DE102007020088A1 - Vorrichtung zum Beschleunigen von Neutronen oder Atomen - Google Patents

Vorrichtung zum Beschleunigen von Neutronen oder Atomen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschleunigen von Neutronen oder Atomen, die einen speziellen Rotor (1) aufweisen, an dessen Umfangsbereich Einkristalle oder geschichtete Gitter (17) zur Reflexion der Neutronen bzw. Atome befestigt sind. Dabei rotiert das System (1) in einem Vakuumraum, in dem gleichzeitig die Neutronen oder Atome einbringbar sind. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Rotationssystem als Doppellenker (1) ausgebildet ist. Der Doppellenker (1) weist zwei axial miteinander verbundene Lenkerarme 2, 3 gleicher Länge auf, deren Rotationsachsen 6, 7 seitlich gegeneinander versetzt sind. Dabei sind die Lenkerarmenden (4) beider Lenkerarme (2, 3) mit jeweils einer gelenkig angeordneten Lenkerplatte (5) tangential miteinander verbunden, wobei der Versatz der Drehachsen (6, 7) gleich der Verbindungslänge der Lenkerplatten (5) mit den Lenkerarmenden (4) entspricht. Als Vakuumraum ist dabei die Verwendung eines herkömmlichen Schleuderstandes (18) vorgesehen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschleunigen von Neutronen oder Atomen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Neutronen, die in einem moderierenden System erzeugt werden, besitzen eine Phasenraumdichte, die von der Moderatortemperatur abhängt. Ähnlich ist es bei Atomen deren Phasenraumdichte durch die Temperatur des Quellofens gegeben ist. Die Phasenraumdichte gibt dabei an wie viele Neutronen oder Atome in einem gewissen Raum- und Geschwindigkeitsbereich vorhanden sind. Gemäß dem Liouville Theorem ist es in einem konservativen System nicht möglich, die Phasenraumdichte zu ändern. Jedoch ist es möglich, mittels konservativer Kräfte, der Form und der Lage eines Phasenraumelements die Phasenraumdichte zu verändern. Das Konzept der Phasenraumtransformation wurde bereits in Rückstreuspektrometern eingesetzt. Dabei wird das Phasenraumelement derart gedreht, dass sich mehr Neutronen im Rückstreuenergiebereich befinden. Dies führt zwar zu einer linearen Beschleunigung der Neutronen, aber mit einer sehr hohen meist unerwünschten Aufweitung des Strahls, d. h. mit größerer Strahldivergenz.
  • Bei einer neueren Art der Phasenraumtransformation wird die Lage des Phasenraumelements verändert, um einen gerichteten, monochromatischen Neutronenstrahl zu erzeugen. Dies geschieht durch Streuung eines Gases ultrakalter Neutronen oder Atome an einem bewegten Kristall oder einer künstlichen Gitterstruktur. Da ultrakalte Neutronen, welche unter Zuhilfenahme von Kühlmethoden erzeugt worden sind, eine höhere Phasenraumdichte besitzen, kann man somit diese hohe Dichte in den Bereich von kalten und thermischen Neutronen transformieren. Dadurch kann ein Neutronenstrahl erzeugt werden, dessen Strahldivergenz geringer ist, als der von einem kalten oder thermischen Moderator erzeugte Neutronenstrahl. Um eine derartigen Phasenraumtransformation an Neutronen durchführen zu können, müssen die Neutronen an sehr schnell (ν > 200m/s) bewegten Einkristallen gestreut werden. Bisher wurde dies dadurch erreicht, dass die Kristalle am Umfang einer sehr schnell rotierenden Scheibe als Phasenraumtransformationselement angebracht wurden. Bei einer derartigen Phasenraumtransformation mittels einer einfachen Kreisbewegung zur Veränderung der Lage des Phasenraumelements war nachteilig, dass die Geschwindigkeit am Umfang einer rotierenden Scheibe eine Funktion des Radius darstellt. Ein radial auf der Scheibe angeordneter Kristall besitzt deshalb über seine Breite nie die gleiche Geschwindigkeit, da die Punkte am Kristall unterschiedlich weit vom Rotationszentrum entfernt sind. Dadurch bewegen sich die außen liegenden Bereiche des Kristalls schneller als die weiter innen liegenden Bereiche. Da die Gitterkonstante des Kristalls auf die Geschwindigkeit abgestimmt sein muss, müsste um den Geschwindigkeitsgradienten entgegen zu wirken, der Kristall einen entsprechenden Gradienten der Gitterkonstante besitzen. Da die Gitterkonstante eine Materialeigenschaft des Kristalls ist, kann diese nicht einfach geändert werden, so dass eine derartige Phasenraumtransformation nicht effizient ist. Zusätzlich besteht das Problem, dass der Kristall durch die Drehbewegung ständig seine Ausrichtung verändert. Dadurch verändert sich auch ständig der Winkel, den die Kristalloberfläche mit einer raumfesten Tangente bildet, was wiederum zu einer ungünstigen Auffächerung des Neutronenstrahls führt.
  • Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, eine derartige Vorrichtung zur Beschleunigung von Neutronen und Atomen zu schaffen, dessen Strahl nur eine sehr geringe Auffächerung aufweist.
  • Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch den Doppellenkeraufbau die Kristalle während der Rotation in einem gewissen Bereich stets die gleiche Winkelausrichtung im Raum beibehalten, so dass die Neutronen stets auf Kristallbereiche mit gleicher Geschwindigkeit und quasi linearer Richtung auftreffen. Dadurch entsteht ein gerichteter monochromatischer Neutronenstrahl, der tief in Materie eindringen kann und daher für die unterschiedlichsten Forschungsvorhaben, insbesondere zur Untersuchung der Struktur und Dynamik vorteilhaft genutzt werden kann. Diese Technik ist intensitätsbegrenzt und jede Erhöhung der Intensität ist gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Leistung eines Forschungsreaktors. Bei Atomen handelt es sich meistens um Oberflächenuntersuchungen und die Quellen sind Gasöfen bei verschiedenen Temperaturen.
  • Durch den rotatorisch angetriebenen Doppellenker mit der gleich bleibenden Winkelausrichtung der Kristallflächen, an dem am Umfang angeordneten Lenkerplatten ist vorzugsweise eine schnelle Linearbewegung von > 200 m/s mit einer hohen Wiederholrate von f > 100 Hz möglich. Da dieser Doppellenker die Linearbewegung durch zwei miteinander gekoppelte Kreisbahnen ausführt, ist eine kompakte Bauweise in einem verhältnismäßig kleinen und gut vakuumisolierbaren Rundbehälter möglich, wodurch auf einfache Art eine Beschleunigung der Neutronen beziehungsweise der Atome durchführbar ist.
  • Die Erfindung hat weiterhin den Vorteil, dass ein derartiger Doppellenker auf einfache Weise in einem herkömmlichen Schleuderstand einsetzbar ist, der bereits einen rotatorischen Drehantrieb mit hohen Drehzahlwerten aufweist, vakuumisolierbar ist und durch seinen kompakten Aufbau portabel und deshalb nach Bedarf auch bei verschiedenen Forschungszentren einsetzbar ist.
  • Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen Doppellenker zur Beschleunigung von Neutronen oder Atomen, und
  • 2 einen modifizierten Schleuderstand, in dem ein Doppellenker antreibbar angeordnet ist.
  • In 1 der Zeichnung ist ein Phasenraumtransformationselement dargestellt, das als Doppellenker 1 ausgebildet ist und das zwei vertikal übereinander angeordnete Lenkerarme 2, 3 enthält, deren Rotationsachsen 6, 7 horizontal seitlich gegeneinander versetzt und axial miteinander verbunden sind, wobei die beiden Lenkerarmenden 4 durch zwei gelenkig angeordnete Lenkerplatten 5 gekoppelt sind.
