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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wälzlager mit einem Lageraußenring
und einem Lagerinnenring sowie dazwischen angeordneten Wälzkörpern und
einem zwischen den Wälzkörpern und
mindestens einem Lagerring angeordneten Faserkörper nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Wälzlager
bestehen im Wesentlichen aus einer inneren und einer äußeren Lagerschale
oder Lagerinnenring und Lageraußenring
und formschlüssig
zwischen den Lagerschalen angeordneten Wälzkörpern. Bei den genannten Bauteilen
handelt es sich regelmäßig um formstarre
Körper
mit niedrigen Elastizitätswerten,
was dazu führt, dass
beispielsweise bei der Krafteinleitung vom Wälzkörper in den Lagerinnenring
hohe Hertz'sche Flächenpressungen
auftreten, deren Höhe
für die
zu erwartende Lebensdauer der Wälzlager
von wesentlicher Bedeutung ist.
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Mit
einem Lagerinnenring ausgestattete bekannte Wälzlager sind also so konfiguriert,
dass Wälzkörper in
der Form von beispielsweise Zylindern oder Rollen oder Kugeln zwischen
dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring angeordnet sind und die
Wälzkörper unter
Zwischenschaltung eines Schmierfilms an den jeweiligen Gegenflächen abrollen
können.
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Anhand
der
US-3,501,207 A ist
auch bereits ein modifiziertes Wälzlager
bekannt geworden, welches zwischen den Wälzkörpern in der Form von Zylinderrollen
oder Kugeln und dem Lageraußenring
einen schlauchförmigen
Faserkörper
angeordnet besitzt. Dieser Faserkörper dient dabei als Zwischenlage
zwischen den Wälzkörpern und
der Wälzfläche des
Lageraußenrings,
damit bei sich wiederholenden stoßartigen Belastungen des Wälzlagers
bei dessen Stillstand keine Beschädigung der Wälzfläche herbeigeführt wird,
wie dies beispielsweise bei auf Schienenfahrzeugen transportierten
wälzgelagerten Baumaschinen,
Fahrzeugen oder anderen Schienenfahrzeugen der Fall sein kann, wenn
es durch das Überfahren
der Schienenstöße durch
das Transportfahrzeug zu regelmäßigen stoßartigen
Belastungen zwischen Wälzkörper und
Wälzfläche des
Lageraußenrings
kommt, was ansonsten zu einer Beschädigung der Wälzfläche in Form
von beispielsweise Pitting führt.
Wird nun das mit einem solchen Wälzlager ausgestattete
Fahrzeug in Betrieb gesetzt, so soll sich der Faserkörper schnellstmöglich auflösen und in
den im Wälzlager
vorhandenen Schmierstoff eingelagert werden. Der bekannte Faserkörper ist
also nicht zum Verbleiben zwischen den Wälzkörpern und der Wälzfläche vorgesehen,
sondern nur als Schutz gegen die Beschädigung der Wälzfläche bei
stoßartigen
Belastungen im Stillstand des Wälzlagers.
Der Faserkörper
soll sich, wenn das so ausgestattete Wälzlager in Betrieb gesetzt
wird, also in Drehung versetzt wird, schnellstmöglich auflösen, um den Wälzkontakt
zwischen Wälzkörper und
Wälzfläche des
Lageraußenrings
nicht zu stören
und wird zu diesem Zweck in den Schmierstoff im Wälzlager
eingelagert.
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Anhand
der
US-3,304,138 A ist
ein Wälzlager
bekannt geworden, bei dem Wälzkörper in
der Form von Kugeln an einem Lageraußenring abrollen und der Lageraußenring
ist über
einen Faserkörper gegen
einen weiteren Lageraußenring
abgestützt,
so dass sich aufgrund des Faserkörpers
zwischen dem inneren Lageraußenring
und dem äußeren Lageraußenring
eine gewisse Elastizität
einstellen kann, die Wälzkörper aber
jeweils an einem starren Innenlagerring und starren Lageraußenring – dem inneren Lageraußenring – abrollen.
