DE102007018066A1 - Vorrichtungen und Verfahren zum dynamischen Umformen unter Verwendung eines Impulsübertragungskolbens - Google Patents

Vorrichtungen und Verfahren zum dynamischen Umformen unter Verwendung eines Impulsübertragungskolbens Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Impuls-Innenhochdruck-Umformen von blechartigen Werkstücken (10), welche aufweist: eine mit einem Wirkmedium arbeitende Presse (8) mit: einem Impulsgenerator, der dem Wirkmedium eine hohe Beschleunigung verleihen kann; und einem Werkzeug, in welches das blechartige Werkstück einlegbar ist; wobei das Werkstück im Werkzeug mit Wirkmedium so beaufschlagbar ist, dass zumindest ein Teilbereich des blechartigen Werkstücks gegen eine Werkzeugwand unter Umformen beschleunigt wird; sowie ein Verfahren zum Impuls-Innenhochdruck-Umformen von blechartigen Werkstücken mit Werkzeugen zu Formteilen mit: Einbringen des umzuformenden Werkstücks in ein Werkzeug; Schließen des Werkzeugs, Abdichten des Werkzeugs mittels einer Abdichteinrichtung, ggf. Halten mindestens eines Werkstückendes in einer Halteeinrichtung, gesteuerter Aufbau von impulsartigem Pressdruck unter Anlegen der Werkstückwände an die Werkzeuggravur und Entnehmen des geformten Werkstücks.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 12. Insbesondere bezieht sie sich auf das Hochgeschwindigkeitsumformen von blechartigen Werkstücken.
  • Unter blechartigem Werkstück soll im Zusammenhang mit der Erfindung jegliche Blechform, auch eine geschlossene Hohlform, wie Rohre, verstanden werden. Der Querschnitt des Rohrs ist unwesentlich – er kann mehrkantförmig, rund, oval etc. sein.
  • Typische "Quasistatische" Innenhochdruck-Umformverfahren sind das Innenhochdruckumformen von Rohren (IHU) und das hydromechanische Tiefziehen bzw. AHU oder HBU (Hochdruck-Blechumformung) von Blechen. Diese Verfahren müssen in einem Formwerkzeug hohen Druck innerhalb eines Rohlings aufbauen und nach dessen Umformung wieder ablassen. Häufig wird beim Rohrumformen gleichzeitig mit der Druckerhöhung ein Stauchen des Rohrs in der Form durchgeführt, um Material nachzuführen und eine unerwünschte Wandausdünnung bei der Werkstückaufweitung zu vermeiden. Bei den z. Zt. üblichen Verfahren, sind große und sehr aufwendige Pressen mit komplizierten Steuereinheiten erforderlich und teuren Hydraulikeinheiten zur Erzeugung des notwendigen hohen Drucks.
  • Eine präzise schnelle und einfache Umformung von Rohren und Blechen, insbesondere aus Metall, wie Eisen, Aluminium, Magnesium und deren Legierungen, wie Stahl, Edelstahl etc. ist in Industrien mit hohen Stückzahlen, wie in der Fahrzeugindustrie, ein lange gehegter Wunsch. Die so hergestellten hohlen Formteile sollen bei hoher Festigkeit möglichst leicht sein. Üblicherweise werden aus beidseitig offenen Ausgangsmaterialien, wie Rohren, durch Umformen Hohlteile mit variierendem Querschnitt, wie Trägerteile etc. hergestellt.
  • Beim derzeit angewendeten "hydrostatischen IHU/AHU/HBU" (siehe oben) sind sehr große Zuhaltekräfte bzw. Umformkräfte für die verwendeten Umformwerkzeuge notwendig, was die Pressen sehr verteuert. Eine Möglichkeit, einerseits die Zuhaltekräfte und damit die Pressenkosten signifikant zu reduzieren und andererseits die Umform grenzen der Werkstücke zu erhöhen, besteht in einer außerordentlichen Beschleunigung des Umformvorganges. Durch die impulsartige Aufbringung der Umformkraft können große Umformgeschwindigkeiten des Werkstücks, von ca. 50–120 m/s erzielt werden. Wenn das expandierende Werkstück die Werkzeugwandung erreicht, ist der Druckimpuls im Übertragungsmedium (Wirkmedium) schon größtenteils wieder abgebaut und aufs Werkzeug wirken somit fast nur mehr die Trägheitskräfte der expandierenden Werkstückmasse.
  • Ein weiterer Vorteil der impulsartigen Aufbringung der Umformkraft auf ein Werkstück über ein Wirkmedium, wie z. B. Wasser, liegt in folgendem Effekt:
    Der in das Wirkmedium eingebrachte Kraftimpuls setzt sich im Wirkmedium mit Schallgeschwindigkeit fort, aber andererseits kann das Fluid nicht so schnell im Spalt zwischen Werkzeugwandung und Werkstück entweichen. Es ist somit keine aufwendige Dichtung notwendig.
