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Die
Erfindung betrifft ein System zum Bestimmen mindestens eines Betriebswertes
in einer Abgasanlage einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs, mit
mindestens einem eine Abgasanlagenkomponente der Abgasanlage nachbildenden
Modell, das mindestens einen Eingang und mindestens einen Ausgang
aufweist, wobei an den Eingang ein Wert gelegt wird, der einem ersten
Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente entspricht und am Ausgang
der Betriebswert zur Verfügung
gestellt wird, der einem zweiten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente
entspricht.
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Stand der Technik
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Ein
derartiges System ist bekannt. Durch die stetig strenger werdenden
gesetzlichen Vorschriften zur Reduktion von Emissionen bei Fahrzeugen
sowie die Leistungssteigerung der Motoren bei ähnlichem Verbrauch werden zusätzliche
Stellglieder (zum Beispiel zur Aufladung mit variabler Ventilgeometrie oder
geregelter Abgasrückführung) und
neue Sensoren (zum Beispiel ein Ladedrucksensor oder ein Luftmassenmesser)
und eine Implementierung neuer Algorithmen in der Motorsteuerung
der Brennkraftmaschine zum Betrieb dieser Komponenten benötigt.
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Zukünftige Anforderungen
aus dem Bereich der Abgasnachbehandlung können nur durch vergleichsweise
komplexe Abgasnachbehandlungssysteme bewältigt werden. Dabei ist die
Temperatur von Komponenten solcher Abgasnachbehandlungssysteme ein
wesentlicher Betriebsparameter, um über die Aktivität der Komponente
entscheiden zu können. Weiterhin
ist in zukünftigen
Abgasnachbehandlungssystemen mit mehreren Komponenten zur Abgasnachbehandlung
zu rechnen, wie zum Beispiel einer Kombination von NOx-Speicherkatalysator
und Partikelfilter oder eines Reduktionsgas generierenden Systems
zur Ammoniakerzeugung aus Kraftstoff und Luft. Die Kosten eines
derartigen Abgasnachbehandlungssystems sind in der Regel hoch und
steigen mit der Anzahl der verwendeten Temperatursensoren. Um die
Zahl der Temperatursensoren zu reduzieren wird ein Teil der Temperaturen
mittels physikalischer Modelle berechnet statt diese zu messen.
Dabei ergeben sich verschiedene mögliche Einbaupositionen der
Sensoren mit unterschiedlichen Anforderungen an diese. Häufig ist
es von vornherein nicht klar, wie viele Temperatursensoren verwendet
werden und wo diese in der Abgasanlage verbaut werden sollen. Eine Änderung
von Anzahl und/oder Einbaulage der Sensoren erzwingen zum Beispiel
eine Änderung
der Programmierung des Steuergeräts,
welches die Signale der Temperatursensoren verarbeitet. Dies ist aufwendig
und daher teuer.
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Offenbarung der Erfindung
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Um
die Anzahl und Einbauorte von Sensoren zur Ermittlung von Betriebsparametern
der Abgasanlagenkomponenten der Abgasanlage flexibel auszugestalten
ist vorgesehen, dass das Modell derart umstellbar ausgebildet ist,
dass dann, wenn an den Eingang ein Wert gelegt wird, der dem zweiten
Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente entspricht, am Ausgang
der Betriebswert zur Verfügung gestellt
wird, der dem ersten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente
entspricht. Das Modell ist dabei einer Abgasanlagenkomponente zugeordnet und
bildet dieses technisch nach. Das Modell ist somit ein physikalisches
Modell. Durch die umstellbare Ausbildung des Modells kann an dessen
Eingang ein Wert gelegt werden, der entweder einem ersten Betriebsparameter
oder einem zweiten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente
entspricht, deren Zusammenhang dem Modell zugänglich ist. Entspricht der
Wert dem ersten Betriebsparmeter, so wird vom Modell am Ausgang
der dem zweiten Betriebsparameter entsprechende Betriebswert zur
Verfügung
gestellt. Entspricht der an den Eingang gelegte Wert dem zweiten
Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente, so stellt das Modell
am Ausgang einen Betriebswert zur Verfügung, der dem ersten Betriebsparameter
der Abgasanlagenkomponente entspricht. Dabei wird dem Modell zum
Beispiel über
den Eingang, an dem der erste Wert angelegt wird oder über einen
separaten Stelleingang ein Stellwert vorgegeben, der angibt, ob aus
einem dem ersten Betriebsparameter entsprechenden Wert ein dem zweiten
Betriebsparameter entsprechender Betriebswert oder aus einem dem
zweiten Betriebsparameter entsprechenden Wert ein dem ersten Betriebsparameter
entsprechender Betriebswert erstellt werden soll. Alternativ kann
die Umstellung auch dadurch erfolgen, dass das Modell unterschiedliche Eingänge für einen
dem ersten Betriebsparameter und einem dem zweiten Betriebsparameter
entsprechenden Wert aufweist.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass in einer ersten Betriebsart an den Eingang
ein Messwert eines Sensors gelegt wird, der dem ersten Betriebsparameter
oder dem zweiten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente entspricht.
