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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabe eines Kennwerteblocks,
eine Einrichtung zur Handhabe eines Kennwerteblocks, ein Computerprogramm
und ein Computerprogrammprodukt.
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Stand der Technik
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Zur
Verwaltung von Aktionen bei Diagnose-Funktionen in Steuergeräten kommen
sog. Kennwerteblöcke
zum Einsatz. Bei einer Entwicklung eines Kennwerteblocks werden
von diesem über
ein Applikationswerkzeug in Abhängigkeit
von einem Software-Stand verschiedene Versionen bereitgestellt.
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Derartige
Kennwerteblöcke
werden zur Verwaltung von Aktionen in elektronischen oder elektromechanischen
Vorrichtungen, wie bspw. Steuergeräten für Kraftfahrzeuge, eingesetzt.
Mit den Kennwerteblöcken können Funktionsabläufe von
Steuergeräten
kontrolliert und somit geregelt und/oder gesteuert werden. Kennwerteblöcke können als
Elemente Daten und/oder Programme bzw. Programmteile umfassen. Demnach
kann ein Kennwerteblock allgemein als ein Softwaremodul betrachtet
werden, das eine Funktion der Vorrichtung beeinflusst.
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Auf
dem Markt befindliche Applikationswerkzeuge unterstützen derzeit
das Vergleichen zwischen Software-Ständen und von Datenständen, sowie
das Kopieren von einem Datenstand in einen anderen Datenstand.
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So
ist es mit dem Programmteil Calibration Data Manager (CDM) des Applikationswerkzeugs
INCA der ETAS GmbH möglich,
Kennwerteblöcke
zu vergleichen und zu kopieren. Weitere ähnliche Applikationswerkzeuge
sind CDM Studio, Canape, ATI Vision und CalDesk. Sobald sich die
Dimension zwischen Ausgangsstand und Vergleichsstand jedoch ändert, werden
die Kennwerteblöcke
von diesen Applikationswerkzeugen als unterschiedlich ausgewiesen,
so dass ein automatisiertes Kopieren nicht möglich ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabe eines Kennwerteblocks,
von dem mehrere Versionen vorliegen. Hierbei wird zum automatisierten
Vergleichen dieser Versionen ein Kriterium, durch das bestimmt wird,
ob die Versionen als unterschiedlich eingestuft werden, festgelegt.
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Somit
ist es mit der Erfindung u. a. möglich,
je nach anwendungsbezogener Anforderung zu definieren, wann zwei
Versionen des Kennwerteblocks noch als gleich angesehen oder klassifiziert
werden, obwohl sie sich im Detail möglicherweise unterscheiden.
Weiterhin ist durch Festlegen des Kriteriums vorgesehen, welche Unterschiede
die Versionen aufweisen müssen,
so dass sie als unterschiedlich eingestuft bzw. klassifiziert werden.
Dann ist es möglich,
die unterschiedlich eingestuften Versionen einem Anwender als unterschiedlich anzuzeigen.
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Bei
dem automatisierten Vergleichen, das im Rahmen des Verfahrens durchgeführt werden
kann, wird bspw. untersucht, worauf ein Unterschied zwischen den
Versionen des Kennwerteblocks beruht. Bei einer Entwicklung des
Kennwerteblocks werden in der Regel in einer Abfolge von mehreren
Entwicklungsschritten verschiedenartige Software-Stände sowie
Datenstände
bereitgestellt. Auf Grundlage dieser Entwicklungsschritte können im
Laufe der Zeit verschiedene Versionen des Kennwerteblocks bereitgestellt
werden. Über
die verschiedenen Software- und Entwicklungsstände ergeben sich verschiedene
Datenstände,
die die Versionen der Kennwerteblöcke umfassen.
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Bei
einer derartigen Weiterentwicklung des Kennwerteblocks von einer
vorhergehenden Version zur nachfolgenden Version kann es typischerweise
vorkommen, dass sich eine erste Version des Kennwerteblocks im Vergleich
zu einer zweiten Version dieses Kennwerteblocks insbesondere hinsichtlich
ihrer Größe und/oder
Bedatung verändert.
Mit dem Verfahren zur Handhabe des Kennwerteblocks ist es in Ausgestaltung möglich, herauszufinden
ob und inwiefern sich zwei oder mehrere Versionen eines Kennwerteblocks
inhaltlich voneinander unterscheiden. Je nachdem wie sehr die Versionen
voneinander inhaltlich abweichen, werden sie noch als gleich oder
bereits als unterschiedlich eingestuft.