  • Ein praktikables Verfahren zum Impuls- oder Hochgeschwindigkeitsumformen von rohrförmigen Werkstücken sowie von Blechen ist also das Umformen mittels den Impulsübertragenden Wirkmedien, welche wiederum das umzuformende Werkstück beschleunigen. Die Kombination einerseits von starren Werkzeugen und kraftgebunden Wirkmedien, z. B. Fluiden, wie Wasser oder Gas oder auch plastischen Materialien, wie Gummi, sowie einem Kraftimpuls andererseits bewirkt die Umformung. Das Wirkmedium wird bspw. in das Innere des umzuformenden hohlen Werkstücks, bspw. eines Rohrabschnitts verbracht, während dieses sich in einem Formwerkzeug befindet. Ist das Werkstück ein Blech, so wird das Wirkmedium in taschenförmige Ausnehmungen im Werkzeug, welche dort vorhanden sind, wo die Umformungen stattfinden sollen, eingebracht. In diesem Fall ist eine Kombination von einem Tiefziehhub, welcher dann am unteren Totpunkt verharrt, mit einer nachfolgenden partiellen "Wirkmediumsgestützten" Weiterformung des Blechwerkstücks möglich. Durch einen möglichst schnellen Kraftimpuls auf dem Wirkmedium, welches diesen auf die Werkstückwandung weitergibt, wird das Werkstück beschleunigt. Im Wirkmedium setzt sich der Impuls mit Schallgeschwindigkeit fort (die Schallgeschwindigkeit ist z. B. in Wasser ca. 1.450 m/s). Das Wirkmedium (Übertragungsmedium) gibt den Impuls an das Werkstück weiter, wodurch die Werkstückwandungen auf die umgebende Formgravur prallen und die Form der Gravur annehmen. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, wo der Kraftimpuls im Wirkmedium (Übertragungsmedium) schon größtenteils wieder abgeebbt ist und somit fast nur mehr die Massenkräfte der expandierenden Werkzeugwandungen auf das Formwerkzeug wirken.
  • Schnelle Kraftimpulse (Druckimpulse) können mittels eines "Impulsgenerators" mechanisch, elektromagnetisch, chemisch oder thermisch erzeugt werden.
  • Impulserzeugung (Impulsgenerator):
  • Mechanisch kann der Impuls beispielsweise durch das abrupte Abbremsen von Fallgewichten oder rotierenden Massen erfolgen.
  • Außerdem kann ein mit einem entsprechend hohen Druck vorgespanntes Gas, welches durch ein extrem schnell öffnendes Ventil entweder direkt auf das Werkstück wirkt, oder über den Umweg eines (flüssiges) Wirkmediums, welches den Kraftimpuls auf das Werkstück bringt, als Impulserzeuger eingesetzt werden. Sehr praktikabel ist hier auch die Verwendung eines "Impulsübertragungskolbens" zwischen Impulsgenerator und Übertragungsmedium.
  • Chemisch können Kraftimpulse vor allem durch Detonationen gasabspaltender Substanzen freigesetzt werden.
  • Eine sehr praktikable Verfahrensvariante für alle "wirkmediumsgestützten Impulsumformverfahren" stellt dabei die Verwendung des schon vorhin erwähnten "Impulsübertragungskolbens" dar, welcher an seinem "Dichtende" auf das Impulsübertragungsmedium wirkt.
  • Das gegenüberliegende "Betätigungsende" kann in seinem Durchmesser, oder vielmehr seiner Fläche dem benötigten Kraftbedarf angepasst werden und ist somit meist wesentlich größer als das "Dichtende".
  • Somit ist es auch möglich, relativ ungefährliche niederenergetische Explosionsstoffe wie z. B. Kohlenwasserstoff-Luftgemische (z. B. Benzin-Luftgemische) oder Ähnliches erfolgreich zur Umformung einzusetzen.
  • Die Umformkraft kann bei Verwending eines solchen Stufenkolbens (Impulsübertragungskolben) also fast beliebig angepasst weden.
  • Die Verbrennungsgeschwindigkeit und damit die Geschwindigkeit der Druckwelle ist hingegen bei den erwähnten niederenergetischen Explosivstoffen eher gering (um 1 m/sec).
  • Ein probates Mittel um höhere Druckwellengeschwindigkeiten zu erreichen ist, künstlich eine sogenannte" klopfende" Verbrennung herbeizuführen, also das, was man bei Verbrennungskraftmotoren tunlichst vermeidet, um den Motor nicht zu beschädigen.
  • Für Umformaufgaben ist diese Art der Verbrennung trotzdem unkritisch, da es keine Lager gibt und es täglich ja nur einige tausend Zündungen gibt, was bei einem KFZ-Motor minütlich stattfindet.
