DE102007011694A1 - Schutzschaltelement mit magnetisch bewegtem Leiter - Google Patents

Schutzschaltelement mit magnetisch bewegtem Leiter Download PDF

Info

Publication number
DE102007011694A1
DE102007011694A1 DE102007011694A DE102007011694A DE102007011694A1 DE 102007011694 A1 DE102007011694 A1 DE 102007011694A1 DE 102007011694 A DE102007011694 A DE 102007011694A DE 102007011694 A DE102007011694 A DE 102007011694A DE 102007011694 A1 DE102007011694 A1 DE 102007011694A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
conductor
conductor element
movement
movable
elements
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102007011694A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102007011694B4 (de
Inventor
Thomas Ritzer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE200710011694 priority Critical patent/DE102007011694B4/de
Publication of DE102007011694A1 publication Critical patent/DE102007011694A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102007011694B4 publication Critical patent/DE102007011694B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H71/00Details of the protective switches or relays covered by groups H01H73/00 - H01H83/00
    • H01H71/10Operating or release mechanisms
    • H01H71/12Automatic release mechanisms with or without manual release
    • H01H71/24Electromagnetic mechanisms
    • H01H71/2454Electromagnetic mechanisms characterised by the magnetic circuit or active magnetic elements
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01FMAGNETS; INDUCTANCES; TRANSFORMERS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR MAGNETIC PROPERTIES
    • H01F7/00Magnets
    • H01F7/06Electromagnets; Actuators including electromagnets
    • H01F7/066Electromagnets with movable winding