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Bei
einer Variante der Erfindung kann mindestens ein Element, bspw.
ein Datum oder eine Sequenz einer ersten Version des Kennwerteblocks,
in mindestens eine zweite Version des Kennwerteblocks kopiert werden.
Dies umfasst auch die Möglichkeit,
dass die mindestens eine erste Version in mindestens eine zweite Version
kopiert wird. Durch ein derartiges Kopieren können die beiden Versionen des
Kennwerteblocks untereinander abgeglichen werden.
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Die
verschiedenen Versionen eines Kennwerteblocks können durch verschiedene, insbesondere
inhaltliche, Merkmale charakterisiert sein. Als ein Merkmal kann
auch eine Dimension und somit eine Größe einer Version eines Kennwerteblocks
berücksichtigt
werden. Unterschiede hinsichtlich der Dimension und Größe von Versionen
des Kennwerteblocks können
auch als ein mögliches
Unterscheidungsmerkmal herangezogen werden.
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Bei
einer Entwicklung des Kennwerteblocks kann eine erste Version mit
einer ersten Dimension als Quelle in ein Ziel und dabei in eine
zweite Version mit einer zweiten Dimension überführt werden. Durch das Verfahren
kann typischerweise eine Unterschiedlichkeit zwischen den Versionen
in Abhängigkeit
des Kriteriums bestimmt werden. Für den Fall, dass zwei Versionen
des Kennwerteblocks aufgrund des Kriteriums voneinander unterschiedlich
sein sollten, ist es mit einer Variante des Verfahrens trotzdem
möglich,
die erste Version in die zweite Version zu kopieren, da nunmehr
vorhandene Unterschiede zwischen den Versionen genau bestimmbar
und bekannt sind, so dass die Unterschiede beim Kopieren berücksichtigt
werden können.
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Demnach
kann die erste Version des Kennwerteblocks, die eine erste Dimension
aufweist, in mindestens eine zweite Version des Kennwerteblocks,
die eine zweite Dimension aufweist, kopiert werden. Üblicherweise
ist ein derartiges Kopieren bei Vorliegen unterschiedlicher Dimensionen
der Versionen u. a. dann begünstigt,
wenn die zweite Dimension der mindestens einen zweiten Version mindestens
genauso groß wie
die erste Dimension der ersten Version ist. Weiterhin kann in Ausgestaltung
die zweite Dimension der mindestens einen zweiten Version kleiner
als die erste Dimension der ersten Version sein, so dass auch ein
Kopieren der ersten Version mit der ersten Dimension in die mindestens
eine zweite Version mit der zweiten, kleineren Dimension durchgeführt werden
kann.
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Bei
einer Ausführungsform
des Verfahrens wird insbesondere für einen Inhalt der Versionen
eine Mustererkennung durchgeführt.
Dabei kann diese Mustererkennung unter Berücksichtigung einer beliebig
einstellbaren Schärfe
durchgeführt
werden. Dabei wird diese Schärfe
bspw. unter Berücksichtigung
des festlegbaren Kriteriums eingestellt, wobei die Mustererkennung
auch anhand eines Vergleichsfeldes ("Compare Array") erfolgen kann.
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Wie
bereits erwähnt,
können
die Versionen inhaltlich durch verschiedenartige Elemente charakterisiert sein.
Dabei kann als ein einfachstes Element ggf. ein einzelnes Datum
als kleinste Einheit jeweils einer Version des Kennwerteblocks definiert
werden. Als Kriterium zum Vergleich der Unterschiedlichkeit oder
Gleichheit der Versionen kann u. a. überprüft werden, ob jeweils ein Datum
in beiden Versionen vorhanden ist. Ein Grad für die Schärfe des Kriteriums ist in Abhängigkeit
einer jeweiligen Definition dadurch festgelegt, wie detailliert
eine Gleichheit bzw. Unterschiedlichkeit zwischen den Versionen
zu berücksichtigen
ist. So ist es bspw. auch möglich,
die Schärfe
entsprechend der zu berücksichtigenden
Details einzustellen. Bei einer vergleichsweise feinen Einstellung
können
einzelne Daten der Versionen miteinander verglichen werden. Bei
einer im Vergleich hierzu gröberen
Einstellung ist vorgesehen, dass lediglich Sequenzen der Versionen,
wobei derartige Sequenzen mehrere Daten umfassen, miteinander verglichen
werden. Mit dem festzulegenden Kriterium können z. B. qualitative Gesichtspunkte
berücksichtigt
werden, so dass geprüft
wird, ob ein bestimmtes Datum in jeder Version zumindest einmal
vorhanden ist. Bei Berücksichtigung
qualitativer Gesichtspunkte ist in Ausgestaltung zu prüfen, wo
das Datum innerhalb der Versionen zumindest einmal angeordnet ist.
