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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Ermittelung eines Zeitcodeversatzes eines Zeitcodesignales
gegenüber
einem geglättetem
Zeitcodesignal und insbesondere auf ein Analysegerät, einen
sogenannten LTC-Analysiergerät,
zur Messung von Zeitcodeschwankungen.
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Es
besteht ein steigender Bedarf an neuen Technologien und innovativen
Produkten im Bereich der Unterhaltungselektronik. Dabei ist eine
wichtige Voraussetzung für
den Erfolg neuer multimedialer Systeme, eine optimale Funktionalität mit herausragenden
Fähigkeiten
zu bieten. Erreicht wird dies durch den Einsatz digitaler Technologien
und insbesondere der Computertechnik. Eine wichtige Rolle spielen
dabei Verfahren zur mehrkanaligen Lautsprecherwiedergabe von Audiosignalen
in Verbindung mit Videosignalen, welche bereits seit vielen Jahren standardisiert
sind.
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Bei
herkömmlichen
Kinoanwendungen, bei denen beispielsweise Dolby 5.1 bzw. 7.1 eingesetzt wird
oder auch bei normalen Stereoanwendungen und sogar bei Monoanwendungen,
besteht immer ein Bedarf, den Film und das Audiomaterial entweder
in einer häuslichen
Umgebung oder insbesondere in einer Kinoumgebung zu synchronisieren.
Insbesondere für
Vorführungen,
die möglichst
realitätsnah
sein sollen und bei denen demzufolge eine große Anzahl unabhängiger Audiokanäle benutzt
werden, ist eine Synchronisation von entscheidender Bedeutung. Eine
Beispielanwendung, die auf einer Vielzahl von unabhängigen Audiokanälen basiert,
ist die sogenannte Wellenfeldsynthese (WFS; WFS = Wave-Field Synthesis).
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Die
Grundidee von WFS basiert auf der Anwendung des Huygens'schen Prinzips der
Wellentheorie:
Jeder Punkt, der von einer Welle erfasst wird,
ist Ausgangspunkt einer Elementarwelle, die sich kugelförmig bzw.
kreisförmig
ausbreitet.
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Angewandt
auf die Akustik kann durch eine große Anzahl von Lautsprechern,
die nebeneinander angeordnet sind (einem so genannten Lautsprecherarray),
jede beliebige Form einer einlaufenden Wellenfront nachgebildet
werden. Im einfachsten Fall, einer einzelnen wiederzugebenden Punktquelle
und einer linearen Anordnung der Lautsprecher, müssen die Audiosignale eines
jeden Lautsprechers mit einer Zeitverzögerung und Amplitudenskalierung
so gespeist werden, dass sich die abgestrahlten Klangfelder der
einzelnen Lautsprecher richtig überlagern. Bei
mehreren Schallquellen wird für
jede Quelle der Beitrag zu jedem Lautsprecher getrennt berechnet und
die resultierenden Signale addiert. Befinden sich die wiederzugebenden
Quellen in einem Raum mit reflektierenden Wänden, dann müssen auch
Reflexionen als zusätzliche
Quellen über
das Lautsprecherarray wiedergegeben werden. Der Aufwand bei der Berechnung
hängt daher
stark von der Anzahl der Schallquellen, den Reflexionseigenschaften
des Aufnahmeraums und der Anzahl der Lautsprecher ab.
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Der
Vorteil dieser Technik liegt im Besonderen darin, dass ein natürlicher
räumlicher
Klangeindruck über
einen großen
Bereich des Wiedergaberaums möglich
ist. Im Gegensatz zu den bekannten Techniken werden Richtung und
Entfernung von Schallquellen sehr exakt wiedergegeben. In beschränktem Maße können virtuelle
Schallquellen sogar zwischen dem realen Lautsprecherarray und dem
Hörer positioniert
werden.
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Um
den natürlichen
räumlichen
Klangeindruck zu erreichen, ist eine Synchronisation des Video-
und der verschiedenen Audiokanäle
in möglichst
hoher Qualität
erforderlich. Abgesehen von der Synchronisation während der
Vorführung
von Audio- und Videomaterial, muss dazu bandgestütztes Video- und Audiomaterial ferner im Studiobereich
synchronisiert werden. Hierzu wird üblicherweise ein Standard-Zeitcode
für den
Kino- bzw. Studiobetrieb eingesetzt. Der Standard-Zeitcode wird auch
als LTC (LTC = Longitudinal Time Code) oder allgemein als Zeitcode
bezeichnet. Der longitudinale Zeitcode als Beispiel für irgendeinen
möglichen
Zeitcode, der eine Position eines Einzelbildes in einer Folge von
Einzelbildern des Films anzeigt, ist ein Zeitcode, der typischerweise
auf das Filmmaterial aufbelichtet ist und zwar so, dass jedes Einzelbild
einen eigenen Zeitcode erhält.
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Eine
mögliche
Gestaltung des Zeitcodes ist in 2 dargestellt. 2 zeigt
eine Folge von Einzelbildern 200, 201, 202, 203,
wobei das Einzelbild 200 als Einzelbild EBi bezeichnet
wird, während
das Einzelbild 201 als Einzelbild EBi + 1 bezeichnet wird. 2 zeigt
gewissermaßen
einen "aufgerollten" Abschnitt eines
Films, der bei dem in 2 gezeigten Beispiel 24 Frames
pro Sekunde hat. In einem Feld 204, das bei der schematischen
Darstellung von 2 jedem Einzelbild zugeordnet
ist, ist die Zählweise
des longitudinalen Zeitcodes dargestellt. Der longitudinale Zeitcode
besteht hinsichtlich seiner codierten Information aus einer "Zeitinformation" und einer "Frame-Information". Die Zeitinformation
ist in 2 schematisch derart dargestellt, dass das Einzelbild
i (200) ein Bild ist, dessen Zeitinformation z. B. 10 Stunden,
0 Minuten und 1 Sekunde umfasst. Die Frame-Information bezeichnet
den ersten Frame in dieser Sekunde für das Bild 200. Analog bezeichnet die
Frame-Information
für das
Einzelbild 202 den 24. Frame zum "Zeitpunkt" 10 Stunden, 0 Minuten und 1 Sekunde.
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Da
bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
davon ausgegangen wird, dass der Film eine Abspielfrequenz von 24
Frames pro Sekunde hat (es existieren auch andere Abspielfrequenzen
wie beispielsweise mit 25 Frames pro Sekunde), ist die Zeitinformation
des Einzelbildes k + 1 (203) 10 Stunden, 0 Minuten und
2 Sekunden, während
die Frame- Information
dieses Einzelbildes wieder gleich 1 ist, da dies der erste Frame
in der "neuen" Sekunde ist.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass der Startpunkt der Zeitinformation
beliebig gewählt
werden kann. Wird der Startpunkt der Zeitinformation beispielsweise
auf Null gesetzt, und dauert ein Film 90 Minuten, so wird die maximale
Zeitinformation 1 Stunde, 30 Minuten, 0 Sekunden sein. Wesentlich
bei der Zeitinformation ist die Tatsache, dass jedes Einzelbild
eine originäre
Zeitcodeinformation erhält,
die es ermöglicht,
die Position jedes Einzelbildes in der Folge von Einzelbildern,
also in dem Film, zu rekonstruieren.
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Die
Zeitinformation und die Frame-Information werden beide gemeinsam
mittels des Zeitcodes codiert, der beliebig wählbar ist, und der z. B. ein 8-Bit-Code
aus binären
Nullen und Einsen ist. Je nach Implementierung kann für eine binäre Null
eine dunkle Stelle auf dem Film aufbelichtet werden, und kann für eine binäre Eins
eine helle Stelle auf den Film aufbelichtet werden oder umgekehrt.
Alternativ ist es jedoch ebenfalls möglich und in der Praxis bewährt, eine "Null" z.B. als zwei kurze
Hell/Dunkel-Wechsel zu codieren, und eine "Eins" als
einen langen Hell/Dunkel-Wechsel zu codieren.
