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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein System zur Lokalisierung von
Bauteilen, Verpackungen, Behältern, Paletten und dergleichen
mehr Elemente mit bekannter Formgebung und Abmaßen, welche
mit mindestens einem Transponder zur Identifikation sowie Vorzugsstellungen
für die Signalleitung und Ports zum Routen der Information
sind.
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Bekannt
ist die Transponder-Technologie seit 60 Jahren. Der Begriff Transponder
bezeichnet ein sehr breit gefasstes technisches Feld.
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In
der Logistik versteht man heute unter dem Begriff Transponder einen
Tag, welcher aus einem Chip besteht, der mit einer Antenne verbunden
ist. Auf dem Chip ist eine Information gespeichert, welche mindestens
aus einer Zeichenfolge oder Seriennummer besteht. Wenn der Tag mit
Energie versorgt wird, kann die Information aus dem Chip über
die Antenne übermittelt werden.
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Nachteilig
am Stand der Technik ist die Tatsache, dass zwar die Adresse des
Tags gelesen werden kann, es gibt jedoch keine Information über
die Lokalisation desselben. Die Anregung der Tags lässt, abhängig
vom Frequenzverfahren, keine Ortung der Datenträger zu.
Weiter ist ein großer Nachteil, dass auch zusätzliche
Ortungsverfahren wie die Feldstärkenermittlung einer Anordnung
von mindestens drei Antennen bedarf und sehr fehleranfällig
ist, da die Einbausituation oft ungünstig ist und die Signale
der Tags durch Metall oder Flüssigkeiten gedämpft
oder reflektiert werden.
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Bekannt
sind Ortungsverfahren, welche Tags innerhalb einer definierten Fläche
durch Feldmessung orten. Ein solches Verfahren zur Ortung von Transpondern
durch die Messung der Feldstärke wird in der Anmeldung
von Loek d'Hont,
US 5 594 448 und
2004 von Werner Bloch für die AEG IDENTIFIKATIONSSYSTEME
GMBH inhaltsgleich beschrieben. Kennzeichnend für alle
diese Verfahren ist die Punktmessung innerhalb einer streng räumlich
definierten Fläche. Es kann mit diesen bekannten Verfahren
keine Lokalisierung von Volumenkörpern oder Flächen
vorgenommen werden, da die Punktmessung keinen Bezug zur Exposition
derselben ergibt.
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Weiter
bekannt ist die Lokalisierung von Tags durch die Messung von Signallaufzeiten.
Diesen bekannten Verfahren ist gemein, dass zur Erfassung der Tags
eine große Luftschnittstelle zu überbrücken ist.
Diese Luftschnittstelle stellt einen entscheidenden Schwachpunkt
im System dar, da Störeinflüsse in der Praxis
nicht auszuschließen sind. Alle diese bekannten Systeme
haben das Ziel, Transponder absolut im Raum zu orten, bzw. den Tag
in Relation zu den stationären Positionen der Sendeanlagen,
deren Position bekannt ist, zu orten.
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Bekannt
ist auch die NFC oder Near Field Communication, eine Technologie
welche sich von der vorgestellten Erfindung vor allem dadurch unterscheidet,
dass NFC ausschließlich für Peer to Peer Verbindungen
ausgelegt ist, das vorgestellte System jedoch für Ad Hoc
Netzwerke. Es erfolgt eine Koppelung zwischen einer nur durch die
Leistung des Initiators begrenzten Anzahl von Induktivitäten.
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Bekannt
sind geographische Netze und Geo-Routing-Verfahren. Die vorgestellte
Erfindung unterscheidet sich jedoch von solchen Netzen, da die Lokalisierung
in diesen Netzen von geographischen statischen Ortskoordinaten bestimmt
ist und nicht wie beim System, das der Erfindung zugrunde liegt
ad hoc aufgebaut wird und dessen Positionen der Elemente in Relation
zur Position des Initiators bestimmt werden.
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So
unterscheidet sich auch das Routing des Systems, das der Erfindung
zugrunde liegt grundsätzlich von den bekannten Geo-Routing-Verfahren. Bei
den bekannten Geo-Routing-Verfahren bestimmt der Zielort den Empfänger.
Beim vorgestellten System, welches der Erfindung zugrunde liegt
wird die Position der unterschiedlichen Netzknoten erst aus der
Routingtabelle bestimmt.
