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Die
Erfindung betrifft ein Vibrationsinstrument zum Setzen eines Verbindungselements
in einen porösen Grundstoff, wobei das Verbindungselement
zumindest teilweise aus einem Material besteht, das durch Zufuhr
mechanischer Energie zumindest teilweise in einen flüssigen
Zustand gebracht werden kann. Das Vibrationsinstrument weist dabei
Mittel zur Erzeugung mechanischer Energie auf, die auf das Verbindungselement übertragen
werden kann, so dass dadurch das Verbindungselement zumindest teilweise
in einen flüssigen Zustand gebracht wird. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Setzen eines entsprechenden Verbindungselements
in einen porösen Grundstoff. Das Verfahren weist dabei
folgenden Schritt auf: Übertragung mechanischer Energie
auf das Verbindungselement derart, dass dadurch das Verbindungselement zumindest
teilweise in einen flüssigen Zustand gebracht wird.
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Aus
der
WO 02/069817
A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verbinden
von Gewebeteilen bekannt. Bei dem Verfahren wird ein Implantat verwendet,
das formschlüssig mit einem porösen Gewebeteil
verbunden wird. Das Implantat besteht dabei zumindest teilweise
aus einem Material, das durch mechanische Energie verflüssigt
werden kann. Zur Herstellung der Verbindung wird eine Vorrichtung mit
einer Schwingeinheit verwendet, mit der mechanische Schwingungen,
beispielsweise im Ultraschallbereich, auf das Implantat übertragen
werden können. Gleichzeitig mit der Übertragung
der mechanischen Energie wird das Implantat gegen das poröse Gewebeteil
gedrückt. Auf diese Weise wird bewirkt, dass sich das Implantat
zumindest teilweise verflüssigt und in die Poren des Gewebes
eindringt. Anschließend wird die Zufuhr mechanischer Energie beendet
und das Material erstarrt wieder. Die so erzielte Verbindung zeichnet
sich unter anderem insbesondere durch sehr gute Stabilität
aus.
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In 3 ist
der vordere Bereich eines Vibrationsinstruments zu erkennen, das
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens geeignet ist.
Das Vibrationsinstrument ist in Handstück-Form ausgebildet und
kann Schwingungen im Ultraschallbereich erzeugen.
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Man
erkennt den vorderen Bereich eines Griffteils 2 und eine
Sonotrode 4, mit der die Ultraschallschwingungen auf ein
Verbindungselement in Form eines stiftförmigen Implantats 6 übertragen werden
können. Das Implantat weist einen „Kopf" 8 auf,
der als Verbindungsbereich zur Sonotrode 4 dient.
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Bei
der Herstellung einer solchen Verbindung mit einem derartigen Instrument
kann es jedoch dazu kommen, dass der Kopf 8 des Implantats 6 schneller
beginnt, weich zu werden, als erwünscht. Dies kann dazu
führen, dass das Implantat weniger stark gegen den Grundstoff
gedrückt werden kann und der Materialvorschub in den porösen
Grundstoff dementsprechend nicht im erwünschten Maße
erzielt wird.
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Weiterhin
besteht die Gefahr, dass im Verbindungsbereich das Verbindungselement 6 mit
der Sonotrode 4 verklebt. Es ist in diesem Zusammenhang
bekannt, das Implantat so zu gestalten, dass es im Verbindungsbereich
zur Sonotrode aus einem Material besteht, das nicht verflüssigbar
ist. In diesem Fall besteht das Implantat also mindestens aus zwei unterschiedlichen
Materialien. Dies ist jedoch mit erhöhtem Aufwand bei der
Herstellung des Implantats verbunden. Außerdem gibt es
Fälle, in denen erwünscht ist, dass das Implantat
aus einem biologisch abbaubarem Material besteht. Auch in diesem
Fall ist es in der Regel vorteilhaft, wenn das Implantat aus nur
einem Material besteht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein entsprechendes Vibrationsinstrument
und ein entsprechendes Verfahren zu verbessern. Insbesondere soll
dabei die Zuverlässigkeit erhöht werden, mit der
eine Verbindung bestimmter Stabilität erzielt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den in den
unabhängigen Ansprüchen genannten Gegenständen
gelöst. Besondere Ausführungsarten sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der
Erfindung ist in Vibrationsinstrument zum Setzen eines Verbindungselements
in einen porösen Grundstoff vorgesehen, wobei das Verbindungselement
zumindest teilweise aus einem Material besteht, das durch Zufuhr
mechanischer Energie zumindest teilweise in einen flüssigen
Zustand gebracht werden kann. Das Vibrationsinstrument weist dabei
Mittel zur Erzeugung mechanischer Energie auf, die auf das Verbindungselement übertragen
werden kann, so dass dadurch das Verbindungselement zumindest teilweise
in einen flüssigen Zustand gebracht wird. Das Vibrationsinstrument
ist dazu ausgelegt, eine in Form von mechanischer Energie abgegebene
Leistung stetig veränderbar abzugeben.