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Die
bekannten Wälzlager
besitzen nun den Nachteil, dass der Lagerinnenring und der Lageraußenring
beispielsweise mittels eines Schleifvorgangs hochgenau fertig bearbeitet
werden müssen
und daher teuer sind und etwaig vorhandene Drehungleichförmigkeiten
einer so gelagerten Welle über
Körperschallübertragung
im Wälzlager
nach außen
akustisch übertragen.
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Ausgehend
hiervon liegt der vorliegenden Erfindung nunmehr die Aufgabe zugrunde,
das bekannte Wälzlager
derart weiterzubilden, dass die Hertz'schen Flächenpressungen zwischen den
Wälzkörpern und
den Lagerringen verringert werden können und neben verringerten
Herstellungskosten auch das akustische Verhalten des Wälzlagers
verbessert werden kann.
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Das
zur Lösung
dieser Aufgabe geschaffene Wälzlager
weist nun die Merkmale gemäß dem Anspruch
1 auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren
Ansprüchen
beschrieben.
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Die
Erfindung schafft nun ein Wälzlager
mit einem Lageraußenring
und einem Lagerinnenring sowie dazwischen angeordneten Wälzkörpern und einem
zwischen den Wälzkörpern und
mindestens einem Lagerring angeordneten Faserkörper, wobei der Faserkörper ein
Drahtkissenlagerkörper
ist und eine dauerfeste Wälzfläche bildet,
die sich im Betrieb des Wälzlagers
in direktem Wälzkontakt
mit den Wälzkörpern befindet.
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Im
Gegensatz zu dem bekannten Wälzlager mit
Faserzwischenlage löst
sich also der Drahtkissenlagerkörper
nicht auf und bildet eine dauerfeste Wälzfläche, an der die Wälzkörper in
Form von beispielsweise Zylinderrollen oder Kugel- oder anderer Wälzkörper abrollen
können.
Bei diesem Wälzkontakt
zwischen dem Drahtkissenlagerkörper
und den Wälzkörpern kommt
es aufgrund der Elastizität
des Drahtkissenlagerkörpers
zur Bildung einer vergrößerten Kontaktfläche zwischen
den Wälzkörpern und der
Wälzfläche am Drahtkissenlagerkörper im
Vergleich zur Kontaktfläche
zwischen einem starren Lagerinnenring und den starren Wälzkörpern des
bekannten Wälzlagers
bei ansonsten gleichen geometrischen Daten, so dass die Hertz'schen Flächenpressungen
auf diese Weise verringert werden können und damit die Lebensdauer
des Wälzlagers
vergrößert werden
kann. Da bei dem erfindungsgemäßen Wälzlager
die Wälzkörper nicht
in direktem Kontakt mit einem beispielsweise radial innen oder radial
außen
des Drahtkissenlagerkörpers
angeordnetem Lagerring stehen, muss der entsprechende Lageraußenring
oder Lagerinnenring auch nicht in einem solchen Maße fein
bearbeitet sein, also eine geschliffene Lauffläche aufweisen, wie dies beim
bekannten Wälzlager
der Fall ist, so dass sich die Herstellkosten verringern lassen.
Zudem kommt es aufgrund der Elastizität des Drahtkissenlagerkörpers zu
einer akustischen Abkopplung der Wälzkörper von einem beispielsweise
vorhandenen Lagerinnenring aufgrund des zwischen Lagerinnenring
und dem Wälzkörper vorhandenen
Drahtkissenlagerkörpers
und damit zu einem nach außen
akustisch wesentlich ruhigeren Laufverhalten des gelagerten Körpers.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Lageraußenring
und/oder der Lagerinnenring und/oder zumindest einzelne Wälzkörper von
einem Drahtkissenlagerkörper
gebildet sind, so dass also alle genannten Bauteile aus einem Drahtkissenlagerkörper gebildet
sein können oder
auch nur eines oder zwei der genannten Bauteile.
