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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes bei
der Untersuchung eines Körpers,
insbesondere eines Lebewesens oder eines Materials. Die Erfindung
betrifft weiterhin auch eine Vorrichtung zur Auslösung der
Messwerterfassung bei einem Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerät für die Untersuchung eines Körpers, insbesondere
eines Lebewesens oder Materials sowie auch ein Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerät selbst.
Hierbei werden unter einem Lebewesen sowohl Menschen als auch Tiere
verstanden. Unter einem Material werden insbesondere alle leblose
Gegenstände,
auch (bewegte, arbeitende) Maschinen verstanden.
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Bei
solchen Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräten handelt es sich beispielsweise
um Magnet-Resonanz-Tomografen, kurz MRT, die heute üblicherweise
als Alternative zur Röntgenuntersuchung
eingesetzt werden und den Vorteil bieten, ohne ionisierende Strahlung
eine Schnittbildgebung oder Spektroskopie der Körper von Lebewesen, wie beispielsweise
von Menschen und Tieren, oder eines Materials zu ermöglichen.
Häufig
werden derartige Magnet-Resonanz-Tomografen
auch als Kernsein-Tomografen bezeichnet oder auch allgemein als Geräte zur Magnetresonanz-Bildgebung
bzw. Magnetresonanz-Spektroskopie
(im englischen magnetic resonance imaging – MRI bzw. magnetic resonance spectroscopy – MRS).
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Das
Grundprinzip der Bildgebung mit derartigen Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräten geht darauf
zurück,
dass der Körper
eines zu untersuchenden Lebewesens oder eines zu untersuchenden Materials
hohen statischen Magnetfeldern in der Größenordnung von mehreren Tesla
und gepulsten Magnetfeldern mit Amplituden von bis zu und über 50 mT/m
und Schaltraten von bis zu und über
200 mT/m/ms ausgesetzt wird. Hierbei erreichen heutige standardmäßig eingesetzte
Geräte üblicherweise Feldstärken von
0,2 bis 3 Tesla, wobei die Tendenz dahingeht, höhere Feldstärken bis über 7 Tesla zu verwenden, was
insbesondere eine höhere
Auflösung
bei der Bildgebung verspricht. Das Verfahren der Magnet-Resonanz-Untersuchung
ist an sich im Stand der Technik wohl bekannt und bedarf somit keiner
näheren
Erörterung
für die
vorliegende Erfindung.
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Übliche derzeitig
und zukünftige
Anwendungsgebiete liegen beispielsweise in der neuro-vaskulären, muskuskeletaren
und kardiovaskulären MRT,
einschließlich
der anatomischen Bildgebung, Entzündungsdiagnostik, Funktionsdiagnostik,
Wandbeweglichkeitsanalyse, Bildgebung der Stimm- und Sprechakustik,
Ichämie- und Vitalitätsdiagnostik, röntgenstrahlenfreier
MR-Angiografie, morphologischer Begutachtung von Organen und Gefäßen, Flussquantifizierung,
Gewebecharakterisierung etc., so dass sich grundsätzlich ein
sehr weites Spektrum der Diagnostik bei jeglicher Art von Lebewesen,
wie beispielsweise Menschen und Tieren, bzw. bei der Erhebung von
Materialparametern, z. B. bei der Qualitätssicherung und Materialprüfung erschließt.
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Problematisch
bei jeglicher Art von bildgebenden Verfahren bei Lebewesen sind
dabei insbesondere Organbewegungen der zu untersuchenden Lebewesen.
Solche Organbewegungen können
zu Verfälschungen,
Artefakten oder zu grundsätzlich
für die
Diagnostik und Auswertung ungeeigneten Bildaufnahmen führen. Besonders
deutlich wird dies am Beispiel der Herzuntersuchungen, bei denen
die Herzbewegung selbst kontraproduktiv ist. Eine hochqualitative
Magnet-Resonanz-Darstellung
von Organen erfordert somit die Ausschaltung unerwünschter Einflüsse, wie
beispielsweise durch die Atembewegung, Herzbewegung, Pulsation und
Blutfluss. Andererseits setzt die Darstellung bewegter Organe eine Synchronisation
des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes auf
die Phase der Organbewegung voraus.
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Beide
Verfahren erfordern somit für
die Bildgebung die Synchronisierung eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes an die
physiologischen Bewegungen, insbesondere Organbewegungen des zu
untersuchenden Lebewesens.
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Im
Stand der Technik ist es dafür
bekannt, eine sogenannte EKG-Triggerung des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes vorzunehmen,
was bedeutet, dass die Messwerterfassung eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes, wie
eines Magnet-Resonanz-Tomografen, mit der Herzbewegung synchronisiert
wird.
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Hierfür ist es
bekannt, ein Synchronisations- bzw. Triggerungssignal für die Auslösung des
Magnetuntersuchungsgerätes
aus dem EKG-Signal des zu untersuchenden Lebewesens abzuleiten. Üblicherweise
werden hierfür
EKG-Elektroden an
den Körper
des zu untersuchenden Lebewesens angelegt und die erfassten elektrischen
Signale über
elektrische Leitungen dem Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerät zugeführt. Hierfür bedarf es ergänzend noch
der Vorbereitung des zu untersuchenden Lebewesens, wie beispielsweise
das Rasieren der betreffenden Körperpartien
sowie das Aufkleben oder die Kontaktierung der Elektroden mittels
eines Gels.
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Konkret
ist es im Stand der Technik bekannt, anhand von auf dem Körper, z.
B. dem Brustkorb, aufgeklebten Elektroden das abgeleitete elektrokardiografische
Signal einer batteriegespeisten EKG-Box zuzuführen, die seitens des Herstellers
eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes oder durch Drittanbieter
zur Verfügung
gestellt wird und in der das abgeleitete EKG-Signal in ein vom Triggersystem
des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes nutzbares Signal umgewandelt
wird.
