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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Positionierung einer Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum.
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Röntgenvorrichtungen
bilden trotz fortschreitender Entwicklung und neuer Möglichkeiten
im Bereich strahlungsfreier medizinischer Diagnostik eine wesentliche
Stütze
der Medizintechnik. Röntgenvorrichtungen
sind dabei in einer großen
Anzahl an medizinischen Einsatzgebieten anzutreffen. Die Einsatzgebiete
reichen von der klassischen Röntgendiagnostik,
welche etwa die Aufklärung
von Knochenfrakturen oder Tumoren betreffen, bis zu fluoroskopischen
Untersuchungen, welche bspw. bei der Überwachung von medizinischen
Interventionen oder Lokalisierung medizinischer Instrumente zum
Einsatz kommen. Typische Röntgenvorrichtungen
sind bspw. Computertomographievorrichtungen, Mammographievorrichtungen,
C-Bogen-Röntgenvorrichtungen oder
herkömmliche
2D-Projektions-Röntgenvorrichtungen.
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Röntgenvorrichtungen
weisen in der Regel einen begrenzten Röntgenstrahlenbereich auf, in welchem
bei Durchführung
einer Strahlenexposition eines Untersuchungsobjekts Röntgenstrahlen
auftreten. Zu Beginn einer Untersuchung ist der Röntgenstrahlenbereich
in der Regel derart auszurichten, dass das Untersuchungszentrum,
welches Gegenstand der Untersuchung ist, vorzugsweise zentral bei der
Bildaufnahme abgebildet wird. Das Untersuchungszentrum bezeichnet
den Gegenstand der Untersuchung und kann daher auf unterschiedlichste Art
und Weise ausgebildet sein. In der Regel handelt es sich dabei um
ein Teilvolumen des Untersuchungsobjekts.
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Die
Positionierung des Röntgenstrahlenbereichs
relativ zum Untersuchungszentrum kann bspw. vorteilhaft mit einem
Licht visier ermöglicht
werden. Eine Ausrichtung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
anhand eines Lichtvisiers ist jedoch nur dann möglich, wenn ein Lichtvisier
zur Ausrichtung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
vorgesehen ist, d.h. von der Röntgenaufnahmeeinrichtung
aufgewiesen wird.
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Jedoch
ist es durch das medizinische Personal einerseits schwierig eine
Transformation, bspw. eine Projektion der inneren Organe, welche
untersucht werden sollen, auf die Oberfläche des Patienten, welche durch
das Lichtvisier beleuchtet wird, zu erhalten. Das heißt selbst
bei vorhandenen Lichtvisieren ist dem medizinischen Personal häufig nicht genau
bekannt, welche inneren Strukturen bei einer bestimmten Anordnung
der Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungsobjekt gerade im Bildbereich liegen.
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Andererseits
existiert zudem eine Vielzahl an Röntgenvorrichtungen, welche
keine Lichtvisiere zur Ausrichtung der Röntgenaufnahmeeinrichtung auf das
Untersuchungszentrum aufweisen und damit eine zur Untersuchung geeignete
Ausrichtung der Auch kann der Fall auftreten, dass das Lichtvisier
relativ zu den Röntgenstrahlen
verstellt ist, und somit das Lichtvisier kein korrektes Bildfenster
für die
das Untersuchungsobjekt durchdringenden Röntgenstrahlen anzeigt.
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Bei
solchen Röntgenvorrichtungen
erfolgt die Ausrichtung der Röntgenaufnahmeeinrichtung auf
das Untersuchungszentrum in der Regel durch „trial and error". D.h. die Röntgenaufnahmeeinrichtung
wird relativ zum Untersuchungszentrum nach Einschätzung des
Bedienpersonals der Röntgenvorrichtung
ausgerichtet. Anschließend
wird eine Strahlenexposition des Untersuchungsobjekts vorgenommen.
Anhand des aufgenommenen Bildes wird ungefähr die Position des Bildmittelpunkts,
welches dem Durchstrahlungszentrum entspricht, bestimmt und in Beziehung
zur Position des Untersuchungszentrums gesetzt. Dann wird versucht,
die Position der Röntgenaufnahmeeinrichtung
mittels manueller Verschiebung der Röntgenaufnahmeeinrichtung derart
einzustellen, dass das Untersuchungszentrum vom Röntgenmit tenstrahl
durchstrahlt wird, d.h. dass das Untersuchungszentrum im Wesentlichen
im Zentrum des Bildes abgebildet ist.
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Gelingt
dies auch bei einem zweiten „trial and
error"-Versuch nicht
in der gewünschten
Weise, so sind ggf. weitere Versuche erforderlich, um die Röntgenaufnahmeeinrichtung
derart relativ zum Untersuchungszentrum zu positionieren, dass das
Untersuchungszentrum zentral im Bild angebildet wird.
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Das
Untersuchungsobjekt wird also abhängig von der Anzahl der benötigten „trial
and error" Versuche
einer erhöhten,
nicht zwingend erforderlichen Strahlenmehrbelastung ausgesetzt,
um zu einem guten Untersuchungsergebnis zu gelangen.
