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Die
Erfindung betrifft einen Gassensor, insbesondere eine Breitband-Lambdasonde
nach dem Grenzstromprinzip für
die Bestimmung der Sauerstoffkonzentration im Abgas einer Brennkraftmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben eines solchen
Gassensors nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Ferner
sind Gegenstände
der Erfindung eine Schaltungsanordnung zur zeitlichen Erfassung
und Auswertung von Pumpstromoszillationen bei einem derartigen Gassensor
sowie ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt mit einem
Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert ist, zur Durchführung des
Verfahrens.
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Stand der Technik
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Elektrochemische
Gassensoren in Form von Lambda-Sonden werden in großer Zahl
in Abgassystemen von Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen eingesetzt,
um für
die Motorsteuerung Signale über die
Abgaszusammensetzung bereitstellen zu können. Auf diese Weise kann
der Motor so betrieben werden, dass die Abgase eine optimale Zu sammensetzung
für die
Nachbehandlung mit im Abgassystem heute üblicherweise vorhandenen Katalysatoren
aufweisen.
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In 1 ist
ein aus dem Stand der Technik bekannter gattungsgemäßer Gassensor
dargestellt. Das Sensorelement 100 weist ein Gaszutrittsloch 115 auf,
durch welches Abgas einströmt
und durch eine Diffusionsbarriere 120 in einen Messraum 130 gelangt.
Eine erste Elektrode, auch als Außenelektrode oder äußere Pumpelektrode 150 bezeichnet,
ist an der Außenseite
des Festelektrolyten 110 und unter einer porösen Schutzschicht 155 angeordnet
dem Abgas einer (nicht dargestellten) Brennkraftmaschine ausgesetzt.
In dem Messraum ist eine zweite Elektrode, auch als Innenelektrode
oder innere Pumpelektrode 140 bezeichnet, angeordnet. Ferner
ist eine Referenzelektrode 145 vorgesehen, die entweder
durch einen offenen Kanal zum Anschlusskontaktbereich oder durch
Anlegen einer Pumpspannung mit Sauerstoff versorgt wird.
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Zwischen
der inneren Pumpelektrode 140 und der äußeren Pumpelektrode 150 wird
eine Pumpspannung UP angelegt, sodass ein
Pumpstrom IP fließt. Eine Nernstspannung zwischen
innerer Pumpelektrode 140 und Referenzelektrode 145 und der
Pumpstrom IP werden in einer Schaltungseinheit, die
Teil eines Steuergeräts 190 ist,
erzeugt und ausgewertet, wobei der Pumpstrom IP so
eingeregelt wird, dass sich eine vorgebbare Soll-Nernstspannung zwischen innerer Pumpelektrode 140 und
Referenzelektrode 145 einstellt. In dem Festelektrolyten 110 ist
ferner eine in eine Isolationsschicht 162 eingebettete
Heizung 160 angeordnet. Durch diese Heizung 160 wird
das Sensorelement auf eine Temperatur erwärmt, die eine optimale Funktion
des Sensorelements 100 gestattet.
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Eine
derartige planare Breitband-Lambda-Sonde nach dem Grenzstromprinzip
kann auch als Einzeller aufgebaut sein. Hierbei sind zwei Elektroden
auf der Abgasseite angeordnet. Die Kathode ist unter einer Diffusionsbarriere
angeordnet.
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Ferner
existieren Sonden nach dem Grenzstromprinzip, bei denen eine Elektrode
unter einer Diffusionsbarriere im Abgas angeordnet ist, während die
andere in einem Referenzluftkanal angeordnet ist.
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Diese
planaren, als Einzeller aufgebauten Brutband-Lambda-Sonden nach
dem Grenzstromprinzip werden mit einer festen Pumpspannung beaufschlagt.