  • Der Doppellenker 1 wird in der Regel horizontal in einem vakuumisolierbaren Aufnahmebehälter eingebaut. Deshalb besitzt er an seinem Fuß einen Befestigungsteller 8, der durch vorzugsweise acht Befestigungsschrauben 9 am Boden des umgebenden Aufnahmebehälters angeschraubt ist. Der obere Lenkerarm 2 ist horizontal und parallel zu dem unteren Lenkerarm 3 ausgerichtet und vorzugsweise aus zwei verjüngenden Flachstahlformteilen zusammengeschweißt, die horizontal und vertikal rechtwinklig aufeinander stehen. Die Flachstahlformteile sind symmetrisch um ein oberes Drehlagerelement 10 angeordnet, das nach oben einen Hohlraum 24 aufweist. Am Umfang des Hohlraummantels sind innen Mitnahmeelemente vorgesehen, die beispielsweise als Längsschlitze ausgebildet sind, in die eine mit Mitnahmezapfen versehene Antriebswelle einsteckbar ist. Diese Antriebswelle ist dafür vorgesehen, den Doppellenker 1 von oben anzutreiben. Die beiden Lenkerarmhälften des oberen Lenkerarms 2 laufen schräg verjüngend auf deren abgerundetes Lenkerarmende 4 zu und weisen vorzugsweise jeweils eine Länge von ca. 300 mm auf. An den Endbereichen 4 des oberen Lenkerarms 2 sind senkrecht nach unten gerichtete dünne Lagerzapfen 11 angebracht, die in eine der beiden Lagerhülsen 12 der beiden Lagerplatten 5 passgenau eingreifen.
  • Parallel unterhalb des oberen Lenkerarms 2 ist in umgekehrter axialer Ausrichtung ein unterer Lagerarm 3 angebracht, der etwa gleichartig wie der obere Lagerarm ausgebildet ist und die gleichen Abmessungen aufweist. Beide Lenkerarme 2, 3 sind vertikal etwa 50 mm voneinander beabstandet. Zwischen diesen beiden Lenkerarmen 2, 3 ist im Zentrum ein feststehendes Kurbelelement 13 angeordnet, das im Grunde aus zwei seitlich vertikal abstehenden Drehlagerzapfen 15, 16 besteht, die mittig durch ein seitlich versetztes Verbindungsstück 14 verdrehfest gekoppelt sind. Dabei sind die Drehlagerzapfen 15, 16 in den beiden Drehlagern 10, 16 der Lenkerarme 2, 3 vorzugsweise durch hochwertige Kugellager ortsfest gelagert. Durch den seitlich horizontalen Versatz der Drehlagerzapfen 15, 16 sind die beiden Drehachsen 6, 7 der Lenkerarme 2, 3 gegeneinander vorzugsweise ca. 70 mm versetzt. Dabei ist der untere Lenkerarm 3 durch den unteren Drehlagerzapfen 16 auf den Befestigungsteller 8 drehbar gelagert, wobei dieser feststehende untere Drehlagerzapfen 16 gegenüber der zentralen Drehachse 6 des oberen Lenkerarms 2 um ca. 70 mm gegenüber der zentralen Mittelachse des Befestigungstellers 8 versetzt angeordnet ist.
