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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablegen eines Faserkabels in
eine Kanne gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
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Ein
gattungsgemäßes Verfahren
sowie eine gattungsgemäße Vorrichtung
sind aus der
EP 1 369 370
A2 bekannt.
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Bei
dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung wird ein Faserkabel
durch ein Fördermittel
kontinuierlich in eine Kanne gefördert. Um
das Faserkabel innerhalb der Kanne möglichst gleichmäßig über den
Kannenboden verteilt ablegen zu können, wird das Fördermittel
durch ein Bewegungsmittel oszillierend in mehreren Bewegungsrichtungen
hin- und hergeführt.
Hierzu ist das Fördermittel
in einem ersten schwenkbaren Träger
gehalten, welcher durch einen Antrieb quer zur Förderrichtung hin und her verschwenkt
werden kann. Die Schwenkachse des Trägers ist dabei an einem zweiten
Träger ausgebildet,
welcher eine überlagerte
quergerichtete Auslenkbewegung ausführt, so dass das Fördermittel in
zwei orthogonalen Achsen führbar
ist. Während des
kompletten Füllvorgangs
bleibt die Kanne in ihrer Position ortsfest. Die Führung des
Faserkabels zur Ablage in die Kanne folgt ausschließlich durch
die Schwenkbewegung des Fördermittels,
so dass das Faserkabel in Abhängigkeit
von der jeweiligen Position des Fördermittels zielgerichtet in
die Kanne gefördert
wird.
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Bei
dem bekannten Verfahren und bei der bekannten Vorrichtung ist der
Schwenkbereich des Fördermittels
derart gewählt,
dass das abgelegte Faserkabel über
die gesamte Breite der Kanne und die Länge der Kanne gleichmäßig innerhalb
der Kanne gelegt ist. Bei einer unveränderten Höhenposition des Fördermit tels
tritt dabei das Problem auf, dass mit zunehmendem Füllungsgrad
der Kanne der Schwenkbereich und damit der Schwenkwinkel, mit welchem
das Fördermittel
relativ um die Schwenkachse geführt
werden muß,
sich verändert.
So reicht zu Beginn des Füllvorgangs
ein relativ kleiner Schwenkwinkel, um den gesamten Kannenbodenbereich
zu überdecken.
Dagegen wird zum Ende des Füllvorgangs
ein relativ großer
Schwenkwinkel benötigt,
um den gesamten Ablagebereich innerhalb der Kanne abdecken zu können.
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Bei
dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung ist es weiterhin üblich, die
Füllmenge
innerhalb der Kanne durch Längenmessung des
in die Kanne abgelegten Faserstranges zu bestimmen. Hierzu wird
die Drehzahl einer Walze einer Zufuhreinrichtung erfasst, durch
welchen das Faserkabel zuführbar
ist. Es hat sich nun herausgestellt, dass die Längenmessung des abgelegten
Faserkabels zur Bestimmung einer maximalen Füllung der Kanne gut geeignet
ist. Um jedoch einzelne Füllgrade der
Kanne zu ermitteln, insbesondere im Hinblick auf eine sich momentan
zwischen dem Fördermittel
und der Kanne einstellenden Füllhöhe, hat
sich gezeigt, dass das Höhenniveau
des in der Kanne abgelegten Faserkabels wesentlich durch die Ablagemuster
und Ablagedichte und nicht durch die Länge des Faserkabels bestimmt
ist.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, das gattungsgemäße Verfahren sowie die gattungsgemäße Vorrichtung
derart zu verbessern, dass während
der gesamten Füllzeit
eine möglichst
gleichmäßige Verteilung
des Spinnkabels über
die gesamte Ablagefläche
der Kanne erreicht wird.
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Insbesondere
ist es Ziel der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ablegen eines Faserkabels in eine Kanne bereitzustellen, bei welcher
das Faserkabel während
der gesamten Füllzeit der
Kanne mit gleichmäßigen Materiallagen
in der Kanne ablegbar ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen nach Anspruch 8 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindungen sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche
definiert.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass in jeder Situation des
Füllvorgangs
die Bewegungsamplituden des Fördermittels
auf die momentanen geometrischen Gegebenheiten abgestimmt sind.