Die feste Pumpspannung erzeugt bei einem mageren Abgas, d. h. bei
einem Abgas mit Luftüberschuss,
einen positiven Pumpstrom, der mit dem Sauerstoffgehalt des Abgases
und dem Transport- bzw. Diffusionsweg des Sauerstoffs zur Kathode
eindeutig zusammenhängt.
In einem fetten Abgas, d. h. einem Abgas mit Kraftstoffüberschuss, kommt
es jedoch aufgrund der Zersetzung des im Abgas enthaltenen Wassers
an der inneren Pumpelektrode ebenfalls zu einem positiven Pumpstrom. Die
angelegte Pumpspannung liegt zwar deutlich unter der Zersetzungsspannung
des Wassers, da aber Wasserstoff im Abgas existiert, wird die Wasserzersetzung
energetisch möglich,
denn an der gegenüberliegenden
Elektrode, an der als Anode wirkenden Außenpumpelektrode, wird aus
der Reaktion des Wasserstoffs mit den Sauerstoffionen Wasser erzeugt.
Der Pumpstrom wird also bei fettem Abgas durch den Wasserstoffgehalt
und durch den Transportweg des Wasserstoffs zur Anode begrenzt.
Da dieser Pumpstrom im fetten Abgas dieselbe Richtung aufweist wie
der Pumpstrom bei magerem Abgas, kann aus dem Pumpstrom nicht mehr
ohne weiteres auf die Abgaszusammensetzung geschlossen werden.
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Vorteile der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Gassensor
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und das erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben eines derartigen Gassensors mit den Merkmalen des
Anspruchs 11 ermöglichen
demgegenüber
eine eindeutige Bestimmung der Abgaszusammensetzung, ob also ein
mageres Abgas (Magergas) oder ein fettes Abgas (Fettgas) vorliegt.
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Grundidee
der Erfindung ist es, mithilfe eines derartigen Gassensors die Pumpstromoszillationen aufgrund
der Druckschwankungen im Abgas auszuwerten und aus diesen Pumpstromoszillationen
auf das Vorliegen eines mageren Abgasgemisches oder eines fetten
Abgasgemisches zu schließen.
Hierbei wird der Effekt ausgenutzt, dass der Pumpstrom im Fetten
durch die Diffusionseigenschaften der Anode und im Mageren durch
die Diffusionseigenschaften der Kathode bestimmt wird.
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Die
Druckschwankungen entstehen durch abwechselnde Zünd- und Beladungsphasen der
Zylinder. Durch dieses Verfahren sind keine zusätzlichen Sensoren oder ein
zusätzlicher
Schaltungsaufwand erforderlich, da der Zylinderzyklus ohnehin erfasst
wird. Ein Gassensor, bei dem die die Anode überdeckende Schicht einen anderen
Diffusionskoeffizienten aufweist als die die Kathode überdeckende Schicht,
ermöglicht
dabei eine sehr präzise
Auswertung der Pumpstrom-Oszillation und hochgenaue Rückschlüsse auf
die Abgaszusammensetzung aufgrund dieser Auswertungen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des Gassensors und Ausgestaltungen des Verfahrens
sind Gegenstand der jeweils auf Anspruch 1 und Anspruch 11 rückbezogenen
Unteransprüche.
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So
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Gassensors vorgesehen, dass die Anode und die Kathode auf derselben
Seite des das Sensorelement bildenden Festelektrolyten angeordnet sind.
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Bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
ist dabei die Diffusionsbarriere über der Kathode dichter oder
dicker ausgeführt
als diejenige über
der Anode. Hierdurch wird die Phasenverschiebung bei Vorliegen eines
Magergases größer, sodass
die Unterscheidung, ob ein Fett- oder Magergas vorliegt, verbessert
wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann zwischen der Kathode und der Schutzschicht ein Hohlvolumen
angeordnet sein. Durch dieses Hohlvolumen wird die Phasenverschiebung
verstärkt.
