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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine chirurgische Einführhilfe
zum leichteren Einführen
von Instrumenten in einen Trokar. Ferner betrifft die vorliegende
Erfindung einen Trokar zum Einsetzen in einen zu einem menschlichen
oder tierischen Körper eröffneten
Zugang, umfassend ein proximales und ein distales Ende und eine
Trokaröffnung,
welche sich vom proximalen bis zum distalen Ende erstreckt.
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Trokare
der eingangs beschriebenen Art werden insbesondere bei minimalinvasiven
laparoskopischen Eingriffen eingesetzt. Sie sind bekannt als Einweg- oder wiederverwendbare
Produkte und gehören
zum Standard-Instrumentarium in der allgemeinen Chirurgie. Trokare
haben insbesondere die Funktion, den zum Körper eröffneten Zugang gasdicht zu
verschließen,
unabhängig
davon, ob Instrumente durch den Trokar, also durch seine Trokaröffnung,
hindurch in den Körper
eingeführt
sind oder nicht. Dies ist erforderlich, da typischerweise der Körper durch
Einleiten eines innerten Gases aufgebläht wird, um mehr Platz zum
Vornehmen des erforderlichen chirurgischen Eingriffes zu schaffen. Üblicherweise
umfasst ein Trokar daher eine Dichtung, beispielsweise in Form eines
Klappenventils oder eines Kugelventils, um ein Ausströmen des
in den Körper des
Patienten eingebrachten Gases zu verhindern. Sind dagegen Instrumente,
insbesondere endoskopische Instrumente, mit langgestreckten Schäften oder Optiken
durch den Trokar eingeführt,
ist diese Dichtung geöffnet.
Ein Gasverlust wird dann durch eine zusätzlich vorgesehene, vorzugsweise
ringförmige Dichtlippe
verhindert. Diese gleicht zudem Unterschiede zwischen einem Innendurchmesser
der Trokardichtung und einem Außendurchmesser
der Optik oder eines Instrumentenschafts aus.
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Des
Weiteren ist es bei Eingriffen unter Verwendung eines Trokars in
der Regel mehrmals erforderlich, die in den Trokar eingeführten Instrumente
zu wechseln. Dies liegt unter anderem daran, dass nur eine endliche
Zahl von Zugängen
zum Körper
des Patienten eröffnet
wird und damit eben auch nur eine endliche Anzahl von Trokaren zum
Einführen
von Instrumenten zur Verfügung
steht. Daher muss gegebenenfalls ein Instrument ausgetauscht werden, wenn
ein anderer Operationsschritt durchgeführt werden soll. Ein anderer
Grund, Instrumente aus einem Trokar herauszuführen ist der, dass diese hin und
wieder gesäubert
werden müssen.
So kann eine Optik eines Endoskops verschmutzen, monopolare und
auch bipolare Instrumente können
infolge von Gewebekoagulationen durch anhaftendes Gewebe verunreinigt
und insbesondere auch in ihrer Funktionalität beeinträchtigt werden.
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Häufig werden
bei laparoskopischen Eingriffen drei oder mehr Zugänge zum
Körper
des Patienten eröffnet.
In der Regel hält
ein Assistent des Operateurs das Endoskop mit der Kamera und assistiert dem
Operateur mit einem Instrument. Der Operateur selbst arbeitet üblicherweise
mit zwei unterschiedlichen Instrumenten und ist bemüht, beim
Wechsel eines Instruments den Operationssitus nicht aus den Augen
zu verlieren, da eine Neuorientierung zeitraubend ist und ein unkontrolliert
im Körper
des Patienten weilendes Instrument eine potentielle Gefahr für Verletzungen
darstellt. Da beim Entfernen eines Instruments aus einem Trokar
aufgrund einer ungleichmäßigen Gewichtsverteilung
an dem Trokar nicht gewährleistet
ist, dass dessen Achse ihre Orientierung nach Entfernung des Instruments
beibehält,
ist es sehr schwierig für
einen Operateur, ein Instrument in den leeren Trokar einzuführen, da
er, wie bereits oben erwähnt,
den Operationssitus im Auge behalten muss. Er ist dann zwangsläufig auf
die Hilfe eines Assistenten angewiesen, welcher ihm die Instrumente reicht.