  • Die bei einer derartigen „klopfenden" Verbrennung auftretenden Druckwellengeschwindigkeiten bewegen sich bei Benzin-Luftgemischen um die 1500 m/sec, was den erzeugbaren Impuls für Umformaufgaben äußerst attraktiv macht. Im „normalen" Verbrennungsbereich mit dem gleichen Gemisch arbeitende Motoren haben eine Druckwellengeschwindigkeit von höchstens etwa 2 m/sec.
  • Der Einsatz von hochenergetischen Wasserstoff-Sauerstoffgemischen oder festen Sprengstoffen ist dagegen teurer und sicherheitstechnisch aufwendiger.
  • Ein Problem bei hochenergetischen gasförmigen Explosivstoffen liegt in der Abdichtung vor allem der Gaszuführung und der Zündeinrichtung, da die Detonationsdrücke kurzzeitig so hoch sind, dass herkömmliche Dichtungen versagen und herkömmliche Zündeinrichtungen, wie z. B. Zündkerzen oder Ähnliches zerstört werden.
  • Ein Weg, dies zu verhindern, kann darin liegen darin, dass man diesen empfindlichen Bereichen ein Labyrinth aus feinen Bohrungen und/oder Zwischenräumen als Druckreduzierer vorschaltet. In diesem Labyrinth wird durch vielfache Reflexion der Detonationsdruck derartig abgebaut, dass die empfindlichen Bereiche geschützt werden.
  • Um bei Verwendung hochenergetischer Gase die Belastung der Zündeinrichtung unmittelbar nach der Zündung weiter zu verringern ist es auch möglich, den Raum um die Zündeinrichtung und das Labyrinth vor der Zündung mit einem niedrigenergetischen Gas zu spülen.
  • Nach der Zündung sind in diesem Bereich die Explosionsdrücke entsprechend geringer und daher verträglich für die Zündeinrichtung.
  • Die Flammenfront passiert dann das Labyrinth und zündet das hochenergetische Gas auf der anderen Seite des Labyrinths.
  • Der bei der Detonation des hochenergetischen Gases auftretende sehr hohe Druck wird im Labyrinth weitgehend abgebaut, wodurch die Zündeinrichtung keinen Schaden nimmt. Das gleiche Prinzip kann natürlich für die Zündung und „klopfende" Verbrennung niederenergetischer Explosivstoffe wie vorhin beschrieben angewendet werden.
  • Thermisch kann durch schlagartiges Verdampfen von Wirkmedium durch Einbringung thermischer Energie ein entsprechender Kraftimpuls erzeugt werden. Die schnelle Einbringung der zur Verdampfung notwendigen Energie kann bspw. durch elektrische Entladung oder Laser erfolgen.
  • Mit relativ geringem Aufwand sind mechanische Verfahren vor allem mit Fallgewichten, oder auch unter Druck befindliches Gas, welches zum Beispiel durch schlagartiges Öffnen eines Ventils entweder direkt, oder über ein flüssiges Wirkmedium einen Kraftimpuls auf das Werkstück angibt, umsetzbar.
  • Ein weiterer Versuch der Aufwandsreduktion ist das elektromagnetische Umformen unter Verwendung eines "Impulsübertragungskolbens" und eines flüssigen "Impulsübertragungsmediums" (Wirkmediums).
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, das Umformen von blechartigen Werkstücken zu verbessern und Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden.
  • Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Zur besseren Unterscheidbarkeit von bereits bekannten Verfahren sprechen wir hier vom sogenannten Umformen mit Elektromagnetischer Impulserzeugung beziehungsweise bei den wichtigsten vorgenannten Verfahrensvarianten vom "wirkmediumsgestützten Umformen mit pneumatischer Impulserzeugung", oder vom "wirkmediumsgestützten Umformen mit Impulserzeugung durch Explosivstoffe", wobei im Falle der Verwendung von gasförmigen Explosivstoffen zum Schutz der Dichtungen und Zündeinrichtungen Labyrinthe und geschichtete Gasmischungen eingesetzt werden können, und zur Erhöhung der Geschwindigkeit der Druckwelle „Klopfen" provoziert werden kann.
  • Allgemein besitzt eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Umformen von Rohren und Blechen:
    eine hydraulische Presse mit einer entsprechenden Impulserzeugungsanlage, welche entweder direkt, oder über einen "Impulsübertragungskolben" auf ein "Impulsübertragungsmedium" wirkt. Dieses Wirkmedium überträgt den Impuls aufs Werkstück, welches beschleunigt und gegen die gegenüberliegende Werkzeugwandung geschleudert wird. Im Falle der Verfahrensvariante "Wirkmediumsgestütztes Umformen mit Elektromagnetischer Impulserzeugung" ist eine elektromagnetischen Einheit zur Erzeugung eines Magnetfeldes, das eine in Richtung des "Impulsübertragungskolbens" wirkende Kraft erzeugen kann, notwendig. Die elektromagnetische Einheit weist typischerweise einen oder mehrere Kondensatoren und eine Spule auf, welche beim Entladen der Kondensatoren in das knapp an der Spule liegende sogenannten Betätigungsende des "Impulsübertragungskolbens" (Presstempels) einen entgegengesetzt gerichteten Strom induziert. So wird nach Lorentz ein magnetischer Druck ("Maxwellscher Druck") auf das Betätigungsende des Pressstempels ausgeübt.
