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Die
Erfindung betrifft eine fluidtechnische Anordnung mit einer Ventileinrichtung
und einem fluidtechnischen Arbeitsgerät, das mit der Ventileinrichtung über eine
erste und mindestens eine zweite Fluidleitung zur Fluid-Beaufschlagung
durch die Ventileinrichtung verbunden oder verbindbar ist, wobei
die Ventileinrichtung und das Arbeitsgerät voneinander räumlich getrennte
Baueinheiten bilden, wobei die Ventileinrichtung einen ersten Ventil-Fluidanschluss für die erste
Fluidleitung und mindestens einen zweiten Ventil-Fluidanschluss für die mindestens eine zweite
Fluidleitung aufweist und das Arbeitsgerät einen ersten Geräte-Fluidanschluss für die erste
Fluidleitung und mindestens einen zweiten Geräte-Fluidanschluss für die mindestens
eine zweite Fluidleitung aufweist.
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Bei
dem Arbeitsgerät
handelt es sich beispielsweise um einen pneumatischen Zylinder,
der durch die Ventileinrichtung, zum Beispiel ein Servoventil, pneumatisch
angesteuert wird. Vor der Inbetriebnahme der beiden Baueinheiten
müssen
sie mit Fluidleitungen, in der Regel Schläuchen, miteinander verbunden
werden. Dabei kann es zu Fehlern kommen, so dass beispielsweise
der erste Ventil-Fluidanschluss mit dem zweiten Geräte-Fluidanschluss
und der zweite Ventil-Fluidanschluss mit dem ersten Geräte-Fluidanschluss
verbunden ist. Daher wird in der Regel ein Funktionstest gefahren,
das heißt,
die Anordnung wird mit niedrigem Arbeitsdruck beaufschlagt, so dass
eine eventuelle Fehlverschlauchung aufgrund geringer Geschwindigkeiten
und Kräfte nicht
zu Beschädigungen
der fluidtechnischen Anordnung führt.
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Ein
solcher Testlauf kostet aber Zeit und ist in manchen Anwendungsfällen nicht
praktikabel. Beispielsweise werden geregelte pneumatische Arbeitsgeräte, beispielsweise
Positionierantriebe, erst nach einer Grundinstallation einer Anlage
oder Maschine, beispielsweise einer Werkzeugmaschine, in Betrieb genommen.
Dann wird bereits mit normalem Arbeitsdruck gearbeitet, weil eine
dem Arbeitsgerät
zugeordnete, in der Regel die Ventileinrichtung ansteuernde Regelungseinrichtung
beim normalen Arbeitsbetrieb der Anlage oder Maschine Geschwindigkeiten, Drücke und
Kräfte
begrenzt, so dass es nicht zu Beschädigungen kommt. Eine Einstellung
des Arbeitsdruckes auf ein niedriges Testniveau ist oft nicht möglich, da
hierfür
geeignete Drosseln bei geregelten Arbeitsgeräten nicht vorhanden sind.
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Zur
Inbetriebnahme, insbesondere zum Test, ob eine Verschlauchung korrekt
ist, kann mit Hilfe einer geeigneten Software eine Art Testlauf
durchlaufen werden. Nicht immer steht aber eine solche Software
zur Verfügung,
oder der Inbetriebnehmer nutzt die Software aufgrund Unkenntnis
oder Zeitdruck nicht.
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Wenn
nun die Verschlauchung beziehungsweise Fluidverbindung zwischen
der Ventileinrichtung und dem Arbeitsgerät nicht korrekt ist, kann dies im
schlimmsten Fall zur Zerstörung
der fluidtechnischen Anordnung und/oder der Anlage oder Maschine
führen,
die mit der fluidtechnischen Anordnung betrieben wird. Es tritt
nämlich
ein Mitkopplungs- oder Verstärkungseffekt
auf, weil der Regler durch eine Gegendruckbeaufschlagung eigentlich
zu verhindern sucht, dass sich ein Aktorglied des Arbeitsgerätes, beispielsweise
sein Kolben, entgegen der gewünschten
oder eingestellten Soll-Bewegungsrichtung bewegt. Durch die falsche
Fluid-Verbindung zwischen der Ventileinrichtung und dem Arbeitsgerät führt dies
jedoch gerade zum gegenteiligen Effekt, das heißt, das Aktorglied wird entgegen
der gewünschten
Verfahrrichtung zusätzlich
mit Fluid, beispielsweise Druckluft, beaufschlagt.