Dieser muss den Trokar wieder in seine ursprüngliche Position bringen. Anderenfalls
muss der Operateur das weitere, von ihm gehaltene Instrument loslassen
und das Instrument unter manueller Ausrichtung des Trokarkopfes
selbst einführen,
wobei das bereits im Körper
befindliche Instrument quasi "aufgegeben" wird, das heißt unkontrolliert
für kurze Zeit
im Körper
verbleibt. Alternativ kann der Operateur versuchen, mit einer Instrumentenspitze
des einzuführenden
Instruments die Trokaröffnung
zu finden und den Trokar in die richtige Position aufzurichten. In
jedem Fall sind alle beschriebenen Prozeduren zum Einführen eines
Instruments, insbesondere mit einem sehr langen Schaft, zeitraubend
und bergen unter Umständen
auch ein Verletzungsrisiko für
den Patienten.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und
einen Trokar bereitzustellen, mit welchen das Einführen eines
Instruments in einen Trokar erleichtert wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
chirurgische Einführhilfe
zum leichteren Einführen
von Instrumenten in einen Trokar gelöst, umfassend eine Instrumentenführung und
eine Verbindungseinrichtung zum Festlegen der Einführhilfe
an einem Trokar.
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Mit
einer derartigen Einführhilfe
ist es für
einen Operateur deutlich einfacher, sozusagen "blind", also ohne auf den Trokar zu sehen,
ein Instrument in den Trokar einzuführen. Dies wird insbesondere durch
die Instrumentenführung
ermöglicht,
die den Operateur dahingehend unterstützt, das Instrument an den
Trokar und dessen Trokaröffnung
heran- und in diese einzuführen.
Mit der Verbindungseinrichtung ist es insbesondere möglich, die
chirurgische Einführ hilfe
sicher mit dem Trokar zu verbinden und gegebenenfalls auch wieder
von diesem zu lösen.
Es wäre
selbstverständlich
auch denkbar, die chirurgische Einführhilfe unlösbar mit einem Trokar zu verbinden
oder an diesem auszubilden. In jedem Fall ist es mit der chirurgischen
Einführhilfe
möglich,
ein Instrument schnell und sicher, insbesondere auch ohne Hilfe
einer weiteren Person, in einen im Körper des Patienten eingesetzten
Trokars einzuführen.
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Günstig ist
es, wenn die Instrumentenführung
eine Durchtrittsöffnung
umfasst zum Einführen eines
Instruments durch die Einführhilfe
in einen mit dieser verbundenen Trokar. So kann ein Instrumentenschaft
oder ein Endoskopschaft einfach und sicher durch die Durchtrittsöffnung hindurch
beispielsweise in die Trokaröffnung
des Trokars eingeführt werden.
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Günstigerweise
ist ein die Durchtrittsöffnung begrenzendes
Dichtelement vorgesehen. Auf diese Weise wird eine zusätzliche
Abdichtung des eingeführten
Instruments oder Endoskops am Trokar erreicht, wenn die Einführhilfe
mit dem Trokar verbunden ist. So kann insbesondere ein Gasverlust
während
des chirurgischen Eingriffs minimiert werden. Des Weiteren kann
das Dichtelement auch die Funktion der Dichtlippe des Trokars übernehmen,
falls diese während
des Eingriffs infolge des Einführens
und Herausziehens von Instrumenten durch den Trokar beschädigt wird.
Des Weiteren bietet das Dichtelement die Option, Trokare zu verwenden,
die nur eine Dichtung zum vollständigen
Verschließen
der Trokaröffnung
aufweisen, falls kein Instrument in den Trokar eingesetzt ist. Das
Dichtelement der Einführhilfe kann
dann zudem von der Dichtung des Trokars deutlich beabstandet sein,
so dass die Trokardichtung die Trokaröffnung stets bereits vollständig verschließen kann,
bevor das Instrument ganz aus dem Trokar und/oder der Einführhilfe
herausgezogen ist.
