DE102007002863B3 - Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten - Google Patents

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Abstract

Eine Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten (1), insbesondere eines Objektivs in einem Mikroskop, mit einer Bedieneinrichtung (2) und einem zwischen der Bedieneinrichtung (2) und der optischen Komponente (1) wirkenden Übertragungsmittel (3), wobei mittels des Übertragungsmittels (3) eine über die Bedieneinrichtung (2) vorgebbare Kraft auf die optische Komponente (1) übertragbar ist, ermöglicht eine einfache Einstellung oder Justierung optischer Komponenten auch bei hoher Baudichte.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten, mit einer Bedieneinrichtung und einem zwischen der Bedieneinrichtung und der optischen Komponente wirkenden Übertragungsmittel, wobei mittels des Übertragungsmittels eine über die Bedieneinrichtung vorgebbare Kraft auf die optische Komponente übertragbar ist, wobei dem Übertragungsmittel eine auf die Komponente wirkende Stelleinrichtung zugeordnet ist und wobei die Stelleinrichtung über die Bedieneinrichtung und das Übertragungsmittel zu der Komponente bewegbar oder schwenkbar und/oder gegen die Komponente drückbar ist, um von einer Ruhe- in eine Bereitschaftsstellung zu gelangen.
  • Aus der Praxis ist es bekannt, optische Komponenten wie beispielsweise ein Objektiv in einem Mikroskop manuell einzustellen oder zu justieren. Aufgrund der hohen Baudichte in modernen optischen Geräten ist jedoch eine manuelle Feineinstellung oder Justierung von optischen Komponenten nur sehr schwierig oder gar nicht mehr möglich. Mit anderen Worten ist die Zugänglichkeit einzustellender optischer Komponenten durch benachbarte Bauteile derart behindert, dass ein Benutzer nicht mehr oder nur sehr schwierig per Hand zu der einzustellenden optischen Komponente gelangen kann. Dies macht eine manuelle Einstellung oder Justierung sehr mühselig.
  • Aus der JP 62040408 A ist eine Vorrichtung zur Einstellung optischer Komponenten bekannt. Die Vorrichtung weist als Bedieneinrichtung ein Handrad auf, das zur Fokussierung drehbar und zur Brennweiteneinstellung verschiebbar ist. Zur Übertragung der auf das Handrad wirkenden Kraft ist eine flexible Welle oder ein Bowdenzug als Übertragungsmittel bekannt. Dabei hat das als Welle ausgebildete Übertragungsmittel eine Doppelfunktion, wobei eine Funktion durch die Verschiebung des Handrads und damit der flexiblen Welle und die andere Funktion durch Drehen des Handrads und damit der flexiblen Welle realisiert sind. Beide Funktionen dienen der Verstellung des optischen Elements, wobei die Bedieneinrichtung, das Übertragungsmittel und die optische Komponente permanent aneinander gekoppelt sind, wobei auch ungewollte Berührungen der Bedieneinrichtung während einer Messung die Gefahr einer ungewollten Verstellung der optischen Komponente mit sich bringt.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten anzugeben, mit der eine besonders sichere Einstellung oder Justierung optischer Komponenten möglich ist.
  • Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach weist die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere eine dem Übertragungsmittel zugeordnete und auf die Komponente wirkende Stelleinrichtung auf, die über die Bedieneinrichtung und das Übertragungsmittel zu der Komponente bewegbar oder schwenkbar und/oder gegen die Komponente drückbar ist, um von einer Ruhe- in eine Bereitschaftsstellung zu gelangen. Letztendlich ist es dabei möglich, eine Kopplung zwischen Bedieneinrichtung und Übertragungsmittel mit der optischen Komponente lediglich während eines Einstell- oder Justiervorgangs zu realisieren. In der Ruhestellung ist eine Entkopplung dieser Komponenten von der optischen Komponente ermöglicht, so dass hier keine Übertragung ungewollter Kräfte auf die optische Komponente erfolgen kann.
  • Folglich ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten eine Vorrichtung realisiert, mit der eine besonders sichere Einstellung oder Justierung optischer Komponenten möglich ist.
  • Im Hinblick auf die Bereitstellung einer besonders vielseitigen Vorrichtung könnte die zu übertragende Kraft eine Zug- und/oder Druck- und/oder Drehkraft sein. Mit anderen Worten ist zur Einstellung oder Justierung der optischen Komponente ein Bewegen, beispielsweise Verschieben, oder Verdrehen einer optischen Komponente ermöglicht.
  • Im Hinblick auf eine besonders einfache und sichere Einstellung oder Justierung der optischen Komponente könnte die Bedieneinrichtung ein Handrad aufweisen. Mit einem derartigen Handrad ist eine besonders feinfühlige und damit feine manuelle Einstellung oder Justierung der optischen Komponente ermöglicht. Durch die Drehung des Handrads könnte eine Drehbewegung auf die optische Komponente übertragen werden.