So lässt
sich zu jedem Füllstand
der Kanne die Bewegung des Fördermittels
derart einstellen, dass einerseits das Faserkabel auf einem gleich
bleibenden Höhenniveau
dem Fördermittel
zuführbar
ist und andererseits die Ablage den gesamten Querschnitt der Kanne
erfasst. Um bei anwachsendem Füllgrad der
Kanne eine zielgerichtete Einstellung des Schwenkwinkels zu ermöglichen,
wird erfindungsgemäß eine momentane
Fallhöhe
zwischen dem Fördermittel
und einer letzten Materiallage innerhalb der Kanne gemessen. Aus
dem Messewert der Fallhöhe lässt sich
unmittelbar der einzustellende Schwenkwinkel bestimmen, mit welchem
eine Überdeckung des
gesamten Kannenquerschnittes erreicht wird. Die Bestimmung des Schwenkwinkels
kann dabei sowohl durch eine Wertetabelle oder durch jeweilige Berechnungen
anhand der geometrischen Abmessungen der Kanne erfolgen. Die Bewegungsamplituden
des Fördermittels
lassen sich dadurch fortlaufend an die geänderte Füllsituation der Kanne anpassen.
Das Faserkabel wird fortlaufend bis zur letzen Materiallage innerhalb
der Kanne gleichmäßig über den
gesamten Querschnitt der Kanne verteilt abgelegt. Somit lassen sich
hohe Materialdichten innerhalb der Kanne erzeugen.
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Um
eine schnelle möglichst
genaue Erfassung der Fallhöhe
zwischen dem Fördermittel
und der letzten Materiallage innerhalb der Kanne zu erhalten, wird
zur Messung der momentanen Fallhöhe ein
Sendesignal durch einen Sender oberhalb der Kanne in Höhe des Fördermittels
erzeugt, welches an der Oberfläche
der letzten Materiallage ein Reflektionssignal erzeugt. Das Reflektionssignal
wird durch einen Empfänger
empfangen, so dass sich die Fallhöhe beispielsweise aus der Signallaufzeit
ergibt. Hierzu ist der Sender und der Empfänger über eine Messelektronik miteinander
gekoppelt. Die Sendesignale können
hierbei durch Lichtsignale oder Schallsignale gebildet sein, die
eine kontaktlose Bestimmung der Fallhöhe ermöglichen.
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Da
das gattungsgemäße Verfahren
bevorzugt zum Befüllen
von mehreren Kannen eines Kannengatters verwendet wird, ist die
Verfahrensvariante der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher
der Sender gemeinsam mit dem Fördermittel
verschwenkt wird und jeweils in einer mittleren Neutralstellung
innerhalb des Schwenkbereiches ein auswertbares Sendesignal erzeugt.
Die unmittelbare Nähe
zu dem Fördermittel
ermöglicht
eine äußerst genaue
Bestimmung der momentanen Fallhöhe,
wobei das Sendesignal nur in einer mittleren im wesentlichen vertikal
ausgerichteten Position des Fördermittels
zu einer Messung der Fallhöhe
führt.
Ein weiterer Vorteil der Verfahrensvariante ist dadurch gegeben, dass
mehrere Kannen in einem Kannengatter nacheinander auf einfache Art
und Weise befüllt
werden können,
ohne dass zusätzliche
Sensormittel erforderlich sind.
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Da
zu Beginn eines Füllvorganges
der Schwenkbereich des Fördermittels
ausschließlich durch
die geometrischen Abmaße
der Kannen und der Höhe
des Fördermittels
oberhalb des Kannenbodens bestimmt ist, wird der Schwenkbereich
des Fördermittels
vorteilhaft durch einen minimalen Schwenkwinkel bestimmt, der sich
aus der Geometrie berechnet. Hierbei kann die zu Beginn eingestellte Maximalhöhe sowohl
als feste Größe vorgegeben oder
durch das Sensormittel erfasst werden. Die geometrische Form der
Kannen kann quadratisch, rechteckig, rund oder kegelstumpfartig
usw. ausgebildet sein.
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Aufgrund
der exakten Bestimmung der Fallhöhe
und der Festlegung des Schwenkwinkels lässt sich das Fördermittel
bevorzugt auch in der quer gerichteten Auslenkbewegung um eine Schwenkachse schwenken.
Dabei wird der Auslenkwinkel entsprechend den gemessenen Fallhöhen eingestellt.
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Um
die Zuführung
des Faserkabels mit hoher Gleichmäßigkeit während des Füllvorganges ausführen zu
können,
wird sowohl das Verschwenken des Fördermittels auch das Auslenken
des Fördermittels um
einen gemeinsamen Schwenkpunkt geführt.