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Alternativ
kann bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
die Diffusionsbarriere über
der Anode dichter oder dicker ausgeführt werden als diejenige über der
Kathode, um zu erreichen, dass die Amplituden der Pumpstromoszillationen
bei Magergas deutlich größer sind
als bei Fettgas, wenn diese als Unterscheidungsmerkmal zwischen
Fett- und Magergas herangezogen werden. Die Anodenschutzschicht
kann dabei so dicht oder dick ausgeführt werden, dass die Oszillation
im Fetten sogar fast verschwinden.
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Dieser
Effekt kann gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
des Gassensors noch dadurch verstärkt werden, dass zwischen Anode
und Schutzschicht ein Hohlvolumen zur Fettgasspeicherung angeordnet
ist. Obwohl dadurch möglicherweise
das Einströmen
von Wasserstoff verstärkt
wird, ist doch davon auszugehen, dass die Dämpfung durch die Pufferwirkung
vorteilhaft ist.
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Die
Auswertung der Pumpstromoszillationen durch Vergleich mit den Druckschwankungen
kann mittels einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens derart
erfolgen, dass aufgrund der Phasenverschiebung der Pumpstromoszillationen
gegenüber den
Druckschwankungen auf die Konzentration der Gaskomponenten geschlossen
wird. Die Druckschwankungen werden dabei entweder über einen Drucksensor
oder mittels der Zylinderzyklen und dem Massenfluss des Abgases
bzw. dem Kraftstoffumsatz bestimmt.
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Dabei
wird auf das Vorliegen eines Magergases geschlossen, wenn die Phasenverschiebung
einen vorgebbaren Grenzwert überschreitet.
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Dem
liegt zugrunde, dass die Pumpstromoszillationen im Magergas eine
größere Phasenverschiebung
verglichen mit den Zylinderzyklen aufweisen als im Fettgas, da diese
im Mageren durch den relativ langsamen Transport der großen Sauerstoffmoleküle im Vergleich
zum schnellen Transport der kleinen Wasserstoffmoleküle des Fettgases
bestimmt wird.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens, bei der ein Gassensor
verwendet wird, bei dem die die Kathode überdeckende Schicht einen kleineren
Diffusionskoeffizienten aufweist, als die die Anode überdeckende
Schicht und gegebenenfalls über
der Kathode ein Hohlraum angeordnet ist, wird ein Vergleich der
Pumpstromoszillationen mit dem Mittelwert des Pumpstroms vorgenommen.
Es wird auf ein Magergas geschlossen, wenn die auf den Mittelwert
des Pumpstroms bezogenen, relativen Pumpstromoszillationen einen
vorgebbaren ersten Schwellenwert unterschreiten.
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Bei
Verwendung eines Gassensors, bei dem die die Anode überdeckende
Schicht einen kleineren Diffusionskoeffizienten für Fettgasmoleküle aufweist, als
die die Kathode überdeckende
Schicht für
Fettgasmoleküle
und gegebenenfalls zwischen der Anode und der die Anode überdeckenden
Schicht ein Hohlraum angeordnet ist, wird gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens
bei Unterschreiten einer vorgebbaren zweiten Schwelle der auf den
Mittelwert des Pumpstroms bezogenen, relativen Pumpstromoszillation
auf ein Fettgas geschlossen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird aus dem
Mittelwert der Pumpstromoszillationen quantitativ die Konzentration
der Gaskomponenten bestimmt.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine Schaltungsanordnung zur zeitlichen
Erfassung und Auswertung von Pumpstromoszillationen bei einem derartigen
Gassensor. Diese Schaltungsanordnung ist vorteilhafterweise Teil
eines Steuergeräts
eines Fahrzeugs. Das Steuergerät
enthält
ferner vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem
die Verfahrensschritte als Computerprogramm abgelegt sind.
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Das
erfindungsgemäße Computerprogramm sieht
vor, dass alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden,
wenn es auf einem Computer abläuft.