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Bei
geregelten Antrieben sind zudem die Ventileinrichtungen in der Regel
Schaltventile. Bei dem Arbeitsgerät sind im Bereich der Endlagen,
beispielsweise der Linear-Endlagen, keine Endlagendämpfungen
vorgesehen, da diese Funktion durch die Regelung erfüllt wird.
Wenn die Ventileinrichtung und das Arbeitsgerät falsch miteinander verbunden sind,
fährt ein
Aktorglied beispielsweise ungebremst gegen einen Endanschlag.
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Eine
falsche Verschlauchung der Ventileinrichtung und des Arbeitsgerätes führt also
zu Fehlfunktionen, Zerstörungen
und jedenfalls zur Verzögerung
der Inbetriebnahme, selbst wenn Zerstörungen durch einen Testbetrieb
verhindert werden.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine montagefreundliche
fluidtechnische Anordnung zu schaffen, deren Fluidverbindungen auf einfache
Weise funktionsrichtig herstellbar sind.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist bei einer fluidtechnischen Anordnung der eingangs
genannten Art vorgesehen, dass an dem ersten Ventil-Fluidanschluss
und dem ersten Geräte-Fluidanschluss einerseits
und an dem mindestens einen zweiten Ventil-Fluidanschluss und dem
mindestens einen zweiten Geräte-Fluidanschluss
andererseits voneinander unterschiedliche Anschlusskodierungen vorgesehen sind,
so dass eine Zuordnung des ersten Ventil-Fluidanschlusses zu dem
ersten Geräte- Fluidanschluss und
des mindestens einen zweiten Ventil-Fluidanschlusses und zu dem mindestens
einen zweiten Geräte-Fluidanschluss anhand
der jeweiligen miteinander korrespondierenden Anschlusskodierungen
erkennbar ist.
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Durch
die Anschlusskodierungen wird deutlich, welcher Ventil-Fluidanschluss zu
welchem Geräte-Fluidanschluss
gehört.
Somit wird eine Montage der Fluidleitungen vereinfacht. Der Bediener
beziehungsweise Monteur findet auf einfache Weise miteinander korrespondierende
Fluidanschlüsse.
Auch zu einer Überprüfung der
fluidtechnischen Anordnung sind die erfindungsgemäßen Anschlusskodierungen
zweckmäßig: man
erkennt eine korrekte Verschlauchung anhand der Anschlusskodierungen.
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Wenn
die ersten Ventil- und Geräte-Fluidanschlüsse z. B.
farblich und/oder mechanisch korrespondierend gekennzeichnet sind,
z. B. durch Farbmarkierungen, bildet eine nicht vorhandene Farbmarkierung
bei den zweiten Ventil- und Geräte-Fluidanschlüssen z.
B. eine zweite Anschlusskodierung.
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Zwar
wäre es
prinzipiell möglich,
dass ausschließlich
die Fluidanschlüsse
erfindungsgemäß kodiert
sind. Wenn beispielsweise eine in den ersten Geräte-Fluidanschluss eingesteckte
Fluidleitung von einem Bediener ergriffen und sodann das freie Ende der
Fluidleitung in den korrespondierend kodierten ersten Ventil-Fluidanschluss
eingesteckt wird, ist eine fehlerfreie Zuordnung möglich. Besonders zweckmäßig ist
es aber, wenn auch Fluidleitungskodierungen an der ersten oder der
mindestens einen zweiten Fluidleitung vorgesehen sind, zumindest
an ihren Anschluss- oder Endbereichen, die den Geräte-Fluidanschlüssen oder
den Ventil-Fluidanschlüssen
zugeordnet sind. Die erste und die mindestens eine zweite Fluidleitung
werden beispielsweise vorkonfektioniert und sind mit den Fluidleitungskodierungen
versehen. Die Fluidleitungen sind z. B. flexible Schläuche.