Das Modell erstellt somit aus einem Messwert des Sensors einen berechneten
Betriebswert der Abgasanlagenkomponente. Der Messwert kann dabei
der gemessene Wert des ersten Betriebsparameters oder des zweiten
Betriebsparameters sein, wobei sich am Ausgang des Modells ein Betriebswert
ergibt, der den jeweilig komplementären Betriebsparameter (der
zweite Betriebsparameter oder der erste Betriebsparameter) der Abgasanlagenkomponente
ergibt, dem das Modell zugeordnet ist.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass dem Modell ein Algorithmus zur Berechnung des
jeweiligen, am Ausgang des Modells zur Verfügung gestellten Betriebswerts
zugeordnet ist. Der physikalische beziehungsweise technische Zusammenhang
zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebsparameter lässt sich
dabei insbesondere durch eine Differenzialgleichung darstellen,
mit deren Hilfe anschließend
aus dem dem ersten oder zweiten Betriebsparameter entsprechenden
Wert der dem zweiten oder ersten Betriebsparameter entsprechende
Betriebswert berechnet wird. Die Berechnung ist dabei vorteilhafterweise
eine analytische Berechnung. Dabei ist der Zusammenhang zwischen
dem ersten und dem zweiten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente
insbesondere durch eine Differenzialgleichung gegeben.
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Mit
Vorteil ist vorgesehen, dass die Abgasanlagenkomponente in Richtung
des in der Abgasanlage strömenden
Abgases einen Einlass und einen Auslass aufweist und der erste Betriebsparameter ein
Einlassparameter und der zweite Betriebsparameter ein Auslassparameter
ist. Somit kann das Modul aus einem dem Auslassparameter entsprechenden
Wert durch Berechnung „entgegen
der Strömungsrichtung
des Abgases" den
dem Einlassparameter der Abgasanlagenkomponente entsprechenden Betriebsparameter
berechnen oder aus einem dem Einlassparameter entsprechenden Wert
durch Berechnung „in
Strömungsrichtung
des Abgases" einen
dem Auslassparameter der Abgasanlagenkomponente entsprechenden Betriebswert
berechnen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Abgasanlage
mehrere Abgasanlagenkomponenten mit je einem jeweils einer Abgasanlagenkomponente
zugeordneten Modell aufweist. Somit ist jeder nachzubildenden Abgasanlagenkomponente
ein nachbildendes Modell zugeordnet. Wird zum Beispiel bei jeder
Abgasanlagenkomponente ein Betriebsparameter (erster Betriebsparameter
oder zweiter Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente) durch
eine Messung mit einem Sensor bestimmt, so kann der jeweils andere
Betriebsparameter (zweiter Betriebsparameter beziehungsweise erster
Betriebsparameter) der Abgasanlagenkomponente mit dem der Abgasanlagenkomponente zugeordneten
Modell ermittelt werden.