Außerdem
können
in Ausgestaltung der Erfindung die Dimensionen der Versionen miteinander
verglichen werden.
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Als
ein Maß für eine Schärfe des
Kriteriums und somit eine datenbezogene Auflösung von zu vergleichenden
Inhalten von verschiedenen Versionen können bspw. Datenpakete bzw.
Datenfelder herangezogen werden. Dabei umfasst ein Datenpaket in
der Regel mehrere in einer Reihenfolge angeordnete Daten oder Elemente,
im einfachsten Fall lediglich ein Datum oder Element. Datenpakete,
die eine vergleichsweise große
Anzahl an Daten in derselben Reihenfolge umfassen, können als
Sequenzen bezeichnet werden. Somit ist es denkbar, aufgrund einer
Anzahl und Größe von Datenpaketen,
die in zwei Versionen eines Kennwerteblocks identisch sind, das
Kriterium, wonach festgelegt ist, ob die Versionen als gleich oder
unterschiedlich klassifiziert oder betrachtet werden, zu quantifizieren.
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Das
Verfahren kann in einer Ausgestaltung mit einem Applikationswerkzeug
und somit einem Anwendungswerkzeug durchgeführt werden. Derartige Applikationswerkzeuge
können üblicherweise
zur Bereitstellung und/oder Entwicklung von Kennwerteblöcken benutzt
werden. Dabei wird durch das Applikationswerkzeug mindestens ein
Kennwerteblock in Abhängigkeit
von Software- und Datenständen
von Version zu Version automatisiert weiterentwickelt. Eine Variante
des Verfahrens kann als mindestens eine optional durchführbare Funktion
des Applikationswerkzeugs zur Anwendung kommen.
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Die
erfindungsgemäße Einrichtung
weist mindestens ein Modul zur Handhabe eines Kennwerteblocks auf.
Dabei ist vorgesehen, dass von dem Kennwerteblock mehrere Versionen
vorliegen. Das mindestens eine Modul der Einrichtung ist dazu ausgebildet,
diese Versionen unter Berücksichtigung
eines festlegbaren Kriteriums, durch das bestimmt ist, ob die Versionen
als unterschiedlich eingestuft sind, automatisiert zu vergleichen.
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Die
Einrichtung kann als das mindestens eine Modul eine Recheneinheit
aufweisen. Das mindestens eine Modul ist zur Ausführung mindestens
eines oder mehrerer Schritte des Verfahrens ausgebildet. Weiterhin kann
die Einrichtung als das mindestens eine Modul das Applikationswerkzeug
umfassen oder zur Realisierung und/oder Ausführung des Applikationswerkzeugs
ausgebildet sein. Außerdem
kann die Einrichtung insbesondere mit einem Steuergerät für ein Kraftfahrzeug
verbunden werden, so dass eine Wechselwirkung zwischen der Einrichtung
und dem Steuergerät,
bspw. in einem Prüfstand,
bereitgestellt wird.
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Zudem
betrifft die Erfindung ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln,
um alle Schritte eines voranstehend beschriebenen Verfahrens durchzuführen, wenn
das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
ausgeführt wird.
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Das
weiterhin erfindungsgemäß vorgesehene
Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren
Datenträger
gespeichert sind, ist zum Durchführen
aller Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer
entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einer voranstehend
beschriebenen Einrichtung, ausgeführt wird.
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Die
Erfindung kann in Ausgestaltung in dem Applikationswerkzeug zur
Anwendung kommen, mit dem dem Anwender mittels einer Option ermöglicht wird,
das Kriterium, ob ein Kennwerteblock in zwei Versionen als unterschiedlich
eingestuft bzw. angezeigt werden soll, unter beliebiger Abstufung
und/oder Schärfe
festzulegen. Zudem wird das Kopieren des Kennwerteblocks von einer
Dimension in eine gleich große
oder auch größere Dimension
unterstützt.
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In
einer Variante kann dies durch Vorsehen der Mustererkennung mit
einstellbarer Schärfe
für Datenfelder
und deren Muster innerhalb der Versionen des Kennwerteblocks beschrieben
werden. In diesem Fall werden in dem Kennwerteblock Bedatungsmuster,
die unter Berücksichtigung
einer Anordnung der Daten, bspw. einem inhaltlichen Aufbau der Versionen,
wiedergeben, innerhalb eines Datenfelds erkannt. Diese können dann
mit Muster anderer Datenfelder verglichen werden.
