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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren für das Bewegen beziehungsweise
Positionieren einer Vorrichtung im Raum, wobei die Vorrichtung mindestens ein
Gelenk aufweist und die Stellung des Gelenks durch einen Antrieb
erfolgt.
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Die
eingangs beschriebenen Vorrichtungen sind zum Beispiel als Industrieroboter
bekannt. Eine Mehrzahl von gelenkig miteinander verbundenen Gliedern
werden durch entsprechende Bewegungskommandos so geschickt angesteuert,
dass der Roboterarm oder andere Elemente der Vorrichtung in geeigneter
Weise im Raum bewegt beziehungsweise positioniert werden.
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Es
ist dabei bekannt, die Vorrichtungen zum Beispiel durch ein Bahnführungsprogramm
in einer vordefinierten Bahn zu betreiben oder aber die Vorrichtung
durch eine Handsteuerung zu führen,
wobei die Handsteuerungsbefehle von entsprechenden Sensoren abgeleitet
ist. Eine solche Handsteuerung ist zum Beispiel ein Joystick oder
dergleichen.
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Die
Vorrichtungen bestehen aus einer Mehrzahl von Gliedern, die durch
entsprechende Gelenke miteinander verbunden sind. Die Anordnung
der Glieder zueinander kann durch entsprechende Antriebe an den
Gelenken verändert
werden, die, ähnlich
dem menschlichen Arm, in den verschiedensten Winkelstellungen zueinander
anordenbar sind und so eine entsprechende Beweglichkeit des Armes
im Raum ergeben. Diese Ansteuerung ist zum Beispiel sowohl für eine Bewegung
des Gliedes im Raum, wie auch ein Positionieren des Gliedes im Raum
vorgesehen.
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Diese
rotatorischen Gelenke erlauben allerdings nicht eine beliebige Stellung
entlang des 360°-Umfangs.
Gewisse Gelenkstellungen führen
zu einem Notaus in der Steuerung und dann zu einem entsprechend
aufwendigen Wiederanfahren der Vorrichtung. Dies führt zu vermeidbarem
Zeitverlust.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren,
wie eingangs beschrieben, derart zu verbessern, dass eine möglichst
unterbrechungsfreie Benutzung der Vorrichtung möglich ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Verfahren wie eingangs
beschrieben und schlägt
vor, dass das Verfahren in Abhängigkeit
der Gelenkstellung zumindest eines Gelenks die Bewegung beziehungsweise
Positionierung des Gliedes beeinflußt.
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Mit
der Erfindung wird erreicht, dass keine unerlaubten Gelenkstellungen
erreicht werden. Unerlaubte Gelenkstellungen beziehungsweise Achsstellungen
sind zum Beispiel die Gelenkachs grenzen, die den maximalen Bewegungsraum
des Gelenks definieren oder Einschränkungen zur Verhinderung von
kinematisch undefinierten Stellungen, sogenannten Singularitäten. Im
Gegensatz zum Stand der Technik wird die Überwachung der Gelenkstellung nicht
zu einem Abschalten der Vorrichtungen eingesetzt, sondern in Abhängigkeit
der Gelenkstellung wird die Bewegung beziehungsweise Positionierung des
Gliedes entsprechend beeinflußt,
derart, dass die gefährliche
Gelenkstellung eben vermieden wird. Zwar erreicht unter Umständen die
Vorrichtung beziehungsweise das Glied nicht die gewünschte Position
beziehungsweise Bewegung im Raum, jedoch ist das entsprechende händische
Umsteuern unproblematischer, wie wenn ansonsten die gesamte Vorrichtung
abgeschaltet wird und erst durch einen aufwendigen Wiederanschaltprozess
in Betrieb genommen werden kann. Die hieraus resultierende Zeitersparnis ist
erheblich. Der Benutzer der Vorrichtung kann dann zum Beispiel bei
einer handgesteuerten Anordnung einen anderen Bewegungsablauf wählen, um zu
der gewünschten
Position zu gelangen. Eine Vorrichtung, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgestattet
ist, bleibt auch bei gefährlichen
Gelenkstellungen einsetzbar und betriebsbereit.
