DE102007020943A1 - Verfahren und Vorrichtung zur elektronischen Kommutierung eines mehrphasigen Gleichstrommotors mit mehrsträngigem Wicklungssystem - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur elektronischen Kommutierung eines mehrphasigen Gleichstrommotors mit mehrsträngigem Wicklungssystem Download PDF

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Andreas Schirling
Peter Stauder
Tom Kaufmann
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02PCONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
    • H02P6/00Arrangements for controlling synchronous motors or other dynamo-electric motors using electronic commutation dependent on the rotor position; Electronic commutators therefor
    • H02P6/14Electronic commutators
    • H02P6/16Circuit arrangements for detecting position

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Control Of Motors That Do Not Use Commutators (AREA)

Abstract

Die Erfindung betifft eine Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit oder umgekehrt, insbesondere Gleichstrommotor (2), enthaltend eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kommutierung von einer mehrphasigen Gleichstrommaschine mit Polzahl >= 2 und mit einem mehrsträngigen, insbesondere einem dreisträngigen Wicklungssystem, umfassend einen Rotor und einen Stator sowie umfassend eine zwischen Rotor und Stator wirksame Rückführeinheit, umfassend ein Gebersystem (4), das insbesondere als Resolver mit wenigstens zwei harmonischen Ausgangssignalen (sin (phi), cos (phi)) analoger Art ausgeführt ist, und Ausgangssignale mit insbesondere sinus- oder cosinusförmigem Spannungsverlauf emittieren, und die Ausgangssignale (sin (phi), cos (phi)) in einem Signalprozessor analog oder digital bearbeitet werden, und dass ein nachgeschalteter elektronischer Regler (3) mit wenigstens einem Wechselrichter (5), enthaltend eine Leistungsstufe mit wenigstens einem Halbleiterbauelement, insbesondere mit einem Feldeffekttransistor (FET) ausgestattet ist, der zur Kommutierung des Gleichstrommotors (2) in Abhängigkeit von den verarbeiteten Rotordrehinformationen herangezogen wird, wobei der Rückführeinheit eine gesonderte Steuereinheit (11) zur Be- und/oder Verarbeitung der mehreren Ausgangssignale (sin (phi), cos (phi)) zugeordnet ist, dass die Steuereinheit (11) direkt mit dem Gebersystem (4) verbunden ist und dass auf der Grundlage der Ausgangssignale (sin (phi), cos (phi)) eine ...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kommutierung von einem mehrphasigen Gleichstrommotor mit Polzahl ≥ 2 und mit mehrsträngigem, insbesondere mit dreisträngigem Wicklungssystem, umfassend einen Rotor und einen Stator, sowie umfassend eine, zwischen Rotor und Stator wirksame, Rückführeinheit enthaltend ein Gebersystem zur Erfassung und/oder zur Ermittlung von wenigstens einer absoluten Rotordrehinformation, wobei das Gebersystem insbesondere als Resolver mit zwei harmonischen Ausgangssignalen analoger Art ausgeführt ist, und wobei die Ausgangssignale insbesondere sinus- und cosinusförmige Spannungen emittieren, wobei die Ausgangssignale in einem Signalprozessor analog oder digital bearbeitet werden, und mit einem nachgeschalteten elektronischen Regler mit wenigstens einem Wechselrichter, enthaltend eine Leistungsstufe mit wenigstens einem Halbleiterbauelement, insbesondere in Form von einem Feldeffekttransistor (FET), der zur Kommutierung des Gleichstrommotors in Abhängigkeit von den verarbeiteten Rotordrehinformationen herangezogen wird.