Abstract

Schutzschaltelemente sollen sicher und mit zunehmendem Strom schneller ausgelöst werden können. Dazu ist ein Schutzschaltelement mit einem ersten Leiterelement (10) und einem zweiten Leiterelement (12), das zu dem ersten Leiterelement (10) parallel verläuft, vorgesehen. Das zweite Leiterelement (12) ist gegenüber dem ersten Leisterelement (10) beweglich und so angeordnet, dass es gegen eine Rückstellkraft eine Bewegung ausführt, wenn die beiden Leiterelemente (10, 12) von gleich oder entgegengesetz gerichteten Strömen durchflossen sind. Die Bewegung des zweiten Leiterelements (12) wird für das Auslösen bzw. eine Schutzschaltfunktion ausgenutzt. Entsprechend dem Ampèreschen Gesetz ziehen sich die beiden Leiterelement (10, 12) an oder stoßen sich ab. Die zwischen ihnen wirkende Kraft steigt mit zunehmendem Strom, so dass die Auslösezeit entsprechend sinkt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schutzschaltelement mit einem ersten Leiterelement und einem zweiten Leiterelement, das zu dem ersten Leiterelement parallel verläuft. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechendes Schutzschaltverfahren zum Schalten von Schutzelementen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Leitungsschutzschalter bzw. Leistungsschalter als derartige Schutzelemente.
  • Leitungsschutzschalter bzw. Leistungsschalter sind Schutzelemente, die bei Überströmen den Stromfluss durch Öffnen eines Kontaktes unterbrechen und somit die Installation vor Schaden schützen. Bei Leitungsschutzschaltern bzw. Leistungsschaltern ohne elektronischen Auslöser erfolgt das Auslösen bei Überlast mittels eines Bimetalls und bei Kurzschluss mittels eines Magnetsystems. Das Magnetsystem besteht dabei im Wesentlichen aus einem magnetfelderzeugenden, stromführenden Leiter – meist als Spule ausgebildet – und einem ferromagnetischen Anker, der vom Magnetfeld angezogen und ab einer Stromschwelle gegen eine Kraft (z. B. Federkraft) bewegt wird.
  • Aus der Druckschrift EP 0 181 103 A2 ist ferner ein spezielles Ankersystem mit Dämpfung des ferromagnetischen Ankers durch eine viskose Flüssigkeit bekannt. Der Anker wird durch ein von einem stromführenden Leiter erzeugtes Magnetfeld angezogen und unterliegt dem Effekt der Sättigung. Damit führen auch höhere Ströme nicht zwangsläufig zu einem schnelleren Schließen des Schutzschalters.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Schaltelement bereitzustellen, das ohne großen technischen Aufwand ein zuverlässiges Schalten ermöglicht. Dabei ist es wünschenswert, wenn das Schutzelement umso schneller reagiert je höher der fließende Strom ist. Darüber hinaus soll ein entsprechendes Schutzschaltverfahren bereitgestellt werden.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Schutzschaltelement mit einem ersten Leiterelement und einem zweiten Leiterelement, das zu dem ersten Leiterelement im Wesentlichen parallel verlauft, wobei das zweite Leiterelement gegenüber dem ersten Leiterelement beweglich und so angeordnet ist, dass es gegen eine Rückstellkraft eine Bewegung ausführt, wenn die beiden Leiterelemente von gleich oder entgegengesetzt gerichteten Strömen durchflossen sind, wobei die Bewegung des zweiten Leiterelements für eine Schutzschaltfunktion benutzt wird.
  • Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereitgestellt ein Schutzschaltverfahren durch Bereitstellen eines ersten und eines dazu im Wesentlichen parallelen und beweglichen zweiten Leiterelements, Durchfließenlassen der beiden Leiterelemente mit gleich oder entgegengesetzt gerichteten Strömen und Nutzen einer Bewegung des zweiten Leiterelements für eine Schutzschaltfunktion.
  • In vorteilhafter Weise wird somit das Ampèresche Gesetz für das Schalten des Schutzelements ausgenutzt. Dadurch kann insbesondere gewährleistet werden, dass sich die Auslösezeit mit steigendem Stromfluss verkürzt.