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Gleiches
gilt in umgekehrter Weise für
das Einführen
des Instruments in den Trokar.
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Ein
besonders einfacher Aufbau der Einführhilfe kann insbesondere dadurch
erreicht werden, dass das Dichtelement in einem Übergangsbereich zwischen der
Instrumentenführung
und der Verbindungseinrichtung angeordnet ist. Ferner wird so auch die
Stabilität
der Einführhilfe
erhöht.
Außerdem
hilft das Dichtelement das einzuführende Instrument zu zentrieren
und auch zu führen.
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Der
Aufbau der Einführhilfe
vereinfacht sich weiter, wenn das Dichtelement eine Ringdichtung
ist.
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Eine
besonders gute Abdichtung relativ zu Instrumenten- oder Endoskopschäften kann
dadurch erreicht werden, dass das Dichtelement eine in Richtung
auf eine Längsachse
der Instrumentenführung vorstehende
Dichtlippe umfasst. Vorzugsweise ist diese derart ausgebildet, dass
sie sich beim Einführen
eines Instruments etwas in distaler Richtung und beim Herausziehen
des Instruments in proximaler Richtung vorwölbt.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
das Dichtelement so auszubilden, dass es die Durchtrittsöffnung vollständig verschließt, wenn
kein Instrument in die Einführhilfe
eingeführt
ist. Günstig
ist es jedoch, wenn das Dichtelement einen minimalen Innendurchmesser
der Durchtrittsöffnung
definiert. Dadurch, dass das Dichtelement auf diese Weise eine Größe, nämlich den
Innendurchmesser, der Durchtrittsöffnung definiert, wird das
Einführen
eines Instruments deutlich erleichtert, denn ein dem Instrument
entgegengesetzter Widerstand durch das Dichtelement wird umso kleiner,
je geringer eine Differenz zwischen dem In nendurchmesser der Durchtrittsöffnung und
einem Außendurchmesser
des Instruments ist.
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Vorteilhafterweise
ist der minimale Innendurchmesser der Durchtrittsöffnung veränderbar. Dies
hat den Vorteil, dass sich das Dichtelement in optimaler Weise an
unterschiedliche Schaftaußendurchmesser
von Instrumenten anpassen und so eine optimale Abdichtung sicherstellen
kann. Die Veränderbarkeit
des minimalen Innendurchmessers der Durchtrittsöffnung kann zudem auch das
Einführen
von Schäften
mit unterschiedlichen Außendurchmessern
erleichtern, das heißt
eine vom Dichtelement dem Schaft des Instruments entgegenwirkende Kraft
muss nicht, wenn überhaupt,
in dem Maße
zunehmen, wie bei einem nicht veränderbaren minimalen Innendurchmesser
der Durchtrittsöffnung.
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Um
die Einführhilfe
optimal an Instrumente mit einem minimalen und einem maximalen Außendurchmesser
anpassen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn der minimale Innendurchmesser der Durchtrittsöffnung in
einem Bereich veränderbar
ist zwischen einem kleinsten und einem größten minimalen Innendurchmesser.
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Vorzugsweise
ist der größte minimale
Innendurchmesser 1,5 bis 4 mal so groß wie der kleinste minimale
Innendurchmesser. So kann ein großer Schaftaußendurchmesserbereich
abgedeckt werden, das heißt
Instrumente mit unterschiedlich großen Schaftaußendurchmessern
können
einfach und sicher durch die Einführhilfe eingeführt und
relativ zu dieser auch abgedichtet werden.
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Günstig ist
es, wenn der kleinste minimale Innendurchmesser einen Wert im Bereich
von 2 mm bis 5 mm aufweist. So können
insbesondere auch Instrumente mit einem sehr kleinen Schaftaußendurchmesser
noch optimal abgedichtet werden.