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Es
hat sich gezeigt, dass die durch ein Bewegungsmittel an dem Fördermittel
auszuführenden überlagerten
Bewegungen vorteilhaft durch einen Roboterarm ausführbar sind.
Dabei wird das Fördermittel
durch den Roboterarm des Roboters geführt.
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Um
eine ausreichende Förderwirkung
zur Ablage des Faserkabels auch in den ausgelenkten Bereichen des
Fördermittels
zu ermöglichen,
wird das Faserkabel bevorzugt durch zwei zusammenwirkend angetriebene
Haspelwalzen gefördert.
Damit ist ein eine entsprechend hohe Förderenergie und Fördergeschwindigkeit
des Spinnkabels erzeugbar, so dass das Spinnkabel auch über größere Fallhöhen tangential
zu den Haspelwalzen förderbar
ist.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung ein
der Ablageeinrichtung zugeordnetes Sensormittel auf, durch welche
die momentane Fallhöhe
zwischen dem Fördermittel
und einer Materiallage innerhalb der Kanne messbar ist. Das Sensormittel
ist dabei über
eine Steuereinrichtung mit dem Bewegungsmittel gekoppelt, so dass
zu jeder gemessenen Fallhöhe eine
durch das Bewegungsmittel vorgegebener Schwenkwinkel einhaltbar
ist.
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Für den Fall,
dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Befüllen
mehrerer Kannen eines Kannengatters verwendet wird, lässt sich
das Sensormittel gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung stationär oberhalb der
Kanne anordnen, wobei innerhalb eines Kannengatters jeder Kanne
ein separates Sensormittel zugeordnet ist.
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Bevorzugt
verwendet wird jedoch die Vorrichtungsvariante, bei welcher das
Sensormittel an einem Träger
angeordnet ist, welcher das Fördermittel
trägt und
beweglich gehalten ist. Damit wird das Sensormittel zu jedem Füllvorgang
gemeinsam mit dem Fördermittel
der jeweiligen zu füllenden
Kanne zugeführt.
Es besteht auch die Möglichkeit,
das Sensormittel unmittelbar an einer Unterseite des Fördermittels
zu befestigen.
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Zur
kontaktlosen Erfassung der Fallhöhe zwischen
dem Fördermittel
und der Materiallage innerhalb der Kanne ist das Sensormittel bevorzugt durch
einen Sender und einen Empfänger
gebildet, wobei der Sender ein Sendesignal erzeugt, das an der Materialoberfläche der
Materiallage zu einem Reflektionssignal führt, das von dem Empfänger empfangen
wird. Der Sender und der Empfänger
sind mit einer Messelektronik gekoppelt, durch welchen ein der momentanen
Fallhöhe
proportionales Messsignal erzeugbar ist. Das Messsignal lässt sich
somit unmittelbar der Steuereinrichtung weiterleiten, die das Messsignal
in ein Steuersignal umwandelt, durch welches das Bewegungsmittel
zur Einhaltung eines bestimmten Schwenkwinkels ansteuerbar ist.
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Das
Bewegungsmittel wird dabei bevorzugt durch einen Roboter gebildet,
welcher mit einem mehrachsigen Roboterarm das Fördermittel positioniert und
führt.
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Insbesondere
die schnellen und präzisen Bewegungen
des Roboterarmes ermöglichen
eine optimale Führung
des Fördermittels.
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Zum
Befüllen
einer Mehrzahl von Kannen ist der Roboter bevorzugt verfahrbar ausgebildet
und lässt
sich somit oberhalb des Kannengatters in eine Vielzahl von Ablagepositionen
führen,
in welcher jeweils das Fördermittel
zur Ablage des Faserkabels führbar
ist.
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Zur
Förderung
des Faserkabels wird das Fördermittel
bevorzugt durch angetriebene Haspelwalzen gebildet, welche auskragend
an dem Träger gelagert
sind und mit jeweils einem am Umfang ausgebildeten Führungskranz
einen sicheren Eingriff in das Faserkabel ermöglichen.
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Um
eine gleichmäßige Belastung
beider Haspelwalzen zu erhalten, wird in dem Einlaufbereich der
Haspelwalzen bevorzugt eine Umlenkwalze angeordnet. Die Zuführung des
Faserkabels zu den Haspelwalzen kann somit ohne Umschlingung an
einer der Haspelwalzen erfolgen. Das Faserkabel tritt im geraden
Faserlauf in den Förderspalt
der Haspelwalzen ein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen
nachfolgend näher
beschrieben.