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Ein
derartiges „trial
and error"-Verfahren
ist insbesondere dann von Nachteil, wenn eine räumliche Darstellung eines Untersuchungsobjekts
ermittelt werden soll. Dennoch findet ein „trial and error"-Verfahren zur relativen
Positionierung von Röntgenaufnahmeeinrichtung
und Untersuchungszentrum bspw. bei C-Bogen-Röntgenvorrichtungen statt. Denn
diese weisen häufig
keine Kennzeichnungseinrichtung auf, um eine geeignete, bspw. optische Kennzeichnung
des zu durchstrahlenden Volumenbereichs des Untersuchungsobjekts
vornehmen zu können.
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Daher
wird häufig
auch bei C-Bogen-Röntgenvorrichtungen,
mit welchen eine räumliche
Darstellung eines Untersuchungsobjekts ermittelt werden soll, das
oben beschrieben „trial
and error" Verfahren
biplan angewendet. Da es sich um die Ermittlung einer räumlichen
Darstellung handelt, ist hierbei die Position des Isozentrums von
Interesse. Das Isozentrum ist jener Punkt einer Untersuchung, in
welchem sich alle Röntgenstrahlen
aus unterschiedlichen Projektionsrichtungen schneiden.
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Um
die Position des Isozentrums zu bestimmen wird aus zwei unterschiedlichen
Projektionsrichtungen jeweils eine Projektion des Untersuchungsobjekts
mittels Röntgenstrahlen
erfasst. Anhand dieser Projektionen entscheidet das medizinische
Personal, inwieweit eine Veränderung
der relativen Posi tion der Röntgenaufnahmeeinrichtung
zum Untersuchungszentrum erforderlich ist. Wird die Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum bewegt, so wird in der Regel nach
Abschluss der manuell durchgeführten
Bewegung durch das medizinische Personal erneut jeweils eine Projektion
aus beiden Projektionsrichtungen erfasst, um die Position des Untersuchungszentrums
relativ zur Position des Isozentrums zu kontrollieren. Häufig ist
dann eine weitere Nachjustierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ
zum Untersuchungszentrum erforderlich, bis die Position des Untersuchungszentrums
im Wesentlichen mit der Position des Isozentrums der Röntgenaufnahmeeinrichtung übereinstimmt.
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Bei
der Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum handelt es sich in der Regel um
einen iterativen Prozess, welcher zu einer erhöhten Strahlenbelastung des
Patienten führt.
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Das „trial
and error"-Verfahren
dient lediglich dazu, die Röntgenaufnahmeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum in geeigneter Weise zu positionieren.
Die dazu gemachten Röntgenaufnahmen können und
werden in der Regel nicht für
die Diagnosestellung herangezogen.
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Auch
tritt der Fall auf, dass bspw. aufgrund von Zeitgründen auf
die obige iterative Anpassung der Position des Isozentrums und der
Position des Untersuchungszentrums verzichtet wird. Dies kann dazu
führen,
dass ein gesamter Satz von Projektionen zur Ermittlung einer räumlichen
Darstellung eines Untersuchungsobjekts erfasst wird, jedoch die daraus
ermittelbare räumliche
Darstellung keine Hilfestellung bei der Stellung der Diagnose geben
kann, weil die Position des Untersuchungszentrums und die Position
des Isozentrums zu weit entfernt voneinander liegen. Folge der Fehlpositionierung
des Isozentrums relativ zum Untersuchungszentrum ist unter anderem
auch verstärkt
im Bereich des Untersuchungszentrums auftretende Rekonstruktions- und/oder
Bildartefakte, welche die Qualität
der zu ermittelnde Darstellung verringern.
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Eine
fehlerhafte Positionierung des Isozentrums relativ zur Position
des Untersuchungszentrums kann insbesondere dann auftreten, wenn
das zu rekonstruierende Untersuchungszentrum kleinvolumig ist. Hier
ist es bei Durchführung
der Positionierung der Röntgenaufnahmevorrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum nach Augenschein des medizinischen
Personals leicht möglich,
dass eine Fehlpositionierung von Isozentrum zu Untersuchungszentrum
auftritt.
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Da
bei der Ermittlung einer räumlichen
Darstellung eines Untersuchungsobjekts ohnehin bereits eine hohe
Anzahl an Projektionen erforderlich ist, wird die Röntgenstrahlenbelastung
des Untersuchungsobjekts bei nochmaliger Untersuchung, d.h. Ermittlung
einer weiteren räumlichen
Darstellung, des Untersuchungsobjekts – bedingt durch eine erste fehlerhafte
Einstellung der Position des Untersuchungszentrums und des Isozentrums
zueinander – beträchtlich
erhöht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Positionierung
einer Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum bereitzustellen, bei dem die
Strahlenbelastung des Patienten verringert und dabei die Positionierungssicherheit
erhöht
wird.
