-
Das
Innenhochdruckumformen (IHU) ist ein Umformverfahren, bei dem ein
rohrförmiges Werkstück durch Innendruck aufgeweitet
und gleichzeitig durch eine Axialkraft gestaucht wird. Das Werkstück befindet
sich vor dem Aufweiten in einem geschlossenen Werkzeug und nimmt
durch den Innendruck die Form der Werkzeuggravur an. Der Innendruck (bis
ca. 3000 bar und höher) wird beispielsweise durch eine
Wasser-Öl-Emulsion übertragen, die Einleitung
der Axialkraft erfolgt über zwei Dichtstempel an den Rohrenden.
-
Weiterhin
bekannt sind IHU-Verfahren, die mit einem gasförmigen Medium,
statt einer Wasser-Öl-Emulsion arbeiten. In der Praxis
sind derartige IHU-Verfahren unter dem Namen HEATforming (Hot Expansion
Air Technology) bekannt geworden. Hierbei handelt es sich um ein
wärmeunterstütztes IHU-Verfahren mit gasförmigem
Wirkmedium. Umgeformt wird ein Rohrhalbzeug unter Beaufschlagung eines
Temperaturfeldes, das über die Werkzeuggeometrie variabel
eingestellt werden kann. Darüber hinaus wird ein axialer
Vorschub des Materials während der Umformphase ermöglicht.
Durch eine geeignete Kombination der Parameter Innendruck, Temperaturverteilung
sowie axialem Vorschub, können komplexe Geometrien mit
gezieltem Wandstärkenverlauf realisiert werden.
-
Letztendlich
lassen sich durch das IHU-Verfahren Profilstrukturen erzeugen, die überaus
exakt an die Belastungssituation bei deren späterer Verwendung
angepasst werden können. Derartige Profilstrukturen sind
in der Automobilindustrie sehr gefragt, da sich mit den Profilstrukturen
Leichtbau, Mischbau und eine Funktionsintegration vorteilhafterweise
realisieren lässt. Ferner ist das IHU-Verfahren auch für
kleine Stückzahlen vorteilhafte anwendbar. Ferner besteht
ein Bedarf an dem IHU-Verfahren, sowie belastungsangepassten Profilstrukturen
im Automobilbau, die zur Umsetzung moderner Leichtbaukonzepte durch
Einsatz von Werkstoff-Hybriden geeignet sind, ferner welche die
Herstellung komplexer Querschnittsgeometrien sowie gezielter Wandstärkenverläufe
ermöglichen, wobei geringe Werkzeug-/Anlagenkosten für
Profilherstellung und 3D-Krümmung zu erwarten sind.
-
Bei
dem Umformen von Stählen mittels HEATforming wird der Werkstoff
jedoch hohen Temperaturen ausgesetzt, unter deren Einwirkung sich
die Gefügezusammensetzung des Ausgangshalbzeuges verändert.
Die Veränderungen sind teilweise nicht erwünscht
und führen beispielsweise zu unerwünschten verfestigten
Bereichen der Profilstruktur. Aus diesem Grund besteht ein Bedarf,
die metallurgischen Parameter der Profilstruktur durch eine Wärmebehandlung
neu einzustellen.
-
Hierzu
wird beispielsweise in der
DE
103 12 028 ein Verfahren zum Herstellen von Bauteilen vorgeschlagen,
bei dem ein Bauteil unter Verwendung eines Formgebungswerkzeuges
mittels Innenhochdruck in die durch das Formgebungswerkzeug bestimmte
Form umgeformt wird, wobei das Bauteil in ein oder mehreren Umformstufen
vorgeformt wird und die letzte Umformstufe das Innenhochdruckumformen
ist. Hier wird vor dem Innenhochdruckumformen (IHU) das Bauteil
in den Bereichen, in welchen durch die vorangegangenen Umformstufen
eine starke, den Werkstofffluss beim Innenhochdruckumformen beeinträchtigende
Verfestigung zu verzeichnen ist, partiell einer, die Verfestigung
des Werkstoffs des Bauteiles abbauenden, Wärmebehandlung
unterzogen.