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Nach
einer Modifikation ist es aber auch möglich, dass der Drahtkissenlagerkörper einen
mit einem Wälzpartner
in Wälzkontakt
stehenden Teil des Lageraußenrings
und/oder des Lagerinnenrings und/oder des Wälzkörpers bildet, so dass also
beispielsweise der Lageraußenring
oder der Lagerinnenring oder der Wälzkörper nur teilweise mittels
eines Drahtkissenlagerkörpers
gebildet sind und teilweise beispielsweise auch einen Starrkörper aufweisen
können,
so dass ein Lagerinnenring eine beispielsweise weitgehend starre
Lagerschale aufweisen kann, die im Bereich der Wälzfläche einen Drahtkissenlagerkörper aufweist,
an dem dann die Wälzkörper in
der Form beispielsweise von Zylinderrollen oder Kugeln oder Tonnen
oder dergleichen abrollen können.
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Wird
eine solche Ausbildung gewünscht,
so ist es nach der Erfindung vorgesehen, dass der Drahtkissenlagerkörper eine
radial innen liegende Wälzfläche eines
weitgehend starren Lageraußenrings
und/oder eine radial außen
liegende Wälzfläche eines
weitgehend starren Lagerinnenrings bildet.
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Auch
kann nach der Erfindung der Lageraußenring und/oder der Lagerinnenring
den jeweiligen Drahtkissenlagerkörper
weitgehend einschließen,
so dass ein radiales Ausweichen des Drahtkissenlagerkörpers am
Lagerinnenring oder Lageraußenring
vermieden wird, wobei dabei aber die Wälzkörper nur mit dem Drahtkissenlagerkörper in
Kontakt kommen, nicht aber mit dem Lageraußenring und/oder dem Lagerinnenring.
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Auch
ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Drahtkissenlagerkörper entlang
der axialen Längsrichtung
der Wälzfläche eine
veränderliche
Dichte besitzt. Hierdurch kann beispielsweise ein Drahtkissenlagerkörper geschaffen
werden, der im Bereich seiner axialen Längsmitte die größte Dichte
aufweist, während
die Dichte in eine oder in beide Richtungen von der axialen Längsmitte
aus abnimmt, so dass der Drahtkissenlagerkörper an einem oder beiden axialen
Enden eine größere Elastizität aufweist,
als dies im Bereich seiner axialen Längsmitte der Fall ist. Hierdurch
kann in vorteilhafter Weise eine Winkeleinstellmöglichkeit des Wälzlagers
realisiert werden, die bei bekannten Wälzlagern von Pendelrollenlagern
erbracht wird, die aber einen aufwendigen und damit teuren Herstellungsprozess
verlangen.
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Auch
kann nach einer Weiterbildung der Erfindung eine solche Konfiguration
getroffen werden, dass der Drahtkissenlagerkörper den Lagerring zumindest
radial außen
liegend umgibt derart, dass ein Bereich des Drahtkissenlagerkörpers zwischen
dem Lagerring und einer Lagerringaufnahme angeordnet ist, bei der
es sich beispielsweise um ein Maschinengehäuse oder dergleichen handeln
kann, so dass also auch eine solche Konfiguration möglich ist,
bei der ein oder der Drahtkissenlagerkörper sowohl die Wälzfläche bildet,
als auch den Lagerinnenring oder den Lageraußenring radial außen umgibt.
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Bei
einem einen Drahtkissenlagerkörper
aufweisenden Wälzkörper kann
nach einer Weiterbildung der Erfindung radial innen liegend ein
weitgehend starrer, insbesondere zylindrischer Formkörper vorgesehen
sein, der von einem Drahtkissenkörper ummantelt
ist.
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Nach
einer Alternative hierzu kann aber auch der Wälzkörper insgesamt von einem Drahtkissenlagerkörper gebildet
sein, also ohne einen innen liegenden weitgehend starren Formkörper.