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Jedem
Einzelbild zugeordnet sind Audio-Abtastwerte. Wenn der Fall betrachtet
wird, dass der Film eine Abspielfrequenz von 24 Frames pro Sekunde
hat, und dass die Audio-Abtastwerte
mit einer Abtastfrequenz von z.B. 48 kHz vorliegen, so sind jedem
Frame 2000 diskrete Audio-Abtastwerte zugeordnet. Diese Abtastwerte
werden typischerweise extern in Dateien abgespeichert und bei der
Filmwidergabe synchronisiert zu den Einzelbildern digital/analog-gewandelt,
verstärkt
und an die entsprechend positionierten Lautsprecher beispielsweise
im Kino geliefert.
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Im
Kino/Filmbereich werden unterschiedlichste Methoden angewandt, um
das Bildmaterial (Video und Film) mit digitalem Audiomaterial (WAV-Dateien,
MPEG-4-Dateien ...) zu synchronisieren. Hierbei ist zu beachten,
dass das Audio/Videomaterial oft in analoger Form und getrennt voneinander
vorliegt und nach separater Digitalisierung Framegenau und sample-genau
zusammengesetzt werden soll. Für
diese Synchronisation wird der im Hinblick auf 2 beschriebene
Zeitcode verwendet.
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Zusätzlich werden
solche bekannten Systeme mit einem zentral generierten und in der
Regel stabilen Takt versorgt, der auch als Wordclock (Worttakt)
bezeichnet wird. Je nach Ausführungsform
ist die Frequenz dieses Wordclocks beispielsweise gleich der Frequenz,
mit der die gespeicherten diskreten Abtastwerte abgetastet worden
sind.
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Nachdem
bandgestützte
Video-Abspielgeräte
sowie Filmgeräte
mechanische Systeme sind, deren Drehzahl über der Zeit Variieren kann,
können sowohl
Zeitcode-Informationen als auch Wordclockinformationen, die auf
dem Film aufbelichtet sind, nur unsicher ausgelesen werden. Insbesondere
sind diese auf dem Film aufbelichteten Informationen nach dem typischerweise
optischen Auslesen jitterbehaftet, was die Gefahr mit sich bringt,
dass eine fehlerhafte Verarbeitung dieser Informationen stattfindet, was
zu einem Absturz eines Systems führen
kann, das insbesondere in relativ kritischen zeitlichen Einschränkungen
arbeiten muss. dies ist besonders bei Wellenfeldsynthesesystemen
der Fall ist, bei denen es gerade auf das synchrone Zusammenspiel
der von allen Lautsprechern ausgegebenen Audiosignalen ankommt,
um entsprechende Wellenfronten auf der Basis der von den Lautsprechern
erzeugten Einzelwellen zu rekonstruieren.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
wie Videodaten und Audiodaten den Zeitcodes entsprechend entlang
eines Zeitstrahls zugeordnet werden. Ein Zeitcode ZC1 legt einen
Zeitpunkt t1 fest, an welchem eine Videoseite
1 gezeigt wird und gleichzeitig markiert t1 auch
einen Anfang von Audioframes 1, d.h. einem ersten Satz von Audioframes.
Die Audioframes 1 codieren dabei das Audiosignal, welches zwischen
dem Zeitcode ZC1 zum Zeitpunkt t1 und dem
Zeitcode ZC2 zu dem Zeitpunkt t2 aufgenommen wurde.
Die Audioframes 1 enthalten im Allgemeinen mehrere unabhängige Audiosignale,
von denen hier ein Audiosignal Audio 1 und ein Audiosignal Audio
2 dargestellt sind, und wie oben bereits beschrieben, wird das Audiosignal
beispielsweise mit der Wordclockfrequenz WC abgetastet.
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Zu
einem Zeitpunkt t2 wird die Videoseite 1 durch
eine Videoseite 2 ersetzt, und gleichzeitig ist der Zeitpunkt t2 auch ein Anfang der Audioframes 2, welche
wiederum unterschiedliche im Allgemeinen unabhängige Audiosignale (Audio 1,
Audio 2, Audio 3, ...) umfassen. Diese Daten, d.h. die Videoseite
2 und die Audioframes 2, enthalten den Zeitcode ZC2, welcher den
Anfangszeitpunkt entlang des Zeitstrahls markiert. Dieses Schema
setzt sich für
folgende Video- und Audiodaten fort, welche beispielsweise an einem
Zeitpunkt t3 beginnen und durch einen Zeitcode
ZC3 identifiziert werden. Mit Hilfe der Zeitcodes ZC1, ZC2, ZC3,
... ist somit eine eindeutige Zuordnung der Video- und Audiodaten
entlang des Zeitstrahls möglich.
Die in der 3 gezeigten Abstände zwischen
den Zeitcodes und des Video- und Audiomaterials sind nur der besseren
Veranschaulichung hier gezeigt und bedingen keine zeitliche Pause
zwischen den Zeitcodes und dem Video- und Audiomaterial. Vielmehr
können
die Zeitcodes nach erfolgter zeitlicher Aneinanderreihung der Audio-
und Videodaten entfernt werden.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
wie eine Einrichtung zum Decodieren und Synchronisieren 210 Eingangssignale 220,
die digitale nicht synchronen Video- und Audiodaten aufweisen können, in
synchrone analoge Video- und Audiodaten 230 verwandelt
bzw. anordnet. Die Eingangssignale 220 können nacheinander
oder zur gleichen Zeit von einem Datenträger ausgelesen werden. Mögliche Datenträger sind
beispielsweise eine CD, eine DVD oder auch eine Festplatte und liefern
im Allgemeinen codierte digitale Daten für ein Videosignal und für mehrere
Audiosignale. Die Eingangsdaten 220 können also parallel oder seriell
in die Einrichtung zum Decodieren und Synchronisieren 210 eingegeben werden,
wo die Daten analisiert und geordnet werden, so dass alle Audio-
und Videodaten 230 für
einen gegebenen Zeitpunkt ausgegeben werden können. Insbesondere bei Systemen,
die auf der Wellenfeldsynthese basieren und die Einrichtung zum
Decodieren und Synchronisieren 210 ein Wellenfeldsynthesemodul
aufweist, sind dabei mitunter eine sehr große Anzahl von unabhängigen Audiokanälen (Audio
1, Audio 2, Audio 3, ...) zu verarbeiten, und bei der Ausgabe muss
gegebenenfalls eine Vielzahl von Lautsprechern (Kanal 1, Kanal 2,
...) gleichzeitig angesprochen werden.
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Um
eine Synchronisation zu ermöglichen
bedürfen
somit die verschiedenen Audio- und Videosignale ein Zeitcodesignal,
welches einem Videobild Audiodaten der verschiedenen Kanäle zuordnet.
Es ist dabei offensichtlich, dass mit zunehmender Anzahl von Audiokanälen auch
die Anforderungen bei der Aufzeichnung und Wiedergabe hinsichtlich
einer qualitativ hochwertigen Synchronisation steigen.
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Im
Stand der Technik finden sich eine Reihe von Möglichkeiten, wie Audio- und
Videosignale trotz schwankender Zeitcodes synchronisiert werden
können.
Bei dem in
EP 0 176
342 A1 vorgestellten Synchronisationsapparat werden zwei
oder mehr Zeitcodes ständig
miteinander verglichen und gegeneinander abgestimmt, so dass der
Anfangspunkt des ersten und zweiten bzw. der weiteren Zeitcodes übereinstimmen.
In
US 6,546,190 81 ist
ein Synchronisationsverfahren für
Audio- und Videoinformationen dargestellt,
welches eine Referenzzeit als Zeitcodebasis benutzt, auf der das
Audio- als auch das Videosignal synchronisiert werden. Dabei wird
das Zeitcodesignal basierend auf der Referenzzeit jedoch nicht verändert. In
US 4,503,470 ist ein Zeitcodegenerator
vorgestellt, bei dem ein erster und ein zweiter Zeitcode verglichen
werden und eine Synchronisation durch eine Berücksichtigung der Abweichung
erfolgt. In
US 4,360,841 eine
Schal tung vorgestellt, welche einen Fehler in einem Zeitcode, beispielsweise
durch einen Sprung bzw. Aussetzer beheben und eine korrigierten
Zeitcode ausgibt. Schließlich
ist in
DE 103 22 722 ein
Glättungsalgorithmus
vorgestellt, mit deren Hilfe ein geglätteter Zeitcode generiert werden
kann und eine Synchronisation der verschieden Audio- und Videosignale
an den geglätteten
Zeitcode erfolgt. In
DE 195
13 988 ist eine Verfahren zum Abtasten analoger Bitmuster
vorgestellt.