  • Vorzugsweise sind die beiden Leiterelemente parallel oder in Serie miteinander verbunden. Wenn die beiden Leiterelemente parallel verbunden sind, teilt sich der Stromfluss in beide parallelen Zweige auf und der parallele Stromfluss führt zu einem gegenseitigen Anziehen der beiden Leiterelemente. Sind die beiden Leiterelemente in Serie miteinander verbunden und beispielsweise mäanderförmig nebeneinander angeordnet, so führen die beiden antiparallel verlaufenden Ströme dazu, dass sich die beiden Leiterelemente gegenseitig abstoßen. Auch diese Bewegung kann zum Schalten des Schutzschaltelements herangezogen werden.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das zweite bewegliche Leiterelement von einem Medium umgeben, das zäher als Luft ist. Durch die Zähigkeit kann die gewünschte Dämpfung bzw. die entsprechende Schaltgeschwindigkeit eingestellt werden.
  • Das zweite, bewegliche Leiterelement kann ferner mit einer Kapselung gegenüber dem ersten Leiterelement abgekapselt sein. Die Kapselung dient vorzugsweise dafür, das dämpfende Medium aufzunehmen.
  • Entsprechend einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schutzschaltelements können die Kapselung gegenüber dem ersten Leiterelement entsprechend einer ersten Bewegung und das zweite Leiterelement in der Kapselung entsprechend einer zweiten Bewegung beweglich sein, wobei beide Bewegungen für die Schutzschaltfunktion nutzbar sind. Hierbei ist es gegebenenfalls von Vorteil, wenn die beiden Bewegungen relativ zueinander unterschiedlich gedämpft sind. Somit lässt sich beispielsweise bei geringen Überströmen ein gedämpftes, langsames Schalten und bei hohen Überströmen ein sehr rasches Schalten erzielen.
  • Die beiden Leiterelemente können Abschnitte einer gemeinsamen Leiterspirale darstellen. Damit kann das erfindungsgemäße Prinzip dazu verwendet werden, dass sich die Leiterspirale bei Überstrom zusammenzieht.
  • Alternativ kann das zweite Leiterelement gegenüber dem ersten Leiterelement drehbeweglich gelagert sein. Damit werden die aufeinander wirkenden Kräfte von zwei stromdurchflossenen Leitern für Schwenkbewegungen genutzt, die detektierbar sind oder direkt mechanisch zum Schalten verwendet werden können.
  • Die beiden Leiterelemente können aber auch Abschnitte einer g-förmigen Leiterbahn sein. Hierdurch wird ein mittleres Leiterstück von einem äußeren Leiterstück angezogen und von dem anderen äußeren Leiterstück abgestoßen, so dass sich eine Kraftverdoppelung ergibt.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schutzschaltelements mit spiralförmigem Leiter gemäß einer ersten Ausführungsform;
  • 2 eine Seitenansicht eines Schutzschaltelements mit spiralförmigem Leiter gemäß einer zweiten Ausführungsform;
  • 3 eine Draufsicht auf das Schutzschaltelement von 1 oder 2;
  • 4 einen Schnitt durch das Schutzelement von 1 oder 2;
  • 5 ein Schutzschaltelement mit drehbeweglichem Leiterabschnitt gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 6 ein Schutzschaltelement mit g-förmigem Leiter gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 7 ein Schutzschaltelement mit beweglicher Kapselung gemäß einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
  • 8 ein Schutzschaltelement mit beweglicher Kapselung gemäß einer sechsten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
  • Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • Nach dem Ampèreschen Gesetz wirkt zwischen zwei parallelen Strombahnen bei gleicher Stromrichtung eine anziehende Kraft, die proportional zum Produkt der beiden Ströme und zur Länge der parallel geführten Strombahn und indirekt proportional zum Abstand der parallel geführten Strombahnen ist. Fließt nun ein genügend großer Strom über die zwei parallel angeordneten Leiter und ist dabei einer der beiden Leiter beweglich, so führt die entstehende Kraft zu einer Bewegung des bewegli chen Leiters. Diese Bewegung kann für das Auslösen des Schutzelements genutzt werden.
  • Entsprechend dem Beispiel von 1 wird als auslösendes Element eines Schutzschalters eine spiralförmig gewickelte Strombahn 1 genutzt. Der innerste Abschnitt 2 der spiralförmigen Strombahn 1 ist hier starr ausgeführt. Gemäß dem Beispiel von 2 ist auch das innerste Segment der Strombahn 1 als flexibles Leiterstück ausgebildet.
  • Fließt nun ein Strom beispielsweise von der Innenseite der Spirale nach außen oder umgekehrt, so ziehen sich die nebeneinander angeordneten Leiterabschnitte an, da in ihnen der Strom jeweils in gleicher Richtung fließt. Insgesamt zieht sich somit die gesamte Spirale zusammen. Die erste Variante gemäß 1 hat dabei unter Umständen den Vorteil, dass das Zusammenziehen der Spirale definierter erfolgt.