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Bei
dem Verbindungselement kann es sich um ein stiftförmiges
Verbindungselement handeln, das vorzugsweise an einem Ende einen
verdickten Kopfbereich aufweist, der als Verbindungsbereich zum
Vibrationsinstrument vorgesehen ist. In diesem Sinne wird ein derartiges
Verbindungselement im Folgenden auch als „Pin" mit „Kopf"
bezeichnet.
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Dadurch,
dass mit dem Vibrationsinstrument die Leistung stetig veränderbar
abgegeben werden kann, lässt sich der Energieeintrag auf
das Verbindungselement so steuern, dass die Gefahr eines vorzeitigen
Anschmelzens des Verbindungselements im Verbindungsbereich zu dem
Vibrationsinstrument – als beispielsweise am Kopf eines
Pins – reduziert werden kann. Weiterhin ist dies mit Bezug
auf die Entwicklung der Wärme vorteilhaft, die beim Verbindungsprozess
im porösen Grundstoff entsteht. Diese Wärme lässt
sich durch die stetig veränderbare Leistungsabgabe reduzieren,
weil das Maß an eingebrachter Energie, das nicht zur Verflüssigung
des Verbindungselements beiträgt und nur in Wärme
umgewandelt wird, auf diese Weise reduziert werden kann.
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Besonders
vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Leistung von Null ausgehend
stetig veränderbar abgegeben werden kann. Auf diese Weise
lässt sich zu Beginn des Setzens des Verbindungselements, also
in der Startphase des Verbindungsprozesses ein „sanfter"
Anlauf erzielen, mit dem besonders wirkungsvoll ein vorzeitiges
Anschmelzen im Verbindungsbereich verhindert werden kann.
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Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass die stetige Veränderung der abgegebenen
Leistung durch eine stetige Veränderung der Amplitude und/oder
der Frequenz von Schwingungen des Vibrationsinstruments bewirkt
werden kann. Es kann also beispielsweise vorgesehen sein, dass bei
konstanter Frequenz die Amplitude stetig verändert werden
kann. Es kann auch vorgesehen sein, dass bei konstanter Amplitude die
Frequenz stetig verändert werden kann. Es kann auch vorgesehen
sein, dass sowohl die Frequenz, als auch die Amplitude stetig verändert
werden kann.
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Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass die abgegebene Leistung von Null ausgehend
stetig auf einen vorab festgelegten Wert verändert werden
kann. Der vorab festgelegte Wert kann dabei in Abhängigkeit von
Form und Größe, sowie vom Material des Verbindungselements
gewählt sein.
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Vorteilhaft
ist das Vibrationsinstrument dazu ausgelegt, mechanische Energie
in Form von Vibrationsenergie, vorzugsweise in Form von Ultraschall, zu
erzeugen. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Vibrationsinstrument
eine Sonotrode umfasst, mit der die Vibrationsenergie auf das Verbindungselement übertragen
werden kann.
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Vorteilhaft
ist das Vibrationsinstrument in Handstück-Form ausgebildet.
Es kann dabei vorgesehen sein, dass das Vibrationsinstrument ein
Griffteil mit einem vorderen und einem rückwärtigen
Endbereich aufweist, sowie einen Versorgungsschlauch, der beispielsweise
am rückwärtigen Endbereich mit dem Griffteil verbunden
ist und in dem Versorgungsleitungen für Medien angeordnet
sind, die zum Betrieb des Vibrationsinstruments erforderlich sind.
Gegebenenfalls kann die Sonotrode am vorderen Endbereich des Griffteils
angeordnet sein.
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Vorteilhaft
besteht das Verbindungselement zumindest teilweise, vorzugsweise
vollständig aus einem thermoplastischen Kunststoff.
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Bei
dem Verbindungselement kann es sich um ein Verbindungselement zur
chirurgischen Verwendung handeln.