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Bei
dem System, welches der Erfindung zugrunde liegt erfolgt die Lokalisation
der einzelnen Elemente durch Vektoren. Die Seiten oder Umfänge der
Elemente werden durch die Ports gekennzeichnet. Da die Elemente
mit ihren Seiten sich in einer geordneten Struktur zueinander befinden,
sind durch Richtung und Länge bestimmt. Durch Synthese
der Routingpfade wird die Lage der einzelnen Elemente relativ zum
Initiator eindeutig bestimmt.
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Das
System dem die Erfindung zugrunde liegt, hat also die Aufgabe, Verpackungselemente
zu identifizieren und deren Lage relativ zum Initiator zweidimensional,
seltener auch dreidimensional zu bestimmen.
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Der
absolute geographische Raumbezug der Elemente wird durch die Lage
des Initiators ermittelt. Der Initiator kann z. B. ein Stapler mit
einem Staplerortungssytem sein. Dann wird die Lage der Elemente relativ
anhand der vom Staplerortungssystem ausgegebenen Lage bestimmt (1).
Die Lage im Raum des Elementes, an welches der Initiator direkt
andockt wird durch die Lage desselben im Raum bestimmt. Die Lage
der übrigen Elemente wird relativ zu diesem Element aus
der Routingtabelle bestimmt. Die Routingtabelle gibt an, in welcher
Beziehung die Seiten der Elemente zueinander stehen. Jedes Element
eines Typs, beispielhaft sei hier eine Transportpalette oder ein
Bierkasten genannt, besteht aus einem Vieleck mit mindestens drei
oder vier Seiten. Jede dieser Seiten steht in einem Winkel zu den
anderen Seiten desselben Elementes, z. B. Bierkasten und jede Seite
hat einen Vorzugseintritt für die Netzwerkkommunikation.
Dieser Vorzugseintritt sei in dieser Beschreibung als Port bezeichnet.
Der Port hat einen Namen und eine Ausrichtung am Verpackungselement.
Bei den Elementen Bierkisten sind von den 4 Seiten jeweils zwei
parallel und liegen sich gegenüber. Man könnte
die Seiten also z. B. einfach mit N, S, W, E bezeichnen. Bei dreidimensionalen Netzen
kann man auch die Eckpunkte der Elemente mit Namen bezeichnen, z.
B. NWU, NEU, SWU, SEU für die Oberseite und für
die Unterseite NWD, NED, SWD, SED. Entscheidend an dem Systeme,
das der Erfindung zugrunde liegt, ist die eindeutige Benennung der
Ports, welche in der Routingtabelle auf eine eindeutige Zuordung
der Geometrie des bezeichneten Elementes schließen lässt.
Die Benennung der Ports zusammen mit der Seriennummer des Chips ergibt
die MAC-Adresse des Ports (2).
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Die
Ports sind Vorzugsorte für die Einleitung der Kommunikation
an den Köpfen der Migrationspfade. Im einfachsten Falle
wären das Stromkontaktverbindungen, im vorgestellten Falle
sind die Ports Antennen für die induktive Signalübertragung.
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Wie
beschrieben hat jeder Port eine Funktion für die Bestimmung
von Lage und Exposition des Elementes, Bierkasten oder Palette oder
dgl. mehr und deshalb müssen die Vorzugsstellen für
die Signalleitung eine eigene Adresse haben. Im Allgemeinen werden
diese Vorzugsstellen des Signaleintrittes am Ende der Pfade aus
Antennen bestehen. Bekannte Systeme bestehen aus Tags, bei denen
der Chip mit nur einer Antenne verbunden ist. Je nach angewendeter
Frequenz können die Antennen in unmittelbarer Nähe
zu den Chips angeordnet und ausgerichtet sein oder die Ports sind
auf den Seiten der Elemente angebracht, was den Vorteil des Betriebes
auf sehr geringem Energieniveau hat (2). In einer
weiteren Ausführung sind die Antennen an der Außenseite des
Elementes angeordnet, so dass bei der Signalübergabe nur
ein geringer Luftspalt an den Ports zu überwinden ist. 3 zeigt
ein Fass mit Ports an den 4 Seiten (3).
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Die
Elemente des Systems, welches der Erfindung zugrunde liegt, bestehen
aus einem Chip, welcher mindestens die Seriennummer als ausgebbare
Information enthält sowie den Ports mit den Antenne. Die
Ports haben wie oben beschrieben Namen, welche zusammen mit der
Seriennummer zur MAC Adresse oder Port-Adresse zusammengesetzt werden.
