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Die
Erfindung betrifft einen Sanftstarter für einen Elektromotor
und ein Verfahren zu dessen Betreiben.
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In
heutigen motorischen Antrieben werden heute vorzugsweise Drehstrom-Asynchronmotoren (DASM)
eingesetzt. Für deren Steuerung und Regelung werden vorwiegend
Umrichter und Sanftstartgeräte verwendet. Umrichter kommen
zum Einsatz, wenn der Antrieb in weiten Betriebsbereichen drehzahlveränderlich
betrieben werden soll. Für einfachere Anwendungen, in denen
nur ein sanfter Anlauf oder Auslauf benötigt wird, und
der DASM im stationären Betrieb direkt mit dem Drehstromnetz
verbunden ist, werden bevorzugt Sanftanlaufgeräte eingesetzt.
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Heutige
Sanftanlaufgeräte bzw. Sanftstarter für DASM,
im Weiteren vereinfacht als Elektromotor bezeichnet, werden fast
ausschließlich als Drehstromsteller realisiert. Bei dieser
Schaltungsart liegen in Reihe zu den Motorwicklungen des Elektromotors Leistungshalbleiter,
die z. B. durch Phasenanschnittsteuerung die Spannung an den Motorwicklungen
so beeinflussen, dass die Motorströme und damit auch das
Drehmoment im Anlauf und Auslauf des Elektromotors deutlich reduziert
werden. Dadurch wird ein Sanftanlauf bzw. Sanftauslauf erreicht.
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3 zeigt
einen derartigen Drehstromsteller 100 mit drei Eingängen 12a–c
und drei Ausgängen 10a–c, wobei die Eingänge 12a–c
auf Spannungen Ua-c eines Drehstromnetzes 6,
und die Ausgänge 10a–c auf drei Anschlüsse 8a–c
eines Drehstromasynchronmotors 4 geführt sind.
Der Drehstromsteller 100 enthält drei antiparallele
Thyristoren 102a–c.
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Eine
typische Sanftstarteranwendung zeichnet sich dadurch aus, dass der
Elektromotor nach einem Anlauf vorwiegend stationär mit
nahezu Netzfrequenz oder – entsprechend der Polpaarzahl
des Elektromotors – mit einem Teil davon betrieben wird. Hierzu
werden die Leistungshalbleiterschalter voll angesteuert und damit
in einen dauerleitenden Zustand versetzt.
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Um
die elektrischen Verluste in den Leistungshalbleitern in dieser
Betriebsphase zu vermeiden, wird heutzutage die überwiegende
Zahl von Sanftstartern mit mechanischen Bypasskontakten ausgestattet,
mit denen nach erfolgtem Anlauf die Leistungshalbleiter überbrückt
werden.
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Jedem
Thyristor 102a–c ist in 3 daher ein
Kurzschlusskontakte bzw. Überbrückungskontakt 22a–c
zugeordnet. Im Dauerbetrieb, d. h. wenn die Thyristoren 102a–c
dauerhaft durchgeschaltet sind, werden die mechanischen Überbrückungskontakte 22a–c
kurzgeschlossen und vermeiden damit die elektrischen Verluste in
den Thyristoren 102a–c. Es treten lediglich die
elektrischen Verluste der mechanischen Überbrückungskontakte 22a–c
auf, die nur etwa 10% der Verluste der Thyristoren 102a–c
betragen.
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Dies
ermöglicht kleinere Geräteabmaße und eine
kostengünstige Herstellung, da die Kühlmaßnahmen
erheblich reduziert werden können. Aus diesen Gründen
hat sich eine mechanische Oberbrückung bei heutigen Sanftstartern
quasi als Standard durchgesetzt.
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Durch
entsprechende Steuerverfahren kann der Elektromotor auch mit anderen,
kleineren Drehzahlen betrieben werden. Hierbei sind jedoch nur wenige,
ganz bestimmte Drehzahlen möglich und es entstehen dabei
hohe Oberwellenmomente, die zu einer starken mechanischen Motorbelastung
und Geräuschentwicklung führen. Deshalb wird diese,
auch als Schleichgang bezeichnete Betriebsweise nur selten und kurzzeitig,
typischerweise einige zehn Sekunden lang, bei groben Positionier aufgaben
angewandt. Bei Anwendungen, die ein – wenn auch nur kurzeitiges – stufenloses
Drehzahlstellen erfordern, wird deshalb ein Frequenzumrichter eingesetzt.