  • Zur Gewinnung von Rotordrehinformationen bei Gleichstrommotoren werden üblicherweise Polradgeber mit drei Hallsensoren eingesetzt, welche einem Polrad zugeordnet sind, das fest am Rotor angeordnet ist. Die Hallsensoren tasten Spuren von dem Polrad ab, und geben jeweils Rotordrehinformationen an den Regler mit Wechselrichter (Stromrichter) ab. In dem Regler wird – in Abhängigkeit von den eingehenden Rotordrehinformationen – die vektorielle Größe der Ausgangsspannung in den einzelnen Strängen von dem Gleichstrommotor vorgewählt. Folglich gibt der Regler unter Rückkopplung des tatsächlichen Motordrehverhaltens stets sowohl Betrag, Vorzeichen, als auch Phasenlage (Winkel) für die Versorgung der einzelnen Wicklungsstränge ab. Dabei können die Bauteile im Regler als Halbleiterventile angesehen werden, welche in dem dreisträngigen Wicklungssystem zur Ausbildung von einem Drehfeld stets die Bestromung von zwei Strängen zulassen, während ein Strang stromlos (gesperrt) ist.
  • Der derart betriebene Gleichstrommotor kann beispielsweise für eine elektrisch angetriebene Servolenkhilfe, für eine Überlagerungslenkung, zur Parameterlenkung oder für weitere Antriebsfunktionen in einem Kraftfahrzeug genutzt werden.
  • Ein wesentliches Kriterium für massenhafte Automobilanwendungen ist jedoch die Effizienz und Kostenattraktivität von dem gewählten Design. Denn nur die kostengünstige Lösung kann bei gleicher Funktionalität im Markt bestehen. Den geschilderten Rückführeinheiten unter Verwendung von drei Hall-Sensoren haftet diesbezüglich ein wesentlicher Kostennachteil an. Zwar gibt es für bestimmte Anwendungsfälle prinzipiell Antriebssysteme bei denen ohne direkten Abgriff einer Rotordrehinformation eine Abschätzung vom Rotordrehverhalten vorgenommen wird. Mit anderen Worten wird auf Sensorik gänzlich verzichtet. Derartige Antriebssysteme erfordern für deren zuverlässige Funktion jedoch streng definierte, stabile, Randbedingungen. Sie sind generell nicht für Verwendungen geeignet, bei denen ein Anlauf unter hoher Last gefordert ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein kostengünstiges Verfahren und eine kostengünstige Vorrichtung zur elektronischen Kommutierung eines Gleichstrommotors mit mehrsträngigem Wicklungssystem vorzuschlagen, wobei eine besonders kostengünstige Rückführeinheit für die Gewinnung von Rotordrehinformationen gefordert ist, deren Informationen für eine besonders flexible Nutzung einem nachgeschalteten Stromrichter zugeführt werden können.
  • Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen vom Patentanspruch 1 gelöst. Neben weiteren Merkmalen ist vorgesehen, dass die Rückführeinheit mit dem Gebersystem ein gesondertes Steuergerät zur Be- und/oder Verarbeitung der mehreren analogen Ausgangssignale aufweist, dass das Steuergerät direkt mit dem Gebersystem verbunden ist, und dass auf der Grundlage der wenigstens zwei prinzipiell analogen Ausgangssignale des Gebersystems eine absolute Rotordrehinformation gewonnen sowie dem elektronischen Regler übermittelt wird. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sowie weitere Einzelheiten gehen aus Unteransprüchen zusammen mit der Beschreibung und der Zeichnung hervor. In der Zeichnung zeigt:
  • 1 schematisch ein System umfassend einen Gleichstrommotor, eine Rückführeinheit mit drei Hallsensoren sowie einem Regler, und
  • 2 schematisch ein System umfassend einen Gleichstrommotor, eine Rückführeinheit enthaltend einen Resolver der zwei harmonische Ausgangssignale emittiert, und mit einem Regler zur Weiterverarbeitung dieser Ausgangssignale.
  • Auch wenn das System nachstehend im Wesentlichen mit Blick auf dessen Motorfunktion beschrieben wird, eignet sich dieses System prinzipiell für andere Quadranten wie insbesondere für einen reversierten Betrieb, wobei kinematische Energie in elektrische Energie gewandelt wird (Brems- bzw. Generatorfunktion). Die beiden Betriebsmodi können wechselweise von ein- und derselben Vorrichtung ausgeübt werden.
  • Ein System 1 zur Regelung von einem mehrphasigen, bürstenlosen Gleichstrommotor 2 umfasst einen Rotor und einen Stator.
