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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Beschattungsvorrichtung für
mindestens ein Seitenfenster in einem hinteren Fahrzeugbereich,
insbesondere zur Beschattung eines dreieckförmigen Seitenfensters mit
Beschattungsmaterial, das mittels einer Auszugsmechanik verfahrbar
ist.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Beschattungsvorrichtungen
mit zum Teil komplizierten Auszugsmechaniken zur Abdeckung von,
insbesondere dreieckförmigen, Seitenfenstern an hinteren
Kraftfahrzeugtüren bekannt.
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Aus
der
DE 103 54 233
A1 ist ein Seitenfensterrollo mit einer vertikal angeordneten
Wickelwelle für ein dreieckförmiges Seitenfenster
eines Kraftfahrzeugs bekannt. Eine Auszugsmechanik umfasst eine horizontal
angeordnete Schnecke, die einen Schlitten mit einem Konturteil als
Zugstab verfährt.
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Die
DE 20 2004 020 177
U1 beschreibt ein Seitenfensterrollo für ein Dreiecksfenster
eines Kraftfahrzeugs mit einer Rollobahn zum Abdecken des Seitenfensters
mit einer im Wesentlichen unterhalb einer Unterkante des Seitenfensters
angeordneten, gekrümmten Führungsbahn.
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Die
DE 299 21 860 U1 beschreibt
ein Fensterrollo für ein Dreiecksfenster eines Kraftfahrzeugs mit
einem zwangsgeführten und definiert kippbaren Auszugshebel,
an dem das freie Ende einer auf einer vertikalen Wickelwelle aufgewickelten
Rollobahn befestigt ist.
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Die
DE 100 17 011 A1 beschreibt
ein Fensterrollo für ein Kraftfahrzeug mit einem Zugstab,
mit welchem eine horizontal angeordnete Rollobahn von einer Wickelwelle
mittels einer scherenähnlichen Mechanik ausziehbar ist.
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Die
DE 20 2004 018 292
U1 beschreibt ein Fensterrollo für ein Dreieckfenster
eines Fahrzeugs mit einem Z-förmigen Aufstellhebel und
einem L-förmigen Stützhebel in einem Aufstellmechanismus,
um einen Rollobehang an einem Zugstab von einer Wickelwelle translatorisch
auszuziehen.
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Die
EP 1 129 871 beschreibt
eine Fensterscheibenrollo-Vorrichtung für ein Fahrzeug
mit einem Hilfsrollo für eine hintere dreieckförmige
Scheibe. Die Wickelachse des Hilfsrollos ist vertikal angeordnet. Ein
Hebel zum Ausfahren des Hilfsrollos wird während seiner
im Wesentlichen geradlinigen Bewegung verschwenkt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung eine Beschattungsvorrichtung der Eingangs
genannten Art zu schaffen, die den Fahrzeugkomfort verbessert und einfach
aufgebaut ist.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Ein
wichtiger Erfindungsgedanke ist, dass das Beschattungsmaterial zum
zu beschattenden Seitenfenster im Wesentlichen orthogonal rotierbar angeordnet
ist. Dies hat den Vorteil, dass aufwendige Führungseinrichtungen
für eine Auszugsmechanik entfallen. Die Auszugsmechanik
weist mindestens ei nen Rotationspunkt auf, um den das Beschattungsmaterial
orthogonal zum zu beschattenden Seitenfenster rotiert wird. Die
Auszugsmechanik für das Beschattungsmaterial ist somit
einfach und ressourcenschonend, da sie wenige Bauteile umfasst.
Außerdem ist sie leicht. Sie kann zusammen mit dem Beschattungsmaterial
kostengünstig gefertigt und montiert werden. Der bisher
bekannte Stand der Technik offenbart Beschattungsmaterial, das im
Wesentlichen durch eine translatorische Bewegung verfahren wird.
