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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls
oder mehrerer Plasmastrahlen. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Erzeugung eines Plasmastrahls oder mehrerer Plasmastrahlen.
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Vorrichtungen
zur Erzeugung eines Plasmastrahls sind bereits aus dem Stand der
Technik bekannt. Beispielsweise offenbart die
DE 195 32 412 C2 einen
Plasmastrahlgenerator mit einer Düse. An der Düsenöffnung befindet
sich eine ringförmige Elektrode.
Koaxial von der Düsenöffnung in
die Düse zurückgesetzt
ist eine Stiftelektrode angeordnet. Mittels eines Hochfrequenz-Spannungsgenerators
wird eine Bogenentladung zwischen Stiftelektrode und Ringelektrode
gezündet.
Im Betrieb wird die Plasmadüse
von einem Arbeitsgas durchströmt.
Das Arbeitsgas wird in der Plasmadüse mittels einer Drallvorrichtung
verwirbelt. Die Verwirbelung des Arbeitsgases in der Düse sorgt
dafür,
dass die Bogenentladung entlang des Wirbelkerns koaxial in der Düse von der
Stiftelektrode in Richtung der Düsenöffnung geführt wird,
wo sie sich dann auf die ringförmige Elektrode
radial verzweigt. Durch die Bogenentladung wird das Arbeitsgas zu
einem von der Bogenentladung getrennten Plasmastrahl angeregt, der
mit dem verbleibenden Arbeitsgas aus der Düsenöffnung austritt.
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Plasmadüsen dieses
Typs finden beispielsweise Verwendung bei der Plasmavorbehandlung von
Werkstücken.
Wenn Werkstücke
beschichtet, lackiert oder geklebt werden sollen, ist häufig eine
Vorbehandlung erforderlich, um Verunreinigungen von der Oberfläche zu entfernen
und, insbesondere bei Werkstücken
aus Kunststoff, die Molekülstruktur
so zu verändern,
dass die behandelte Oberfläche
mit Flüssigkeiten
wie Kleber, Lacken und dergleichen benetzt werden kann. Weiterhin
kann mit einer Plasmavorbehandlung die Schweißbarkeit von elektrisch leitfähigen, zur
Bildung einer den Schweißprozess behindernden
Oberflächenschicht
neigenden Werkstücken
verbessert werden. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Plasmavorbehandlung
bei niedrigen Temperaturen durchgeführt werden kann. Eine solche
Vorbehandlung bei niedriger Temperatur ist mit einem durch eine
Plasmadüse
erzeugten Plasmastrahl vorteilhaft durchführbar.
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Darüber hinaus
können
Plasmadüsen
des vorstehende beschriebenen Typs bei der Plasmabeschichtung von
Werkstücken
verwendet werden. Bei der Plasmabeschichtung ist es erforderlich,
dem Plasma ein Beschichtungsmaterial bzw. ein Precursormaterial
zuzuführen.
Additive Materialien mit vorteilhaften Effekten können jedoch
auch bei der Plasmavorbehandlung von Werkstücken zur Anwendung kommen.
Diese Materialien werden mit dem Plasmastrahl der zu bearbeitenden
Oberfläche
zugeführt und
entfalten dort die durch die Plasmaenergie ausgelöste, gewünschte Wirkung,
beispielsweise werden sie auf der Oberfläche in der Form einer Schicht abgeschieden.
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Die
koaxiale Anordnung einer Stiftelektrode in der Düse und einer Ringelektrode
an der Düsenöffnung ist
nachteilig, weil in der Regel das die Düse durchströmende, plasmabildende Arbeitsgas
verwirbelt wird, um einen definierten Kanal im Wirbelkern bereitzustellen,
in dem die Entladung von der Stiftelektrode zur Ringelektrode geführt wird.
Durch die Verwirbelung ist ein großer Teil der kinetischen Energie
des Arbeitsgases in der Drehbewegung gebunden. Um die Flussrate
des aus der Düsenöffnung austretenden
Plasmastrahls zu erhöhen,
muss die Flussrate des Arbeitsgases in die Düse hinein unverhältnismäßig erhöht werden,
weil ein bestimmter Teil der kinetischen Energie in die Drehbewegung
des Arbeitsgases umgewandelt wird.
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Die
Fertigung einer Plasmadüse
des vorstehend beschriebenen Typs wird erleichtert, wenn die Ringelektrode
an der Düsenöffnung einstückig aus dem
Düsengehäuse herausgebildet
wird. In diesem Fall besteht das Düsengehäuse aus einem leitfähigen Material
und fungiert als Ganzes als Elektrode. Nachteilig an dieser Ausführungsform
ist jedoch, dass der Innenraum der Düse die Stiftelektrode aufnehmen
und somit eine bestimmte Querschnittsgröße aufweisen muss.
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Zur
Erzeugung des Plasmas wird an die Elektroden eine hochfrequente
Hochspannung angelegt, die so hoch sein muss, dass eine Entladung
von der Stiftelektrode zur Ringelektrode durch das Arbeitsgas durchschlagen
kann und dabei das Arbeitsgas entlang der Entladungsstrecke ionisiert.
Dabei wird in der Regel eine solche Länge der Entladungsstrecke gewählt, dass
ein mit einer bestimmten Geschwindigkeit strömendes Arbeitsgas hinreichend lange
durch die Entladung ionisiert wird, um eine gewünschte Plasmaintensität zu erreichen.
Zur Erzeugung eines sehr plasmaintensiven Strahls sind die Elektroden
also weit voneinander beabstandet sein. Doch je weiter die Elektroden
voneinander beabstandet sind, desto größer muss der Spannungsunterschied,
d. h. die Spannungsamplitude, zwischen den Elektroden sein, um eine
Entladung durch das Arbeitsgas zu ermöglichen. Dies stellt hohe Anforderungen
an die Versorgungseinheit, mit der die Spannung erzeugt wird, sowie
an alle elektrischen Verbindungen der Plasmadüse.
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Unter
einem Plasmastrahl wird ein Strahl eines reaktiven Mediums verstanden,
der neben neutralen, angeregten Atomen bzw. Molekülen auch
ionisierte Atome oder Moleküle
aufweist. Die angeregten bzw. ionisierten Teilchen rufen eine starke
Wechselwirkung auf der zu behandelnden Oberfläche hervor, wodurch es zu einer
Oberflächenvorbehandlung kommt.
Dabei wird der Plasmastrahl bevorzugt ohne Übertragung von Entladungsfunken,
also potentialfrei auf die Oberfläche übertragen. Jedoch sind auch Anwendungen
der Plasmadüse
denkbar, bei denen sowohl der Plasmastrahl als auch Entladungsfunken mit
der Oberfläche
zur Wechselwirkung gebracht werden.
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Unter
einer hochfrequenten Hochspannung wird beispielsweise eine Wechselspannung
mit Polarisationswechseln oder eine gepulste Gleichspannung mit
Spannungswerten nur einer Polarität, bei der die Spannungswerte
zwischen zwei Extremwerten wechselt, verstanden. Letztlich ist eine
gepulste Gleichspannung eine mit einem konstanten Gleichspannungsanteil überlagerte
Wechselspannung. Die Frequenz liegt bevorzugt in einem Bereich von
10 kHz bis 100 kHz. Abweichungen von diesem Wertebereich sind jedoch
möglich.