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Es stellen
dar
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1 schematisch
eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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2 schematisch
ein Ausschnitt einer Vorderansicht des Ausführungsbeispiels aus 1
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3 schematisch
ein Ausschnitt der Seitenansicht des Ausführungsbeispiel aus 1
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4 schematisch
eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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5 schematisch
eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels
aus 4
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In
den 1, 2 und 3 ist schematisch
ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch in mehreren Ansichten dargestellt. 1 zeigt
hierbei eine Komplettansicht des Ausführungsbeispiels und in 2 und 3 ist
jeweils ein Ausschnitt des Ausführungsbeispiels
während
einer Kannenbefüllung
gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
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In
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 sind
in einem Kannengatter 1 mehrere Kannen zu zwei parallel
nebeneinander angeordneten Kannenreihen 2.1 und 2.2 aufgestellt.
Die Kannen der Kannenreihe 2.1 sind mit dem Bezugszeichen 3.1 und
die Kannen der Kannenreihe 2.2 mit dem Bezugszeichen 3.2 bezeichnet.
Die Kannen in den Kannenreihen 2.1 und 2.2 sind
in ihrem Aufbau und Größe identisch
ausgebildet und können
beispielsweise durch Rechteckkannen gebildet sein. Dem Kannengatter 1 ist
eine Kabelführung 20 zugeordnet,
welche oberhalb der Kannen 3.1 und 3.2 sich zwischen
den Kannenreihen 2.1 und 2.2 befindet. Die Kabelführung 20 dient
zur Führung
der Spinnkabel beim Abzug und Entleeren der Kannen.
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Oberhalb
des Kannengatters 1 ist eine Ablageeinrichtung 4 angeordnet.
Die Ablageeinrichtung 4 weist ein Fördermittel 5 auf,
das aus zwei zusammenwirkend angetriebenen Haspelwalzen 11.1 und 11.2 gebildet
ist. Die Haspelwalzen 11.1 und 11.2 weisen an
ihrem Umfang jeweils mehrere Fördernoppen
in Form von Zähnen
eines Zahnrads auf. Damit lässt
sich das Faserkabel mit relativ kleinem Kontaktflächen an
den Haspelwalzen führen.
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Den
Haspelwalzen 11.1 und 11.2 ist eine Umlenkwalze 10 vorgeordnet,
durch welche das von einem hier nicht dargestellten Lieferwerk kontinuierlich
zugeführte
Spinnkabel 6 geführt
wird. Die Umlenkwalze 10 ist auskragend an einer Trägerplatte 9 gelagert.
Auf der Rückseite
der Trägerplatte 9 ist
die Umlenkwalze 10 mit einem Walzenmotor 12 gekoppelt.
Unterhalb der Umlenkwalze 10 sind die Haspelwalzen 11.1 und 11.2 auskragend
an der Trägerplatte 9 gelagert.
Jede der Haspelwalzen 11.1 und 11.2 wird durch
einen auf der Rückseite
der Trägerplatte 9 angeordneten
Haspelantrieb 13 angetrieben.
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Zur
Positionierung und zur Bewegung des Fördermittels 5 weist
die Ablageeinrichtung 4 ein als Bewegungsmittel wirkenden
Roboter 7 auf, der über einen
mehrachsigen Roboterarm 8 mit dem Fördermittel 5 verbunden
ist. Hierzu ist die Trägerplatte 9 am
oberen Bereich fest mit einem freien Ende des Roboterarmes 8 gekoppelt.
Der Roboter 7 läßt sich hierbei
durch einen handelsüblichen
Industrieroboter bilden. Die Aktoren und Antriebe des Roboters 7 zur Bewegung
des mehrachsigen Roboterarmes 8 sind daher hier nicht näher gezeigt
und erläutert.
Zur Ausführung
der Bewegungen des Fördermittels
verfügt der
Roboterarm 8 zumindest über
fünf Achsen.
Bevorzugt werden Roboter mit sechs Achsen eingesetzt.
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Der
Roboter 7 ist oberhalb des Kannengatters 1 an
einem Führungsschlitten 14 gehalten.