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Diese
Art der Synchronisierung eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes weist
erhebliche Nachteile auf, die sich durch die Untersuchungsmethode
selbst, nämlich
durch die hohen Magnetfeldstärken
und die zum Teil gepulsten magnetischen oder elektromagnetischen
Felder ergeben.
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So
unterliegt das EKG-Signal Störeinflüssen, welche
primär
durch Wechselwirkungen mit dem Hauptmagnetfeld des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes sowie
auch mit magnetischen Feldgradienten oder aber durch die Verwendung
elektromagnetischer Strahlung, wie beispielsweise von Hochfrequenzimpulsen
verursacht werden.
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Dies
bewirkt, dass beispielsweise durch den magnetohydrodynamischen Effekt
Verzerrungen in der EKG-Signalform erzeugt werden, die sich bei
der Synchronisierung eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes durch
ein solches Signal negativ auswirken. Eine starke und insbesondere
magneffeldstärkeabhängige Verzerrung
des EKG-Signals ergibt sich insbesondere bei der sogenannten T-Wellenamplitude,
die eine magneffeldstärkenabhängige Anhebung
erfährt,
so dass gerade bei hohen Magnetfeldstärken, wie beispielsweise bei
Magnetfeldstärken
oberhalb von 1,5 Tesla die Amplitude der T-Welle in der EKG-Signalform vergleichbar
wird mit der Amplitude der R-Zacke im Signal, auf die üblicherweise die
Synchronisation und somit die Triggerung erfolgt.
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Es
kann daher aufgrund der Verzerrung der T-Welle zu Fehltriggerungen
und somit zu Fehlern in der Bildgebung bzw. zu Beeinträchtigungen
in der Bildqualität
kommen. Bezüglich
der Triggerung anhand des EKG-Signals ist es somit zusammenfassend
als besonders nachteilig herauszustellen, dass das EKG-Signal selbst stark
durch die bei der Untersuchung vorherrschenden magnetischen und/oder elektrischen
und/oder elektromagnetischen Felder gestört wird, wobei diese Störung mit
zunehmender Feldstärke
zunimmt, was den Einsatz dieser Triggermethode gerade bei den verwendeten
Hochfelduntersuchungsgeräten
mit Magnetfeldstärken über 1.5 T,
gegebenenfalls über
3.0 T und 7.0 Tesla als nicht mehr zuverlässig darstellt.
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Darüber hinaus
ist es im Stand der Technik bekannt geworden, dass es durch die
Störeinstrahlung
von elektromagnetischen Feldern in die elektrische Verkabelung zur
Ableitung von EKG-Signalen zu Verbrennungen an den Kontaktstellen
der angebrachten Elektroden zum zu untersuchenden Lebewesen gekommen
ist. Das Risiko solcher Verbrennungen ist dabei maßgeblich
auf die Antennenwirkung von EKG-Kabeln und Elektroden sowie anderer elektronischer
Komponenten bei der Gewinnung eines zur Triggerung nötigen EKG-Signals
zurückzuführen. Dabei
ist festzustellen, dass auch dieses Risiko mit zunehmender Feldstärke bei
den Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräten steigt.
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Aufgrund
der vorgenannten Nachteile bedarf es zur Risikominimierung einer
aufwendigen Vorbereitung der zu untersuchenden Lebewesen, wie beispielsweise
eingangs genannt, der Reinigung, des Rasierens der Kontaktstellen
sowie das Anbringen der Elektroden und die Kontrolle der Verbindungen. Diese
aufwendige Vorbereitung benötigt
ca. 10-20% der Gesamtuntersuchungszeit und stellt sich somit als
ein wesentlicher zeitlicher Kostenfaktor in der Diagnostik dar.
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Darüber hinaus
ist festzustellen, dass nicht bei jedem Lebewesen die Ableitung
von EKG-Signalen zur Bereitstellung eines Triggersignals gelingt. Beispielsweise
kommt es häufig
vor, dass bei Infarktpatienten oder Patienten nach einer offenen
Brustkorb-OP kein ausreichendes EKG-Signal abgeleitet werden kann,
z. B. da durch die Brustkorb-OP übliche
Signalwege, die für
die Ableitung nötig
sind, fehlen. Darüber
hinaus erweist sich die EKG-Ableitung bei Tieren als problematisch,
insbesondere bei Tieren mit gegenüber dem Menschen deutlich erhöhten Herzfrequenzen
von 200-300 Schlägen
pro Minute.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit denen die eingangs genannten Nachteile überwunden werden und die somit
eine fehlerfreie Synchronisierung bzw. Triggerung von Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräten in der
Bildgebung sowie auch in der Spektroskopie ermöglichen und keinerlei Beeinflussung durch
die bei der Untersuchung vorherrschenden Felder sowie auch weiterhin
keinerlei Risiken für
das zu untersuchende Lebewesen bergen.
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Es
ist weitere Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereit zu
stellen, mittels denen sowohl Lebewesen, z. B. in der medizinischen
Diagnostik und Forschung untersucht werden können als auch leblose Körper, z.
B. Materialien, Maschinen, insbesondere auch bewegte, arbeitende
Maschinen während
der Durchführung
von Bewegungen z. B. zum Zweck der Materialprüfung, Funktions- und Qualitätskontrolle.
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Verfahrensgemäß wird diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass Schall, insbesondere Körperschall aus/vom
dem untersuchten Körper,
z. B. eines Lebewesens oder eines Materialkörpers oder einer Maschine mittels
eines Schallaufnehmers erfasst und als Luftschall über einen
Schallwellenleiter zu einem Schallsensor, insbesondere einem Mikrofon
geführt wird,
welcher/s ein zum Luftschall korrespondierendes elektrisches Signal
bildet, wobei die Auslösung/Triggerung
der Messwerterfassung des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräts in Abhängigkeit des
elektrischen Signals erfolgt, insbesondere also direkt mit diesem
Signal oder nach einer vorherigen Verarbeitung des Signals.
