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Die
Erfindung betrifft eine Spritzvorrichtung umfassend ein Gehäuse, das
vorderseitig einen Düsenkopf
mit mindestens einer Materialaustrittsdüse und rückseitig eine am Gehäuse mittels
Schrauben lösbar
befestigtes Verschlussteil aufweist, wobei in dem Verschlussteil
beabstandet zu einem äußeren Umfangsrand
Bohrungen zur Aufnahme der Schrauben ausgebildet sind.
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Unter
einer Spritzvorrichtung wird ein Spritzapparat oder eine Spritzpistole
verstanden. Im Innern, d. h. im Gehäuse der Spritzvorrichtung befindet sich
ein Materialkanal mit einer Materialnadel, die mit einer Materialaustrittsdüse zusammenwirkt.
Die Materialnadel ist in axialer Richtung verstellbar, so dass die
Materialmenge, die aus der Materialaustrittsdüse austritt, gesteuert werden
kann. Die Materialaustrittsdüse
ist in der Regel eine Ringdüse,
so dass ein kreisförmiger
Materialstrahl erzeugt wird.
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Derartige
Spritzvorrichtungen, wie beispielsweise in der
EP 1 625 892 A1 offenbart,
befinden sich häufig
an Spritzautomaten und werden zum Beispiel zum Lackspritzen in der
Kfz- oder Möbelindustrie
eingesetzt. Die wesentlichen Komponenten der Spritzvorrichtung sind
dabei innerhalb des Gehäuses
angeordnet, wobei häufig
für Rüst-, Wartungs-
und Reparaturarbeiten das Verschlussteil von dem Gehäuse zunächst gelöst und zu
einem späteren
Zeitpunkt wieder daran befestigt werden muss. An den bisher bekannten
Spritzvorrichtungen ist es hierfür
notwendig, die Schrauben vollständig
aus dem Gehäuse
herauszudrehen und das Verschlussteil abzunehmen. Zum Anbringen
des Verschlussteiles ist es notwendig, das Verschlussteil in seiner
Montagestellung zu fixieren, gleichzeitig mehrere Schrauben durch
das Verschlussteil zu stecken und dabei die darunter in dem Gehäuse befindlichen
Gewinde zu treffen. Diese Arbeiten werden dadurch zusätzlich erschwert,
dass das Verschlussteil meistens gegen den Druck einer im Inneren
des Gehäuses
befindlichen Feder an das Gehäuse
gedrückt
werden muss. Diese zeitintensive Arbeit kann nur bei einem stehenden
Spritzautomaten vorgenommen werden, so dass meistens die gesamte
Lackierstrasse für
einen längeren
Zeitraum stillsteht.
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Auch
hat es bereits in der Vergangenheit Bestrebungen gegeben, die Spritzvorrichtung
mittels eines Spannmittels lösbar
an einem Trägerelement
zu befestigen. Die
DE
101 42 074 A1 beschreibt zum Beispiel eine derartige Vorrichtung,
deren Trägerelement
eine schräg
geneigte Spannfläche
aufweist, auf welche ein schwenkbar gegenüber der Spritzvorrichtung gelagerter
Spannhebel durch Drehen aufschiebbar ist. Problematisch ist bei
diesem System die undefinierte Haltekraft des Spannhebels auf der
Spannfläche,
da es insbesondere bei dem Einsatz der Spritzvorrichtung an Spritzautomaten
zu erheblichen Vibrationen und damit verbunden zu einem selbsttätigen Lösen der
Befestigung kommen kann.
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Aus
diesem Grund lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spritzvorrichtung
zu entwickeln, welche ein schnelleres Lösen und sicheres Befestigen
des Verschlussteils ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Gegenstandes nach dem Anspruch 1 gelöst.
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Für den Fall,
dass ein Lösen
des Verschlussteils notwendig ist, werden die vollständig eingeschraubten
Schrauben nur geringfügig
gelöst
und anschließend
das Verschlussteil gegenüber
dem Gehäuse
gedreht, so dass die jeweilige Bohrung und dazugehöriger Ausbruch
aus dem Wirkeingriff der Schraube gebracht wird. Die Schrauben können in der
nur leicht gelösten
Position bis zu einer erneuten Montage verbleiben und brauchen nicht
vollständig aus
dem Gehäuse
gelöst
zu werden.
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Dadurch
wird auch die Möglichkeit
eines Verlustes der Schrauben erheblich reduziert. Zur Montage des
Verschlussteiles erfolgen die Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
Zunächst
wird das Verschlussteil derart auf das Gehäuse aufgelegt, dass sich alle
Schrauben in beziehungsweise unmittelbar vor dem jeweiligen Ausbruch
befinden. Durch eine Drehung des Verschlussteiles gegenüber dem
Gehäuse
wandern die Schrauben zwangsgeführt
durch ihren jeweiligen Ausbruch in Richtung der dazugehörigen Bohrung.