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Über eine
bedarfsweise vorzunehmende Einstellung der Schärfe kann eine Prüfung von
der Übereinstimmung
der Werte des kompletten Datenfeldmusters über Sequenzen von Einzelwerten
bis hin zu einem einzelnen Datum besonders detailliert durchgeführt werden.
Die Mustererkennung erfolgt zwischen zwei oder mehreren Datenfeldern
bzw. Datenpaketen, wobei als Basis ein beliebiges Datenfeld aus
der zu vergleichenden Datenfeldmenge verwendet werden kann. Alternativ
oder ergänzend
kann ein explizites Datenfeld als Referenz verwendet werden.
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Die
Mustererkennung wird in Ausgestaltung für zumindest zwei Zwecke eingesetzt,
nämlich
um Vergleiche zwischen Versionen eines Kennwerteblocks und einzelnen
Daten dieser Versionen durchzuführen,
und um eine Freigabe für
einen Kopiervorgang von einer ersten zu einer zweiten Version bereitzustellen.
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Durch
eine gezielte Festlegung, bis zu welcher Stufe des Kriteriums Versionen
aus zwei Software- und/oder Datenständen als gleich angesehen werden
sollen, ist es möglich, Änderungen
in einer feineren Abstufung herauszufiltern und dadurch den Aufwand,
dies auf andere Weise feststellen zu müssen, erheblich zu verringern.
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Die
Möglichkeit,
Inhalte wie Daten aus einem kleineren Kennwerteblock in einen größeren Kennwerteblock
durch einen Kopiervorgang abzuwickeln, reduziert den Aufwand, der
bei bisherigen manuellen Vorgehensweisen notwendig war, deutlich.
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In
einer zukünftigen
Version des Calibration Data Manager (CDM) des Applikationswerkzeugs
INCA der ETAS GmbH, in dem die Erfindung bspw. zur Anwendung kommen
soll, werden unterschiedliche Datenstände, die aus unterschiedlichen
Software-Ständen
stammen können,
einerseits als Quelle und andererseits als Ziel ausgewählt, so
dass ein 1:1-Vergleich durchgeführt
werden kann. Der CDM kann auch den Vergleich einer Quelle mit mehreren
Zielen unterstützen,
so dass ein 1:n-Vergleich durchführbar
ist, wobei das Ergebnis der aufeinanderfolgende Vergleich der Quelle
mit jedem einzelnen Ziel ist. Bei derartigen Vergleichen ist als Quelle
eine erste Version des Kennwerteblocks und als Ziel mindestens eine
zweite Version des Kennwerteblocks vorgesehen.
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Für den Vergleich
von Kennwerteblöcken
bzw. der vorliegenden Versionen eines Kennwerteblocks soll in Ausgestaltung
die als Vergleichsfeld ("Compare
Array") bezeichnete
Option eingeführt
werden, die hinsichtlich der Schärfe
des Kriteriums verschiedene Einstellungen annehmen kann. Hierzu
sind zumindest die fünf nachfolgend
angeführten
Varianten denkbar.
- 1. Bei Vorliegen einer gleichen
Sequenz mit gleicher Größe werden
Quelle und Ziel als gleich angesehen, wenn die Kennwerteblöcke die
gleiche Dimension und somit Größe aufweisen
und die Elemente und somit die Daten darin in der gleichen Abfolge
angeordnet sind. In diesem Fall kann die Abfolge derart definiert sein,
dass zwei bestimmte Elemente unmittelbar aufeinander folgen. Die
Abfolge ist hierbei üblicherweise durch
die Elemente der Quelle definiert. Diese Option der Erfindung ermöglicht das
Auffinden von identischen Kennwerteblöcken bzw. von identischen Versionen
eines Kennwerteblocks.
- 2. Weiterhin kann geprüft
werden, ob eine gleiche Sequenz an einer gleichen Position angeordnet
ist. Hierbei werden Quelle und Ziel als gleich angesehen, wenn die
Elemente des Kennwerteblocks in der Quelle bspw. an der ersten Stelle
beginnend auch in der gleichen Abfolge im Ziel vorhanden sind. Dabei
kann das Ziel unter Umständen
mehr Elemente als die Quelle aufweisen. Diese Option ermöglicht üblicherweise
das Auffinden von Kennwerteblöcken,
bei denen das Ziel lediglich am Ende erweitert wurde.