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Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass das Vibrationsinstrument über eine
Selbsttest-Funktion verfügt, in der insbesondere die Funktion
des Vibrationsinstruments hinsichtlich Funktionalität und
möglicher elektrischer Kurzschlüsse geprüft
werden kann, und zwar jeweils gegebenenfalls mit Bezug auf ein Handstück,
eine Sonotrode und auf einen Versorgungsschlauch des Vibrationsinstruments.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die Selbsttest-Funktion automatisch
bei einem Einschalten des Vibrationsinstruments ausgeführt
wird und vorzugsweise auch manuell aufgerufen werden kann.
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Weiterhin
vorteilhaft ist vorgesehen, dass das Vibrationsinstrument eine Speicherfunktion
zur Speicherung eines Wertes einer abgegebenen Leistung aufweist,
insbesondere einer Leistung, die während eines Verbindungsprozesses
abgegeben worden ist. Dies kann beispielsweise im chirurgischen Bereich
einer Funktionskontrolle nach Beendigung einer Operation dienen.
Vorteilhaft weist das Vibrationsinstrument dabei weiterhin eine
Sendeeinheit zur drahtlosen Übermittlung eines gespeicherten Wertes
einer abgegebenen Leistung auf.
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Vorteilhaft
weist das Vibrationsinstrument Mittel zur Speicherung mehrerer,
vorab festgelegter Werte für eine abzugebende Leistung
auf. Auf diese Weise wird es beispielsweise möglich, in
Abhängigkeit von der Form, der Größe
und von dem Material eines Verbindungselements, einen für
die vorgesehene Verbindung als zweckmäßig erachteten
Wert auf bedienungsfreundliche Weise vorab einzustellen.
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Weiterhin
vorteilhaft weist das Vibrationsinstrument Mittel zur Beleuchtung
einer Umgebung eines Bereichs des Vibrationsinstruments auf, der
zur Kontaktierung mit dem Verbindungselement vorgesehen ist, beispielsweise
gegebenenfalls einer Umgebung eines vorderen Endbereichs einer Sonotrode des
Vibrationsinstruments. Auf diese Weise lässt sich der Bereich
der vorgesehenen Verbindung beleuchten.
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Weiterhin
vorteilhaft weist das Vibrationsinstrument Mittel zur Abgabe eines
Kühlmediums zur Kühlung des Verbindungselements
bzw. dessen Umgebung auf.
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Vorteilhaft
weist das Vibrationsinstrument weiterhin Mittel zur manuellen Veränderung
der abgegebenen Leistung auf. Beispielsweise kann vorgesehen sein,
dass die Amplitude und/oder die Frequenz von Schwingungen während
eines Verbindungsprozesses manuell stetig veränderbar ist.
Beispielsweise kann gegebenenfalls hierfür ein Bedienelement
an einem Griffteil des Vibrationsinstruments vorgesehen sein.
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Vorteilhaft
weist das Vibrationsinstrument weiterhin einen Schallwandler und
eine Sonotrode auf, wobei die Sonotrode dazu ausgelegt ist, eine vom
Schallwandler empfangene mechanische Energie auf das Verbindungselement
zu übertragen. Die Sonotrode kann dabei als Hohlkörper
ausgebildet sein. Dies ermöglicht eine besonders gute Schwingungs-Charakteristik.
Die Übertragung der mechanischen Energie bzw. der Schwingungsenergie
zum vorderen Endbereich der Sonotrode bzw. zum „distalen"
Ende der Sonotrode kann auf diese Weise mit besonders gutem Wirkungsgrad
realisiert werden.
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Vorteilhaft
weist dabei die Sonotrode an ihrem distalen Endbereich eine Halterung
für das Verbindungselement auf. Die Halterung kann beispielsweise
einen stiftförmigen Ansatz umfassen, der in eine entsprechend
kongruente Öffnung in dem Verbindungselement, beispielsweise
im Kopf eines Pins, eingreifen kann.
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Weiterhin
vorteilhaft ist die Sonotrode dabei insgesamt länglich
und weist einen Kontaktierungsbereich zur Kontaktierung mit dem
Verbindungselement auf, der asymmetrisch zur Hauptachse der Sonotrode
ausgebildet ist. Auf diese Weise kann beispielsweise im Fall von
chirurgischen Anwendungen die Handhabbarkeit des Vibrationsinstruments
erleichtert werden, insbesondere im Fall von schwer zugänglichen
Präparationsbereichen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Setzen eines
Verbindungselements in einen porösen Grundstoff vorgesehen,
wobei das Verbindungselement zumindest teilweise aus einem Material
besteht, das durch Zufuhr mechanischer Energie zumindest teilweise
in einen flüssigen Zustand gebracht werden kann. Das Verfahren
weist dabei folgenden Schritt auf: Übertragung mechanischer
Energie auf das Verbindungselement derart, dass dadurch das Verbindungselement
zumindest teilweise in einen flüssigen Zustand gebracht
wird. Bei diesem Schritt wird eine in Form von mechanischer Energie
abgegebene Leistung stetig verändert abgegeben.