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Üblicherweise
werden für
die Bewegung beziehungsweise Positionierung des Gliedes im Raum Bewegungskoordinaten
eingesetzt, die von der Steuerung auf die entsprechenden Informationen
für die Antriebe
umgerechnet werden. Üblicherweise
erfolgt die Bewegung beziehungsweise Positionierung des Gliedes
im Raum mit Hilfe von kartesischen Bewegungskoordinaten, welche
auf einem orthogonalen Koordinatensystem aufbaut. Hierauf ist die
Erfindung aber nicht festgelegt, Bewegungskoordinaten können auch
durch ein anderes Koordinatensystem, zum Beispiel in Abhängigkeit
von Polarkoordinaten (zwei Winkel und eine Entfernung), aufgebaut
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist sowohl in sensorgesteuerten Handsteuerungen, wie auch bei Bahnführungsprogrammen
einsetzbar. Die Erfindung ist auch bei (reiner) Sensorsteuerung,
zum Beispiel kamerageführten
Bewegungen der Vorrichtung, zum Beispiel des Roboters, einsetzbar.
Dabei erhält das
Verfahren die Bewegungskoordinaten entweder von einer sensorgesteuerten
Handsteuerung der Sensorsteuerung oder von einem Bahnführungsprogramm.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht insbesondere bei
der sensorgesteuerten Handsteuerung, da hier der Einfluss des Anwenders
im Vorfeld nicht so gut abschätzbar
ist und gefährliche Gelenkstellungen
eher möglich
sind. Als sensorgesteuerte Handsteuerung werden dabei zum Beispiel entsprechende
Joystick-Steuerungen verstanden, die entsprechend dreidimensionale
oder mehrdimensionale beziehungsweise mehrachsiale kartesische beziehungsweise
rotatorische Bewegungskoordinaten liefern, auf Basis derer dann
das Glied im Raum entsprechend positioniert wird. Die Erfindung
ist aber in gleicher Weise auch bei weitgehendst automatisch betriebenen
Anordnungen einsetzbar, bei welchen die Bewegungskoordinaten von
einem Bahnführungsprogramm
stammen. Das Bahnführungsprogramm
plant und organisiert dabei die gewünschte Bewegung des Gliedes
im Raum, um ein gewünschtes
Ziel, also eine Endstellung ausgehend von einer bekannten Anfangsstellung,
zu erreichen. Die geplante kartesische Bewegung wird dabei von einem Interpolator
in definierte kartesische Bewegungsanteile pro Zeiteinheit unterteilt
und diese Informationen auf die Gelenkebene transformiert und allen
Antriebe der Gelenke beziehungsweise Drehgelenke als achsspezifische
Bewegungskommandos geschickt. Sowohl bei der handgesteuerten, wie
auch bei der verhältnismäßig automatisierten
Steuerung der Vorrichtung oder der Sensorsteuerung, ist das erfindungsgemäße Verfahren
einsetzbar. Dabei transformiert das Verfahren die Bewegungskoordinaten,
die zum Beispiel als kartesische Bewegungskoordinaten vorgesehen
sind (die Erfindung ist hierauf aber nicht beschränkt) in
auf das jeweilige Gelenk bezogene achsspezifische Bewegungskommandos.
Es ist klar, dass bei einer zum Beispiel aus sechs Gelenken bestehenden
Vor richtung eine durch drei kartesische Koordinaten definierte Position
des letzten Gliedes in einen Raum durch eine Vielzahl von unterschiedlichen
Gelenkstellungen erreicht werden kann und entsprechend bestehender
optimierter Algorhythmen die Bewegungskommandos auf das jeweilige
bezogene achsspezifische Bewegungskommando transformiert wird. In
diesem Bereich allerdings eröffnet die
Erfindung Möglichkeiten,
auf die Positionierung beziehungsweise Bewegung des Gliedes Einfluß zu nehmen,
wenn nämlich
erkannt wird, dass das Gelenk aufgrund einer (kartesischen) Bewegungskoordinate
(zum Beispiel einer entsprechenden Streckeninformation) in eine
gefährliche
Gelenkstellung geraten kann.