  • Zur weiteren Ankopplung sind an den Endbereichen 4 der Lenkerarme 2, 3 die beiden gleichartigen Lenkerplatten 5 drehbar angeordnet. Die beiden Lenkerplatten 5 enthalten einen flachen vertikal angeordneten Zwischenteil 25, an dessen Enden zwei Lagerhülsen 12 angeformt sind. In diese Lagerhülsen 12 greifen die gegeneinander gerichteten dünnen Lagerzapfen 11 drehbar ein. Dadurch wird bei einem rotatorischen Antrieb des oberen Lenkerarms 2 der unteren Lenkerarm 3 ebenfalls rotatorisch mitgenommen. Durch den seitlichen Versatz der beiden Drehachsen 6, 7 und die Kopplung durch die Lenkerplatten 5 beschreibt jeder Lenkerarm während der Rotation eine Kreisbahn um seine Rotationsachse 6, 7, die sich an zwei 180° gegenüber liegenden Punkten miteinander schneiden. Da die Lagerabstände der Drehlenkerzapfen 15, 16 mit 70 mm gleich dem Abstand der beiden Drehachsen der Lenkerplatten 5 sind, behalten die Lenkerplatten 5 stets die gleiche Winkelstellung im Raum. Dadurch besitzt jeder Punkt auf den Lenkerplatten 5 zu einem gemeinsamen Zeitpunkt stets die gleiche Umfangsgeschwindigkeit. Diese variiert zwar zwischen einem Minimalwert beim Schneiden der beiden Rotationskreisbahnen und einem Maximalwert bei 90° zwischen diesen Punkten. Die winkelgleiche Stellung der Lenkerplatten 5 im Raum wird dabei ausgenutzt, um Neutronen bzw. Atome im Raum mit gleicher Geschwindigkeit und stets gleicher Richtung während der Umlaufbahn zu beschleunigen. Dazu wird an den Lenkerplatten 5 mittels einer flachen Kassette 17 eine Fläche von vorzugsweise 50 × 50 mm vorgesehen, an denen spezielle Kristalle befestigt sind, die die Neutronen (Atome) durch ihre Gitterstruktur reflektieren. Werden nun bei einem mit vorzugsweise 6000 U/min rotierenden Doppellenker 1 z. B. von einem Forschungsreaktor ein Gas mit ultrakalten Neutronen in den Rotationsbereich der Lenkerplatten 5 eingeleitet, so treffen diese Neutronen auf die mit den Kristall versehenen Flächen auf der Lenkerplatte 5 auf.
  • Eine Anordnung der in einem Aufnahmebehälter befestigten Doppellenkervorrichtung 1 zur Beschleunigung von z. B. ultrakalten Neutronen oder Atomen ist in 2 der Zeichnung näher dargestellt. Diese Anordnung besteht im Wesentlichen aus einem herkömmlichen etwas modifizierten Schleuderstand 18, auf dessen Bodenfläche die Doppellenkervorrichtung 1 zentral befestigt ist. Bei dem Schleuderstand 18 handelt es sich um einen herkömmlichen Schleuderstand, der aus einem runden Schleuderbehälter 18, mit einer durchschlagsstarken Auenwandung 26 von vorzugsweise 710 mm Durchmesser besteht, der durch einen darüber höhenverstellbar angeordneten Deckel 20 luftdicht verschließbar ist. Bei geschlossenem Deckel 20 ist der Schleuderstand 18 durch eine angeschlossene Absaugvorrichtung vakuumisolierbar. Im Zentrum des Deckels 20 ist eine Antriebswelle 21 nach innen in den Schleuderbehälter 18 geführt, mit der die darin angeordneten Rotoren 1 bis zu Drehzahlen von maximal 200000 U/min antreibbar sind. Derartige Schleuderständer 18 wurden bisher zur Überprüfung der drehzahlabhängigen Festigkeit von Rotoren bis zu dessen Berstdrehzahl eingesetzt.
  • Zur Beschleunigung von Neutronen oder Atome vorzugsweise ultrakalten Partikel wird der Doppellenker 1 zentral am Boden des Schleuderstandes 18 so montiert, dass bei geschlossenem Deckel 20 die Antriebswelle 21 kraft- und formschlüssig in das obere Drehlagerelement 10 als Antriebslager des oberen Lenkerarms 2 eingreift. Dabei wird parallel zur Beschleunigung der ultrakalten Neutronen oder Atome im Schleuderbehälter 19 ein hohes Vakuum erzeugt und eine bestimmte Betriebstemperatur eingestellt.