  • Die spiralförmigen Strombahnen beider Ausführungsbeispiele von 1 und 2 sind jeweils in einer Kapselung 3 untergebracht. Die Kapselungen 3 sind mit einem dämpfenden Medium 4, z. B. einem schweren Gas, einer zähen Flüssigkeit usw., gefüllt. Mit dieser Dämpfung wird erreicht, dass sich die Spirale nicht ungewünscht schnell, sondern entsprechend langsam zusammenzieht. Folglich löst das Schutzschaltelement langsamer als im ungedämpften Fall aus.
  • In 3 ist eine Draufsicht auf die spiralförmige Strombahn 1 bzw. 1' in der in den 1 und 2 dargestellten Schnittebenen A dargestellt. Auf einem spiralförmigen, isolierenden Träger 5 ist eine Leiterbahn 6 angeordnet. Sie besteht aus zwei entlang der Spirale verlaufenden parallelen Leiterbahnabschnitten, die am Ende der Spirale miteinander verbunden sind. Im Zentrum der Spirale ist jeweils ein Kontakt 7, 8 mit einem der beiden parallelen Leiterbahnabschnitte verbunden. Die beiden Kontakte 7 und 8 sind durch die Kapselung 3 nach außen geführt. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Spirale 1, 1' frei in dem dämpfenden Medium 4 innerhalb der Kapselung 3, nur gehalten durch die Kontakte 7, 8, angeordnet ist.
  • Bei der gewählten Anordnung fließt der Strom durch einen der beiden Kontakte 7, 8, durch einen der beiden parallelen Leiterbahnabschnitte in der Spirale nach außen, durch den anderen parallelen Leiterbahnabschnitt in der Spirale wieder nach innen und verlässt die Spirale bzw. die Kapselung am jeweils anderen Kontakt 7, 8. Die radial übereinander liegenden Abschnitte der Spirale bewirken bei Stromfluss ein gegenseitiges Anziehen, so dass sich die Spirale insgesamt zusammenzieht. Das äußere Ende der Spirale kann sich dabei insbesondere auch in Umfangsrichtung frei bewegen.
  • Die Bewegung des Spiralenendes bzw. eines beliebigen anderen Abschnitts der Spirale lässt sich auf beliebige Art und Weise detektieren. Beispielsweise können hier optische, elektrische und andere Ausleseverfahren herangezogen werden. Wenn die Kapselung 3 und das dämpfende Medium 4 durchsichtig sind, kann die Bewegung der Spirale beispielsweise optisch erfasst werden.
  • Parallel angeordnete Strombahnen lassen sich aber auch durch Aufteilung der Strombahn oder durch Rückführung der Strombahn erzeugen. Im ersten Fall ergibt die Summe der Teilströme in den beiden parallelen Strombahnen den Überstrom, im zweiten Fall fließt in beiden parallelen Strombahnen der Überstrom. In 5 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schutzschaltelements dargestellt, wobei der Strom hier in zwei parallele Strombahnen aufgeteilt ist. Die Aufteilung des Strompfads erfolgt in eine feste erste Strombahn 10 und in eine an einem Lager 11 drehbar gelagerte zweite Strombahn 12. Die zweite Strombahn 12 ist durch eine Spiralfeder 13 im vorliegenden Beispiel gegen den Uhrzeigersinn vorgespannt. Wenn sich also die beiden Strombahnen 10, 12 nicht anziehen, werden sie durch die Spiralfeder 13 in die in 5 dargestellte Position auseinandergedreht.
  • Der gesamte Stromleiter ist hier also in zwei parallele Pfade aufgeteilt, wobei die bewegliche Strombahn 12 durch flexible Abschnitte 14, 15 mit dem festen Abschnitt, nämlich der ersten Strombahn 10 verbunden ist. Fließt nun ein Strom I0 durch das Schutzschaltelement bzw. dessen Auslöser, so teilt er sich in den parallelen Zweigen, nämlich der ersten Leiterbahn 10 und der zweiten Leiterbahn 12 in die Teilströme I1 und I2 auf. Aufgrund des Ampèreschen Gesetzes ziehen sich nun die beiden Leiterelemente 10 und 12 an, so dass das drehbare zweite Leiterelement 12 nach unten, d. h. zu dem ersten Leiterelement 10 hin schwenkt. Diese Schwenkbewegung ist möglich, da an beiden Enden des zweiten Leiterelements 12 die flexiblen Leiterstücke 14 und 15 angeordnet sind.