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Eine
andere Schaltungsart, mit welcher ein Sanftanlauf und Sanftauslauf
sowie ein Drehzahlstellen bei einem Elektromotor erreicht werden
kann, ist die Umrichterschaltung mit Spannungszwischenkreis. Diese
besteht aus einem Eingangsgleichrichter, einem Spannungszwischenkreis
und einem Leistungsteil, welches ein Spannungssystem variabler Frequenz
erzeugt. Wegen des erheblich größeren schaltungstechnischen
Aufwandes sind Umrichter vergleichbarer Leistung deutlich größer
und teuerer als Sanftstarter und werden deshalb nur in Anwendungen
mit überwiegend drehzahlveränderlicher Betriebsweise
eingesetzt.
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Eine
weitere Schaltungsart, um die Drehzahl eines Elektromotors zu beeinflussen,
d. h. diesen drehzahlveränderlich zu betreiben, ist die
Matrixschaltung. Hierbei wird (im dreiphasigen Fall) mit neun Leistungshalbleiterschaltern
jede der drei Eingangspannungen des Drehstromsystems mit jeder Ausgangsspannung
verbunden. Durch geeignetes Ansteuern kann ausgangsseitig ein Drehstromsystem
veränderlicher Spannung und Frequenz erzeugt werden. Ebenso
kann durch geeignetes Ansteuern im Motor generatorisch erzeugte
Energie in das Drehstromnetz rückgespeist, sowie eine netzrückwirkungsarme
Stromaufnahme bzw. Stromabgabe im Drehstromnetz erreicht werden.
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Die
Funktionalität von Matrixumrichtern entspricht weitgehend
der von Umrichtern. Der Schaltungsaufwand ist bei Matrixumrichtern
geringer als bei Umrichtern mit Spannungszwischenkreis und höher
als bei Drehstromstellerschaltungen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Sanftstarter, der vorwiegend
im stationären Betrieb mit voll angesteuerten Leistungshalbleitern
betrieben wird, die Verluste zu senken oder zu vermeiden, und die
Kühlmaßnahmen geringer und damit das Gerät
kostengünstiger realisieren zu können. Weiterhin
stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zu dessen Betreiben anzugeben.
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Hinsichtlich
des Sanftstarters wird die Aufgabe gelöst durch einen Sanftstarter
für einen Elektromotor, wobei der Elektromotor N Anschlüsse
aufweist. Der Sanftstarter weist daher N Eingänge und N Ausgänge
auf, wobei jeder der N Eingänge über je einen
Zweig mit jedem der N Ausgänge verbunden ist. Somit ergeben
sich N2 Zweige. Jeder dieser N2 Zweige
enthält einen steuerbaren Halbleiterschalter. Unter der
Menge der N2 Zweige befindet sich eine Untermenge,
welche mindestens N Zweige enthält. Die Untermenge ist
derart gewählt, dass die N Zweige je einen der N Eingänge
mit einem der N Ausgänge verbinden. Die so entstehende
Abbildung der N Eingänge auf die N Ausgänge ist
zum Dauerbetrieb des Elektromotors geeignet und entspricht der Betriebsweise,
dass die betreffenden Leistungshalbleiterschalter in den N Zweigen
der Untermenge voll ausgesteuert bzw. durchgeschaltet sind und sich
die restlichen Zweige im Leerlauf befinden, d. h. die entsprechenden
Halbleiterschalter sperren. Jeder der N Zweige der Untermenge enthält
hierbei einen steuerbaren Bypassschalter, welcher jeweils zur Überbrückung
des im betreffenden Zweig angeordneten Halbleiterschalters dient.
