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Die
Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit einem Boden, einer Vorderwand,
einer Rückwand, zwei Seitenwänden, einem Deckel
sowie mit zwei aneinander anliegenden, nach oben über den
Deckel vorstehenden Traggriffen, bestehend aus einem einteiligen
Kartonzuschnitt, der mittig den rechteckig ausgebildeten Boden aufweist,
an welchem einander gegenüberliegend über Faltgelenke
die Vorderwand und die Rückwand angelenkt sind, an deren
oberen Kanten wiederum über Faltgelenke Zwischenstücke angelenkt
sind, die etwa parallel zum Deckel verlaufen und an denen wiederum über
Faltgelenke die nach oben vorstehenden Traggriffe angelenkt sind.
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Eine
Faltschachtel der genannten Art ist beispielsweise aus dem
US-Patent 1 997 343 bekannt. Solche
Faltschachteln haben den Vorteil, dass sie äußerlich
etwa die Form einer Handtasche haben und deshalb gut mit einer Hand
zu tragen sind. Außerdem hat eine solche Faltschachtel
gute Lastaufnahmeeigenschaften, weil der Boden, die Vorderwand und
die Rückwand den Aufnahmeraum der Faltschachtel U-förmig
umschließen, wobei die oben angeordneten Traggriffe derart
mit der Vorderwand und der Rückwand verbunden sind, dass
die von der Last ausgehenden Gewichtskräfte weitestgehend ohne
Umwege in die Traggriffe eingeleitet werden. Solche Faltschachteln
sind allerdings nur umständlich zu öffnen und
zu schließen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, die Faltschachtel der angegebenen Gattung
dahingehend weiter zu bilden, dass sie auf einfache Art und Weise
geöffnet und geschlossen werden kann, ohne dass die oben diskutierten
günstigen Lastaufnahmeeigenschaften beeinträchtigt
werden.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend
von einer Faltschachtel der eingangs genannten Art vor, das die
ebenfalls mit dem Boden verbundenen Seitenwände die von
unten nach oben verlaufenden Seitenkanten von Vorderwand und Rückwand
nach außen hin überdecken und oben über
Faltgelenke mit dem Deckel der Faltschachtel verbunden sind, der
mit einem Einsteckschlitz für den Durchtritt der beiden
Traggriffe versehen ist und die Zwischenstücke von oben
abdeckt.
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Die
Faltschachtel gemäß der Erfindung hat den Vorteil,
dass sie auf besonders einfache Art und Weise geöffnet
und wieder verschlossen werden kann, ohne dass die Belastbarkeit
beeinträchtigt wird. Zum Öffnen genügt
es, die Vorderwand oder die Rückwand nach außen
zu verbiegen, bis der jeweils zugeordnete Traggriff von dem Einsteckschlitz
im Deckel frei gegeben wird. Sodann kann die freigegebene Vorderwand
bzw. Rückwand ohne Behinderung durch die Seitenwände
nach außen abgeklappt werden, um den Inhalt der Faltschachtel
großflächig frei zu geben. Diese Freigabe ist
möglich, weil die Vorderwand und die Rückwand – anders
als beim Stand der Technik – nicht mit den Seitenwänden
verbunden sind. Die gute Lastaufnahmefähigkeit bleibt erhalten, weil
das von der Vorderwand, dem Boden, der Rückwand und den
Traggriffen gebildete U erhalten bleibt.
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Zum
Verschließen genügt es, die betreffende Vorderwand
bzw. Rückwand hochzuklappen und den Traggriff in den Einsteckschlitz
einzustecken. Die Faltschachtel eignet sich deshalb besonders für
die Aufnahme von Gegenständen, die schnell, einfach und
ohne Beschädigung der Faltschachtel zugänglich
sein sollen, wie beispielsweise Geschenke oder dergleichen.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass nur eine der Seitenwände über
ein Faltgelenk an dem Boden angelenkt ist, während die
andere Seitenwand über einen lösbaren Einsteckverschluss
mit dem Boden verbunden ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil,
dass die Faltschachtel im Bereich des Deckels von Einsteckverschlüssen
und deren Verriegelung freigehalten werden, so dass die Faltschachtel
insbesondere im oberen Bereich ein elegantes und wenig gestörtes Aussehen
hat.
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Zweckmäßig
sind die Seitenwände nach außen gewölbt
ausgebildet, wobei die Seitenkanten von Vorder- und Rückwand
dieser Wölbung angepasst gekrümmt verlaufen. Diese
Wölbung verleiht zunächst den Seitenwänden
eine erhöhte Querstabilität. Zum anderen bewirkt
diese Wölbung, dass sich die Seitenwände bei Gewichtsbelastung
der Faltschachtel von außen gegen die Seitenkanten von Vorder-
und Rückwand anpressen und verhindern, dass dort ein Spalt
entsteht. Bei Gewichtsbelastung wird die Wölbung der Seitenwände
nämlich geringfügig gestreckt, was bewirkt, dass
die beiden Seitenwände sich zumindest im mittleren Bereich
aufeinander zu bewegen und die Vorderwand und Rückwand zwischen
sich einklemmen.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass der Abstand von Vorder- und Rückwand
einerseits und die Breite der Seitenwände andererseits
sich über die Höhe der Faltschachtel verringern.