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Hierzu
schlägt
die Erfindung zum Beispiel vor, dass das Verfahren ausgehend von
einer ersten Position des Gliedes im Raum die Bewegungskoordinate
beziehungsweise Streckeninformation zu einer zweiten Position des
Gliedes im Raum umsetzt in eine gelenkbezogene, achsspezifische
Gelenkstellungsinformation und bei drohenden oder eingetretenen Über- beziehungsweise
Unterschreiten von Gelenkachsgrenzen das aus der achsspezifischen
Gelenkstellungsinformation resultierende Bewegungskommando des Gelenks
verwirft. Bei dieser Variante der Erfindung wird vorausschauend
gehandelt. Die aufgrund des Bahnführungsprogrammes oder der sensorgesteuerten
Handsteuerung geplante Positionsänderung
des Gliedes von einer ersten zu einer zweiten Position (die Bewegungskoordinaten),
die sich durch eine entsprechende Streckeninformation ausdrückt, wird
transformiert in gelenkbezogene, achssspezifische Gelenkstellungsinformationen. Diese
gelenkbezogenen, achsspezifischen Gelenkstellungsinformationen stellen
letztendlich die geplante Gelenkstellung dar, ohne dass das Gelenk
tatsächlich
diese Gelenkstellung eingenommen hat. Diese Gelenkstellung wird
nun mit den Gelenkachsgrenzen verglichen und bei einem drohenden
oder eingetretenen Über-
beziehungsweise Unterschreiten der Gelenkachsgrenzen das aus der
achsspezifischen Gelenkstellungsinformation resultierende Be wegungskommando
des Gelenks (welches an den jeweiligen Antrieb des Gelenks ginge)
verworfen. Bevor also das tatsächliche
Bewegungskommando an den Antrieb des Gelenks ausgegeben wird, wird überprüft, ob die
angestrebte Gelenkstellung, angegeben durch die Gelenkstellungsinformation,
auch zulässig
ist oder nicht. Im Fall, dass diese unzulässig ist, wird diese spezielle
Bewegungskommando des Gelenks verworfen, das heißt das Gelenk nimmt an der
geplanten Bewegung zur Durchführung
der Bewegung des Glieds von einer ersten Position zu einer zweiten
Position nicht teil.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass das Verfahren ausgehend von einer ersten Position des Gliedes
im Raum und der Bewegungskoordinaten der Streckeninformation zu
einer zweiten Position des Gliedes im Raum zunächst die Bewegungskoordinaten
aufspaltet in einzelne Streckeninformationskomponenten und jede
einzelne Streckeninformationskomponente umsetzt in eine jeweilige
gelenkbezogene achsspezifische Gelenkstellungsinformation und bei
einem drohenden oder eingetretenen Über- beziehungsweise Unterschreiten
von Gelenkachsgrenzen (für
jedes betroffene Gelenk) entweder die jeweilige Streckeninformationskomponente
oder das jeweilige aus der achsspezifischen Gelenkstellungsinformation
resultierende Bewegungskommando des Gelenks verwirft.
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Üblicherweise
wird die Streckeninformation beziehungsweise die Bewegungskoordinaten,
welche das Glied zum Verfahren von einer ersten zu einer zweiten
Position im Raum benötigt,
mit Hilfe von kartesischen Koordinaten zur Verfügung gestellt. Diese Koordinaten
besitzen mehrere Komponenten, das bedeutet, dass die Streckeninformation
in verschiedene Streckeninformationskomponenten aufspaltbar ist.
Jede einzelne dieser Streckeninformationskomponenten wird nun umgesetzt
in die daraus resultierende gelenkbezogene achsspezifische Gelenkstellungsinformation,
ohne dass diese Gelenkstellungsinformation tatsächlich am Gelenk angesteuert
wird. Es wird also vorausberechnet, welche Gelenkstellung aus der
eingegebenen Streckeninformationskomponente resultiert. Wird eine
Verletzung des erlaubten Gelenkachsenintervalls ermittelt, also ein Über- oder
Unterschreiten von Gelenkachsgrenzen entdeckt, kann erfindungsgemäß ähnlich wieder nur
die hierfür
verantwortliche Streckeninformationskomponente verworfen werden
oder aber das jeweilige aus dem achsspezifischen Gelenkstellungsinformation
resultierende Bewegungskommando des Gelenks wird verworfen. In jedem
Fall wird aber die Information verworfen, die zu einer gefährlichen
Gelenkstellung führen
könnte,
die mit den eingangs beschriebenen Fehlern verbunden sein kann.