  • Der axial bewegliche Press-Stempel ("Impulsübertragungskolben") hat also einerseits ein Betätigungsende, auf welches das durch die Spule erzeugte magnetische Feld einwirkt und er hat außerdem ein Dichtende, welches sowohl das Werkstück gegen Austreten des Wirkmediums abdichtet als auch die Umformkraft auf das Wirkmedium überträgt.
  • Das Betätigungsende des Pressstempels ("Impulsübertragungskolben") kann vorzugsweise aus einem sehr gut leitenden Material bestehen, da die Größe der von der Spule aus induzierten Elektromagnetischen Kraft ("Maxwellscher Druck") sehr von der Leitfä higkeit des Teiles abhängt, welches vom Strom durchflossen wird, der von der Spule induziert wird. Das Betätigungsende des Pressstempels ist also vorzugsweise eine Platte aus sehr gut leitendem Werkstoff, welche auf den Rest des Betätigungsendes, welches aus sehr festem Werkstoff bestehen muss, um die Kraft auf das Wirkmedium zu übertragen, aufgebracht ist. Dazwischen kann eine elektrisch isolierende Schicht sein.
  • Der Pressstempel ("Impulsübertragungskolben") soll so dimensioniert sein, dass der Durchmesser des Betätigungsendes dem Spulendurchmesser angepasst ist, während das Dichtende dem Innendurchmesser des Werkstücks, oder im Fall von blechförmiggen Werkstücken, dem Querschnitt der wirkmedienleitenden Ausnehmungen (Taschen) im Tiefziehwekzeug entspricht.
  • Schließlich ist bei Rohren eine Halteeinrichtung für mindestens ein Werkstückende vorgesehen, damit kein unkontrolliertes Nachrutschen des Werkstücks beim Formen erfolgen kann.
  • Die Vorrichtung weist ein geteiltes Werkzeug für Innenhochdruckumformen, in das der Press-Stempel durch die elektromagnetische Einheit unter Umformen eines darin befindlichen Werkstücks einfahrbar ist, auf.
  • Bei der "Wirkmediumsgestützten Blechumformung" sind im Tiefziehwerkzeug entsprechende Taschen und Kanäle, durch welche das Wirkmedium zugeführt wird, beziehungsweise über welche es auf das Werkstück wirkt, vorgesehen.
  • Dadurch, dass die bisherige aufwendige hydraulische Druckerzeugungseinheit nun durch eine baulich erheblich kleinere und einfachere Impulserzeugungseinheit ("Impulsgenerator") ersetzt wird, kann eine erhebliche Reduktion des Maschinenaufwands erzielt werden. Da außerdem, wie eben erläutert, verfahrensbedingt wesentlich geringere Kräfte auf das Werkzeug wirken, kann man mit viel geringeren Pressenzuhaltekräften auskommen, was den Maschinenaufwand nochmals drastisch reduziert.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum "Wirkmediumsgestützten Umformen" weist das Werkzeug bewegliche Werkzeugteile auf. Diese Werkzeugteile sind rückziehbar oder aber gesteuert in das Werkstück ein fahrbar. Falls diese Werkzeugteile rückziehbar sind, kann nach Rückfahren derselben beim gleichen Hub wie dem Umformhub oder durch einen weiteren Hub des Pressenstempels ein Ausbauchen des Werkstücks an den unabgestützten Werkzeugbereichen, aus denen die Werkzeugstempel zurückgefahren wurden erfolgen. Dieses Ausbauchen kann bis zum Bersten oder Reissen des Materials durchgeführt werden, wodurch zumindest Erhebungen, bevorzugt aber Öffnungen und Löcher im Werkstück in einfacher Weise ohne aufwendige weitere Verfahrensschritte gleichzeitig mit dem Umformen oder jedenfalls mittels eines weiteren Impulses im selben Werkzeug hergestellt werden, ohne das Werkstück dazwischen zu bewegen. In gleicher Weise können die Werkstückenden beschnitten werden.