Die Amplitude der Spannung, gemessen Spitze-zu-Spitze, beträgt dabei ungefähr 1 kV
bis 50 kV. Aber auch bei diesen Werten kann es Abweichungen nach
oben oder unten geben.
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Der
Erfindung liegt somit das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls oder mehrerer Plasmastrahlen anzugeben,
die die vorstehend genannten Nachteile zumindest teilweise beseitigt.
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Weiterhin
liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren
zur Erzeugung eines Plasmastrahls oder mehrerer Plasmastrahlen anzugeben,
mit dem die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls oder mehrerer Plasmastrahlen effizient
eingesetzt werden kann.
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Das
technische Problem wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur
Erzeugung eines Plasmastrahls gelöst, mit einem Gehäuse und
mit mindestens zwei Elektroden, wobei das Gehäuse einen Gaseinlass und einen
Gasauslass aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens
zwei Elektroden in der Seitenwand des Gehäuses integriert sind.
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Im
Betrieb der Vorrichtung wird das Gehäuse von einem Arbeitsgas von
dem Gaseinlass bis zu dem Gasauslass durchströmt.
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Durch
die integrale Anordnung von mindestens zwei Elektroden in der Seitenwand
des Gehäuses
ist eine Verwirbelung des Arbeitsgases beim Durchströmen des
Gehäuses
nicht mehr notwendig. Die Voraussetzung, einen definierten Entladungskanal
zwischen den Elektroden bereitzustellen, entfällt. Durch diese Ausgestaltung
der Vorrichtung kann das Arbeitsgas das Gehäuse von dem Gaseinlass bis
zu dem Gasauslass in einer Translationsbewegung im Wesentlichen
wirbelfrei durchströmen,
so dass die kinetische Energie, mit der das Arbeitsgas beim Einströmen durch
den Gaseinlass in das Gehäuse
versehen ist, der Translationsbewegung des Arbeitsgases durch das
Gehäuse
und aus dem Gehäuse
durch den Gasauslass heraus erhalten bleibt.
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Weiterhin
muss innerhalb des Gehäuses
keine Stiftelektrode mehr koaxial zur Strömungsrichtung des Arbeitsgases
angeordnet werden. Im Gegensatz dazu sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
mindestens zwei Elektroden platzsparend in der Seitenwand des Gehäuses integriert.
Dies hat den Vorteil, dass das Gehäuse der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls einen kleineren Strömungsquerschnitt
als vergleichbare Plasmadüsen
mit koaxial im Düseninnern
angeordneter Stiftelektrode benötigt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann somit materialeffizienter gefertigt werden. Außerdem erlaubt
eine Vorrichtung mit geringen äußeren Abmessungen
den Einsatz in Umgebungen, in denen lediglich ein begrenzter Arbeitsraum
zur Verfügung
steht.
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Ein
weiterer Vorteil der integralen Elektrodenanordnung in der Seitenwand
des Gehäuses
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls und des daraus hervorgehenden geringen
Strömungsquerschnitts
des Gehäuses
ist, dass der Abstand der Elektroden voneinander gering gehalten
werden kann. Dadurch kann die Amplitude der elektrischen Spannung,
die an die Elektroden angelegt werden muss, um einen Entladungskanal
und damit eine Bogenentladung zwischen den Elektroden zu erzeugen,
kleiner gewählt
werden. Die Anforderungen an die Spannungsversorgung sowie an die damit
verbundenen elektrischen Verbindungen werden somit verringert.
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Der
Begriff Bogenentladung wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
phänomenologisch
als Lichtbogen verstanden. Dies bedeutet, dass die zur Plasmaerzeugung
an die Elektroden angelegte Spannung keine kontinuierliche Gleichspannung
ist. Vielmehr wird das Plasma, wie in der Beschreibungseinleitung
erwähnt,
mit einer hochfrequenten Spannung, insbesondere mit einer hochfrequenten
Wechselspannung, erzeugt. Da jedoch dabei die Frequenz der angelegten
Spannung so hoch gewählt
wird, dass ein Betrachter an Hand der Leuchterscheinungen der Entladung
visuell keinen Unterschied zu mit kontinuierlichen Gleichspannungen
erzeugten Entladungen feststellen kann, wird in der vorliegenden
Anmeldung vereinfachend von einer Bogenentladung gesprochen.
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Vorzugsweise
sind die mindestens zwei Elektroden quer zur Strömungsrichtung des Arbeitsgases
voneinander beabstandet in der Seitenwand des Gehäuses integriert.
Durch diese Anordnung wird gewährleistet,
dass der Abstand zwischen den mindestens zwei Elektroden so gering
wie möglich gehalten
wird. Somit wird auch die Amplitude der Spannung zur Erzeugung der
Entladung so gering wie möglich
gehalten.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung sind die dem Innenraum des Gehäuses zugewandten
Oberflächen
der mindestens zwei Elektroden fluchtend mit der dem Innenraum des
Gehäuses
zugewandten Oberfläche
der Seitenwand des Gehäuses
angeordnet. Durch die fluchtende Anordnung der Elektroden werden
Quellen von Gasturbulenz vermieden. Ragen die Elektroden in den
Innenraum des Gehäuses
hinein oder ist die dem Innenraum des Gehäuses zugewandte Oberfläche der
Elektroden von der umgebenden Seitenwand zurückgesetzt angeordnet, so können sich
im Übergangsbereich
von Seitenwand zu Elektrode Turbulenzwirbel ausbilden, die die Translationsenergie
des Arbeitsgases zumindest teilweise in Rotationsenergie und letztlich
in Wärme
umwandeln und somit die Flussrate des Arbeitsgases senkrecht zum
Strömungsquerschnitt
aus dem Gasauslass heraus vermindern.
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Im
Rahmen der vorliegenden Anmeldung umfasst der Begriff Arbeitsgas
zur Plasmaerzeugung geeignete einkomponentige Gase, beispielsweise Stickstoff,
als auch mehrkomponentige Gasmischungen, beispielsweise Luft, Formiergas,
CO2, Acethylen/N2 Gemisch
oder andere beliebige zur Plasmaerzeugung geeignete Gasmischungen.
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Das
einen Gaseinlass und einen Gasauslass sowie mindestens zwei Elektroden
aufweisende Gehäuse
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls ist vorzugsweise im Wesentlichen
in der Form eines Hohlzylinders ausgebildet. In dieser Ausgestaltung
können
die mindestens zwei Elektroden quer zur Strömungsrichtung des Arbeitsgases
diametral voneinander beabstandet in der Seitenwand des Gehäuses integriert
sein. Weiterhin können
der Gaseinlass und der Gasauslass voneinander beabstandet an den
einander gegenüber
liegenden Stirnflächen
des Hohlzylinders angeordnet sein.
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Es
ist auch möglich,
das Gehäuse
in der Form eines Hohlquaders auszubilden. Die Ausgestaltung des
Gehäuses
als Hohlquader ist verpackungstechnisch vorteilhaft, wenn mehrere
erfindungsgemäße Vorrichtungen
zur Erzeugung mehrerer Plasmastrahlen dicht aneinander liegend angeordnet
werden.