-
Die
Wärmebehandlung kann ferner auch in einem raschen Abkühlen,
ggf. auch mit vorhergehendem Aufwärmen der Profilstruktur
bestehen, so dass beispielsweise eine Härtung der Profilstruktur
vorgenommen werden kann. Hierzu wird beispielsweise in der
EP 1 342 515 A1 ein
Verfahren zur Herstellung von Profilstrukturen mittels Innenhochdruckumformen
vorgeschlagen, bei dem die Profilstruktur mittels Aufheizen und
anschließendem Abkühlen gehärtet wird.
-
Zum
Erwärmen der Profilstruktur ist es im Stand der Technik
bekannt, beispielsweise aus der
DE 103 17 873 A1 , dass die untere und obere
Form des Werkzeuges jeweils mit einer Heizeinheit ausgestattet sind,
wobei wegen eines raschen Wärmeeintrags darauf geachtet
werden sollte, dass die Heizeinheit an Stellen angeordnet ist, die
den umformenden Oberflächen der oberen und unteren Form
entsprechen und die Heizeinheit die Rohrkomponente erwärmt.
-
Zum
Abkühlen wird die Profilstruktur aus dem Werkzeug herausgenommen
und ggf. in ein Fixierwerkzeug eingelegt, so dass sich die Profilstruktur
nicht verzieht. Letztendlich wird die Profilstruktur mit Öl
und/oder Wasser besprüht, so dass die gewünschte
Abkühlgeschwindigkeit erreicht werden kann (vgl. beispielsweise
EP 1 342 515 A1 ).
-
Nachteilig
ist in diesem Zusammenhang, dass die Profilstruktur zum Abkühlen
im Rahmen der Wärmebehandlung stets aus dem Werkzeug herausgenommen
werden muss. Abgesehen davon, dass sich hieraus ein erheblicher
Produktionsaufwand ergibt, so besteht hier auch die Gefahr, dass
die Profilstruktur nicht die ursprünglich vorgesehene Form beibehält
und sich verzieht. Aus diesem Grund werden auch im Stand der Technik
sogenannte Fixierwerkzeuge vorgeschlagen, die dies verhindern sollen.
Es liegt auf der Hand, dass sich hierdurch ein weiterer Produktionsaufwand
nicht vermeiden lässt.
-
Hier
setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe
ein Werkzeug zum Innenhochdruckformen bereitzustellen, bei dem die
umgeformte Profilstruktur für eine Wärmebehandlung,
insbesondere eine angemessene Abkühlung im Rahmen einer
Wärmebehandlung, in der Umformkammer des Werkzeuges verbleiben
kann.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Werkzeug zum Innenhochdruckformen mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass das Werkzeug
zum Innenhochdruckformen mit mindestens einer Heizeinrichtung ausgestattet
ist, die lösbar mit dem Werkzeuggrundkörper verbunden
ist, kann eine Reduktion der erwärmten Masse vorgenommen
werden kann, wodurch eine Wärmebehandlung an der in der
Umformkammer befindlichen Profilstruktur durchgeführt werden
kann, die eine rasche Temperaturänderung erfordert. Grundsätzlich
wird durch diese Maßnahme erst das rasche Abkühlen
einer in der Umformkammer befindlichen Profilstruktur zum Zwecke
des Härtens ermöglicht, da bei Werkzeugen zum
Innenhochdruckformen gemäß dem Stand der Technik
die abzukühlende Masse zu groß ist, als dass geeignete Abkühlgeschwindigkeiten
möglich wären.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
Werkzeuges ergeben sich aus den auf den Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Verfahren zum Innenhochdruckformen
bereitzustellen, bei der die umgeformte Profilstruktur für eine
Wärmebehandlung, insbesondere eine angemessene Abkühlung
im Rahmen einer Wärmebehandlung, in der Umformkammer des
Werkzeuges verbleiben kann.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Innenhochdruckformen mit einem Werkzeug
zum Innenhochdruckformen gelöst, wobei das Werkzeug mindestens