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Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Positionierung einer Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ
zu einem Untersuchungszentrum gelöst, wobei eine erste zweidimensionale
Projektion des Untersuchungszentrums aus einer ersten Projektionsrichtung
erfasst wird, wobei eine zweite zweidimensionale Projektion des
Untersuchungszentrums aus einer zweiten, von der ersten verschiedenen
Projektionsrichtung erfasst wird, wobei aus der ersten erfassten
und der zweiten erfassten Projektion eine Position eines der ersten
und der zweiten Projektion zuordenbaren Isozentrums ermittelt wird,
wobei das projizierte Untersuchungszentrum in jeweils einer die
erste und die zweite Projektion darstellenden Projektionsdarstellung
markiert wird, wobei mittels der Markierung des projizierten Untersu chungszentrums eine
Position des Untersuchungszentrums ermittelt wird, wobei die Position
des Isozentrums und die Position des Untersuchungszentrums verglichen
werden, wobei aus den verglichenen Positionen Bewegungsparameter
der Röntgenaufnahmeeinrichtung ermittelt
werden, wobei die Bewegungsparameter derart bestimmt werden, dass
für eine
nachfolgend erfasste Projektion die Position des Isozentrums und die
Position des Untersuchungszentrums im Wesentlichen zusammenfallen,
und die Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum gemäß den ermittelten Bewegungsparametern
positioniert wird.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Strahlenbelastung des Patienten bei der Positionierung
einer Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum verringert, da nur einmalig
eine Strahlenexposition aus einer ersten Projektionsrichtung und
einmalig eine Strahlenexposition aus einer zweiten Projektionsrichtung
erfolgt.
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Ferner
wird die Positionierungssicherheit erhöht, da die Position des Isozentrums
der Röntgenaufnahmeeinrichtung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
im Wesentlichen genau auf Position des Untersuchungszentrums angepasst
werden kann.
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Darüber hinaus
kann die Zeit zur gewünschten
Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ
zum Untersuchungszentrum gegenüber
herkömmlichen
Verfahren reduziert werden.
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Die
Markierung des durch die Projektionen erfassten, d.h. projizierten
Untersuchungszentrums in den beiden Projektionsdarstellungen erfolgt
in der Regel durch medizinisch ausgebildetes Personal. In eindeutigen
Fällen
kann das projizierte Untersuchungszentrum ggf. mit einem Verfahren
zur Erkennung von Strukturen erkannt und markiert werden. Dies wird
in der Regel unter Aufsicht durch das medizinische Personal erfolgen.
Die Markierung des projizierten Untersuchungszentrums in nur einer
Projektionsdarstellung der beiden erfassten Projektionsdarstellungen
erlaubt lediglich die Bestimmung einer zweidimensionalen Position
des Untersuchungszentrums. Daher wird das projizierte Untersuchungszentrum
erfindungsgemäß in der
ersten und der zweiten Projektion markiert. Dadurch kann eine dreidimensionale
Position des Untersuchungszentrums im Raum bestimmt werden. Dass
Untersuchungszentrum kann als Punkt, Linie oder Fläche oder
als eine Kombination der genannten Markierungsmöglichkeiten in der Projektionsdarstellung
ausgebildet sein und dementsprechend markiert werden. Die Markierung
kann bspw. auf eine zu untersuchende, in der Projektionsdarstellung
abgebildete Struktur – etwa
ein Organ eines Patienten – angepasst
sein.
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Mit
der Markierung des projizierten Untersuchungszentrums in den Projektionsdarstellungen kann
auch eine Visualisierung der Markierung dargestellt werden. Dies
verbessert auf einfache Weise die Orientierung des medizinischen
Personals in der jeweiligen Projektionsdarstellung.
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Die
Markierung des projizierten Untersuchungszentrums in der ersten
und der zweiten Projektionsdarstellung erlaubt eine räumliche
eindeutige Positionszuordnung des Untersuchungszentrums in einem
räumlichen,
zu einem Bezugspunkt festgelegten Koordinatensystem. Die Markierung
des projizierten Untersuchungszentrums kann als Punkt oder als zweidimensionaler
Bereich innerhalb der Projektionsdarstellung vorgenommen werden.
Die Markierung des Untersuchungszentrums in den Projektionsdarstellungen
erfolgt bspw. mittels eines Touchscreen, mittels einer Maus, oder
anderer Eingabeeinrichtungen.
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Zur
Ermittlung der Bewegungsparameter für die Röntgenaufnahmeeinrichtung aus
den Projektionen, wird bspw. zunächst
die Position des projizierten Isozentrums in den Projektionsdarstellungen
mit der markierten Position des projizierten Untersuchungszentrums
in der Projektionsdarstellungverglichen. Aufgrund der bekannten
Projektionsgeometrie – für die Rekonstruktion
der zweidimensionalen Projektionen zu einer räumlichen Darstellung erforderlich – kann daraus
eine Position des Isozentrums im Raum bestimmt werden. Gleiches
gilt für
das in den Projektionsdarstellungen markierte projizierte Untersuchungszentrum.
Auch mittels des projizierten und markierten Untersuchungszentrums
kann dem Untersuchungszentrum – aufgrund
der bekannten Projektionsgeometrie – eine räumliche Position zugeordnet
werden.
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Aus
dem Vergleich der räumlichen
Positionen von Untersuchungszentrum und Isozentrum kann dann eine
erforderliche Positionsveränderung der
Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum ermittelt werden, um die Position des
Untersuchungszentrums und die Position des Isozentrums zur Deckung
zu bringen bzw. zu überlagern.
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Alternativ
können
nacheinander die relativen Positionsunterschiede des projizierten
Untersuchungszentrums und des projizierten Isozentrums aus den verschiedenen
Projektionen ermittelt werden. Es ist also nicht zwingend erforderlich
eine räumliche
Position von Untersuchungszentrum und Isozentrum explizit zu bestimmen.