Der Führungsschlitten 14 ist
an einer Seite des Kannengatters 1 angeordnet und lässt sich
in einer parallel zur Längsseite
des Kannengatters 1 verlau fenden Führungsbahn 15 hin-
und herführen.
Hierzu ist der Führungsschlitten 14 durch
Schlittenräder 17 in
zwei parallel nebeneinander verlaufenden Führungsschienen 18 gehalten.
Den Schlittenrädern 17 ist
ein Schlittenantrieb 16 zugeordnet, durch welche eine Aktivierung
der Schlittenbewegung erfolgt.
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Zum
Füllen
der Kannen im Kannengatter 1 wird der Roboter 7 zunächst durch
den Führungsschlitten 14 in
eine von mehreren Ablegepositionen geführt. Die Ablegepositionen sind
entlang der Führungsbahn
parallel zur Längsseite
des Kannengatters 1 derart gewählt, dass aus jeder Ablegeposition des
Roboters 7 das Fördermittel 5 zum
Befüllen
eine der Kannen der Kannenreihe 2.1 und eine daneben angeordnete
Kanne der Kannenreihe 2.2 erreicht. In der Ablegeposition
wird das Fördermittel 5 durch
Aktivierung des Roboterarmes 8 durch den Roboter 7 zunächst in
einer ersten Füllposition
oberhalb der Kanne 3.2 der Kannenreihe 2.2 geführt. Nach
Erreichen der Füllposition
oberhalb der Kannen 3.2 wird der Roboterarm 8 derart
bewegt, dass das Fördermittel 5 mehrere
zum Befüllen
der Kanne 3.2 erforderliche Bewegungen ausführt. Hierzu
ist eine Robotersteuerung 26 mit einer Steuereinrichtung 25 gekoppelt.
Die Steuereinrichtung 25 ist ebenfalls mit einem Sensormittel 21 verbunden.
Das Sensormittel 21 ist im Bereich des Fördermittels 5 an
der Trägerplatte 9 gehalten,
um eine momentane Fallhöhe
zwischen dem Fördermittel 5 und
eine oberste Materiallage innerhalb der Kanne 3.1 und 3.2 zu
erfassen.
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Zur
Erläuterung
des Füllvorgangs
sind in den 2 und 3 schematische
Ausschnittansichten des Ausführungsbeispiels
während
der Befüllung
der Kanne 3.1 gezeigt.
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Das
Fördermittel 5 wird
durch die an der Trägerplatte 9 gehaltenen
Haspelwalzen 11.1 und 11.2 gebildet. Den Haspelwalzen 11.1 und 11.2 ist
eine Umlenkwalze 10 vorgeordnet, die ebenfalls auskragend
an der Trägerplatte 9 gelagert
ist. Neben dem Fördermittel
ist das Sensormittel 21 vorgesehen, das ebenfalls an der
Trägerplatte 9 gehalten
ist. Das Fördermittel 5 befindet
sich in einer Ablegeposition unmittelbar oberhalb einer ortsfest
gehaltenen Kanne 3.1. Die Ablageposition des Fördermittels 5 ist
derart gewählt,
dass das Fördermittel 5 sich
bei einer Neutralstellung mittig und lotrecht zur Kanne 3.1 gehalten ist.
Der Abstand zwischen dem Fördermittel
und dem Kannenboden 22 der Kanne 3.1 ist hierbei
mit dem Großbuchstaben
H1 gekennzeichnet. Die Fallhöhe H wird
durch das Sensormittel 21 erfasst und der Steuereinrichtung 25 aufgegeben.
Innerhalb der Steuereinrichtung 25 sind die Abmaße der zu
befüllenden Kanne 3.1 hinterlegt.
Die Kannenweite wird durch die Breite der rechteckigen Kanne gebildet,
sie ist hierbei mit dem Großbuchstaben
B und die Kannenlänge
mit dem Großbuchstaben
L bezeichnet.
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Um
die durch den Rechteckquerschnitt gebildete Kanne 3.1 gleichmäßig mit
dem Spinnkabel 6 zu füllen,
wird die Trägerplatte 9 mit
der Umlenkwalze 10 und den Haspelwalzen 11.1 und 11.2 durch
den Roboterarm 8 in zwei überlagerte Bewegungen versetzt.