  • Zumeist verfügt der Rotor über Erregermagnete, wobei es sich prinzipiell um eine permanentmagnetische oder elektromagnetische Erregung handeln kann. Der Einfachheit halber werden meist Permanentmagnete ausgewählt. Die Erregung verfügt über eine Polzahl ≥ 2. Statorseitig ist ein mehrsträngiges, insbesondere ein dreisträngiges, Wicklungssystem vorgesehen, wobei dessen Stränge u, v, w, wie dargestellt, bevorzugt in Sternschaltung mit einem Sternpunkt S fest verschaltet sind. Prinzipiell ist es auch möglich, die Stränge u, v, w in Dreieckverschaltung vorzusehen, wobei in weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung nicht völlig ausgeschlossen ist, dass ergänzend eine Schaltvorrichtung zur wechselweisen Umschaltung der Stränge u, v, w zwischen Stern- oder Dreieckschaltung vorgesehen ist, um beispielsweise das Anlaufverhalten des Elektromotors 2 zu beeinflussen. Es versteht sich, dass der Rotor eine Rotorwelle R umfasst, welche in Relation zu dem Stator drehbar gelagert ist. Zu diesem Zweck dienen Lagerungsmittel zwischen Rotorwelle R und Stator.
  • Um in den Strängen u, v, w des Stators ein Drehfeld zu erzeugen, welches infolge wechselnder Feldwirkung eine Drehmitnahme von dem Rotor mit den Permanentmagneten ermöglicht, wird der Gleichstrommotor 2 elektronisch kommutiert, indem ein elektronischer Regler 3 die Versorgung in den Strängen u, v, w wechselweise schaltet und umschaltet. Diese Schalt- und Umschaltvorgänge beruhen – wie nachstehend noch im Einzelnen erläutert wird – auf einer Verarbeitung der Daten von einem Gebersystem 4, welches Informationen über die aktuelle Rotordrehung zur Rückführung (im Sinne einer Rückführeinheit) in den Regelprozess bereitstellt. Der Regler 3 wählt und emittiert in Abhängigkeit von den eingehenden Rotordrehinformationen die vektorielle Größe der Ausgangsspannung in den einzelnen Strängen u, v, w von dem Gleichstrommotor 2. Folglich gibt der Regler 3 sowohl Betrag, Vorzeichen, als auch Phasenlage (Winkel) für die Versorgung der einzelnen Stränge u, v, w ab. Bei dreisträngigem Wicklungssystem werden beispielsweise stets zwei Stränge bestromt, während ein Strang stromlos ist. Dies wird bewirkt, indem ein Zweig des Schaltungssystems gewissermaßen durch ein Halbleiterventil gesperrt wird.
  • Der elektronische Regler 3 umfasst im Einzelnen eine Wechselrichterbrücke 5, mit Halbleiterbauelementen, insbesondere in Form von Feldeffekttransistoren (FET) oder Thyristoren, die in einer Brückenschaltung arrangiert sind, und in der 1 stark vereinfacht als gemeinsamer Schalter (Schließer) symbolisch dargestellt sind.
  • Die Wechselrichterbrücke 5 ist das Leistungsbauteil für die bürstenlose Kommutierung des Gleichstrommotors 2, welches in Abhängigkeit von den verarbeiteten Rotordrehinformationen wirksam ist. Die Wechselrichterbrücke 5 kann es bei entsprechender Bestückung insbesondere ermöglichen, den Gleichstrommotor 2 in einem sogenannten 4-Quadrantenbetrieb sowohl zum Antrieben (Motorbetrieb) als auch zum Bremsen (Generatorbetrieb) von irgendwelchen mechanischen Systemen vorzusehen.
  • Um generell das Drehverhalten, aber auch Regelabweichungen im Drehverhalten, des Rotors vom Gleichstrommotor 2 zu erfassen, und um diese Informationen dem nachgeschalteten Regler 3 zur Verfügung zu stellen, ist das Gebersystem 4 vorgesehen. Es dient zur direkten Erfassung der Rotordrehinformationen. Das Gebersystem 4 ist gemäß 1 als Polradgeber mit drei statorseitigen Hallsensoren 6a, 6b, 6c und mit einem rotorwellenfesten Polrad 7 ausgebildet, welches mehrere codierte Spuren aufweist, die den einzelnen Hallsensoren 6a, 6b, 6c zugeordnet sind.