  • So kann das Werkstück auch in der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelocht und/oder die Werkstückenden beschnitten werden. Durch Rückziehen beweglicher Werkzeugteile beispielsweise im Endbereich des Rohrs kann ein unabgestützter Werkstückbereich zwischen Halteeinrichtung und Werkzeugwand geschaffen werden. Beim Ausführen eines Hubs des Pressenstempels unter Ausbauchen des unabgestützten Werkstückbereichs an den von den zurückgefahrenen Werkzeugstempeln freigesetzten Hohlräumen wird mindestens eine geschwächte Erhebung im Werkstück ausgebildet, die in einem nachfolgenden Schritt abgetrennt werden kann, bevorzugt erfolgt dies aber bis zum Reissen des Werkstückmaterials unter Abscheren eines Werkstückbereichs. Dadurch kann z. B. das bisher beim Quasistatischen Innenhochdruckumformen notwendige aufwenige Abschneiden der Werkstückenden, die eine zum Abdichten in der Presse günstige Form (z. B. Konus) haben, was bisher aufwendig in einer weiteren Anlage durchgeführt werden musste, in einfacher Form in der gleichen Anlage wie das Umformen selbst ohne neue Werkzeuge erzielt werden.
  • Durch diese Ausgestaltung der Werkzeuge der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit eine erhebliche Verfahrensvereinfachung möglich.
  • Bevorzugt weist die Vorrichtung mindestens eine Rohrendennachführeinrichtung auf, welche beim Aufbringen von Innenhochdruck Material in Richtung der Rohrachsen nachführt, wodurch Materialschwächungen ausgeglichen werden können.
  • Es ist häufig günstig, wenn die Impulserzeugungseinheit, insbesondere die elektrische Einheit getrennt vom hydraulischen Teil in der Vorrichtung modulartig vorgesehen ist, um diese ggf. leicht ersetzen zu können.
  • Ein erfindungsgemäßer Verfahrensablauf des "Wirkmediumsgestützten Umformens" mit Werkzeugen weist folgende Merkmale auf:
    • • Einbringen eines umzuformenden Werkstücks in ein Werkzeug; Schließen des Werkzeugs. Bei Rohren: Halten mindestens eines Werkstückendes
    • • Befüllen des Rohres, oder bei Blechen Befüllen der entsprechenden Ausnehmungen (Taschen) des Werkzeugs mit Wirkmedium
    • • Impulsartiger Aufbau von Pressdruck, welcher durch einen "Impulsgenerator" entweder machanisch, chemisch, thermisch oder elektrisch erzeugt wird und entweder direkt, oder über einen "Impulsübertragungskolben auf ein "Übertragungsmedium" (Wirkmedium) wirkt.
    • • Beschleunigen des Werkstücks durch das Impuls-Übertragungsmedium (Wirkmedium), wobei sich das Werkstück an die gegenüberliegende Werkzeugwandung anlegt und sich somit ausformt.
    • • Entnehmen des umgeformten Werkstücks.
  • Erfindungsgemäß können nicht nur die drei vorher näher beschriebenen Verfahren zur Impulserzeugung verwendet werden (elektromagnetische, bzw. pneumatische, bzw. durch Explosivstoffe), sondern auch die andere chemische, thermische und andere mechanische Verfahren, wie bereits erläutert.
  • Es kann zur Vermeidung von Materialschwächungen im Formteil (Rohr), was besonders bei hohen Umformgraden notwendig sein sollte, ein Nachführen von Werkstückenden mittels einer Nachführeinrichtung während des Innnenhochdruckaufbaus erfolgen.
  • Erfindungsgemäß ist es auch möglich, normaltemperiertes oder vorgewärmtes-Material mit warmem Fluid umzuformen, wobei dann auch entsprechend wärmeresistente oder wärmeisolierende Anlagenteile, beispielsweise isolierende Werkzeuge oder Werkzeugteile, vorgesehen werden können. Typischerweise eignet sich dies für Metalle, die bereits bei relativ niedrigerer Temperatur eine signifikante Verbesserung ihres Umformver haltens zeigen, wie Aluminium- oder Magnesiumlegierungen. Verwendet man dabei vorgewärmte Werkstücke, ist dabei Abkühlung des Werkstücks vor dem Umformen zu vermeiden – dies kann durch isolierende Werkzeugoberfächen erzielt werden. Alternativ kann gewärmtes Werkzeug verwendet werden, beziehungsweise können im Werkzeug eine oder mehrere Erwärmungseinrichtungen vorgesehen werden, welche das bereits im Umforwerkzeug liegende Werkstück völlig, oder partiell erwärmen. Beim Warmumformen von härtbaren Materialien kann es günstig sein, nach dem Warmumformen kaltes Fluid schnell zum Härten des Formteils einzubringen.
  • Bei einer typischen Ausführungsvariante der Erfindung, die im Kalten arbeitet, ist das Umformfluid im wesentlichen Wasser. Bei erhöhten Temperaturen können bspw. temperaturfeste Öle, wie dem Fachmann bekannt, verwendet werden. Aber auch unter hohem Druck stehendes Wasser kann auf mehrere 100°C erwärmt werden und ist daher zum Warmumformen einsetzbar.