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Welche
Information verworfen wird, hängt von
der Ausgestaltung des Verfahrens beziehungsweise der Vorrichtung
ab. Unter Umständen
ist das Verwerfen einer gesamten Streckeninformationskomponenten
für die
Genauigkeit der Positionierung ungünstiger, da diese Streckeninformationskomponente
unter Umständen
an sechs Gelenken entsprechend Einfluß nimmt und daher unter Umständen sechs
Gelenke nicht exakt positioniert werden. Dann kann es zum Beispiel
günstiger
sein, dass nur die jeweilige aus der Streckeninformationskomponenten resultierende
gefährliche
Gelenkstellungsinformation für
das spezielle Gelenk verworfen wird und die Abweichung dadurch unter
Umständen
geringer ist.
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Für den Anwender
würde hieraus
resultieren, dass der Roboter nicht exakt seine gewünschte Endposition
erreicht, aber trotzdem zum Beispiel ein angebotener Gegenstand,
zum Beispiel ein schweres Gut, wie ein Autoreifen usw., trotzdem
für den Menschen
entsprechend übernehmbar
ist, wie sich oftmals im Zusammenwirken zwischen Roboter und Menschen
Anwendungsfälle
für die
Erfindung ergeben.
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Die
oben beschriebenen Varianten erlauben es noch während der Aufbereitung der
Streckeninformationen (der Bewegungskoordina te), bevor das jeweilige
achsspezifische Bewegungskommando auf den Antrieb des Gelenks gegeben
wird, zu beurteilen, ob eine gefährliche
Stellung anzunehmen ist oder nicht. Natürlich wird auch bei einer solchen
Verfahrensweise in einer erfindungsgemäßen Weiterbildung die Gelenkstellung
von einem Gelenkwinkelsensor mit überwacht und als zusätzliche
oder auch ausschlaggebende Größe behandelt.
So wird zum Beispiel die aktuelle Gelenkstellung durch den Gelenkwinkelsensor
gemessen und eine aktuelle Roboterinformation bei jeder anstehenden
Neuberechnung der Gelenkstellungen aufgrund der eingehenden Bewegungskoordinaten
berücksichtigt.
So wird sichergestellt, dass die Steuerung, in welcher das erfindungsgemäße Verfahren
zum Einsatz kommt, jederzeit auf die aktuelle Stellung des Gelenks
zurückgreift
und ein Einfahren des Gelenks in den gefährlichen Bereich sicher vermieden
wird.
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Im
Gegensatz zu den beiden vorgenannten Verfahren, die steuerungstechnisch
bevor der tatsächlichen
Ansteuerung des Gelenks einsetzen, ist eine weitere erfindungsgemäße Variante
dadurch angegeben, dass die Gelenkstellung von einem Gelenkwinkelsensor überwacht
wird und die aktuelle Gelenkstellung fortlaufend mit dem maximalen
beziehungsweise minimalen Gelenkachsgrenzen verglichen wird und
zur Ausführung
anstehende (kartesische) Bewegungskoordinaten oder achsspezifische Bewegungskommandos
bei Über-
oder Unterschreiten der Gelenkachsgrenzen verworfen werden. Auch diese
Verfahrensweise stellt sicher, dass die Gelenke nicht in gefährliche
Gelenkstellungen geraten, wobei gegebenenfalls die Gelenkachsgrenzen
etwas großzügiger zu
dimensionieren sind, um sicher zu stellen, dass eine entsprechende
Bewegung nicht zu einer größeren Fehlstellung
des Gelenks führen
kann. Der Vorteil einer solchen Ausgestaltung liegt darin, dass der
tatsächliche
Gelenkwinkel durch den Gelenkwinkelsensor gemessen wird und nicht über Modellrechnungen
die wohl anzunehmende Gelenkstellung als Entscheidungsgrundlage
dient. Auch bei dieser Variante ist es möglich, dass die Streckeninformationskomponente,
die zu der gefährlichen
Gelenkstellung geführt
hat, bei der zukünftigen
Ausführung
vom Bewegungskommando verworfen wird. Natürlich ist es auch möglich, dass
jeweilige gelenkbezogene achsspezifische Bewegungskommandos gerade
des in einer gefährlichen
Gelenkstellung sich befindenden Gelenks bei der zukünftigen
Bewegung der Vorrichtung zu verwerfen, um nicht weiter in einen
Gefahrenbereich bei diesem Gelenk hineinzufahren.