Vielmehr können auch
anhand der zweidimensionalen Positionsunterschiede des projizierten
Untersuchungszentrums und des projizierten Isozentrums Bewegungsparameter
ermittelt werden, welche die gewünschte
Positionierung von Isozentrum zu Untersuchungszentrum erlauben.
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Die
Ermittlung der Bewegungsparameter erfolgt bspw. anhand geometrischer
Betrachtungen hinsichtlich der Positionen des Untersuchungszentrums
und des Isozentrums innerhalb eines zugrunde liegenden Koordinatensystems
bzw. der dem Untersuchungszentrum und dem Isozentrum zuordenbaren
Projektionsabbildungen innerhalb der erfassten, dargestellten Projektionen.
Aus den ermittelten Raumkoordinaten kann bspw. die Differenz der
Koordinaten entlang der drei einen Raum aufspannenden Achsen des
Koordinatensystems bestimmt werden. Die ermittelten Werte können dann
von einer Steuereinrichtung derart verarbeitet werden, dass die
Position des Isozentrums der Röntgenaufnahmeeinrichtung
durch eine Antriebseinrichtung – motorisch
oder manuell – derart,
bspw. der Differenz entsprechend – verändert wird, dass die Position
des Isozentrums und die Position des Untersuchungszentrums zusammengeführt werden.
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Das
gemäß Anspruch
1 ablaufende Verfahren, welches die Erfassung einer ersten Projektion und
einer zweiten Projektion umfasst, wird in der Regel für die Positionierung
von Röntgenaufnahmeeinrichtungen
relativ zu einem Untersuchungsobjekt vorgesehen, mit welchen eine
räumliche
Darstellung des Untersuchungsobjekts ermittelt werden soll.
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Für Röntgenvorrichtungen,
mit welchen lediglich zweidimensionale Darstellungen des Untersuchungsobjekts
ermittelt werden sollen, ist ein vereinfachtes Verfahren zur Positionierung
der Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum bekannt, welches weiter unten
beschrieben wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Röntgenaufnahmeeinrichtung
einen C-Bogen auf, an welchem ein Röntgenstrahler und ein Röntgendetektor
gegenüberliegend
und aufeinander ausgerichtet angeordnet sind. Derartige Röntgenaufnahmeeinrichtungen
eignen sich besonders für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Alternativ können
auch Roboter-basierte Röntgenvorrichtungen
und andere Röntgenvorrichtungen,
welche geeignet sind aus zweidimensionalen Projektionen eine räumliche
Darstellung zu ermitteln – etwa
Tomosythese-fähige
Mammographievorrichtungen –,
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
betrieben werden.
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Um
eine einfache Markierung des Untersuchungszentrums in den Projektionsdarstellungen
zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft, dass die erste Projektionsrichtung und die zweite
Projektionsrichtung im Wesentlichen senkrecht zueinander verlaufen.
Hier kann die Ausdehnung des Untersuchungszentrums mittels der zwei
Projektionen in senkrecht zueinander stehenden Projektionsebenen
einfach ermittelt und markiert werden.
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Schließen die
verschiedenen Projektionsrichtungen einen Winkel ein, welcher wesentlich
von 90 Grad abweicht, kann es ab hängig von den gewählten Projektionsrichtungen
zu verzerrten Abbildungen des Untersuchungszentrums kommen, wodurch
die Markierung des Untersuchungszentrums in einer Projektionsdarstellung
erschwert wird. Vorzugsweise beträgt der durch die beiden genutzten Projektionsrichtungen
eingeschlossen Winkel nicht weniger als 30°.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum gemäß den ermittelten Bewegungsparametern
motorisch von einer Steuereinrichtung gesteuert und/oder von einer
Regeleinrichtung geregelt bewegt. Dazu ist es vorteilhaft, dass die
Röntgenaufnahmeeinrichtung
derart ausgebildet ist, dass diese in drei voneinander unabhängige Raumrichtungen
relativ zum Untersuchungszentrum bewegbar ist. Dabei kann eine Stativeinheit,
an welcher die Röntgenaufnahmeeinrichtung
gelagert ist, ortsfest sein. Alternativ kann das Untersuchungszentrum
relativ zu einer ortsfesten Röntgenaufnahmeeinrichtung
bewegt werden. Auch eine Kombination von Relativbewegungen des Untersuchungszentrums
und der Röntgenaufnahmeeinrichtung
ist möglich.
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Ist
eine Röntgenaufnahmeeinrichtung
Teil einer mobilen Röntgenvorrichtung,
so kann ggf. auch die gesamte Röntgenvorrichtung
bewegt werden, um zu erreichen, dass bei der Durchführung der
Untersuchung die Position des Isozentrums und die Position des Untersuchungszentrums
im Wesentlichen übereinstimmen.
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Eine
vollständig
motorische und mittels einer Steuereinrichtung gesteuerte Bewegung
der Röntgenaufnahmeeinrichtung
weist zudem den Vorteil auf, dass die Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
in der Regel schneller und präziser
erfolgt, als eine manuell durchgeführte Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum.