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Vorteilhafterweise
weist der größte minimale Innendurchmesser
einen Wert in einem Bereich von 3 mm bis 20 mm auf. Dies gestattet
es, insbesondere auch Instrumente mit einem Schaftaußendurchmesser
einzuführen,
welcher größer als
20 mm ist.
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Besonders
einfach herzustellen wird die Einführhilfe, wenn das Dichtelement
eine mit einer Öffnung
versehene Membran umfasst. Insbesondere kann die Öffnung die
Durchtrittsöffnung
der Einführhilfe
definieren.
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Eine
besonders gute Abdichtung langgestreckter Instrumenten- und Endoskopschäfte kann insbesondere
dadurch erreicht werden, dass die Membran senkrecht oder im Wesentlichen
senkrecht zur Längsachse
orientiert ist.
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Günstig ist
es, wenn das Dichtelement mit einem oder mehreren Einschnitten versehen
ist. Vorzugsweise erstrecken sich diese in radialer Richtung. So
können
auf einfache Weise ein oder mehrere Dichtungslappen ausgebildet
werden, die es ermöglichen,
dass Instrumente mit unterschiedlichen Außendurchmessern auf einfache
Weise durch die Einführhilfe
in den Trokar eingeführt
werden können. Insbesondere
kann so auch auf einfache Weise vorgesehen werden, dass der minimale
Innendurchmesser der Durchtrittsöffnung
in einem Bereich veränderbar
ist zwischen einem kleinsten und einem größten minimalen Innendurchmesser.
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Die
Abdichtung von Instrumentenschäften kann
insbesondere dadurch optimiert werden, dass die mehreren Einschnitte
symmetrisch über
einen Umfang des Dichtelements verteilt sind. Symmetrisch kann insbesondere
auch bedeuten, dass sie gleichmäßig über einen
Umfang des Dichtelements verteilt sind.
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Vorzugsweise
sind vier, sechs oder acht Einschnitte vorgesehen. Dadurch wird
insbesondere die Herstellung der Einführhilfe vereinfacht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Einschnitt oder die mehreren
Einschnitte eine Länge
aufweisen, die einer Differenz zwischen dem größten minimalen Innendurchmesser
und dem kleinsten minimalen Innendurchmesser des Dichtelements entspricht.
Eine Veränderbarkeit
des minimalen Innendurchmessers der Durchtrittsöffnung in einem Bereich zwischen
dem kleinsten und dem größten minimalen
Innendurchmesser wird so besonders einfach erreichbar.
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Günstig ist
es, wenn die Instrumentenführung
eine Längsachse
definiert und einen Innenquerschnitt quer zur Längsachse aufweist, welcher
in proximaler Richtung mindestens abschnittsweise zunimmt. Eine
solche Instrumentenführung
erleichtert das Einführen
eines Instruments für
einen Operateur in den Trokar deutlich, denn er muss eine Spitze
des durch den Trokar einzuführenden
Instruments nur grob in die Richtung der Einführhilfe bewegen, welches dann,
durch den folglich in distaler Richtung mindestens abschnittsweise
zunehmenden Innenquerschnitt der Instrumentenführung sicher und gezielt an
den Trokar und dessen Trokaröffnung
herangeführt
wird.
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Vorzugsweise
weist die Instrumentenführung eine
Wandung auf, welche mindestens abschnittsweise bezogen auf die Längsachse
um einen Einführwinkel
geneigt ist. Beispielsweise kann so eine trichterförmige Ausgestaltung
der Instrumentenführung
realisiert werden, wobei die Wandung beispielsweise einen Teil eines
Kegelmantels bildet.
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Günstig ist
es, wenn der Einführwinkel
einen Wert in einem Bereich von 20° bis 60° aufweist. Die Wandung kann
so insbesondere eine Spitze des Instruments einfach und sicher bis
zur Durchtrittsöffnung
führen,
auch dann, wenn der Trokar um bis zu 60° verkippt wird, wenn ein Instrument
aus dem Trokar vollständig
entfernt wurde. Vorzugsweise weist der Einführwinkel einen Wert in einem
Bereich von 30° bis
40° auf.