  • Die Hallsensoren 6a, 6b, 6c tasten die zugeordneten Spuren von dem Polrad ab, und geben die jeweiligen Informationen H1, H2, H3 an den Regler 3 ab. Der elektronische Regler 3 für den Gleichstrommotor 2 umfasst seinerseits eine eingansseitige Ansteuerelektronik (Vorstufe, low side) 8, die eine darauf folgende Endstufe 9 (high side) speist, sowie den sich daran anschließenden Stromrichter 5. Bei dem gegebenen Aufbau ermittelt die im Regler 3 angeordnete Ansteuerelektronik 8 direkt aus den Informationen H1, H2, H3 von den Hallsensoren 6a, 6b, 6c ein Muster zur Versorgung der Stränge für den Gleichstrommotor 2. Die Endstufe 9 (Hochstromseite) verstärkt die Ausgänge von der Ansteuerelektronik 8 und führt diese der Brückenschaltung des Wechselrichters zu, die wiederum gewissermaßen zur Ventilierung der Stränge u, v, w des Gleichstrommotors wirksam ist.
  • Das System ermöglicht prinzipiell folgende Arbeitsweise für die Erarbeitung der Rotorlageinformationen. Eine sogenannte Grobinterpolation wird von einer sogenannten Feininterpolation unterschieden. Die Grobinterpolation beruht auf einer einfachen Betrachtung der Gebersignale und führt zu der Information, ob sich der Rotor überhaupt dreht, und weiterhin zu einer Information über die (Rotor-)Bewegungsrichtung. Die Feininterpolation dient dagegen zu einer präziseren Informationsgewinnung, indem beispielsweise die konkrete aktuelle Rotorposition eruiert wird. Dieser Prozess erfolgt über die folgende trigonometrische Beziehung: Drehwinkel α = arctan(Signal X/Signal Y)
  • Ausgehend von einem konventionellen Systemaufbau gemäß 1 sind übereinstimmende Merkmale in 2 mit übereinstimmenden Bezugsziffern versehen. Unterschiedliche Merkmale sind dagegen mit neuen oder unterschiedlichen Bezugzeichen gekennzeichnet.
  • Im Prinzip beruht die Erfindung auf einer anderen Signalbe- und Verarbeitung, um eine elektronische Justierung oder Einstellung von einem Gebersystem 4 zu ermöglichen. Im Unterschied zu einer bisher vollständig im Regler 3 durchgeführten Be- und Verarbeitung erfolgt eine Auslagerung dergestalt, dass die Signalbehandlung und teilweise die Signalverarbeitung in eine gesonderte, externe Steuereinheit 11 ausgelagert ist, welche nicht Bestandteil von dem elektronischen Regler 3 ist. Um aus den Drehinformationen von einem Sinus-Cosinus-Encoder möglichst kostengünstig ein Bestromungsmuster für die Blockkommutierung eines bürstenlosen Gleichstrommotors 2 zu gewinnen, wird vorliegend vorgeschlagen, sinus- und cosinusförmige Ausgangssignale des Gebersystems 4 nach folgender Signalbehandlung dem Regler 3 zuzuführen: sin(φ +- δ) = sin(φ) cos(δ) +- cos(φ) sin(δ) cos(φ +- δ) = cos(φ) cos(δ) -+ sin(φ) sin(δ)
  • Im Einzelnen ist bei dem System nach 2 an Stelle von einem Polradgeber mit drei Hallsensoren 6a, 6b, 6c ein Resolver 10 mit zwei Ausgangssignalen von harmonischem Verlauf sin(φ) und cos(φ), sowie analoger Art, vorgesehen. Selbstverständlich ist prinzipiell auch eine digitale Verarbeitung unter Verwendung von A/D oder D/A-Umsetzern möglich. Die beiden Ausgangssignale sin(φ) und cos(φ) gehen meist auf zumindest zwei, in vorgegebenem Abstand und Orientierung rechtwinklig zueinander, fest am Stator angeordnete Messwicklungen zurück, die beide einem magnetischen Feld ausgesetzt sind, das einer Erregerwicklung oder einem Permanentmagneten entspringt, welcher rotorfest montiert ist. Durch die Rotation dieses Erregerfeldes wird in den Messwicklungen jeweils eine Spannung induziert. Frequenz, Phasenlage und Phasenverschiebung der beiden Spannungen korreliert mit dem Drehverhalten von dem Rotor. Somit wird eine direkte Erfassung des Rotordrehverhaltens ermöglicht.