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Qualitativ
minderwertige Aufnahmen führen fast
immer zu wahrnehmbaren Beeinträchtigungen bei
der audio-visuellen Wahrnehmung während der Wiedergabe. Deshalb
spielt die Synchronisation nicht nur bei der Wiedergabe von Video-
und Audiosignalen eine große
Rolle, sondern ist auch von entscheidender Bedeutung in einer Tonstudioumgebung.
In Tonstudioumgebungen kommt es nämlich immer wieder vor, dass
Studiogeräte
einen defekten oder zu stark zeitlich schwankenden Zeitcode zur Steuerung
von Maschinen, wie beispielsweise Mehrspurrecordern, erzeugen. Durch
derartige Schwankungen im Zeitcode kann es zu einer erheblichen Verschlechterung
der Klangqualität
von digitalen Studiogeräten
durch Gleichlaufschwankungen und Tonaussetzern kommen. Ein gebräuchliches
Zeitcodeformat ist der bereits erwähnte Longitudinale Time Code
(LTC), welcher nach SMPTE 12M standardisiert ist.
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Abgesehen
von schwankenden Zeitcodes treten zusätzliche Probleme auf, wenn
in digitalen Tonstudios ein Zeitcodesignal auf ein Wordclocksignal
synchronisiert werden soll, also wenn die Audioabtastrate an den
Zeitcode angeglichen werden soll. Dabei kommt es beispielsweise
in Studios vor, dass ein Zeitcode und eine Wordclock nicht optimal
zueinander passen, weil beispielsweise konventionelle Synchronizer
nicht schnell genug bei stark schwankendem Zeitcode einen dazu passenden
Wordclock liefern können.
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Um
also die Synchronisation in einer Studioumgebung optimieren zu können, ist
es wichtig, zuerst die vorhandene Technik auszumessen und zu analysieren,
um die Qualität
hinsichtlich von Gleichlaufschwankungen des Zeitcodesignals bzw.
einen Zeitcodeversatz feststellen zu können.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindungen, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zu schaffen, womit ein Zeitcodeversatz eines Zeitcodesignals bestimmt
und analysiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1, ein Verfahren
gemäß Patentanspruch
15 oder ein Computerprogramm gemäß Patentanspruch
16 gelöst.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Qualität eines
Zeitcodes dadurch bestimmt werden kann, dass der Zeitcode hinsichtlich
seiner Schwankungen im Vergleich zu einem geglätteten Zeitcode untersucht
wird. Der geglättete
Zeitcode ist dabei erfindungsgemäß ein Synchronisationszeitcode,
der von einem Zeitcodeglätter erzeugt
wird und zur Synchronisation von verschiedenen Audio- und Videosignalen
synchronisiert verwendet werden kann.
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Da
Zeitcodeschwankungen innerhalb einer Toleranzbreite Δ weder zu
visuell noch hörbaren
Effekten führt,
ist es ausreichend als Synchronisationszeitcode einen Synthese-Zeitcode zu verwenden, welcher
beispielsweise von einer hochgenauen Zeitbasis erzeugt werden kann.
Bei größeren Schwankungen
ist es jedoch wichtig, diesen Synthese-Zeitcode entsprechend zu verlängern oder
zu verkürzen, um
hörbare
bzw. sichtbare Artefakte zu vermeiden. Sofern nur relativ wenige
Korrekturen bzw. Modifikationen des Synthese-Zeitcodes erforderlich
sind, kann ein derart geglätteter
Zeitcode sehr schnell in hoher Qualität erzeugt werden. Ein Zeitcode
relativ hoher Qualität
zeichnet sich somit dadurch aus, dass er zwar innerhalb der Toleranzbreite Δ Schwankungen
aufweisen kann, aber nur relativ selten die Toleranz breite Δ verletzt.
Ein über
einen längeren
Zeitraum konstanter Zeitcode ist zwar wünschenswert, ist aber nicht
notwendigerweise ein Qualitätsmerkmal,
sondern die Qualität
eines Zeitcodes ist vielmehr dadurch bestimmt, wie häufig eine
Schwankung zu hörbaren
bzw. sichtbaren Effekten bzw. Artefakten bei der Wiedergabe führt. Demzufolge
ist eine einfache arithmetische Mittelung des Zeitcodes als Basis für den Vergleich
weniger geeignet, um die Qualität eines
Zeitcodes zu bestimmen. Erfindungsgemäß wird deshalb vielmehr der
geglättete
Zeitcode verwendet, und die Qualität eines Zeitcodes wird durch den
Vergleich zu dem geglätteten
Zeitcode bestimmt.
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Ein
weiterer Aspekt bei der Qualitätsbestimmung
von Tonstudioumgebungen oder von Studiogeräten ist eine Untersuchung der
Kompatibilität
von Wordclocksignalen bzw. Wordclock-Impulsen und Zeitcodesignalen. Hierbei
wird festgestellt in wie weit beide Takte synchron laufen, so dass
ein Zwischenraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeitcodesignalen
immer die gleiche Anzahl von Wordclock-Impulsen enthält. Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird jeweils zu Beginn eines eintreffenden
Zeitcodes ein Synchronimpuls ausgegeben, mit deren Hilfe ein Frequenzzähler die
Wordclock-Impulse pro Zeitcodeframe feststellen kann. Ebenso wie
bei der Untersuchung der Zeitcodesignale können die Wordclock-Impulse zwischen
zwei Zeitcodesignalen innerhalb einer bestimmten Schwankungsbreite
fluktuieren ohne hörbare
Beeinträchtigungen
zu erzeugen. Eine hochwertige Tonstudioumgebung bzw. hochwertige
Studiogeräte
zeichnen sich jedoch durch eine relativ kleine Schwankungsbreite
aus, oder hochwertige Studiogeräte
verletzen eine tolerabel Schwankungsbreite nur relativ selten.
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Somit
wird erfindungsgemäß ein Messgerät (LTC-Analysegerät) und eine
Messmethode geschaffen, um die Qualität und Synchronität von Zeitcodes bzw.
Zeitcodegebern in Verbindung mit Wordclocks bestimmen zu können.
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Zur
Messung der Qualität
von Schwankungen wie beispielsweise eines LTC-Zeitcodes kann auch
ein zeitlicher Mittelwert eines LTC-Signals gebildet werden, mit
dem der eingehende Zeitcode verglichen wird. Die zeitlichen Abweichungen
der eintreffenden LTC-Pakete können
dann ausgewertet werden.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Qualitätsbestimmung
bzw. die Ausmessung von Studiogeräten dahin gehend erfolgt, dass
vor allem Schwankungen erfasst werden, die zu hörbaren bzw. sichtbaren Artefakten
führen würden. Damit
kann festgestellt werden, welcher Aufwand notwendig ist, um für eine Synchronisation
ein geeignetes Signal zu erzeugen. Die Qualität ist dabei umso höher, je
weniger Korrekturen zur Erzeugung eines geglätteten Zeitcodesignals bzw.
Wordclockgeber erforderlich sind. Ein ideales Zeitcodesignal kann dabei
zwar Schwankungen aufweisen, aber alle Schwankungen befinden sich
innerhalb der Toleranzbreite Δ und
können
somit hinsichtlich des audiovisuellen Eindruckes vernachlässigt werden.
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Ein
weiterer Vorteil erfindungsgemäßer Messgeräte besteht
darin, dass sie günstig
herstellbar und flexibel einsetzbar sind. Außerdem kann die erfindungsgemäße Messmethode
in Messgeräten
integriert werden und die Messgeräte können in allen digitalen Studios
eingesetzt werden. Die entsprechenden LTC-Analysiergeräte können ebenfalls
zur Einmessung von Studios benutzt werden. Es sei auch darauf hingewiesen,
dass Messungen von Zeitcodeschwankungen auch in nichtsynchronen
Netzwerken wie beispielsweise das Ethernet, immer wichtiger werden.