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Um
das Einführen
eines Instruments möglichst
ohne Sichtkontakt sicherzustellen, ist es vorteilhaft, wenn die
Instrumentenführung
parallel zur Längsachse
0,5 cm bis 10 cm lang ist. Vorzugsweise ist die Instrumentenführung 1
cm bis 5 cm lang.
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Vorzugsweise
ist die Instrumentenführung parallel
zur Längsachse
1,5 cm bis 2,5 cm lang. So können
insbesondere auch Instrumente mit sehr langen Schäften auf
einfache und sichere Weise in den Trokar eingeführt werden.
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Der
Aufbau der Einführhilfe
vereinfacht sich weiter, wenn die Instrumentenführung rotationssymmetrisch
oder im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
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Die
Handhabung der Einführhilfe
für einen Operateur
beim Einführen
eines Instruments in den Trokar verbessert sich insbesondere dann,
wenn die Instrumentenführung
trichterförmig
oder im Wesentlichen trichterförmig
ausgebildet ist. Beispielsweise kann eine Trichterform dadurch erreicht
werden, dass die Instrumentenführung
eine Wandung aufweist, die einen Teil eines Kegelmantels definiert.
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Um
die chirurgische Einführhilfe
beispielsweise beim Verbinden mit einem Trokar auf einfache und
sichere Weise handhaben zu können,
ist es günstig,
wenn sie eine Handhabungseinrichtung aufweist.
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Die
Handhabung der Einführhilfe
verbessert sich weiter, wenn die Handhabungseinrichtung ein von
außen
von der Einführhilfe
abstehendes Griffelement umfasst. Die Einführhilfe lässt sich so besonders einfach
erfassen. Ferner kann das Griffelement auch dazu dienen, eine Handhabung
der Einführhilfe beim
Verbinden mit dem Trokar zu verbessern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Einführhilfe
ein proximales und ein distales Ende aufweist und dass die Verbindungseinrichtung
am distalen Ende angeordnet ist oder dieses bildet. Diese Ausgestaltung
ermöglicht
insbesondere eine direkte Verbindung der Einführhilfe mit einem Trokar.
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Günstig ist
es, wenn die Verbindungseinrichtung mindestens ein Befestigungselement
umfasst zum Festlegen der Einführhilfe
an einem Trokar. Insbesondere kann das Befestigungselement derart ausgebildet
sein, dass die Einführhilfe
vom Trokar bei Bedarf auch wieder gelöst werden kann. Ferner lässt sich mit
einem Befestigungselement die Einführhilfe auch einfach und sicher
am Trokar festlegen.
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Ein
besonders einfacher Aufbau der Einführhilfe lässt sich dadurch erreichen,
dass das Befestigungselement in Form eines Klemmelements ausgebildet
ist.
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Vorzugsweise
ist das Klemmelement in Form eines elastischen Rings oder einer
elastischen Hülse ausgebildet.
Dies ermöglicht
es beispielsweise, das Klemmelement über ein proximales Ende des
Trokars zu stülpen
oder auf dieses auf- oder überzustülpen. Ist
ein Innendurchmesser des Rings oder der Hülse etwas kleiner als ein Außendurchmesser
des proximalen Ende des Trokars, kann so die Einführhilfe
einfach und sicher klemmend am Trokar gehalten werden. Insbesondere
kann das Klemmelement das distale Ende der Einführhilfe bilden.
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Ein
besonders einfacher Aufbau der chirurgischen Einführhilfe
kann dadurch erreicht werden, dass die Verbindungseinrichtung einen
hülsenförmigen Verbindungsabschnitt
umfasst, in welchen ein proximales Ende eines Trokars mindestens
abschnittsweise einführbar
ist. Der hülsenförmige Verbindungsabschnitt
kann insbesondere elastisch ausgebildet sein und ein Klemmelement
bilden. Der hülsenförmige Verbindungsabschnitt
kann jedoch auch inelastisch ausgebildet sein, so dass die Einführhilfe beispielsweise
auf ein proximales Ende eines Trokars aufgesteckt, relativ zu diesem
jedoch aber noch verdreht werden kann.