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Bevorzugt
wird das Computerprogramm mittels eines Computerprogrammprodukts
mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert
ist, bereitgestellt. Auf diese Weise kann es immer wieder oder gegebenenfalls
auch im Wege einer Nachrüstung
in den Speicher des Steuergeräts
eingelesen werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 einen
aus dem Stand der Technik bekannten Gassensor;
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2a, 2b zwei
Ausführungsbeispiele eines
erfindungsgemäßen Gassensors;
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3 den
Pumpstrom über
der Luftzahl λ bei derartigen
Gassensoren;
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4 den
zeitlichen Verlauf der Zylinderzyklen, der Druckschwingungen sowie
des Pumpstroms zur Erläuterung
einer Phasenauswertung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
und
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5 den
zeitlichen Verlauf der Zylinderzyklen, der Druckschwankungen und
des Pumpstroms zur Erläuterung
einer Amplitudenauswertung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Ein
aus dem Stand der Technik bekannter Gassensor, der nach dem Doppelzellenprinzip
arbeitet, weist ein Sensorelement 100 auf, das durch einen
in Schichtbauweise ausgebildeten Festelektrolyten 110 gebildet
wird. Auf der Außenseite
des Sensorelements 100 ist dem Abgas ausgesetzt eine erste Elektrode,
auch als äußere Pumpelektrode 150 bezeichnet,
angeordnet, die durch eine offenporige Schutzschicht 155 überdeckt
ist. In dem Festelektrolyten 110 ist ein Messvolumen 130 ausgebildet,
in dem eine zweite Elektrode, auch als innere Pumpelektrode 140 bezeichnet,
angeordnet ist. Zudem ist in dem Festelektrolyten 110 eine
Referenzelektrode 145 angeordnet, die entweder über einen
anschlusskontaktseitigen Referenzkanal (nicht dargestellt) oder
durch internes Pumpen mit Sauerstoff versorgt wird.
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In
dem Festelektrolyten 110 ist ferner eine in eine Isolationsschicht 162 eingebettete
Heizung 160 angeordnet. Durch diese Heizung 160 wird
das Sensorelement auf eine Temperatur erwärmt, die eine optimale Funktion
des Sensorelements 100 gestattet.
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Das
Abgas eines (nicht dargestellten) Verbrennungsmotors strömt durch
ein Gaszutrittsloch 115 über eine Diffusionsbarriere 120 in
das Messvolumen 130.
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Durch
eine schematisch dargestellte elektronische Schaltung, die beispielsweise
Teil eines Steuergerätes 190 sein
kann, wird zwischen der äußeren Pumpelektrode 150 und
der in dem Messvolumen 130 angeordneten inneren Pumpelektrode 140 eine konstante
Pumpspannung UP erzeugt, die so geregelt
wird, dass sich aufgrund des Pumpstroms ein λ = 1-Gasgemisch in dem Messvolumen 130 einstellt. Dies
wird dadurch erreicht, dass der Pumpstrom auf eine Nernstspannung
UN = 450 mV zwischen der inneren Pumpelektrode
und der sauerstoffbespülten Referenzelektrode 145 geregelt
wird.
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Anders
verhält
es sich bei Lambda-Sonden nach dem Grenzstromprinzip, die als sogenannte Einzeller
aufgebaut sind und bei denen die beiden Elektroden auf der Abgasseite
angeordnet sind, wobei eine feste Pumpspannung an diesen Elektroden anliegt.