  • Alternativ oder zusätzlich hierzu könnte die Bedieneinrichtung einen Motor, vorzugsweise Schrittmotor, aufweisen. Der Motor könnte das Handrad antreiben oder könnte direkt auf das Übertragungsmittel zur Einstellung oder Justierung der optischen Komponente wirken.
  • In konstruktiv besonders einfacher Weise könnte das Übertragungsmittel eine Welle aufweisen. Mit einer derartigen Welle ist eine direkte Übertragung einer gewünschten Kraft ermöglicht.
  • Im Hinblick auf die sichere Einstellung oder Justierung auch besonders schwer zugänglicher Komponenten könnte die Welle flexibel sein. Mit einer derartigen flexiblen Welle ist eine Kraftübertragung auch „um Ecken" möglich. Als flexible Welle bietet sich in konstruktiv besonders einfacher Weise ein Bowdenzug an. Derartige Bowdenzüge sind in unterschiedlichen Größen erhältlich, so dass eine individuelle Anpassbarkeit an die jeweiligen Erfordernisse gewährleistet ist.
  • Im Hinblick auf eine besonders sichere Einstellung oder Justierung der optischen Komponente könnte die Welle eine Führung aufweisen.
  • Die Stelleinrichtung könnte zur kraft- und/oder formschlüssigen Wirkung auf die Komponente ausgebildet sein. Bei der individuellen Ausgestaltung ist auf den jeweiligen Anwendungsfall abzustellen.
  • Bei einer konkreten Ausgestaltung könnte die Stelleinrichtung in besonders einfacher Weise ein elastisches Element aufweisen. Ein derartiges elastisches Element könnte einerseits einen sicheren Kontakt mit der einzustellenden oder zu justierenden Komponente gewährleisten. Andererseits ist aufgrund der Elastizität des Elements eine ungewollte Beschädigung oder ein ungewollter Verschleiß der optischen Komponente vermeidbar.
  • In besonders einfacher Weise könnte das elastische Element ein Gummi- oder Kunststoffring sein. Derartige Gummi- oder Kunststoffringe sind preiswert und in unterschiedlichsten Größen herstellbar.
  • Beispielsweise zum Einstellen oder Justieren eines Objektivs eines Mikroskops könnte der Gummi- oder Kunststoffring um eine sich durch seine Mitte erstreckende Achse drehbar gelagert sein. Im Rahmen der Kraftübertragung von der Bedieneinrichtung auf die optische Komponente könnte der Gummi- oder Kunststoffring mittels des Übertragungsmittels in Drehung versetzt werden und damit direkt ein Objektiv um dessen Achse drehen.
  • Im Hinblick auf eine besonders sichere Kraftübertragung könnte zwischen dem Übertragungsmittel und der Stelleinrichtung oder dem elastischen Element oder dem Gummi- oder Kunststoffring eine Getriebe, vorzugsweise Kegelradgetriebe, angeordnet sein. Ein derartiges Kegelradgetriebe könnte auf die Achse des Gummi- oder Kunststoffrings wirken, so dass hierdurch der Gummi- oder Kunststoffring antreibbar ist.
  • Die Stelleinrichtung kann zunächst gegen die optische Komponente gedrückt werden und dann – im gedrückten Zustand – kann eine Drehung eines elastischen Elements der Stelleinrichtung erzeugt werden.
  • Das Scannen in Z-Richtung von tiefen Proben führt beim Laserscanmikroskop aufgrund der Dispersion der Probe zu ungewünschten optischen Aberrationen, beispielsweise Farblängsfehler, geometrische Längsabweichungen usw., die bei herkömmlichen Mikroskopen nicht ausgeglichen werden. Mit anderen Worten wird bei einem Scannen in der Z-Richtung üblicherweise der Objekttisch in der Höhe variiert und behält das Objektiv gleichzeitig seine Einstellung, d. h. den Fokus bei. Zum Ausgleichen der Aberrationen könnte die Bedieneinrichtung mit der Z-Scan-Einrichtung eines Scanmikroskops derart gekoppelt sein, dass der Korrekturring eines Objektivs des Scanmikroskops synchron zur Fokustiefe nachstellbar ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung könnte sogar eine automatische Nachstellbarkeit realisiert sein. Dabei könnte der Nachstellbereich je nach zu untersuchender Probe vorgebbar sein.
  • Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige
  • Fig. in einer perspektivischen und schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten.
  • Die einzige Figur zeigt in einer schematischen und perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten 1. Die hier dargestellte optische Komponente 1 ist als Objektiv eines Mikroskops ausgebildet. Die Vorrichtung weist eine Bedieneinrichtung 2 und ein zwischen der Bedieneinrichtung 2 und der optischen Komponente 1 wirkendes Übertragungsmittel 3 auf, wobei mittels des Übertragungsmittels 3 eine über die Bedieneinrichtung 2 vorgebbare Kraft auf die optische Komponente 1 übertragbar ist. Mit der Vorrichtung ist eine einfache Einstellung oder Justierung der optischen Komponente 1 auch bei hoher Baudichte in modernen komplexen Mikroskopen möglich.