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Um
eine eindeutige Relativposition zwischen der Einführhilfe
und dem Trokar festzulegen, ist es vorteilhaft, wenn das Befestigungselement
eine Klemm schraube umfasst. Mit einer Klemmschraube kann insbesondere
ein hülsenförmiger Verbindungsabschnitt,
welcher nicht elastisch ist, einfach und sicher an einem proximalen
Ende eines Trokars festgelegt werden.
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Vorzugsweise
ist die Einführhilfe
einstückig ausgebildet.
Sie kann so insbesondere in einem einzigen Spritzvorgang aus einem
Kunststoff durch Spritzgießen
hergestellt werden.
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Um
die chirurgische Einführhilfe
in einem sterilen Operationsumfeld nutzen zu können, ist es vorteilhaft, wenn
diese aus einem sterilisierbaren Material hergestellt ist. Dies
ermöglicht
es gegebenenfalls, die Einführhilfe
mehrfach zu verwenden.
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Besonders
kostengünstig
herstellen lässt sich
die chirurgische Einführhilfe,
wenn das sterilisierbare Material ein Kunststoff ist. Der Kunststoff kann
insbesondere ein nicht elastischer oder ein elastischer Kunststoff
sein.
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Vorzugsweise
ist die Einführhilfe
mindestens teilweise aus einem elastischen Material gebildet. Dies
vermindert zum einen die Gefahr einer Beschädigung von durch die Einführhilfe
in einen Trokar einzuführender
Instrumente, und zum anderen kann es insbesondere eine Verbindung
mit dem Trokar erleichtern.
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Die
eingangs gestellte Aufgabe wird bei einem Trokar der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eine chirurgische Einführhilfe
zum leichteren Einführen
von Instrumenten in den Trokar vorgesehen ist, wel che eine Instrumentenführung und
eine Verbindungseinrichtung zum Festlegen der Einführhilfe
am Trokar umfasst.
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Optional
ist es auch denkbar, auf die Verbindungseinrichtung zu verzichten
und die Instrumentenführung
einstückig
mit einem proximalen Ende des Trokars auszubilden oder durch die
Einführhilfe ein
proximales Ende des Trokars zu definieren. In jedem Fall erleichtert
das Vorsehen einer Einführhilfe das
Einführen
von Instrumenten in den Trokar in der insbesondere oben beschriebenen
Weise.
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Vorteilhafterweise
ist die Einführhilfe
eine der oben beschriebenen Einführhilfen.
Sie weist dann ebenfalls die oben im Zusammenhang mit den verschiedenen
Ausführungsformen
erläuterten
Vorteile auf.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
einer mit einem Trokar verbundenen Einführhilfe;
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2:
eine Ansicht analog 1 einer zweiten Ausführungsform
einer Einführhilfe;
und
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3:
eine Draufsicht auf die in 2 dargestellte
Einführhilfe.
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In 1 ist
beispielhaft ein proximales Ende 11 eines insgesamt mit
dem Bezugszeichen 10 versehenen Trokars dargestellt, welcher
beziehungsweise welches mit einer chirurgischen Einführhilfe 12 verbunden
ist.
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Das
proximale Ende 11 des Trokars 10 ist in Form eines
kurzen zylindrischen Abschnitts 14 ausgebildet. Zwischen
dem proximalen Ende 11 des Trokars 10 und einem
in 1 nicht näher
dargestellten distalen Ende des Trokars 10 erstreckt sich
im Inneren desselben eine Trokaröffnung 16,
durch welche ein nicht dargestelltes Instrument eingeführt werden kann.
Der Trokar 10 kann ferner Dichtungen in der eingangs beschriebenen
Weise aufweisen.
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Die
chirurgische Einführhilfe 12 umfasst
eine Instrumentenführung 18,
welche im Wesentlichen trichterförmig
ausgebildet ist. Sie definiert eine Längsachse 20 und ist
rotationssymmetrisch bezüglich
dieser Längsachse 20 ausgebildet.