einen Werkzeuggrundkörper mit einer zum Innenhochdruckformen
geeigneten Umformkammer, sowie mindestens eine Heizeinrichtung zur
Erwärmung der Umformkammer aufweist, umfassend mindestens
nachfolgende Verfahrensschritte:
- – Einbringen
eines zum Innenhochdruckformen geeigneten Halbzeugs in die Umformkammer,
- – Aufheizen der Umformkammer mittels der Heizeinrichtung,
- – Einbringen eines zum Innenhochdruckformen geeigneten
Mediums in die Umformkammer und Umformung des Halbzeugs zur gewünschten
Profilstruktur,
- – Trennen von Werkzeuggrundkörper und Heizeinrichtung,
- – Durchführung einer Wärmebehandlung
an der in der Umformkammer befindlichen Profilstruktur,
- – Ausformen der Profilstruktur aus der Umformkammer.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale des vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
Verfahrens ergeben sich aus den auf den Anspruch 1 rückbezogenen
Unteransprüchen.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Verfahren
zur Herstellung einer Bauteilverbindung zweier rohrförmiger
Profile vorzuschlagen.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Bauteilverbindung
in einem Innenhochdruckumformverfahren hergestellt wird, wobei ein
erstes und ein zweites rohrförmiges Profil in die Umformkammer
eingelegt werden, wobei das erste rohrförmige Profil ein
konisches Ende aufweist, wobei das zweite rohrförmige Profil
ein konisches Ende aufweist, wobei das konische Ende des ersten rohrförmigen
Profils in das konische Ende des zweiten rohrförmigen Profils
einschiebbar ist, wobei durch axiale Kraft auf mindestens einer
der Rohre eine gasdichte Verbindung zwischen den Rohren hergestellt wird,
wobei in einem anschließenden Innenhochdruckformen sowohl
eine Bauteilkontur, als auch eine formschlüssige Verbindung
des ersten rohrförmigen Profils und der zweiten rohrförmigen
Profils im Bereich der konischen Enden hergestellt wird. Hierdurch
können zwei Produktionsschritte während in einem
Werkzeug zum Innenhochdruckformen ausgeführt werden, nämlich
die Umformung zweier rohrförmiger Profile als solches und
gleichzeitig kann eine Verbindung zwischen den zwei rohrförmigen
Profilen hergestellt werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens
kann vorgesehen sein, dass die formschlüssige Verbindung
als mindestens eine umlaufende Ausbuchtung des ersten rohrförmigen
Profils im Bereich des konischen Endes ausgestaltet ist, die in
mindestens eine korrespondierende umlaufende Ausbuchtung des zweiten rohrförmigen
Profils eingreift. Derartige Ausbuchtungen sind durch das Innenhochdruckformen
vorteilhaft herzustellen und werden hier für eine formschlüssige Verbindung
zweier Rohre innerhalb des Innenhochdruckformprozesses verwendet.
-
Zunächst
wird auf die 1 bis 4, dem Stand
der Technik, Bezug genommen.
-
Als
Verfahren zum Innenhochdruckformen ist ein wärmeunterstütztes
IHU-Verfahren mit gasförmigem Wirkmedium bekannt. Umgeformt
wird ein hohlzylinderförmiges Halbzeug unter beaufschlagen eines
Temperaturfelds, das über die Werkzeuggeometrie variabel
eingestellt werden kann. Darüber hinaus wird ein axialer
Vorschub des Materials währen der Umformphase ermöglicht.
Durch eine geeignete Kombination der Freiheitsgrade Innendruck,
Temperaturverteilung sowie axialem Vorschub, können komplexe
Geometrien mit gezieltem Wandstärkenverlauf realisiert
werden.
-
Ein
Werkzeug zum Innenhochdruckformen gemäß dem Stand
der Technik umfasst im Wesentlichen ein Werkzeuggrundkörper 1,
einen Stempel 2, sowie eine in den Werkzeuggrundkörper 1 integrierte Heizeinrichtung 3.