- 3. Es ist auch denkbar, dass in zwei Versionen eine gleiche
Sequenz mit Unterbrechungen gegeben ist. In diesem Fall werden Quelle
und Ziel dann als gleich angesehen, wenn die Elemente des Kennwerteblocks in
der Quelle und im Ziel in der gleichen Reihenfolge vorhanden sind.
Die Reihenfolge kann dabei so definiert sein, dass zwei bestimmte
Elemente aufeinanderfolgen, aber nicht unmittelbar aufeinanderfolgen müssen, weil
sich zwischen diesen beiden Elementen mindestens ein drittes Element
befindet. Diese Option ermöglicht
bspw. das Auffinden von Kennwerteblöcken, bei denen das Ziel an
einer beliebigen Stelle, insbesondere am Anfang oder zwischen den
zwei Elementen, erweitert wurde.
- 4. Gemäß einer
weiteren Variante kann eine abweichende Sequenz in einer der Versionen
aus gleichen Elementen bestehen. Dabei werden Quelle und Ziel als
gleich angesehen, wenn die Elemente des Kennwerteblocks in der Quelle
sowie im Ziel und somit dem mindestens einen zweiten Kennwerteblock
wenigstens genauso häufig
vorhanden sind. Diese Option ermöglicht
das Auffinden von Kennwerteblöcken,
bei denen zwar die Elemente alle im Ziel vorhanden sind, aber deren
Reihenfolge geändert
wurde.
- 5. Bei einer abweichenden Sequenz, wobei jedes Element wenigstens
einmal vorhanden ist, werden Quelle und Ziel als gleich angesehen,
wenn jedes Element des Kennwerteblocks in der Quelle wenigstens
einmal im Ziel vorhanden ist. Diese Option ermöglicht das Auffinden von Kennwerteblöcken, bei
denen Quelle und Ziel zumindest eine Gemeinsamkeit haben.
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In
der nachfolgenden Tabelle 1 ist eine Übersicht zu Unterscheidungsmerkmalen
bzw. -kriterien von zwei Versionen eines Kennwerteblocks dargestellt.
Quelle/Ziel
Kriterium | Sequenz
=, Größe = | Sequenz
=, Position = | Sequenz
=, mit Unterbrechungen | Sequenz
abweichend, gleiche Elemente | Sequenz
abweichend, Element mindestens einmal vorhanden |
AABC/AABC | = | = | = | = | = |
AABC/ | | = | = | = | = |
AABCX | | | | | |
AABC/XAABC | ≠ | ≠ | = | = | = |
AABC/AAXBC | ≠ | ≠ | = | = | = |
AABC/ABAC | ≠ | ≠ | ≠ | = | = |
AABC/AACBX | ≠ | ≠ | ≠ | = | = |
AABC/AAXCB | ≠ | ≠ | ≠ | = | = |
AABC/ABCBX | ≠ | ≠ | ≠ | ≠ | = |
AABC/ABC | ≠ | ≠ | ≠ | ≠ | = |
AABC/ACB | ≠ | ≠ | ≠ | ≠ | = |
AABC/AAC | ≠ | ≠ | ≠ | ≠ | ≠ |
AABC/AACX | ≠ | ≠ | ≠ | ≠ | ≠ |
Tabelle
1
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In
der Tabelle 1 sind in den Feldern der ersten Spalte Elemente der
ersten Version, d. h. der Quelle, sowie die Elemente der zweiten
Version, hier auch als Ziel bezeichnet, aufgefürt. A, B, C definieren jeweils
Einträge
oder Daten, die in beiden Versionen des Kennwerteblocks vorliegen,
X ist ein beliebiger anderer Wert, der nicht A, B oder C ist. Kriterien
zur Festlegung der Gleichheit bzw. Unterschiedlichkeit der Versionen
sind in der ersten Zeile der Tabelle eingetragen. Ist in einem Feld
ein Gleichzeichen "=" eingetragen, werden
beim Vergleichen der Versionen des Kennwerteblocks Quelle und Ziel
als gleich angesehen. Falls in einem Feld ein Ungleichzeichen "≠" eingetragen ist, werden die Versionen
des Kennwerteblocks beim Vergleich zwischen Quelle und Ziel als
unterschiedlich angesehen.