Der Chip hat also für jeden Port einen Ausgang und jeder
Port einen Antennenanschluss. (2) Jeder Tag
hat eine Routingliste. In diese Routingliste werden die Pfade der
Signalleitung eingetragen. Wenn der Initiator die Antworten der
Tags empfängt, gehen die Antworten dieselben Pfade zurück.
Dabei werden die Routinglisten an den Initiator übermittelt.
Anhand der Routinglisten werden die Seiten der Elemente und der
jeweils benachbarten Elemente abgebildet. Da die Abmessungen bekannt sind,
kann eine verlässliche Aussage gemacht werden, wo welches
Element steht. Dies gilt auch dann, wenn eine Palette gedreht ist,
also Süden in Nordrichtung stehen sollte.
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Das
System, dem die Erfindung zugrunde liegt, verkürzt und
bündelt die Luftschnittstelle an den Ports. Jeder Behälter
ist mit mindestens einem Port ausgestattet. Die meisten Behältnisse
haben eine rechteckige Grundfläche und sind quaderförmig.
Die Behälter sind meist als Vieleck an ihrem Umfang ausgebildet,
um eine Platz sparende, Seite an Seite Lagerung zu ermöglichen.
Im Lager stehen die Behälter Seite an Seite im Verbund.
Die Seiten werden mit Ports ausgestattet, so dass in einer räumlichen
Beziehung stehende Übergabestellen für die Energie und
Daten entstehen.
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An
jeder Seite gibt es eine definierte Luftschnittstelle zur Datenübertragung.
Diese Schnittstelle ist mit einer Antenne zur Übertragung
von magnetischer Feldinduktion ausgestattet. Über diese Luftschnittstelle,
die auch als Datenport bezeichnet werden kann können nahtlos
Datenprotokolle ausgetauscht werden. Geeignet ist dafür
die gängige Frequenz von 13,6 MHZ, bei der die Daten induktiv,
d. h. über ein hochfrequentes Magnetfeld übertragen
werden. Das System ist prinzipiell auch bei anderen Frequenzen funktionsfähig,
etwa im UHF Bereich. Die Übertragung bei den bekannten
Sytemen findet immer zwischen zwei Partner statt, einem Initiator
als Sender und einem Target, das die Informationen empfängt.
Dies ist auch bei der Pulkabfrage so.
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Bei
dem System das der Erfindung zugrunde liegt wird die Abfrage des
Initiators von Target zu Target geroutet. Dabei wird die Information
jedes Targets beim Routen zu einer komplementären Information zusammengesetzt,
welche Aufschluss über die räumliche Beziehung
der Targets zueinander ergibt.
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Der
Initiator erzeugt das RF-Magnetfeld. Das Target hat einen genau
auf die Frequenz des Inititators eingestellten Schwingkreis und
stellt damit eine Last für das Magnetfeld dar, entzieht
dem Magnetfeld also Energie. Die Lastmodulation wird nun im Gegensatz
zu den bekannten Verfahren von Port zu Port weitergeleitet, so dass
jeder Empfänger nicht nur die Information sondern auch
die Energie von seinem empfangenden Port zu den nächstliegenden
Ports des oder der angrenzenden Behältern weiter routet.
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Der
Initiator kann die aus der Rückkoppelung aus dem Schwingkreis
ausgeleitete Energie messen und den Energieinput kompensieren oder
limitieren. Die Übertragung erfolgt halbduplex, jedoch
können mehrere Behälter synchron senden und empfangen.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung können
die Behälter jedoch auch Energie z. B. in einem Kondensator
speichern, dann kann die Übertragung im Aktivmodus stattfinden.
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Als
Behälter wird hier eine Transportpalette beispielhaft beschrieben.
Die Palette hat 4 Seiten, die als Nord, Süd, West und Ost
beschrieben werden können. Im Cluster stehen die Paletten
also immer Nord an Süd und Ost an West. Transportpaletten
sind symmetrisch und können deshalb durchaus auch 180 Grad
gedreht sein. Deshalb können die Paletten natürlich
auch Nord an Nord stehen usw. Dies ist jedoch unerheblich, da dann
alle Pole einer Palette geographisch 180 Grad versetzt sind.
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Maßgebend
ist, dass die Palette eine definierte Lage zu anderen daneben eingelagerten
Paletten hat. Jede Palette ist mit einem Tag ausgerüstet, der
passiv oder aktiv sein kann, im Allgemeinen aber passiv sein wird.