In diesem Falle kann die Kathode unter einer Diffusionsbarriere
angeordnet oder eine Elektrode im Abgas unter einer Diffusionsbarriere
angeordnet sein und die andere Elektrode in einem Referenzluftkanal mit
hohem Grenzstrom. Bei diesen Sonden wird durch die feste Pumpspannung
bei magerem Abgas ein positiver Pumpstrom erzeugt, der eindeutig
mit dem Sauerstoffgehalt des Abgases zusammenhängt. Im fetten Abgas kommt
es jedoch auch hier aufgrund der Zersetzung des im Abgas enthaltenen
Wassers zu einem positiven Pumpstrom. Die angelegte Pumpspannung
liegt in diesem Fall zwar deutlich unter der Zersetzungsspannung
des Wassers. Da aber Wasserstoff im Abgas existiert, wird die Wasserzersetzung
energetisch möglich,
denn an der gegenüberliegenden
Elektrode wird Wasser erzeugt. Der Strom ist also im Fetten durch
die Abgaszusammensetzung, durch den Wasserstoffgehalt begrenzt.
Da dieser „Fett-Pumpstrom" dieselbe Richtung
aufweist wie der „Mager-Pumpstrom", kann aus dem Pumpstrom
nicht mehr eindeutig auf die Abgaszusammensetzung geschlossen werden.
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Um
nunmehr mit einem solchen Einzeller auf die Abgaszusammensetzung
schließen
zu können, ist
bei einem in 2a dargestellten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Gassensors,
der für
die Auswertung einer Phasenverschiebung von Pumpstromoszillationen
auf nachfolgend noch näher zu
beschreibende Weise verwendet wird, vorgesehen, die Anode 150 durch
eine Diffusionsbarriere 157 zu überdecken, die einen größeren Diffusionskoeffizienten
für Fettgasmoleküle aufweist
als die Diffusionsbarriere 156 für Sauerstoffmoleküle, die
die Kathode 140 überdeckt.
Der größere Diffusionskoeffizient kann
beispielsweise durch eine gegenüber
der Diffusionsbarriere 156 dünner ausgebildete Diffusionsbarriere 157 realisiert
werden, wie es in 2a dargestellt ist, in der gleiche
Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind wie in 1.
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Möglich ist
es aber auch, statt der Variation der Dicke eine porösere Diffusionsbarriere
zu wählen oder
beide Merkmale zu kombinieren.
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Statt
die Anode 150 durch eine Diffusionsbarriere 157 zu überdecken,
die einen größeren Diffusionskoeffizienten
für Fettgasmoleküle aufweist
als die Diffusionsbarriere 156 für Luftmoleküle, welche die Kathode 140 überdeckt,
kann – wie
es schematisch in 2b dargestellt ist, in der gleiche
Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind wie in 2a – alternativ
auch vorgesehen sein, die Kathode 140 mit einer Diffusionsbarriere 156' zu überdecken,
die einen größeren Diffusionskoeffizienten für Luftmoleküle aufweist
als die Diffusionsbarriere 157', welche die Anode 150 überdeckt,
für Fettgasmoleküle.
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Beide
Sensoren können
für eine
Amplituden- und/oder Phasenauswertung der Pumpstromoszillationen
herangezogen werden, wie nachstehend erläutert wird.
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Die
beiden Elektroden, Anode 150 und Kathode 140,
sind bei beiden Sensoren bevorzugt an einer Außenfläche des ionenleitenden Festelektrolyten 110 angeordnet.
Es ist zu bemerken, dass auch eine andere Anordnung, beispielsweise
auf gegenüberliegenden
Seiten, denkbar ist. Unmittelbar nach einem Schubbetrieb eines die
Brennkraftmaschine aufweisenden Fahrzeuges, das heißt, wenn
das Fahrzeug nicht durch die Brennkraftmaschine angetrieben wird,
sondern sich beispielsweise aufgrund eines Gefälles bewegt, befindet sich
der Gassensor im sogenannten „Magerast", das heißt, er befindet
sich in 3, in der der Pumpstrom IP über
der Luftzahl λ dargestellt
ist, in dem ersten Quadranten. Erst wenn der Pumpstrom IP einen Nulldurchgang zeigt, muss erneut
festgestellt werden, ob sich das Signal auf dem „Fettast" (vierter Quadrant in 3)
oder auf dem „Magerast" befindet.