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Die
hier beispielhaft aufgezeigten Kriterien für die Schärfe wurden so gewählt, dass
die bekannten Praxisfälle
bestmöglich
abgedeckt sind, um somit mit möglichst
wenigen Optionen eine sinnvolle Abgrenzung zwischen den relevanten
Unterschieden zwischen den einzelnen Versionen zu erreichen. Eine
andere Zahl von Optionen oder weitere Optionen, die zu einer anderen
Unterscheidung führen,
sind ebenfalls vorstellbar.
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In
einer neuen Version des als INCA bezeichneten Applikationswerkzeug
können
diese Optionen als mögliche
Anwendereinstellungen verfügbar
sein. Es ist jedoch auch denkbar, dies auf andere Weise zu realisieren,
bspw. durch eine Benutzerführung
(Wizzard), mit der die einzelnen Stufen der Reihe nach durchlaufen werden,
oder indem stets alle Stufen automatisiert abgearbeitet werden und
der Anwender dann für
jede Größe angezeigt
bekommt, wann zwischen zwei Versionen gegebenenfalls ein Wechsel
von gleich nach unterschiedlich auftritt.
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Nachdem
der Anwender für
einen Kennwerteblock einen Unterschied zwischen dem Ausgangsdatenstand
und somit der Quelle und dem Vergleichsdatenstand und somit dem
Ziel entdeckt hat, ist es oftmals erforderlich, den Inhalt zwischen
den beiden Versionen des Kennwerteblocks innerhalb des Datenstands
abzugleichen. Dies geschieht mittels eines Kopiervorgangs für verschiedene
Elemente und somit Kenngrößen, wie bspw.
für normale
Kennwerte, Kennlinien oder Kennfelder, und auch für Kennwerteblöcke mit
gleicher Dimension. Dabei wird für
das zu kopierende Element oder zumindest ein Datum ein physikalischer
Wert der Quelle in das Ziel übertragen.
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Unterscheiden
sich Quelle und Ziel in ihrer Dimension, so sind in Ausgestaltung
des Verfahrens für normale
Kenngrößen Optionen
verfügbar,
die das Kopierverhalten festlegen. Für Kennwerte mit unterschiedlicher
Dimension können
mit der Erfindung somit Optionen für den Kopiervorgang geschaffen
werden. Der Anwender kann z. B. wählen, ob nur Kennwerteblöcke mit
identischer Dimension kopiert werden können, oder ob im Zieldatenstand
auch eine größere Dimension
möglich
sein darf. Das Kopieren in einen Zieldatenstand mit kleinerer Dimension
wird typischerweise nicht unterstützt, es ist jedoch durchaus
denkbar.
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Im
Bereich von sog. Diagnose-Funktionen werden zur Verwaltung von Aktionen,
die ein Steuergerät in
bestimmten Situationen durchführen
soll, Kennwerteblöcke,
z. B. das sog. ASAM Schlüsselwort "VAL_BLK" verwendet. Im Bereich
anderer Funktionen können
auch MAP und CURVE verwendet werden. Die Kennwerteblöcke dienen
u. a. dazu, im Steuergerät
für bestimmte
Situationen festzulegen, in welcher Reihenfolge definiert Aktionen
abzuarbeiten sind. Der Inhalt eines Kennwerteblocks wird für einen
Anwender in der Regel durch eine Umrechnungsformel als Text dargestellt,
z. B. als "VTAB". Die Dimension des
Kennwerteblocks ist bspw. als "MATRIX_DIM" festgelegt.
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Im
Zuge einer Entwicklung von Kennwerteblöcken tritt häufig der
Fall ein, dass sich dessen Dimension ändert. Der Anwender erhält dann
beim Vergleichen derselben Kennwerteblocks mit dem gleichen Namen
für zwei
Versionen aus zwei unterschiedlichen Software-Ständen den Hinweis, dass deren
Größen unterschiedlich
sind.
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In
einem Software-Stand sind üblicherweise
ca. 2000 derartige Kennwerteblöcke
und/oder Inhalte von Kennwerteblöcken
definiert. Für
den Anwender ist es bislang mit großem Aufwand verbunden, diese
Kennwerteblöcke
und insbesondere deren Versionen zu handbaben. In einer Ausführungsform
des Verfahrens kann für die
als unterschiedlich angegebenen Versionen geprüft werden, worauf der Unterschied
tatsächlich
beruht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
in schematischer Darstellung zwei Beispiele für Kennwerteblöcke.
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2 zeigt in schematischer Darstellung verschiedene
Ausführungsformen
einer Kopieraktion.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt
in schematischer Darstellung zwei Beispiele von Kennwerteblöcken 102 und 104.