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Einander
zugeordnete Anschlusskodierungen und Fluidleitungskodierungen sind
zweckmäßigerweise
identisch. So sind beispielsweise bei einander zugeordneten Anschlusskodierungen
gleiche Farbkodierungen vorgesehen, zum Beispiel in Rot. Auch die
einander zugeordneten Fluidleitungskodierungen, beispielsweise an
den Endbereichen, sind zweckmäßigerweise
in der gleichen Farbe oder Farbstellung gewählt. Es versteht sich, dass
in diesem Zusammenhang das Wort "identisch" so zu verstehen ist,
dass nicht exakt der gleiche Farbton, wohl aber die gleiche Farbe
vorhanden sein soll, wenn es sich um Farbkodierungen handelt. So
kann beispielsweise ein hellerer und ein dunklerer Rotton ein und
dieselbe Kodierung darstellen. Unterschiedliche Farbtöne ergeben
sich beispielsweise durch unterschiedliche Materialien bei den Fluidleitungen
und den Fluidanschlüssen.
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Vorteilhaft
sind nämlich
Farbkodierungen für die
Anschlusskodierungen und/oder die Fluidleitungskodierungen. Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn eine Fluidleitung, die einander
zugeordnete Fluidanschlüsse
miteinander verbindet, und die durch die Fluidleitung verbundenen
Fluidanschlüsse ein
und dieselbe Farbkodierung aufweisen.
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An
sich ist es in der Pneumatik bereits bekannt, farbige Fluidleitungen,
insbesondere Schläuche,
zu verwenden. Diese Farbigkeit bezieht sich aber auf das jeweilige
Medium, das in dem Schlauch fließt, oder den Einsatzbereich
der Fluidleitung. So wird beispielsweise bei der Vakuumtechnik eine
gelbe Verschlauchung gewählt.
In antistatischen Umgebungen sind schwarze Schläuche oder Fluidleitungen gebräuchlich,
während
im Bereich der Lebensmitteltechnologie weiße Schläuche üblich sind. Bei der Verschlauchung
einer bekannten fluidtechnischen Anordnung werden aber stets Fluidleitungen oder
Schläuche
mit derselben Farbe verwendet, das heißt, eine Fehlverschlauchung,
wie eingangs erläutert,
ist auf diesem Wege nicht vermeidbar.
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Hier
geht die Erfindung einen anderen Weg: Die Fluidanschlüsse weisen
unterschiedliche Funktionalität
auf. So sind beispielsweise die ersten Fluidanschlüsse der
Ventileinrichtung und des Arbeitsgerätes für eine Vorwärtsbewegung des Arbeitsgerätes vorgesehen,
während
die zweiten Fluidanschlüsse der
Ventileinrichtung und des Arbeitsgerätes einer Rückwärtsbewegung des Arbeitsgerätes zugeordnet sind.
Die Fluidanschlüsse
für eine
jeweilige Bewegungsrichtung werden mit derselben Anschlusskodierung
versehen, beispielsweise derselben Farbkodierung. Zweckmäßig ist
es dann auch, wenn die zugeordneten Fluidleitungen dieselbe Farbkodierung aufweisen,
zumindest in ihren jeweiligen Endbereichen.
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Ein
flexibles Farbkodierungskonzept sieht vor, dass die Farbkodierung
durch ein Farbkennzeichnerteil gebildet ist, beispielsweise einen
Ring, der an den jeweiligen Fluidanschluss oder die Fluidleitung
montiert wird. Somit können
an sich gleichfarbige, beispielsweise metallische Fluidanschlüsse, verwendet
werden, die jedoch durch das Farbkennzeichnerteil farblich gekennzeichnet
sind. Auch durchgefärbte
Fluidleitungen, beispielsweise Fluidschläuche, sind nicht erforderlich.