Die translatorische Bewegung wird zum Teil durch komplizierte Schienenführungen
mit einer komplexen Auszugsmechanik ausgeführt. Ein wesentlicher
Erfindungsgedanke ist es somit, mindestes ein Seitenfenster durch
mindestens eine im Wesentlichen rotatorische Bewegung zu beschatten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass auch asymmetrische Seitenfenster
durch asymmetrisch aufspannbares Beschattungsmaterial aufgrund der
Vereinfachung einer zum Seitenfenster orthogonalen Kreisbewegung
abgedeckt werden können.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Beschattungsmaterial
als mindestens eine Abdeckscheibe ausgebildet. Die Abdeckscheibe
hat den Vorteil, dass die Unterbringung hinter einer Fahrzeuginnenverkleidung
besonders einfach und preiswert ausgeführt werden kann.
Die Abdeckscheibe wird zur Abschattung eines Seitenfensters lediglich
verschwenkt. Zum Ausführen eines manuellen Verschwenkens
steht an einer Kante ein verlängerter Hebel heraus, mit
dem die Abdeckscheibe bewegt werden kann.
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Bei
einer werter bevorzugten Ausführungsform weist das Beschattungsmaterial
eine erste Abdunkelungsscheibe mit einer leicht nach außen
verdunkelnden Tönung auf und eine zweite, insbesondere
an dem Seitenfenster angrenzende Abdeckscheibe. Somit kann die Fensterscheibe
entweder gegen Licht vollständig abgedeckt werden oder
beispielsweise mit einer Tönung abgedeckt werden, so dass
von außen das Fahrzeuginnere nicht einsehbar ist, aber
umgekehrt von innen nach außen uneingeschränkt
die Sicht frei ist.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform ist das Beschattungsmaterial
als faltbarer Behang ausgebildet. Diese Ausführungsform
bietet sich dann an, wenn die Geometrie der Fahrzeuginnenverkleidung einer
hinteren Fahrzeugtür eine versenkbare Abdeckscheibe als
Beschattungsmaterial nicht zulässt. Außerdem hat
ein faltbarer Behang den Vorteil, dass er sich wie ein Fächer öffnen
und schließen lässt.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform ist das Beschattungsmaterial
als auf einer, insbesondere konischen, Wickelwelle aufwickelbarer Rollobehang
ausgebildet. Ein aufwickelbarer Rollobehang hat den Vorteil, dass
der Rollobehang lediglich ein längliches Gehäuse
zur Unterbringung benötigt und dass der Rollobehang eine
glatte Fläche aufweist. Die Wickelwelle ist konisch, um
den Rollobehang mit einem größeren Außenumfang
auf einer Umfangsseite straff aufwickeln zu können.
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Die
Auszugsmechanik, die die Rotationsbewegung des Beschattungsmaterials
steuert, weist einen Rotationspunkt bevorzugt am hinteren Fensterende
bei Betrachtung in Fahrzeugfahrrichtung auf. Dies hat den Vorteil,
dass das Beschattungsmaterial auch als Abdeckscheibe bei vielen
heutzutage üblichen Geometrien in der Fahrzeuginnenverkleidung unterbringbar
ist.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform weist die Auszugsmechanik
den Rotationspunkt am vorderen Ende des zu beschattenden Seitenfensters
in Fahrzeugfahrrichtung auf. Eine solche Ausführungsform
hat den Vorteil, dass ein erster Antrieb der Auszugsmechanik weiter
zu einer Mitte einer Fahrzeugtür verschoben ist in der
Nähe zum Antrieb zu einem zweiten Auszugsmechanik für
ein im Wesentlichen viereckförmiges Seitenfenster angeordnet
ist, so dass beide Antriebe leicht gekoppelt und von einem zentralen
Antriebsmotor betrieben werden können. Außerdem
kann das Seitenfenster mit einer zunehmenden Beschaffungsfläche
von hinten her mit Beschattungsmaterial abgedeckt werden, so dass
gegebenenfalls das Beschattungsmaterial nicht vollständig
ausgefahren werden muss.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform ist der Rotationspunkt
am oberen Ende des Seitenfensters angeordnet. Diese Ausführungsform kann
bei bestimmten Geometrien des dreieckförmigen Seitenfensters
vorteilhaft sein, wobei das Beschattungsmaterial entweder in der
Türverkleidung an einem äußeren Seitenrahmen
untergebracht ist oder im Bereich eines Fensterteilungsstegs.