Dabei sind in beiden Kennwerteblöcken 102, 104 innerhalb
der schematischen Darstellung in jeweils einer ersten Zeile 100 Positionen
angegeben, wobei der erste Kennwerteblock 102 sieben Positionen
von 0 bis 6 und der zweite Kennwerteblock 104 fünf Positionen
von 0 bis 4 aufweist. In den zweiten Zeilen 200 beider
Kennwerteblöcke 102, 104 sind
Zellen zur Aufnahme von Daten vorgesehen.
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Der
erste Kennwerteblock 102 liegt hier in einer ersten Version
vor, innerhalb dieser Version befindet sich in einem nullten Feld
das Datum "2001", in einem ersten
Feld das Datum "2002", in einem zweiten
Feld das Datum "2003", in einem dritten
Feld das Datum "2004", in einem vierten
Feld das Datum "2005", in einem fünften Feld
das Datum "2006" und in einem sechsten Feld
das Datum "2007". Bei der Version,
in der der zweite Kennwerteblock 104 in 1 beispielhaft
dargestellt ist, sind die für
die Daten üblicherweise
vorgesehenen Zellen nicht kalibriert. Die beiden Kennwerteblöcke 102, 104 weisen
unterschiedlich viele Zellen und somit Dimensionen auf. Bei einer
Weiterentwicklung des zweiten Kennwerteblocks 104, wobei
eine weitere, neue Version dieses zweiten Kennwerteblocks 104 bereitgestellt
wird, werden in die einzelnen Zellen Daten eingefügt.
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Die 2 ist zur Verdeutlichung von Kopieraktionen
bei einer Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen.
Dabei zeigt 2a einen Zustand vor der Kopieraktionen
und die 2b und 2c jeweils
einen Zustand nach den Kopieraktionen, die unter verschiedenen Optionen
durchgeführt
werden.
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Dabei
zeigt 2a als zu kopierende Quelle
links dreimal untereinander jeweils eine erste Version eines Kennwerteblocks 106,
der drei mal vier (3 × 4)
und somit zwölf
Zellen zur Aufnahme von Daten, die hier mit den Ziffern 1 bis 12 bezeichnet
sind, aufweist. Als Ziele, in die die erste Version des Kenntwerteblocks 106 zu
kopieren ist, sind drei unbesetzte Kennwerteblöcke 108, 110 und 112 vorgesehen.
Dabei weist ein zweiter als Ziel vorgesehener Kennwerteblock 108 dreimal
vier (3 × 4)
Zellen und somit dieselbe Dimension wie der erste Kennwerteblock 106 auf.
Der dritte Kennwerteblock 110 umfasst vier mal fünf (4 × 5) Zellen
und somit eine größere Dimension
als der erste Kennwerteblock 106 auf. Der vierte Kennwerteblock 112 weist
zwei mal drei (2 × 3)
Zellen und somit eine kleinere Dimension als der erste Kennwerteblock 106 auf.
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Weiterhin
zeigt 2b die Situation für den Fall,
dass ein Kopieren der ersten Version des ersten Kennwerteblocks 106 nur
dann möglich
ist, wenn ein als Ziel vorgesehener Kennwerteblock 108, 110, 112 dieselbe
Größe wie die
erste Version des ersten Kennwerteblocks 106 aufweist.
Demnach wird die erste Version des ersten Kennwerteblocks 106 lediglich
in den zweiten Kennwerteblock 108 kopiert und somit eine
zweite Version des ersten Kennwerteblocks 106 bereitgestellt.
Der dritte und der vierte Kennwerteblock 110, 112 bleiben
in dem anhand von 2b gezeigten Beispiel unverändert.
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2c zeigt
alternativ zu der in 2b dargestellten Ausgestaltung
des Kopiervorgangs jene Situation, nach der vorgesehen ist, dass
der erste Datenblock 106 dann in einen weiteren Datenblock 108, 110, 112 kopiert
wird, sofern der weitere Kennwerteblock 108, 110, 112 mindestens
dieselbe Größe wie der
erste Kennwerteblock 106 aufweist und demnach auch größer als
dieser sein kann. Somit wird der erste Kennwerteblock 106 in
den zweiten Kennwerteblock 108 kopiert. Weiterhin wird
der erste Kennwerteblock 106 in den dritten Kennwerteblock 110 kopiert.
Da dieser dritter Kennwerteblock 110 mehr Zellen und somit
eine größere Dimension
als der erste Kennwerteblock 106 aufweist, ist dieser Kopiervorgang
durchführbar.