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Um
nun die Schmierung zwischen den Wälzkörpern und dem Drahtkissenlagerkörper zu
verbessern, ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
dass der Drahtkissenlagerkörper
mittels eines Hohlräume
aufweisenden Drahtkissens gebildet ist und zumindest im Bereich
der Wälzfläche in Hohlräumen des
Drahtkissens ein Füllstoff
angeordnet ist, der ein Entweichen von zwischen Wälzfläche und
Wälzpartnern
vorhandenem Schmierstoff durch die Hohlräume hindurch weitgehend verhindert.
Damit wird erreicht, dass bei beispielsweise zwischen dem die Wälzfläche bildenden
Drahtkissenlagerkörper
und den Wälzkörpern vorhandenem Öl ein Entweichen
von Öl
oder einem anderen Schmierstoff durch die Hohlräume im Drahtkissen hindurch
weitgehend vermieden wird, wenn die Wälzkörper an der Wälzfläche eine
Abrollbewegung durchführen
und die Wälzfläche mit
einer Druckkraft beaufschlagen.
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Das
Drahtkissen kann dabei mittels eines insbesondere plastisch verformenden
Formgebungsvorgangs gebildet sein derart, dass die Hohlräume so dimensioniert
sind, dass sie mittels eines verformbaren Füllstoffs zumindest partiell
so weit verkleinert werden können,
dass sich zwischen den Wälzkörpern und
dem Drahtkissenlagerkörper
ein Schmierfilm aufbaut. Es ist also nicht erforderlich, dass die Hohlräume vollständig mit
Füllstoff
aufgefüllt
sind, sondern der Grad der Auffüllung
der Hohlräume
mit dem Füllstoff
so ist, dass ein Schmierfilm zwischen den Wälzkörpern und dem Drahtkissenlagerkörper aufgebaut
wird und zu diesem Zweck der Füllstoff
ein Abfließen
von Öl
oder einem anderen Schmierstoff durch die Hohlräume des Drahtkissens hindurch
vermeidet.
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Auch
kann nach einer Weiterbildung der Erfindung der Füllstoff
ein Adhäsionsmittel
aufweisen zur Verstärkung
der Anbindung des Füllstoffs
am Drahtkissen. Die Drähte
des Drahtkissens können dabei
aus metallischen, keramischen, glasartigen Werkstoffen oder Polymeren
oder Gemischen daraus gebildet sein.
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Der
Füllstoff
kann aus metallischen Werkstoffen oder Kunststoffwerkstoffen oder
Gummiwerkstoffen, insbesondere Elastomeren oder Epoxydharzen gebildet
sein und beispielsweise auch in der Matrix weitere Werkstoffe mit
selbstschmierenden Eigenschaften eingelagert besitzen, wie beispielsweise Graphit
oder Polytetraflurethylen.
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Wird
nun eine Wälzfläche mit
höheren
Elastizitätswerten
gewünscht,
so kann das Drahtkissen aus Messing gebildet sein, in dessen Hohlräume ein Gummiwerkstoff
angeordnet ist. Nach einer Alternative hierzu kann das Drahtkissen
auch aus Stahl gebildet sein, in dessen Hohlräumen ein Gummiwerkstoff oder
ein Epoxyd angeordnet ist.
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Schließlich ist
es nach einer Weiterbildung der Erfindung auch vorgesehen, dass
das Drahtkissen aus metallischen Werkstoffen mit unterschiedlicher
Härte gebildet
ist und im Bereich der Wälzfläche ein
metallischer Werkstoff mit niedrigerer Härte vorgesehen ist, als in
dem von der Wälzfläche radial nach
außen
angeordneten Bereich. Hierdurch kann erreicht werden, dass bei einer
Wälzfläche aus
einem weicheren Werkstoff, beispielsweise Messing, diese stärker komprimiert
wird als der darunter liegende Drahtkissenlagerkörper im radial außen liegenden Bereich,
der aufgrund seiner höheren
Festigkeit nach dem Pressvorgang noch Rückfederungsverhalten zeigt,
so dass damit eine vorbestimmte Winkeleinstellbarkeit realisiert
werden.