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Weiterhin
ist mit Vorteil vorgesehen, dass in einer zweiten Betriebsart an
den Eingang mindestens eines der Modelle ein Wert gelegt wird, der
dem Betriebswert eines der anderen Modelle entspricht. Dabei ist
der an den Eingang des einen Modells gelegte Wert insbesondere der
Betriebswert des anderen Modells. Sind die Abgasanlagenkomponenten der
Abgasanlage so angeordnet und beispielsweise durch das sie durchströmende Abgas
miteinander verknüpft,
dass sich ein Zusammenhang zwischen den Betriebsparametern der Abgasanlagenkomponenten
ergibt, so können
die Betriebsparameter durch entsprechende Kombination der die Abgasanlagenkomponenten
nachbildenden Modelle aus einem einzigen, zum Beispiel durch Messung
ermittelten Betriebsparameter berechnet werden. Die Modelle zur
Nachbildung der einzelnen Abgasanlagenkomponenten werden als Modellmodule
zur Nachbildung von Gruppen von Abgasanlagenkomponenten oder der
gesamten Abgasanlage genutzt.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass mindestens einer der Betriebsparameter eine
Temperatur ist. Vorzugsweise ist der Einlassparameter der Abgasanlagenkomponente
eine Einlasstemperatur am Einlass und der Auslassparameter der Abgasanlagenkomponente
eine Auslasstemperatur des die Abgasanlagenkomponente durchströmenden Abgases. Insbesondere
ist jeder der Betriebsparameter der mindestens einen Abgasanlagenkomponente
eine Temperatur.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens
eine Abgaskomponente ein Oxidationskatalysator, ein NOx-Speicherkatalysator,
ein SCR-Katalysator und/oder ein Partikelfilter ist. Oxidationskatalysator,
NOx-Speicherkatalysator,
SCR-Katalysator (SCR: selective catalytic reduction) und Partikelfilter
sind Abgasanlagenkomponenten zur Abgasnachbehandlung und werden
in Abhängigkeit
ihrer jeweiligen Einlass- und Auslasstemperatur betrieben. Zusätzlich oder
Alternativ werden weitere Abgasanlagenkomponenten zur Schadstoffemission
eingesetzt, wie zum Beispiel ein Abgasrückführungs-System zur Verringerung der NOx-Emission.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bestimmen mindestens
eines Betriebswertes einer Abgasanlage einer Brennkraftmaschine
eines Fahrzeugs durch mindestens ein eine Abgasanlagenkomponente
der Abgasanlage nachbildendes Modell, das mindestens einen Eingang
und mindestens einen Ausgang aufweist, wobei an den Eingang ein
Wert gelegt wird, der einem ersten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente
entspricht und am Ausgang der Betriebswert zur Verfügung gestellt wird,
der einem zweiten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente entspricht.
Es ist vorgesehen, dass das Modell derart umstellbar ist, dass dann,
wenn an den Eingang ein zweiter Wert gelegt wird, der dem zweiten
Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente entspricht, am Ausgang
der Betriebswert zur Verfügung
gestellt wird, der dem ersten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente entspricht.
Die Erfindung ermöglicht
die Ermittlung von dem zweiten oder dem ersten Betriebsparameter der
Abgasanlagenkomponente aus dem entsprechend ersten oder zweiten
Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente mittels des die Abgasanlagenkomponente
nachbildenden Modells.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass in einer ersten Betriebsart an den Eingang
ein Messwert eines Sensors gelegt wird, der dem ersten Betriebsparameter
oder dem zweiten Betriebsparameter der Abgasanlagenkomponente entspricht.
Durch das umschaltbare Modell ergibt sich eine höhere Flexibilität bei der
Auswahl und Anordnung der Sensoren zur Bestimmung von Betriebsparametern.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass das Modell den Betriebswert aus dem an den
Eingang gelegten Wert berechnet. Das Modell bildet dabei eine technische
Nachbildung (physikalische Nachbildung) der entsprechenden Abgasanlagenkomponente
der Abgasanlage.