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Weiterhin
gelöst
wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Auslösung der Messwerterfassung, die
einen Schallaufnehmer aufweist, mit dem Schall, insbesondere Körperschall
aus/von einem Körper,
z. B. einem Lebewesen bzw. aus einem Material oder einer Maschine
erfassbar ist sowie einen Schallwellenleiter für die Weiterleitung des erfassten
Schalls als Luftschall zu einem Schallsensor, insbesondere einem
Mikrofon, mittels dem ein zum Luftschall korrespondierendes elektrisches
Signal erzeugbar ist, wobei mit dem elektrischen Signal, insbesondere
nach einer Signalverarbeitung, die Messwerterfassung des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes auslösbar ist.
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Wesentlicher
Kerngedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es, dass die Triggerung bzw. Auslösung des Untersuchungsgerätes nicht
mehr primär anhand
eines vom Körper
des Lebewesens oder des Materials abgeleiteten elektrischen Signals
erfolgt, welches die vorgenannten Störeinflüsse aufweisen kann, sondern
vielmehr aufgrund von Schall aus oder von dem Körper, z. B. von Körperschall
aus dem Körper,
z. B. eines Lebewesens oder aus/von dem Material, der mittels eines
Schallaufnehmers erfasst und ggfs. in Luftschall gewandelt werden
kann, wobei dieser Luftschall sodann durch einen Schallwellenleiter zu
einem Schallsensor geführt
wird.
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Dies
hat den besonderen Vorteil, dass sowohl die Aufnahme des Körperschalls
als auch die Weiterleitung bis zum Schallsensor vollständig unbeeinflusst
bleibt von eventuellen Feldern, wie magnetischen oder elektromagnetischen
Feldern, in der Umgebung des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes.
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Es
kann demnach erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass die Weiterleitung des durch den Schallaufnehmer insbesondere
aus dem Körperschall
generierten Luftschalls über
einen Schallwellenleiter (z. B. Schlauch) bis in einen Bereich erfolgt, in
dem keinerlei Einfluss mehr durch eventuelle elektrische oder magnetische
Felder auf das sodann in dem Schallsensor gewandelte elektrische
Signal erfolgen kann.
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Hierfür kann es
z. B. entweder vorgesehen sein, dass der Schallsensor zur Wandlung
des Luftschalls in ein elektrisches Signal in einem Bereich in der
Umgebung des Untersuchungsgerätes
positioniert wird, in welchem die herrschenden Feldstärken gering
genug sind, um Störungen
des dann gewandelten elektrischen Signals auszuschließen oder aber
es kann in einer weiteren Ausführung
vorgesehen sein, dass der Schallsensor beispielsweise vollständig außerhalb
der Magnetfeldeinflüsse
des Untersuchungsgerätes
angeordnet wird, z. B. außerhalb eines
Faradayschen Käfigs
oder außerhalb
eines Bereiches gekennzeichnet durch die 5 Gauß und/oder 1 Gauß Magnetfeldlinien,
die das Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerät umgeben.
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So
kann in jedem Fall erreicht werden, dass das zur Triggerung bzw.
Auslösung
benutzte elektrische Signal, gegebenenfalls nach einer Verarbeitung des
Signals, in seiner Form und Amplitude unabhängig ist von der magnetischen
Feldstärke
des verwendeten Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes oder auch von sonstigen
anderen Einflüssen,
wie getakteten Hochfrequenzfeldern.
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Die
Herleitung eines elektrischen Signals aus dem Körperschall bzw. den dadurch
generierten Luftschall ist somit aufgrund der Magnetfeldunabhängigkeit
auch für
Hochfeldanwendungen geeignet, bei denen die Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräte Magnetfeldstärken, insbesondere
statische Magnetfelder von über
1.5 Tesla, beispielsweise auch von 3.0 T oder über 7 Tesla, erzeugen.
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Darüber hinaus
sind durch das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtungen Wechselwirkungen mit statischen oder gepulsten
elektromagnetischen Feldern ausgeschlossen, so dass auch bei Einsatz
der Erfindung für
die Triggerung bzw. Auslösung
der Messwertaufnahme von Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräten bei
Lebewesen kein Risiko für
Verbrennungen an den Lebewesen existiert, da elektrische Kontaktstellen
zum Lebewesen bei Einsatz der Erfindung vollständig in Entfall kommen.
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Erfindungsgemäß kann die
Aufnahme des Schalls, insbesondere Körperschalls aus/von Körpern von
Lebewesen oder Materialien/Maschinen mit einem Schallaufnehmer erfolgen,
der im Wesentlichen auf das Stethoskopprinzip zurückgeht,
bei dem zum Körperschall
korrespondierender Luftschall mittels einer Membran erzeugt wird,
die z. B. teilbereichsweise ein Luftvolumen umgibt und so in dem Luftvolumen
dem Körperschall
entsprechende Druckschwankungen erzeugen kann, die über den Schallwellenleiter,
beispielsweise in einfacher Anwendung einen Schlauch zu dem Schallsensor
geführt
werden kann, der z. B. als Mikrofon ausgeführt sein kann.
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Es
kann dabei vorgesehen sein, dass ein Schallaufnehmer bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
als ein Hohlkörper
ausgebildet ist, in dessen Inneres der eingangs genannte Schallwellenleiter, beispielsweise
ein Schlauch, mündet,
wobei zumindest ein Wandbereich des Hohlkörpers als eine flexible Membran
ausgebildet ist.
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Für eine hygienische
Anwendung, insbesondere bei der Untersuchung von Lebewesen, kann
es dabei vorgesehen sein, dass die Membran lösbar am Hohlkörper befestigt
ist, insbesondere wobei die Membran zur Einmalnutzung ausgebildet
ist. So kann für
die Untersuchung jedes Lebewesens auf den Schallaufnehmer eine neue
Membran aufgezogen werden, was sich insbesondere dann aus hygienischen
Gründen
empfiehlt, wenn die Membran zur Aufnahme des Körperschalls, insbesondere von
Organen direkten Hautkontakt zum Lebewesen aufweist.