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Die
vorstehend genannten Ausgestaltungen des Gehäuses sind allerdings beispielhaft
und sollen nicht als Beschränkung
verstanden werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff Seitenwand
des Gehäuses
alle Teile des Gehäuses
zwischen dem Gaseinlass und dem Gasauslass, die sich im Wesentlichen
entlang der Strömungsrichtung
des Arbeitsgases erstrecken, und wird nur in der Einzahl verwendet,
selbst wenn die Form des Gehäuses
das Vorhandensein mehrerer Seitenwände, beispielsweise vier Seitenwände bei einem
Gehäuse
in der Form eines Hohlquaders, nahe legt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung ist die
Seitenwand des Gehäuses
in einer in der Strömungsrichtung
des Arbeitsgases liegenden Querschnittsebene im Bereich des Gasauslasses
gekrümmt
oder gebogen ausgebildet. Insbesondere ist die Seitenwand des Gehäuses so
ausgebildet, dass sich der Strömungsquerschnitt
des Gehäuses
in Richtung des Gasauslasses verjüngt. Diese Ausgestaltung ist
besonders dann vorteilhaft, wenn die Flussrate des Arbeitsgases
durch den Gasauslass aus dem Gehäuse
heraus gegenüber
der Flussrate des Arbeitsgases in dem Gehäuse erhöht werden soll.
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Vorzugsweise
ist die Seitenwand des Gehäuses
zumindest teilweise aus einem isolierenden Material ausgebildet.
Dieses isolierende Material kann ein keramischer Werkstoff oder
ein Glas, vorzugsweise ein Quarzglas, sein. Es können jedoch auch beliebige
andere isolierende Werkstoffe verwendet werden.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der die mindestens zwei Elektroden umgebende
Bereich der Seitenwand des Gehäuses
aus einem isolierenden Material, beispielsweise einem keramischen
Werkstoff oder einem Glas, insbesondere einem Quarzglas, ausgebildet
ist.
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Durch
die zumindest teilweise Ausbildung des Gehäuses aus einem isolierenden
Material wird gewährleistet,
dass die durch einen Spannungsunterschied zwischen den mindestens zwei
Elektroden bewirkte Entladung in einem Kanal zwischen den Elektroden
verläuft.
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In
weiteren bevorzugten Ausgestaltungen der Vorrichtung sind die Strömungsquerschnitte
des Gaseinlasses und/oder des Gasauslasses kleiner als der Strömungsquerschnitt
des Gehäuses.
Unter Strömungsquerschnitt
des Gaseinlasses bzw. Gasauslasses wird beispielsweise die Kreisfläche eines kreisförmigen Gaseinlasses
bzw. Gasauslasses verstanden. Als Strömungsquerschnitt des Gehäuses wird
beispielsweise die Fläche
des inneren Kreises eines hohlzylinderförmigen Gehäuses verstanden. Im Falle einer
hohlquaderförmigen
Ausgestaltung des Gehäuses
ist unter dem Strömungsquerschnitt des
Gehäuses
die Fläche
eines Rechtecks, insbesondere eines Quadrats, zu verstehen.
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Eine
Verengung des Strömungsquerschnitts des
Gaseinlasses im Vergleich zum Strömungsquerschnitt des Gehäuses ist
vorteilhaft, da somit das Arbeitsgas mit einer definierten gerichteten
Strömung dem
Inneren des Gehäuses
zugeführt
werden kann. Dadurch lässt
sich das Auftreten von Wirbeln, die einen Teil der kinetischen Energie
des Arbeitsgases in einer Drehbewegung binden würden, weitgehend vermeiden.
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Eine
Verengung des Strömungsquerschnitts des
Gasauslasses im Vergleich zum Strömungsquerschnitt des Gehäuses ist
vorteilhaft, da somit das Arbeitsgas und das darin ausgebildete
Plasma fokussiert und zur gezielten Anwendung strahlförmig beispielsweise
auf die Oberfläche
eines zu bearbeitenden Werkstücks
gerichtet werden können.
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Der
Gasauslass kann schlitzförmig
ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn sich die Längsachse
des Schlitzes parallel zu der Verbindungslinie zwischen den mindestens
zwei Elektroden erstreckt. Durch diese Ausgestaltung des Gasauslasses
kann der Plasmastrahl in Längsrichtung
des Schlitzes aufgeweitet werden. Damit lässt sich ein größflächiger und
dennoch gleichmäßiger Plasmastrahl
erzeugen, der beispielsweise zur Plasmabehandlung von Werkstückoberflächen besonders
geeignet ist.
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In
einer in der Strömungsrichtung
des Arbeitsgases liegenden Querschnittsebene kann der Gasauslass
auch die Form einer Lavaldüse
aufweisen. Das heißt,
dass der Strömungsquerschnitt
des Gasauslasses sich in der Strömungsrichtung
des Arbeitsgases ausgehend von einem dem Gehäuseinnern zugewandten Bereich
verjüngt,
bevor sich der Strömungsquerschnitt
des Gasauslasses dann von dem schmalsten Bereich zu einem der Umgebung zugewandten
Bereich wieder aufweitet. Durch diese Ausgestaltung des Gasauslasses
kann die Flussrate des Arbeitsgases und des Plasmas aus dem Gehäuse heraus
erhöht
werden.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass die Abmessung der dem Innenraum des Gehäuses zugewandten
Oberflächen
der mindestens zwei Elektroden kleiner ist als die innere Abmessung
des Strömungsquerschnitts
des Gehäuses.
Beispielsweise ist der Durchmesser einer kreisförmigen Elektrode kleiner als
der Innendurchmesser eines hohlzylinderförmigen Gehäuses im Strömungsquerschnitt. Dies bedeutet,
dass die Elektroden in Richtung des Umfangs des Gehäuses eine
geringe Ausdehnung haben. Der Umfang des Gehäuses auf der Höhe der Elektroden ist
beispielsweise bei einem Hohlzylinder ein Kreis, während er
beispielsweise bei einem Hohlquader ein Rechteck, insbesondere ein
Quadrat, ist. Die geringe Ausdehnung der Elektroden dient dazu,
den Weg der Entladung möglichst
vorzugeben und festzulegen. Bei größeren Abmessungen würde die
Bogenentladung dazu tendieren, jeweils nur von einem Teilbereich
der Elektrodenfläche
zu starten, da Entladungen immer den kürzesten Weg nehmen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung sind die
mindestens zwei Elektroden stabförmig
ausgebildet, wobei sich die Längsachsen der
Elektroden in der Seitenwand parallel zu der Strömungsrichtung des Arbeitsgases
erstrecken. Durch eine Längserstreckung
der stabförmigen
Elektroden in Strömungsrichtung
des Arbeitsgases wird die dem Innenraum des Gehäuses zugewandte Oberfläche der
Elektroden vergrößert, so
dass das Arbeitsgas über
eine größere Fläche der
Elektroden hinwegströmen
kann. Dadurch wird ein vorteilhafter kühlender Effekt des Arbeitsgases
an den Elektroden, der auf Grund der bei einer Gasentladung an den
Elektroden auftretenden Erwärmung
erwünscht
sein kann, verstärkt.
Denn die Entladung und somit die Erwärmung findet strömungsabwärts statt.
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Vorzugsweise
sind der Gaseinlass und das Gehäuse
und/oder der Gasauslass und das Gehäuse einstückig ausgebildet. Beispielsweise
kann ein Gaseinlass und/oder Gasauslass an einem nach allen Seiten
verschlossenen Hohlzylinder dadurch ausgebildet werden, dass an
den beiden Stirnseiten eine Bohrung mit gewünschtem Durchmesser vorgenommen
wird. Diese Art der einstückigen
Ausbildung von Gaseinlass und/oder Gasauslass vereinfacht insbesondere
die Fertigung der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls.