Vielmehr reicht es aus, beispielsweise die jeweiligen Endbereiche
der Fluidleitungen farblich zu markieren, was eine Fehlfunktion
verhindert. Die Fluidleitung kann beispielsweise weiterhin insgesamt
für einen
Einsatz im Bereich von Vakuum gelb sein, bei Antistatik-Anforderungen
schwarz und im Lebensmittelbereich weiß. Lediglich die An schlussbereiche
beziehungsweise Endbereiche der Fluidleitungen werden erfindungsgemäß farblich
kodiert.
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Das
Farbkennzeichnerteil kann dauerhaft oder lösbar an der jeweiligen Fluidleitung
befestigbar sein. So haben sich beispielsweise Farbclipse, die an die
Fluidleitung angeclipst werden oder an den Fluidanschluss angeclipst
werden, als zweckmäßig herausgestellt.
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Auch
eine mechanische Kennzeichnung ist für die Anschlusskodierungen
und/oder die Fluidleitungskodierungen vorteilhaft. Die mechanischen Kennzeichnungen
sind zweckmäßigerweise
haptisch unterschiedlich, so dass sie durch einen Bediener ertastbar
sind. So kann auch in verdeckten oder dunklen Bereichen, die nicht
im Sichtbereich des die fluidtechnische Anordnung montierenden Bedieners
liegen, ertastet werden, ob die Fluidleitung im richtigen Fluidanschluss
steckt.
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Die
mechanische Kodierung kann beispielsweise durch eine Oberflächenbehandlung,
zum Beispiel eine Riffelung, durch eine Geometrie einer Außenkontur
oder dergleichen gebildet sein. Beispielsweise verwendet man bei
den Fluidanschlüssen
unterschiedliche Außenkonturen,
um diese mechanisch zu kennzeichnen. Dabei sind beispielsweise runde, eckige,
verschiedenartig polygonale oder dergleichen Außenkonturen möglich. Auch
unterschiedliche Durchmesser der Fluidanschlüsse oder Fluidleitungen können vorteilhaft
als mechanische Kennzeichnungen eingesetzt werden. Durchmesser können beispielsweise
Außendurchmesser
sein. Im Sinne einer gleichmäßigen Drucksituation
ist es allerdings vorteilhaft, wenn zumindest die Strömungsquerschnitte
der Fluidanschlüsse
und der Fluidleitungen im Wesentlichen gleich sind. Unterschiedliche
Außendurchmesser
der Fluidleitung, die mit unterschiedlichen Innendurchmessern zumindest
im Anschlussbereich des ent sprechenden Fluidanschlusses korrespondieren,
verhindern vorteilhaft, dass die "falsche" Fluidleitung in einen Fluidanschluss
eingesteckt wird.
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Vorteilhaft
ist mindestens eine Anschlusskodierung an einem Löse-Betätigungsteil
eines Fluidanschlusses vorgesehen, beispielsweise an einem Lösering.
Das Löse-Betätigungsteil
wird beispielsweise durch eine Druckbewegung in eine Lösestellung
verlagert, so dass die Fluidleitung entnommen werden kann. Das Löse-Betätigungsteil
ist beispielsweise farblich und/oder mechanisch kodiert.
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Es
ist aber auch möglich,
dass die Anschlusskodierung an einem Gehäuseteil angeordnet ist, das
einen jeweiligen Fluidanschluss enthält, beispielsweise neben einem
jeweiligen Fluidanschluss. Die Anschlusskodierung kann beispielsweise
ein farblicher Ring oder eine farbliche Markierung sein, die neben
dem Fluidanschluss angeordnet ist. Beispielsweise wird die Anschlusskodierung
durch ein Ringteil gebildet, das beim Anschrauben eines Fluidanschlusskörpers an
dem Gehäuse
der Ventileinrichtung oder des Arbeitsgerätes fixiert wird.