  • Die beiden Ausgangssignale sin(φ) und cos(φ) werden verzweigt und einerseits ohne weiteres direkt dem elektronischen Regler 3 zugeführt, um als Argument in verschiedenen Verarbeitungsroutinen P1–P4, wie nachstehend noch erläutert wird, weiterverarbeitet zu werden. Andererseits werden die beiden Ausgangssignale sin(φ) und cos(φ) der gesonderten, ausgelagerten Steuereinheit 11 zugeführt, in der auf Grundlage der gegebenen Daten vom Gebersystem 4 wie auch auf Grundlage einer Rückführung vom Regler 3 jeweils ein Offsetwert sin(δ) und cos(δ) für die Punkte P1 bis P4 aus einer, in einem Speicher hinterlegten, Tabelle entnommen wird. Diese Offsetwerte sind beispielsweise für eine Timing-Verschiebung bei hohen Rotordrehzahlen verantwortlich. Mit anderen Worten wird es einfach ermöglicht, eine drehzahlabhängige Winkelverschiebung in der Kommutierung zu realisieren, was zu höheren erreichbaren Drehmomenten bei hoher Drehzahl führt. Die 2 erläutert das Gebersystem 4 vergleichsweise schematisch und insbesondere unter Vernachlässigung einer etwaigen Erregerstromversorgung, sowie unter Vernachlässigung einer A/D oder D/A-Abtastung (Wandlung).
  • Die Verarbeitungsroutinen P1 bis P4 sind bevorzugt als analoge Multiplikationsstellen ausgelegt, in denen den Signalen sin(φ) oder cos(φ) jeweils wechselweise der extern gebildete Offsetwert sin(δ) oder cos(δ) zugeführt wird, um schrittweise die folgende Gleichung aufzulösen: sin(φ +- δ) = sin(φ) cos(δ) +- cos(φ) sin(δ) cos(φ +- δ) = cos(φ) cos(δ) -+ sin(φ) sin(δ)
  • Dementsprechend wird in den einzelnen Multiplikatorstellen jeweils folgendes Produkt gebildet: P1 = sin(φ) cos(δ) P2 = cos(φ) sin(δ) P3 = cos(φ) cos(δ) P4 = sin(φ) sin(δ)
  • Die in den Punkten P1 und P2 sowie P3 und P4 gebildeten Produkte werden in den Summationspunkten Σ1 und Σ2 miteinander summiert oder voneinander subtrahiert, und sodann der Ansteuerelektronik 8 (Vorstufe) zugeführt. Der weitere Signalfluss erfolgt im Prinzip wie bereits betreffend 1 erläutert.
  • Die Steuereinheit 11 zur Bereitstellung der Offsetwerte, wie auch die sonstige Signalbehandlung ist ersichtlich außerhalb vom Regler 3 platziert. Dazu dient ein Signalprozessor, der lokal bevorzugt als ASIC in der Rückführeinheit selbst oder in einer gesonderten Baueinheit vorgesehen ist. Unter dem Begriff Signalbehandlung wird – entsprechend dem fachmännischen Verständnis – auch eine analog-digitale oder umgekehrte Signalumsetzung anhand von A/D oder D/A Umsetzern unter Ausnutzung einer bestimmten Abtastfrequenz verstanden.
  • Das vorgeschlagene System eignet sich prinzipiell für alle Anwendungen, bei denen elektronisch kommutierte Gleichstrommotoren zum Einsatz kommen. In der Fahrzeugtechnik eignet sich das System bevorzugt für sicherheitsrelevante Anwendungen, die eine lange und wartungsfreie Lebensdauer erfordern, wie insbesondere elektromechanische Bremsaktuatorik (EMB), oder elektromechanische Servolenksysteme (EPS, EPAS).
