-
Die
Erfindung betrifft eine Strahlentherapieanlage mit wenigstens einem
Therapieraum zur Durchführung
einer Bestrahlungssitzung im Rahmen einer Bestrahlungstherapie,
mit einer Mehrzahl von räumlich
von dem Therapieraum getrennten und dem Therapieraum zugeordneten
Lagerungsräumen
zur Immobilisierung und/oder Remobilisierung eines Patienten und
mit wenigstens einer Transporteinheit zum Transportieren eines Patienten
zwischen einem Lagerungsraum und dem Therapieraum, wobei eine einer
Bestrahlungsphase vorausgehende Immobilisierung eines Patienten
und eine auf die Bestrahlungsphase folgende Remobilisierung des
Patienten außerhalb
des Therapieraumdurchgeführt
wird.
-
Als
Strahlentherapie wird allgemein ein insbesondere zur Behandlung
von Tumorerkrankungen herangezogenes medizinisches Therapieverfahren bezeichnet,
im Zuge dessen hochenergetische elektromagnetische Strahlung (Röntgenstrahlung,
Gammastrahlung) oder Partikelstrahlung (Elektronen, Protonen, (Hohlenstoff)-Ionen, etc.) auf
einen zu behandelnden Körperbereich
eines Patienten appliziert wird. Im Zusammenhang mit der Erfindung
betrifft die Strahlentherapie insbesondere die Protonentherapie und
die sogenannte Schwerionentherapie.
-
Die
zur Protonentherapie und zur Schwerionentherapie eingesetzte Partikelstrahlung
wird mittels einer Beschleunigeranlage erzeugt. Derartige Anlagen
sind mit erheblichen Investitions- und Betriebskosten verbunden.
Insbesondere vor dem Hintergrund des auch im medizinischen Umfeld
stetig zunehmenden Kostendrucks ist deshalb gerade für eine Strahlentherapieanlage
ein hoher Patientendurchsatz unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit
von größter Bedeutung.
-
In
der bisherigen Strahlentherapie wird ein zu bestrahlender Patient üblicherweise
in einem Bestrahlungsraum immobilisiert, d.h. in einer für die Bestrahlung
vorgesehenen Körperhaltung
fixiert. Ggf. wird vor Beginn der eigentlichen Bestrahlung die Patientenposition,
und insbesondere die Position des zu bestrahlenden Körperbereichs
des Patienten, mittels bildgebender medizinischer Methoden verifiziert. Hierzu
werden insbesondere röntgentomographische
Aufnahmemethoden, insbesondere Computertomographie, eingesetzt.
Nach Beendigung der Bestrahlungsphase wird der Patient remobilisiert,
bevor er den Bestrahlungsraum verlassen kann.
-
Bei
der Protonen- und Schwerionentherapie wird die zeitliche Verfügbarkeit
eines Therapiestrahls in einen Therapieraum durch die Gesamtzahl
der Therapieräume
festgelegt, wobei zu berücksichtigen ist,
daß die
Bestrahlung eines Patienten bei einer Strahlungssitzung durchschnittlich
3 Minuten beträgt, inklusive
Umschaltzeit des Protonenstrahls beim Umschalten des Therapiestrahls
von einem in den nächsten
Therapieraum. Mit steigender Anzahl der Therapieräume nimmt
die Wartezeit auf den Protonenstrahl zu und der Patientendurchsatz
sinkt ab. Eine Vergrößerung der
Anzahl der Therapieräume
ist daher nicht geeignet, die Wirtschaftlichkeit der Strahlentherapieanlage
zu erhöhen.
-
Um
den Patientendurchsatz unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit
zu erhöhen,
ist aus der
DE
10 2004 048 210 A1 ein Verfahren zur Durchführung einer
Bestrahlungssitzung im Rahmen einer Strahlentherapie sowie eine
zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Strahlentherapieanlage bekannt. Dabei ist
vorgesehen, daß eine
einer Bestrahlungsphase vorausgehende Immobilisierung eines Patienten
und eine auf die Bestrahlungsphase folgende Remobilisierung des
Patienten außerhalb
eines Therapieraums bzw. Bestrahlungsraums vorgenommen wird, wobei
der Patient mittels einer Transporteinheit in immobilisiertem Zustand
zwischen dem Therapieraum und einem Lagerungsraum transportiert
wird. Sowohl die Lagerung des Patienten vor der Therapierung als
auch der Vorgang des Aufstehens nach einer Bestrahlungssitzung erfolgen
somit außerhalb
der Therapie- bzw. Behandlungsräume.