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Je
nachdem, wie dicht nun das Drahtkissen gepackt ist, kann eine unterschiedliche
radiale Elastizität
der Wälzfläche erreicht
werden, wobei hier insbesondere eine Elastizität von weniger als 1 mm, vorzugsweise
1 bis 100 μm
von Vorteil sein können.
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Das
vorstehend beschriebene Wälzlager nimmt
die Lagerkraft im Bereich der Wälzflächen über den
Drahtkissenlagerkörper
auf. Aufgrund der Elastizität
des Drahtkissenlagerkörpers
kommt es zu einem Einfedern der Wälzfläche. Das erfindungsgemäße Wälzlager
kann nun so weitergebildet werden, dass sich der Drahtkissenlagerkörper in
Axiallängsrichtung
des Wälzlagers über die
Wälzfläche hinaus in
einen Bereich zwischen Lageraußenring
und Lagerinnenring erstreckt und eine Gleitfläche zwischen Lageraußenring
und Lagerinnenring ausbildet, an der die Lagerringe nach dem Erreichen
eines Einfederbetrages des Drahtkissenlagerkörpers im Bereich der Wälzfläche eine
Relativbewegung zueinander ausführen.
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Durch
diese Weiterbildung wird gleichsam ein Kombinationslager geschaffen
mit Eigenschaften eines Wälzlagers
und Eigenschaften eines Gleitlagers. Solange die Lagerkraft so klein
ist, dass die Wälzfläche den
vorbestimmten Einfederbetrag noch nicht erreicht hat, besteht zwischen
dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring zu beiden Seiten axial der
Wälzkörper ein
Spalt zwischen Lagerinnenring und Drahtkissen beziehungsweise Lageraußenring und
Drahtkissen. Nimmt nun die Lagerkraft zu, so wird auch der Spalt
zwischen dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring kleiner, bis der Lageraußenring
und der Lagerinnenring unter Zwischenschaltung des dazwischen angeordneten
Drahtkissenlagerkörpers
aufeinander zu liegen kommen. In diesem Zustand gleiten dann der
Lageraußenring und
der Lagerinnenring mit dazwischen angeordnetem Drahtkissenlagerkörper aufeinander
ab, so dass der Drahtkissenlagerkörper die Funktion einer Gleitfläche beziehungsweise
einer Gleitschicht bildet und damit das so geschaffene Wälzlager
eine höhere Tragfähigkeit
besitzt. Eine beispielsweise mit dem erfindungsgemäßen Wälzlager
gelagerte Welle läuft also
bei geringerer Last wälzgelagert
um und mit zunehmender Last federt das Drahtkissen unter den Wälzkörpern stärker ein,
so dass nach dem Schließen
des Spaltes zwischen dem Lageraußenring und dem Lagerinnenring
eine tragende Gleitschicht entsteht. Wird nun der Drahtkissenlagerkörper so
angeordnet, dass er sich axial beidseits der Wälzkörper in Axiallängsrichtung
des Wälzlagers
erstreckt, so können
die beidseits der Wälzkörper angeordneten
Bereiche des Drahtkissenlagerkörpers
zusätzlich
eine Abdichtungsfunktion ausüben
und vermeiden somit das Austreten von Schmierstoff aus dem Wälzlager und
zu diesem Zweck der Drahtkissenlagerkörper in axial außen liegenden
Bereich mit Füllstoff
versehen sein kann und zusätzlich
eine weichere Kennlinie als im Lagerringbereich besitzen kann.
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Der
Schmierstoff im Bereich der Wälzfläche unterliegt
während
des Betriebs des Wälzlagers
Veränderungen
seiner Viskosität.