Auch bei diesen Anwendungen können Zeitcodeschwankungen
hinsichtlich ihrer audiovisuellen Relevanz untersucht werden. Hersteller
von Zeitcodeanalysiergeräten
können
darüber
hinaus die erfindungsgemäße Methode
leicht und schnell in ihre Produkte integrieren.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ermitteln
eines Zeitcodeversatzes;
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2 eine
schematische Darstellung eines typischen linearen Zeitcodes;
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3 eine
Zeitstrahldarstellung, bei der Video- und Audiodaten entsprechend
der Zeitcodes synchronisiert sind;
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4 eine
schematische Darstellung einer Synchronisation von Audio- und Videodaten;
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5 eine
Frequenzdarstellung eines zeitlich schwankenden Zeitcodesignals;
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6 ein
Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Synchronisieren an einem geglätteten Zeitcodesignal;
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7 eine
detaillierte Darstellung der Funktionalität eines Vergleichers und eines
Zeitcodemanipulators von 6;
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8 eine
schematische Darstellung für
die Erzeugung eines manipulierten Zeitcodesignals;
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9 eine
detaillierte Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Analysieren des Zeitcodes;
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10 eine
detaillierte Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Analysieren des Zeitcodes mittels einer PLL-Schaltung.
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Bevor
im Folgenden die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert wird, wird
darauf hingewiesen, dass gleiche Elemente in den Figuren mit gleichen
oder ähnlichen
Bezugszeichen versehen sind, und dass eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente weggelassen wird.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ermitteln eines Zeitcodeversatzes 160 eines Zeitcodesignals 105 gegenüber einem
geglätteten
Zeitcodesignal 150. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ermitteln
weist einen Zeitcodegeber 110 auf, der an einem Ausgang
das Zeitcodesignal 105 ausgibt. Das Zeitcodesignal 105 wird
zum einen in einen Zeitcodeglätter 120 eingegeben
und zum anderen in einem ersten Eingang eines Zeitcodevergleichers 130.
Der Zeitcodeglätter 120 weist
einen weiteren Eingang für
eine Zeitbasis 140 auf und außerdem einen Zeitcodeausgang
zum Ausgeben des mittels der Zeitbasis 140 geglätteten Zeitcodes 150. Der
geglättete
Zeitcode 150 wird vom Zeitcodeglätter 120 an einen
zweiten Eingang des Zeitcodevergleichers 130 ausgegeben.
Der Zeitcodevergleicher 130 vergleicht das Zeitcodesignal 105 mit
dem geglätteten
Zeitcodesignal 150 und ermittelt aus einer Abweichung des
Zeitcodesignals 105 von dem geglätteten Zeitcode 150 den
Zeitcodeversatz 160. Der Zeitcodeversatz 160 wird
vom Zeitcodevergleicher 130 beispielsweise zu einer Anzeige,
zu einer Weiterverarbeitung oder zu einer Speicherung ausgegeben.
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Das
Zeitcodesignal 105, welches von dem Zeitcodegeber 110 ausgegeben
wird, kann von verschiedenen Quellen erhalten werden. Beispielsweise ist
dem Filmmaterial bzw. dem Audiomaterial, welches beispielsweise
auf einer CD bzw. DVD gespeichert ist, ein Zeitcode für jeden
unterschiedlichen Kanal aufgeprägt.
Um einen audiovisuellen Eindruck von hoher Qualität zu erhalten,
sollte der aufgeprägte Zeitcode
bzw. die Differenzen aufeinanderfolgender Zeitcodes beispielsweise
mit den entsprechenden Längen
von codierten Audiosignalen übereinstimmen.
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Andererseits
kann der Zeitcodegeber 110 einen oder mehrere Zeitcodetakte
auch direkt von Aufzeichnungsgeräten,
bei spielsweise Ton- oder Videoaufzeichnungsgeräten, erhalten. In diesem Fall
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
direkt die Qualität von
Zeitcodegeneratoren der Aufzeichnungsgeräte messen, analysieren oder
auch vergleichen.
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Wie
bereits beschrieben, zeigt 2 eine mögliche Gestaltung
des Zeitcodesignals 105 für ein Ausführungsbeispiel, das auf das
Abspielen von 24 Bildern (oder Frames) pro Sekunde basiert.
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Wie
ebenfalls bereits beschrieben, zeigt 3 einen
Zeitstrahl entlang dessen Audio- und Videodaten gemäß ihrem
Zeitcode zeitlich geordnet sind. Zu einer Videoseite i (i = 1, 2
, 3, ...), die zu einem Zeitcode ZCi gehört, können verschiede Audioframes
i gehören,
die wiederum verschiede Audiosignale Audio j (j = 1, 2, ...) codieren
oder für
ein gegebenes Audiosignal j einen zeitlichen Unterabschnitt zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Zeitcodes codiert. Die zeitliche Abfolge
von Audio- und Videosignal setzt sich entsprechend fort bis sämtliche
Audio- und Videodaten entsprechend angeordnet sind. Der zu einem
Zeitcode ZCi gehörende
Abschnitt wird auch als LTC-Frame bezeichnet.
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Um
einen Audioeindruck von hoher Qualität zu erhalten, ist es dabei
wichtig, dass die Signale der einzelnen Audiokanäle oder Audiosignale, beispielsweise
Audio 1, Audio 2, möglichst
nahtlos ineinander übergehen,
ohne dass es zu Aussetzern bzw. Überlappungen
von Audiodaten kommt. Kleinere Aussetzer bzw. Überlappungen können dabei
durchaus tolerabel sein, so lange sie zu keinem hörbaren Effekt führen. Demzufolge
braucht die Synchronisation der verschiedenen Audiokanäle bzw.
des Videokanales nur im Rahmen einer gewissen Toleranzgrenze durchgeführt werden.
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Die
schematische Darstellung aus 4 wurde
ebenfalls bereits oben beschrieben. Sie zeigt wie eine Einrichtung
zum Synchronisieren 210 Daten von verschiedenen Quellen 220 synchron
anordnet, so dass Ausgangssignale 230 parallel zu verschiedenen
Lautsprechern oder einem Bildprojektionsgerät weitergeleitet werden können.
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5 zeigt
ein Beispiel für
Schwankungen eines Zeitcodesignals. Wie oben bereits beschrieben,
wird anhand der Zeitcodes eine Reihenfolge vorgegeben bzw. ein Takt
oder eine Frequenz, in der aufeinanderfolgende Bilder eines Videos
erscheinen. Diese Frequenz kann beispielsweise 24 Hz betragen, d.h.
in einer Sekunde werden 24 Bilder nacheinander aufgerufen. Andere
Frequenzen sind aber auch möglich
wie beispielsweise 25 Bilder pro Sekunde. Diese Grundfrequenz ist
in 5 mit f0 bezeichnet. In
Abhängigkeit
von der Qualität
beispielsweise der Aufzeichnungsgeräte kann das erhaltene Zeitcodesignal mit
der Zeit schwanken, d.h. die entsprechende Frequenz weist zeitliche
Schwankungen um den Wert f0 auf und ist
somit im Allgemeinen nicht konstant. Diese Schwankungen sind in
dem Graph von 5 gezeigt. Wie bereits erläutert, sind
dabei Schwankungen in einem gewissen Toleranzbereich 2Δ akzeptable,
sofern der Toleranzbereich 2Δ Schwankungen umfasst,
die zu keinen hörbaren
oder sichtbaren Effekten führen.
In 5 ist der Toleranzbereich 2Δ durch eine obere Toleranzgrenze 510 und
eine untere Toleranzgrenze 520, die jeweils durch eine
gestrichelte Linie gekennzeichnet ist, begrenzt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
weicht die obere Toleranzgrenze 510 und die untere Toleranzgrenze 520 jeweils
um einen gleichen Wert von der Grundfrequenz f0 ab, d.h.
die obere Toleranzgrenze 510 entspricht einer Frequenz
von f0 + Δ und
die untere Toleranzgrenze 520 entspricht einer Frequenz
von f0 – Δ. Bei anderen Ausführungsbeispielen
kann die obere Toleranzgrenze 510 oder die untere Toleranzgrenze 520 jeweils um
verschiedene Werte von der Grundfrequenz f0 abweichen.