Die räumliche
Trennung von Bestrahlung einerseits und Immobilisierung bzw. Remobilisierung
andererseits ermöglicht
gegenüber
der herkömmlichen
Durchführung
einer Strahlentherapie eine verbesserte Ausnutzung des Therapieraums
sowie der sonstigen Infrastruktur zur Strahlungserzeugung und Strahlungsleitung.
Dies ermöglicht
eine entscheidende Kostenreduzierung durch Steigerung des Patientendurchsatzes.
-
Die
zur Beförderung
des immobilisierten Patienten zwischen dem Lagerungsraum und dem
Therapieraum vorgesehene Transporteinheit umfaßt bei der bekannten Strahlentherapieanlage
eine Patientenlagerung, wobei alternativ oder nebeneinander Patientenlagerungen
zur Fixierung des Patienten in liegender oder sitzender Haltung
vorgesehen sein können.
Die Transporteinheit umfaßt
weiter hin ein Beförderungsmodul,
das zur Aufnahme und zur Beförderung
der Patientenlagerung ausgebildet ist. Das Beförderungsmodul kann dabei als
mobile und von der Patientenlagerung trennbare Vorrichtung, insbesondere
nach Art eines Rollwagens, ausgebildet sein. Alternativ kann ein
Förderbandsystem
eingesetzt werden.
-
Wird
der Transport des Patienten mittels Rollwagen durchgeführt, so
muß für den Transport zusätzliches
Personal bereitgestellt werden, was kostenintensiv ist. Bei hohem
Patientendurchsatz ist ein erheblicher Koordinationsaufwand erforderlich, um
sicherzustellen, daß die
bekannte Strahlentherapieanlage optimal ausgelastet wird. Wird ein
Förderbandsystem
zum Transport der Patienten eingesetzt, so ist dies mit einem erheblichen
verfahrenstechnischen und logistischen Aufwand verbunden, was ebenfalls
zu hohen Kosten der Bestrahlungstherapie beiträgt.
-
Aus
der
US 5,842,987 A ist
eine Strahlentherapieanlage bekannt, bei der der Patient zwischen
einem Therapieraum und einem Lagerungsraum auf Schienen verfahren
werden kann.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Strahlentherapieanlage der
eingangs genannten Art zur Verfügung
zu stellen, die eine einfache und kostengünstige Durchführung von
Bestrahlungstherapien bei hohem Patientendurchsatz gewährleistet.
-
Die
vorgenannte Aufgabe ist bei einer Strahlentherapieanlage der eingangs
genannten Art dadurch gelöst,
daß jeder
Lagerungsraum über
wenigstens einen Gleisabschnitt mit dem Therapieraum verbunden ist,
wobei die Transporteinheit schienengeführt und entlang des Gleisabschnitts
zwischen dem Therapieraum und den Lagerungsräumen verfahrbar angeordnet
ist. Der Erfindung liegt der Grundgedanke zugrunde, die Immobilisierung
eines Patienten vor der Bestrahlungssitzung und die anschließende Remobilisierung
des Patienten nach der Bestrahlungssitzung außerhalb des Therapieraums dadurch
zu ermöglichen,
daß der
Patient mittels wenigstens einer schienengeführten Transporteinheit zwischen
den Lagerungsräumen
und dem Therapieraum hin- und her verfahren wird. Der Gleisabschnitt
weist vorzugsweise zwei Schienenstränge auf mit einer Mehrzahl von
Präzisionsschienen,
auf denen die Transporteinheit verfahrbar ist. Grund sätzlich kann
die Transporteinheit auch an einer Schiene geführt sein. Im Ergebnis bildet
der Gleisabschnitt einen Fahrweg für die Transporteinheit, was
zum einen die Koordination des Patiententransports bei einer Mehrzahl
von Lagerungsräumen
zu einem Therapieraum vereinfacht und zum anderen einen nur geringen
Personalaufwand für
den Transport erfordert. Grundsätzlich
ist es sogar möglich,
daß der
Transport der Patienten automatisch abläuft, was ein entsprechendes
Steuerungssystem voraussetzt. Im übrigen ermöglicht die Schienenführung den
Patiententransport bei geringem konstruktiven Aufwand und Platzbedarf,
was bei einer Strahlentherapieanlage mit einer Mehrzahl von Lagerungsräumen von
Vorteil ist. Bei einer vorgegebenen Anzahl von Therapieräumen läßt sich
durch die Erfindung im übrigen
die zur Immobilisierung und anschließenden Remobilisierung eines
Patienten zur Verfügung
stehende Zeitdauer verlängern.