  • Durch eine speziell vorgesehene Einlassöffnung für die Teilchen 22 an der Außenwand 26 etwa in Höhe der Lenkerplatten 5 wird von einem externen Forschungsreaktor oder Atomofen, wie sie bei verschiedenen Forschungszentren vorhanden sind, ein Gas mit ultrakalten Neutronen oder Atomen an eine bestimmte Stelle der vorbei-rotierenden Lenkerplatten 5 eingeleitet. Dabei wird vorzugsweise der Bereich vorgesehen, an den die mit den Kristallen bestückte Lenkerplatte 5 die größte Umfangsgeschwindigkeit aufweist. Treffen nun die in den Rotationsraum eingebrachten ultrakalten Neutronen oder Atome mit der rotierenden Kristallfläche in der Kassette 17 zusammen, so werden die Neutronen durch Bragg-Beugung in eine quasi lineare Richtung beschleunigt. Diese Richtung ist festlegbar und stellt meist eine tangentiale Richtung dar, die senkrecht zur Ausrichtung der Lenkerplatte 5 und tangential zur Drehrichtung im Punkt der höchsten Umlaufgeschwindigkeit verläuft.
  • Zur Ausleitung dieses beschleunigten Strahls ist ebenfalls am Umfang der Außenwand 26 eine Auslassöffnung 23 vorzugsweise mit einem Durchmesser von 50 mm vorgesehen. Die Neutronen- bzw. Atom- Ein- 22 und Auslassöffnung 23 sind mechanisch nicht offen, sondern für die entsprechende Strahlungsart durchlässig. Da sich der Doppellenker 1 mit einer Umfangsgeschwindigkeit an dem bestimmten Umlaufpunkt mit der vorzugsweise höchsten Umfangsgeschwindigkeit von vorzugsweise mindestens 250 m/s umläuft, werden die Neutronen bzw. Atome mit einer Wiederholungsrate von beispielsweise fmax = 130 Hz beschleunigt. Dadurch wird an dem Einlassbereich 22 der Neutronen oder Atome an der Stelle mit der vorgesehenen bestimmten gleichen Umfangsgeschwindigkeit von beispielsweise νmax = 250 m/s eine quasi lineare Bewegung der Kristalle durch den vorgegebenen fixen Raumwinkel erzeugt. Dabei wird durch die hohe Wiederholfrequenz während der schnellen Umläufe an dieser Stelle ein scharfer, wenig aufgefächerter Neutronenstrahl (Atomstrahl) erzeugt, der durch die Auslassöffnung 23 zum Versuchsort austritt.
  • Derartige Schleuderkammern 18 bestehen in der Regel aus einer hochfesten Stahllegierung, durch die die ultrakalten Neutronen (Atome) austreten können. Deshalb ist der Schleuderbehälter 19 bis auf die Ein- 22 und Auslassöffnungen 23 innen noch zusätzlich mit einem Material ausgekleidet, dass die ultrakalten Neutronen reflektiert und vorzugsweise aus einem Kupfermaterial besteht. Für Atome ist das nicht speziell erforderlich. Der vakuumisolierbare Schleuderbehälter 18 als Aufnahmebehälter für die Doppellenkervorrichtung 1 muss kein Schleuderbehälter 19 eines herkömmlichen Schleuderstandes 18 sein, sondern auch vergleichbare Funktionselemente aufweisen. Durch die gefundene schnelle wiederkehrende quasi lineare Kristallbewegung im Vakuum, können auch andere Teilchenstrahlen, wie z. B. Moleküle sowohl beschleunigt und auch verzögert werden.