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Es
ist jedoch auch möglich,
den Gaseinlass und/oder den Gasauslass mit dem Gehäuse mehrstückig auszubilden.
Da beispielsweise der Gasauslass im Gegensatz zu den im Stand der
Technik beschriebenen Plasmadüsen
nicht mehr als Gegenelektrode fungieren muss, ist es möglich, den
Gasauslass jeweils aus einem Bauteil zu bilden, mit dem sich der
Strömungsquerschnitt
des Gasauslasses in der Art einer Irisblende verändern lässt. Es ist natürlich auch
möglich,
den Gaseinlass so auszugestalten, dass sich der Strömungsquerschnitt
des Gaseinlasses in der Art einer Irisblende verändern lässt. Diese Ausgestaltung würde somit
eine Veränderung
der Flussrate und des Strömungsquerschnitts
des Arbeitsgases bzw. Plasmastrahls während des Betriebs der Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls ermöglichen.
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In
einer weiteren beispielhaften mehrstückigen Ausführung des Gehäuses und
des Gasauslasses kann der Gasauslass an dem Gehäuse so ausgebildet sein, dass
die Strömungsrichtung
des Arbeitsgases durch den Gasauslass aus dem Gehäuse heraus
schräg
gegen die Strömungsrichtung
des Arbeitsgases in dem Gehäuse
angeordnet ist. Eine solche Anordnung ist im Stand der Technik,
beispielsweise in der
EP
1 067 829 B1 , bei Plasmadüsen bereits bekannt.
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Ist
dann auch der Gasauslass drehbar an dem drehfesten Gehäuse ausgebildet,
lässt sich durch
Drehung des Gasauslasses während
der Plasmaerzeugung mit einer einzigen Vorrichtung zur Erzeugung
eines Plasmastrahls ein großflächiger Bereich
beispielsweise eines zu bearbeitenden Werkstücks mit einem Plasmastrahl
beaufschlagen. Die Drehung kann dabei aktiv, beispielsweise durch
Vorsehen einer Drehvorrichtung am drehbaren Gasauslass, oder passiv,
beispielsweise durch den von dem aus dem Gasauslass herausströmenden Arbeitsgas ausgeübten Rückstoß, vorgenommen
werden.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
ist die Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls mit mindestens
einer Zuführungsvorrichtung versehen,
mit der mindestens ein Material dem Arbeitsgas und/oder dem Plasmastrahl
zugeführt
werden kann. Die Zuführung
kann dabei aktiv, beispielsweise durch Einspritzen, oder passiv,
beispielsweise durch Nutzung eines Kapillareffekts und Verdunstung,
erfolgen. Das mindestens eine Material kann sich bei der Zuführung im
festen, flüssigen
und/oder gasförmigen
Zustand befinden. Als Materialien können solche in Betracht kommen,
die zur Beschichtung oder zur Plasmapolymerisation geeignet sind. Es
kann sich beispielsweise auch um ein Precursormaterial handeln,
also ein mehrkomponentiges Material, bei dem die mehreren Komponenten
sich erst im Plasmastrahl miteinander zu dem eigentlich gewünschten
Material, beispielsweise einem Produkt einer chemischen Reaktion,
verbinden. Als weitere Anwendung kann angegeben werden, dass der
Plasmadüse
Wasserdampf zugesetzt wird, wobei das Wasser des Dampfes der im
Plasmastrahl zu Sauerstoff und Wasserstoff umgewandelt wird.
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Die
mindestens eine Zuführungsvorrichtung kann
an der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls so angeordnet
sein, dass die Zuführung des
mindestens einen Materials im Bereich des Gaseinlasses erfolgt.
Die Zuführung
kann aber auch in dem Bereich, in dem sich die Bogenentladung manifestiert,
erfolgen. Möglich
ist auch, die Zuführung
im Bereich des Gasauslasses oder auch außerhalb des Gehäuses vorzunehmen.
Entscheidend ist, dass das mindestens eine Material mit dem Plasmastrahl
in Berührung
kommt.
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Weiterhin
kann die Zuführungsvorrichtung aus
einem Abbrandmaterial bestehen. Durch Einwirkung der bei der Plasmaerzeugung
auftretenden elektrischen Entladung und der dadurch hervorgerufenen
Wärme kann
ein Material von einem Abbrandmaterial abgestäubt und somit dem Plasmastrahl
zugeführt
werden. In diesem Fall müsste
das Abbrandmaterial im Bereich, in dem sich die Bogenentladung manifestiert,
angeordnet sein. Insbesondere kann das Abbrandmaterial in das Material
der Elektroden integriert sein. Das verdampfte Material kann auch durch
eine sekundäre
Quelle in Strömungsrichtung zugeführt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung zur Erzeugung
eines Plasmastrahls weist die Vorrichtung mindestens eine Spannungsversorgung
auf, die mit den mindestens zwei Elektroden verbunden ist. Besonders
bevorzugt sind Spannungsversorgungen, mit denen sich eine hochfrequente
Spannung, insbesondere eine hochfrequente Wechselspannung, erzeugen
lässt.
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Hochfrequente
Spannungen, insbesondere hochfrequente Wechselspannungen, werden
vorzugsweise bei der Erzeugung eines nicht-thermischen Plasmas eingesetzt.
Da der Betrag der Spannungsamplitude bei einer hochfrequenten Spannung in
regelmäßigen Zeitabständen einen
bestimmten zur Entladungserzeugung notwendigen Wert unterschreitet,
verlischt die Entladung, bis dann nachfolgend der Betrag der Spannungsamplitude
den bestimmten zur Entladungserzeugung notwendigen Wert wieder überschreitet
und sich somit wieder eine Entladung ausbildet. Durch dieses regelmäßige Zünden und
Verlöschen
der Entladung wird bewirkt, dass nur ein geringer Teil der in der
Entladung gebundenen Energie in Wärme umgewandelt werden kann. Somit
wird der Temperaturanstieg des Arbeitsgases und ebenso des Plasmas
begrenzt. Die hochfrequente Spannung kann somit auch als eine mit
einer konstanten Gleichspannung überlagerte
Wechselspannung bis hin zu einer gepulsten Gleichspannung ausgebildet
sein. Ein wesentlicher Aspekt der hochfrequenten Spannung ist dennoch
die hohe Frequenz, nicht dagegen die Polarität der Spannungswerte.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind in der Seitenwand
des Gehäuses
der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls vier Elektroden
integriert. Vorzugsweise sind die vier Elektroden quer zur Strömungsrichtung
des Arbeitsgases voneinander beabstandet in der Seitenwand des Gehäuses integriert.
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Insbesondere
bilden die vier Elektroden zwei Elektrodenpaare, so dass eine erste
Verbindungslinie zwischen dem ersten Elektrodenpaar sich mit einer
zweiten Verbindungslinie zwischen dem zweiten Elektrodenpaar, vorzugsweise
unter einem rechten Winkel, schneidet. Besonders bevorzugt ist dabei, dass
die Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls zwei unabhängige, insbesondere
gleichgetaktete, Spannungsversorgungen aufweist, wobei je eine Spannungsversorgung
mit je einem Elektrodenpaar verbunden ist. Vorzugsweise sind die
beiden Spannungsversorgungen mit einem Taktgeber verbunden.