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Wie
aus 5 ersichtlich ist, schwankt die Frequenz f des
Zeitcodesignals für
die Zeitpunkte t < T1 und für
die Zeitpunkte T2 < t < T3 als auch für die Zeitpunkte t > T4 innerhalb
des Toleranzbereiches 2Δ zwischen
der oberen Toleranzgrenze 510 und der unteren Toleranzgrenze 520.
Jedoch in dem Zeitbereich T1 < t < T2 und
dem Zeitbereich T3 < t < T4 liegen Schwankungen der Frequenz f des
zugrunde liegenden Zeitcodesignals außerhalb des Toleranzbereiches
2Δ und sollte
folglich, um hörbare
oder sichtbare Effekte zu vermeiden, verändert oder angepasst werden.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass ein modifiziertes
Zeitcodesignal erzeugt wird, welches sich von der Grundfrequenz
f0 dadurch unterscheidet, dass es dann,
wenn die obere Toleranzgrenze 510 verletzt wird, entsprechend
verlängert
wird oder aber, wenn die untere Toleranzgrenze 520 verletzt
wird, entsprechend verkürzt
wird. Damit wird ein entsprechendes modifiziertes Zeitcodesignal erhalten.
Derartige Modifikationen, auf die bei Beschreibung zu 8 noch
detaillierter eingegangen wird, werden auch als Glättung bezeichnet
und werden beispielsweise durch den Zeitcodeglätter 120 vorgenommen.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für den Zeitcodeglätter 120.
Eine Einrichtung 610 zum Erfassen der aufbelichteten Zeitcodes
für die
Folge von Einzelbildern liefert ausgangsseitig eine Folge von erfassten
Zeitcodes. Der erfasste Zeitcode ist beispielsweise der Zeitcode 105 von
dem Zeitcodegeber 110, der beispielsweise die Einrichtung 610 aufweisen
kann. Die in 6 gezeigte Vorrichtung umfasst
ferner einen Zeitcode-Generator 612, der ausgebildet ist,
um eine Folge von Synthese-Zeitcodes ausgehend von einem Startwert
zu erzeugen. Der Startwert wird aus der Folge von erfassten Zeitcodes am
Ausgang der Einrichtung 610 durch einen Decodierer 614 zum
Decodieren eines Zeitcodes der erfassten Folge von Zeitcodes geliefert.
Der Zeitcode-Generator 612 erzeugt
ausgangsseitig eine Folge von Synthese-Zeitcodes. Die Synthese-Zeitcodes
können
beispielsweise mittels einer hochgenauen Zeitbasis, die entweder
Teil des Zeitcode-Generators 612 ist oder über einen
Eingang 140 angeschlossen wird, erzeugt werden und ebenso
wie die Folge von erfassten Zeitcodes am Ausgang der Einrichtung 610 einem
Vergleicher 616 zugeführt
wird. Der Vergleicher 616 ist ausgebildet, um vorzugsweise
für jedes
Paar aus erfasstem Zeitcode und korrespondierendem Synthese-Zeitcode,
also für
einen erfassten Zeitcode für
das Einzelbild i beispielsweise und den Synthese-Zeitcode für das Einzelbild
i beispielsweise einen Phasenvergleich durchzuführen, um festzustellen, ob
die beiden Zeitcodes zeitlich versetzt, also phasenverschoben sind,
oder zeitlich mehr oder weniger zusammenfallen.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der erfasste Zeitcode
aufgrund der Tatsache, dass er vom Film typischerweise durch optische
Einrichtungen erfasst worden ist, keine besonders genau definierte
Signalform haben wird, auf die sich Audioverarbeitungseinrichtungen
sicher synchronisieren können.
Dennoch wird ein Minimum an ansteigenden und abfallenden Flanken
feststellbar sein. Sollte der erfasste Zeitcode sehr stark korrumpiert sein,
so ist dies aufgrund der Tatsache, dass seine Form bekannt ist und
genau der Form des parallelen Synthese-Zeitcodes entspricht, dennoch
möglich, eine
Rekonstruktion zu Zwecken des Phasenvergleichs durchzuführen. Darüber hinaus
sei darauf hingewiesen, dass der Zeitcode sich typischerweise über das
gesamte Einzelbild auf dem Film erstreckt und daher eine Mehrzahl
von ansteigenden und abfallenden Flanken in einem durch den Zeitcode
selbst definierten Muster hat. Nachdem für den Phasenvergleich lediglich
prinzipiell eine einzige Flanke bzw. ein einziger Nulldurchgang
erforderlich ist, (wenn die Lage der Flanke in dem Zeitcode selbst
bekannt ist), wird ein Phasenvergleich auch bei stark korrumpierten
erfassten Zeitcodes durchführbar
sein. Sollte ein Zeitcode so stark korrumpiert sein, dass kein Phasenvergleich
durchführbar
ist, so ist dies ebenfalls unproblematisch, da dann mit dem parallelen
Synthese-Zeitcode keine Manipulation durchgeführt wird und der Vergleich
für den
nächsten
erfassten Zeitcode in der Folge mit dem nächsten Synthese-Zeitcode in
der Folge erneut durchgeführt
wird, und zwar so lange, bis wieder ein erfasster Zeitcode ermittelt worden
ist, auf dessen Basis ein erfolgreicher Phasenvergleich möglich ist.
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Stellt
der Vergleicher 616 fest, dass zwischen einem Paar aus
erfasstem Zeitcode und Synthese-Zeitcode eine Phasenabweichung vorhanden ist,
die betragsmäßig einen
vorbestimmten Abweichungs-Schwellenwert überschreitet, wird also auf einer
Ausgangsleitung 618 ein Bestätigungs-Signal (ja) an einen
Zeitcodemanipulator 620 ausgegeben, so wird der Zeitcodemanipulator
den aktuellen Synthese-Zeitcode, bei dem diese Abweichung festgestellt
worden ist, und der über
eine Leitung 622 dem Zeitcodemanipulator 620 bereitgestellt
wird, manipulieren. Wird über
die Leitung 618 ein Nein-Signal vom Vergleicher 616 zum
Manipulator 620 übermittelt,
so wird der aktuell betrachtete Synthese-Zeitcode nicht manipuliert
und einfach als Synthese-Zeitcode zu einer Audioverarbeitungseinrichtung 624 zu
Synchronisationszwecken weitergegeben.
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Der
Zeitcodemanipulator 620 ist somit ausgebildet, um eine
zeitliche Länge
eines Synthese-Zeitcodes der vorgefundenen Synthese-Zeitcodes zu
verändern,
um einen manipulierten Synthese-Zeitcode zu erhalten, wenn der Vergleicher 616 eine
Phasenabweichung zwischen einem Zeitcode der erfassten Folge von
Zeitcodes und einem Synthese-Zeitcode feststellt, die betragsmäßig einen
vorbestimmten Abweichungs-Schwellwert überschreitet.
Die Veränderung
der zeitlichen Länge
der Synthese-Zeitcodes findet so statt, dass eine Phasenabweichung
zwischen einem Synthese-Zeitcode, der auf den manipulierten Synthese-Zeitcode
folgt, und einem entsprechenden erfassten Zeitcode reduziert ist.
Der manipulierte Synthese-Zeitcode ist beispielsweise der geglättet Zeitcode 150.
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Je
nach Phasenvergleichsergebnis wird der Synthese-Zeitcode dahingehend
manipuliert, dass er verlängert
wird, wenn der Synthese-Zeitcode-Generator 612 im Vergleich
zu der Folge von erfassten Zeitcodes zu schnell gelaufen ist. Ist
der Synthese-Zeitcode-Generator 612 im Vergleich zu der
erfassten Folge von Zeitcodes zu langsam gelaufen, so wird die Manipulation
eines Synthese-Zeitcodes in einer Verkürzung des normalerweise von
dem Zeitcode-Generator ausgegebenen Standard-Zeitcodes bestehen.