Dabei bleiben die überschüssigen Zellen
des dritten Kennwerteblocks 110 unbesetzt. Im Fall des
vierten Kennwerteblocks 112 ist ein Kopieren nicht möglich, da
dieser eine kleinere Dimension als der erste Kennwerteblock 106 aufweist.
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Je
nach vorzunehmender Benennung kann der zweite Kennwerteblock 108,
wie in den 2a und 2c dargestellt,
auch als eine zweite Version des ersten Kennwerteblocks 106 bezeichnet
werden. Entsprechend kann der dritte Kennwerteblock 110 aus 2c auch
als eine dritte Version des ersten Kennwerteblocks 106 bezeichnet
werden.
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Bei
der Kopie des ersten Kennwerteblocks 106 in den zweiten
Kennwerteblock 108 haben Quelle und Ziel die gleiche Dimension.
Ein Kopieren ist somit möglich
und ergibt bei beiden Optionen das gleiche Ergebnis.
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Falls
die Dimension der Quelle, also des ersten Kennwerteblocks 106,
kleiner als die des Ziels und somit des dritten Kennwerteblocks 110 ist,
so ist das Kopieren hier mit der erweiterten Option möglich. Dabei werden
für Zellen,
für die
es keinen Gegenpart in der Quelle gibt, die bereits im Ziel vorhandenen
Werte belassen.
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Ist
vorgesehen, dass die Dimension der Quelle, hier des ersten Kennwerteblocks 106,
größer als
die des vierten Kennwerteblocks 112 als Ziel ist, so wird
das Kopieren in dieser Ausgestaltung nicht unterstützt. Das
Ziel bleibt unverändert.
Falls alternativ hierzu in einer Ausgestaltung des Verfahrens zum
Kopieren ein sog. Leerdatennachweis bzw. "Empty Data Detection" vorgesehen sein sollte, kann die sog. "NULL-Bedatung" erkannt werden und
sogar für
Fall drei ein begrenztes Kopieren erlaubt sein, obwohl der erste
Kennwerteblock 106 als Quelle eine größere Dimension als der als
Ziel vorgesehene vierte Kennwerteblock 112 hat.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung 114,
die ein Applikationswerkzeug 116 sowie mindestens ein Modul 118 zur
Durchführung
mindestens eines Schrittes einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweist.
Weiterhin ist diese Einrichtung 114 mit einem Steuergerät 120 verbunden.
Das Modul 118 der Einrichtung 114 ist dazu ausgebildet,
eine erste Version 122 eines Kennwerteblocks 124 mit
einer zweiten Version 126 dieses Kennwerteblocks 124 zu
vergleichen. Dabei wird in der vorliegenden Ausführungsform bei einem Vergleich überprüft, in welchem
Umfang die beiden Versionen 122, 126 des Kennwertemoduls 124 gleich
oder unterschiedlich sind. Ob die Versionen 122, 126 als gleich
oder unterschiedlich angesehen werden, hängt von einem beliebig einstellbaren
Kriterium ab, das bei Durchführung
des Verfahrens herangezogen wird. Dabei wird in vorliegender Ausführungsform
berücksichtigt, inwiefern
in beiden Versionen 122, 126 identische Daten
vorliegen, wie oft diese identischen Daten vorliegen oder in welcher
Reihenfolge dieser Daten innerhalb der Versionen 122, 126 abgelegt
sind. Weiterhin ist vorgesehen, dass das Modul 118 dazu
ausgebildet ist, die erste Version 122 des Kennwerteblocks 124 in
die zweite Version 126 des Kennwerteblocks 124 zu
kopieren. Auch diesbezüglich
ist in der vorliegenden Ausführungsform
eine Option festgelegt, durch die bestimmt ist, ob ein Kopieren
von der ersten Version 122 in die zweite Version 126 möglich ist.
In der vorliegenden Ausführungsform
ist hierzu vorgesehen, dass das Kopieren dann möglich ist, wenn die zweite
Version 126 des Kennwerteblocks 124 zumindest
dieselbe Dimension und somit zumindest dieselbe Größe wie die
erste Version 122 des Kennwerteblocks 124 aufweist.
Aufgrund des zuvor durchgeführten
Vergleichs wird u. a. analysiert, wie die beiden Versionen 122, 126 inhaltlich
strukturiert sind, so dass bekannt ist, wie die Daten jeweils innerhalb
der Versionen 122, 126 angeordnet sind, so dass
das Kopieren gezielt durchgeführt
werden kann.