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Das
technische Problem wird darüber
hinaus mit einer Vorrichtung zur Erzeugung von mehreren Plasmastrahlen
mit mehreren in Reihe angeordneten Vorrichtungen zur Erzeugung eines
Plasmastrahls gelöst,
dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren in Reihe angeordneten
Vorrichtungen zur Erzeugung eines Plasmastrahls in Reihe mit mindestens
einer Spannungsversorgung elektrisch verbunden sind.
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Charakteristisch
für die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls ist, dass mindestens zwei Elektroden
in der Seitenwand des Gehäuses
integriert sind. Davon ausgehend können mehrere Vorrichtungen
zur Erzeugung eines Plasmastrahls in Reihe angeordnet werden und
somit eine Vorrichtung zur Erzeugung von mehreren Plasmastrahlen
bilden.
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Dabei
wurde erkannt, dass diese Reihenanordnung der Vorrichtungen zur
Erzeugung eines Plasmastrahls es auf einfache Weise ermöglicht,
die mehreren Vorrichtungen in Reihe mit mindestens einer Spannungsversorgung
elektrisch zu verbinden. Wie vorstehend bereits erläutert kann
der Abstand der Elektroden innerhalb eines Gehäuses bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls geringer als bei aus dem bisherigen Stand
der Technik bekannten Plasmadüsen
mit koaxialer Elektrode ausfallen. Daher ist es möglich, mit der
durch die Spannungsversorgung erzeugte Spannung mehrere in Reihe
geschaltete Vorrichtungen zur Erzeugung eines Plasmastrahls zu betreiben.
Auf diese Weise kann man eine Reihe von gleichartigen Plasmastrahlen
mit vorteilhafterweise einer einzigen Spannungsversorgung erzeugen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung zur Erzeugung mehrerer
Plasmastrahlen liegen die Gasauslässe aller der in Reihe angeordneten Vorrichtungen
zur Erzeugung eines Plasmastrahls in einer Ebene. In dieser Ausgestaltung
ist die Reihenschaltung besonders einfach, da die einander zugewandten
Elektroden der aneinander anliegenden Vorrichtungen unmittelbar
benachbart sind und damit auf kurzem Weg elektrisch verbunden werden
können.
Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Elektroden aller der in Reihe
angeordneten Vorrichtungen auf einer Geraden liegen.
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Mindestens
eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls oder eine Vorrichtung
zur Erzeugung mehrerer Plasmastrahlen, wie sie vorstehend beschrieben
wurden, können
weiterhin exzentrisch an einem Rotationskopf angeordnet werden.
Eine solche Anordnung ist im Stand der Technik, beispielsweise in
der
EP 0 986 939 B1 ,
bereits bekannt. Mit dieser Anordnung lässt sich bei entsprechender
Einstellung der Rotation und Translation des Rotationskopfs eine
zeitsparende und trotzdem effiziente Plasmabehandlung größerer Oberflächen verwirklichen.
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Weiterhin
wird das technische Problem durch ein Verfahren zur Erzeugung eines
Plasmastrahls gelöst,
bei dem ein Gehäuse
von einem Arbeitsgas von einem Gaseinlass bis zu einem Gasauslass,
insbesondere im Wesentlichen wirbelfrei, durchströmt wird,
bei dem mittels Anlegen einer hochfrequenten Spannung, insbesondere
einer hochfrequenten Wechselspannung, an mindestens zwei in der
Seitenwand des Gehäuses
integrierte Elektroden eine Bogenentladung in dem Arbeitsgas zwischen
den mindestens zwei Elektroden erzeugt wird, und bei dem das Arbeitsgas
durch die Bogenentladung zumindest teilweise zu einem Plasmastrahl
angeregt wird.
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Besonders
bevorzugt wird bei dem Verfahren das Gehäuse von dem Arbeitsgas von
dem Gaseinlass bis zu dem Gasauslass im Wesentlichen wirbelfrei
durchströmt.
Dadurch bleibt die kinetische Energie, mit der das Arbeitsgas beim
Einströmen
durch den Gaseinlass in das Gehäuse
versehen ist, der Translationsbewegung des Arbeitsgases durch das Gehäuse und
aus dem Gehäuse
durch den Gasauslass heraus erhalten und wird nicht in einer Drehbewegung
des Arbeitsgases gebunden. Dieses Ausgestaltung des Verfahrens vereinfacht
insbesondere das Einstellen einer bestimmten Flussrate des Plasmastrahls,
die hierbei unmittelbar über
die Flussrate des durch den Gaseinlass in das Gehäuse einströmenden Arbeitsgases
geregelt werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens zur Erzeugung
eines Plasmastrahls wird die Bogenentladung durch den Fluss des
Arbeitsgases in Richtung auf den Bereich des Gasauslasses hin verformt.
Insbesondere kann die Bogenentladung durch den Fluss des Arbeitsgases
zumindest teilweise gleitend an der inneren Seitenwand des Gehäuses in
Richtung auf den Bereich des Gasauslasses verformt werden.
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Bei
einer weitgehend wirbelfreien Strömung des Arbeitsgases, das
heißt,
bei einer annähernd
laminaren Strömung
des Arbeitsgases in dem Gehäuse,
wird der Lichtbogen durch den Fluss des Arbeitsgases in Richtung
auf den Bereich des Gasauslasses im Wesentlichen zu einem parabelähnlichen
Bogen verformt. Im Extremfall gleitet dabei die Bogenentladung zumindest
teilweise an der inneren Seitenwand des Gehäuses entlang. Weiterhin kann
die Spitze des Bogens der Bogenentladung sogar durch den Gasauslass
aus der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls herausragen.
Bevorzugt ist jedoch, wenn die Spitze des Bogens der Bogenentladung durch
den Gasauslass aus der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls
nicht herausragt, damit sich keine Entladungskanäle zwischen dem Lichtbogen
und dem zu bearbeitenden Werkstück
ausbilden, die das Werkstück
nachteilig beeinflussen könnten. Es
soll also bei bestimmten Anwendungen des Verfahrens ein lichtbogenfreier,
also potentialfreier, Plasmastrahl erzeugt werden.
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Die
Verformung des Lichtbogens wird dadurch bewirkt, dass die durch
die Entladung ionisierten Moleküle
des Arbeitsgases durch den Fluss des Arbeitsgases in Strömungsrichtung
auf den Gasauslass hin bewegt werden. Da in dem ionisierten Bereich
des Arbeitsgases der elektrische Widerstand geringer ist als in
dem nicht-ionisierten Bereich des Arbeitsgases bilden sich die hochfrequent
aufeinander folgenden Entladungen bevorzugt in dem Bereich aus,
der schon bei einer vorhergehenden Entladung zumindest teilweise
ionisiert worden war.
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In
dem Gehäuse
bildet sich dabei keine ideale laminare Strömung des Arbeitsgases aus,
da durch die zumindest teilweise Ionisierung des Arbeitsgases Wärme in dem
Arbeitsgas freigesetzt wird, die zumindest zu kleinskaligen Verwirbelungen und
außerdem
zumindest zu kleinskaligen Druckdifferenzen in dem Arbeitsgas führt. Demzufolge
nimmt auch der verformte Lichtbogen keine ideale Parabelform an,
sondern unterliegt unregelmäßigen Formänderungen,
die durch die kleinskaligen Wirbel und Druckdifferenzen sowie durch
die von der Geometrie des Gehäuses
vorgegebenen Strömungsverhältnisse
verursacht werden. Ein weiterer Effekt kann zu der Verformung des
Lichtbogens führen.