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Es
ist hier jedoch auch festzustellen, dass das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung auch geeignet sind, Körperschall nicht nur bei direktem
Kontakt mit der Haut eines zu untersuchenden Lebewesens aufzunehmen,
sondern beispielsweise auch dann, wenn sich zwischen der Membran und
dem Körper
beispielsweise textile Gewebe oder auch Haare, beispielsweise Fell
bei Tieren, befindet. Hierdurch wird insbesondere die Vorbereitungszeit von
zu untersuchenden Lebewesen deutlich reduziert, da eine solche Schallaufnahme
bei Einsatz der Erfindung in einfacher Weise am Körper des
zu untersuchenden Lebewesens positioniert werden kann, ohne dass
es vorbereitender Handlungen bedarf.
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Der
Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der Vorrichtung hat darüber
hinaus den Vorteil, dass aufgrund der Schallwellenleitung im Schallwellenleiter
zwischen dem Schallaufnehmer und dem Schallsensor eine erfindungsgemäße bedingte
galvanische Trennung zwischen dem zu untersuchenden Lebewesen oder
auch anderen Körpern
und nachfolgenden elektronischen Komponenten erfolgt, so dass jegliche
Risiken ausgeschlossen werden, die auf elektrischer Leitung beruhen,
wie beispielsweise das eingangs genannte Verbrennungsrisiko durch elektrische
Störeinstrahlungen
oder durch Wechselwirkungen mit elektromagnetischen Feldern.
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Beispielsweise
kann ein solcher Schallaufnehmer als eine externe Einheit ausgebildet
sein, an die nur der Schallwellenleiter angeschlossen ist und die
für eine
Untersuchung beispielsweise durch die Ausnehmungen von Empfangsspulen
des Untersuchungsgeräts
an den Körper
des Lebewesens angelegt wird. Ebenso können die Empfangsspulen unmittelbar
einen Schallaufnehmer umfassen bzw. kann der Schallaufnehmer als
eigenständige
Einheit ausgelegt sein.
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Nach
der Wandlung des Körperschalls
bzw. des Luftschalls in ein korrespondierendes elektrisches Signal
im Schallsensor kann es in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
sein, dass in dem Fall, wenn das gewonnene elektrische Signal nicht
unmittelbar geeignet ist zur Triggerung bzw. Auslösung der
Messwerterfassung eine Signalverarbeitung vorgesehen ist und der
Auslöse-
bzw. Triggereingang eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes statt
bei einer direkten Ansteuerung durch das elektrische Signal erst
durch das verarbeitete Signal und hier insbesondere nach einer weiteren
galvanischen Trennung angesteuert wird.
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So
besteht die Möglichkeit,
das aus dem Schall gewonnene elektrische Signal in der nachfolgenden
Signalverarbeitung aufzubereiten, so dass es für die Ansteuerung eines Auslöse- bzw.
Triggereingangs eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes geeignet ist. Es besteht
so insbesondere auch die Möglichkeit,
bestehende Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräte mit Auslöse- und Triggereingängen, die eine besondere Spezifikation
der elektrischen Signale erfordern, auch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anzusteuern, da hier grundsätzlich die
Möglichkeit
gegeben ist, durch die Signalverarbeitung neben Möglichkeiten
zur Filterung und Verstärkung
das Signal auch derart aufzubereiten, dass es geeignet ist, diese
Spezifikationen zu erfüllen
und bestehende, am Markt erhältliche
und TÜV/CE/FDA zertifizierte
Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräte
anzusteuern, insbesondere ohne Änderungen
an der Systemsoftware oder Systemhardware vorzunehmen. Somit ist
unmittelbar auch die Möglichkeit gegeben,
bereits im Einsatz befindliche Geräte nachträglich umzurüsten von einer bestehenden EKG-Triggerung auf die
Triggerung anhand von Körperschallsignalen
gemäß der Erfindung.
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Zur
Ansteuerung eines beispielsweise standardmäßig vorgesehenen Triggereingangs
für ein Standard-EKG-Signal
kann es dabei beispielsweise vorgesehen sein, dass bei der genannten
optionalen Signalverarbeitung aus dem elektrischen Signal des Schallsensors
ein EKG-Signal simuliert wird bzw. zumindest, dass das elektrische
Signal in seinem Signalverlauf an EKG-Signale angepasst wird. So
kann demnach eine erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Signalverarbeitungseinheit aufweisen, die geeignet ist, aus
dem elektrischen Signal des Schallsensors ein entsprechendes EKG-ähnliches
oder EKG-gleiches Signal zu bilden, um somit Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräte anzusteuern,
die ausschließlich
darauf ausgerichtet sind, das Triggersignal aus einem abgeleiteten
EKG-Signal zu erhalten.
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Die
vorangehend genannte, bevorzugt weiterhin vorgesehene galvanische
Trennung zwischen dem Auslöse-
bzw. Triggereingang des Untersuchungsgerätes und dem gegebenenfalls
originären oder
nach einer Signalverarbeitung vorgesehenen, aus dem Schallsignal
gewonnenen elektrischen Signal kann in einer möglichen Ausführung derart
erfolgen, dass das (verarbeitete) Signal ein Relais betätigt, insbesondere
welches in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgesehen sein kann, wobei dessen geschalteter Ausgang den Auslöse- bzw.
Triggereingang des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes ansteuert.
Hierbei kann die Schaltung des Relaisausgangs eine notwendige Impedanzänderung am
Triggereingang des Untersuchungsgerätes bewirken.
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So
kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass der Triggereingang
eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes auf einen sich ändernden
Widerstand bzw. Impedanz reagiert, beispielsweise, wenn zwei Kontaktes
des Triggereingangs von hochohmig auf niederohmig durchgeschaltet werden,
es somit insbesondere zu einem Kurzschluss kommt. Dies kann durch
den Schaltkontakt des genannten Relais hervorgerufen werden, der
in Abhängigkeit
des verarbeiteten Signals geschlossen oder geöffnet wird, wobei dieses Öffnen und
Schließen
des Signals somit die Auslösung
bzw. Triggerung des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes bewirkt.