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Mit
Vorteil ist vorgesehen, dass die Betriebswerte einer mehrere Abgasanlagenkomponenten aufweisenden
Abgasanlage mit je einem jeweils einer Abgasanlagenkomponente zugeordneten
Modell berechnet werden.
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Schließlich ist
mit Vorteil vorgesehen, dass in einer zweiten Betriebsart an den
Eingang mindestens eines der Modelle ein dem Betriebswert eines der
anderen Modelle entsprechender Wert gelegt wird. Der berechnete
Betriebswert des eine andere Abgasanlagenkomponente nachbildenden
anderen Modells kann an den Eingang des die eine Abgasanlagenkomponente
nachbildenden einen Modells gelegt werden, um einen entsprechenden
Betriebswert zu berechnen. Der Betriebswert des anderen Modells entspricht
dabei einem Betriebsparameter der einen Abgasanlagenkomponente und
zugleich einem Betriebsparameter der anderen Abgasanlagenkomponente.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen.
Es zeigt:
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1 ein
Blockdiagramm zur Darstellung des Aufbaus eines Modells,
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2 eine
schematische Darstellung der Verschaltung eines Systems mit mehreren
Modellen zur Nachbildung einer Gruppe von mehreren Abgasanlagenkomponenten
einer Abgasanlage,
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3 ein
erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Systems,
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Systems
und
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5 ein
drittes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Systems.
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Ausführungsform(en)
der Erfindung
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Die 1 zeigt
ein Blockschaltbild eines eine der in den 2 bis 5 dargestellten
Abgasanlagenkomponente 1, 2, 3 der Abgasanlage 4 physikalisch
nachbildenden Modells 5, 6, 7. Das Modell 5, 6, 7 weist
Eingängen 8, 9, 10, 11 und
eine Ausgang 12 auf. An die als Modelleingänge M ausgebildeten Eingänge 8, 9 werden
Werte gelegt, die durch ein anderes der Modelle 5, 6, 7 bestimmt
wurden. An die als Messeingänge
S ausgebildeten Eingänge 10, 11 werden
Messwerte eines in den 3 bis 5 dargestellten
Sensors 13 angelegt. Der erste Eingang 8 und der
zweite Eingang 9 sind mit einem ersten Schalter 14 verbunden,
der in Abhängigkeit
von einem Berechnungsrichtungswahl (Block 15) auswählt, ob
der am ersten Eingang 8 oder dem zweiten Eingang 9 anliegende
Wert an einen Eingang 16 eines zweiten Schalters 17 übergeben
wird. Der dritte Eingang 10 und der vierte Eingang 11 sind
mit einem dritten Schalter 18 verbunden, der in Abhängigkeit von
der Berechnungsrichtungswahl (Block 15) einen der Werte
an einen anderen Eingang 19 des zweiten Schalters 17 übergibt.
Der erste Schalter 14 und der dritte Schalter 18 sind
dabei so mit der Berechnungsrichtungswahl (Block 15) verschaltet,
dass in Abhängigkeit
von der erwünschten
Berechnungsrichtung entweder der erste Eingang 8 und der
dritte Eingang 10 oder der zweite Eingang 9 und
der vierte Eingang 11 an den einen Eingang 16 und
den anderen Eingang 19 des zweiten Schalters 17 übergeben
werden. Der zweite Schalter 17 wählt in Abhängigkeit von einer Betriebsartwahl
(Block 20) aus an seinen Eingängen 16, 19 anliegenden
Werten aus, ob entweder einer der vorausgewählten Werte am ersten Eingang 8 oder
zweiten Eingang 9 beziehungsweise am dritten Eingang 10 oder
vierten Eingang 11 anliegende Wert zur Weiterverarbeitung
an das Berechnungseinrichtung (Block 21) übergeben
wird. Die durch das jeweilige Modell 5, 6, 7 nachgebildete
Abgasanlagenkomponente 1, 2, 3 weist
einen ersten Betriebsparameter und einen zweiten Betriebsparameter
auf und wird in Abhängigkeit
von diesen Betriebsparametern, betrieben. Die Berechnungseinrichtung
(Block 21) berechnet in Abhängigkeit von der Einstellung
der Umstelleinrichtung (Block 15) vorgegebenen Berechnungsrichtung
aus, ob ein am Ausgang 12 ausgegebener Betriebswert aus
einem dem ersten Betriebsparameter der entsprechenden Abgasanlagenkomponente 1, 2, 3 oder
aus einem dem zweiten Betriebsparameter entsprechenden Wert berechnet
wird, wobei der Betriebswert im ersten Fall dem zweiten Betriebsparameter
oder im zweiten Fall dem ersten Betriebsparameter der zugehörigen Abgasanlagenkomponente 1, 2,3 entspricht.