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Erfindungsgemäß wird
also ein sogenannter Matrix-Sanftstarter vorgeschlagen, welcher
bisher in dieser Weise noch nicht bekannt ist. Auch für
einen Matrixumrichter ist eine vergleichbare Lösung nicht bekannt
bzw. veröffentlicht, da das Sanftstarten von Asynchronmaschinen
mit Matrixumrichtern mit anschließendem Dauerbetrieb bei
nahezu Netzfrequenz noch eine sehr untypische Anwendung ist. Die Erfindung
beruht auf folgenden Überlegungen:
Bisherige Hemmnisse
für die Herstellung von Sanftstartern oder Umrichtern mit
Matrixschaltung waren die Verfügbarkeit geeigneter Leistungshalbleiter
sowie die komplizierten Steue rungsmuster. Mit rückwärtssperrenden
IGBTs (RB-IGBT) und mit Ansteuerverfahren, die in ein FPGA (frei
programmierbare Logikbausteine) untergebracht werden können,
sind diese Hemmnisse aber nahezu beseitigt, so dass kurz- bis mittelfristig
mit serienmäßig hergestellten Matrix-Sanftstartern
zu rechnen ist.
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Die
mit der Matrixschaltung erreichbare Funktionalität im Hinblick
auf das Drehzahlstellen entspricht weitgehend der von Umrichtern.
Der Schaltungsaufwand ist bei der Matrixschaltung höher als
der bei der Drehstromstellerschaltung.
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Mit
der Integration der einzelnen Leistungshalbleiterschalter in ein
einziges Leistungsmodul sowie der Verfügbarkeit von integrierten
Ansteuerschaltungen, die die Steuerungsmuster erzeugen, verkleinert
sich der Unterschied im Schaltungsaufwand zwischen Matrixschaltung
und Drehstromstellerschaltung zunehmend.
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Zur
Verkleinerung dieses Unterschieds trägt ebenfalls bei,
dass im Vergleich zur Drehstromstellerschaltung die Leistungshalbleiter
bei der Matrixschaltung wesentlich kleiner dimensioniert werden
können, da die Anlaufströme maximal das eineinhalb-
bis zweifache des Motornennstroms betragen und damit nur etwa halb
so hoch sind wie beim Drehstromsteller.
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Damit
werden auf Matrixschaltung basierende Sanftstarter aber auch für
Anwendungen interessant, bei denen bisher nur Umrichter eingesetzt
wurden. Dies sind insbesondere Anwendungen, bei denen im Anschluss
an den voll ausgesteuerten Betrieb der Elektromotor kurzzeitig,
typischerweise im Sekunden- bis Minutenbereich, mit stufenlos einstellbarer
Drehzahl betrieben werden soll, z. B. für Positionieraufgaben.
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Die
Matrixschaltung wird bisher ausschließlich im Zusammenhang
mit Umrichtern gesehen. Bei einem Umrichter aber, welcher überwiegend
drehzahlverstellend und nur selten im voll ausgesteuerten Betrieb
betrieben wird, ist eine Überbrückung bestimmter
Halbleiterschalter durch einen Bypassschalter nicht notwendig und
würde nur den Schaltungsaufwand erhöhen.
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Wegen
der Matrixschaltungstopologie bietet sich zur Energiereduktion eine
Lösung an, die der beim Drehstromsteller vergleichbar ist.
Ganz analog zum Drehstromsteller müssten bei Dauerbetrieb
des Elektromotors die thermischen Leitendverluste in den Leistungshalbleitern
durch geeignete Kühlmaßnahmen abgeführt
werden. Diese Verluste sind beim Matrixsanftstarter höher,
da die zum Einsatz kommenden Leistungshalbleiter (z. B. IGBT bzw.
RB-IGBT) höhere Leitendverluste verursachen als der Leistungshalbleiter
im Drehstromsteller, die im allgemeinen Thyristoren sind. Dadurch
erhöht sich bei einem Matrix-Sanftstarter bei dieser Betriebsart
der Kühlaufwand um den Faktor eineinhalb bis zwei, verglichen
mit typischen, auf Thyristoren basierenden Drehstromstellern.
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Im
erfindungsgemäßen Sanftstarter mit Matrixtopologie
werden daher im Dauerbetrieb die Leistungshalbleiterschalter, welche
der oben genannten Untermenge von Zweigen angehören, voll
ausgesteuert und damit der Elektromotor in der entsprechenden Eingangs-/Ausgangszuordnung
direkt ans Stromnetz, welches an den Eingängen des Sanftstarters
angeschlossen ist, geschaltet. Die restlichen Leistungshalbleiterschalter
sind im Aus-Zustand, da sie für die Dauerbetriebsart nicht
benötigt werden. In dieser Betriebsphase liegt also eine
Schaltungsanordnung vor, die der des voll ausgesteuerten Drehstromstellers
entspricht. Diese Maßnahme ist beim erfindungsgemäßen
Matrix-Sanftstarter noch vorteilhafter als beim thyristorbasierten
Drehstromsteller, da die Verluste in den Leistungshalbleiterschalter
um den Faktor 1,5 bis 2 höher sind als die in den Thyristoren
eines Drehstromstellers.