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Gleichzeitig
wird somit innerhalb des Relais eine vollständige galvanische Entkopplung
zwischen dem ansteuernden elektrischen Signal und dem Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerät bewirkt.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann es auch vorgesehen sein, dass eine galvanische Trennung durch einen
elektrooptischen Wandler ausgebildet wird, mit dem das elektrische
Signal, insbesondere nach einer Signalverarbeitung, z. B. der vorgenannten
Art, in ein optisches Signal wandelbar ist. So kann es demnach vorgesehen
sein, dass mit dem dann gewandelten optischen Signal ein entsprechender
optischer Auslöse-
bzw. Triggereingang eines Untersuchungsgerätes angesteuert wird.
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Die
Signalverarbeitung des von dem Schallsensor gewonnenen elektrischen
Signals kann alternativ oder kumulativ zu den vorherigen genannten Ausführungen
auch dafür
vorgesehen sein, um aus dem elektrischen Signal solche Signalanteile
auszufiltern, die z. B. auf akustische Störgeräusche oder andere Störungen zurückgehen.
Solche Störgeräusche können z.
B. durch den Betrieb des Untersuchungsgerätes selbst oder aber auch durch
Bedienungspersonal oder medizinisches Personal bei der Betreuung
eines zu untersuchenden Lebewesens oder sonstige Umgebungsgeräusche erzeugt
werden. Beispielsweise können
hierbei im Signalverarbeitungsweg zwischen dem Schallsensor und
dem Triggereingang des Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes entsprechende Filter, insbesondere Bandpassfilter
vorgesehen sein.
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In
einer weiteren möglichen
Ausführung kann
es auch ergänzend
vorgesehen sein, dass zur Ausfilterung akustischer Störgeräusche vom
Körperschall
unabhängige
Geräusche
separat erfasst und in ein zweites elektrisches Signal gewandelt
werden, wobei das zweite elektrische Signal, insbesondere ebenfalls
nach einer Signalverarbeitung, von dem elektrischen Signal subtrahiert
wird.
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So
kann es beispielsweise für
diese Ausführung
vorgesehen sein, dass neben einem Schallaufnehmer zur Aufnahme des
Körperschalls
ein weiterer Schallaufnehmer, insbesondere in der unmittelbaren Umgebung
des erstgenannten Schallaufnehmers angeordnet wird, um Umgebungsgeräusche zu
erfassen, jedoch nicht den eigentlich relevanten Körperschall.
Hierbei kann es durch die bevorzugte Tatsache, dass die Anordnung
des zweiten weiteren Schallaufnehmers in der Umgebung des ersten Schallaufnehmers
erfolgt, auch erreicht werden, dass die Laufzeiten des jeweils erfassten
Schalls identisch sind, so dass die hieraus, z. B. mittels jeweils
eines Schallsensors gewonnenen elektrischen Signale unmittelbar
oder zumindest nur nach einer geringen zeitlichen Verschiebung gegeneinander voneinander
subtrahiert werden können.
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Bei
einer Anwendung, in der die Schallaufnahme von Herztönen bei
Lebewesen durchgeführt werden
soll, kann es auch vorgesehen sein, dass bei der Signalverarbeitung
aus dem elektrischen Signal solche Signalanteile ausgefiltert werden,
die auf den zweiten Herzton zurückgehen.
So kann hierdurch sowohl eine retrospektive oder eine prospektive
Triggerung erfolgen, ohne dass der zweite Herzton die Messwertaufnahme
beispielsweise durch eine fehlerhafte zusätzliche Triggerung stört. Alternativ
kann es ebenso vorgesehen sein, dass bei einer Schallaufnahme von
Herztönen
bei der Signalverarbeitung aus dem elektrischen Signal solche Signalanteile ausgefiltert
werden, die auf den ersten Herzton zurückgehen. So erschließt sich
hierdurch eine weitere Möglichkeit
zur retrospektiven Triggerung mit beispielsweise einer Gesamtabdeckung
des Herzintervalls oder zur prospektiven Triggerung.
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Bei
einer Anwendung, in der die Schallaufnahme von anderen komplexen
Schallsignalen, z. B. Stimmschall durchgeführt werden soll, kann es auch vorgesehen
sein, dass bei der Signalverarbeitung aus dem elektrischen Signal
solche Signalanteile ausgefiltert werden, die nicht auf die Grundfrequenz zurückgehen.
So kann hierdurch insbesondere eine Extraktion von Grundfrequenz
und Phase des Stimmsignals für
die Triggerung gewonnen werden.
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Neben
den eingangs genannten Vorteilen bezüglich der Gewinnung eines feldunabhängigen Triggersignals
ohne Risiken für
die untersuchten Lebewesen erschließen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch weitere Untersuchungsmöglichkeiten,
die im Stand der Technik allein aufgrund einer EKG-Triggerung nicht
zugänglich
sind. Insbesondere erschließen
sich auch Anwendungen zur Untersuchung von Materialien oder Maschinen,
insbesondere auch bewegten/arbeitenden Maschinen, die kein elektrisches EKG-Signal
zur Verfügung
stellen, jedoch Geräusche und
somit Körperschall
und/oder Luftschall erzeugen. Bei Maschinen/Materialien kann es
dabei entbehrlich sein, einen Schallaufnehmer zur Aufnahme von Körperschall
am Maschinenkörper/Material
anzubringen. Es kann ausreichend sein, einen Schallaufnehmer zur
Aufnahme von Luftschall am oder in der Nähe vom Maschinenkörper/Material
einzusetzen.
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So
besteht hier erfindungsgemäß die Möglichkeit,
insbesondere bei Lebewesen, mittels des Schallaufnehmers Körperschall
aufzunehmen, der durch unwillkürliche
Bewegung von Organen oder Extremitäten hervorgerufen wird, wie
beispielsweise Bewegungen des Herzens und/oder der Atmungsorgane.