  • 1
    System
    2
    Gleichstrommotor
    3
    Regler
    4
    Gebersystem
    5
    Wechselrichter
    6a, b, c
    Hallsensor
    7
    Polrad
    8
    Auswerteelektronik
    9
    Endstufe
    10
    Resolver
    11
    Steuereinheit
    u, v, w
    Strang
    S
    Sternpunkt
    R
    Rotorwelle
    H1, 2, 3
    Information

Claims (7)

  1. Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit oder umgekehrt, insbesondere Gleichstrommotor (2), enthaltend eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kommutierung von einer mehrphasigen Gleichstrommaschine mit Polzahl ≥ 2 und mit einem mehrsträngigen, insbesondere einem dreisträngigen Wicklungssystem, umfassend einen Rotor und einen Stator, sowie umfassend eine, zwischen Rotor und Stator wirksame Rückführeinheit, umfassend ein Gebersystem (4), das insbesondere als Resolver mit wenigstens zwei harmonischen Ausgangssignalen (sin(φ), cos(φ)) analoger Art ausgeführt ist, und Ausgangssignale mit insbesondere sinus- oder cosinusförmigem Spannungsverlauf emittieren, und die Ausgangssignale (sin(φ), cos(φ)) in einem Signalprozessor analog oder digital bearbeitet werden, und dass ein nachgeschalteter elektronischer Regler (3) mit wenigstens einem Wechselrichter (5), enthaltend eine Leistungsstufe mit wenigstens einem Halbleiterbauelement, insbesondere mit einem Feldeffekttransistor (FET) ausgestattet ist, der zur Kommutierung des Gleichstrommotors (2) in Abhängigkeit von den verarbeiteten Rotordrehinformationen herangezogen wird, wobei der Rückführeinheit eine gesonderte Steuereinheit (11) zur Be- und/oder Verarbeitung der mehreren Ausgangssignale (sin(φ), cos(φ)) zugeordnet ist, dass die Steuereinheit (11) direkt mit dem Gebersystem (4) verbunden ist, und dass auf der Grundlage der Ausgangssignale (sin(φ), cos(φ)) eine absolute Rotordrehinformation gewonnen sowie dem elektronischen Regler (3) übermittelt wird.
  2. Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebersystem zwei voneinander unabhängige Geber aufweist, und dass die Geber zueinander relativ versetzt sowie statorfest angeordnet sind.
  3. Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Geber gemeinsam auf einem, im wesentlichen ebenen, Bauelement montiert sind, und dass die Geber mit einem definierten Winkelversatz zueinander montiert sind.
  4. Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gebersystem (4) und Steuereinheit (11) eine einzige drahtgebundene oder drahtlose Leitung vorgesehen ist, und dass alle Ausgangssignale über diese Leitung moduliert übertragen werden.
  5. Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein rotorfester Magnet vorgesehen ist, der zur Erregung der statorfesten Geber dient.
  6. Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (11) wenigstens einen Speicherbaustein aufweist, dass in dem Speicherbaustein wenigstens ein vorgegebener Wert oder eine Wertetabelle für Offsetwinkel hinterlegt ist, und dass der Offsetwinkel für die die Be- oder Verarbeitung der Ausgangssignale (sin(φ), cos(φ)) herangezogen wird.
  7. Aggregat zur Wandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen elektronischem Regler (3) und Steuereinheit (11) eine gesonderte Verbindung zur Datenübertragung vorgesehen ist, und dass die Verbindung dazu dient, durch Änderung von dem Offsetwinkels die Kommutierung von dem elektronischen Regler (3) zu beeinflussen.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102010031813A1 (de) 2010-03-15 2011-09-15 Continental Automotive Gmbh Verfahren zum Offsetabgleich von Drehwinkel-Sensorvorrichtungen
FR2959625A1 (fr) * 2010-05-03 2011-11-04 Bosch Gmbh Robert Procede et dispositif de commande d'une machine electrique excitee par un aimant permanent

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