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Alternativ
zu einer vollständig
motorisch bewirkten Positionierung und alternativ zu einer vollständig manuell
bewirkten Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
kann die Positionierung auch teilautomatisiert, also teilweise motorisch
und teilweise manuell erfolgen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Röntgenaufnahmeeinrichtung
wenigstens streckenweise manuell gemäß der ermittelten Bewegungsparameter
bewegt, wobei eine die manuelle Bewegung der Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ
zum Untersuchungszentrum ausführende Person
derart geführt
wird, dass diese ein bestimmte relative Position von Untersuchungszentrum
zu Isozentrum einstellt. Die Führung
der bedienenden Person erhöht
die Genauigkeit, mit der die zur Untersuchung erforderliche Position
der Röntgenaufnahmeeinrichtung
manuell angefahren werden kann. Des Weiteren verringert sich auch
die zur Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
benötigte
Zeit sowie die Strahlendosis gegenüber der Verwendung eines „trial
and error"-Verfahrens.
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Die
Führung
der Person kann optisch, bspw. mittels Lichtzeichen oder einer Positionsanzeige
auf einer Ausgabeeinrichtung erfolgen. Dabei werden vorzugsweise
wenigstens die Position des Isozentrums und die Position des Untersuchungszentrums auf
der Ausgabeeinrichtung relativ zueinander angezeigt und regelmäßig aktualisiert.
Gegebenenfalls kann der gesamte medizinische Arbeitsplatz mit Röntgenvorrichtung
und Untersuchungsobjekt auf der Ausgabeeinrichtung dargestellt sein.
Durch bspw. optische Indikatoren wird die bedienende Person angeleitet,
die Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungsobjekt zu bewegen, bis die Position des
Isozentrums der Röntgenaufnahmeeinrichtung
und die Position des Untersuchungszentrums im Wesentlichen übereinstimmt.
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Auch
kann eine akustische Führung
des Personals vorgesehen werden, bspw. indem eine Sprachausgabe über einen
Lautsprecher erfolgt. Vorzugsweise enthält eine Sprachausgabe die Richtung gegenüber einem
fixen, dem bedienenden Personal bekannten Bezugspunkt, in welcher
die Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum zu bewegen ist. Erfolgt eine Bewegung
der Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum, so werden eine Aktualisierung
der jeweiligen Position und eine Anpassung der Sprachbefehle an
die relative Position von Isozentrum zu Untersuchungszentrum vorgenommen.
Dadurch kann die zu bedienende Person unabhängig von ihrem Standort die
Röntgenaufnahmeinrichtung
bewegen, bis die Position des Isozentrums und die Position des Untersuchungszentrums
im Wesentlichen übereinstimmt.
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Alternativ
kann auch das Untersuchungsobjekt derart bewegt werden, so dass
die Position des Untersuchungszentrums und die Position des Isozentrums
im Wesentlichen zusammenfällt.
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Für die Positionierung
einer Röntgenaufnahmeeinrichtung
einer Röntgenvorrichtung
zur Ermittlung zweidimensionaler Projektionen kann das Verfahren
vereinfacht werden. Hier wird ein Verfahren zur Positionierung einer
Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum verwendet, wobei das Untersuchungszentrum
aus einer ersten Projektionsrichtung erfasst wird, wobei eine Position
eines Durchstrahlungszentrums innerhalb der erfassten Projektion
ermittelt wird, wobei das projizierte Untersuchungszentrum einer
die Projektion darstellenden Projektionsdarstellung markiert wird, wobei
mittels der Markierung des projizierten Untersuchungszentrums eine
Position des projizierten Untersuchungszentrums innerhalb der Projektion
ermittelt wird, wobei die Position des Durchleuchtungszentrums und
die Position des projizierten Untersuchungszentrums verglichen werden,
wobei aus den verglichenen Positionen Bewegungsparameter der Röntgenaufnahmeeinrichtung
ermittelt werden, wobei die Bewegungsparameter derart bestimmt werden,
dass für
eine nachfolgend erfasste Projektion die Position des Durchstrahlungszentrums
und die Position des projizierten Untersuchungszentrums im Wesentlichen
zusammenfallen, und die Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum gemäß den ermittelten Bewegungsparametern positioniert
wird.
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Ein
derartiges Verfahren kann auch für
räumliche
Darstellungen verwendet werden. Dabei werden die Verfahrensschritte
gemäß Patentanspruch
8 zunächst
für eine
erste Projektionsrichtung ausgeführt;
anschließend
werden die Verfahrensschritte gemäß Patentanspruch 8 für eine zweite,
von der ersten verschiedenen Projektionsrichtung durchgeführt. Auch
dadurch kann eine Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ
zum Untersuchungszentrum erreicht werden, so dass die Position des
Isozentrums und die Position des Untersuchungszentrums übereinstimmt.
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Ein
Untersuchungszentrum auch mehrere Einzeluntersuchungszentren umfassen
kann. D.h. in einer Projektionsdarstellung werden mehrere Einzeluntersuchungszentren,
welche unabhängig
voneinander sind, markiert. Aus der relativen Lage der Einzeluntersuchungszentren
und dem proijizierten Isozentrum bzw. Durchleuchtungszentrum wird
dann eine Anordnung der Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ
zum Untersuchungsobjekt ermittelt, welche es erlaubt alle Einzeluntersuchungszentren
bestmöglich räumlich bzw.
zweidimensional darzustellen.