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Die
Anschlusskodierung ist vorteilhaft neben oder an einem Montageabschnitt,
beispielsweise einem Schraubabschnitt, eines Fluidanschlusskörpers vorgesehen,
der an der Ventileinrichtung oder dem Arbeitsgerät montierbar oder montiert
ist.
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Die
Ventileinrichtung ist vorzugsweise eine pneumatische Ventileinrichtung,
das fluidtechnische Arbeitsgerät
ein pneumatischer oder elektro-pneumatischer Antrieb. Beispielsweise
ist das Arbeitsgerät
ein pneumatischer Zylinder mit oder ohne Kolbenstange.
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Die
Ventileinrichtung kann einen Bestandteil einer Ventilbatterie bilden,
bei der mehrere Ventile in Reihenrichtung nebeneinander angereiht
sind. Vorzugsweise ist die Ventileinrichtung jedoch eine einzelne,
frei aufstellbare Ventileinrichtung, beispielsweise ein Servoventil.
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Eine
Anschlusskodierung oder eine Fluidleitungskodierung kann auch durch
eine grafische Kodierung gebildet sein, beispielsweise ein Linienmuster,
ein Punktmuster oder dergleichen.
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Selbstverständlich ist
es möglich,
mehrere Kodierungsarten zu verwenden. So kann beispielsweise eine
mechanische Kodierung farblich zusätzlich hervorgehoben werden
oder eine Riffelung ein solches Muster haben, dass sie zugleich
als eine grafische Kodierung auftritt.
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Die
erfindungsgemäße fluidtechnische
Anordnung ist zweckmäßigerweise
eine Positionierbaugruppe, die fertigungsseitig bereits komplett
vorkonfektioniert ist, das heißt,
die Fluidleitungen oder Schläuche
sowie die Ventileinrichtung und das Arbeitsgerät sind bereits werkseitig mit
den entsprechenden Kodierungen versehen.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
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1 eine
fluidtechnische Anordnung mit einem pneumatischen Linearantrieb
und einer pneumatischen Ventileinrichtung zu dessen Ansteuerung sowie
Schläuche
zur Verbindung der Ventileinrichtung und des Antriebs,
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2 ein
Fluidanschlusselement mit einer polygonalen Außenkontur sowie ein aufclipsbares Farbkennzeichnerteil
zu dessen farbiger Kennzeichnung,
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3 ein
Fluidanschlusselement mit einer runden Außenkontur sowie einem runden
Lösering,
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4 das
Fluidanschlusselement gemäß 3 in
Verbindung mit einem Farbkennzeichnerring,
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5 ein
Fluidanschlusselement mit einem polygonalen Lösering und
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6 eine
zweite fluidtechnische Anordnung ähnlich derjenigen in 1,
jedoch mit alternativen Fluidanschlusselementen.
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Die
Ausführungsbeispiele
der Erfindung zeigen teilweise ähnliche
oder gleichwirkende Komponenten, die mit denselben Bezugszeichen
versehen und nur je einmal beschrieben sind.
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Eine
fluidtechnische Anordnung 10a enthält einen pneumatischen Antrieb 11a als
fluidtechnisches Arbeitsgerät 12.
Der Antrieb 11a ist ein Linearantrieb. Der Antrieb 11a wird
durch eine Ventileinrichtung 13a mit Fluid, vorliegend
Druckluft, beaufschlagt, so dass ein im Innern des Antriebes 11a angeordnetes
Aktorglied (nicht sichtbar) einen außen am Gehäuse 14 des Antriebs 11a geführten Schlitten 15 zwischen
Endanschlägen 16 hin
und her antreibt.
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Für eine Vorwärtsfahrt
V des Schlittens 15 in Richtung des Endanschlags 17 beaufschlagt
die Ventileinrichtung 13a den Antrieb 11a an einem
Geräte-Fluidanschluss 18a mit
Fluid, während
aus einem beim Endanschlag 17 angeordneten, abtriebs seitigen
Geräte-Fluidanschluss 19a Druckluft
ausströmen
kann.