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Die 2 zeigt
eine Abgasanlage 2 mit drei in Strömungsrichtung (Pfeil 22)
des die Abgasanlage 2 durchströmenden Abgases seriell angeordneten Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3.
Dabei ist die erste Abgasanlagenkomponente 1 als Oxidationskatalysator 23,
die in Strömungsrichtung
dahinter liegende zweite Abgaskomponente 2 als Partikelfilter 24 und die
in Strömungsrichtung
(Pfeil 22) hinter der zweiten Abgasanlagenkomponente 2 liegende
dritte Abgasanlagenkomponente 3 als SCR-Katalysator 25 ausgebildet.
Jede der drei Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 weist
einen ersten Betriebsparameter und einen zweiten Betriebsparameter
auf. Der erste Betriebparameter jeder der Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 ist
ein Einlassparameter am Einlass 26, 27, 28 und
der zweite Betriebparameter jeder der Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 ist
ein Auslassparameter am Auslass 29, 30, 31 der
jeweiligen Abgasanlagenkomponente 1, 2, 3.
Die Einlass- und
Auslassparameter der Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 sind dabei
die jeweiligen Einlasstemperaturen Te1, Te2, Te3 und die jeweiligen
Auslasstemperaturen Ta1, Ta2, Ta3 des Abgases am Einlass 26, 27, 28 und Auslass 29, 30, 31 der
Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3. In Strömungsrichtung
(Pfeil 22) vor dem Einlass 26 der ersten Abgasanlagenkomponente 1 ist eine
erste Messstelle 32 angeordnet. Zwischen dem Auslass 29 der
ersten Abgaskomponente 1 und dem Einlass 27 der
zweiten Abgaskomponente 2 ist eine zweite Messstelle 33 angeordnet;
zwischen dem Auslass 30 der zweiten Abgaskomponente 2 und dem
Einlass 28 der dritten Abgaskomponente 3 ist eine
dritte Messstelle 34 und in Strömungsrichtung (Pfeil 22)
hinter dem Auslass 31 der dritten Abgaskomponente 3 ist
eine vierte Messstelle 35 angeordnet. An jeder der Messstellen 32, 33, 34, 35 kann
einen Sensor 13 zur Messung eines als Einlasstemperatur
Te1, Te2, Te3 beziehungsweise Auslasstemperatur Ta1, Ta2, Ta3 ausgebildeten
ersten Betriesparameter oder zweiten Betriesparameter der Abgaskomponenten 1, 2, 3 genutzt
werden.
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Jeder
der Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 ist
im System 1 ein individuelles, die jeweilige Abgasanlagenkomponente 1, 2, 3 nachbildendes
Modell 5, 6, 7 zugeordnet, das jeweils
eine Berechnungseinrichtung 21 zur technischen Nachbildung der
entsprechenden Abgasanlagenkomponente 1, 2, 3 aufweist.
Dabei ist das erste Modell 5 der ersten Abgasanlagenkomponente 1,
das zweite Modell 6 der zweiten Abgasanlagenkomponente 2 und
das dritte Modell 7 der dritten Abgasanlagenkomponente 3 zugeordnet.