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In 2 ist
schematisch eine erste Schwenkbewegung des Fördermittels 5 gezeigt. Hierbei
wird das Fördermittel 5 um
eine virtuelle Schwenkachse 19 mit einem Schwenkwinkel
hin- und hergeschwenkt. Der Schwenkwinkel α definiert ein Schwenkintervall,
in welchem das Fördermittel 5 durch
das Bewegungsmittel – in
diesem Fall der Roboterarm 8 des Roboters 7 – geführt ist.
An den Enden des Schwenkintervalls tritt jeweils eine Bewegungsumkehr
ein, wobei das Fördermittel 5 abgebremst
und erneut beschleunigt wird.
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Zu
Beginn eines Füllvorgangs
wird innerhalb der Steuereinrichtung 25 der Schwenkwinkel α1 aus der
Fallhöhe
H1 und der Kannenbreite B berechnet und
der Robotersteuerung 26 zur Führung des Roboterarmes 8 vorgegeben.
Das Schwenk intervall mit dem Schwenkwinkel α1 wird
von dem Fördermittel 5 mit
einer durch den Roboterarm 8 gesteuerten Schwenkgeschwindigkeit
durchlaufen.
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Mit
zunehmendem Füllgrad
der Kanne 3.1 vergrößert sich
die Bewegungsamplitude der Schwenkbewegung des Fördermittels 5, um
die Kannenbreite B komplett zu befüllen. Um den sich in Abhängigkeit
vom Füllgrad
der Kanne ändernden Schwenkwinkel
ständig
anpassen zu können,
wird durch das Sensormittel 21 fortlaufend die Fallhöhe erfasst,
die unmittelbar den Abstand des Fördermittels 5 bis
zur letztgelegten Materiallage 27 innerhalb der Kanne 3.1 bestimmt.
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Zur
Messung der Fallhöhe
weist das Sensormittel 21 einen Sender 22 und
einen Empfänger 23 auf,
die unmittelbar mit einer Messelektronik 24 gekoppelt sind.
Der Sender 22, der Empfänger 23 und die
Messelektronik 24 sind vorzugsweise zu einem Bauteil kombiniert.
Durch den Sender 23 wird ein Sendesignal erzeugt, das in
Richtung Kannenöffnung
ausgesendet wird. Das Sendesignal trifft auf die letzte Materiallage 27 innerhalb
der Kanne 3.1 und wird von diese reflektiert. Daraus resultiert
ein Reflektionssignal, das von dem Empfänger 23 empfangen wird.
Durch Kombination der Sendezeit und der Empfangszeit läst sich
nun durch die Messelektronik 24 unmittelbar ein für die Fallhöhe charakteristisches Messsignal
erzeugen. Das Messsignal wird der Steuereinrichtung 25 zugeführt. Innerhalb
der Steuereinrichtung 25 wird das Messsignal der Fallhöhe unmittelbar
durch eine hinterlegte Wertetabelle oder durch eine Berechnung in
einen Schwenkwinkel überführt. Das
dem jeweiligen Schwenkwinkel entsprechende Steuersignal wird von
der Steuereinrichtung 25 der Robotersteuerung 26 zugeführt, so
dass die Bewegung des Fördermittels 5 mit
verändertem
Schwenkwinkel ausgeführt
wird.
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In 2 ist
hierzu die Situation gezeigt, bei welcher der Füllstand innerhalb der Kanne 3.1 zu
einer Füllhöhe H2 führt.
Aus der Anfangshöhe
H1 und den minimalen Schwenkwinkel α1 zu
Beginn des Füllvorgangs
oder der Breite B der Kanne 3.1 wird eine neuer Schwenkwinkel α2 berechnet
und der Robotersteuerung 26 vorgegeben. Nun wird das Fördermittel 5 innerhalb
des durch den Schwenkwinkel α2 bestimmten Schwenkintervalls hin- und hergeführt. Insoweit
lässt sich
unabhängig
von dem Füllstand
der Kanne in jeder Situation eine über die Breite B der Kanne 3.1 gleichmäßige Spinnkabelverteilung
einstellen und erzielen.
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Um
die Kanne über
die gesamte Kannenlänge
L zu befüllen,
führt das
Fördermittel 5 eine
zweite überlagerte
Auslenkbewegung aus, die ebenfalls durch den Roboterarm 8 eingeleitet
wird. In 3 ist die zweite überlagerte
Auslenkbewegung der Trägerplatte 9 dargestellt.