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Eine
weitere alternative Ausführungsform kann bei komplexen
asymmetrischen Fahrzeugseitenfenstern eine Auszugsmechanik mit zwei
Rotations punkten von zwei separaten Beschattungsmaterialstücken
aufweisen. Somit kann das zu beschattende Seitenfester mit Beschattungsmaterial
abgedeckt werden, das zwei Teile aufweist, die sich zum Abdecken
der Fensterfläche ergänzen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Beschattungsmaterial
aus einem Zwischenraum unterhalb des Seitenfensters zur Beschattung
verfahrbar. Der Zwischenraum ist groß genug, um das Beschattungsmaterial
unterbringen zu können.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform ist das Beschattungsmaterial
an einem Fensterteilungssteg untergebracht und von dem Fensterteilungssteg ausziehbar.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform ist das Beschattungsmaterial
in einer aus der Fahrzeuginnenverkleidung verfahrbaren Tragsäule untergebracht.
Das Beschattungsmaterial tritt somit vorstehend in der Fahrzeuginnenverkleidung
nur auf, wenn es benötigt wird. Zur detaillierteren Erläuterung einer
verfahrbaren Tragsäule wird auf die
DE 10 2007 011 270 verwiesen.
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Bei
bestimmten besonderen Ausführungsformen kann die Auszugsmechanik
eine, insbesondere verstellbare, Zwangssteuerung, zur Verschiebung des
Rotationspunktes in x-, y- und/oder z-Raumkoordinatenrichtung aufweisen.
Das Beschattungsmaterial wird zur Beschattung und zum Unterbringen
zwischen einer Fahrzeuginnenverkleidung und Fahrzeugaußenhaut
somit in x-, y- und/oder z-Richtung verfahren.
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Die
Auszugsmechanik kann manuell, insbesondere mittels einer Kurbel,
betätigbar ausgebildet sein. Bevorzugt ist die Auszugsmechanik
elektromotorisch betätigbar.
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Bevorzugt
ist ein Antrieb für die erste Auszugsmechanik mit einer
zweiten Auszugsmechanik für ein weiteres, insbesondere
viereckförmiges Seitenfenster über ein Gemeinschaftsgetriebe
gekoppelt. Somit werden Bauteile, insbesondere Antriebsbauteile,
gespart. Vorteilhafterweise ist auch eine einheitliche Steuerung
für den Betrieb der ersten und zweiten Auszugsmecha nik
vorgesehen. Die Steuerung kann über einheitliche Schalter
bedient werden.
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Eine
Fahrzeugkarosserie kann, insbesondere aus Design- und aerodynamischen
Gründen ein weiteres an der Fahrzeugkarosserie befestigtes,
sich hinter der Kraftfahrzeugtür anschließendes
Seitenfenster aufweisen. Dieses Seitenfenster kann auch dreieckförmig
sein. Auch dieses Seitenfenster kann mittels einer erfindungsgemäßen
Beschattungsvorrichtung ausgerüstet sein.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Beschattungsvorrichtung in einem nicht beschatteten Zustand,
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2 eine
zum Teil aufgeschnittene schematische Seitenansicht einer ersten
Ausführungsform, und
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3 eine
schematische Seitenansicht einer zweiten besonderen Ausführungsform.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Seitenansicht eine hintere Kraftfahrzeugtür 1 mit
einem größeren, viereckförmigen Seitenfenster 2 und
einem kleineren, dreieckförmigen Seitenfenster 3.
Beide Seitenfenster 2, 3 lassen sich getrennt
voneinander beschatten. Die beiden Seitenfenster 2, 3 sind durch
einen Fensterteilungssteg 4 getrennt. Das viereckförmige
Seitenfenster 2 lässt sich mittels eines ausziehbaren
Rollobehangs 9 beschatten. Das dreieckförmige
Seitenfenster 3 lässt sich mit einer rotierbar
angeordneten Abdeckscheibe 5 beschatten. Die Abdeckscheibe 5 ist
in dieser Figur hinter einer Fahrzeuginnenraumverkleidung 7 unterhalb
des Seitenfensters 3 ver senkt. Mit gestrichelten Linien
ist deshalb die Abdeckscheibe 5 dargestellt. Die Abdeckscheibe 5 ist
um einen Rotationspunkt 6 verschwenkbar. Der Rotationspunkt 6 befindet
sich im Bereich unterhalb einer vorderen unteren Ecke des Seitenfensters 3 in
der Innenraumverkleidung 7. Ein leicht hervorstehender
Hebel 10 ist an einer vorderen Kante der Abdeckscheibe 5 angeordnet.