Hierdurch ergibt sich eine Verjüngung der Faltschachtel
von unten nach oben, was ihr ein besonders elegantes Aussehen gibt.
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Um
das Öffnen und Verschließen der Faltschachtel
noch mehr zu erleichtern, ist vorgesehen, dass die Vorder- und/oder
Rückwand etwa in der Mitte ihrer Höhe mit nach
außen auslenkbaren Faltgelenken versehen sind. Diese Faltgelenke
erleichtern das Ausbiegen der Vorderwand bzw. der Rückwand beim Öffnen
und Schließen, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen.
Bei Gewichtsbelastung werden diese Faltgelenke nämlich
bis in den Bereich einer vollständigen Strecklage gestreckt
und beeinträchtigen somit die Belastbarkeit der Faltschachtel
nicht. Für den Fall, dass die Faltschachtel als Geschenkverpackung verwendet
werden soll, sind zweckmäßig die Vorderwand und/oder
die Rückwand mit Sichtöffnungen versehen, durch
die hindurch der Inhalt der Faltschachtel zu sehen ist.
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Um
schließlich im Innenraum der Faltschachtel eingelegte Gegenstände
festlegen zu können und in der jeweils richtigen Position
präsentieren zu können, ist schließlich
im Innenraum der Faltschachtel mit Abstand zum Boden eine Stützeinlage zum
Stützen von in der Faltschachtel befindlichen Gegenständen
angeordnet.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
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1:
Einen für die Herstellung der Faltschachtel gemäß der
Erfindung geeigneten Kartonzuschnitt in Draufsicht;
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2:
den Kartonzuschnitt gemäß 1 perspektivisch;
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3:
den Kartonzuschnitt gemäß den 1 und 2 mit
aufgefalteter Vorder- und Rückwand;
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4:
den Kartonzuschnitt gemäß den 1 bis 3 mit
aufeinander liegenden Traggriffen;
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5:
den Kartonzuschnitt gemäß den 1 bis 4 beim
Auffalten der Seitenwände;
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6:
den Karton gemäß den 1 bis 5 fertig
zur Faltschalten gefaltet;
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7: einen Kartonzuschnitt für
die Herstellung einer Einlage der Faltschachtel.
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Der
in 1 dargestellte Kartonzuschnitt weist einen rechteckigen
Boden 1 auf, an den über Faltgelenke 2 und 3 eine
Vorderwand 4 und eine Rückwand 5 angeschlossen
sind. Die Vorderwand 4 und die Rückwand 5 haben
gekrümmt verlaufende Seitenkanten 4a und 5a,
die jeweils gegeneinander konvergieren.
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An
den den Faltgelenken 2 und 3 gegenüberliegenden
Seiten schließen sich an die Vorderwand 4 und
die Rückwand 5 jeweils über Faltgelenke 6 und 7 rechteckige
Zwischenstücke 8 und 9 an, die wiederum über
Faltgelenke 10 und 11 mit bogenförmigen Traggriffen 12 und 13 verbunden
sind. Alle bisher erwähnten Faltgelenke 2, 3, 6, 7, 10 und 11 verlaufen parallel
zueinander.
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Weiterhin
ist an einer Schmalseite des Bodens 1 über ein
Faltgelenk 14 eine erste Seitenwand 15 der Faltschachtel
angelenkt. Die Seitenwand 15 ist im Anlenkbereich breiter
als die Schmalseite des Bodens 1 und hat ebenfalls konvergierende
Seitenkanten 15a.
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An
der dem Faltgelenk 14 gegenüberliegenden Seite
schließt sich an die Seitenwand 15 über
ein Faltgelenk 16 ein rechteckiger Deckel 17 an,
der als Deckel der Faltschachtel dient. Dieser rechteckige Deckel 17 ist
geringfügig länger als die beiden oben erwähnten
Zwischenstücke 8 und 9. Die Breite des Deckels 17 ist
demgegenüber deutlich größer, als die doppelte
Breite der Zwischenstücke 8 und 9. Die Überbreite
des Deckels 17 gegenüber den Zwischenstücken 8 und 9 entspricht
etwa der Überbreite der Seitenwand 15 gegenüber
der Schmalseite des Bodens 1. Weiterhin ist der Deckel 17 mittig
mit einem Einsteckschlitz 17a für den Durchtritt
der beiden oben erwähnten Traggriffe 12 und 13 versehen.