Dieser Tag ist mit den Ports verbunden. Wenn ein Port über
magnetische Induktion angeregt wird, dann kann der Tag ausgelesen
werden. Beim Auslesen bildet der Port zusammen mit dem Tag der Palette
die Portadresse der Transportpalette. Die beispielhaft dargestellte
Palette hat als Rechteck also vier Portadressen und einen Tag. Jede
Portadresse erhält mit der magnetischen Induktion auch
einen Datenstrom. Der Datenstrom besteht aus der Adresse des sendenden
Ports. Bei der Antwort fügt jeder Port also die Portadresse
des Ports bei, welcher die Kommunikation initiiert hat. Wesentlich
ist, dass die Information der Adresse des sendenden Ports zusammen
mit dem Inhalt des Tags an den empfangenden Port der benachbarten
Palette übergeben wird. Diese Information kann auch verkürzt werden,
z. B. im dem der Portinhalt auf die vier Ports aufgeteilt wird und
diese Teiladressen dann am Schluss zusammengesetzt werden.
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Maßgebend
ist, dass die Taginformation, welche im Wesentlichen aus der Palettenadresse
besteht mit den Portnamen (z. B. Süd, Nord, West, Ost) des
sendenden Ports übermittelt wird und beim Routen zum Ziel
immer mit dem der Portadresse der durchleitenden Palette ergänzt
wird. Auf diese Weise entsteht die Information, wo sich welche Palette
oder welcher Tag in Relation zu den anderen Tags oder Paletten befindet.
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Jeder
Palette ist mit einem Tag ausgestattet, welcher von den Ports mit
Energie versorgt wird. Die Ports selbst sind durch einen Bus miteinander
verbunden, so dass die in einen Port eingeleitete Energie und der
Datenstrom über einen abgeschirmten Leiter an die anderen
Ports der Palette weitergeleitet werden und diese Ports die Information
mit ihrer eigenen Portadresse weiter routen können.
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Im
Allgemeinen sind die Tags passiv, es können jedoch auch
aktive Ports mit eigener Stromversorgung zur Anwendung kommen. Ebenso
ist es möglich, die elektromagnetischen Wellen in den Ports
in elektrische Ströme umzuwandeln und diese mit den Daten
im Bus weiterzuleiten.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung werden die Ports
mit der räumlichen Ausrichtung am Initiator oder an mehreren
Initiatoren angeordnet. Damit wird die Zuordnung der räumlichen
Anordnung der Targets durch die der Erfindung zugrunde liegende
Prinzip der Vorzugsrichtung für die Energiezuführung
an dem Initiator vorgenommen. Die Tags am Ziel haben dann keine
Vorzugsrichtung, sondern die Ansprache der Targets wird über
Richtantennen selectiv vorgenommen. Die Richtantennen haben die Portadresse
und beim Empfang wird die ID des Targets aus dem Namen des Anntennenports
des Initiators zur räumlichen Struktur zusammengesetzt.
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Diese
Kombination des Systems eignet sich vor allem für UHF Frequenzen.
In einer weiteren Ausführung kann die gerichtete Antenne
auch mit einem seitwärts ausgerichteten Initiator ausgestattet
sein.
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Das
System, das der Erfindung zugrunde liegt sieht dabei vor, dass die
Richtantenne in einem Winkel zur Förderrichtung in die
Ebene der Targets strahlt. Die Kommunikation ist mit der Fördereinrichtung
synchronisiert, so dass die Empfangenen Target-IDs jetzt nicht einer
Portadresse sondern einer Position auf der Fördereinrichtung
zugeordnet werden.
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1
- 1
- Staplerausrichtung
relativ zu den Transportpaletten
- 2
- Port
- 3
- Tag
- 4
- Initiator
am Stapler
-
2
- 1
- Initiator
- 2
- Port
S der Palette ID(abc)
- 3
- Tag
der Palette ID(abc)
- 4
- Port
E der Palette ID(abc)
- 5
- Port
W der Palette ID(def)
- 6
- Routingtabelle
-
3
- 1
- Fass
Ports
- 2
- Umlaufendes
Antennenkabel
-
4
- 1
- Richtantenne
- 2
- Richtantenne
- 3
- Tag
- 4
- Stapler
-
5
- 1
- Seitwärtsgerichtete
Bündelantennen
- 2
- Tag
- 3
- Transportpalette
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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