  • Die Bedieneinrichtung 2 weist ein Handrad 4 auf, mit dem eine Welle 5 des Übertragungsmittels 3 manipulierbar ist. Die Welle 5 ist flexibel, so dass sie auch gekrümmt angeordnet werden kann.
  • Die Welle 5 wirkt auf eine Stelleinrichtung 6, die zur kraft- und formschlüssigen Wirkung auf die optische Komponente 1 ausgebildet ist. Im Konkreten weist die Stelleinrichtung 6 ein als Gummiring 7 ausgebildetes elastisches Element auf. Der Gummiring 7 ist um eine Achse 8 drehbar, die sich durch die Mitte des Gummirings 7 hindurch erstreckt.
  • Zwischen dem Übertragungsmittel 3 bzw. der Welle 5 und der Stelleinrichtung 6 bzw. der Achse des Gummirings 7 ist ein Getriebe 9 angeordnet, das als Kegelradgetriebe ausgebildet ist.
  • Der Gummiring 7 ist mit dem Korrekturring 10 der als Objektiv ausgebildeten optischen Komponente 1 in Kontakt bringbar.
  • Sowohl die Bedieneinrichtung 2 als auch die Stelleinrichtung 6 sind in Halterungen 11 angeordnet oder gelagert.
  • Zur Einstellung oder Justierung des Objektivs wird zunächst die Stelleinrichtung 6 um eine Achse 12 zum Objektiv hin verschwenkt. Dies wird durch ein Drücken des Handrads 4 und damit der Welle 5 ausgelöst. Anschließend kann der Gummiring 7 im gedrückten Zustand des Handrads 4 über ein Drehen des Handrads 4 und über die Welle 5 und das Getriebe 9 in Drehung versetzt werden. Im Ergebnis lässt sich hierdurch eine ferngesteuerte Drehung des Objektivs erreichen.
  • Durch Ziehen des Handrads 4 lässt sich die Stelleinrichtung 6 wieder von dem Objektiv wegschwenken. Hierdurch wird eine Ruhe- oder Bereitschaftsstellung der Vorrichtung erreicht.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel überträgt eine geführte flexible Welle 5 Zug-, Druck- und Drehkräfte von einer Bedieneinheit 2 an eine gewünschte Position. Dabei werden die Kräfte über eine Stelleinrichtung 6 an die zu bedienende Komponente 1 per Kraft- oder Formschluss übertragen.
  • Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch ein automatischer Ausgleich der Aberrationen, insbesondere bei der Laserscanmikroskopie, über eine motorisierte Fernsteuerung möglich, wobei anstelle des Handrads 4 ein Motor oder Schrittmotor beim Z-Scan den Korrekturring 10 des Objektivs synchron zur Fokustiefe automatisch nachstellt.
  • Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.

Claims (18)

  1. Vorrichtung zur Einstellung oder Justierung optischer Komponenten (1), mit einer Bedieneinrichtung (2) und einem zwischen der Bedieneinrichtung (2) und der optischen Komponente (1) wirkenden Übertragungsmittel (3), wobei mittels des Übertragungsmittels (3) eine über die Bedieneinrichtung (2) vorgebbare Kraft auf die optische Komponente (1) zu deren Verstellung übertragbar ist, wobei dem Übertragungsmittel (3) eine auf die Komponente (1) wirkende Stelleinrichtung (6) zugeordnet ist und wobei die Stelleinrichtung (6) über die Bedieneinrichtung (2) und das Übertragungsmittel (3) zu der Komponente (1) bewegbar oder schwenkbar und/oder gegen die Komponente (1) drückbar ist, um von einer Ruhe- in eine Bereitschaftsstellung zu gelangen.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft eine Zug- und/oder Druck- und/oder Drehkraft ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (2) ein Handrad (4) aufweist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (2) einen Motor aufweist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor ein Schrittmotor ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsmittel (3) eine Welle (5) aufweist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (5) flexibel ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (5) ein Bowdenzug ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (5) eine Führung aufweist.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (6) zur kraft- und/oder formschlüssigen Wirkung auf die Komponente (1) ausgebildet ist.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (6) ein elastisches Element aufweist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element ein Gummi- oder Kunststoffring (7) ist.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Gummi- oder Kunststoffring (7) um eine sich durch seine Mitte erstreckende Achse (8) drehbar gelagert ist.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Übertragungsmittel (3) und der Stelleinrichtung (6) oder dem elastischen Element oder dem Gummi- oder Kunststoffring (7) ein Getriebe (9) angeordnet ist.
  15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (9) ein Kegelradgetriebe ist.
  16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung (2) mit der Z-Scan-Einrichtung eines Scanmikroskops derart gekoppelt ist, dass der Korrekturring (10) eines Objektivs des Scanmikroskops synchron zur Fokustiefe nachstellbar ist.
  17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Korrekturring (10) synchron zur Fokustiefe automatisch nachstellbar ist.
  18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachstellbereich vorgebbar ist.
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