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Die
oben gemachten Ausführungen
zum Verfahren nach Anspruch 1 gelten analog, soweit übertragbar,
für das
Verfahren nach Anspruch 8.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiel,
welches anhand der nachfolgenden Zeichnungen genauer erläutert wird.
Es zeigen:
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1 eine
C-Bogen-Röntgenvorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 ein
erstes Flussdiagramm zur schematischen Darstellung eines ersten
Verfahrens zur Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung einer
C-Bogen-Röntgenvorrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum,
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3 ein
zweites Flussdiagramm zur schematischen Darstellung eines zweiten
Verfahrens zur Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung einer
C-Bogen-Röntgenvorrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum,
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4 einer
mittels Röntgenstrahlen
aufgenommenen Projektion einer Seitenansicht eines Untersuchungsobjekts,
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5 einer
mittels Röntgenstrahlen
aufgenommenen Projektion einer Vorderansicht eines Untersuchungsobjekts.
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1 zeigt
eine C-Bogen-Röntgenvorrichtung 10,
welche zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist. Die C-Bogen-Röntgenvorrichtung 10 umfasst
eine Röntgenaufnahmeeinrichtung 11,
eine C-Bogen-Halteeinrichtung 20 und eine Stativeinheit 30.
Die C-Bogen-Röntgenvorrichtung 10 kann
stationär
oder mobil ausgebildet sein.
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Die
Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 weist einen
C-Bogen 14 auf, an welchem ein Röntgenstrahler 12 und
ein Röntgendetektor 13 gegenüberliegend
und aufeinander ausgerichtet angeordnet sind. Zwischen Röntgenstrahler 11 und
Röntgendetektor 12 ist
in 1 eine Patientenlagerungseinrichtung 40 gezeigt,
auf welcher ein Untersuchungsprojekt O positioniert ist. Im Ausführungsbeispiel
ist die Patientenlagerungseinrichtung 40 räumlich im
Wesentlichen fixiert. Die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 ist
relativ zur Patientenlagerungseinrichtung 40 bewegbar.
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Das
Untersuchungsobjekt O weist ein zu untersuchendes Untersuchungszentrum
U auf. Im Ausführungsbeispiel
ist das Untersuchungsobjekt O als menschlicher Patient ausgebildet.
Das Untersuchungszentrum U ist ein Augapfel dieses Patienten O.
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Die
Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 wird von
einer C-Bogen-Halteeinrichtung 20 gehalten, welche
sich wiederum auf einer Stativeinheit 30 abstützt. Die
C-Bogenhalteeinrichtung 20 ist in vertikaler Richtung und
in horizontaler Richtung relativ zur Stativeinheit 30 sowie
relativ zum Untersuchungsobjekt O verschiebbar. Damit kann die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 mittels
der C-Bogen-Halteeinrichtung 20 relativ zur Stativeinheit 30 und
relativ zum Untersuchungsobjekt O bewegt werden. Mittels der C-Bogen-Halteeinrichtung 20 ist
der C-Bogen 14 orbital, d.h. längs seines Umfangs, drehbar.
Zudem ist der C-Bogen 14 angular drehbar.
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1 zeigt
die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 und
das Untersuchungsobjekt O in einer ersten Anordnungskonfiguration,
welcher eine erste Projektionsrichtung relativ zum Untersuchungsobjekt O
zugeordnet ist. Weiter zeigt 1 die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 und
das Untersuchungsobjekt O in einer zweiten Anordnungskonfiguration – gestrichelt
dargestellt-, welcher eine zweite Projektionsrichtung relativ zum
Untersuchungsobjekt O zugeordnet ist. Die erste Projektionsrichtung
und die zweite Projektionsrichtung sind dabei orthogonal zueinander
gerichtet.
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Zum
Zweck der Unterscheidung zwischen der Ausrichtung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 in
der ersten und der zweiten Anordnungskonfiguration ist der Röntgenstrahler 12 der
ersten Anordnungskonfiguration als Röntgenstrahler 12' in der zweiten
Anordnungskonfiguration bezeichnet. Analog gilt dies für den Röntgendetektor 13 bzw. 13'. Es handelt
sich herbei um denselben Röntgenstrahler bzw.
Röntgendetektor
in unterschiedlichen Anordnungskonfigurationen.
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Des
Weiteren sind in 1 ein Röntgenmittenstrahl X für die ersten
Anordnungskonfiguration und ein Röntgenmittenstrahl X' für die zweite
Anordnungskonfiguration dargestellt. Die Röntgenmittenstrahlen X bzw.
X' erstrecken sich
als Mittenstrahl der Röntgenstrahlen
zwischen dem Röntgenstrahler 12 bzw. 12' und dem gegenüberliegend
angeordneten, auf den jeweiligen Röntgenstrahler 12 bzw. 12' ausgerichteten
Röntgendetektor 13 bzw. 13'.
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Der
Schnittpunkt der Röntgenmittenstrahlen X
bzw. X' ist das
Isozentrum I der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11.
Ferner zeigt 1 ein zu untersuchendes Untersuchungszentrum
U des Untersuchungsobjekts O, wobei die Position des Untersuchungszentrums
U nicht mit der Position des Isozentrums I übereinstimmt.