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Die
Erfindung beruht unter anderem auf der Erkenntnis, dass man zwar
beim Überbrücken der Leistungshalbleiterschalter
durch die Bypassschalter die Möglichkeit verliert, im Dauer betrieb
des Elektromotors Strom, Spannung und Frequenz so anzupassen, dass
z. B. im Teillastbetrieb die Wirkleistungsaufnahme möglichst
gering ist. Allerdings gibt es viele Anwendungen, bei denen der
Elektromotor stationär bei nahezu Netzfrequenz oder entsprechend
der Polpaarzahl des Elektromotors mit einem Teil davon, betrieben
wird und damit die Leistungshalbleiterschalter überbrückt
werden können. Außerdem existiert auch weiterhin
die Möglichkeit, bei dem erfindungsgemäßen
Sanftstarter je nach Lastverhältnissen zwischen einem mit
den Leistungshalbleiterschaltern gesteuerten Dauerbetrieb oder einem
ungesteuerten, d. h. durch die Bypassschalter überbrückten
Dauerbetrieb zu wählen und damit den Elektromotor oder
den Matrix-Sanftstarter möglichst energiesparend zu betreiben.
Ein Verfahren zum energiesparenden Betreiben ist z. B. aus der nicht
offengelegten Patentanmeldung
DE
10 2006 041 864.6 bekannt.
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Durch
die Erfindung wird eine neue Geräteklasse von Sanftstartern,
nämlich ein sogenannter Matrix-Sanftstarter geschaffen.
Im Unterschied zum bekannten Matrix-Umrichter verfügt ein
Matrix-Sanftstarter damit über mechanische Überbrückungskontakte,
also die Bypasskontakte, mit denen die Leistungshalbleiterschalter
im vollausgesteuerten Betrieb überbrückt werden
können. Beim Matrix-Sanftstarter stellt der vollausgesteuerte
Betrieb eine vorrangige Betriebsart dar, beim bekannten Matrix-Umrichter
ist sie der Ausnahmefall. Neben den Betriebsarten Sanftanlauf und
Sanftauslauf kann mit dem Matrix-Sanftstarter im zeitlich begrenzten
Umfang, typischerweise einige Sekunden bis Minuten, eine drehzahlstellende
Betriebsweise durchgeführt werden, z. B. für Positionieraufgaben.
Ein Matrix-Sanftstarter mit mechanischer Überbrückung,
also Bypassschaltern, kann als Nachfolgetechnologie für
die aktuellen Sanftstartgeräte auf Drehstromstellerbasis
betrachtet werden, da die Steuerungsmöglichkeiten erheblich vielseitiger
sind und sich somit neue Anwendungen erschließen lassen.
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Bei
einem Sanftstarter können verschiedene gewünschte Überbrückungszuordnungen
zwischen den N Eingängen und den N Ausgängen existieren. D.
h. dass der Elektromotor in verschiedenen Dauerbetriebsarten eingesetzt
wird, bei welchen jeweils dauerhaft die Halbleiterschalter aus verschiedenen Untermengen
der jeweils N2 Zweige durchgeschaltet sind
und die restlichen Halbleiterschalter ausgeschaltet sind. In einem
derartigen Fall können dann alle Zweige, die einer der
möglichen Überbrückungszuordnungen angehören,
einen Bypassschalter enthalten. Hierdurch ist es möglich,
auch bei verschiedenen Betriebsarten des Elektromotors, bei welche
die jeweils verschiedenen Leistungshalbleiterschalter durchgeschaltet
sind, diese jeweils dauerhaft mechanisch durch den Bypassschalter
zu überbrücken und so auch für verschiedenen
Betriebsarten des Elektromotors die oben genannten Vorteile an Einsparung von
Verlusten zu erreichen.