  • Zur Detektion der Bewegung des zweiten Leiterelements 12 ist an diesem ein Arm 16 in der Nähe des Drehlagers 11 angebracht. Dieser Arm 16 vollführt somit die gleiche Drehbewegung wie das zweite Leiterelement 12. Am freien Ende des Arms 16 ist ein Magnet 17 angeordnet, der ein die Kapselung 18 durchdringendes Magnetfeld erzeugt. Ein Magnetfeldsensor 19 detektiert die Anwesenheit bzw. die Position des Magnets 17, somit kann auf die Bewegung des zweiten Leiterelements 12 bzw. des Stroms I0 indirekt geschlossen werden. Anstelle des Magnetfeldsensors 19 kann durch den Permanentmagneten 17 auch berührungslos ein ferromagnetischer Auslösehebel außerhalb der Kapselung 18, d. h. außerhalb des Auslösesystems, z. B. für ein Schaltschloss betätigt werden.
  • Das Auslösesystem ist hier durch eine Kapselung 18 umgeben. Sie ist gefüllt mit einem zähen, dämpfenden Medium 20, z. B. eine Flüssigkeit oder ein Gas. Damit lässt sich die Bewegung des zweiten Leiterelements 12 dämpfen und so die Auslösezeiten des Auslösesystems verlängern.
  • In 6 ist eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Auslösesystems dargestellt. Es besitzt im Wesentlichen einen g-förmigen Leiter 21. Ein mittlerer Abschnitt 22 des Leiters 21 ist beweglich ausgestaltet. Der Leiter 21 ist wie derum vollständig mit einer Kapselung 23 umgeben, die ein dämpfendes Medium 24 beinhaltet. Bei dem in 6 mit Pfeilen 25 eingetragenen Stromfluss durch den Leiter 21 ergibt sich das in der Zeichnung mit konzentrischen Ringen bzw. Pfeilen dargestellte Magnetfeld 26. Es führt dazu, dass sich die beiden unteren Leiterabschnitte des Leiters 21 abstoßen und die beiden oberen Leiterabschnitte anziehen. Da der mittlere Leiterabschnitt 22 beweglich ist, wird er sich nach oben bewegen. Auch bei umgekehrter Stromrichtung wird sich die gleiche Bewegung des beweglichen Abschnitts 22 einstellen. Die Bewegung des mittleren Abschnitts 22 ist wieder durch die bereits oben genannten Möglichkeiten detektierbar.
  • 7 zeigt eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Auslösersystems. Sein Aufbau entspricht annähernd dem von 5. Ein bewegliches zweites Leiterelement 31 ist in einer Kapselung 32 angeordnet. Das Leiterelement 31 ist an einem Lager 33 drehbeweglich gelagert. Ein mit dem beweglichen, zweiten Leiterelement 31 fest verbundener Arm 34, der an seinem freien Ende mit einem Permanentmagneten 35 bestückt ist, überträgt die Bewegung des zweiten Leiterelements 31 an einen Auslösehebel oder Magnetfeldsensor 36, der außerhalb der Kapselung 32 angeordnet ist.
  • Das zweite Leiterelement 31 ist an der Seite des Drehlagers 33 mit einem Kontakt 37 von außen kontaktiert. Auf der anderen Seite des zweiten Leiterelements 31 befindet sich ein flexibles Leiterstück 38, das mit einem entsprechenden Kontakt 39 nach außen geführt ist. Dieser Kontakt 39 ist mit einem flexiblen Verbindungsstück 40 mit dem festen ersten Leiterelement 41 verbunden, das sich im Wesentlichen parallel zu dem zweiten Leiterelement 31 erstreckt. Das erste Leiterelement 41 verläuft jedoch außerhalb der Kapselung 32. Die Kapselung 32 ist außerdem gegenüber dem ersten Leiterelement 41 beweglich. Die Bewegungsmöglichkeit wird in 7 durch Federn 42, 43 symbolisiert (gegebenenfalls auch drehbeweglich). Diese Relativbewegung zwischen der Kapselung 32 und dem ers ten Leiterelement 41 kann eine Linearbewegung aber auch eine Drehbewegung oder Kombination von beiden sein.
  • Da die beiden Leiterelemente 31 und 41 hier in Reihe geschaltet sind und sich dabei entgegengesetzte Stromrichtungen in beiden Leiterelementen ergeben, werden sie sich gemäß dem Ampèreschen Gesetz abstoßen. Die Kräfte der Federn 42 und 43 können nun so ausgelegt sein, dass bei einem geringen Kurzschlussstrom lediglich eine gedämpfte Bewegung des zweiten Leiterelements 31 in der mit einem dämpfenden Medium 44 gefüllten Kapselung 32 zustande kommt. Ist hingegen der Kurzschlussstrom ausreichend hoch, so dass die abstoßenden Kräfte der beiden Leiterelemente 31, 41 die Federkräfte der Federn 42, 43 ohne weiteres überwinden, so bewegt sich die gesamte Kapselung 32 gegenüber dem ersten Leiterelement 41. Dies erfolgt ungedämpft, so dass es zu einem raschen Auslösen kommt. Die Dynamik des Auslösesystems ist somit stromabhängig durch zwei Bereiche gekennzeichnet: Die gedämpfte Bewegung des zweiten Leiterelements 31 in der Kapselung 32 und die ungedämpfte Bewegung der Kapselung 32 gegenüber dem festen, ersten Leiterelement 41.