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In
umgekehrter Richtung, das heißt
bei einer Rückwärtsfahrt
R, beaufschlagt die Ventileinrichtung 13a den Geräte-Fluidanschluss 19a mit
Druckluft, während
aus dem dann abströmseitigen
Geräte-Fluidanschluss 18a Druckluft
ausströmen
kann.
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Die
Geräte-Fluidanschlüsse 18a, 19a sind mit
Ventil-Fluidanschlüssen 20a, 21a der
Ventileinrichtung 13a über
Fluidleitungen 22a, 23a verbindbar und zum Betrieb
der Anordnung 10a verbunden. Die Fluidleitungen 22a, 23a sind
flexible Schläuche,
die in die Fluidanschlüsse 18a–21a einsteckbar
sind und von diesen dann selbsttätig
verriegelt werden.
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Die
Ventileinrichtung 13a ist über einen Versorgungsanschluss 24 mit
Druckluft versorgbar. Aus dem Arbeitsgerät 12 in die Ventileinrichtung 13a zurückströmende Druckluft
kann über
eine Ablufteinrichtung 25, beispielsweise einen Schalldämpfer, ausströmen. Die
Ablufteinrichtung 25 bildet einen Bestandteil der Ventileinrichtung 13a und
ist an deren Gehäuse 26 angeordnet.
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Am
Gehäuse 26 sind
ferner elektrische Anschlüsse 27, 28 zur
Anbindung der Ventileinrichtung 13a an Steuerungs- und
Sensoreinrichtungen vorgesehen. Beispielsweise ist der Anschluss 27 ein
Busanschluss zum Anschluss einer die Ventileinrichtung 13a steuernden
oder regelnden Steuerungseinrichtung 29. In den Anschluss 28 ist
eine Verbindungsleitung 30 zur Verbindung der Ventileinrichtung 13a mit einer
Positionssensoreinrichtung 31 einsteckbar. Die Positionssensoreinrichtung 31 erfasst
die jeweilige Position des Schlittens 15. Ferner sind Anzeigemittel 32,
die zur Anzeige von Betriebszuständen, beispielsweise
Fehlerzuständen,
korrekter Versorgungsspannung und dergleichen, an der Ventileinrichtung 13a vorhanden.
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Durch
die Ausgestaltung der Anschlüsse 27 und 28 als
Buchse und Stecker ist eine elektrisch korrekte elektrische Verkabelung
der Anordnung 10 leicht herstellbar. Aber auch in fluidtechnischer
oder pneumatischer Hinsicht kann eine betriebsichere und korrekte
Verschlauchung beziehungsweise Fluid-Verbindung zwischen den Geräten 11a, 13a erfindungsgemäß hergestellt
werden. Dazu sind die nachfolgend im Detail beschriebenen Kodierungen bei
Fluidanschlüssen
und Fluidleitungen vorteilhaft.
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Der
Geräte-Fluidanschluss 18a und
der Ventil-Fluidanschluss 20a haben als eine erste mechanische
Kodierung 33 identische Löseringe 34. Löseringe 36 der
Fluidanschlüsse 19a, 21a unterscheiden sich
mechanisch von den Löseringen 34 und
bilden somit eine zweite mechanische Kodierung 35. Beispielsweise
stehen die Löseringe 34 weiter
vor Fluidanschlusskörper 37 der
Fluidanschlüsse 18a, 20a vor
als die Löseringe 36 bei
den gleichartigen Fluidanschlusskörpern 37 der Fluidanschlüsse 19a, 21a.
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Die
Kodierungen 33, 35 bilden voneinander abweichende
erste und zweite Anschlusskodierungen 38, 39.