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Vorteilhaft
wird bei dem genannten Schritt die in Form von mechanischer Energie
abgegebene Leistung von Null ausgehend stetig verändert
abgegeben.
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Vorteilhaft
wird bei dem genannten Schritt die stetige Veränderung
der abgegebenen Leistung durch eine stetige Veränderung
der Amplitude und/oder der Frequenz von Schwingungen des Vibrationsinstruments
bewirkt.
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Vorteilhaft
wird bei dem genannten Schritt die Leistung stetig von Null auf
einen vorab festgelegten Wert verändert.
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Vorteilhaft
wird die mechanische Energie in Form von Vibrationsenergie, vorzugweise
in Form von Ultraschall erzeugt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
und mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Diagramm, in dem exemplarisch der zeitliche Verlauf der Leistung,
der Amplitude und der Energie bei einem erfindungsgemäßen
Verbindungsprozess gezeigt ist,
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2 eine
Sonotrode eines erfindungsgemäßen Vibrationsinstruments,
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3 eine
Abbildung des vorderen Bereichs eines Vibrationsinstruments mit
aufgesetztem Pin, und
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4 das
in 3 gezeigte Instrument bei Herstellung einer Verbindung
des Pins mit einem porösen Grundstoff.
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In
den 3 und 4 ist der vordere Bereich eines
Vibrationsinstruments abgebildet. Wie weiter oben bereits kurz dargestellt,
ist der vordere Bereich eines Griffteils 2 zu erkennen,
eine Sonotrode 4 und ein Verbindungselement in Form eines
Pins 6 mit einem Kopfteil oder kurz Kopf 8. Der
Pin 6 weist insgesamt eine längliche Form auf.
Der Kopf 8 ist an einem Endbereich des Pins 6 angeordnet
und stellt eine Verdickung des Pins 6 dar. In den in den 3 und 4 abgebildeten
Zuständen ist äußerlich kein Unterschied
zu einem bekannten Vibrationsinstrument zu erkennen.
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Das
Vibrationsinstrument dient zum Setzen des Pins 6 in einen
porösen Grundstoff. Dabei wird eine Verbindung zwischen
dem Pin 6 und dem porösen Grundstoff hergestellt.
Das Setzen des Pins 6 stellt in diesem Sinne einen Verbindungsprozess
dar.
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In 4 ist
ein Zustand gezeigt, in dem der Pin 6 in einen solchen
porösen Grundstoff 10 – hier exemplarisch
in Form eines blockartigen Gebildes – teilweise eingesetzt
ist. Wie im gezeigten Beispiel der Fall, kann dabei vorgesehen sein,
dass in dem Grundstoff 10 ein Loch vorgesehen ist, in das
das Verbindungselement bzw. der Pin 6 im unverflüssigten
Zustand zumindest teilweise eingesetzt werden kann.
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Wie
weiterhin in 4 exemplarisch dargestellt,
kann vorgesehen sein, dass das Verbindungselement 6 als
Verbindungsmittel zwischen einer Platte 12 oder dergleichen
und dem porösen Grundstoff 10 dient.
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Im
chirurgischen Anwendungsbereich kann beispielsweise als poröser
Grundstoff menschliches oder tierisches Gewebe, also beispielsweise
Spongiosa eines Knochens vorgesehen sein.
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Das
Verbindungselement bzw. der Pin 6 besteht zumindest teilweise
aus einem Material, das durch Zufuhr mechanischer Energie zumindest
teilweise in einen flüssigen Zustand gebracht werden kann.
Im gezeigten Beispiel besteht der Pin 6 vollständig
aus einem derartigen Material. Bei dem Material kann es sich um
einen thermoplastischen Kunststoff handeln.
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Das
Vibrationsinstrument weist Mittel zur Erzeugung mechanischer Energie
auf, die auf den Pin 6 übertragen werden kann,
so dass dadurch der Pin 6 zumindest teilweise in einen
flüssigen Zustand gebracht wird. Im gezeigten Beispiel
ist das Vibrationsinstrument dazu ausgelegt, in an sich bekannter
Weise Schwingungen in Form von Vibrationen im Ultraschallbereich
zu erzeugen.