  • Eine sechste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Auslösesystems ist in 8 wiedergegeben. Der Aufbau entspricht im Wesentlichen dem des Ausführungsbeispiels von 5, wobei jedoch der feste Leiterabschnitt 61 entsprechend dem Beispiel von 7 außerhalb der Kapselung 52 verläuft. Ein bewegliches zweites Leiterelement 51 ist in einer Kapselung 52 angeordnet. Das Leiterelement 51 ist an einem Lager 53 drehbeweglich gelagert. Ein mit dem beweglichen, zweiten Leiterelement 51 fest verbundener Arm 54, der an seinem freien Ende mit einem Permanentmagneten 55 bestückt ist, überträgt die Bewegung des zweiten Leiterelements 51 an einen Auslöserhebel oder Magnetfeldsensor 56, der außerhalb der Kapselung 52 angeordnet ist.
  • Das zweite Leiterelement 51 ist an der Seite des Drehlagers 53 über ein bewegliches Leiterstück 57 mit einem Kontakt 65 von außen kontaktiert. Auf der anderen Seite des zweiten Leiterelements 51 befindet sich ein flexibles Leiterstück 58, das mit einem entsprechenden Kontakt 59 nach außen geführt ist. Dieser Kontakt 59 ist mit einem flexiblen Verbindungsstück 60 mit dem festen ersten Leiterelement 61 verbunden, das sich im Wesentlichen parallel zu dem zweiten Leiterelement 51 erstreckt. Das erste Leiterelement 61 verlauft, wie erwähnt, außerhalb der Kapselung 52. Die Kapselung 52 ist außerdem gegenüber dem ersten Leiterelement 61 beweglich. Die Bewegungsmöglichkeit wird in 8 ebenfalls lediglich durch Federn 62, 63 symbolisiert. Die Relativbewegung zwischen der Kapselung 52 und dem ersten Leiterelement 61 kann eine Linearbewegung aber auch eine Drehbewegung oder Kombination von beiden sein.
  • An der Seite des Kontakts 65 ist das zweite Leiterelement 51 über ein flexibles Leiterstück 66 mit dem ersten Leiterelement 61 verbunden. Wie in dem Beispiel von 5 teilt sich dadurch der in das Auslösesystem hineinfließende Strom I0 in die zwei parallelen Teilströme I1 und I2 auf. Nach dem Ampèreschen Gesetz ziehen sich daher das erste Leiterelement 61 und das zweite Leiterelement 51 an. Ähnlich dem Ausführungsbeispiel von 7 können die Kräfte der Federn 62 und 63 so ausgelegt sein, dass bei einem geringen Kurzschlussstrom lediglich eine gedämpfte Bewegung des zweiten Leiterelements 51 in der mit einem dämpfenden Medium 64 gefüllten Kapselung 52 zustande kommt. Ist hingegen der Kurzschlussstrom ausreichend hoch, so dass die anziehenden Kräfte der beiden Leiterelemente 51, 61 die Federkräfte der Federn 62, 63 ohne weiteres überwinden, so bewegt sich die gesamte Kapselung 52 gegenüber dem ersten Leiterelement 61. Dies erfolgt ungedämpft, so dass es zu einem raschen Auslösen kommt. Die Dynamik des Auslösesystems ist somit stromabhängig durch zwei Bereiche gekennzeichnet: Die gedämpfte Bewegung des zweiten Leiterelements 51 in der Kapselung 52 und die ungedämpfte Bewegung der Kapselung 52 gegenüber dem festen, ersten Leiterelement 61.
  • Darüber hinaus sind noch weitere Varianten mit verschiebbaren Strombahnen und meanderförmigen Strombahnen zu Erhöhung der Leiterlänge oder auch Auslösesysteme mit antiparalleler Stromführung vorstellbar. Grundsätzlich ist jedoch zu beachten, dass die Kraft, mit der sich die Leiter anziehen bzw. abstoßen, mit zunehmendem Abstand abnimmt.
  • Entsprechend einer weiteren Ausführungsform wird eine Sperrklinke eingesetzt, die die bewegliche Strombahn erst ab einer vorgegebenen Kraft frei gibt, so dass der Auslöser erst ab einem bestimmten Stromschwellwert aktiv wird.
  • Die oben dargestellten Ausführungsformen wie auch die vorliegende Erfindung insgesamt profitieren von der Gegebenheit, dass die Kraft aufgrund des Ampèreschen Gesetzes mit zunehmendem Überstrom zunimmt, so dass bei zunehmendem Strom die Auslösezeit aufgrund zunehmender Kräfte abnimmt. Eine zunehmende Kraft bewirkt eine schnellere Verdrängung des dämpfenden Mediums und damit eine größere Beschleunigung und eine kürzere Laufzeit bis zur Entklinkung. Dabei entsteht im Gegensatz zu den herkömmlichen Magnetsystemen kein Sättigungseffekt. Die oben beschriebenen Auslösesysteme können einerseits durch Verstellung der Rückstellkraft oder andererseits durch Verstellung des Ruheabstands eingestellt werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 0181103 A2 [0003]