Um nun ein nahezu ungehindertes Hindurchtreten des Schmierstoffs
im Bereich der Wälzfläche durch
die im Drahtkissen vorhandenen Hohlräume zu vermeiden, wird – wie dies vorstehend
bereits erwähnt
wurde – Füllstoff
in den Hohlräumen
vorgesehen. Der Füllgrad
der Hohlräume
nun mit dem Füllstoff
wird nach einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung in Abhängigkeit der
Viskosität
des Schmierstoffs im betriebswarmen Zustand des Schmierstoffs ausgewählt, so
dass der Schmierstoff aufgrund des in den Hohlräumen vorhandenen Füllstoffs
auch im betriebwarmen Zustand nicht ungehindert durch die Hohlräume hindurchwandert,
sondern im Bereich der Wälzfläche verbleibt.
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Die
Erfindung wird nun im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese
zeigt in:
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1 eine
schematische Teilschnittansicht einer Ausführungsform eines Wälzlagers
gemäß der vorliegenden
Erfindung in der Form eines Nadellagers;
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2 eine ähnliche
Darstellung eines Nadellagers, bei dem sowohl radial innen als auch
radial außen
ein Wälzflächen bildender
Drahtlagerkissenkörper
angeordnet ist;
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3 eine
Darstellung einer Ausführungsform
eines Nadellagers mit Drahtkissenlagerkörpern, die über die Axiallängsrichtung
eine sich verändernde
Dichte besitzen;
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4 eine ähnliche
Darstellung einer Ausführungsform
nach der vorliegenden Erfindung in der Form eines Kugellagers mit
sowohl radial innen als auch radial außen liegenden Drahtkissenlagerkörpern;
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5 eine ähnliche
schematische Darstellung eines Kugellagers mit sowohl radial innen
als auch radial außen
liegenden Drahtkissenlagerkörpern
und einem starren Lageraußenring
sowie Lagerinnenring; und
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6 eine ähnliche
schematische Darstellung eines Kugellagers mit radial außen liegendem Drahtkissenlagerkörper und
sich über
den Bereich der Wälzkörper hinaus
erstreckendem Drahtkissenlagerkörper.
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1 zeigt
in einer schematischen und teilweise geschnittenen Darstellung ein
Nadellager 1 nach einer Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Das
Nadellager 1 weist einen Lageraußenring 2 in der Form
einer weitgehend starren Lagerschale auf mit einer Wälzfläche 3.
Die Wälzkörper 4 sind
in der Form weitgehend starrer Nadeln ausgebildet, die an einer
Wälzfläche 5 abrollen
können,
die an einem Lagerinnenring 6 ausgebildet ist, der bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform vollständig von einem
Drahtkissenlagerkörper 7 gebildet
ist.
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Der
Drahtkissenlagerkörper
kann dabei aus einem Drahtkissen gebildet sein, welches eine Vielzahl
von miteinander verbundenen Drähten
oder Filamenten aufweist, die beispielsweise aus Stahl gebildet
sind.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform befindet sich der
Drahtkissenlagerkörper 7 direkt
am Außenumfang
einer nicht näher
dargestellten Welle oder dergleichen angeordnet. Wird nun die Welle
in Drehung versetzt, so führt
dies auch zu einer Drehbewegung des Lagerinnenrings 6 in
der Form des Drahtkissenlagerkörpers 7,
so dass die Wälzlager 4 an
der Wälzfläche 5 des
Tragkissenlagerkörpers 7 abwälzen und
sich dabei im jeweiligen Betrachtungspunkt an der Berührungsfläche zwischen dem
Wälzkörper 4 und
der Wälzfläche 5 eine
langgestreckte Druckellipse ausbildet mit einer aufgrund der Elastizität beziehungsweise
Nachgiebigkeit des Drahtkissenlagerkörpers 7 größeren Kontaktfläche zwischen
dem Wälzkörper 4 und
der Wälzfläche 5,
so dass sich aufgrund der größeren Kontaktfläche eine niedrigere
Hertz'sche Flächenpressung
einstellt.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform ist ein starrer
Lagerinnenring vollständig
in Wegfall geraten, so dass entsprechende Herstellkosten ebenfalls
wegfallen. Durch die elastische Nachgiebigkeit des Drahtkissenlagerkörpers 7,
die je nach dem jeweiligen Anwendungsfall durch mehr oder weniger
starkes radiales Verpressen beziehungsweise Verdichten des Drahtkissens
verändert
werden kann, findet eine akustische Entkopplung zwischen der nicht
näher dargestellten
Welle und dem Wälzkörper 4 und
damit dem Lageraußenring 2 statt,
so dass sich eine von der Drehbewegung der Welle stammende Körperschallanregung
nicht bis zum Lageraußenring 2 fortsetzen
kann, der beispielsweise in einem Maschinengehäuse befestigt ist. Damit wird
ein akustischer Vorteil gegenüber
bekannten starre Lagerschalen aufweisenden Wälzlagern erzielt.