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Sensoren 13 werden
an den Messstellen 32, 33, 34, 35 wie
folgt mit den jeweiligen Eingängen 8, 9, 10, 11 der
als Oxidationskatalysatormodell 36, Partikelfiltermodell 37 und
SCR-Katalysatormodell 38 ausgebildeten Modellen 1, 2, 3 durch
Signalleitungen verbunden: Die erste Messstelle 32 ist
mit dem dritten Eingang 10 des ersten Modells 1 und
einem vierten Eingang 11 eines nicht dargestellten Modells
verbunden. Die zweite Messstelle 33 ist mit dem dritten Eingang 10 des
zweiten Modells 2 und dem vierten Eingang 11 des
ersten Modells 1 verbunden. Die dritte Messstelle 34 ist
mit dem dritten Eingang 10 des dritten Modells 3 und
dem vierten Eingang 11 des zweiten Modells 2 verbunden.
Die vierte Messstelle 35 ist mit einem dritten Eingang 10 eines
nicht dargestellten Modells und dem vierten Eingang 11 des
dritten Modells 3 verbunden.
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Die
Modelle 1, 2, 3 sind untereinander wie folgt
verbunden: Der Ausgang 12 des ersten Modells 1 ist
mit dem ersten Eingang 8 des zweiten Modells 2 verbunden.
Der Ausgang 12 des zweiten Modells 2 ist mit dem
ersten Eingang 8 des dritten Modells 3 und dem
zweiten Eingang 9 des ersten Modells 1 verbunden.
Der Ausgang 12 des dritten Modells 3 ist mit dem
zweiten Eingang 9 des zweiten Modells 2 verbunden.
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Die 3 zeigt
eine Verschaltung, wobei an der ersten Messstelle 32 ein
Sensor 13 zur Messung der Einlasstemperatur Te1 am Einlass 26 der
ersten Abgasanlagekomponente 1 angeordnet ist. Der Messwert
des Sensors 13 wird auf den dritten Eingang 10 des
ersten Modells 5 gelegt. Das erste Modell 5 berechnet
die Auslasstemperatur Ta1 der ersten Abgasanlagenkomponente 1,
die der Einlasstemperatur Te2 der zweiten Abgasanlagenkomponente 2 entspricht.
Daher wird der Betriebswert des ersten Modells 5 an den
ersten Eingang 8 des zweiten Modells 6 gelegt.
Das zweite Modell 6 berechnet aus dem am ersten Eingang 8 anliegenden
Wert einen Betriebswert, der der Ausgangstemperatur Ta2 der zweiten
Abgasanlagenkomponente 2 beziehungsweise der Eingangstemperatur
Te3 der dritten Abgasanlagenkomponente 3 entspricht. Dieser
Betriebswert des zweiten Modells 6 wird an den ersten Eingang 8 des
dritten Modells 7 angelegt. Das dritte Modell 7 bestimmt
aus dem an seinem ersten Eingang 8 anliegenden Wert einen
Betriebswert, der der Auslasstemperatur Ta3 der dritten Abgasanlagenkomponente 3 entspricht.
Die in 3 gezeigte Messanordnung zeigt ein System 36 zur
Bestimmung sämtlicher
Betriebsparameter, von seriell hintereinander angeordneten Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 durch
eine entsprechende Anzahl von Modellen 5, 6, 7 die
die Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 nachbilden.
Bei dieser Anordnung wird ein einziger Sensor 13 verwendet,
der in Richtung des Abgasstroms (Pfeil 22) stromaufwärts der
Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 in der
Abgasanlage 4 angeordnet ist. Die Modelle 5, 6, 7 sind
nicht umgestellt und rechnen somit die Betriebsparameter, der Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 „in Strömungsrichtung".
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Die 4 entspricht
im Wesentlichen der 3, sodass hier nur auf die Unterschiede
in der Anordnung des Sensors 13 und der Verschaltung der Modelle 5, 6, 7 eingegangen
wird. Bei dem in 4 dargestellten System 36 wird
mit einem stromabwärts
der Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 angeordneten
Sensor 13 auf der Position der Messstelle 35 die
Auslasstemperatur Ta3 am Auslass 31 der dritten Abgasanlagenkomponente 3 gemessen.