Eine Wandung 22 der Instrumentenführung 18 ist relativ
dünn bezogen
auf Ausdehnungen derselben parallel und quer zur Längsachse 20.
Die Wandung 22 ist zudem bezogen auf die Längsachse 20 um
einen Einführwinkel 24 geneigt.
Ein gesamter Öffnungswinkel
der Instrumentenführung 18 entspricht
folglich dem doppelten Wert des Einführwinkels 24. Der
Einführwinkel 24 beträgt in dem
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 20°. Er kann
jedoch auch einen Wert in einem Bereich von 20° bis 60° aufweisen. Durch die Ausgestaltung
der Wandung 22 in Form eines Kegelmantelausschnitts weist
diese einen Innenquerschnitt auf, welcher in proximaler Richtung
zunimmt. Ein distales Ende der Instrumentenführung 18 weist einen
minimalen Innenquerschnitt mit einem Innendurchmesser 26 auf,
ein proximales Ende der Instrumentenführung 18 einen maximalen
Innenquerschnitt mit einem Innendurchmesser 28.
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Parallel
zur Längsachse 20 weist
die Instrumentenführung 18 eine
Länge 30 auf,
die einen Wert in einem Bereich von 3 cm bis 10 cm aufweisen kann. Vorzugsweise
ist sie 4 cm bis 5 cm lang.
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Distalseitig
schließt
sich an die Instrumentenführung 18 eine
Verbindungseinrichtung 32 an und bildet ein distales Ende 34 der
Einführhilfe 12. Die
Verbindungseinrichtung 32 umfasst ein Klemmelement 36 in
Form einer elastischen Hülse 38,
deren Innendurchmesser in etwa dem Innendurchmesser 26 entspricht.
Eine Höhe
der Hülse 38 beträgt etwa 1/4
der Länge 30.
Die Hülse 38 kann über das
proximale Ende 11 des Trokars 10 gestülpt beziehungsweise
auf dieses aufgezogen werden und hält an diesem klemmend.
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Optional
könnte
die Hülse 38 auch
nicht elastisch ausgebildet sein. Eine drehfeste und auch axiale
Festlegung der Einführhilfe 12 könnte dann
beispielsweise über
ein Befestigungselement in Form einer Klemmschraube erreicht werden,
welche in einer radial orientierten Gewindebohrung der Hülse 38 eingeschraubt
ist und sich am Abschnitt 14 abstützt.
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Des
Weiteren umfasst die Einführhilfe 12 eine
Handhabungseinrichtung 40, welche ein in einem Übergangsbereich 42 zwischen
der Instrumentenführung 18 und
der Verbindungseinrichtung 32 angeordnetes, radial nach
außen
abstehendes Griffelement 44 in Form eines lappenartigen
Vorsprungs umfasst. Das Griffelement 44 definiert eine
Ebene, welche senkrecht zur Längsachse 20 orientiert
ist.
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Des
Weiteren ist an der Einführhilfe
ein Dichtelement 46 in Form einer flachen Membran 48 vorgesehen,
die eine Durchtrittsöffnung 50 der
Instrumentenführung 18 begrenzt.
Das Dichtelement 46 ist im Inneren der Einführhilfe 12 im Übergangsbereich 42 angeordnet.
Optional kann es auch als Ringdichtung ausgebildet sein. Es umfasst
zudem eine in Richtung auf die Längsachse 20 hin
weisende Dichtlippe 52. Des Weiteren definiert das Dichtelement 46 einen
minimalen Innendurchmesser 54 der Durchtrittsöffnung 50.
Aufgrund einer Elastizität
der Membran 48 ist der minimale Innendurchmesser 54 veränderbar,
so dass auch Instrumente mit unterschiedlichen Schaftaußendurchmessern
eingeführt
und relativ zur Einführhilfe 12 abgedichtet
werden können.
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Eine
verbesserte Veränderbarkeit
der Durchtrittsöffnung 50 lässt sich
dadurch erreichen, dass das Dichtelement 46 mit einem oder
mehreren Einschnitten 56 versehen ist, die sich in radialer
Richtung von einem inneren Rand 58 beziehungsweise der
Dichtlippe 52 der Membran 48 nach außen erstrecken.