Der Werkzeuggrundkörper 1 bildet in seinem Inneren
eine Umformkammer 4 mit einer Wandkontur aus, an die sich
ein hohlzylinderförmiges Halbzeug 6 während
des Umformvorgangs anlegen kann. Das Werkzeug zum Innenhochdruckformen
ist Teil einer Umformmaschine zum Innenhochdruckformen, die jedoch
aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht näher
dargestellt ist. Im Wesentlichen umfasst eine derartige Umformmaschine
jedoch einen geeigneten Rahmen, in dem das Werkzeug zum Innenhochdruckformen,
sowie weitere Funktionselement, wie insbesondere Hydraulikelemente
und geeignete Hochdruckaggregate angebracht sein können.
-
Die
Prozessschritte des temperaturunterstützten IHU-Verfahrens „HEATform"
gemäß dem Stand der Technik gestalten sich wie
folgt.
-
Das
hohlzylinderförmige Halbzeug 6, vorzugsweise aus
einem Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium, wird in die
Umformkammer 4 des Werkzeuggrundkörpers 1 eingelegt,
ggf. durch den Stempel 2 eingeschoben. Ferner heizt die
Heizeinrichtung 3 den Werkzeuggrundkörper 1 und
damit auch die Umformkammer 4 auf. Darüber hinaus
wird die Umformkammer 4 abgedichtet (1).
Durch den Stempel 2 wird ein zum Innenhochdruckformen geeignetes
Medium, hier ein Gas, unter geeignetem Druck durch einen Einlass/Auslas 5 im
Stempel 2 in die Umformkammer 4 eingeleitet, ggf.
wird das Halbzeug 6 axial nachgeschoben (2).
In 3 ist erkennbar, dass das axiale Einformen beendet
ist. Nachfolgend wird kalibriert, das Gas entlassen und die nunmehr
entstandene Profilstruktur 7 entformt (4).
Vorgenannte Verfahrensschritte betreffen insoweit die formgebende
Phase eines temperaturunterstützten IHU-Verfahrens. Hieran
kann sich eine Wärmebehandlung zur Einstellung metallurgischer Parameter
der Profilstruktur 7 anschließen. Gemäß dem
bekannten Stand der Technik muss die Profilstruktur 7 hierzu
aus der Umformkammer herausgenommen werden, insbesondere wenn die
Wärmebehandlung aus einem zur Einstellung der metallurgischen
Parameter geeigneten Abkühlung besteht, da sich bestimmte
Abkühlkurven wegen des erwärmten Werkzeuggrundkörpers
nicht darstellen lassen.
-
Nachfolgend
wird auf die 5 bis 6 eingegangen,
welche das erfindungsgemäße Werkzeug, sowie das
erfindungsgemäße Verfahren zum Innenhochdruckformen
beschreiben.
-
Ein
erfindungsgemäßes Werkzeug zum Innenhochdruckformen
umfasst im Wesentlichen einen Werkzeuggrundkörper 10 mit
einer Umformkammer 15. Der Werkzeuggrundkörper
weist in der hier vorgestellten bevorzugten Ausführungsform
eine erste Formschale 11 und eine von der ersten Formschale 11 trennbare
zweite Formschale 12 auf. Erfindungsgemäß sind
eine erste Heizeinrichtung 13 und eine zweite Heizeinrichtung 14 vorgesehen,
die von den Formschalen 11, 12 separierbar sind.
Die erste Formschale 11 und die zweite Formschale 12 bilden
auf deren zugewandte Seiten die Umformkammer 15 aus. Ferner
ist ein Fluideinlass 16 und ein Fluidauslass 17 vorgesehen,
mit dem ein Fluid, beispielsweise in Form eines gasförmigem
Wirkmediums oder in Form einer Wasser-Öl-Emulsion, über
den Fluideinlass 16 in die Umformkammer 15 eingeleitet
bzw. über den Fluidauslass 17 wieder abgeleitet
werden kann.
-
In
der Umformkammer 15 befindet sich in dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel zu illustrativen Zwecken eine bereits
vorgeformte Profilstruktur 7, welche durch Innenhochdruckumformen
(IHU) aus einem hohlzylinderförmigen Halbzeug 6 hergestellt
worden ist. Die Herstellung der Profilstruktur 7 ist bis
hierhin im Wesentlichen wie bei dem oben beschriebenen IHU-Verfahren
erfolgt (1 bis 4). Nachfolgend
soll auf die anschließende Wärmebehandlung der
Profilstruktur 7 eingegangen werden, die durch die vorliegende.