Claims (11)

  1. Schutzschaltelement mit – einem ersten Leiterelement (10) und – einem zweiten Leiterelement (12), das zu dem ersten Leiterelement (10) im Wesentlichen parallel verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass – das zweite Leiterelement (12) gegenüber dem ersten Leiterelement (10) beweglich und so angeordnet ist, dass es gegen eine Rückstellkraft eine Bewegung ausführt, wenn die beiden Leiterelemente (10, 12) von gleich oder entgegengesetzt gerichteten Strömen (I1 und I2) durchflossen sind, wobei – die Bewegung des zweiten Leiterelements (12) für eine Schutzschaltfunktion benutzt wird.
  2. Schutzschaltelement nach Anspruch 1, wobei die beiden Leiterelemente (10, 12) parallel oder in Serie miteinander verbunden sind.
  3. Schutzschaltelement nach Anspruch 1 oder 2, wobei das zweite, bewegliche Leiterelement (12) von einem Medium (20) umgeben ist, das zäher als Luft ist.
  4. Schutzschaltelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite, bewegliche Leiterelement (12) mit einer Kapselung (18) gegenüber dem ersten Leiterelement (10) abgekapselt ist.
  5. Schutzschaltelement nach Anspruch 4, wobei die Kapselung (18) gegenüber dem ersten Leiterelement (10) entsprechend einer ersten Bewegung und das zweite Leiterelement (12) in der Kapselung (18) entsprechend einer zweiten Bewegung beweglich sind, und wobei beide Bewegungen für die Schutzschaltfunktion nutzbar sind.
  6. Schutzschaltelement nach Anspruch 5, wobei die beiden Bewegungen relativ zueinander unterschiedlich gedämpft sind.
  7. Schutzschaltelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die beiden Leiterelemente Abschnitte einer gemeinsamen Leiterspirale darstellen.
  8. Schutzschaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das zweite Leiterelement gegenüber dem ersten Leiterelement drehbeweglich gelagert ist.
  9. Schutzschaltelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die beiden Leiterelemente Abschnitte einer g-förmigen Leiterbahn sind.
  10. Schutzschaltverfahren gekennzeichnet durch – Bereitstellen eines ersten und eines dazu im Wesentlichen parallelen und beweglichen zweiten Leiterelements (10, 12), – Durchfließenlassen der beiden Leiterelemente (10, 12) mit gleich oder entgegengesetzt gerichteten Strömen und – Nutzen einer Bewegung des zweiten Leiterelements (12) für eine Schutzschaltfunktion.
  11. Schutzschaltverfahren nach Anspruch 10, wobei das zweite, bewegliche Leiterelement (12) eine erste Bewegung mit einer ersten Dämpfung und eine überlagerte zweite Bewegung mit einer gegenüber der ersten Dämpfung anderen zweiten Dämpfung bei Stromfluss durch die beiden Leiterelemente (10, 12) ausführt.
DE200710011694 2007-03-09 2007-03-09 Schutzschaltelement mit magnetisch bewegtem Leiter Expired - Fee Related DE102007011694B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710011694 DE102007011694B4 (de) 2007-03-09 2007-03-09 Schutzschaltelement mit magnetisch bewegtem Leiter