Von der Längsachse 20 weg
weisende Enden der Einschnitte 56 definieren eine kreisförmige Begrenzung 60,
welche einen größten minimalen
Innendurchmesser 62 der Durchtrittsöffnung definiert. Eine Länge 64 der
Einschnitte 56 entspricht somit einer Differenz zwischen
dem Innendurchmesser 62 und dem Innendurchmesser 54.
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In
den 2 und 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
einer chirurgischen Einführhilfe 12 schematisch
dargestellt, die der in 1 dargestellten Einführhilfe 12 im
Wesentlichen entspricht, so dass identische Teile mit denselben
Bezugszeichen versehen sind. Die in 1 dargestellte
Einführhilfe kann
optional auch mit Einschnitten 56, wie sie in den 2 und 3 dargestellt
sind, versehen werden.
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Bei
dem in den 2 und 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Einführhilfe 12 sind
insgesamt sechs, gleichmäßig, das
heißt
symmetrisch über
einen Umfang der Durchtrittsöffnung 50 verteilte Einschnitte 56 vorgesehen.
Es können
jedoch auch nur ein Einschnitt 56, vier, acht oder noch
mehr Einschnitte 56 vorgesehen sein. Selbstverständlich ist auch
eine ungeradzahlige Anzahl an Einschnitten 56 denkbar.
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Der
kleinste minimale Innendurchmesser 54 des Dichtelements 46 kann
einen Wert in einem Bereich von 2 mm bis 5 mm aufweisen. Der größte minimale
Innendurchmesser 62 weist vorzugsweise einen Wert in einem
Bereich von 3 mm bis 20 mm auf. Dies bedeutet, dass der größte minimale
Innendurchmesser 62 1,5 bis 4 mal so groß sein kann,
wie der kleinste minimale Innendurchmesser 54.
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Durch
die Einschnitte 56 werden jeweils zwischen zwei Einschnitten
Dichtungslappen 66 definiert, die in distaler und proximaler
Richtung auslenkbar sind. Durch die Einschnitte 56 kann
so auf einfache Weise der minimale Innendurchmesser 54 in
einem Bereich verändert
werden zwischen dem kleinsten minimalen Innendurchmesser 54 und
dem größten minimalen
Innendurchmesser 62. Eine weitere Vergrößerung des größten minimalen
Innendurchmessers 62 kann zudem aufgrund einer Elastizität des Dichtelements 46 erreicht
werden. Damit lassen sich dann auch Instrumente mit einem Außenschaft durch
die Einführhilfe 12 einführen und
relativ zu dieser abdichten, die einen Außenschaftdurchmesser aufweisen,
welcher größer als
20 mm ist.
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Die
Einführhilfe
ist vorzugsweise aus einem sterilisierbaren Material hergestellt,
zum Beispiel aus einem sterilisierbaren Kunststoff. Sie kann, wie
in den 1 bis 3 dargestellt, einstückig ausgebildet sein,
optional können
die Teile der Einführhilfe 12 auch
separat hergestellt und miteinander verbunden sein.
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Vorzugsweise
ist die Einführhilfe 12 mindestens
teilweise aus einem elastischen Material gebildet, insbesondere
kann es sich dabei um die Verbindungseinrichtung 32 und/oder
das Dichtelement 46 handeln. Selbstverständlich kann
auch die Instrumentenführung 18 und
die Handhabungseinrichtung 40 aus einem elastischen Material
gebildet sein.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellte Einführhilfe 12 kann
bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform auch direkt an das
proximale Ende 11 des Trokars 10 angeformt und
so einstückig
mit dieser ausgebildet sein.
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Die
Einführhilfe 12 ermöglicht es
einem Operateur, ein Instrument mit einem langgestreckten Schaft
auf einfache und sichere Weise in den Trokar 10 einzuführen, auch
ohne dass der Operateur den Trokar 10 sieht.