  • Es kann aber auch vorgesehen sein, insbesondere beim Warmumformen oder falls das Werkstückmaterial mit Flüssigkeiten, wie Wasser, unerwünschte Reaktionen eingeht oder aber erst bei Temperaturen umformbar ist, bei denen keine geeignete Flüssigkeit verfügbar ist, dass das Umformfluid gasförmig ist.
  • Speziell bei Blechen ist oft folgende Verfahrenskombination vorteilhaft: Zuerst konventionell Tiefziehen im kalten Zustand. Während der Preßstempel am unteren Totpunkt verweilt partielles Erwärmen schwieriger Umformzonen durch Erwärmungseinrichtungen im Werkzeug und/oder durch das heiße Wirkmedium. Dann Ausformen mittels eines Druckimpulses.
  • Eine weitere Verfahrensvariante kann das partielle Erwärmen und damit Erweichen kritischer Umformzonen entweder des Einsatzteils (Blechzuschnitt oder Rohrabschnitt), oder des bereits vorumgeformten Blechvorzugs oder innenhochdruckvorgeformten Rohres außerhalb der Umformpresse darstellen.
  • Die partielle Erwärmung kann in einer einfachen Vorrichtung erfolgen, welche den Vorzug einerseits in Form hält und andererseits örtliche Erwärmungseinrichtungen enthält, wie z. B. Induktionsschleifen, oder Heizelemente, welche die Wärme mit oder ohne Kontakt mit dem Bauteil auf dieses übertragen. Die an die Erwärmungszonen anschließenden Bauteilregionen müssen dabei gekühlt werden.
  • Das so vorbehandelte Vorformteil (Vorzug) kann dann in einem weiteren Umformprozeß wie vorher beschrieben im wieder erkalteten Zustand fertiggeformt werden, da die vorbehandelten Zonen durch die Wärmebehandlung eine Gefügeveränderung erfahren haben, welche das Umformvermögen steigern.
  • Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und des Verfahrens anhand von Ausführungsbeispielen, auf welche die Erfindung keineswegs eingeschränkt ist, näher erläutert. Dabei zeigt:
  • 1 links eine Umformvorrichtung mit eingelegtem Rohr vor dem Umformen mit einer elektromagnetischen Einrichtung gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung und rechts eine weitere Umformvorrichtung mit eingelegtem Rohr vor dem Umformen mit einer chemischen Einrichtung zum Druckaufbau (z. B. Kolbenmotor).
  • 2 links die Umformvorrichtung der 1 links am Ende des Umformhubs des Kolbens und rechts die Umformvorrichtung der 1 rechts am Ende des Umformhubs des Kolbens.
  • 3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umformvorrichtung mit Locheinrichtung – rechts im Ausgangszustand mit unumgeformtem Rohr und links nach einem ersten Umformhub des Kolbens;
  • 4 links die Ausführungsform der 3 rechts nach dem Anheben des Kolbens für den Loch/Beschneide-Hub und rechts beim Lochen durch Absenken des Kolbens im Werkzeug
  • In 1 links ist schematisch eine Vorrichtung ohne Rohrendennachführung dargestellt. Sie weist eine geteilte Form 12 auf, in die ein Rohr 10 eingelegt ist. Die Rohrenden 13 sind zwischen einem Formende und einer Halte- und Dichteinrichtung 14 eingeklemmt. In der Dichtvorrichtung verläuft eine zentrale Bohrung zur abgedichteten Bewegung des Pressstempels 20 in derselben. Auf das Betätigungsende 21 des Pressstempels 20 wir ken in an sich bekannter Weise durch eine elektrische Spule 30 Abstoßungs und – zur Entnahme und zur Neubeschickung des Werkzeugs – eine Anziehungskraft auf den Pressenstempel. Bei entsprechender Aufladung der Spule – bspw. durch Kondensatoren oder dergleichen – kann eine gesteuerte Bewegung des Pressstempels 20 über schnelle Abstoßung des Betätigungsendes 21 durch geeignete Stromrichtung in der Spule initiiert werden, die sowohl hinsichtlich ihres Geschwindigkeitsverlaufs als auch hinsichtlich eines Zusammenwirkens mit anderen Vorrichtungsteilen, wie bspw. einer (hier nicht dargestellten) Rohrendennachführung oder aber einer Schneidvorrichtung geregelt werden kann. Sowohl die Vorschubgeschwindigkeit des Pressstempels 20 als auch die durch ihn ausgeübte Kraft kann so in vorteilhafter Weise zu einer optimalen Umformung genutzt werden.
  • In 1 links befindet sich das Pressstempel-Betätigungsende 21 an einer elektromagnetischen Einheit 30.
  • In 1 rechts ist eine 1 links entsprechende Vorrichtung dargestellt, wobei zum Druckaufbau Fluid eingesetzt wird, das bspw. durch einen Kolbenmotor (Variante links) oder ein Fallgewicht als Beispiel eines chemischen und mechanischen Impulsgebers den Umformimpuls erzeugt.