Der den Lichtbogen enthaltende Bereich des Arbeitsgases wird erwärmt und
dehnt sich dadurch aus. Somit entstehen für die Erzeugung eines Lichtbogens
vorteilhafte niedrigere Drücke.
Dadurch hat der Lichtbogen die Tendenz in Bereiche niedrigen Druckes,
also Bereiche höherer
Temperatur, auszuweichen. Dies geschieht dann in Richtung der Seitenwand.
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Es
ist weiterhin möglich,
dass die Bogenentladung durch den Fluss des Arbeitsgases zumindest teilweise
gleitend an der inneren Seitenwand des Gehäuses in Richtung auf den Bereich
des Gasauslasses verformt wird, weil das zwischen den Elektroden angelegte
elektrische Feld durch die unterschiedlichen dielektrischen Eigenschaften
des Arbeitsgases und des Gehäusematerials
verzerrt wird. Es ist dabei nicht erforderlich, dass das Gehäuse als
Ganzes aus einem isolierenden Material ausgebildet ist. Vielmehr ist
es ausreichend, wenn die Elektroden von einem isolierenden Material
umgeben sind. Die anderen Bereiche können dann auch aus leitfähigen Materialien, beispielsweise
Metallen, ausgebildet sein. In diesem Fall ist zu beachten, dass
der beispielsweise metallisch ausgebildete Teil des Gehäuses nicht
mit der Masse verbunden oder geerdet ist, so dass über den metallisch
ausgebildeten Teil des Gehäuses
keine Ladungsträger
abführbar
sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird dem
Arbeitsgas und/oder dem Plasmastrahl mittels mindestens einer Zuführungsvorrichtung
mindestens ein Material, insbesondere ein Beschichtungsmaterial
oder Precursormaterial, zugeführt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden an
zwei in der Seitenwand des Gehäuses
integrierte Elektrodenpaare zwei unabhängige hochfrequente Spannungen
angelegt. Vorzugsweise sind diese beiden unabhängigen hochfrequenten Spannungen
gleichgetaktet und dabei insbesondere mit einem Phasenunterschied
versehen. Der Phasenunterschied beträgt vorzugsweise im Wesentlichen
90°.
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Durch
das Vorsehen zweier Elektrodenpaare, die so angeordnet sind, dass
ihre Verbindungslinien rechtwinklig zueinander verlaufen, lässt sich
eine hohe Plasmaintensität
bei gleichzeitiger Beibehaltung der nicht-thermischen Eigenschaft
des Plasmas erreichen. Der bevorzugte Phasenunterschied von im Wesentlichen
90° zwischen
den beiden hochfrequenten Spannungen ist dabei so gewählt, dass, wenn
der Lichtbogen zwischen dem ersten Elektrodenpaar verlischt, weil
die Spannungsamplitude der ersten Spannungsversorgung einen bestimmten
Betrag unterschreitet, der Lichtbogen zwischen dem zweiten Elektrodenpaar
erzeugt wird, weil die Spannungsamplitude der zweiten Spannungsversorgung einen
bestimmten Betrag überschreitet.
Somit ist gewährleistet,
dass die beiden Spannungsversorgungen unabhängig voneinander jeweils im
Wechsel eine Bogenentladung und damit ein Plasma in dem Arbeitsgas
erzeugen. Diese Ausgestaltung des Verfahrens kann auch mit mehr
als zwei Paaren von Elektroden erweitert werden.
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Das
technische Problem wird außerdem durch
ein Verfahren zur Erzeugung mehrerer Plasmastrahlen gelöst, bei
dem die mehreren Gehäuse der
Vorrichtungen zur Erzeugung eines Plasmastrahls von einem Arbeitsgas
von dem jeweiligen Gaseinlass bis zu dem jeweiligen Gasauslass,
insbesondere im Wesentlichen wirbelfrei, durchströmt werden,
bei dem mittels Anlegen einer hochfrequenten Spannung, insbesondere
einer hochfrequenten Wechselspannung, an die in Reihe angeordneten Elektroden
jeweils eine Bogenentladung in dem Arbeitsgas zwischen den mindestens
zwei Elektroden jedes Gehäuses
erzeugt wird, und bei dem das Arbeitsgas durch die Bogenentladungen
zumindest teilweise zu einem Plasma angeregt wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des Verfahrens werden die mehreren Bogenentladungen durch den Fluss
des Arbeitsgases, insbesondere zumindest teilweise gleitend an den
inneren Seitenwänden
der mehreren Gehäuse,
in Richtung auf den Bereich der jeweiligen Gasauslässe verformt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird dem Arbeitsgas und/oder den Plasmastrahlen mittels
mindestens einer Zuführungsvorrichtung
mindestens ein Material, insbesondere ein Beschichtungsmaterial
oder Precursormaterial, zugeführt.
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Ein
Plasmastrahl, der durch die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen
und Verfahren erzeugt wurde, kann beispielsweise bei der Entschichtung von
Oberflächen
eines Werkstücks
verwendet werden. Beispielsweise kann mit einem solchen Plasmastrahl
eine Schicht aus organischem Material, beispielsweise eine Lackschicht,
von einer Oberfläche eines
Werkstücks
entfernt werden. Dabei wird der organische Stoff, vorzugsweise bei
niedrigen Temperaturen, pyrolysiert und/oder sublimiert. Es ist
aber auch möglich,
anorganische Schichten mit einem solchen Plasmastrahl zu entfernen.
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Weiterhin
kann ein Plasmastrahl, der durch die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen
und Verfahren erzeugt wurde, auch zur Vorbehandlung der Oberflächen von
Werkstücken
verwendet werden. Beispielsweise können die Klebeeigenschaften und/oder
die Benetzbarkeit der Oberfläche
eines Werkstücks
verbessert werden, insbesondere kann die Oberfläche aktiviert werden. Die Vorbehandlung mit
solch einem Plasmastrahl kann auch verwendet werden, um die Verschweißbarkeit
eines Werkstücks,
insbesondere eines mit einer Oxidschicht/Hydroxidschicht versehenen
Metallstücks
oder Metalllegierungsstücks,
zu verbessern.
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Eine
weitere mögliche
Anwendung eines mit den vorstehend beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren
erzeugten Plasmastrahls ist die Reinigung, Desinfizierung oder auch
Sterilisation von Oberflächen.
Durch die Anwendung eines solchen Plasmastrahls wird ein reaktives
Medium mit der Oberfläche in
Berührung
gebracht. Das Plasma als reaktives Medium weist eine hohe Reaktivität aufgrund
hoher Elektronenanregung auf, kann aber trotzdem auch eine nicht-thermische Eigenschaft
haben. Die hohe Reaktivität
kann beispielsweise zur Reinigung oder auch zur Entkeimung der Oberfläche genutzt
werden. Bei der Behandlung mit einem Plasmastrahl werden die auf
der zu bearbeitenden Oberfläche
vorhandenen Keime auf Grund der Elektronenreaktivität zumindest
teilweise, vorzugsweise überwiegend,
abgetötet.