Ebenso besteht die Möglichkeit,
das Untersuchungsgerät
an Bewegungen zu synchronisieren, die durch Reflexe ausgelöst werden.
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Ebenso
besteht jedoch auch die Möglichkeit, die
Synchronisierung an willkürliche
Bewegungen von Organen und Extremitäten, wie beispielsweise von
Knochen, Muskeln oder Stimmbändern,
so dass sich hier auch die Bildgebung erschließt von solchen Organen und
Extremitäten,
die durch eine zu untersuchende Person bewusst, z. B. auf Anforderung
von medizinischem Personal, in Bewegung versetzt werden. So können beispielsweise
auch in-situ-Bilder aufgenommen werden von Organen und Extremitäten, bei
denen die Untersuchungssituation bewusst von extern beeinflusst
werden kann.
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Dies
erschließt
sich auch bei einer Möglichkeit,
bei der durch den Schallaufnehmer erfindungsgemäß solcher Körperschall aufgenommen wird,
der durch in das Lebewesen oder das Material eingestrahlten Schall
entsteht. So kann hier durch einen externen Schallerzeuger beispielsweise
in ein Lebewesen oder Material Schall eingestrahlt werden, der zu
einer Reaktion von Organen oder Extremitäten oder Materialien bzw. Materialkomponenten
führt,
so dass der dann hierdurch induzierte Körperschall wiederum erfassbar
ist und bei der Bildgebung die Messwertaufnahme hierauf synchronisiert
werden kann. Auch so erschließen
sich Anwendungsfälle,
die bei einer üblichen
EKG-Synchronisation in der Bildgebung nicht zugänglich wären.
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Insbesondere
kann so mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Bildgebung bei einem Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerät, wie beispielsweise einem Tomografen,
an sämtliche
Bewegungen synchronisiert werden, die nicht herzsynchron ablaufen.
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Besondere
Vorteile ergeben sich durch das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung auch
dadurch, dass eine Vorrichtung, die zur Durchführung des Verfahrens vorgesehen
ist, als externe Baueinheit realisiert sein kann, die, wie eingangs
erwähnt,
in einer bevorzugten Ausführung
auch die Möglichkeit
bietet, aus dem Körperschall
ein elektrisches Triggersignal bereitzustellen, welches geeignet
ist, einen standardmäßig vorgesehenen EKG-Triggereingang
eines Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerätes anzusteuern.
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So
kann eine derartige erfindungsgemäße Vorrichtung als Ergänzung zu
bestehenden Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräten bereitgestellt werden,
um diese nachzurüsten.
Ebenso ist es auch möglich,
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
unmittelbar in sodann erfindungsgemäße Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräte, also
beispielsweise Magnet-Resonanz-Tomografen, zu integrieren. Ein erfindungsgemäßes Magnet-Resonanz-Untersuchungsgerät umfasst
demnach eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art, die geeignet
ist, das erfindungsgemäße Verfahren
auszuführen,
wobei sich insbesondere bei derartigen erfindungsgemäßen Geräten die
Möglichkeit
erschließt,
ohne Risiken für
zu untersuchende Lebewesen, insbesondere menschliche Patienten,
auch bei Magnetfeldstärken
größer 1.5
Tesla, insbesondere größer als
3.0 Tesla oder 7.0 Tesla, zu arbeiten.
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Wenn
auch hier im Wesentlichen die Möglichkeiten
der Triggerung bzw. Auslösung
der Messwertaufnahme bei Magnet-Resonanz-Untersuchungsgeräten beschrieben
wird, so ist doch festzustellen, dass die erfindungsgemäße Bereitstellung
eines Triggersignals gemäß der zuvor
beschriebenen Art grundsätzlich
auch eingesetzt werden kann, um die Messwerterfassung jeglicher
anderer Bildgebungsgeräte
zu triggern. Hierbei kann es sich insbesondere um Bildgebungsgeräte im medizinischen Anwendungsgebiet
handeln.
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Der
einschlägige
Stand der Technik sowie Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den nachfolgenden Figuren dargestellt. Es
zeigen:
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1 die
bekannte Triggerung anhand eines EKG-Signals
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2 das
Grundprinzip der Triggerung anhand von Körperschall
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3 eine
konkretere Ausgestaltung der elektrischen Signalverarbeitung
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4 Vergleich des aus dem Körperschall gewonnenen
Signals und eines aus dem EKG gewonnenen Signals bei einer Magnetfeldstärke von 3.0
Tesla
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Die
in den Figuren dargestellten Ausführungen zum Stand der Technik
und der Erfindung betreffen die Anwendung bei Lebewesen, insbesondere beim
Menschen. Es ist darauf hinzuweisen, dass alle Angaben zur Erfindung
in dieser Beschreibung nicht nur beim Menschen, sondern bei beliebigen
Lebewesen und auch bei (leblosen) Materialen und Maschinen zum Einsatz
kommen können.
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Die 1 zeigt
in einer prinzipiellen Übersichtsdarstellung
die bekannte Triggerung bei der Untersuchung eines Menschen in einem
Magnet-Resonanz-Tomografen,
kurz als MRT bezeichnet.
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Erkennbar
ist hier, dass an dem menschlichen Körper 1 zur Synchronisation
des MRT 2 Elektroden im Brustbereich angeordnet sind, um
ein elektrokardiografisches Signal, kurz ein EKG-Signal, abzugreifen.
Ein solches EKG-Signal wird über
elektrische Leitungen 3 einer sogenannten EKG-Box 4 zugeleitet,
die batteriebetrieben ist und das elektrische EKG-Signal in ein
für den
MRT 2 nutzbares Triggersignal umwandelt. Dieses Triggersignal
wird dabei für eine
galvanische Trennung in ein optisches Signal umgewandelt und mittels
des Lichtwellenleiters 5 in den Triggereingang des MRT 2 eingespeist.
Es besteht so die Möglichkeit,
zur Herzbewegung synchrone Bilder mittels des MRT 2 aus
dem Körper 1 aufzunehmen.