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2 der
Zeichnung nun zeigt ein Wälzlager in
der Form eines Nadellagers mit zwei Drahtkissenlagerkörpern 7 sowohl
im Bereich radial außerhalb als
auch radial innerhalb des Wälzkörpers 4.
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Der
radial innen liegende Drahtkissenlagerkörper 7 wird weiter
radial innen liegend und beidseits axial von einer Hülse 8 umfasst,
die ein etwaiges seitliches Auswandern des Drahtkissenlagerkörpers 7 und
eine Zunahme von Setzbeträgen
des Drahtkissenlagerkörpers 7 vermeidet.
In ähnlicher Weise
weist auch der radial außen
liegende Drahtkissenlagerkörper 7' eine äußere Hülse 9 auf,
die den radial außen
liegenden Drahtkissenlagerkörper 7 sowohl
radial als auch beidseitig axial umgibt und in ähnlicher Weise wie die radial
innen liegende Hülse 8 ein
seitliches Fließen
beziehungsweise eine Zunahme der Setzbeträge des Drahtkissenlagerkörpers 7' vermeidet.
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3 der
Zeichnung nun zeigt eine Ausführungsform ähnlich derjenigen
in 2 mit dem Unterschied, dass die Drahtkissenlagerkörper 7 beziehungsweise 7' in Axiallängsrichtung
eine sich verändernde
Dichte besitzen. Dies kann beispielsweise durch. eine entsprechende
Berücksichtigung
beim Verpressen eines Drahtkissens bei der Fertigung des Drahtkissenlagerkörpers 7 beziehungsweise 7' erreicht werden.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
weisen die beiden Drahtkissenlagerkörper 7 beziehungsweise 7' eine Dichteverteilung
entsprechend dem oberhalb des Nagellagers 10 dargestellten
Diagramms 11 auf. Wie es ohne weiteres anhand des Diagramms 11 ersichtlich
ist, nimmt die Dichte der beiden Drahtkissenlagerkörper 7, 7' von den beiden
axialen Enden 12, 13 in Richtung zur axialen Längsmitte 14 der
jeweiligen Drahtkissenlagerkörper 7, 7' zu, so dass
die beiden Drahtkissenlagerkörper 7, 7' im Bereich
der jeweiligen axialen Enden 12, 13 weicher ausgestaltet
sind, als im Bereich der axialen Längsmitte 14. Diese
Konfiguration kann beispielsweise dazu verwendet werden, eine bestimmte
Winkeleinstellbarkeit der radial innen liegenden Hülse 8 relativ zur
radial außen
liegenden Hülse 9 zu
erreichen, wie dies beispielsweise der Funktion eines Pendelrollenlagers
entspricht.
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4 zeigt
ein Wälzlager
nach der vorliegenden Erfindung in der Form eines Kugellagers 15. Wie
es ohne weiteres ersichtlich ist, weist das Kugellager 15 sowohl radial
innen liegend als auch radial außen liegend Drahtkissenlagerkörper 7, 7' auf, zwischen
denen Kugeln 16 als Wälzkörper vorgesehen sind.
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Schließlich zeigt 5 ein
Kugellager 15 mit einem Lagerinnenring 6 und einem
Lageraußenring 2 und
zwischen den beiden Lagerringen 2, 6 angeordneten
Kugeln 16 als Wälzkörpern, die
auf jeweiligen Drahtkissenlagerkörpern 7, 7' laufen, die
jeweilige Wälzflächen 3, 5 ausbilden.