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Am
Ausgang des Zeitcodemanipulators 620 ergibt sich somit
eine Folge von Synthese-Zeitcodes und manipulierten Synthese-Zeitcodes,
die der Audioverarbeitungseinrichtung 624 zugeführt wird.
Die Audioverarbeitungseinrichtung 624 ist ausgebildet, um
eine zeitgesteuerte Bereitstellung der vorbestimmten Anzahl von
diskreten Abtastwerten des Audiosignals, die einem Einzelbild zugeordnet
sind, dann auszuführen,
wenn die Audioverarbeitungseinrichtung einen Synthese-Zeitcode bzw. einen
manipulierten Synthese-Zeitcode erfasst, der dem Einzelbild zugeordnet
ist. Vorzugsweise wird eine Synchronisation für jedes Einzelbild vorgenommen.
Für weniger
qualitätsintensive
Anwendungen kann jedoch auch eine Synchronisation nur zum Beispiel
für jedes zweite,
dritte, vierte, etc. Einzelbild vorgenommen werden. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass immer nur bestimmte Zeitcodes aus der Folge
aus Synthese-Zeitcodes und manipulierten Synthese-Zeitcodes von
der Audioverarbeitungseinrichtung 624 berücksichtigt
werden. Alternativ könnte
jedoch auch eine entsprechende Funktionalität dadurch erreicht werden,
dass lediglich für
jeden z. B. vierten erfassten Zeitcode ein Synthese-Zeitcode bzw.
manipulierter Synthese-Zeitcode erzeugt wird.
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Nachfolgend
wird Bezug nehmend auf 7 detaillierter auf die Funktionalität des Vergleichers 616 und
des Zeitcodemanipulators 620 von 6 eingegangen.
In einem ersten Schritt 730 liest der Vergleicher einen
erfassten Zeitcode i und einen entsprechenden Synthese-Zeitcode
i bezogen auf einen Referenzzeitpunkt ein, wie beispielsweise ein
Ereignis in einem Taktzyklus eines Wordclocks bzw. Worttakts, auf
dem später
eingegangen wird. Als Taktereignis kann beispielsweise eine ansteigende
Flanke, eine abfallende Flanke oder je nach Ausführungsform ein Nulldurchgang
des Worttakts eingesetzt werden.
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Anschließend wird
ein Phasenvergleich der Zeitcodes vorgenommen, um festzustellen,
ob ein Phasenversatz zwischen dem Synthese-Zeitcode und dem erfassten
Zeitcode vorhanden ist. Wie es ausgeführt worden ist, umfasst ein
Zeitcode, der sich z. B. über
ein gesamtes Einzelbild erstreckt bzw. in einem (z. B. vorderen)
Bereich eines Einzelbildes je nach Implementierung des Filmprojektors
angeordnet ist, eine definierte Folge von ansteigenden und abfallenden
Flanken, die sowohl die Frameinformation als auch die Zeitinformation
codiert, wie sie anhand von 2 dargestellt
worden sind. Der erfasste Zeitcode hat typischerweise keine besonders
schöne Form,
da er beispielsweise optisch ausgelesen worden ist. Insbesondere
ist er mit Jitter und Rauschen behaftet. Dagegen hat der Synthese-Zeitcode,
da er von einem eigenen digitalen Synthese-Zeitcode-Generator (beispielsweise
mittels der hochgenauen Zeitbasis 140) erzeugt worden ist,
eine definierte klar spezifizierte Form hinsichtlich der Flankensteilheiten, die
weder rausch- noch jitterbehaftet sind.
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Ferner
ist die Folge von ansteigenden und abfallenden Flanken im erfassten
Zeitcode und im Synthese-Zeitcode identisch, da beide zu vergleichenden
Codes dieselbe Frameinformation und Zeitinformation codieren. Ein
Phasenvergleich kann daher dahingehend stattfinden, dass festgestellt
wird, ob der Synthese-Zeitcode bezüglich des erfassten Zeitcodes
entweder in positiver oder in negativer Richtung zeitlich verschoben
ist, also einen positiven bzw. negativen Phasenversatz hat. Liefert
dieser Phasenvergleich, der in einem Schritt 732 von 7 durchgeführt wird,
eine Phasenabweichung, die über einer
Schwelle ist, was in einem Entscheidungskasten 734 entschieden
wird, so wird zu einem Schritt 736 übergegangen, auf den nachfolgend
eingegangen wird. Stellt der Entscheidungsblock 734 jedoch fest,
dass die Abweichung unter der Schwelle ist, so wird der Schritt 730 für das Paar
aus nächstem
erfasstem Zeitcode und nächstem Synthese-Zeitcode durchgeführt, was
durch den Inkrementierungskasten 738 symbolisch dargestellt
ist.
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Ist
die Abweichung über
der Schwelle, so wird weiter festgestellt, ob der Synthese-Zeitcode
zu früh
kommt, also ob der Zeitcodegenerator 612 bezüglich der
vorgefundenen erfassten Zeitcodes zu schnell läuft. Ist dies der Fall, so
wird der Synthese-Zeitcode verlängert,
und zwar vorzugsweise durch Einfügen
lediglich einer einzigen Worttaktperiode bevorzugterweise am Ende
des Synthese-Zeitcodes. Wird dagegen festgestellt, dass der Synthese-Zeitcode
zu spät
kommt, so dass der Zeitcode-Generator 612 von 6 bezüglich der
Folge von erfassten Zeitcodes zu langsam ist, so wird der Synthese-Zeitcode,
der die Phasenabweichung ergeben hatte, verkürzt. Dies findet vorzugsweise
dadurch statt, dass der Zeitcode-Generator 612, wie es durch
eine gestrichelte Leitung 626 in 6 schematisch
dargestellt ist, neu gestartet wird, und zwar mit dem für den nächsten Zeitcode
gültigen
Startwert.
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Die
Verlängerung
bzw. Verkürzung
eines Synthese-Zeitcodes äußert sich
daher typischerweise dadurch, dass der letzte Impuls des Zeitcodes
etwas kürzer
bzw. etwas länger
wird. Dies ist für
einen Zeitcode-Decodierer jedoch nicht problematisch, wenn reale
Verhältnisse
betrachtet werden. Wenn davon ausgegangen wird, dass Einzelbilder
mit einer Frequenz von 24 Hz abgespielt werden, und dass sich ein
Zeitcode über
ein gesamtes Einzelbild erstreckt, und dass ein Zeitcode eine Länge von
8 Bit hat, wobei für
jedes Bit zwei Zeitcodetaktperioden fällig sind, so beträgt die Frequenz
des Signals, das dem Zeitcode zugrunde liegt, etwa 384 Hz. Dagegen ist
der Worttakt, von dem der Synthese-Zeitcode-Generator betrieben wird, typischerweise
bei 48 kHz. Dies bedeutet, dass auf eine Zeitcodetaktperiode 125
Worttaktperioden fallen. Eine Abweichung dahingehend, dass die letzte
Zeitcodeperiode nunmehr beispielsweise statt 125 Perioden 124 oder
126 Perioden lang ist, ist für
nachfolgende Decodiererschaltungen unproblematisch.
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8 zeigt
eine schematische Zeitstrahl-Darstellung für eine Erzeugung eines geglätteten Zeitcodesignals 150,
der vorzugsweise den zuvor beschriebenen manipulierten Synthese-Zeitcode
entspricht. In dem Zeitcodegenerator 612 wird die Folge der
Synthese-Zeitcodes unter Benutzung der Zeitbasis 140 generiert.
Die Folge von Synthese-Zeitcodes entsprechen den Zeitpunkten tl, t2, t3,
t4, usw. Die erfasste Folge von Zeitcodes
entspricht dem eingelesenen Zeitcodesignal 105 mit einem
ersten Taktimpuls zur Zeit t1, einen zweiten
Taktimpuls zur Zeit t ~2, einen dritten Taktimpuls
zur Zeit t ~3 und einen vierten Taktimpuls
zur Zeit t ~4. Die Taktimpulse des Zeitcodesignals 105 stimmen
im Allgemeinen nicht mit dem Synthese-Zeitcodesignal überein.