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Diese
Bestimmung wird nachfolgend anhand der 4 und 5 erläutert.
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Grundidee
der Erfindung ist es, die aufgrund von Druckschwankungen im Abgas
hervorgerufenen Pumpstromoszillationen, z. B. unter Verwendung der vorgenannten
Gassensoren auszuwerten und hieraus auf die Abgaszusammensetzung,
d. h. die Konzentration der Gaskomponenten zu schließen.
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Diese
Oszillationen des Pumpstroms IP, in 4 und 5 schematisch
jeweils im oberen Drittel der entsprechenden Schaubilder dargestellt,
sind eine Folge von Druckschwankungen, in 4 und 5 jeweils
im mittleren Teil der Schaubilder dargestellt, der den zeitlichen
Verlauf des Druckpegels zeigt. Diese Druckschwankungen wiederum
entstehen durch abwechselnde Zünd-
und Beladungsphasen der Zylinder, die jeweils schematisch in 4 und 5 im
unteren Drittel anhand des Rechtecksignals Z, welches den zeitlichen
Verlauf der Zylinderzyklen kennzeichnet, dargestellt sind.
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Wie
in 4 dargestellt, weisen nun in einem Magergas M
die Oszillationen des Pumpstroms IP, nachfolgend
kurz Pumpstromoszillationen genannt, eine größere Phasenverschiebung ΔΦM auf als in einem Fettgas F, wo die Phasenverschiebung ΔΦF signifikant kleiner ist, da die kleineren
Fettgasmoleküle
schneller zur Anode diffundieren als die Sauerstoffmoleküle zur Kathode.
Es ist also möglich, aufgrund
der Phasenverschiebung der Pumpstromoszillationen gegenüber den
Druckschwankungen qualitativ auf die Abgaszusammensetzung, d. h.
die Konzentration der Bestandteile des Abgases zu schließen, also
festzustellen, ob ein Magergas oder ein Fettgas vorliegt. Anders
ausgedrückt
kann auf diese Weise ermittelt werden, ob man sich im ersten oder
im vierten Quadranten des Pumpstroms als Funktion der Luftzahl λ gemäß 3 befindet.
Diese Phasenverschiebung wird bei einem Gassensor der eingangs beschriebenen
Art, bei dem die die Anode 150 überdeckende Diffusionsbarriere 157 einen
größeren Diffusionskoeffizienten
für Fettgasmoleküle aufweist
als die die Kathode 140 überdeckende Diffusionsbarriere 156 für Luftmoleküle bei Vorliegen
eines Magergases noch weiter vergrößert. Durch diese, in 2a gezeigte
Ausbildung des Sensors wird der Betrag der Phasenverschiebung größer, sodass eine
Unterscheidung, ob ein Fett- oder Magergas vorliegt, wesentlich
verbessert wird. Dieser Effekt kann noch dadurch verstärkt werden,
dass zwischen der Kathode 140 und der Schutzschicht 156 ein
Hohlvolumen 159 angeordnet ist.
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Wenn
umgekehrt gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Diffusionskoeffizient der die Kathode 140 überdeckenden
Diffusionsbarriere 156 hinreichend größer gewählt wird als der Diffusionskoeffizient
der die Anode 150 überdeckenden
Diffusionsbarriere 157, kann die Phasenverschiebung so
ausgewertet werden, dass bei Unterschreiten eines vorgebbaren und
empirisch zu bestimmenden Schwellenwertes auf das Vorliegen eines
Magergases geschlossen wird.