Ein entsprechender Messwert wird auf den vierten Eingang 11 des
dritten Modells 7 gelegt. Das dritte Modell 7 ist durch
die Berechnungsrichtungswahl (Block 15) umgeschaltet, sodass
das dritte Modell 7 aus dem der Ausgangstemperatur Ta3
entsprechenden Wert einen der Eingangstemperatur Te3 entsprechenden Betriebswert
berechnet. Da der Betriebswert des dritten Modells 7 auch
der Ausgangstemperatur Ta2 der zweiten Abgasanlagenkomponente 2 entspricht,
wird der Betriebswert des dritten Modells 7 auf den zweiten
Eingang 9 des zweiten Modells 6 gelegt. Auch das
zweite Modell 6 ist mittels Berechnungsrichtungswahl (Block 15)
umgestellt, sodass es aus dem am zweiten Eingang 9 anliegenden
Wert einen Einlasstemperatur Te2 der zweiten Abgasanlagenkomponente 2 entsprechenden
Betriebswert zur Verfügung
stellt. Dieser Betriebswert entspricht ebenfalls der Auslasstemperatur
Ta1 der ersten Abgasanlagenkomponenten 1. Daher wird der
Betriebswert des zweiten Modells 6 auf den zweiten Eingang 9 des ersten
Modells 5 gelegt. Auch das erste Modell 5 ist mittels
der Berechnungsrichtungswahl (Block 15) umgestellt, sodass
das erste Modell 5 aus dem an seinem zweiten Eingang 9 anliegenden
Wert einen Betriebswert ermittelt, der der Einlasstemperatur Te1 der
ersten Abgasanlagenkomponente 1 entspricht. Bei dem in 4 gezeigten
System 36 ist der einzige Sensor 13 stromabwärts hinter
den Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 angeordnet.
Die modular hintereinander angeordneten Modelle 1, 2, 3 sind
jeweils umgeschaltet, sodass sie die weiteren Betriebsparameter,
(also die anderen Einlasstemperaturen Te1, Te2, Te3 und Auslasstemperaturen
Ta1 und Ta2) berechnen.
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Die 5 entspricht
im Wesentlichen den 3 und 4, sodass
hier nur auf die Unterschiede eingegangen wird. Das System 36 der 5 weist ebenfalls
nur einen Sensor 13 auf, der an der Messstelle 33 zwischen
dem Auslass 29 der ersten Abgasanlagenkomponente 1 und
dem Einlass 27 der zweiten Abgasanlagenkomponente 2 angeordnet
ist. Bei dieser Anordnung ist das erste Modell 5 umgeschaltet,
sodass der Messwert des Sensors 13 auf den vierten Eingang 11 des
ersten Modells 5 gegeben wird und das erste Modell 5 daraus
einen der Eingangstemperatur Te1 der ersten Abgasanlagenkomponente 1 entsprechenden
Betriebswert ermittelt. Zur Bestimmung der Eingangstemperatur Te3
der dritten Abgasanlagenkomponente 3 (beziehungsweise der
Auslasstemperatur Ta2 der zweiten Abgasanlagenkomponente 2)
und der Auslasstemperatur Ta3 der dritten Abgasanlagenkomponente 3 wird
der Messwert des Sensors 13 auch auf den dritten Eingang 10 des
zweiten Modells 6 gelegt. Das zweite Modell 6 berechnet
daraus einen die Eingangstemperatur Te3 der dritten Abgasanlagenkomponente 3 entsprechenden
Betriebswert. Dieser wird auf den ersten Eingang 8 des
dritten Modells 7 gegeben, das seinerseits daraus einen
der Auslasstemperatur Ta3 der dritten Abgasanlagenkomponente 3 entsprechenden
Betriebswert ermittelt. Das Ausführungsbeispiel
des Systems 36 gemäß 5 zeigt
einen zwischen den Abgasanlagenkomponenten 1, 2, 3 angeordneten
Sensor 13, wobei das erste der Modelle 5, 6, 7 (Modell 5)
umgestellt ist und „entgegen
der Strömungsrichtung" und die zwei weitere
Modelle 6, 7 nicht umgestellt und somit die Betriebsparameter,
der jeweilige Abgasanlagenkomponente „in Strömungsrichtung" berechnen.