Die Abdeckscheibe 5 ist bis zur vorderen Kante hinter der
Innenraumverkleidung versenkbar. Somit ist die Abdeckscheibe mittels
des Hebels 10 manuell verschwenkbar. Eine nicht dargestellte
elektromotorische Verschwenkung ist alternativ realisierbar.
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Die 2 zeigt
die in der 1 dargestellte Beschattungsvorrichtung,
bei der die Abdeckscheibe 5 zum Teil durch das dreieckförmige
Seitenfenster 3 abgedeckt ist. Die 2 kann einen
Bewegungsvorgang darstellen, bei dem die Abdeckscheibe 5 ausgefahren
oder eingefahren wird oder einen festgestellten Zustand darstellt,
bei dem die Abdeckscheibe 5 nur teilweise das dreieckförmige
Seitenfenster 3 beschattet.
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Die 3 zeigt
die aus 1 bekannte Beschattungsvorrichtung
mit dem Unterschied, dass der Rotationspunkt 8 im hinteren
Eckbereich des Seitenfensters 3 angeordnet ist, um den
die Abdeckscheibe 5 als Beschattungsmaterial orthogonal
zum Seitenfenster 3 rotierbar ist. Eine solche Auszugsmechanik
mit einem hinteren Rotationspunkt 8 ist bei bestimmten
Kraftfahrzeugtüren aufgrund besonderer Geometrieverhältnisse
erforderlich. Auf eine sonst übliche Austrittsklappe, die
die Stirnseite des Beschattungsmaterials von oben her in einer Horizontalen
zum Seitenfenster 3 abdeckt, kann verzichtet werden. Die
Auszugsmechanik weist lediglich einen Rotationsantrieb auf, der
mit dem Antrieb für die Betätigung des Rollobehangs 9 für
das viereckförmige Seitenfenster 2 gekoppelt ist.
Es versteht sich, dass eine nicht dargestellte Steuerung einen Antrieb
in Abhängigkeit von nicht dargestellten Bedienschaltern oder
Bedientastern ansteuert, um die Seitenfenster 2, 3 mit
der Abdeckscheibe 5 und/oder dem Rollobehang 9 als
Beschattungsmaterial abzudecken. Die erfindungsgemäße
Beschattungsvorrichtung erfordert lediglich eine Auszugsmechanik
mit einem Rotationspunkt 6 oder 8. Kompli zierte
translatorische Führungen sind nicht erforderlich. Vorteilhafterweise ist
die Abdeckscheibe 5 aus einem leichten Kunststoff bzw.
Folienmaterial hergestellt.
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Alle
Figuren zeigen lediglich schematische nicht maßstabsgerechte
Darstellungen. Im Übrigen wird insbesondere auf die zeichnerischen
Darstellungen für die Erfindung als wesentlich verwiesen.
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- 1
- Kraftfahrzeugtür
- 2
- Viereckigförmiges
Seitenfenster
- 3
- Dreieckförmiges
Seitenfenster
- 4
- Fensterteilungssteg
- 5
- Abdeckscheibe
- 6
- Rotationspunkt
- 7
- Innenraumverkleidung
- 8
- Rotationspunkt
- 9
- Rollobehang
- 10
- Hebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10354233
A1 [0003]
- - DE 202005020611 U1 [0004]
- - DE 202004020177 U1 [0005]
- - DE 29921860 U1 [0006]
- - DE 10017011 A1 [0007]
- - DE 202004018292 U1 [0008]
- - EP 1129871 [0009]
- - DE 102007011270 [0023]