-
Die
Transporteinheit kann wenigstens einen mobilen Behandlungstisch
aufweisen, auf dem der Patient immobilisierbar ist. Der Behandlungstisch kann
zur Fixierung des Patienten in liegender Haltung vorgesehen sein.
Grundsätzlich
ist es aber auch möglich,
daß eine
Patientenlagerung zur Fixierung des Patienten in sitzender Haltung
vorgesehen ist. Darüber
hinaus weist die Transporteinheit wenigstens einen schienengeführten Schlitten
auf, der zum Transport des Behandlungstisches ausgebildet ist. Der
Schlitten dient zur Beförderung
des mobilen Behandlungstisches zwischen einem Lagerungsraum und
einem Therapieraum. Der Schlitten ermöglicht einen schnellen und
erschütterungsarmen
Transport eines Patienten nach dessen Immobilisierung bzw. vor dessen
Remobilisierung. Dabei verfährt
der Schlitten auf den Schienen, die den Gleisabschnitt bilden und
einen Lagerungsraum mit dem Therapieraum verbinden.
-
Bei
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
sind die Gleisabschnitte zwischen den Lagerungsräumen und dem Therapieraum miteinander verbunden
und bilden ein gemeinsames Gleisnetz für die Transporteinheit. Die
Verbindung von Gleisabschnitten miteinander läßt eine Optimierung des Schienensystems
im Hinblick auf einen schnellen und einfachen Transport der Patienten
zwischen den Lagerungsräumen
und dem Therapieraum zu. Im übrigen
trägt die
Verbindung von Gleisabschnitten zu einem platzsparenden Aufbau des
Schienensystems und zur Einsparung von Schienenmaterial bei, was kostengünstig ist.
In diesem Zusammenhang können wenigstens
zwei Gleisabschnitte über
wenigstens eine Stelleinrichtung miteinander verbunden sein, wobei
die Stelleinrich tung zur bedarfsweisen Herstellung eines Fahrweges
zwischen einem oder wenigstens einem anderen Lagerungsraum und dem
Therapieraum ausgebildet ist. Bei der Stelleinrichtung kann es sich
beispielsweise um eine Drehscheibe handeln oder auch um eine Weiche,
wobei eine Drehscheibe eine sehr platzsparende und einfache Verbindung
eines Therapieraums mit einer Mehrzahl von Lagerungsräumen zuläßt.
-
Eine
besonders platzsparende und einen hohen Patientendurchsatz ermöglichende
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Strahlentherapieanlage
sieht vor, daß ein
Verteilerraum und eine Mehrzahl ringförmig den Verteilerraum umgebende Lagerungsräume vorgesehen
sind, wobei der Verteilerraum und die Lagerungsräume eine Immobilisierungs-
und Remobilisierungseinheit bilden. Für eine besonders platzsparende
Anordnung und für kurze
Transportwege können
der Verteilerraum und die Lagerungsräume in Form eines Wabenmusters aneinander
angrenzen. Weiter können
die Lagerungsräume
U-förmig
um den Verteilerraum angeordnet sein, wobei der Verteilerraum mit
einer freien, nicht von Lagerungsräumen umgebenen Zugangsseite
gegenüberliegend
zu einem Therapieraum angeordnet ist. Dadurch ist es über den
Verteilerraum möglich,
in einfacher Weise platzsparend und bei kurzen Transportwegen Patienten
ausgehend von einer Mehrzahl von Lagerungsräumen zu dem Therapieraum zu
befördern.
Vorzugsweise ist dabei jedem Therapieraum jeweils eine Immobilisierungs-
und Remobilisierungseinheit zugeordnet, so daß der Therapieraum und der
Verteilerraum benachbart zueinander angeordnet sind, wobei an eine
Seite des Therapieraums die Zugangsseite des Verteilerraumes angrenzt.