  • In 2 ist der Abschluss eines Umformhubs des Pressstempels 20 in der in 1 schematisch gezeigten Vorrichtungen dargestellt. Der Pressstempel 20 liegt nun mit seinem Betätigungsende 21 auf, das Rohr ist ein Formteil 10' und liegt an der Formgravur 12 innen an und wird durch eine Halte- und Dichteinrichtung 14 gehalten.
  • Deutlich sieht man, dass in 2 links das Umformfluid durch die Dichteinheit 14 innerhalb des Rohrs bzw. der Form und des Druckendes 22 des Press-Stempels 20 gehalten wird. Durch Trennung der elektromagnetischen Einheit 30 von der Fluidstaucheinheit können Probleme, die durch Kontakt zwischen Fluid und Elektrizität auftreten, wie erhöhter Isolationsaufwand etc. vermieden werden. Die elektromagnetische Einheit, die hier schematisch als Spule 30 dargestellt ist, kann unabhängig von allen anderen Vorrichtungsbestandteilen betrieben werden. Es ist so auch eine einfache Wartung oder Austausch dieser elektromagnetischen Einheit 30 möglich. In der 2 rechts ist die Ausführungsvariante der 1 rechts ebenfalls am Ende des Umformhubes dargestellt.
  • In 3 ist eine Ausführungsform der Erfindung mit einer Locheinrichtung dargestellt. Detaillierter als in den schematischen 1 und 2 ist rechts dargestellt, dass Fluid über die Fluidzuführung 15 in das von einer Halte- und Dichteinrichtung 14 dicht eingeklemmte Rohr 10 eingefüllt ist und ein Umformkolben 20 sich an der elektromagnetischen Spule befindet. Die durch Abstossung durch die elektromagnetische Einheit hervorgerufene Bewegung des Pressenstempels 20 in Pfeilrichtung führt im Werkzeug 12 zu einem Ausbauchen des Werkstücks 10 entsprechend der Formgravur, wie in 3 links gezeigt. An den Werkzeugstempeln 13 zum Lochen/Beschneiden wird das Werkstück ebenfalls abgestützt, so dass das Werkstück ohne Öffnungen umgeformt wird.
  • In 4 ist detailliert das Lochen/Beschneiden eines bereits umgeformten Werkstücks, wie es aus dem Verfahrensschritten der 3 erhalten wird, dargestellt. Deutlich erkennt man das in einer Halteeinrichtung 14 der Presse befestigte Rohrende, wobei hier der Stempel 20 links im Loch/Beschneidehub angehoben ist und in 4 rechts Druck auf das bereits umgeformte Werkstück 10' aufbringt und so das aufgrund der Umformung im Werkzeug 12 gehalterte Werkstück in unabgestützten Bereichen des Werkzeugs locht, wobei die Formteile zurückgefahren sind, um eine partielle schnelle Ausbauchung des Materials zu ermöglichen.
  • So kann das bisher aufwendig in einer weiteren Loch-Anlage durchgeführte Lochen von Innenhochdruck umgeformten Werkstücke vermieden und eine erhebliche Aufwandsreduktion erzielt werden.
  • Die Erfindung wurde anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben, soll aber keineswegs auf diese Ausführungsformen eingeschränkt sein. Eher sind diese Ausführungsformen nur exemplarische Ausführungsformen. Abwandlungen der obigen exemplarischen Ausführungsformen sind Fachleuten und anderen ohne Abweichung vom Schutzbereich der Erfindung offensichtlich. Der Schutzumfang der Erfindung wird ausschliesslich durch die Ansprüche, wie sie durch die Beschreibung erläutert werden, definiert.
  • 10
    rohrartiges Werkstück
    10'
    Formteil
    12
    Form
    13
    bewegliche Formteile
    14
    Halte- und Abdichteinheit
    20
    Press-Stempel
    21
    Betätigungsende von 20
    22
    Druckende von 20
    30
    Elektromagnetische Einheit
    32
    Spule
    40
    Umformfluid

Claims (24)

  1. Vorrichtung zum Impuls-Innenhochdruck Umformen von blechartigen Werkstücken (10), gekennzeichnet durch eine mit einem Wirkmedium arbeitende Presse (8) mit: – einem Impulsgenerator, der dem Wirkmedium eine hohe Beschleunigung verleihen kann; und – einem Werkzeug, in welches das blechartige Werkstück einlegbar ist; wobei das Werkstück im Werkzeug mit Wirkmedium so beaufschlagbar ist, dass zumindest ein Teilbereich des blechartigen Werkstücks gegen eine Werkzeugwand unter Umformen beschleunigt wird.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das blechartige Werkstück im Werkzeug zumindest teilweise warm umgeformt wird.