Bei einer nicht-thermischen Eigenschaft des Plasmas wird dabei gleichzeitig
die thermische Beanspruchung der Oberfläche gering gehalten. Somit
eröffnen
sich Anwendungen für
den Plasmastrahl beispielsweise im medizinischen oder lebensmitteltechnischen
Bereich.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, wobei
auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls im Seitenquerschnitt,
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2a–d vier
beispielhafte Ansichten des Strömungsquerschnitts
einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls mit einer Zuführungsvorrichtung
im Seitenquerschnitt,
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4 ein
drittes Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls mit einer Zuführungsvorrichtung
im Seitenquerschnitt, und
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5 ein
Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Erzeugung mehrerer Plasmastrahlen mit vier
in Reihe angeordneten Vorrichtungen zur Erzeugung eines Plasmastrahls
im Seitenquerschnitt.
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1 zeigt
den Seitenquerschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erzeugung eines Plasmastrahls. Die Vorrichtung umfasst ein im
Wesentlichen hohlzylinderförmiges
Gehäuse 2,
das aus einem keramischen Werkstoff ausgebildet ist. An diesem Gehäuse 2 sind ein
Gaseinlass 6 und ein Gasauslass 8 angeordnet. Der
Gaseinlass 6 ist in diesem Beispiel mehrstückig mit
dem Gehäuse 2 ausgebildet,
und weist beispielsweise eine Ringscheibe aus Keramik auf, die bündig an
der inneren Seitenwand des Gehäuses 2 angeordnet
ist, und deren innere Ringöffnung
so bemessen ist, dass sie den Strömungsquerschnitt des Gaseinlasses 6 im
Vergleich zum Strömungsquerschnitt des
Gehäuses 2 verengt.
Der Gasauslass 8 ist in diesem Beispiel einstückig mit
dem Gehäuse 2 durch eine
mittige kreisrunde Bohrung in der dem Gaseinlass 6 abgewandten
Stirnseite des Gehäuses 2 ausgebildet.
Die Bohrung kann beispielsweise einen Durchmesser von 2,5 mm bis
4 mm aufweisen. In dem Bereich der Seitenwand des Gehäuses 2 zwischen
dem Gaseinlass 6 und dem Gasauslass 8 sind zwei
Elektroden 4 diametral voneinander beabstandet in der Seitenwand
des Gehäuses 2 integriert.
Die Elektroden bestehen dabei bevorzugt aus einer Kupferlegierung.
Die dem Innenraum 22 des Gehäuses 2 zugewandten
Oberflächen
der beiden Elektroden 4 sind dabei fluchtend mit der umgebenden
inneren Seitenwand des Gehäuses 2 angeordnet,
so dass sich an der inneren Seitenwand des Gehäuses 2 eine im Wesentlichen
plane Oberfläche
ausbildet. Die beiden Elektroden 4 sind mit einer Spannungsversorgung 12 elektrisch
verbunden, mit der eine hochfrequente Spannung, insbesondere eine
hochfrequente Wechselspannung, erzeugt werden kann. Der Strömungsquerschnitt
des Gehäuses 2 verjüngt sich
von dem Bereich, in dem die beiden Elektroden 4 angeordnet
sind, bis zu dem Bereich des Gasauslasses 8 dadurch, dass
die Seitenwand des Gehäuses 2 in diesem
Abschnitt gebogen ausgebildet ist.
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Im
Betrieb der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls gemäß der 1 wird
ein Arbeitsgas 10, beispielsweise Luft, durch den Gaseinlass 6 in
das Gehäuse 2 eingeleitet,
durchströmt
das Gehäuse 2 weitgehend
parallel zur Achse des Hohlzylinders und tritt dann fokussiert durch
den Gasauslass 8 aus dem Gehäuse 2 heraus. Zwischen
den beiden Elektroden 4 wird mittels der Spannungsversorgung 12 eine
hochfrequente elektrische Spannung angelegt, wobei die Frequenz
insbesondere etwa Werte in der Größenordnung von 1 kHz bis 100
kHz umfasst, während
die Spannungswerte, gemessen Spitze-zu-Spitze, größenordnungsmäßig etwa
0,5 kV bis 30 kV betragen. Die Spannung sorgt dafür, dass
sich ein Lichtbogen 16 in dem Arbeitsgas 10 zwischen den
Elektroden 4 ausbildet, entlang dessen das Arbeitsgas 10 zumindest
teilweise ionisiert und somit zu einem Plasma 14 angeregt
wird. Durch den Fluss des Arbeitsgases 10 durch das Gehäuse 2 wird
der ionisierte Teil des Arbeitsgases 10, der in dem Arbeitsgas 10 den
geringsten elektrischen Widerstand aufweist, in Richtung auf den
Gasauslass 8 verformt, so dass sich ein entsprechend verformter
Lichtbogen 16 ausbildet. Da der Fluss des Arbeitsgases 10 durch das
Gehäuse 2 nicht
ideal homogen verteilt ist, ist es möglich, dass sich neben einem Hauptlichtbogen auch
mehrere kleinere Lichtbögen
ausbilden, entlang derer zumindest kleinere Teilentladungen verlaufen. Diese
kleineren Lichtbögen
werden in der 1 durch zwei dem Hauptlichtbogen
benachbarte schmalere Lichtbögen
dargestellt. Das entlang des Lichtbogens 16 gebildete Plasma 14 wird
dann durch den Fluss des Arbeitsgases 10 strahlförmig, also
als gerichteter und gebündelter
Plasmastrahl, aus dem Gasauslass 8 herausgeführt. Wie
sich aus dieser Darstellung ergibt, findet also eine Trennung vom stromführenden
Lichtbogen und vom potentialfreien Plasmastrahl statt. Somit kann
bei einer Oberflächenbehandlung
eine direkte Beaufschlagung der Oberfläche durch den Lichtbogen vermieden
werden.
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2a zeigt
einen Strömungsquerschnitt des
im Wesentlichen hohlzylinderförmigen
Gehäuses 2 im
Bereich, in dem die beiden Elektroden 4 in der Seitenwand
des Gehäuses 2 integriert
sind. Die Elektroden 4 sind diametral voneinander beabstandet
in der Seitenwand des Gehäuses 2 angeordnet. Es
ist dabei besonders bevorzugt, dass die Ausdehnung der Elektroden 4 entlang
des Umfangs des Gehäuses 2,
hier entlang eines Kreisumfangs, klein ist gegen den Umfang selbst.
Auf diese Weise lässt
sich die Grundfläche
des Lichtbogens 16 an den Elektroden 4 gering
halten.
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2b zeigt
einen Strömungsquerschnitt
eines Gehäuses 2 im
Bereich der Elektroden 4, wobei das Gehäuse 2 in diesem Beispiel
im Wesentlichen hohlquaderförmig
ausgebildet ist.
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2c zeigt
einen Strömungsquerschnitt
eines hohlzylinderförmigen
Gehäuses 2 im
Bereich der Elektroden 4, bei dem insgesamt vier Elektroden
in der Seitenwand des Gehäuses 2 integriert
sind. Zwei diametral voneinander beabstandete Elektroden 4a, b
bilden jeweils ein Elektrodenpaar. Die Elektrodenpaare sind dabei
so angeordnet, dass eine erste Verbindungslinie 18a zwischen
dem ersten Elektrodenpaar senkrecht zu einer zweiten Verbindungslinie 18b zwischen
dem zweiten Elektrodenpaar verläuft. Weiterhin
sind an der Vorrichtung zwei unabhängige, insbesondere gleichgetaktete,
Spannungsversorgungen 12a–b vorgesehen, die mit je einem
Elektrodenpaar elektrisch verbunden sind.