Dieses Ausrichten in eine Endstellung des Verschlussteils kann von
dem Bediener mit einer Hand vorgenommen werden. Anschließend werden die
Schrauben in der Endstellung mit nur wenigen Umdrehungen angezogen.
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Bohrung
und Ausbruch bilden zusammen eine kanalartige Führung für die Schraube, wobei alle Ausbrüche im gleichen
Richtungssinn ausgerichtet sind.
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Vorteilhafterweise
liegen alle Bohrungen und Ausbrüche
auf einem gemeinsamen Kreis. Die Ausbrüche öffnen sich vorzugsweise in
einer Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn, so dass durch eine Rechtsdrehung
das Verschlussteil entfernt werden kann.
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Vorzugsweise
weisen die Ausbrüche
eine größere Öffnungsweite
als die Bohrungen und/oder Schrauben auf, so dass die Ausbrüche bei
einem Aufsetzen des Verschlussteiles sicher von den Schrauben getroffen
werden.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, wenn die Ausbrüche
in Richtung des äußeren Umfangsrandes konisch
aufgeweitet sind. Dadurch verjüngt
sich der Ausbruch in Richtung der jeweiligen Bohrung und gewährleistet
eine besonders effektive Führung
der Schrauben.
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Vorteilhafterweise
ist auf der Oberseite des Verschlussteils in einem Übergangsbereich
des Umfangsrandes beziehungsweise der jeweiligen Seitenwand und
dem Ausbruch jeweils eine Einlaufschräge ausgebildet. Während des
Lösens
des Verschlussteiles werden häufig
nicht alle Schrauben gleichmäßig weit
herausgedreht. Unter Umständen
werden die Schrauben sogar nur geringfügig gelöst, so dass gerade eine Drehung
des Verschlussteiles möglich
ist. Bei einer nachfolgenden Montage des Verschlussteils tragen
die Einlaufschrägen
dazu bei, dass bei einem Drehen des Verschlussteils die Wandungen
der Ausbrüche
unter den jeweiligen Schraubenkopf gleiten.
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Darüber hinaus
kann auf der Oberseite des Verschlussteils um die Bohrungen eine
geneigte Aufnahmefläche
ausgebildet sein. Diese dient dazu, den Schraubenkopf aufzunehmen
und das Verschlussteil in seiner Endstellung zu fixieren.
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Bei
einem im Wesentlichen viereckig geformten Gehäuse und Verschlussteil sind
vorzugsweise die Bohrungen und die in das Gehäuse eingedrehten Schrauben
jeweils in einer Ecke angeordnet. In der montierten Position sind
die Seitenwände
des Gehäuses
und die Seitenwände
bzw. der Umfangsrand des Verschlussteils parallel zueinander ausgerichtet.
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Zum
besseren Verständnis
wird nachfolgend die Erfindung anhand von zwei Figuren näher erläutert. Es
zeigen die:
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1:
eine dreidimensionale Vor-Kopf-Ansicht auf eine Spritzvorrichtung
mit einem von dem Gehäuse
gelösten
Verschlussteil;
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2:
eine Ansicht gemäß 1 mit
einem an dem Gehäuse
befestigten Verschlussteil und
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3:
eine Draufsicht auf ein Verschlussteil.
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Die 1 zeigt
eine Spritzvorrichtung 1 in einer perspektivischen Vor-Kopf-Ansicht, wobei
das Verschlussteil 4 bereits von einem Gehäuse 2 gelöst wurde.
An der Vorderseite ist ein Düsenkopf 40 an dem
Gehäuse 2 angeordnet,
während
das Verschlussteil 4 das Gehäuse 2 rückwärtig abschließt. Das
Verschlussteil 4 hat eine plattenartige Gestalt mit Sei tenwänden 7a,
b, c, d, die den Umfangsrand 20 bilden, und kann gegebenenfalls
Stellorgane oder sonstige Bedienvorrichtungen aufnehmen.
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Das
Gehäuse 2 weist
einen im Wesentlichen viereckigen Querschnitt mit abgeflachten Kanten
auf. In jeder der Ecken ist eine Schraube 3a, 3b, 3c, 3d teilweise
eingedreht. Das Verschlussteil 4 wurde gemäß der Darstellung
der 1 in einer Löserichtung 12 gegenüber dem
Gehäuse 2 um
ca. 15° gedreht. Dadurch
haben sich Bohrungen 5a, 5b, 5c, 5d unter den
Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d hinweggedreht,
so dass sich die Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d nunmehr
in den dazugehörigen
Ausbrüchen 6a, 6b, 6c, 6d befinden.