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Ferner
weisen die Fluidleitungen 22a, 23a erste und zweite
Fluidleitungskodierungen 40, 41 auf. Die Fluidleitungskodierungen 40, 41 sind
an den jeweiligen Endbereichen 42 der Fluidleitungen 22a, 23a vorgesehen.
Die Fluidleitungskodierungen 40, 41 sind beispielsweise
durch Farbkodierungen 43, 44 gebildet. Beispielsweise
sind die Endbereiche 42 der der Vorwärtsfahrt V zugeordneten Fluidleitung 22a blau
gefärbt,
während
die Endbereiche 42 der der Rückwärtsfahrt R zugeord neten Fluidleitung 23a schwarz
gefärbt
sind. Es versteht sich, dass die Fluidleitungen 22a, 23a auch
durchgehend eingefärbt sein
können,
ein Farbmuster aufweisen können
oder dergleichen, so dass sie farblich gekennzeichnet und kodiert
sind.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die Fluidanschlüsse 18a, 20a und
die Fluidanschlüsse 19a, 21a die
Farbkodierung 44 aufweisen, so dass eine klare Farbzuordnung
von Fluidleitung zu Fluidanschluss gegeben ist.
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Eine
fluidtechnische Anordnung 10b hat teilweise ähnliche
Bestandteile wie die Anordnung 10a. Die Anordnung 10b enthält einen
Antrieb 11b, der von einer Ventileinrichtung 13b angesteuert
wird. Zur pneumatisch einwandfreien und korrekten Verbindung sind
bei der Anordnung 10b im Wesentlichen mechanische Kodierungen
vorgesehen. Ventil-Fluidanschlüsse 20b, 21b sind
baugleich und somit gleichartig mechanisch kodiert wie die Geräte-Fluidanschlüsse 18b, 19b.
Die Fluidanschlüsse 18b, 20b sind
durch Fluidanschlussteile 45 gebildet, während die
Fluidanschlüsse 19b, 21b durch
Fluidanschlussteile 46 gebildet sind.
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Die
Fluidanschlussteile 45, 46 sind mechanisch unterschiedlich
ausgestaltet. Beispielsweise haben die Fluidanschlussteile 45 eine
sechseckige oder polygonale Außenkontur,
während
die Fluidanschlussteile 46 eine runde Außenkontur
aufweisen. Zudem sind die Fluidanschlussteile 46 mit einer
Riffelung 47 versehen, so dass sie haptisch leicht von den
Fluidanschlussteilen 45 unterschieden werden können.
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Eine
Riffelung 48, die an den Endbereichen 42 einer
die Fluidanschlüsse 19b, 21b verbindenden Fluidleitung 23b vorgesehen
ist, hat das gleiche Muster beziehungsweise die gleiche Geometrie
wie die Riffelung 47. Somit ist haptisch eine leichte Zuordnung
der Fluidleitung 23b zu den Fluidanschlüssen 19b, 21b möglich. Eine
Fluidleitung 22b, die zur Verbindung der Fluidanschlüsse 18b, 20b vorgesehen ist,
hat nämlich
keine Riffelung, was insoweit wiederum eine Fluidleitungskodierung 40 darstellt,
die sich durch die von der Riffelung 48 gebildeten Fluidleitungskodierung 41 unterscheidet.
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Eine
zusätzliche
Bediensicherheit ist dadurch gegeben, dass die Fluidleitungen 22b, 23b an ihren
Endbereichen 42 unterschiedliche Außendurchmesser aufweisen, die
mit entsprechenden Innendurchmessern von Anschlussöffnungen
der Fluidanschlussteile 45, 46 korrespondieren.
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Anhand
von Fluidanschlussteilen 50, 60, 70 und 80 werden
nachfolgend weitere Kodierungsmöglichkeiten
aufgezeigt.