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Bei
dieser Variante wird das achsspezifische Bewegungskommando an den
Antrieb des jeweiligen Gelenks gegeben und dann die daraus resultierende Gelenkstellung
durch den Gelenkwinkelsensor überwacht
und dann entsprechend reagiert, das heißt zum Beispiel das Gelenk "steif" gemacht oder aber die
entsprechenden Bewegungskoordinaten beziehungsweise Streckeninformationen
oder Streckeninformationskomponenten mit der weiteren Bewegung verworfen.
Diese Streckeninformationen beziehungsweise Streckeninformationskomponenten
werden insbesondere dann im weiteren Verlauf der Bewegung verworfen,
wenn sich aus diesen ein Bewegungskommando für den Gelenkantrieb ergibt,
der das Gelenk derart weiterbewegen würde, dass sich die anzusteuernde
Gelenkstellung weiter von der Gelenkachsgrenze in den gefährlichen
Bereich entfernt. Werden hingegen Streckeninformationskomponenten
beziehungsweise achsspezifische Bewegungskommandos oder Streckeninformationen
angeboten, die das Gelenk aus dem "gefährlichen" Gelenkstellungsbereich
herausführen
würde,
so werden diese Bewegungskommandos von dem Antrieb angenommen und
ausgeführt.
Dies geht natürlich
sowohl bei der Variante der Erfindung, wo das Verfahren erst bei der
tatsächlichen
Stellung des Gelenks auf die Bewegung beziehungsweise die Positionierung
eingreift, wie auch bei der Variante, wo bereits im Vorfeld die anzusteuernde
Position ermittelt wird und dort entsprechende gefährliche
Stellungen vermieden werden.
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In
einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Gelenkachsgrenzen verhindern, dass ein unerlaubter Bereich überfahren
wird. Ein so definierter unerlaubter Bereich ist zum Beispiel das
Ende des maximalen Bewegungsraums des Gelenks, also seine Endstellungen,
und dergleichen.
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Es
gibt aber auch Anwendungsfälle,
in welchen die Gelenkachsgrenzen verhindern, dass kinematisch undefinierte
Bereiche durchfahren werden, bei denen zum Beispiel eine mechanische
Instabilität und
dergleichen auftreten können.
Bei solchen undefinierten Stellungen, sogenannten Singularitäten, können ebenfalls
zu Problemen führen,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
zuverlässig
zu vermeiden sind.
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Günstig ist
es, dass die Gelenkachsgrenzen frei konfigurierbar sind, wodurch
an den tatsächlich mechanischen
Gelenkachsgrenzen noch entsprechende Sicherheitsspielräume hinzugegeben
werden können.
Wie beschrieben beansprucht die Erfindung sowohl eine vorausschauende,
wie auch eine tatsächliche
Einflußnahme
auf die Positionierung, weil gerade bei der tatsächlichen Einflußnahme entscheidend
von der tatsächlichen
Gelenkstellung abgestellt wird und dann der Gelenkachsgrenzbereich entsprechend
größer gewählt werden
muss, um einen unsicheren oder instabilen Zustand der Vorrichtung
zuverlässig
zu vermeiden. Eine freie Konfigurierbarkeit der Gelenkachsgrenzen
erleichtert hierzu die Einstellungen erheblich.
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Erfindungsgemäß ist vorgehen,
dass das Verfahren sowohl die Gelenkstellung nur einiger oder auch
aller Gelenke einer Vorrichtung überwacht.