Die Ausbrüche 6a, 6b, 6c, 6d sind
größer ausgebildet
als die Bohrungen 5a, 5b, 5c, 5d.
Dieses konstruktive Maßnahme
ermöglicht
ein Abnehmen des Verschlussteils 4 in einer Montagerichtung 13 von
dem Gehäuse 2 beziehungsweise
ein Auflegen des Verschlussteils 4 auf das Gehäuse 2,
wenn sich die Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d in
dem jeweiligen Ausbruch 6a, 6b, 6c, 6d befinden.
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Die
Ausbrüche 6a, 6b, 6c, 6d münden unmittelbar
in den Bohrungen 5a, 5b, 5c, 5d und
durchbrechen dabei an einer Stelle die jeweilige Bohrlochwand. Auf
der Oberseite 9 des Verschlussteils 4 ist um jede
Bohrung 5a, 5b, 5c, 5d eine
geneigte Aufnahmefläche 11 angeordnet,
in welche beim Eindrehen die jeweilige Schraube 3a, 3b, 3c, 3d eintaucht und
dadurch das Verschlussteil 4 präzise gegenüber dem Gehäuse 2 ausrichtet.
Darüber
hinaus stehen die Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d in
angezogenem Zustand aufgrund der geneigten Aufnahmeflächen 11 kaum
noch gegenüber
der Oberseite 9 des Verschlussteils 4 vor.
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Auf
der den Bohrungen 5a, 5b, 5c, 5d gegenüberliegenden
Seite gehen die Ausbrüche 6a, 6b, 6c, 6d in
die jeweils benachbarte Seitenwand 7a, 7b, 7c, 7d über.
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In
der 2 ist die Spritzvorrichtung mit dem Verschlussteil 4 in
vollständig
montierter Position zu erkennen, wobei die Seitenwände 7a, 7b, 7c, 7d mit den
Seitenwänden
des Gehäuses 2 abschließen. Die Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d sind
in ihrer nur teilweise in das Gehäuse 2 eingedrehten
Position durch die Ausbrüche 6a, 6b, 6c, 6d in
die dazugehörigen
Bohrungen 5a, 5b, 5c, 5d durch
eine Drehung des Verschlussteiles entgegen dem Uhrzeigersinn gewandert
und wurden anschließend
vollständig
angezogen. In dieser Drehrichtung sind die Ausbrüche 6a, 6b, 6c, 6d zwischen
der jeweiligen Bohrung 5a, 5b, 5c, 5d und
der dazugehörigen
Seitenwand 7a, 7b, 7c, 7d ausgerichtet.
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Jeder
Ausbruch 6a, 6b, 6c, 6d weist
eine Öffnungsweite
8 im Übergangsbereich
zu der jeweiligen Seitenwand 7a, 7b, 7c, 7d auf,
die größer ist
als der Schraubenkopf beziehungsweise der größte Durchmesser der Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d.
Wie besonders gut an dem Ausbruch 6a zu erkennen ist, haben die
Ausbrüche 6a, 6b, 6c, 6d die
Form eines Kreisausschnitts, dessen Durchmesser größer als
der Schraubenkopf der Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d gewählt ist.
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Im Übergangsbereich
beispielsweise zwischen der Seitenwand 7d und dem Ausbruch 6a befindet
sich auf der Oberseite 9 des Verschlussteils 4 eine
Einlaufschräge 10,
die ein Eingleiten der Schrauben 3a, 3b, 3c, 3d bei
einer Drehung des Verschlussteils 4 erleichtert.
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In
der 3 ist die Draufsicht auf ein Verschlussteil 4 dargestellt.
Die Ausbrüche 6a bis 6d öffnen sich
in eine Richtung entgegengesetzt des Uhrzeigersinns. Die Bohrungen
und die dazugehörigen Ausbrüche liegen
auf einem gemeinsamen Kreis 30. Durch Drehen des Verschlussteils 4 im
Uhrzeigersinn können
die in den Bohrungen 5a bis d befindlichen Schrauben aus
dem Verschlussteil 4 herausgeführt werden.
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- 1
- Spritzvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3a,
3b, 3c, 3d
- Schraube
- 4
- Verschlussteil
- 5a,
5b, 5c, 5d
- Bohrung
- 6a,
6b, 6c, 6d
- Ausbruch
- 7a,
7b, 7c, 7d
- Seitenwand
Verschlussteil
- 8
- Öffnungsweite
Ausbruch
- 9
- Oberseite
Verschlussteil
- 10
- Einlaufschräge
- 11
- geneigte
Aufnahmefläche
- 12
- Löserichtung
Verschlussteil
- 13
- Montagerichtung
Verschlussteil
- 20
- Umfangsrand
- 30
- Kreis
- 40
- Düsenkopf