Es versteht sich, daß es
grundsätzlich
auch möglich
ist, die Immobilisierungs- und Remobilisierungseinheit redundant
auszuführen,
so daß jedem Therapieraum
auf vorzugsweise gegenüberliegenden
Seiten jeweils eine Immobilisierungs- und Remobilisierungseinheit
zugeordnet ist. Dadurch kann ein Zugang zu dem Therapieraum von
zwei gegenüberliegenden
Seiten des Therapieraums in einfacher Weise ermöglicht werden, was zu einer
weiteren Erhöhung
der Zeitdauer für
die Immobilisierung und die anschließende Remobilisierung führt.
-
Ist
die Stelleinrichtung im Verteilerraum angeordnet, erfolgt von hier
aus die Weiterverteilung der Patienten an den Therapieraum. Gleisabschnitte können sich
in diesem Fall sternförmig
von der Stelleinrichtung im Verteilerraum zu den Lagerungsräumen und
wenigstens ein weiterer Gleisabschnitt von der Stellein richtung
zu dem Therapieraum erstrecken. Vorzugsweise ist hier eine Drehscheibe
als Stelleinrichtung vorgesehen, die eine zentrale Verteilung der
Patienten ermöglicht.
Im Ergebnis bildet die Stelleinrichtung ein Drehkreuz für den Patiententransport
von den Lagerungsräumen
zum Therapieraum und zurück,
was das Patientenmanagement vereinfacht und bei geringem Platzbedarf
eine kostengünstige
Patientenbeförderung
bei hohem Patientendurchsatz ermöglicht.
-
Jedem
Lagerungsraum kann wenigstens eine Transporteinheit zugeordnet sein.
Die Zahl der Transporteinheiten entspricht dann der Zahl der Lagerungsräume. Der
Behandlungstisch und der Schlitten der Transporteinheit können als
nicht-trennbare Einheit
ausgebildet sein, wobei die Anzahl der Schlitten der Strahlentherapieanlage
der Anzahl der Lagerungsräume
entsprechen kann. Bei dieser Ausführungsform wird der Behandlungstisch
mit dem zugehörigen
Schlitten stets gemeinsam verfahren, was einen einfachen konstruktiven
Aufbau der Transporteinheit ermöglicht.
Bei der Erfindung wird der Behandlungstisch mit dem immobilisierten
Patienten vorzugsweise direkt in den Therapieraum gefahren und in
einer Bestrahlungsposition positioniert. Das gemeinsame Verfahren
von Behandlungstisch und Schlitten als nicht-trennbare Transporteinheit
ermöglicht
schließlich
einen sehr zeitsparenden Transport. Es versteht sich, daß der Schlitten
und der Behandlungstisch auch trennbar ausgebildet sein können, wobei
dann der Schlitten bedarfsweise zum Transport eines Behandlungstisches
mit diesem verfahren wird.
-
Die
Therapieräume
können
zur Vereinfachung der Strahlleitung vorzugsweise in einer Reihe hintereinander
angeordnet sein. Die Anlage kann vorzugsweise wenigstens acht Therapieräume umfassen,
wobei bei einer durchschnittlichen Bestrahlungsdauer inklusive Umschaltzeit
von ca. 3 Minuten ein Protonenstrahl nach Abschluß einer
Therapie in einem Therapieraum nach 21 Minuten wieder im Rahmen
einer nachfolgenden Bestrahlungssitzung in diesem Therapieraum verfügbar ist.
Bei insgesamt acht Therapieräumen
können
sechs Therapieräume mit
einer beweglichen Bestrahlungseinheit ausgestattet sein, einem sogenannten
Gantry, und zwei Räume
können
mit einer nicht-beweglichen Bestrahlungseinheit als sogenannte Fixed-Beam-Therapieplätze ausgebildet
sein. Um weitere Therapieräume insbesondere
für die
Schwerionentherapie zur Verfügung
zu stellen, können
auch mehr als zwei Therapieräume
als Fixed-Beam-Therapieplätze
ausgebildet sein, wobei die Gesamtzahl von Therapieräumen einer
Strahlenthe rapieanlage auch mehr als acht betragen kann. Dies gilt
insbesondere dann, wenn eine Mehrzahl von Teilchenbeschleunigern
vorgesehen ist, was zu einer Verringerung der Wartezeit führt, nach
der ein Therapiestrahl wieder in einem Therapieraum verfügbar ist.