Dies hängt
natürlich
ein wenig von dem Anwendungsbereich der Vorrichtung ab, der zusätzliche
Aufwand der Überwachung
aller Gelenke ist allerdings dann gerechtfertigt, wenn alle Gelenke
in entsprechende gefährliche
Gelenkstellungen geraten können.
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Die
Erfindung umfasst nicht nur ein Verfahren, wie eingangs beschrieben,
sondern beansprucht auch eine Vorrichtung mit einem im Raum bewegbaren
und positionierbaren Glied, wobei die Vorrichtung mindestens ein
vorzugsweise rotatorisches Gelenk aufweist und die Stellung des
Gelenks durch einen Antrieb erfolgt und die Bewegung beziehungsweise Position
des Gliedes nach einem hier unbeschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt. Eine so ausgestattete Vorrichtung, die vorzugsweise zum Beispiel
als Manipulator oder als Industrieroboter, insbesondere mit sechs
rotatorischen Gelenken realisiert ist, erfährt durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
eine erheblich erhöhte
Verfügbarkeit
und auch Zuverlässigkeit
im Betrieb, da gerade bei handgesteuerten beziehungsweise sensorgesteuerten Anwendungen
wie sie zum Beispiel an der Schnittstelle zwischen Roboter und Mensch
oftmals eingesetzt werden, gefährliche
Achsstellungen, die ansonsten zu einer langwierigen Unterbrechung
der Benutzbarkeit einer entsprechenden Vorrichtung führen, zuverlässig vermieden
werden.
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In
diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass alle
im Bezug auf die Vorrichtung beschriebenen Merkmale und Eigenschaften
aber auch Verfahrensweisen sinngemäß auch bezüglich der Formulierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens übertragbar
und im Sinne der Erfindung einsetzbar und als mitoffenbart gelten.
Gleiches gilt auch in umgekehrter Richtung, das bedeutet, nur im
Bezug auf das Verfahren genannte, bauliche also vorrichtungsgemäße Merkmale
können auch
im Rahmen der Vorrichtungsansprüche
berücksichtigt
und beansprucht werden und zählen
ebenfalls zur Erfindung und zur Offenbarung.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung schematisch gezeigt. Es zeigen:
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1 ein
Ablaufdiagramm eines Verfahrens nach dem Stand der Technik,
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2 ein
Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
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1 zeigt
ein Ablaufdiagramm zur Verarbeitung von Sensorinformationen einer
Handsteuerung in einer Vorrichtung mit mehreren rotatorischen Gelenken.
Die in der Bahnplanung 1 geplante kartesische Bewegung
wird im Interpolator 2 in definierte kartesische Bewegungsanteile
pro Zeiteinheit unterteilt. Ein Sensor 3, zum Beispiel
der Handsteuerung (z.B. eines Joysticks) erzeugt ebenfalls pro Zeiteinheit
einen kartesischen Bewegungsanteil dXi (4),
der auf den Bewegungsanteil, der durch den Interpolator 2 erzeugt
wurde, addiert wird. Dieser kombinierte Bewegungsanteil wird in
der Transformation 10 auf die Achsebene in achsspezifische
Bewegungskommandos transformiert und an die Antriebe 11 der
Drehgelenke als Bewegungskommandos geschickt. Der durch den Interpolator 2 erzeugte
Bewegungsanteil muss nicht zwingend vorhanden sein. Fehlt dieser,
so handelt es sich dann um eine rein sensorgeführte Bewegung.
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Die
Erfindung umfasst dabei also sehr wohl Varianten, bei welchen zum
Beispiel aufgrund eines Bahnführungsprogrammes
eine Bahnplanung besteht, die durch den Sensor (z.B. Hand- oder
Kamerasteuerung usw.) beeinflusst wird. Die Erfindung umfasst aber
auch Anwendungsfälle,
bei denen es eine rein sensorgeführte
Bewegung ist, also über
den Interpolator keine entsprechende Bewegungskoordinate zur Verfügung gestellt
wird.