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Für
einen Elektromotor mit N = 3 Anschlüssen also einen Sanftstarter
mit drei Eingängen und drei Ausgängen und neun
Zweigen können nur die Verbindungszweige von Eingang n
zu Ausgang n mit n ∈ [1, 2, 3] einen Bypassschalter enthalten.
Im Dauerbetrieb ist also Eingang 1 zu Ausgang 1, Eingang 2 zu Ausgang
2 und Eingang 3 zu Ausgang 3 durchgeschaltet. Dies entspricht dann
der kleinsten Untermenge von mindestens drei Zweigen, die je einen
der drei Eingänge mit einem der drei Ausgänge
zum Dauerbetrieb des Elektromotors verbinden.
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Für
den oben genannten Fall von verschiedenen Überbrückungszuordnungen
ist im Fall N = 3 in der Regel eine sogenannter Wendebetrieb des Elektromotors
gewünscht. Der eine Dauerbetrieb des Elektromotors funktioniert
dann mit der oben genannten Durchverbindung der Eingänge
n zu den Ausgängen n, im Wendebetrieb werden Eingang 2
zu Ausgang 3 und Eingang 3 zu Ausgang 2 durchgeschaltet. Ein Sanftstarter,
bei dem N = 3 gilt, kann also zusätzlich in den Verbindungszweigen
von Eingang 2 zu Ausgang 3 und umgekehrt einen Bypassschalter enthalten.
Hierdurch sind sowohl der eine Dauerbetrieb des E lektromotors als
auch der Wendebetrieb jeweils durch Bypassschalter überbrückbar.
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Die
Halbleiterschalter können darüber hinaus dennoch
für Dauerbetrieb dimensioniert sein. Hierdurch ergibt sich
ein universell einsetzbarer Sanftstarter, welcher sogar die Eigenschaft
besitzt, im Dauerbetrieb als Matrix-Umrichter zu fungieren. Dennoch
weist er die erfindungsgemäßen Vorteile auf, einen
jeweils durch Bypassschalter überbrückten, also
bezüglich der Halbleiterschalter ungesteuerten Dauerbetrieb
mit deutlich reduzierter Verlustleistung durchführen zu
können.
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Der
Elektromotor kann eine Drehstromasynchronmotor sein. Derartige Elektromotoren
sind der reguläre Haupteinsatzbereich für Sanftstarter
und damit auch für den erfindungsgemäßen
Sanftstarter mit Matrix-Topologie.
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Bezüglich
des Verfahrens wird die Aufgabe der Erfindung gelöst durch
ein Verfahren zum Betreiben eines Sanftstarters wie er oben beschrieben
ist, bei dem nach erfolgten Anlauf des Elektromotors die zum Dauerbetrieb
des Elektromotors statisch durchgeschalteten Halbleiterschalter
durch Bypassschalter überbrückt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wurde bereits im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Sanftstarter ausführlich
erläutert zusammen mit seinen Vorteilen.
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Ist
der zu startende Elektromotor im Wendebetrieb betreibbar, so kann:
- – zum Dauerbetrieb des Elektromotors
in der ersten Drehrichtung ein erster Satz von N Bypassschaltern
parallel zu den ersten statisch durchgeschalteten Halbleiterschaltern
kurzgeschlossen werden,
- – zum Dauerbetrieb des Elektromotors in der zweiten
Drehrichtung ein zweiter Satz von N Bypassschaltern parallel zu
den zweiten statisch durchgeschalteten Halbleiterschaltern kurzgeschlossen
werden.
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Auch
der Wendebetrieb wurde bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Sanftstarter zusammen mit seinen Vorteilen erläutert.
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Für
eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele
der Zeichnungen verwiesen. Es zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
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1 einen
Matrix-Sanftstarter mit mechanischen Überbrückungskontakten,
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2 einen
Matrix-Sanftstarter gemäß 1 mit zusätzlichen
mechanischen Überbrückungskontakten für
Wendebetrieb,
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3 einen
Drehstromsteller mit Überbrückungskontakten gemäß Stand
der Technik.
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1 zeigt
einen Matrix-Sanftstarter 2, welcher einerseits an einen
Drehstromasynchronmotor 4 und andererseits an ein Drehstromnetz 6 angeschlossen
ist.