-
Weist
das Strahlungserzeugungssystem zwei Teilchenbeschleuniger auf, wird
die Verfügbarkeit
der Partikelstrahlung verdoppelt und die Wartezeit verringert. Einer
der beiden Teilchenbeschleuniger kann dabei vorzugsweise zur Beschleunigung von
Protonen und/oder von schweren Teilchen, wie z.B. Heliumionen oder
Kohlenstoffionen, ausgebildet sein und ein weiterer vorzugsweise
lediglich zur Beschleunigung von Protonen. Im Vergleich zu der Protonentherapie
kann die Schwerionentherapie bei einigen Indikationen vorteilhaft
eingesetzt werden. Ist mit der erfindungsgemäßen Strahlentherapieanlage die
Protonentherapie und die Schwerionentherapie gleichermaßen durchführbar, so
steigt die Anzahl der möglichen
Patienten, die mit der Therapieanlage behandelt werden können.
-
Mit
der Erhöhung
der Anzahl von Teilchenbeschleunigern sinkt die Wartezeit bzw. die
Zeitdauer, nach deren Ablauf in einem Therapieraum der Therapiestrahl
nach Abschluß einer
vorangegangenen Therapie erneut verfügbar ist. Sind zwei Teilchenbeschleuniger
für acht
Therapieplätze
vorgesehen, so beträgt
bei einer durchschnittlichen Bestrahlungsdauer inklusive Umschaltzeit
von drei Minuten die Zeitdauer, nach der ein Therapiestrahl nach
Abschluß einer
Therapie in einem Therapieraum zur Verfügung steht, neun Minuten.
-
Die
geringe Wartezeit auf dem Therapiestrahl reicht zum Teil nicht aus,
um einen Patienten nach Abschluß einer
Therapiesitzung in komfortabler Weise zu remobilisieren und den
nachfolgenden Patienten entsprechend zu immobilisieren bzw. in dem Therapieraum
zu positionieren. In diesem Zusammenhang sind vorzugsweise jedem
Therapieraum drei Lagerungsräume
zugeordnet, wobei zwei Lagerungsräume zur Immobilisierung und
ein Lagerungsraum zur Remobilisierung eingesetzt werden können. Grundsätzlich ist
es jedoch auch möglich,
daß alle
Lagerungsräume
sowohl zur Immobilisierung als auch zur Remobilisierung eingesetzt
werden. Darüber
hinaus kann wenigstens ein weiterer Lagerungsraum vorgesehen sein,
um einem weiteren Anstieg des Patientendurchsatzes Rechnung tragen
zu können.
Bei acht Lagerungsräumen
und zwei Teilchenbeschleunigern und bei angenommener durchschnittlicher
Bestrahlungsdauer von drei Minuten inklusive Umschaltzeit beträgt die Zeitdauer
für die
Immobilisierung und die Remobilisierung 24 Minuten. Dies ist ausreichend,
um den Patienten in komfortabler Weise zu immobilisieren und in
den Therapieraum zu überführen sowie
im Therapieraum zu positionieren sowie nach der Therapie den Patienten
ohne Eile zu remobilisieren. Bei deutlich höherer Patientenauslastung der
erfindungsgemäßen Strahlentherapieanlage
steht im Ergebnis für
die Immobilisierung und die Remobilisierung eines Patienten mehr
Zeit zur Verfügung,
als dies bei den aus dem Stand der Technik bekannten Strahlentherapieanlagen
der Fall ist.
-
Im
einzelnen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Strahlentherapieanlage
auszugestalten und weiterzubilden, wobei einerseits auf die abhängigen Patentansprüche und andererseits
auf die nachfolgende Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung verwiesen wird.
Im übrigen
läßt es die
Erfindung bedarfsweise zu, die in den Ansprüchen und/oder die anhand der Zeichnung
nachfolgend offenbarten und beschriebenen Merkmale miteinander zu
kombinieren, auch wenn dies nicht im einzelnen beschrieben ist.
Die einzige Figur zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Strahlentherapieanlage
in einer schematischen Darstellung von oben.
-
Die
in der Figur dargestellte Strahlentherapieanlage 1 weist
acht in einer Reihe nebeneinander liegend angeordnete Therapieräume 2 auf,
wobei in der Figur lediglich ein Therapieraum 2 dargestellt
ist. Der Therapieraum 2 dient zur Durchführung einer
Bestrahlungssitzung im Rahmen einer Bestrahlungstherapie, insbesondere
zur Protonen- und/oder Schwerionentherapie. Jedem Therapieraum 2 wird über einen
Strahlleiter 3 ein Therapiestrahl 4 zugeleitet.