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2d zeigt
eine der 2c vergleichbare Anordnung mit
einem im Wesentlichen hohlquaderförmigen Gehäuse 2. Die Elektroden 4 sind
dabei mittig an den einander gegenüberliegenden Seitenwänden des
Gehäuses 2 angeordnet.
Diese mittige Anordnung ist jedoch als beispielhaft zu verstehen.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls ähnlich dem
aus 1. Der Unterschied besteht darin, dass die Vorrichtung
mit einer Zuführungsvorrichtung 20 versehen
ist, mit der ein Material dem Arbeitsgas 10 und/oder dem
Plasmastrahl 14 zugeführt
werden kann. In diesem Beispiel umfasst die Zuführungsvorrichtung 20 ein
gewinkeltes Rohr, dessen eines abgewinkeltes Rohrende koaxial in
der Strömungsrichtung
des Arbeitsgases 10 in das Gehäuse 2 hineinragt.
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Mittels
dieses gewinkelten Rohres lässt
sich beispielsweise ein Material im gasförmigen Zustand dem Arbeitsgas 10 und/oder
dem Plasmastrahl 14 zuführen.
In diesem Beispiel ist das gewinkelte Rohr an dem dem Gehäuse 2 abgewandten
Rohrende beispielsweise mit einem nicht dargestellten Druckregler und
einer das gewünschte
Material im gasförmigen Zustand
enthaltenden, nicht dargestellten Druckgasflasche verbunden.
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Es
ist auch möglich,
mittels des gewinkelten Rohres ein Material im flüssigen Zustand
zuzuführen. In
diesem Beispiel ist das dem Gehäuse 2 abgewandte
Rohrende beispielsweise mit einer nicht dargestellten Pumpe und
einem das gewünschte
Material im flüssigen
Zustand enthaltenden, nicht dargestellten Vorratsbehälter verbunden.
Mit der Pumpe kann dann das Material dem Arbeitsgas 10 oder
dem Plasmastrahl 14 zugeführt werden. Weiterhin weist
in diesem Fall das gewinkelte Rohr an seinem in dem Gehäuse 2 angeordneten
abgewinkelten Rohrende vorzugsweise eine nicht dargestellte Zerstäubungsvorrichtung
auf, beispielsweise ein engmaschiges Gitter, damit das Material
im flüssigen
Zustand bei der Zuführung
in das Arbeitsgas 10 oder den Plasmastrahl 14 zerstäubt werden
kann.
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In
dem in 3 gezeigten Beispiel wird das Material in dem
Gehäuse 2 in
dem Bereich unmittelbar vor dem Gasauslass 8 zugeführt. Es
ist jedoch auch möglich,
die Zuführungsvorrichtung 20 im
Bereich des Gaseinlasses 6 anzuordnen. Weiterhin ist es
möglich,
die Zuführungsvorrichtung 20 ganz
außerhalb
des Gehäuses 2 in
dem Bereich, in dem der Plasmastrahl 14 austritt, anzuordnen.
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4 zeigt
eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmastrahls mit einer Zuführungsvorrichtung 20 ähnlich der
aus 3. Der Unterschied besteht in der Ausgestaltung
der Zuführungsvorrichtung 20.
In diesem Beispiel umfasst die Zuführungsvorrichtung 20 ein
Kapillarsystem, beispielsweise einen Docht, das mit seinem einen
Ende mit einem Vorratsbehälter 24 verbunden
ist. Der Vorratsbehälter 24 enthält ein Material
im flüssigen
Zustand, das dem Arbeitsgas 10 und/oder dem Plasmastrahl 14 zugeführt werden soll.
Das dem Vorratsbehälter 24 abgewandte
Ende des Kapillarsystems ist in einer Öffnung in der Seitenwand des
Gehäuses 2 integriert
und ragt zumindest teilweise in den Innenraum 22 des Gehäuses 2 hinein.
Mit dieser Zuführungsvorrichtung 20 ist
es möglich,
ein Material im flüssigen
Zustand vom Vorratsbehälter 24 über das
Kapillarsystem mit Hilfe der Kapillarkräfte dem dem Vorratsbehälter 24 abgewandten Ende
des Kapillarsystems zuzuführen,
wo es dann in den Innenraum 22 des Gehäuses 2 hinein verdunsten
kann.
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Auch
hier ist die Zuführungsvorrichtung 20 so
angeordnet, dass das Material im flüssigen Zustand im Bereich des
Gasauslasses 8 dem Arbeitsgas 10 und/oder dem
Plasmastrahl 14 zugeführt
wird. Auch hier gilt, dass die Zuführungsvorrichtung 20 in anderen
Bereichen innerhalb oder auch außerhalb des Gehäuses 2 angeordnet
werden kann.
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5 zeigt
vier in 1 beschriebene, in Reihe angeordnete
Vorrichtungen zur Erzeugung eines Plasmastrahls. Die vier Gehäuse 2a–d sind
dabei so angeordnet, dass die jeweiligen Gasauslässe 8a–d in einer
Ebene und die jeweiligen Elektroden 4a–d auf einer Geraden liegen.
Die in unterschiedlichen Gehäusen 2a–d integrierten,
einander zugewandten Elektroden 4a–4b, 4b–4c und 4c–4d bilden drei
Elektrodenpaare und sind unmittelbar benachbart. Die der Umgebung
der Vorrichtung zugewandten beiden Elektroden 4a und 4d sind
elektrisch mit einer Spannungsversorgung 12 verbunden.
Darüber hinaus
sind die einander zugewandten Elektrodenpaare elektrisch miteinander
verbunden, so dass eine Reihenschaltung der vier Vorrichtungen bewirkt wird.
Durch Anlegen einer Spannung an die beiden äußeren Elektroden 4a und 4d werden
Bogenentladungen 16a–d
in jedem Gehäuse 2a–d erzeugt. Durch
den Spannungsabfall zwischen den in einem Gehäuse 2 integrierten
Elektroden 4 muss die Spannungsamplitude in diesem Beispiel
im Wesentlichen viermal so groß gewählt werden
wie bei einem einzelnen beispielsweise in 1 beschriebenen
Gehäuse 2,
um die Entladungsbedingung in jedem Gehäuse 2a–d zu erfüllen. Die
die Gaseinlässe 6a–d aufweisenden
Enden der Gehäuse 2a–d sind
mit einem Gaskanal 26 verbunden, der zu den Gaseinlässen 6a–d korrespondierende Öffnungen
aufweist. Über diesen
Gaskanal 26 wird den in Reihe angeordneten Vorrichtungen
ein Arbeitsgas 10a–d
zugeführt.
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Es
ist auch bei einer Reihenanordnung der Vorrichtungen möglich, diese
mit mindestens einer aus der vorstehenden Beschreibung hervorgehenden
Zuführungsvorrichtung 20 zu
versehen. Insbesondere können
mehrere Zuführungsvorrichtungen 20 zur
Zuführung
unterschiedlicher Materialien in das Arbeitsgas 10a–d oder
den Plasmastrahl 14a–d
verwendet werden.