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Da
der Drehstromasynchronmotor 4 N = 3 Anschlüsse 8a–c
aufweist, weist der zum Drehstromasynchronmotor 4 passende
Sanftstarter 2 ebenfalls N = 3 Ausgänge 10a–c
zur Verbindung mit den Anschlüssen 8a–c
auf. Die entsprechende Anzahl von drei Eingängen 12a–c
des Sanftstarters 2 sind mit je einer der drei Spannungen
Ua-c des Drehstromnetzes verbunden.
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Der
Sanftstarter 2 ist in Matrixschaltungstopologie ausgeführt,
d. h. jeder der Eingänge 12a–c ist mit
jedem der Ausgänge 10a–c über
einen Zweig 14aa–cc verbunden. Jeder der neun
Zweige 14aa–cc enthält einen Leistungshalbleiterschalter 16aa–cc. Die
Leistungshalbleiterschalter 16aa–cc werden von einer
zentralen Steuerung 18, angedeutet durch die Pfeile 20 angesteuert,
damit diese den jeweiligen Zweig 14aa–cc kurz schließen
und somit den jeweiligen der Eingänge 12a–c
mit einem der jeweiligen der Ausgänge 10a–c
zu verbinden. Hierdurch wird eine jeweilige der Spannungen Ua-c auf einen jeweiligen der Anschlüsse 8a–c
geführt.
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Während
des An- bzw. Auslaufs des Drehstromasynchronmotors 4 werden
die Leistungshalbleiterschalter 16aa–cc in hinlänglich
bekannter Weise durch die Steuerung 18 angesteuert, in
dem diese nach einem bestimmten Steuerverfahren geöffnet und
geschlossen werden.
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Hat
der Drehstromasynchronmotor 4 seine Konstantdrehzahl, z.
B. die Netzfrequenz des Drehstromnetzes 6 erreicht, schließt
die Steuerung 18 nur noch die Leistungshalbleiterschalter 16aa, 16bb und 16cc dauerhaft
und öffnet sämtliche restlichen Leistungshalbleiterschalter 16ab bis 18bc.
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In
diesem Moment wird jeder der Leistungshalbleiterschalter 16aa,
bb und cc durch einen mechanischen Kontakt 22a, b und c überbrückt.
An den Leistungshalbleiterschaltern 16aa, bb und cc fällt
somit keine Spannung mehr ab und die Verlustleistung des Sanftstarters 2 reduziert
sich auf ca. 10%.
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Zum
langsamen Auslaufen des Motors werden anschließend die
Kontakte 22a–c wieder geöffnet und dann
die Dauerdurchschaltung der Leistungshalbleiterschalter 16aa,
bb und cc beendet und sämtliche Leistungshalbleiterschalter 16aa–cc
durch die Steuerung 18 wieder in einem gezielten Rhythmus
angesteuert, bis der Drehstromasynchronmotor 4 steht.
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2 zeigt
die Anordnung aus 1, wobei auch zusätzlich
zu den Leistungshalbleiterschaltern 16bc und 16cb zwei
weitere Kontakte 22d und 22e parallel geschaltet
sind. Im oben erwähnten Dauerbetrieb kann der Sanftstarter
gemäß 2 identisch wie der aus 1 betrieben
werden (fett dargestellte Verbindungen in 1). Alternativ
kann jedoch der Drehstromasynchronmotor 4 auch in der Drehrichtung
in Richtung des Pfeils 24b betrieben werden, wenn nämlich
die Leistungshalbleiterschalter 16aa, 16bc und 16cb dauerhaft
geschlossen sind und alle anderen Leistungshalbleiterschalter geöffnet.
Auch in dieser zweiten Drehrichtung in Richtung des Pfeils 24b können
dann die dauerhaft durchgeschalteten Leistungshalbleiterschalter 16aa,
bc und cb durch entsprechende Kontakte 22a, 22d und 22e kurzgeschlossen
werden. Der Sanftstarter 2 ist daher für beide
Drehrichtungen des Drehstromasynchronmotors 4 (Pfeile 24a,
b) verlustarm durch Überbrückung der Leistungshalbleiterschalter
durch Kontakte betreibbar.
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Mit
anderen Worten werden die Eingänge 12b und 12c überkreuzt
bzw. vertauscht auf die Ausgänge 10c und 10b geschaltet,
während der Eingang 12a weiterhin auf den Ausgang 10a durchgeschaltet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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