Zur Zeit t1, ist dies zufällig der
Fall, allerdings findet sich das zweite Taktsignal t ~2 zu
einem späteren
Zeitpunkt als das Taktsignal von dem Synthese-Zeitcode t2. In ähnlicher
Weise ist der Zeitpunkt t ~3 des dritten Taktimpulses
des Zeitcodesignals 105 vor dem Zeitpunkt t3 des
Synthese-Zeitcodes. Sowohl das zweite Taktsignal des Zeitcodesignals 105 zur
Zeit t ~2 als auch das dritte Taktsignal des
Zeitcodesignals 105 zur Zeit t ~3 befinden sich
jedoch innerhalb eines Toleranzbereiches, welcher durch gestrichelte
Linien 810 dargestellt ist und sich auf Zeitbereiche ti ± δ um die Zeitpunkte
ti des Synthese-Zeitcodes erstreckt. Der
Toleranzbereich umfasst dabei wiederum vorzugsweise eine Schwankungsbreite
innerhalb derer audio-visuelle Beeinträchtigungen nicht feststellbar
sind. Die Schwankungsbreite (26) in dieser Zeitdarstellung
entspricht dabei in der Frequenzdarstellung der Schwankungsbreite
2Δ aus 5.
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Allerdings
ist der vierte Taktimpuls des Zeitcodesignals 105 zur Zeit t ~4 außerhalb
des Toleranzbereiches, d.h. t ~4 > t4 + δ. Da eine
solche Verschiebung nicht tolerabel ist, ist für diesen Taktimpuls eine Modifikation
erforderlich. Die Modifikation ist in 8 in dem
unten dargestellten Diagramm gezeigt. Zu den Zeitpunkten t1, t2, t3,
war das Zeitcodesignal 105 innerhalb des Toleranzbereiches,
welcher durch die gestrichelten Linien 810 dargestellt
ist. Da derartige Abweichungen tolerabel sind, braucht das Zeitcodesignal
nicht modifiziert werden und folglich stimmt das modifizierte Zeitcodesignal
mit dem Synthese-Zeitcodesignal zu den Zeiten t1,
t2, t3, überein.
Um jedoch hörbare
und/oder sichtbare Effekte durch das Zeitcodesignal zum Zeitpunkt
t4 zu vermeiden, wird der Synthese-Zeitcode
derart verschoben, dass das modifizierte Zeitcodesignal zur Zeit t ^4 erfolgt. Der Zeitpunkt t4 ist
dabei derart gewählt,
dass das Zeitcodesignal 105 wiederum innerhalb des Toleranzbereiches
von ±δ liegt, d.h.
|t ~4 – t ^4| < δ.
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Diese
Prozedur, die vorzugsweise durch das in 7 gezeigte
Verfahren durchgeführt
wird, setzt sich für
alle weiteren Taktimpulse fort, d.h. alle weiteren Impulse des Zeitcodesignals 105 werden
mit dem Synthese-Zeitcode verglichen. Letzterer wird ggf. entweder
zu größeren Werten
verschoben, wie dies der Fall war, zum Zeitpunkt t4 oder
aber im umgekehrten Fall wird der modifizierte Zeitcode zu kleinere Werten
verschoben. In dem Fall erfolgt die Verschiebung wieder derart,
dass das Zeitcodesignal 105 mit dem modifizierten Zeitcodesignal
innerhalb des Toleranzbereiches von ±δ übereinstimmt. Der so bestimmte
modifizierte Zeitcode wird zur Synchronisation des Video- und der
einzelnen Audiokanäle
verwandt.
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9 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem der Zeitcodeglätter 120 eine
Folge von Zeitcodes LTC1 von dem Zeitcodegeber 110 empfängt und
gleichzeitig von einer hochgenauen Zeitbasis 910 ein Zeitsignal 140 erhält. Der Zeitcodeglätter 120 erzeugt
wie beispielsweise in den 6-8 beschrieben,
einen geglätteten Zeitcode
LTC2 und gibt diesen an den Zeitcodevergleicher 130 weiter.
Der Zeitcodevergleicher 130 erhält den modifizierten Zeitcode
LTC2 durch den ersten Eingang und gleichzeitig erhält der Zeitcodevergleicher 130 den
ursprünglichen
Zeitcode LTC1 durch den zweiten Eingang. Aus dem ursprünglichen Zeitcode
LTC1 und dem geglätteten
Zeitcode LTC2 bestimmt der Zeitcodevergleicher 130 einen
Zeitcodeversatz 160 und gibt diesen an eine Anzeige- und Speichereinrichtung 920 aus.
Das Ausführungsbeispiel
aus 9 weist ferner einen hochgenauen Frequenzzähler 930 auf,
der über
einen Wordclockeingang verfügt,
an dem durch einen Wordclockgeber 940 ein Wordclock-Impuls
anliegt. Ferner weist der Frequenzzähler 930 einen Triggereingang
auf, an dem der Zeitcodevergleicher 130 Triggerimpulse sendet.
Ferner weist der Frequenzzähler 930 einen Ausgang
auf, an dem die Wordclock-Impulse pro Zeitcode Intervall ausgegeben
werden und an eine Einrichtung zur Anzeige 950 weitergeleitet
werden. Als hochgenaue Zeitbasis 910 und Frequenzzähler 930 sind
dabei Vorrichtungen zu verstehen, welche eine möglichst hohe Qualität aufweisen.
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9 zeigt
somit einen prinzipiellen Messaufbau zur Messung von LTC-Schwankungen.
Das zu messende LTC-Signal (Folge von Zeitcodes) LTC1 wird durch
einen Glättungsalgorithmus
mit sich selbst verglichen. Dadurch entsteht ein neues Signal LTC2.
Durch die Einstellung einer Zeitkonstante (beispielsweise δ aus 8)
am Glättungsalgorithmus kann
die Reaktionsgeschwindigkeit auf Gleichlaufschwankungen eingestellt
werden. Die zeitliche Differenz der beiden LTC-Signale (LTC1 und LTC2) kann von einer
Anzeige aufgenommen oder in eine Datei geschrieben werden, um einen
zeitlichen Verlauf aufzuzeichnen bzw. um einen Mittelwert zu bilden.
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Die
zeitliche Differenz bzw. der Zeitcodeversatz 160 der Zeitcodesignale 105 kann
hinsichtlich verschiedener Methoden erfasst und ausgewertet werden.
Dazu kann eine optionale Auswerteeinheit übliche statistische Methoden
nutzen und beispielsweise die Standardabweichung oder die mittlere Schwankungsbreite
bestimmen, um damit Qualitätsaussagen
hinsichtlich des Zeitcodegebers 110 zu erhalten. Wie oben
aber bereits geschildert, sind Schwankungen des Zeitcodegebers 110 an
sich für die
audiovisuelle Wahrnehmung nur dann nachteilig, wenn sie oberhalb
einer gewissen Schwelle liegen, d.h. außerhalb des oben beschriebenen
Toleranzberei ches sind. Deshalb kann es vorteilhaft sein, bei der Anzeige
bzw. Auswertung des Zeitcodeversatzes 160 bzw. der zeitlichen
Differenz nur solche Schwankungen bzw. Abweichungen zu erfassen,
die diesen Toleranzbereich verletzen. Bei weiteren Ausführungsbeispielen
werden sowohl die maximal auftretende zeitliche Differenz als auch
eine Anzahl erfasst, wie oft Verletzungen des Toleranzbereiches
innerhalb einer Sekunde oder bzw. eines fest vorgegebenen Zeitintervalls
vorkommen.