  3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator – eine Einheit zur impulsartigen Erzeugung einer in Richtung eines Betätigungsendes eines Pressstempels (20) wirkende Press-Kraft, sowie – einen Press-Stempel (20) mit einem Betätigungsende und einem Dichtende (22), aufweist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgenerator – eine elektromagnetischen Einheit (30) zur Erzeugung eines Magnetfeldes, das eine in Richtung eines Betätigungsendes eines Pressstempels (20) wirkende Press-Kraft erzeugen kann, sowie – einen Press-Stempel (20) mit einem Betätigungsende und einem Dichtende (22), – ggf. eine Halteeinrichtung (14) für mindestens ein Werkstückende aufweist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass der Impulsgenerator eine auslösbare Detonationsvorrichtung aufweist, wobei die durch Expansion des Explosivstoffes ausgelöste Druckwelle den Impuls auf das Werkstück auslöst, wie ein bevorzugt im klopfender Verbrennung arbeitender Verbrennungsmotor.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Formwerkzeug ein oder mehrere Druckreduzierer zum Schutz empfindlicher Teile vor zu hohem Druck vorgesehen sind.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündeinrichtung und eventuell auch Ventile und/oder auch sonstige empfindliche Teile zum Verbrennungsraum hin durch einen Druckreduzierer, wie z. B. ein Labyrinth, in welchem der Detonationsdruck (und Reflexionsdruck) stark vermindert wird, geschützt sind.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckreduzierer mit einem niederenergetischen Gas oder Brennstoff vor der Zündung gespült wird, um die bei der Zündung in diesen Bereichen auftretenden Drücke gering zu halten.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass der Impulsgenerator zur Impulsauslösung ein Fallgewicht, welches das Wirkmedium beschleunigt, aufweist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass der Impulsgenerator Wirkmedium schlagartig durch Einbringung von Energie verdampft, wie durch elektrische Entladung oder hochenergetische Strahlung, Laserstrahlung.
  11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (12) bewegliche Werkzeugteile (13) aufweist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass das blechartige Werkstück ein Rohr ist und die Vorrichtung mindestens eine Rohrendennachführeinrichtung, welche beim Aufbringen von Innenhochdruck Material in Richtung der Rohrachsen nachführt, aufweist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuerung, welche die Entwicklung der Kraft des Press-Stempels (20) sowie ggf. beweglicher Werkzeugteile (13) und/oder Rohrendennachführeinrichtungen zu steuern befähigt ist.
  14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromagnetische Einheit (30) modulartig abtrennbar ausgebildet ist.
  15. Verfahren zum Impuls-Innenhochdruck-Umformen von blechartigen Werkstücken mit Werkzeugen zu Formteilen mit einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch: – Einbringen des umzuformenden Werkstücks in ein Werkzeug; – Schliessen des Werkzeugs – Abdichten des Werkzeugs mittels einer Abdichteinrichtung – ggf. Halten mindestens eines Werkstückendes in einer Halteeinrichtung – gesteuerter Aufbau von impulsartigem Pressdruck unter Anlegen der Werkstückwände an die Werkzeuggravur; und – Entnehmen des geformten Werkstücks.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch gesteuertes Nachführen von Werkstückenden mittels einer Nachführeinrichtung während des Innenhochdruckaufbaus.
  17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, gekennzeichnet durch – Rückziehen beweglicher Werkzeugteile und – Ausführen eines Hubs des Press-Stempels unter Ausbauchen mindestens eines unabgestützten Werkstückbereichs an den von den zurückgefahrenen Werkzeugstempeln freigesetzten Hohlräumen, ggf. bis zum Abscheren der ausgebauchten Werkstückbereiche unter Ausbildung von Öffnungen.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass warmes Material umgeformt wird.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15–18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest partielles Erwärmen und damit Erweichen kritischer Umformzonen des blechartigen Werkstücks oder eines innenhochdruckvorgeformten Rohres außerhalb der Umformpresse durchgeführt wird, um durch die Wärmebehandlung eine Gefügeveränderung zur Verbesserung des Umformvermögens zu bewirken, wobei die weitere Umformung kalt durchgeführt wird.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Material im Werkzeug zunächst teilweise umgeformt wird, dann zumindest partiell im Werkzeug über entsprechende Heizeinrichtungen oder direkt über das temperierte Wirkmedium erwärmt wird, und sofort anschließend mittels temperiertem Wirkmedium darin im gleichen Pressenhub umgeformt wird.
  21. Verfahren nach Anspruch 15–18 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem warmen Umformen kaltes Fluid schnell zur Verfestigung des Formteils eingebracht wird.
  22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformfluid im wesentlichen Wasser ist.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformfluid im wesentlichen Öl ist.
  24. Verfahren nach Anspruch 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Umformfluid gasförmig ist.
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