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Zur
Ausgabe der Projektionen als zweidimensionale Projektionsdarstellung
ist eine Ein-/Ausgabeeinrichtung 32 an der Stativeinheit 30 angeordnet.
Weiter umfasst die Stativeinheit 30 eine Steuereinrichtung 31 und
eine nicht in 1 dargestellte Datenverarbeitungseinrichtung,
um aus einem Satz von zweidimensionalen Projektionen eine räumliche Darstellung
des Untersuchungszentrums U zu ermitteln.
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In 1 stimmt
die Position des Isozentrums I der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 nicht
mit der Position des Untersuchungszentrums U überein. Daher ist zur Ermittlung
einer räumlichen
Darstellung des Untersuchungszentrums U eine neue Positionierung
des Isozentrums I relativ zum Untersuchungszentrum erforderlich,
so dass die Position des Isozentrums I und die Position des Untersuchungszentrum
U im Wesentlichen zusammenfallen.
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Ein
erstes Verfahren zur Durchführung
der Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zum Untersuchungszentrum U ist in 2, ein zweites
Verfahren zur Durchführung
der Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zum Untersuchungszentrum U ist in 3, jeweils
in Form eines Flussdiagramms dargestellt.
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Das
in 2 als Flussdiagramm dargestellte Verfahren und
das in 3 als Flussdiagramm dargestellte Verfahren werden
im Folgenden zusammen mit der in 1 dargestellten
C-Bogen- Röntgenvorrichtung 10 erläutert, wobei
sich Bezugszeichen von Vorrichtungskomponenten auf 1 beziehen.
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Der
Ausgangspunkt der in 2 und 3 dargestellten
Verfahren ist die Möglichkeit
der Erfassung des Untersuchungszentrums U mittels einer Röntgenstrahlenprojektion
aus wenigstens einer Projektionsrichtung. Zur weiteren Veranschaulichung
der in 2 und 3 schematisch dargestellten
Verfahren dienen die in 4 und 5 dargestellten Röntgenaufnahmen
eines menschlichen Kopfes.
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4 zeigt
den menschlichen Kopf als eine zweidimensionale Darstellung aus
einer Seitenansicht. 5 zeigt denselben menschlichen
Kopf aus einer Vorderansicht. Die Projektionsrichtungen mit welcher
die in 4 gezeigte Darstellung erfasste wurde und die
Projektionsrichtung mit welcher die inf 5 gezeigte
Darstellung erfasst wurde, stehen im Wesentlichen senkrecht zueinander.
In 4 und 5 sind weiterhin das gewünschte Untersuchungszentrum,
der linke Augapfel des menschlichen Patienten – dargestellt, sowie ein Durchleuchtungszentrum
D bzw. das projizierte Isozentrums I.
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Zunächst soll
das Verfahren gemäß 2 in Verbindung
mit 1, 4 und 5 näher erläutert werden.
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In
einem ersten Verfahrensschritt 101 wird eine Projektion
des Untersuchungszentrums U – des in 4 dargestellte
Augapfels – aus
einer ersten Projektionsrichtung – in 4 eine Seitenansicht – erfasst.
Die aus den Projektionen ermittelbare Projektionsdarstellung zeigt
ein Projektion Up des Untersuchungszentrums U – das projizierte Untersuchungszentrum
Up – und
eine Projektion Ip des Isozentrums I – das projizierte Isozentrum
Ip –.
Das projizierte Isozentrum Ip ist in der Regel der Mittelpunkt bzw.
das Durchleuchtungszentrum D der zweidimensionalen Projektionsdarstellung.
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In
einem zweiten Verfahrensschritt 102 erfolgt eine Erfassung
einer zweiten Projektion des Untersuchungszentrums U – dem Augapfel – aus einer zweiten
Projektionsrichtung- gemäß 5 eine
Vorderansicht –,
welche orthogonal zur ersten Projektionsrichtung ist.
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Zur
Einstellung dieser zweiten Projektionsrichtung wird der C-Bogen 14 längs seines
Umfangs um das Untersuchungsobjekt O gedreht.
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Nach
Einstellung der zweiten Projektionsrichtung erfolgt eine Röntgenstrahlenexposition
des Untersuchungsobjekts O aus der zweiten Projektionsrichtung.
Auch mittels der zweiten Projektion wird das Untersuchungszentrum
U und das Isozentrum I erfasst und in der zugehörigen Projektionsdarstellung
projiziert als projiziertes Untersuchungszentrum Up und als projiziertes
Isozentrum Ip abgebildet.
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Aus
der bekannten räumlichen
Anordnung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11,
d.h. hier des Röntgenstrahlers 12 und
des Röntgendetektors 13, bei
der Erfassung der ersten und der zweiten Projektion kann die räumliche
Position des Isozentrums I in einem Verfahrensschritt 103 ermittelt
werden. Dazu wird bspw. ein kartesisches Koordinatensystem oder ein
Kugelkoordinatensystem verwendet.