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Zusätzlich zur
Bestimmung bzw. zur Anzeige des Zeitcodeversatzes 160 können entweder
das Zeitcodesignal LTC1 oder aber das geglättete Zeitcodesignal LTC2 einen
Impulsgeber antreiben, welcher zu jedem Startbit eines LTC-Frames
(zu der Zeit ti in 3) einen
kurzen Triggerimpuls sendet. Dieser Triggerimpuls wird als Trigger
für einen
Frequenzzähler 930 verwendet,
welcher die Wordclock-Impulse WC pro LTC-Frame zählt. Hiermit kann überprüft werden,
wie viele Wordclock-Impulse pro Zeitcodeframe entstehen. Durch den
Vergleich mit dem geglätteten
Zeitcodesignal LTC2 kann die Abweichung der Samplerate von dem LTC-Signal
bestimmt werden. Ein Teil des Ausführungsbeispieles von 9 wie beispielsweise
der Zeitcodeglätter 120,
der Zeitcodevergleicher 130, die Einrichtung zur Anzeige
und Speicherung 920 können
auch in einem Computer mit entsprechender PC-Software realisiert sein.
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Wie
oben bereits beschrieben, ist es für die Wiedergabe in hoher Qualität wichtig,
dass die Wordclock-Impulse pro LTC-Frame möglichst genau den gewünschten
Wert aufweisen. Innerhalb einer tolerierbaren Schwankungsbreite
können
aber auch hier kleinere Abweichungen toleriert werden. Es zeichnet jedoch
ein Aufzeichnungsgerät
von hoher Qualität aus,
dass die Wordclock-Impulse pro LTC-Frame nahezu konstant mit dem
gewünschten
Wert übereinstimmen.
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10 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem der Zeitcodeglätter 120 durch
eine PLL- Schaltung 960 (PLL
= Phase Locked Loop) realisiert ist. Der Zeitcodegeber 110 gibt eine
Folge von Zeitcodes an einen Impulswandler 970, der einen
Impuls 1 aus dem Zeitcodesignal LTC von dem Zeitcodegeber 110 erzeugt.
Die PLL-Schaltung 960 weist
beispielsweise einen phasengekoppelten Regelkreis auf und kann zu
einer Taktsynchronisation verwendet werden. Die PLL-Schaltung 960 erhält den Impuls
1 von dem Impulswandler 970 und ferner Glättungsparameter 990,
auf deren Grundlage der Impuls 1 von dem Impulswandler 970 geglättet wird
und ein Impuls 2 ausgegeben wird. Der Impuls 2 der PLL-Schaltung 960 wird
an einen Impulsvergleicher 980 weitergegeben, der den Impuls
2 an einem ersten Eingang einliest und außerdem an einem zweiten Eingang
den Impuls 1 von dem Impulswandler 970 erhält. In dem
Impulsvergleicher 980 werden beide Impulse, d.h. Impuls
1 und der geglättete
Impuls 2, verglichen und der Zeitcodeversatz 160 bestimmt,
der anschließend
an eine Einrichtung 920 zur Speicherung und Anzeige ausgegeben
wird.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
dient der Impuls 1 des Impulswandlers 970 ebenfalls als
Triggerimpuls für
den Frequenzzähler 930,
der wie bei dem Ausführungsbeispiel,
welches in 9 beschrieben wurde, das Wordclocksignal
von einem Wordclockgeber 940 erhält und daraus die Wordclock-Impulse pro Zeitcodeintervall
(LTC-Frame) bestimmt und an einer Anzeige 950 ausgibt.
Der Triggerimpuls, der an dem Frequenzzähler 930 verwandt wird,
ist bei diesem Ausführungsbeispiel
identisch mit dem Impuls 1, der in dem Impulswandler 970 aus dem
Zeitcodesignal LTC erzeugt wird. Die Einrichtungen 920 und 950 zur
Anzeige, können
wie bei dem Ausführungsbeispiel
von 9 eine Qualitätseinschätzung vornehmen,
die beispielsweise auf die Anzahl und Stärke der Fluktuationen basiert
und konventionelle statistische Methoden nutzt. Das Ausführungsbeispiel
von 10 ist insbesondere dahingehend vorteilhaft, da
PLL-Schaltungen
in hoher Qualität
zur Verfügung
stehen und somit die erfindungsgemäße Vorrichtung kostengünstig her stellbar
ist. Ferner weist dieses Ausführungsbeispiel
eine hohe Robustheit auf.
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In
anderen Worten ausgedrückt,
zeigt 10 den prinzipiellen Messaufbau
zur Messung von LTC-Schwankungen als eine hardwarebasierte Lösung. Das
zu messende Zeitcodesignal LTC treibt einen Impulsgeber 970,
welcher zu jedem Startbit eines LTC-Frames einen kurzen Impuls sendet,
wodurch sich eine Impulsfolge ergibt. Die Impulsfolge wird durch
die PLL-Schaltung 960 mit entsprechenden Glättungsparametern 990 zeitlich
geglättet.
Im Impulsvergleicher 980 wird der zeitliche Versatz der am
zeitlich nächsten
liegenden Impulse verglichen, gemessen und angezeigt. Dadurch kann
der zeitliche Jitter eines Zeitcodes gemessen werden. Die Messung
der Abweichung der Samplerate von dem LTC-Signal, d.h. die Messung
der Wordclock-Impulse pro LTC-Frame, kann analog zu dem Ausführungsbeispiel
von 9 berechnet werden. Somit zeigt das Ausführungsbeispiel,
welches in 10 beschrieben wurde, eine Realisierung
eines Zeitcodeanalisiergerätes,
welches auf bekannten Hardwarekomponenten basiert.
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Zusammenfassend,
beschreibt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren um
Zeitcodeschwankungen von Zeitcodes, die beispielsweise Audio- und
Videomaterial zum Zweck der Synchronisation aufgeprägt sind,
zu analysieren und somit beispielsweise Studiogeräte oder
eine ganze Studioumgebung auszumessen. Die vorliegende Erfindung
ist insbesondere dahingehend vorteilhaft, dass die Qualitätsbestimmung
oder die Ausmessung von Studiogeräten derart erfolgt, dass vor
allem Schwankungen erfasst werden, die zu hörbaren bzw. sichtbaren Artefakten
führen
würden.
Durch Auswertung beispielsweise der Schwankungsbreite des Zeitcodes
um den geglätteten
Zeitcode herum oder der Schwankungen des Wordclockgebers, kann festgestellt
werden, welcher Aufwand notwendig ist, um für eine Synchronisation ein
geeignetes Signal zu erzeugen. Die Qualität ist dabei umso höher, je
weniger Korrekturen zur Erzeugung eines geglätteten Zeitcodesignals oder
Wordclockgeber erforderlich sind. Ein weiterer Vorteil erfindungsgemäßer Messgeräte besteht
darin, dass sie günstig
herstellbar und flexibel einsetzbar sind. Außerdem kann die erfindungsgemäße Messmethode
in Messgeräten
integriert werden und die Messgeräte können in allen digitalen Studios
eingesetzt werden. Die entsprechenden LTC-Analysiergeräte können ebenfalls
zur Einmessung von Studios benutzt werden. Es sei auch darauf hingewiesen,
dass Messungen von Zeitcodeschwankungen auch in nichtsynchronen
Netzwerken wie beispielsweise das Ethernet, immer wichtiger werden. Auch
bei diesen Anwendungen können
Zeitcodeschwankungen hinsichtlich ihrer audiovisuellen Relevanz
untersucht werden. Hersteller von Zeitcodeanalysiergeräten können darüber hinaus
die erfindungsgemäße Methode
leicht und schnell in ihre Produkte integrieren.
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Insbesondere
wird darauf hingewiesen, dass abhängig von den Gegebenheiten
das erfindungsgemäße Schema
auch in Software implementiert sein kann. Die Implementierung kann
auf einem digitalen Speichermedium, insbesondere einer Diskette
oder einer CD mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen erfolgen,
die so mit einem programmierbaren Computersystem zusammenwirken
können,
dass das entsprechende Verfahren ausgeführt wird. Allgemein besteht
die Erfindung somit auch in einem Computerprogrammprodukt mit auf
einem maschinenlesbaren Träger
gespeicherten Programmcode zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn
das Computerprogrammprodukt auf einem Rechner abläuft. In
anderen Worten ausgedrückt kann
die Erfindung somit als ein Computerprogramm mit einem Programmcode
zur Durchführung
des Verfahrens realisiert werden, wenn das Computerprogramm auf
einem Computer abläuft.