Erfindung innerhalb der Umformkammer 15 durchgeführt
werden kann.
-
Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Heizeinrichtungen 13, 14 lösbar
mit den Formschalen 11, 12 verbunden sind. Hierzu
ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass sowohl die Formschalen 11, 12, als
auch die Heizeinrichtungen 13, 14 mit geeigneten Kontaktflächen 18, 19 ausgestattet
sind, die eine lösbare und zur Wärmeübertragung
geeignete Verbindung zwischen den Heizeinrichtungen 13, 14 und den
Formschalen 11, 12 herstellen können. Insbesondere
ist eine Kontaktfläche 18 seitens der Heizeinrichtungen 13, 14 und
eine Kontakffläche 19 seitens der Formschalen 11, 12 vorgesehen.
-
Die
lösbaren Heizeinrichtungen 13, 14, wobei
hier mit Lösbarkeit nicht gemeint ist, dass Heizeinrichtungen
zu Wartungszwecken grundsätzlich ausgebaut werden können,
bieten den Vorteil, dass sich die Masse des Werkzeuggrundkörpers 1 gemäß dem
Stand der Technik mit integrierter Heizeinrichtung um die erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Heizeinrichtung 13, 14 reduzieren lässt,
so dass lediglich die Masse des Werkzeuggrundkörpers 10,
hier als erste Formschale 11 und zweite Formschale 12 ausgeführt,
verbleibt. Entsprechend muss wesentlich weniger Masse heruntergekühlt
werden, wenn ein schnelles Abkühlen der Profilstruktur 7 zum
Zwecke des Härtens gefordert wird. Hierdurch kann das Abkühlen
darüber hinaus in einer für die Produktion annehmbarer
Zeit erfolgen, insbesondere unterliegt nicht die komplette Masse
des Werkzeuges einem ständigen Abkühl- und Aufheizzyklus,
so dass die Taktzeiten verkleinert werden könnten.
-
Grundsätzlich
sind bestimmte Abkühlkurven nur mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Werkzeug
möglich, da die Masse eines Werkzeuggrundkörpers 1 gemäß dem
Stand der Technik wegen der hohen beim IHU-Verfahren auftretenden Drücke
nicht beliebig verkleinert werden kann. Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Werkzeug kann jedoch die Masse des Werkzeuggrundkörper 10,
hier in Form der ersten Formschale 11 und der zweiten Formschale 12,
auf ein Minimum reduziert werden, insbesondere unterhalb der Masse,
welche den Drücken des IHU-Verfahrens standhalten könnte.
Entsprechend kann vorgesehen sein, dass die Heizeinrichtungen 13, 14 als
solches nicht nur als Wärmequelle, sondern auch derart
massiv ausgeführt sind, dass sie zusammen mit den Formschalen 11, 12 die
für das IHU-Verfahren auftretenden Kräfte aufnehmen
können. Entsprechend können die Heizeinrichtungen
beispielsweise als massiver Korpus ausgeführt sein, der
insbesondere mit Heizwendeln durchzogen ist. Selbstverständlich
sind hier auch weitere Ausführungsformen denkbar, welche
die an die Heizeinrichtung geforderten Anforderungen erfüllt.
-
Letztendlich
kann durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Werkzeug das Abkühlen im Rahmen einer metallurgischen Wärmebehandlung unmittelbar
in der Umformkammer 15 vorgenommen werden, ohne dass die
Profilstruktur 7 aus der Umformkammer 15 entfernt
werden müsste. Ein Verzug der Profilstruktur 7 ist
dementsprechend ausgeschlossen. Entsprechend müssen auch
keine Fixierwerkzeuge bevorratet werden, welche die Profilstruktur 7 nach
dem Herausnehmen aus der Umformkammer 15 und während
der Wärmebehandlung vor Verzug bewahren sollen.