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Anhand
dieser Übersichtsdarstellung
erschließt
sich auch die Problematik, die im Stand der Technik besteht, da
die elektrischen Leitungen 3 zwischen den Elektroden am
Körper 1 sowie
der EKG-Box 4 sich vollständig innerhalb des Einflussbereiches
des magnetischen Feldes sowie auch der elektromagnetischen Felder
beim Betrieb eines Magnet-Resonanz-Tomografen 2 befinden.
So werden hierdurch Störungen
im elektrischen Signal erzeugt, die zu Fehltriggerungen oder auch
zu Artefakten in der Bildgebung des MRT 2 führen können. Darüber hinaus
besteht hier das Risiko, dass insbesondere bei hohen Feldstärken Spannungen
in die Kabel 3 induziert werden, die an den Kontaktstellen
der Elektroden auf dem Brustkorb des Körpers 1 zu Verbrennungen
führen
können.
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Zwar
werden hier zur galvanischen Trennung und zur Reduktion von Störungen zwischen
der EKG-Box 4 und dem Triggereingang des MRT 2 Lichtweilenleiter
eingesetzt, dennoch ist der Einfluss der Felder im Bereich des EKG-Kabels 3 derart
hoch, dass Störungen
und Risiken regelmäßig gegeben sind,
insbesondere bei hohen Magnetfeldern oberhalb von 1.5 Tesla.
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Demgegenüber zeigt
die 2 in einer schematischen Übersichtsdarstellung das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Erkennbar ist hier, dass an den Körper 1 einer zu untersuchenden
Person ein Schallaufnehmer 6 im Bereich des Brustkorbs
angebracht ist, um Herztöne zu
erfassen.
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Dieser
Schallaufnehmer kann auf dem Stethoskopprinzip beruhen und wandelt
den Körperschall,
der durch die Hautoberfläche
des Brustkorbs empfangen wird, über
eine Membran in Luftschall um, der durch den Schallwellenleiter 7,
wie beispielsweise einen Schlauch einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 8 zugeführt wird,
um aus dem Luftschallsignal ein elektrisches Signal zu bilden, welches
wiederum geeignet ist, den Triggereingang eines Magnetresonanztomografen 2 anzusteuern.
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Hier
kann, wie im allgemeinen Teil ausgeführt, die Vorrichtung 8 ausgebildet
sein, um aus dem Luftschallsignal nach einer Wandlung in ein elektrisches
Signal mittels eines Schallsensors und nach einer Signalaufbereitung 9,
die durch eine Spannungsversorgung 10 betrieben sein kann,
in einem Konverter 11 ein elektrisches Signal bereitzustellen, welches
geeignet ist, den Standardtriggereingang eines üblicherweise EKG-getriggerten
MRT 2 anzusteuern.
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Hierfür kann es
vorgesehen sein, dass das aufbereitete Signal in dem Konverter 11 in
ein solches Signal gewandelt wird, welches einem üblichen EKG-Signal ähnelt oder
diesem gleichkommt. Dies kann, wie eingangs genannt, z. B. durch
ein Relais 12 erfolgen, dessen Schaltausgang, der die galvanische Trennung
darstellt, durch das aufbereitete elektrische Signal angesteuert
wird. Es kommt so am Schaltausgang des Relais zu einer Impedanzänderung,
die vom Triggereingang des MRT ausgewertet wird und so zur Auslösung der
Messwertaufnahme führt.
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Hier
wird an dieser Prinzipdarstellung deutlich, dass im Einflussbereich
des Magnetfeldes des Magnet-Resonanz-Tomografen keinerlei elektrische Leitungen
vorhanden sind, sondern dass vielmehr die Bereitstellung eines Triggersignals
auf der Leitung von Körper-
und Luftschall beruht, wodurch jegliche Einflüsse aufgrund elektrischer oder
magnetischer Felder ausgeschlossen sind und wobei auch jegliche
Risiken für
die zu untersuchende Person vermieden werden.
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Um
Einflüsse
durch die Magnetfelder und elektrischen Felder in der Vorrichtung 8 zu
vermeiden, kann es dabei vorgesehen sein, dass der Schallwellenleiter 7 derart
lang ausgelegt ist, dass das Mikrofon 13, welches die Umwandlung
des Luftschalls in ein elektrisches Signal vornimmt, in einem Bereich angeordnet
wird, in dem Einflüsse
durch Felder vernachlässigbar
oder sogar vollständig
ausgeschlossen sind, wie beispielsweise außerhalb eines den MRT 2 umgebenden
Faradayschen Käfigs
oder außerhalb
des 5 Gauß und/oder
1 Gauß Bereiches.
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Die 3 zeigt
eine konkretere Ausgestaltung der Signalaufbereitung in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 8 gemäß der 2.
Auch hier wird, genauso wie bei der 2 beschrieben,
der Körperschall
vom Körper 1 mittels
des Schallaufnehmers 6 erfasst und über den Schallwellenleiter 7 zunächst zu
einem Mikrofon 13 geleitet, welches aus dem Luftschallsignal
ein elektrisches Signal erzeugt, wobei diese Umwandlung innerhalb
des Mikrofons außerhalb
der problematischen Feldzone, d. h. dem magnetischen Einflussbereich
des MRT 2 erfolgt. Die Druckschwankungen innerhalb des
Schallwellenleiters 7 werden somit mittels des Mikrofons 13 in
elektrische Signale umgewandelt, die dann eine weitere Signalverarbeitung
durchlaufen. Die galvanische Trennung ist hier durch den Kunststoff
des eingesetzten Schlauchs 7 erfolgt.
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Es
erfolgt hier im Signalweg eine Verstärkung mittels des Verstärkers 14,
wobei mittels des nachfolgenden Filters 15, der als steilflankiger
Bandfilter ausgestaltet sein kann, ein Signalanteil innerhalb eines
Frequenzbereichs von 60-ca. 150 Hertz durchgelassen wird. Hierbei
handelt es sich um die üblichen
Frequenzanteile des Herzschlags von Menschen, so dass es zu berücksichtigen
ist, einen derartigen Filter je nach zu untersuchendem Lebewesen anzupassen,
beispielsweise bei Tieren auf höhere Herzfrequenzen.