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An
den Deckel 17 schließt sich an der dem Faltgelenk 16 gegenüberliegenden
Seite wiederum über ein Faltgelenk 18 eine zweite
Seitenwand 19 an. Die zweite Seitenwand 19 hat
die gleiche Form und die gleichen Abmessungen wie die erste Seitenwand 15,
ist aber an ihrer dem Faltgelenk 18 gegenüberliegenden
Seite mit einer verriegelbaren Einstecklasche 20 versehen,
die in einen Einsteckschlitz 21 einsteckbar ist, der sich
an der dem Faltgelenk 14 gegenüberliegenden Schmalseite
des Bodens 1 befindet. Der Einsteckverschluss 20, 21 dient
zur Befestigung der zweiten Seitenwand 19 am Boden 1.
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Die
Vorderwand 4 und die Rückwand 5 sind in
ihrem Flächenbereich mit geeigneten Sichtöffnungen 4b und 5b versehen.
Außerdem können die Vorderwand und/oder die Rückwand
etwa in der Mitte mit zusätzlichen Faltgelenken 4c bzw. 5c versehen sein,
die das Ausbiegen der Vorderwand 4 bzw. der Rückwand 5 aus
der Strecklage heraus nach außen ermöglichen sollen.
Diese zusätzlichen Faltgelenke 4c bzw. 5c verlaufen
ebenfalls parallel zu den oben erwähnten Faltgelenken 2, 3, 6, 7, 10 oder 11.
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Zur
Herstellung der Faltschachtel aus dem in den 1 und 2 dargestellten
Kartonzuschnitt werden zunächst die Vorderwand 4 und
die Rückwand 5 um die Faltgelenke 2 und 3 relativ
zum Boden 1 nach oben geklappt (3). Sodann
werden die Zwischenstücke 8 und 9 um
die Faltgelenke 6 und 7 nach innen gefaltet. Gleichzeitig
werden die Traggriffe 12 und 13 um die Faltgelenke 10 und 11 nach
oben umgeklappt, derart, dass sie flächig aufeinander liegen
(4).
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Sodann
wird die Seitenwand 15 um das Faltgelenk 14 nach
oben geklappt. Anschließend wird der Deckel 17 in
eine Position parallel zum Boden 1 gefaltet. Gleichzeitig
werden die beiden Traggriffe 12 und 13 derart
in den Einsteckschlitz 17a im Deckel 17 eingesteckt,
dass sie nach oben durchtreten und über den Deckel 17 vorstehen
(5). Der Deckel 17 liegt dann von oben
auf den beiden Zwischenstücken 8 und 9 auf.
Sodann wird die zweite Seitenwand 19 um das Faltgelenk 18 nach
unten geklappt und der Einsteckverschluss 20, 21 am
Boden 1 verriegelt (6).
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In
dieser Position ist die Faltschachtel fertig gefaltet. Die Besonderheit
liegt darin, dass die Seitenwände 15 und 19 von
außen an den gebogenen Kanten von Vorder- und Rückwand
anliegen und auf diese Weise diese Kanten mit Überstand
abdecken. Mit dem gleichen Überstand überragt
der Deckel 17 im Bereich der Vorderwand 4 und
der Rückwand 5 die darunter liegenden Zwischenstücke 8 und 9.
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Zum Öffnen
der Faltschachtel können entweder die Vorderwand 4 oder
die Rückwand 5 über die Faltgelenke 4c bzw. 5c soweit
nach außen gebogen werden, dass die Traggriffe 12 oder 13 aus
dem Durchtrittsschlitz 17a im Deckel 17 austreten
und die Vorderwand 4 oder Rückwand 5 nach
außen abgeklappt werden können. Auf diese Weise
kann der Inhalt der Faltschachtel über eine große Öffnung
entnommen oder eingelegt werden. Das Wiederverschließen
der so geöffneten Faltschachtel erfolgt in der umgekehrten
Reihenfolge. Alternativ kann die Faltschachtel im Bereich der Seitenwände 15 und 19 geöffnet
werden. Hierzu wird zunächst der Einsteckverschluss 20, 21 am
Boden 1 entriegelt und die Seitenwand 19 hoch
geklappt. Dann wird der Deckel 17 von den Traggriffen 12 und 13 abgezogen
und die Seitenwand 15 nach unten geklappt, so dass der
Innenraum der Faltschachtel von beiden Seiten her zugänglich
ist.
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In
die Faltschachtel kann eine Stützanlage 22 eingelegt
werden, deren Kartonzuschnitt in 3 dargestellt
ist. Diese Stützeinlage 22 besteht aus einer Stützplatte 23,
an die seitlich über Faltgelenke 24 und 25 Stützelemente
angelenkt sind, welche die Stützplatte 23 nach
Einlegen der Stützeinlage 22 in die Faltschachtel
im Abstand zum Boden 1 halten. In der Stützplatte 23 befinden
sich Stützöffnungen 23a, die zum Festlegen
von in die Faltschachtel eingelegten Gegenständen dienen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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