-
Vorteilhafterweise
wird der Fluideinlass 16, der während der formgebenden
Phase mit Gas konstanter Temperatur beaufschlagt worden ist, in
der abkühlenden Phase für die Einleitung eines
Kühlmediums, beispielsweise ein Gas oder ein Öl
bzw. eine ölhaltige Emulsion genutzt. Das Medium dient
dazu den Stahl entlang einer definierten Temperatur-Zeit-Kurve abzukühlen.
Auf diesem Wege wird die Gefügezusammensetzung beeinflusst
und somit die mechanischen Eigenschaften des Stahls eingestellt, beispielsweise
gehärtet.
-
Die
Formschalen 11, 12 können, wie in 6 dargestellt, über
geeignete Antriebe 21 in dem Rahmen einer Umformeinrichtung
(nicht dargestellt) angebracht sein. Mit den Antrieben 21 können
die Formschalen 11, 12 in geeigneter Weise verfahren werden,
so dass einerseits die Formschalen 11, 12 während
des Umformvorgangs aufeinander gepresst werden und nach dem Umformvorgang
oder nach der Wärmebehandlung auseinandergefahren werden können
und die Profilstruktur 7 herausgenommen werden kann. Es
ist ferner vorgesehen, dass die Heizeinrichtungen 13, 14 ebenfalls
mit entsprechenden Antrieben 20 ausgestattet sind und in
geeigneter Weise verfahren werden können, so dass die Heizeinrichtungen 13, 14 einerseits
mit den Kontaktflächen 19 der Formschalen 11, 12 in
Kontakt treten können und andererseits von den Formschalen 11, 12 beabstandet
werden können.
-
Das
Verfahren zum Innenhochdruckformen, welches sich mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Innenhochdruckformen durchführen lässt,
lässt sich wie folgt beschreiben.
- 1.
Einlegen, Aufheizen und Abdichten (wie 1)
- 2. Gasdruck aufbauen, Material axial nachschieben (wie 2)
- 3. Axiales Einformen beenden (wie 3)
- 4. Kalibrieren, umformendes Gas entlassen,
- 5. Trennen von Heizeinrichtung und Formschale + abkühlende
Phase
- 6. Entformen der Profilstruktur
- 7. Zusammenfahren von Heizeinrichtung und Formschale, Start
bei 1
-
In 7 ist
eine einteilige Profilstruktur 30, insbesondere eine A-Säulenverstärkung
für ein Kraftfahrzeug mit belastungsangepasster Wandstärkenverteilung
dargestellt, die mit dem vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
Werkzeug zum Innenhochdruckformen bzw. dem vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
Verfahren zum Innenhochdruckformen herstellbar ist.
-
In
dem Herstellungsverfahrens, welches zu einer einteilige Profilstruktur
gemäß 7 führt, ist ferner
vorgesehen, dass die Krümmung des Profils durch das Innenhochdruckformverfahren
erzeugt wird, so dass ein weiterer Prozessschritt eingespart werden
kann.
-
Nachfolgend
wird auf ein Verfahren zur Herstellung einer Profilstruktur gemäß den 8 bis 10 eingegangen.
Ausgangsmaterial für eine Profilstruktur gemäß 10 ist
ein erstes rohrförmiges Profil 40 mit einem endseitigen
konusförmigem Abschnitt 42, sowie ein zweites
rohrförmiges Profil 41 mit einem endseitigen konusförmigen
Abschnitt 43. Die konusförmigen Abschnitte 42, 43 sind
derart ausgestaltet, dass sie zumindest abschnittsweise ineinander
geschoben werden können.