Claims (13)

  1. Vorrichtung zum Beschleunigen von Neutronen oder Atomen, das ein Phasenraumtransformationselement (1) aufweist, an dessen Umfangsbereich Kristallelemente (17) befestigt sind, die zur Reflexion der Neutronen oder Atomen dienen, wobei das Phasenraumtransformationselement (1) in einem Vakuumraum rotiert, in dem gleichzeitig Neutronen oder Atome einbringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Phasenraumtransformationselement als Doppellenker (1) ausgebildet ist, der zwei axial miteinander verbundene Lenkerarme (2, 3) gleicher Länge aufweist, deren Rotationsachsen (6, 7) seitlich gegeneinander versetzt sind und deren Lenkerarmenden (4) mit jeweils einer gelenkig angeordneten Lenkerplatte (5) tangential mit den Lenkerarmenden (4) des anderen Lenkerarm (2, 3) verbunden sind, wobei der Versatz der Rotationsachsen (6, 7) gleich der Verbindungslänge der Lenkerplatten (5) zwischen den Lenkerarmenden (4) entspricht.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lenkerarme (2, 3) axial durch ein ortsfestes Kurbelelement (13) verbunden sind, das zwei gegeneinander gerichtete Drehlagerzapfen (15, 16) aufweist, die durch ein flaches Verbindungsstück (14) seitlich gegeneinander versetzt miteinander verbunden sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lenkerarme (2, 3) weitgehend gleichartig und rotationssymmetrisch ausgebildet sind und in ihrem Zentrum jeweils ein Drehlagerelement (10, 27) aufweisen.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkerarme (2, 3) an ihren Endbereichen (4) jeweils in axialer Richtung einen dünnen Lagerzapfen (11) aufweisen, die zur drehbaren Lagerung der Lenkerplatten (5) dienen.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkerplatten (5) ein flaches, rechteckiges oder quadratisches Zwischenteil (25) aufweisen, an dessen Seiten jeweils eine Lagerhülse (12) angeformt oder befestigt ist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem flachen Zwischenteil (25) eine flache Schicht eines speziellen Kristalls oder eine den Kristall enthaltene Kassette (17) befestigt ist, wobei es sich bei den Kristallen auch um künstliche periodische Gitterstrukturen handeln kann.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lenkerarme (2, 3) parallel beabstandet angeordnet sind und durch die beiden Lenkerplatten (5) und das Kurbelelement (13) gelenkig miteinander verbunden sind.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Lenkerarm (3) sich auf einen nach oben gerichteten unteren Lagerzapfen (16) abstützt, der auf einem zentralen Befestigungsteller (8) ortsfest angeordnet ist, wobei die Drehachse (7) des unteren Lenkerarms (3) durch den unteren Lagerzapfen (16) gegenüber der ersten zentralen Drehachse (6) des oberen Lenkerarms (2) seitlich versetzt angeordnet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Doppellenker (1) in einem vakuumisierbaren Aufnahmebehälter (19) angeordnet ist und dass der obere Lenkerarm (2) mit einer drehbaren Antriebswelle (21) verbunden ist, wobei der Aufnahmebehälter (19) mindestens eine Einlassöffnung (22) und einen Auslassöffnung (23) enthält.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als vakuumisierbarer Aufnahmebehälter (19) ein modifizierter Schleuderstand (18) verwendet wird.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleuderstand (18) aus einem berstsicheren Schleuderbehälter (19) besteht, der oben durch einen abhebbaren Deckel (20) luftdicht verschließbar ist, wobei durch das Zentrum des Deckels (20) eine Antriebswelle (21) in den Behälterinnenraum geführt ist, an die der Doppellenker (1) ankoppelbar ist und dass an den Schleuderbehälter (19) eine Absauganlage zur Vakuumisierung des Behälterinnenraums angeschlossen ist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleuderbehälter (19) im Innenraum mit einer zusätzlichen Beschichtungaus einem neutronenabsorbierenden Material ausgekleidet ist.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wand des Schleuderbehälters (19) zusätzlich eine Einlassöffnung (22) und eine Auslassöffnung (23) vorgesehen ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3146572A1 (de) * 1981-11-24 1983-06-01 Max Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., 3400 Göttingen Einrichtung zum mechanischen beschleunigen makroskopischer teilchen
DE102004002326A1 (de) * 2004-01-16 2005-08-04 Forschungszentrum Jülich GmbH Rotor

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