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Der
Lageraußenring
zeigt eine partielle Kammerung des Drahtkissenlagerkörpers, der
Lagerinnenring zeigt eine vollständige
Kammerung.
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6.
der Zeichnung nun zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wälzlagers
in der Form eines Kugellagers 15 mit einem sich seitlich über den
Lageraußenring 2 und
den Lagerinnenring 6 hinaus erstreckendem Drahtkissenkörper 7.
Wird das Kugellager 15 mit geringer Last belastet, so stellt sich
im Bereich der Wälzfläche 3 ein
Einfederbetrag des Drahtkissenlagerkörpers 7 ein, der noch
nicht dafür
sorgt, dass ein Spalt 18 zwischen dem Lagerinnenring 6 und
der dem Lagerinnenring 6 zugewandten Fläche des Drahtkissenlagerkörpers 7 geschlossen
wird. Erhöht
sich nun die Lagerkraft und führt dies
zu einem weiteren Setzen des Drahtkissenlagerkörpers 7 im Bereich
der Wälzfläche 3,
so führt
dies zu einem Schließen
des Spaltes 18 und damit zu einer Relativbewegung des Lageraußenrings 2 und des
Lagerinnenrings 6 mit dazwischen angeordneten Drahtkissenlagerkörper 7,
der mit beiden Lagerringen 2, 6 in Kontakt steht
und somit eine Gleitfläche beziehungsweise
eine Gleitschicht ausbildet. Damit erhöht sich die Tragfähigkeit
des erfindungsgemäßen Wälzlagers
und zudem sorgen die beidseits über
die Kugeln 16 axial hinaus stehenden Bereiche des Drahtkissenlagerkörpers 7 dafür, eine
Dichtfunktion auszuüben,
so dass im Kugellager 15 vorhandener Schmierstoff nicht
aus diesem austreten kann.
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Obwohl
bei den dargestellten Ausführungsformen
jeweils starre Wälzkörper 4, 16 gezeigt
worden sind, können
auch die Wälzkörper 4, 16 oder ähnliche
Wälzkörper in
der Form von Zylinderrollen, Tonnen oder dergleichen mittels eines
Drahtkissenlagerkörpers
gebildet werden und auf bekannten starren Wälzflächen oder solchen aus Wälzflächen von einem
oder zwei Drahtkissenlagerkörpern
abwälzen. Um
nun die Schmierung zwischen den jeweiligen Wälzpartnern aufrecht zu erhalten,
können
die in den Drahtkissenlagerkörpern 7, 7' vorhandenen
Hohlräume 17 (1)
mittels eines Füllstoffs
in der Form beispielsweise eines Epoxydharzes oder dergleichen soweit
gefüllt
sein, dass ein im Bereich der Wälzfläche 3, 5 vorhandener
Schmierstoff nicht nach radial außen beziehungsweise axial ausweichen
kann und auch bei der Wälzbewegung
der Wälzkörper 4, 16 relativ
zu den Drahtkissenlagerkörpern 7, 7' im Bereich der
Wälzflächen 3, 5 verbleibt.
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Hinsichtlich
vorstehend im Einzelnen nicht näher
erläuterter
Merkmale wird im Übrigen
ausdrücklich
auf die Ansprüche
und die Zeichnung verwiesen.
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- 1
- Nadellager
- 2
- Lageraußenring
- 3
- Wälzfläche
- 4
- Wälzkörper
- 5
- Wälzfläche
- 6
- Lagerinnenring
- 7
- Drahtkissenlagerkörper
- 7'
- Drahtkissenlagerkörper
- 8
- Hülse
- 9
- Hülse
- 10
- Nadellager
- 11
- Diagramm
- 12
- axiales
Ende
- 13
- axiales
Ende
- 14
- axiale
Längsmitte
- 15
- Kugellager
- 16
- Kugel
- 17
- Hohlraum
- 18
- Spalt