Jeder Strahlleiter 3 ist hierzu an ein nicht im einzelnen
dargestelltes Strahlungserzeugungssystem angeschlossen, wobei das
Strahlungserzeugungssystem bei der dargestellten Ausführungsform
einer Strahlentherapieanlage 1 zwei Teilchenbeschleuniger
aufweist. Der Therapiestrahl 4 enthält hierbei auf hohe Geschwindigkeit
beschleunigte Teilchen, insbesondere Protonen und/oder Helium- oder
Kohlenstoffionen oder dgl.
-
Sechs
der acht Therapieräume 2 weisen eine
bewegliche Bestrahlungseinheit, einen sogenannten Gantry, auf. Zwei
Therapieräume 2 werden als
sogenannte Fixed-Beam-Therapieplätze
ausgebildet. Die dargestellte Strahlentherapieanlage 1 kann
darüber
hinaus weitere Therapieräume 2 aufweisen,
die insbesondere als Fixed-Beam-Therapieplätze ausgebildet sein können, wobei
alle Therapieplätze 2 vorzugsweise
in einer Reihe angeordnet sind.
-
Die
zeitliche Verfügbarkeit
eines Therapiestrahls 4 in einem Therapieraum 2 ist
durch die Gesamtzahl der Therapieräume 2 festgelegt.
Hierbei ist es so, daß der
von einem Teilchenbeschleuniger erzeugte Therapiestrahl 4 nach
einer Bestrahlungssitzung in einem Therapieraum 2 auf einen
benachbarten Therapieraum 2 umgeleitet bzw. umgeschaltet wird.
Bei der Protonentherapie beträgt
die durchschnittliche Bestrahlungsdauer inklusive Umschaltzeit beispielsweise
ca. 3 Minuten. Die Wartezeit auf den Therapiestrahl 4 beträgt bei der
dargestellten Strahlentherapieanlage 1 mit zwei Teilchenbeschleunigern
und acht Therapieräumen 2 nach
dem Ende einer vorangegangenen Bestrahlungssitzung in jedem Therapieraum 2 neun
Minuten. Wenngleich mit der dargestellten Strahlentherapieanlage 1 vierzig Behandlungen
pro Stunde durchgeführt
werden können,
ist eine Wartezeit von neun Minuten nicht ausreichend, um einem
Patienten nach Abschluß einer
Bestrahlungssitzung in Ruhe beim Aufstehen behilflich zu sein und
dann den nächsten
Patienten ordnungsgemäß zu lagern.
-
Um
die Zeitdauer zu verlängern,
die für
eine Immobilisierung und eine anschließende Remobilisierung eines
Patienten zur Verfügung
steht, ist bei der dargestellten Strahlentherapieanlage 1 vorgesehen,
sowohl die Lagerung des Patienten bzw. die Immobilisierung als auch
den Vorgang des Aufstehens nach einer erfolgten Bestrahlungssitzung
bzw. die Remobilisierung des Patienten außerhalb der Therapieräume 2 vorzunehmen.
Hierzu sind jedem Therapieraum 2 vier Lagerungsräume 5, 6, 7, 8 zugeordnet,
die zusammen mit einem Verteilerraum 9 eine Immobilisierungs-
und Remobilisierungseinheit bilden. Im vorliegenden Fall sind die
Lagerungsräume 6, 7 zur
Immobilisierung eines Patienten und der Lagerungsraum 5 zur
Remobilisierung des Patienten vorgesehen. Der Lagerungsraum 8 bleibt
zunächst ungenutzt.
Auf den Lagerungsraum 8 kann bei hoher Auslastung der Strahlentherapieanlage 1 zurückgegriffen
werden. Im Ergebnis können
die Lagerungsräume 5, 6, 7, 8 sowohl
zur Immobilisierung als auch zur Remobilisierung eines Patienten
genutzt werden.
-
Die
Lagerungsräume 5, 6, 7, 8 sind
mit dem Therapieraum 2 über
ein gemeinsames Gleisnetz 10 verbunden, wobei das Gleisnetz 10 Gleisabschnitte 11 bis 15 aufweist.