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Mit
einer nachfolgenden Ableitungsstufe 16 kann sichergestellt
werden, dass nur sich schnell ändernde
Signale ausgewertet werden, wie beispielsweise große und schnelle
Amplitudensprünge
bei einem schlagenden Herz. Als Schwellwertschalter kann sodann
beispielsweise ein Schmitt-Trigger 17 eingesetzt werden,
der oberhalb einer erreichten Schwelle das eingehende Signal in
ein konstantes Ausgangsspannungssignal überführt und insbesondere somit
digitalisiert. In einer nachfolgenden Stufe 18 kann es
sodann vorgesehen sein, eventuelle Signalanteile zu eliminieren,
die beispielsweise aus einem zweiten Herzton resultieren. Hierdurch
können Doppel-
oder Mehrfachtriggerungen von zeitlich kurz hintereinander auftretenden
lokalen Signalmaxima, wie beispielsweise dem zweiten Herztonsignal,
ausgeschlossen werden.
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Um
eine Kompatibilität
zu bestehenden MRT-Geräten
herzustellen, kann es sodann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass in
der Stufe 19 aus dem bis dahin aufbereiteten elektrischen
Signal des Mikrofons ein übliches
EKG-Signal simuliert wird. Hierbei kann die erhaltende Impulsdauer
nach dem Schmitt-Trigger und der gegebenenfalls vorgesehenen Doppelpulseliminierung
auf z. B. wenige Millisekunden reduziert werden, um die Kompatibilität mit üblichen
EKG-Eingängen von
MRT-Geräten
herzustellen.
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Die
galvanische Trennung kann sodann dadurch erreicht werden, dass mit
dem simulierten EKG-Signal nach der Stufe 19 ein Relais 20 angesteuert
wird, dessen Schaltausgang erst dann direkt oder indirekt an den
EKG-Triggereingang des Gerätes 2 angeschlossen
wird. Hierbei erfolgt demnach die galvanische Trennung unmittelbar
in dem Relais 20. Ergänzend
kann es hier vorgesehen sein, dass eine Kontrollstufe 21 vorgesehen
ist, mit der ein akustisches Signal als ein Feedback erzeugt werden kann,
um den Betrieb und die einwandfreie Funktion der Körperschallaufnahme
zu überprüfen. Auch
kann es hier vorgesehen sein, den Triggereingang des MRT 2 mit
einer Offsetgleichspannung zu überlagern.
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Der
hier nur schematisch dargestellte EKG-Triggereingang des MRT 2 kann
beispielsweise durch die herkömmlichen,
an diesem Eingang angeschlossenen elektrischen Kabel oder Kontakte,
ursprünglich
benutzt zur Ableitung von EKG-Signalen, gegeben
sein. Es besteht somit beispielsweise die Möglichkeit, das Schaltsignal
des Relais, gegebenenfalls nach Aufschaltung eines Spannungsoffsets, direkt
an die üblichen
elektrischen Kabel oder Kontakte , ursprünglich benutzt zur Ableitung
von EKG-Signalen, des MRT anzuschließen, beispielsweise durch Steck-
oder Klemmkontakte.
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Es
kann somit bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
sämtliche
Infrastruktur bzw. Signaleingänge eingesetzt
werden, die bei herkömmlichen
MRT-Untersuchungsgeräten
zur Verfügung
stehen. Statt der Anbringung der Elektroden für die EKG-Ableitung bei einem
herkömmlichen
MRT am Körper
eines zu untersuchenden Lebewesens werden an die elektrischen Kabel,
Kontakte oder anders ausgelegten Signaleingänge der oder die geschalteten
Ausgänge
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 8 angeschlossen,
mittels der ein akustisches Körperschallsignal aufgenommen
und ausgewertet werden kann.
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Ergänzend kann
die Vorrichtung 8 auch einen Pulsgenerator umfassen, um
mit künstlich
generierten Pulsen die Funktion zu testen.
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Zum
Vergleich und zum Nachweis der Funktionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der Vorrichtung zeigt die 4 im direkten
Vergleich ein erfindungsgemäß, d. h.
auf akustischem Wege gewonnenes Triggersignal, in Gegenüberstellung
mit einem EKG-Signal, welches bei Feldstärken von 3.0 Tesla verwendet
wird. Deutlich ist hier in 4a erkennbar,
dass das auf der akustischen Herleitung beruhende simulierte EKG-Signal
vollständig frei
von irgendwelchen Störeinflüssen ist
und saubere Signalformen zeigt, wohingegen bei dem Triggersignal
gemäß 4b,
welches auf der elektrischen EKG-Ableitung resultiert, deutliche
Erhöhungen
der T-Flanke festzustellen sind, was das Risiko birgt, dass hier
Fehitriggerungen und somit Artefakte bei der Bildaufzeichnung entstehen.
Darüber
hinaus verdeutlicht das gestörte
EKG-Signal bei Feldstärken von
3.0 Tesla den starken Einfluss der vorherrschenden Magnetfelder
in den Signalleitungen und gibt somit indirekt einen Beleg für das Risiko
des Patienten hinsichtlich der eingangs genannten Verbrennungen aufgrund
von elektromagnetischer Störfeldeinstrahlungen.
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Bezüglich sämtlicher
in dieser Beschreibung genannten Ausführungen ist weiterhin festzustellen, dass
die in Verbindung mit einer Ausführung
genannten technischen Merkmale nicht nur bei der spezifischen Ausführung eingesetzt
werden können,
sondern auch bei den jeweils anderen genannten Ausführungen.
Sämtliche
offenbarten technischen Merkmale dieser Erfindungsbeschreibung sind
als erfindungswesentlich einzustufen und beliebig miteinander kombinierbar
oder in Alleinstellung einsetzbar.