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Alternativ
kann, wie oben erläutert
und in 2b dargestellt, die Diffusionsbarriere über der Anode 150 dichter
oder dicker ausgeführt
werden als diejenige über
der Kathode 140, um zu erreichen, dass die Amplituden der
Pumpstromoszillationen relativ zum mittleren Betrag des Pumpstroms
IP bei Magergas deutlich größer sind
als bei Fettgas, sodass diese als Unterscheidungsmerkmal zwischen
Fett- und Magergas herangezogen werden können. Dies ist schematisch
in 5 dargestellt. Es ist also auch möglich, aufgrund
der Amplitude der relativen Pumpstromoszillationen, das heißt, der
auf den Mittelwert des Pumpstroms bezogenen Pumpstromoszillationen
qualitativ zwischen einem Fett- und einem Magergas zu unterscheiden.
Dabei kann die die Anode 150 überdeckende Schicht 157' so dicht oder dick
ausgeführt
werden, das die Oszillationen im Fetten fast verschwinden. Dieser
Effekt kann noch dadurch verstärkt
werden, dass zwischen Anode 150 und Schutzschicht 157' ein Hohlvolumen 159' zur Fettgasspeicherung
angeordnet ist. Obwohl hierdurch möglicherweise das Einströmen von
Wasserstoff verstärkt
wird, ist doch zu erwarten, dass die Dämpfung durch diese Pufferwirkung
vorteilhaft ist. Weist dagegen die die Kathode 140 überdeckende Diffusionsbarriere
einen kleineren Diffusionskoeffizienten auf als der die Anode 150 überdeckenden Schicht,
dann wird bei Überschreiten
eines vorgebbaren, empirisch zu bestimmenden weiteren Schwellenwertes
der Pumpstromoszillationen relativ zum mittleren Betrag des Pumpstroms
IP auf das Vorhandensein eines Fettgases
geschlossen.
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Quantitative
Aussagen über
die Konzentration der Fett- oder Sauerstoffmoleküle liefert schließlich die
Auswertung des Mittelwerts des Pumpstroms IP.
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Wie
in 2a, 2b schematisch dargestellt ist,
befinden sich die beiden Pumpelektroden 140, 150 im
Abgas 200. Eine konstante Pumpspannung UP liegt
an. Sowohl über
der Anode 150 als auch über
der Kathode 140 liegen Schutzschichten 157 bzw. 157', 156 bzw. 156' mit unterschiedlichen Diffusionskoeffizienten,
wie es oben beschrieben ist. Die Schaltungsanordnung 190 misst
nun in einer ersten Ausgestaltung (2a) die
Phasenverschiebung zwischen den Zylinderzyklen und dem Pumpstrom. Bei
einer zweiten Ausgestaltung (2b) erfasst
die Schaltungsanordnung die Pumpstromoszillation, bezieht sie auf
den Mittelwert des Pumpstroms und vergleicht sie mit vorgebbaren
Schwellwerten. Dabei wird im Falle eines größeren Anoden-Diffusionskoeffizienten
der Fettgasmoleküle
im Vergleich zum Kathoden-Diffusionskoeffizienten der Sauerstoffmoleküle bei Überschreiten
eines vorgebbaren Schwellwertes der auf den Mittelwert des Pumpstroms
bezogenen relativen Pumpstromamplitude auf das Vorliegen eines Fettgases
geschlossen. Wenn die auf den Pumpstrommittelwert bezogenen relativen Pumpstromamplituden
der Pumpstromoszillationen diesen Schwellenwert unterschreiten,
wird auf das Vorliegen eines Magergases geschlossen. Bei umgekehrten
Diffusionsverhältnissen
erfolgt das Schließen
auf die Abgaszusammensetzung in umgekehrter Weise.
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Die
Schaltungsanordnung 190 kann dabei Teil des Steuergeräts sein.
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Das
vorstehend beschriebene Verfahren kann beispielsweise als Computerprogramm
auf einem Rechengerät,
insbesondere dem Steuergerät einer
Brennkraftmaschine implementiert sein und dort ablaufen. Der Programmcode
kann auf einen maschinenlesbaren Träger gespeichert sein, den das Steuergerät lesen
kann, sodass auch eine spätere „Nachrüstung" des Steuergeräts auf diese
Weise möglich
ist.