Das Fördermittel 5 wird
hierzu ebenfalls um die virtuelle Schwenkachse 19 geschwenkt,
die tangential zur Umlenkwalze 10 in Höhe des zulaufenden Spinnkabels 6 ausgebildet
ist. Damit ist eine maximale Laufruhe des Spinnkabels 6 bei der
Zuführung
gewährleistet.
Die Auslenkgeschwindigkeit des Fördermittels
ist hierbei wesentlich kleiner als die Schwenkgeschwindigkeit. Insoweit
dient die Auslenkbewegung des Fördermittels 5 dazu,
um das Spinnkabel 6 mit einem bestimmten Ablagemuster in der
Kanne 3.1 abzulegen. Auch hierbei wird durch die zu Beginn
des Füllvorgangs
gemessene Füllhöhe H1 der minimale Schwenkwinkel β1 zur
Abdeckung der gesamten Länge
L der Kanne 3.1 bestimmt. Bei fortschreitendem Füllvorgang ändert sich
der Auslenkwinkel zunehmend, so dass beispielsweise bei der in 3 dargestellten
Situation ein Auslenkwinkel β2 eingestellt ist, um die Länge L der
Kanne mit einem Auslenkintervall zu überdecken. Die Ermittlung und Einstellung
der geänderten
Schwenkwinkel und Schwenkintervalle erfolgt ebenfalls aus der Erfassung
einer Füllhöhe H und
der vorgegebenen Kannenlänge
L oder dem vorbestimmten minimalen Auslenkwinkel β1.
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Um
möglichst
genaue Einstellwerte bei der Führung
des Fördermittels 5 zu
erhalten, wird die Füllhöhe H von
dem Sensormittel 21 ausschließlich in einer Neutral stellung
des Fördermittels 5 erfaßt, so dass
sich die Wegstreckenunterschiede aufgrund der Schwenkbahn des Fördermittels 5 nicht
auswirken können.
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Die
Neutralstellung des Fördermittels 5 ist hierbei
die mittlere Stellung, in welcher das Sensormittel 21 vertikal
zu der Materiallage 27 innerhalb der Kanne 3.1 ausgerichtet
ist. In dieser Stellung wird zudem erreicht, dass die vertikal eintreffenden
Sendesignale zu vertikal aufsteigenden Reflektionssignalen führen, die
unmittelbar von dem Empfänger
empfangen werden.
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Das
Sensormittel 21 läßt sich
dabei durch optische oder akustische Mittel bilden, so dass als Sendesignal
ein Licht oder eine Schallwelle durch den Sender erzeugt wird.
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In
den 4 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in mehreren Ansichten dargestellt. 4 zeigt
hierbei schematisch eine Ansicht der kompletten Vorrichtung und 5 eine
Draufsicht der Ablageeinrichtung. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide
Figuren.
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Die
Ablageeinrichtung 4 weist als Bewegungsmittel eine erste
Schwinge 29 und eine zweite Schwinge 32 auf. Die
Trägerplatte 9 mit
dem Fördermittel 5 wird
dabei von der Schwinge 29 getragen. Die Schwinge 29 ist
an zwei Enden über
die Schwenkachsen 30 an einem Halter 36 gelagert.
Die Schwinge 29 und der Halter 36 sind jeweils
als ein rechteckiges Gestellprofil ausgebildet, wobei das Gestellprofil
des Halters 36 die Schwinge 29 mit Abstand umschließt. Die
Schwinge 29 ist über
die Schwenkachsen 30 schwenkbar an dem Halter 36 gehalten.
Die Schwenkbewegung der Schwinge 29 und damit die Schwenkbewegung
des Fördermittels wird
durch den Schwenkantrieb 31 gesteuert.
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Der
Halter 36 ist innerhalb der zweiten Schwinge 32 verfahrbar
geführt.
Die zweite Schwinge 32 ist ebenfalls durch ein rechteckiges
Gestellprofil gebildet, an dessen langen Innenseiten eine Führung für den Halter 36 ausgebildet
ist. Der Halter 36 läßt sich
somit an der Schwinge 32 in mehrere Ablegepositionen oberhalb
eines Kannengatters führen.
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Die
zweite Schwinge 32 ist an zwei Enden durch die Lagerzapfen 33 an
einem Maschinengestell 37 schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegung
der zweiten Schwinge 32 wird durch einen Auslenkantrieb 34 gesteuert.
Hierbei führt
die zweite Schwinge 32 eine Auslenkbewegung des Fördermittels 5 aus.