Zum Transport von Patienten zwischen einem Lagerungsraum 5 bis 8 und
dem Therapieraum 2 sind Transporteinheiten 16 vorgesehen, wobei
die Transporteinheiten 16 schienengeführt und entlang der Gleisabschnitte 11 bis 15 des
Gleisnetzes 10 verfahrbar angeordnet sind. Die Transporteinheit 16 weist
eine nicht im einzelnen dargestellten mobilen Behandlungstisch auf,
der nicht-trennbar
mit einem schienengeführten
Schlitten verbunden ist, wobei der Schlitten auf Präzisionsschienen 17, 18 der
Gleisabschnitte 11 bis 15 verfahrbar ist. Im Ergebnis
ermöglichen
das dargestellte Schienensystem und die Transporteinheiten 16 den
weitgehend erschütterungsfreien
Patiententransport zwischen den Lagerungsräumen 5 bis 8 und
dem Therapieraum 2 bei geringer Beförderungszeit. Schließlich wird
mit dem Schienensystem eine konstruktiv einfache und kostengünstige Möglichkeit
zur Verfügung gestellt,
den Patiententransport auszuführen.
-
Jedem
Therapieraum 2 sind eine der Anzahl der Lagerungsräume 5 bis 8 entsprechende
Anzahl von Transporteinheiten 16 zugeordnet, um einen störungsfreien
und schnellen Transport der Patienten sicherzustellen. Dabei ist
es so, daß die
Gleisabschnitte 11 bis 15 über eine Drehscheibe 19 als
Stelleinrichtung miteinander verbunden sind, wobei die Drehscheibe 19 zur
bedarfsweisen Herstellung eines Fahrweges zwischen dem Gleisabschnitt 15 und
einem der Gleisabschnitte 11 bis 14 ausgebildet
ist. Im Ergebnis erstrecken sich die Gleisabschnitte 11 bis 14 sternförmig von
der Drehscheibe 19 zu den Lagerungsräumen 5 bis 8 und
der Gleisabschnitt 15 von der Drehscheibe 19 zu
dem Therapieraum 2. Die Drehscheibe 19 dient als
Drehkreuz bzw. zentraler Verkehrsknotenpunkt im Sinne eines Verteilers,
um die Verteilung der Patienten von den Lagerungsräumen 5 bis 8 auf
den Therapieraum 2 in einfacher Weise und platzsparend
zu ermöglichen.
Die Drehscheibe 19 ist im Verteilerraum 9 angeordnet.
-
Nach
der Lagerung eines Patienten auf dem Behandlungstisch einer Transporteinheit 16 in
einem der Lagerungsräume 6, 7 wird
die Transporteinheit 16 nach Kontrolle der Position des
Patienten mit dem Schlitten in den Therapieraum 2 verfahren,
sobald ein zuvor in einer Bestrahlungssitzung therapierter Patient
aus dem Therapieraum 2 in den Lagerungsraum 5 als
Aufsteh- bzw. Remobilisierungsraum transportiert worden ist. Die
Transporteinheit 16 wird mit dem Schlitten im Therapieraum 2 arretiert
und die korrekte Lage des Patienten erneut kontrolliert. Anschließend erfolgt
der Beginn der Bestrahlung. Für diesen
Vorgang von der Lagerung bis zum Bestrahlungsbeginn stehen dem Personal
nicht nur neun Minuten, sondern 24 Minuten zur Verfügung. Diese
Zeit ist ausreichend, um den Patienten in Ruhe auf die Therapie
vorzubereiten, die Lagerung exakt vorzunehmen, die Lagerung zu kontrollieren
und nach der Therapie den Patienten ohne Eile beim Aufstehen behilflich
zu sein. Die Lagerung des Patienten kann in einem für ihn angenehmen
Ambiente stattfinden. Der Aufenthalt im Therapieraum 2 ist
dabei auf die Dauer der Bestrahlungssitzung beschränkt, was
sich positiv auf die Gemütslage
eines Patienten auswirkt. Nicht dargestellt ist im einzelnen, daß die Strahlentherapieanlage 1 eine
Steuereinrichtung zum automatischen Verfahren der Transporteinheiten 16 zwischen
den Lagerungsräumen 5 bis 8 und
dem Therapieraum 2 aufweisen kann. Um hierbei einen reibungslosen
und rationellen Betriebsablauf sicherzustellen, kann ein rechnergestütztes Zeitmanagementsystem
vorgesehen sein.