-
Zur
Herstellung einer Profilstruktur gemäß 10 sind
zwei derartige Rohre 40, 41 in einem Innenhochdruckformverfahren
umgeformt worden und zwar dergestalt, dass mindestens eine formschlüssige
Verbindung im Bereich des konusförmigen Abschnitts ausgeformt
worden ist. Die formschlüssige Verbindung wird hier dadurch
erzeugt, dass das erste und das zweite rohrförmige Profil 40, 41 in
die Umformkammer eingelegt werden, wobei das erste rohrförmige
Profil 40 ein konisches Ende 42 aufweist, wobei
das zweite rohrförmige Profil 41 ein konisches Ende 43 aufweist,
wobei das konische Ende 42 des ersten rohrförmigen
Profils 40 in das konische Ende 43 des zweiten
rohrförmigen Profils 41 einschiebbar ist, wobei
durch axiale Kraft auf mindestens einer der rohrförmigen
Profile eine gasdichte Verbindung zwischen den rohrförmigen
Profilen hergestellt wird, wobei in einem anschließenden
Innenhochdruckformen sowohl eine Bauteilkontur, als auch eine formschlüssige
Verbindung des ersten rohrförmigen Profils 40 und
der zweiten rohrförmigen Profils 41 im Bereich der
konischen Enden 42, 43 hergestellt wird.
-
Hierdurch
können zwei Produktionsschritte während in einem
Werkzeug zum Innenhochdruckformen ausgeführt werden, nämlich
die Umformung zweier rohrförmiger Profile als solches und
gleichzeitig kann eine Verbindung zwischen den zwei rohrförmigen
Profilen hergestellt werden.
-
Die
formschlüssige Verbindung ist hier als mindestens eine
umlaufende Ausbuchtung 44 des ersten rohrförmigen
Profils 40 im Bereich des konischen Endes 42 ausgestaltet
ist, die in mindestens eine korrespondierende umlaufende Ausbuchtung 45 des
zweiten rohrförmigen Profils 41 eingreift. Derartige
Ausbuchtungen 44, 45 sind durch das Innenhochdruckformen
vorteilhaft herzustellen und werden hier für eine formschlüssige
Verbindung zweier Rohre innerhalb des Innenhochdruckformprozesses
verwendet. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass mindestensteine
umlaufende Ausnehmung in der Umformkammer vorgesehen ist. Dementsprechend legt
sich sowohl das Material des ersten rohrförmigen Profils,
als auch das Material des zweiten rohrförmigen Profils
in die Ausnehmung, wodurch jeweils die umlaufende Ausbuchtung des
ersten rohrförmigen Profils in die umlaufende Ausbuchtung
des zweiten rohrförmigen Profils eingreift und die gewünschte formschlüssige
Verbindung entsteht.
-
Darüber
hinaus kann selbstverständlich jede weitere Umformung an
den rohrförmigen Profilen vorgenommen werden, die durch
das Innenhochdruckformen möglich sind, wobei jedoch ein
nachträglicher Produktionsschritt in Form einer Rohrverbindung
eingespart werden kann, da die Rohrverbindung bereits während
des Innenhochdruckformens durchgeführt worden ist.
-
Das
Verfahren zur Herstellung einer Profilstruktur gemäß den 8 bis 10 kann
sowohl mit einem herkömmlichen Innenhochdruckverfahren, als
auch mit dem hier vorgeschlagenen erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. Werkzeug zum Innenhochdruckformen kombiniert werden.
-
- 1
- Werkzeuggrundkörper
- 2
- Stempel
- 3
- Heizeinrichtung
- 4
- Umformkammer
- 5
- Einlass/Auslass
- 6
- Halbzeug
- 7
- Profilstruktur
- 10
- Werkzeuggrundkörper
- 11
- erste
Formschale
- 12
- zweite
Formschale
- 13
- erste
Heizeinrichtung
- 14
- zweite
Heizeinrichtung
- 15
- Umformkammer
- 16
- Fluideinlass
- 17
- Fluidauslass
- 18
- Kontaktfläche
der Heizeinrichtung
- 19
- Kontaktfläche
des Werkzeuggrundkörpers
- 20
- Antrieb
der Heizeinrichtung
- 21
- Antrieb
des Werkzeuggrundkörpers
- 30
- Profilstruktur
- 40
- erstes
rohrförmiges Profil
- 41
- zweites
rohrförmiges Profil
- 42
- konusförmiger
Abschnitt
- 43
- konusförmiger
Abschnitt
- 44
- umlaufende
Ausbuchtung
- 45
- umlaufende
Ausbuchtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10312028 [0005]
- - EP 1342515 A1 [0006, 0008]
- - DE 10317873 A1 [0007]