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Die
Schwenkachse 30 der ersten Schwinge 29 und die
Lagerzapfen 33 der zweiten Schwinge 32 liegen
in einer Ebene, so dass das Fördermittel 5 mit der
Trägerplatte 9 gemeinsam
um einen virtuellen Schwenkpunkt 35 bewegt werden.
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Zur
Steuerung der Bewegungen des Fördermittels 5 sind
der Schenkantrieb 31 und der Auslenkantrieb 34 mit
einer Steuereinrichtung 25 verbunden. Die Steuereinrichtung 25 ist über eine
Signalleitung mit einer Messelektronik 24 gekoppelt, die über eine Mehrzahl
von Messleitungen mit einer Mehrzahl von Sensormitteln verbunden
ist.
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In
der in 4 dargestellten Ansicht sind unterhalb der Ablageeinrichtung 4 die
Kannen 3.1 und 3.2 in dem Kannengatter 1 gezeigt.
Hierbei ist der Kanne 3.1 ein erstes Sensormittel 21.1 und
der Kanne 3.2 ein zweites Sensormittel 21.2 zugeordnet.
Jedes der Sensormittel 21.1 und 21.2 ist parallel
mit der Messelektronik 24 verbunden. Sobald eine der Kannen 3.1 oder 3.2 mit
einem Faserkabel gefüllt
wird, werden die Sensormittel 21.1 oder 21.2 aktiviert. Während des
Füllvorgangs
wird nun durch das Sensormittel 21.1 oder 21.2 kontinuierlich
die Fallhöhe
inner halb der Kanne 3.1 oder 3.2 gemessen und
durch die Messelektronik zu einem die momentane Fallhöhe charakterisierenden
Messsignal überführt. Innerhalb
der Steuereinrichtung 25 wird zu der momentanen Fallhöhe ein Schwenkwinkel
und ein Auslenkwinkel bestimmt und über den Antrieben 31 und 34 der
Bewegung des Fördermittels 5 aufgeprägt.
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Die
Ausbildung und Ausgestaltung der Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
beispielhaft gewählt.
Grundsätzlich
sind jede Art von Sensormittel geeignet, um die sich ändernde
Fallhöhe
zwischen den Fördermitteln
und der letzten Materiallage innerhalb der Kanne zu ermitteln. So
können
der Kanne auch Kontaktsensoren zugeordnet sein, durch welche der
jeweilige Füllgrad der
Kanne erfassbar wird. Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass die überlagerte
Auslenkbewegung des Fördermittels
zur Ablage des Faserkabels durch eine geradlinige Linearbewegung
ausgeführt
wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind geeignet, um Kannen in verschiedenen Formen gleichmäßig und mit
hoher Dichte zu befüllen.
So können
die Kannen runde, ovale oder eckige Grundformen aufweisen. Bei Verwendung
eines Industrieroboters als Führungsmittel
hat sich insbesondere eine hängende
Anordnung des Führungsmittels
oberhalb der Kannen bewährt.
Es sind aber auch seitliche Führungen
aufgrund großer
Reichweite eines Roboterarmes möglich.
-
- 1
- Kannengatter
- 2.1,
2.2
- Kannenreihe
- 3.1,
3.2
- Kanne
- 4
- Ablegeeinrichtung
- 5
- Fördermittel
- 6
- Spinnkabel
- 7
- Roboter
- 8
- Roboterarm
- 9
- Trägerplatte
- 10
- Umlenkwalze
- 11.1,
11.2
- Haspelwalzen
- 12
- Walzenmotor
- 13
- Haspelantrieb
- 14
- Führungsschlitten
- 15
- Führungsbahn
- 16
- Schlittenantrieb
- 17
- Schlittenräder
- 18
- Führungsschienen
- 19
- virtuelle
Schwenkachse
- 20
- Kabelführung
- 21
- Sensormittel
- 22
- Sender
- 23
- Empfänger
- 24
- Messelektronik
- 25
- Steuereinrichtung
- 26
- Robotersteuerung
- 27
- Materiallage
- 28
- Kannenboden
- 29
- erste
Schwinge
- 30
- Schwenkachse
- 31
- Schwenkantrieb
- 32
- zweite
Schwinge
- 33
- Lagerzapfen
- 34
- Auslenkantrieb
- 35
- virtueller
Schwenkpunkt
- 36
- Halter
- 37
- Maschinengestell