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Wie
ebenfalls an sich bekannt, dient die Sonotrode 4 dazu,
die erzeugten Vibrationen auf den Pin 6 zu übertragen.
Dazu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass am vorderen Ende – unter
Verwendung des medizinischen Sprachgebrauchs also am distalen Ende – der
Sonotrode eine Halterung mit einem kleinen stiftförmigen
Ansatz 14 angeordnet ist, der in eine entsprechende Öffnung
im Kopfbereich 8 des Pins 6 eingreifen kann. In
der in 3 gezeigten Abbildung besteht der Pin 6 aus
einem durchsichtigen Material, so dass dieser Ansatz 14 in
durchscheinender Weise zu erkennen ist.
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Gemäß der
Erfindung ist das Vibrationsinstrument dazu ausgelegt, eine in Form
von mechanischer Energie abgegebene Leistung stetig veränderbar
abzugeben. In 1 ist exemplarisch in Diagrammform
ein zeitlicher Verlauf für die Größen
Leistung, Amplitude und Energie gezeigt, wie er während eines
erfindungsgemäßen Setzens des Pins 6,
kurz „Verbindungsprozess", auftreten kann. Im gezeigten Beispiel
wurde über einen Zeitraum von ca. sieben Sekunden (7200
ms) Energie von dem Vibrationsinstrument abgegeben. Auf der Abszisse
ist die Zeit t aufgetragen und auf der Ordinate die Werte von Leistung 20,
Amplitude 22 und Energie 24.
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Die
Kurve 20 gibt also den zeitlichen Verlauf der von dem Vibrationsinstrument
abgegebenen Leistung wieder. Man erkennt, dass sich beispielsweise
innerhalb der ersten Sekunde der Wert der abgegebenen Leistung stetig
verändert und insbesondere nicht sprunghaft ändert.
Dasselbe gilt für den Verlauf der Amplitude 22.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn zu Beginn des Verbindungsprozesses die
von dem Vibrationsinstrument abgegebene Leistung nicht sprunghaft
von Null auf einen bestimmten Wert springt, sondern im Sinne eines „Sanftanlaufs"
stetig von Null ausgehend ansteigt.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass bei konstant gehaltener Frequenz die
Amplitude von Null ausgehend vergrößert wird.
Im weiteren Verlauf kann vorgesehen sein, dass die abgegebene Leistung durch
Veränderung der Amplitude und/oder der Frequenz der Schwingungen
stetig veränderbar ist. Insbesondere kann dabei vorgesehen
sein, dass die Amplitude der Vibrationsschwingung während
des Verbindungsprozesses manuell gesteuert werden kann.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass für unterschiedliche, insbesondere
unterschiedlich große Pins vorab unterschiedliche Leistungsstufen
für das Vibrationsinstrument festgelegt werden können, die
durch einen Benutzer vor Durchführung einer Anwendung eingestellt
werden können. Diese Einstellung kann manuell oder auch
programmier- und speicherbar vorgesehen sein.
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Somit
kann insbesondere vorgesehen sein, dass sich ein bestimmter Leistungswert
vorab einstellen lässt und eine „Feindosierung"
manuell möglich ist. Beispielsweise kann das Vibrationsinstrument in
Handstück-Form ausgebildet sein und ein entsprechendes
Bedienelement am Griffteil des Handstücks aufweisen.
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In 2 ist
ein Ausführungsbeispiel einer insgesamt länglichen
Sonotrode 4' mit einer Hauptachse 36, einem proximalen
Endbereich 30 und einem distalen Endbereich 32 gezeigt.
Der proximale Endbereich 30 ist zur Verbindung mit einem
vorderen Endbereich eines Handstücks 2 vorgesehen.
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Am
distalen Endbereich 32 weist die Sonotrode 4' einen
Kontaktierungsbereich 34 zur Kontaktierung mit einem (in
dieser Figur nicht gezeigten) Pin 6 auf, wobei dieser Kontaktierungsbereich 34 asymmetrisch
zur Hauptachse 36 gestaltet ist. Der Kontaktierungsbereich 34 umfasst
eine vergleichsweise kurze zylinderartige Anformung an den Hauptkörper
der Sonotrode 4', an der wiederum ein kleiner stiftförmiger
Ansatz 14' angeordnet ist, der zum Eingriff in ein Loch
in dem Kopf des entsprechenden Pins 6 vorgesehen ist.