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710011694 DE102007011694B4 (de) 2007-03-09 2007-03-09 Schutzschaltelement mit magnetisch bewegtem Leiter

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102007011694A1 true DE102007011694A1 (de) 2008-09-11
DE102007011694B4 DE102007011694B4 (de) 2014-08-21

Family

ID=39678008

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200710011694 Expired - Fee Related DE102007011694B4 (de) 2007-03-09 2007-03-09 Schutzschaltelement mit magnetisch bewegtem Leiter

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102007011694B4 (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD13686A (de) *
DE1638094B1 (de) * 1968-02-28 1971-08-26 Ni Elektrotechnitscheskij I Schnellschalter
EP0181103A2 (de) 1984-11-02 1986-05-14 Circuit Breaker Industries Limited Schutzschalter

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD13686A (de) *
DE1638094B1 (de) * 1968-02-28 1971-08-26 Ni Elektrotechnitscheskij I Schnellschalter
EP0181103A2 (de) 1984-11-02 1986-05-14 Circuit Breaker Industries Limited Schutzschalter

Also Published As

Publication number Publication date
DE102007011694B4 (de) 2014-08-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102012102431B4 (de) Leitungsschutzschalter
DE102007040163A1 (de) Schaltgerät mit einer Schaltwelle zur Lagerung einer Drehkontaktbrücke sowie mehrpolige Schaltgeräteanordnung
DE112007003283T5 (de) Doppelunterbrechungskontaktsystem für einen Niederspannungsleistungsschalter und das Doppelunterbrechungskontaktsystem umfassender Kompaktleistungsschalter
DE102010035857B4 (de) Installationsschaltgerät mit einem Magnetsystem
DE60203228T2 (de) Verbesserung einer Kontaktmesseranordung für einen Leistungsschalter
EP2764527B1 (de) Auslöseeinheit zum betätigen einer mechanischen schalteinheit einer vorrichtung
DE102007011694B4 (de) Schutzschaltelement mit magnetisch bewegtem Leiter
DE102017111583A1 (de) Trennschalter mit einer Rotoranordnung
DE112005003632B4 (de) Leistungsschalter
DE102012011063A1 (de) Elektrisches Schaltgerät, insbesondere Schutzschalter
EP2742522B1 (de) Auslöser für einen schutzschalter
DE19740490C1 (de) Trennschalter
DE102010014280B4 (de) Überstrom-Schaltvorrichtung
AT13504U1 (de) Schaltmagnet
DE19701311B4 (de) Strombegrenzender Leistungsschalter
WO2013017544A1 (de) Elektrische schaltvorrichtung
DE102008017079A1 (de) Magnetisch-hydraulischer Auslöser für ein Schaltgerät, insbesondere für einen Leistungsschalter, und Schaltgerät mit einem Schaltschloss und mit zumindest einem derartigen Auslöser
EP1083586A2 (de) Auslöser für elektrische Schutzschalter
DE102004056283A1 (de) Schaltgerät mit einem thermischen und elektromagnetischen Auslöser
WO2003098651A1 (de) Elektrische schalteinrichtung für fehlerstrom-, überstrom- und kurzschlussstromschutz
DE102005046640B4 (de) Elektrisches Installationsgerät
DE102004056281A1 (de) Schaltgerät mit einem elektromagnetischen Auslöser
DE102007061299B4 (de) Arretiervorrichtung und Auslöseeinheit
EP2992543A1 (de) Schalteinheit, insbesondere leistungsschalter
DE102014204394A1 (de) Thermische Auslösewelle einer thermischen Auslösevorrichtung mit einer Aussparung zur Aufnahme eines Übertragungselementes eines Schieberelementes

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee