeren Außendurchmesser wird eine Eindringtiefe
in den Beton als günstig angesehen, die etwa 1/11 bis 1/7,5
der Steigung des Gewindes der Betonschraube beträgt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
gewindeschneidende Betonschraube gemäß der Erfindung
in einer Achsschnittdarstellung; und
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2–5 Einzelheiten
eines Gewindes der Betonschraube aus 1 verschiedener
Ausführungsformen der Erfindung.
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Die
in der Zeichnung dargestellte, gewindeschneidende Betonschraube 1 gemäß der
Erfindung weist einen Schraubenkopf 2 an einem hinteren
Ende 3 und einen Schraubenschaft 4 mit einem Gewinde 5 auf.
Die Form des Schraubenkopfs 2 als Sechskantkopf ist nicht
zwingend. Das Schraubengewinde 5 ist zweigängig,
es weist zwei Gewindegänge 6, 7 auf. Die
Außendurchmesser der Gewindegänge 6, 7 sind unterschiedlich
groß. Außerdem ist ein axialer Abstand der Gewindegänge 6, 7 voneinander,
also die Teilung, verschieden. Und zwar ist vom Gewindegang 7 mit
dem kleineren Außendurchmesser aus betrachtet der Abstand
des Gewindegangs 7 mit dem kleineren Außendurchmesser
vom Gewindegang 6 mit dem größeren Außendurchmesser
in Richtung zu einem vorderen Ende 8 der Betonschraube 1 kleiner als
in Richtung zum hinteren Ende 3 der Betonschraube 1.
Das vordere Ende 8 ist dem Schraubenkopf 2 fern,
mit ihm voran wird die Betonschraube 1 in ein Bohrloch 9 in
Beton 10 oder einem sonstigen Ankergrund wie Mauerwerk
oder Naturstein eingeschraubt. Der kleinere axiale Abstand p1 vom Gewindegang 7 mit dem kleineren
Außendurchmesser zum Gewindegang 6 mit dem größeren
Außendurchmesser in Richtung zum vorderen Ende 8 der
Betonschraube 1 beträgt etwa 20–48% einer
Steigung p des Gewindes 5 der Betonschraube 1.
Die Steigung p ist der axiale Abstand zweier aufeinanderfolgender Windungen
eines Gewindegangs 6 oder 7 des Gewindes 5.
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Das
Gewinde 5 ist ein Spitzgewinde, der Außendurchmesser
des Gewindegangs 6 mit dem größeren Außendurchmesser
ist um etwa 20% größer als der Außendurchmesser
des Gewindegangs 7 mit dem kleineren Außendurchmesser.
Ein Gewindekern 11 des Gewindes 5 der Betonschraube 1 ist
zylindrisch, es ist allerdings auch ein Gewindekern 11 mit von
vorn nach hinten zunehmendem Durchmesser, beispielsweise ein konischer
Gewindekern, möglich (nicht dargestellt).
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Die
Betonschraube 1 wird in ein zylindrisches Bohrloch 9 im
Beton 10 eingeschraubt, vorzugsweise mittels eines nicht
dargestellten Schlagschraubers. Der Außendurchmesser des
Gewindegangs 7 mit dem kleineren Außendurchmesser
ist größer als ein Durchmesser des Bohrlochs 9,
so dass sich beide Gewindegänge 6, 7 in
den Beton 10 schneiden. Der Gewindegang 6 mit
dem größeren Außendurchmesser schneidet
sich tiefer in den Beton 10 als der Gewindegang 7 mit
dem kleineren Außendurchmesser. Ein Durchmesser des Gewindekerns 11 der
Betonschraube 1 ist kleiner als ein Durchmesser des Bohrlochs 9,
so dass ein den Gewindekern 11 im Bohrloch 9 umschließender,
zylindermantelförmiger Zwischenraum 12 zwischen
dem Gewindekern 11 und der Wand des Bohrlochs 9 besteht.
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Beim
Schneiden der Gewindegänge 6, 7 in den
Beton 10 entsteht Gesteinsmehl 13, 14,
das sich zwischen den Gewindegängen 6, 7 im
Zwischenraum 12 zwischen dem Gewindekern 11 und
der Wand des Bohrlochs 9 sammelt. Vom vorderen Ende 8 gesehen
hinter dem Gewindegang 7 mit dem kleineren Außendurchmesser
sammelt sich das Gesteinsmehl 13 lose, weil hier der Abstand
zum nächsten Gewindegang 6 groß ist.
Es steht ausreichend Volumen zur Aufnahme des Gesteinsmehls 13 zur Verfügung.
Vom vorderen Ende 8 gesehen hinter dem Gewindegang 6 mit
dem größeren Außendurchmesser wird das
beim Schneiden der Gewindegänge 6, 7 in
den Beton 10 entstehende Gesteinsmehl 14 gepresst,
weil hier das für das Gesteinsmehl 14 zur Verfügung
stehende Volumen klein oder jedenfalls kleiner ist. Beim Heraustrennen
von Partikeln aus dem Beton 10 beim Schneiden der Gewindegänge 6, 7 in
den Beton 10 beim Einschrauben der Betonschraube 1 in
das Bohrloch 9 vergrößert das Gesteinsmehl 14 sein
Volumen. Das sog. Schüttvolumen des Gesteinsmehls 14 ist
größer als sein Volumen vor dem Trennen aus dem
Beton 10. Außerdem nehmen die Gewindegänge 6, 7 aufgrund
ihres Eindringens in den Beton 10 Platz aus dem Beton 10 in Anspruch,
der für das Gesteinsmehl 14 nicht zur Verfügung
steht. Die Geometrie des Gewindes 5 der Betonschraube 1 ist
so gewählt und auf den Durchmesser des Bohrlochs 9 abgestimmt,
dass die Volumenvergrößerung des Gesteinsmehls 14 und
die Verdrängungswirkung der sich in den Beton 10 schneidenden
Gewindegänge 6, 7 eine Pressung des Gesteinsmehls 14 zwischen
den Gewindegängen 6, 7 vom vorderen Ende 8 der
Betonschraube 1 gesehen hinter dem Gewindegang 6 mit
dem größeren Durchmesser bewirkt. Das Gesteinsmehl 14 bildet
mit den Gewindegängen 6, 7 eine Art einzigen
Gewindegang vom vorderen Ende 8 der Betonschraube 1 gesehen hinter
dem Gewindegang 6 mit dem größeren Außendurchmesser.
Der mit dem gepressten Gesteinsmehl 14 gebildete Gewindegang
hat einen viereckigen Querschnitt, er wird axial nach vorn vom Gewindegang 6 mit
dem größeren Außendurchmesser und nach
hinten vom Gewindegang 7 mit dem kleineren Außendurchmesser
begrenzt. Seine Kopffläche ist beispielsweise ballig und
verkleinert ihren Durchmesser von vorn nach hinten vom Außendurchmesser des
Gewindegangs 6 mit dem größeren Außendurchmesser
auf den Außendurchmesser des Gewindegangs 7 mit
dem kleineren Außendurchmesser. Die Kopffläche
des mit dem gepressten Gesteinsmehl 14 gebildeten Gewindegangs
ist also eine Art ballige Kegelfläche, die sich wie ein
Gewindegang als Schraubenlinie um den Gewindekern 11 der
Betonschraube 1 windet. Aufgrund der Kegelform der Kopffläche
ergibt sich eine Art Spreiz- oder Keilwirkung, eine auf die Betonschraube 1 ausgeübte
Auszugskraft in axialer Richtung überträgt der
aus dem gepressten Gesteinsmehl 14 gebildete Gewindegang
nicht nur axial, sondern auch nach außen gerichtet. Der
Halt der Betonschraube 1 im Beton 10 ist dadurch
verbessert.
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Aufgrund
ihrer Verdrängungswirkung beanspruchen die Gewindegänge 6, 7 den
Beton 10. Zusätzlich wird der Beton 10 durch
eine Zugbeanspruchung der Betonschraube 1 beansprucht.
Die Betonschraube 1 bewirkt mechanische Spannungen im Beton 10,
die im Bereich des kleineren Abstands der Gewindegänge 6, 7 aufgrund
des kleineren Abstands höher und im Bereich des größeren
Abstands der Gewindegänge 6, 7 niedriger
ist. Das führt oder kann jedenfalls dazu führen,
dass die Festigkeit des Betons 10 im Bereich des kleineren Abstands
zwischen den Gewindegängen 6, 7 überschritten
wird, so dass der Beton 10 im Bereich des kleineren Abstands
zwischen den Gewindegängen 6, 7 zerstört,
d. h. Gesteinsmehl 14 gebildet wird. Dieses Gesteinsmehl 14 wird
durch eine Zugbeanspruchung der Betonschraube 1 gepresst
und bildet wie im vorhergehenden Absatz beschrieben mit den beiden
Gewindegängen 6, 7 eine Art gemeinsamen
Gewindegang. Die Pressung des Gesteinsmehls 14 im kleineren
Abstand zwischen den beiden Gewindegängen 6, 7 kann
so hoch sein, dass das Gesteinsmehl bei einem Ausschrauben der Betonschraube 1 an
dieser haften bleibt. Auch kann das Gesteinsmehl 14 nach
einer Entlastung wieder lose, d. h. bröckelig oder schüttfähig
sein. Die Gesteinsmehlbildung erfolgt wie erwähnt im Bereich
des kleineren Abstands zwischen den Gewindegängen 6, 7,
vom vorderen Ende 8 der Betonschraube 1 aus gesehen
also hinter dem Gewindegang 6 mit dem größeren
Außendurchmesser. Im Bereich des größeren
Abstands zwischen den Gewindegängen 6, 7 ist
die mechanische Spannung im Beton 10 aufgrund des größeren
Abstands der Gewindegänge 6, 7 niedriger,
so dass der Beton 10 in diesem Bereich hält und
dem durch das gepresste Gesteinsmehl 14 gebildeten Gewindegang
Halt gibt. Der Halt der Betonschraube 1 im Beton 10 ist
dadurch verbessert. Diese Erläuterung ist zunächst eine
Modellvorstellung, deren Richtigkeit nicht sicher ist. Jedenfalls
verbleibt nach Ausschrauben der Betonschraube 1 aus dem
Beton 10, wenn die Beanspruchung entsprechend groß war,
als „Abdruck" in einer Bohrlochwand im Wesentlichen ein
einziger Gewindegang im Bereich des kleineren Abstands zwischen
den beiden Gewindegängen 6, 7 der Betonschraube 1.
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2 zeigt
ein abgewandeltes Gewinde 5 der Betonschraube 1.
Eine Mantelfläche 15 des Gewindekerns 11 zwischen
den Gewindegängen 6, 7 ist konisch, d.
h. die konusartig geneigte Mantelfläche 15 windet
sich wie die Gewindegänge 6, 7 wendelförmig
um den Gewindekern 11. Über die Länge
der Betonschraube 1 ändert sich der Durchmesser
des Gewindekerns 11 nicht, sondern nur von einem Gewindegang 6, 7 zum
anderen Gewindegang 7, 6. Die Mantelfläche 15 kann
wie dargestellt in Richtung des hinteren Endes 3 der Betonschraube 1 geneigt
oder umgekehrt in Richtung des vorderen Endes 8 der Betonschraube 1 geneigt
sein (nicht dargestellt). In 3 ist die
Mantelfläche 15 des Gewindekerns 11 im
größerem Abstand zwischen den Gewindegängen 6, 7 zylindrisch
und im kleineren Abstand zwischen den Gewindegängen 6, 7 konisch.
Auch die umgekehrte Ausgestaltung ist möglich (nicht dargestellt). Die
Neigung der Mantelfläche 15 beeinflusst die Verdichtung
und Pressung des Gesteinsmehls 13, 14 zwischen
den Gewindegängen 6, 7. Insbesondere am Übergang
von der Mantelfläche 15 des Gewindekerns 11 zum
Gewindegang 6, 7 am Fuß des Gewindegangs 6, 7 ist
durch einen spitzeren Winkel mit einer höheren Pressung
des Gesteinsmehls 14 zu rechnen. Auch bewirkt eine zum
hinteren Ende 3 der Betonschraube 1 geneigte Mantelfläche 15 des
Gewindekerns 11 eine Keilwirkung, die bei einer axialen Belastung
der Betonschraube 1 das Gesteinsmehl nach außen
beaufschlagt und dadurch den Halt der Betonschraube 1 verbessert.
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Die 4 und 5 zeigen
einen Gewindegang 6 mit dem größeren
Außendurchmesser, der einen sich vom Gewindegangfuß 16 zum
Gewindegangkopf 17, also über eine Höhe
des Gewindegangs 6 ändernden Flankenwinkel aufweist.
Die Gewindeflanken können ballig oder hohlrund (nicht dargestellt)
oder wie dargestellt kantig konvex (4) oder
kantig konkav (5) sein. Ist bei den konvexen Gewindeflanken
wie in 4 zu sehen die dem hinteren Ende 3 der
Betonschraube 1 zugewandte Gewindeflanke im radial inneren
Bereich, der das Gesteinsmehl beaufschlagt, steiler, wird eine höhere Pressung
des Gesteinsmehls erreicht. Der damit einhergehende stumpfere Flankenwinkel
führt jedoch zu einem höheren Einschraubmoment
der Betonschraube 1. Für ein niedriges Einschraubmoment
ist deswegen die konkave Form der Gewindeflanken, wie sie in 5 dargestellt
ist, günstiger.
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Für
einen guten Halt der Betonschraube 1 im Beton 10 haben
sich eine Eindringtiefe x des Gewindegangs 6 mit dem größeren
Außendurchmesser in den Beton 10, die etwa 1/11
bis 1/7,5 der Steigung p des Gewindes 5 und eine Eindringtiefe
y des Gewindegangs 7 mit dem kleineren Außendurchmesser
in den Beton 10, die etwa 1/90 bis 1/15 der Steigung p des
Gewindes 5 der Betonschraube 1 beträgt,
als günstig erwiesen.
-
- 1
- Betonschraube
- 2
- Schraubenkopf
- 3
- Hinteres
Ende
- 4
- Schraubenschaft
- 5
- Gewinde
- 6
- Gewindegang
mit größerem Außendurchmesser
- 7
- Gewindegang
mit kleinerem Außendurchmesser
- 8
- Vorderes
Ende
- 9
- Bohrloch
- 10
- Beton
- 11
- Gewindekern
- 12
- Zwischenraum
- 13
- Loses
Gesteinsmehl
- 14
- Gepresstes
Gesteinsmehl
- 15
- Matenfläche
des Gewindekerns
- 16
- Gewindegangfuß
- 17
- Gewindegangkopf
- p1
- Axialer
Abstand
- p
- Steigung
- x,
y
- Eindringtiefe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005017596
A1 [0003]