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Die
Erfindung ist dabei auf eine sensorgesteuerte Handsteuerung oder
ein Bahnführungsprogramm
zur Bereitstellung der Bewegungskoordinaten nicht beschränkt. Es
sind auch Anwendungsfälle möglich, bei
denen eine reine Sensorsteuerung die Vorrichtung führt, zum
Beispiel ist die Vorrichtung mit entsprechenden Näherungssensoren
oder optischen Kameras als Sensoren ausgestattet und sucht sich seinen
Weg selbstständig,
um entsprechende Bewegung oder Positionierung des Gliedes im Raum zu
erreichen. In einem solchen Anwendungsfall greift der Mensch gar
nicht ein, wie zum Beispiel bei der Handsteuerung. Auch bei einer
solchen Anordnung drohen gefährliche
Gelenkstellungen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren entsprechend abgefangen
werden.
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2 zeigt
ein Ablaufdiagramm zur Verarbeitung von Sensorinformationen, zum
Beispiel einer Handsteuerung oder auch von einer reinen Sensorsteuerung
in einer Vorrichtung mit mehreren rotatorischen Gelenken unter Berücksichtigung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die geplante kartesische Bewegung der Bahnplanung 1 wird
im Interpolator 2 in definierte kartesische Bewegungsanteile pro
Zeiteinheit unterteilt. Ein Sensor 3 (zum Beispiel der
Hand- oder Sensorsteuerung) erzeugt ebenfalls pro Zeiteinheit einen
kartesischen Bewegungsanteil dXi (4).
Die einzelnen Komponenten dXi dieses Bewegungsanteils
werden in der Berechnungsstufe 5 auf die Achsebene transformiert.
Hieraus resultiert eine entsprechende Änderung des Gelenkwinkels dδl.
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Unter
Berücksichtigung
der aktuellen Stellung der Vorrichtung 6 (aktuelle Gelenkstellung δl,akt und
der aktuellen Positionskoordinate Xi,akt),
z.B. von Gelenksensoren ermittelte Roboterdaten wird dies in der
Berechnungsstufe 5 zu einer Vorabstellung δl,akt* (der
Gelenkstellungsinformation) auf Achsebene transformiert. Der Bewegungsanteil
dXi wird umgesetzt in eine entsprechende
Winkeländerung
dδl des betreffenden Gelenks und dies zur tatsächlichen Stellung δl,akt addiert.
Die so ermittelten Vorab-Achsstellungen werden in einer Vergleichsstufe 8 mit
Gelenkachsgrenzen 7 (als δl,min beziehungsweise δl,max bezeichnet)
verglichen. Bei Verletzung einer Grenze (NEIN-Zweig) wird der kartesische Anteil,
der zu der Verletzung geführt
hat, verworfen (dxi* = 0), andernfalls beibehalten
(JA-Zweig, dXi* = dXi, wobei dXi* die Bewegungskoordinate beziehungsweise
Streckeninformationskomponente beschreibt) (9).
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Die
so überprüften kartesischen
Kommandos werden auf den Bewegungsanteil, der durch den Interpolator 2 erzeugt
wurde, addiert. Dieser kombinierte Bewegungsanteil wird auf die
Achsebene transformiert (10) und an die Antriebe 11 der
Drehgelenke als Bewegungskommandos geschickt. Der durch den Interpolator 2 erzeugte
Bewegungsanteil muss nicht zwingend vorhanden sein. Es handelt sich dann
um eine rein sensorgeführte
Bewegung.
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Die
jetzt mit der Anmeldung und später
eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
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Sollte
sich hier bei näherer
Prüfung,
insbesondere auch des einschlägigen
Standes der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal
für das
Ziel der Erfindung zwar günstig,
nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere
im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist.
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Es
ist weiter zu beachten, daß die
in den verschiedenen Ausführungsformen
beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten
der Erfindung beliebig untereinander kombinierbar sind. Dabei sind
einzelne oder mehrere Merkmale beliebig gegeneinander austauschbar.
Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
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Die
in den abhängigen
Ansprüchen
angeführten
Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind
diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen,
gegenständlichen
Schutzes für
die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
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Merkmale,
die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im
Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel
zur Abgrenzung vom Stand der Technik beansprucht werden.
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Merkmale,
die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen,
die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar
auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen
erwähnt wurden
beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders
günstige
Ergebnisse erreichen.