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Beispielsweise
hat ein Fluidanschlusskörper 51 des
Fluidanschlussteils 50 eine sechseckige Außenkontur,
während
die Fluidanschlussteile 60, 70 und 80 Fluidanschlusskörper 61, 71 und 81 mit
einer runden Außenkontur
aufweisen. Die Fluidanschlusskörper 61, 71 könnten beispielsweise
durch farbliche Markierungen voneinander unterschiedlich gekennzeichnet
sein. Als farbliche Markierungen eignen sich aber auch Ringe, beispielsweise
ein farblich gekennzeichneter (roter, blauer, grüner oder dergleichen) Farb-Ring 72.
Ein Montageabschnitt 73, der beispielsweise außenseitig
mit Schraubenwindungen versehen ist, ist durch den Farb-Ring 72 hindurch
gesteckt und in das jeweilige Gehäuse 14 oder 26 eingeschraubt.
Der Ring 72 ist dann beispielsweise zwischen das Gehäuse 14 oder 26 einerseits
und einen Vorsprung 74 des Fluidanschlusskörpers 71 geklemmt.
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Zur
farblichen Kennzeichnung sind auch Feder-Ringe 90 und 91 geeignet,
die beispielsweise aus farbigem Kunststoffmaterial bestehen. Der
Feder-Ring 90 ist zum Aufclipsen auf ein jeweiliges Fluidanschlussteil 50, 60, 70 oder 80,
beispielsweise dessen jeweiligen Montageabschnitt, vorgesehen. Der
Feder-Ring 91 kann
beispielsweise auf eine Fluidleitung 92 aufgeclipst werden.
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Die
Feder-Ringe 90, 91 und der Farb-Ring 72 sind
Farbkennzeichnerteile 100.
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Eine
Riffelung 93 verhindert ein Verrutschen der Ringe 90, 91 am
jeweiligen Fluidanschlussteil oder der jeweiligen Fluidleitung.
An einer Außenumfangs-Längsseite
ist ein Einfuhrschlitz 94 vorgesehen, mit dem der jeweilige
Feder-Ring 90, 91 auf ein Fluidanschlussteil 80 oder
eine Fluidleitung 92 aufgeclipst werden kann.
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Der
Lösering 65 kann
z. B. zur farblichen Kodierung mit einer farbigen Oberflächenbeschichtung versehen
oder durchgefärbt
sein. Es ist auch möglich,
an dem Lösering 65 ein
lösbares
Farbkennzeichnerteil anzuordnen, z. B. einen Ring 120.
Der Ring 120 ist z. B. mit einer farbigen Oberflächenbeschichtung
versehen oder durchgefärbt.
Der Ring 120 besteht vorzugsweise aus eine flexiblen Kunststoff.
Der Ring 120 kann von vorn auf den Lösering 65 aufgesteckt
werden. Der Ring hat z. B. eine Ringnut 121, in die im
montierten Zustand ein Ringvorsprung 122 des Löserings 65 eingreift.
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Ferner
ist eine mechanische Kennzeichnung oder Kodierung auch durch eine
entsprechende Ausgestaltung von Löseringen möglich. So haben beispielsweise
Löseringe 55, 65 und 75 eine
runde Außenkontur,
während
ein Lösering 85 des
Fluid anschlussteils 80 eine polygonale, beispielsweise sechseckige
Außenkontur
hat.
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Durch
Ertasten der unterschiedlich ausgestalteten Löseringe 55 oder 85 oder
der unterschiedlich weit vor die Fluidanschlusskörper 37 vorstehenden
Löseringe 34 kann
der richtige Fluidanschluss selbst in dunklen oder verdeckten Bereichen
gefühlt und
ertastet werden.
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Die
Löseringe 36, 55, 65, 75 und 85 sind
Löse-Betätigungsteile 101.
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Als
eine Leuchtkodierung, insbesondere eine farbige Leuchtkodierung
oder Farbkodierung, kann auch eine Leuchtanzeige, z. B. eine weiße oder farbige
LED, z. B. bei einem der Fluidanschlüsse 19a, 21a und/oder 20a, 22a angeordnet
sein.
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Es
ist auch möglich,
als farbige Leuchtkodierung oder Farbkodierung reflektierende Materialien einzusetzen.