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Der
Kontaktierungsbereich 34 weist eine Anlagefläche 38 auf,
die zur Anlage des Kopfes 8 des Pins 6 vorgesehen
ist. Die Anlagefläche 38 weist dabei eine Flächennormale
auf, die mit der nach vorne bzw. distal weisenden Richtung der Längsachse 36 einen
spitzen Winkel W einschließt. Die Anlagefläche 38 erstreckt
sich dabei bis zur vorderen Stirnfläche 40 der
Sonotrode 4'.
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Die
dargestellte abgewinkelte Form der Sonotrode 4' eignet
sich besonders gut, wenn die Umgebung der vorgesehenen Verbindungsstelle schlecht
zugänglich ist. Dies kann beispielsweise im chirurgischen
Arbeitsumfeld der Fall sein.
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Die
Sonotrode 4' ist als Hohlkörper ausgebildet. Dies
ermöglicht eine besonders gute Schwingungs-Charakteristik,
d. h. die Übertragung von Schwingungsenergie zum distalen
Endbereich 32 bzw. zum Kontaktierungsbereich 34 ist
besonders verlustarm möglich.
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Gemäß dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt
das Vibrationsinstrument weiterhin über eine Selbsttest-Funktion,
mit deren Hilfe die Funktion des gesamten Instruments geprüft
werden kann. Eine derartige Funktion kann gegebenenfalls insbesondere
für die Komponenten Handstück, Sonotrode und Verbindungsschlauch
des Vibrationsinstruments vorgesehen sein. Insbesondere kann dabei eine
Prüfung auf mögliche elektrische Kurzschlüsse vorgesehen
sein.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Selbsttest-Funktion automatisch beim
Einschalten des Instruments beginnt und auch manuell bei eingeschaltetem
Instrument gestartet werden kann.
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Weiterhin
kann das Instrument über eine Speicherfunktion verfingen,
mit der Werte einer während eines Verbindungsprozesses
abgegebenen Leistung gespeichert werden können. Dies dient
einer Funktionskontrolle nach Herstellung einer oder mehrerer Verbindungen.
Im chirurgischen Umfeld kann dies einer Funktionskontrolle nach
Beendigung einer Operation dienen. Weiterhin kann das Instrument über
Mittel zur Funkübertragung der gespeicherten Werte verfingen.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass das Instrument über festeinstellbare
Leistungsstufen verfingt, die für Verbindungen unterschiedlich
großer Pins vorgesehen sind. Dabei kann vorgesehen sein, dass
diese Leistungsstufen durch einen Anwender programmierbar und speicherbar
festgelegt werden können.
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Weiterhin
kann das Instrument über eine Beleuchtungseinheit zur Beleuchtung
des distalen Endbereichs der Sonotrode verrfügen. Die Beleuchtungseinheit
kann beispielsweise im oder am Handstück angeordnet sein
kann.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass das Instrument Mittel zur Zufuhr eines
Kühlmediums umfasst. Dabei kann eine integrierte Steuerung
für die Zufuhr des Kühlmediums vorgesehen sein.
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Weiterhin
kann Folgendes vorgesehen sein:
- • Temperaturüberwachung
der Elektronik
- • integrierte Leistungsumschaltung bei konstanter Amplitude
- • Überwachung aller Funktionen durch einen
Controller bzw. yController
- • Galvanische Trennung eines Patientenstromkreises
direkt in einem Ausgangsübertrager (Trafo)
- • Endstufenaufbau als miniaturisierte Halbbrücke
- • Getrennte Einstellung einer oberen und einer unteren
Frequenz (z. B. 30 kHz und 28,5 kHz)
- • Vorgabe der Amplitude durch den Controller
- • Softwareaktualisierungen durch "on board" Schnittstelle.
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- 2
- Griffteil
- 4,
4'
- Sonotrode
- 6
- Verbindungselement;
Pin
- 8
- Kopf
des Verbindungselements
- 10
- poröser
Grundstoff
- 12
- Platte
- 14,
14'
- Ansatz
- 20
- zeitlicher
Verlauf der abgegebenen Leistung
- 22
- zeitlicher
Verlauf der Amplitude
- 24
- zeitlicher
Verlauf der abgegebenen Energie
- 30
- proximales
Ende der Sonotrode 4'
- 32
- distales
Ende der Sonotrode 4'
- 34
- Kontaktierungsbereich
der Sonotrode 4'
- 36
- Hauptachse
der Sonotrode 4'
- 38
- Anlagefläche
der Sonotrode 4'
- 40
- vordere
Stirnfläche der Sonotrode 4'
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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