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Die
Markierung des projizierten Untersuchungszentrums Up in den beiden
Projektionsdarstellungen erfolgt mittels einer Ein-/Ausgabeeinrichtung 32,
welche in 1 als Touchscreen ausgebildet
ist. Mittels des Touchscreens 32 erfolgt durch den Benutzer
der C-Bogen-Röntgenvorrichtung 10 bzw. durch
medizinisches Personal eine Markierung des projizierten Untersuchungszentrums
Up in den auf der Ein-/Ausgabeeinrichtung 32 nacheinander
oder gleichzeitig angezeigten Projektionsdarstellungen. Die Markierung
des projizierten Untersuchungszentrums Up in den beiden Projektionsdarstellungen
erfolgt in einem Verfahrensschritt 104.
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In
einem Verfahrensschritt 105 wird aus den mit den Markierungen
versehenen Projektionsdarstellungen für das Untersu chungszentrum
U eine räumliche
Position mittels der bekannten Projektionsgeometrie der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 bei der
Erfassung der beiden Projektionen ermittelt.
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In
einem nächsten
Verfahrensschritt 106 werden die räumliche Position des Isozentrums
I und die räumliche
Position des Untersuchungszentrums U in dem genutzten Koordinatensystem
verglichen. Dabei werden insbesondere Koordinatenunterschiede zwischen
den beiden Positionen ermittelt.
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Auf
Grundlage des Vergleichs der Positionen des Isozentrums I und des
Untersuchungszentrums U werden dann Bewegungsparameter für die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 in
einem Verfahrensschritt 107 ermittelt, wobei die Bewegungsparameter derart
bestimmt werden, dass nach Durchführung der der Bewegungsparameter
zugeordneten Bewegung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ zum
Untersuchungszentrum U die Position des Untersuchungszentrums U
und die Position des Isozentrums I im Wesentlichen übereinstimmt.
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Die
Bewegungsparameter werden dabei von der in 1 dargestellten
Steuereinrichtung 31 in eine Bewegung bzw. Positionsänderung
der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zum Untersuchungszentrum U, unter Ansteuerung entsprechender Antriebseinrichtungen
der C-Bogen-Halteeinrichtung 20, umgesetzt. Mittels der
von der Steuereinrichtung 31 umgesetzten Bewegungsparameter
wird die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 in
einem Verfahrensschritt 108 gemäß der ermittelten Bewegungsparameter
derart bewegt, dass nach Abschluss der Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zum Untersuchungszentrum U die Position des Isozentrums I der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 und
die Position des Untersuchungszentrums U wenigstens im Wesentlichen identisch
sind.
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Durch
die Verwendung einer Steuereinrichtung 31, welche mit entsprechenden
Antriebseinrichtungen zusammenwirkt, um die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zum Untersuchungszentrum zu positionieren, erfolgt eine schnelle
und präzise
Posi tionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zum Untersuchungszentrum U.
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Nach
Abschluss der Positionierung der Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zum Untersuchungszentrum U kann ein Satz von Projektionen zur Ermittlung
einer räumlichen
Darstellung des Untersuchungszentrums U aufgenommen werden.
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Ein
alternatives Verfahren zur Durchführung einer Positionierung
einer Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 relativ
zu einem Untersuchungszentrum U ist in 3 schematisch
dargestellt.
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Gemäß des der 3 zugeordneten
Verfahrensablaufs wird zunächst
eine Projektion des Untersuchungszentrums U – gemäß 4 der Augapfel – aus einer
bestimmten Projektionsrichtung – gemäß 4 eine
Seitenansicht eines menschlichen Kopfes – in einem Verfahrensschritt 101 erfasst.
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Das
in 3 dargestellte Verfahren kann insbesondere für Röntgenvorrichtungen
vorgesehen werden, welche zur Ermittlung von zweidimensionalen Projektionsdarstellungen
vorgesehen sind. Bei der Ermittlung einer zweidimensionalen Projektionsdarstellung
ist es das Ziel, mittels einer zweidimensionalen Projektionsdarstellung
die Stellung einer Diagnose zu unterstützen.
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Das
in 3 dargestellte Verfahren kann auch für die in 1 gezeigte
C-Bogen-Röntgenvorrichtung 10 vorgesehen
werden, mit welcher bspw. nur eine einzige zweidimensionale Projektion
des Untersuchungsobjekts zur Diagnosestellung erfasst werden soll.
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Bei
Röntgenvorrichtungen
zur Ermittlung einer räumlichen
Darstellung wird ein Satz von Projektionen aus unterschiedlichen
Projektionsrichtungen erfasst und daraus eine räumliche Darstellung ermittelt,
welche eine Diagnosestellung unterstützen kann.
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Röntgenvorrichtungen
zur Ermittlung zweidimensionaler Projektionsdarstellung – im folgenden 2D-Röntgenvorrichtung
genannt – weisen
in der Regel kein Isozentrum I auf. Daher wird bei 2D-Röntgenvorrichtungen
im Rahmen dieser Anmeldung von einem Durchleuchtungszentrum D gesprochen
und nicht von einem Isozentrum I bzw. einem projizierten Isozentrum
Ip. Beim Durchleuchtungszentrum D handelt es sich um die Punktprojektion
des Röntgenmittenstrahles
auf die Projektionsebene, in der Regel eine Detektorfläche des
Röntgendetektors.
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Bei
Röntgenvorrichtungen
zur Ermittlung einer räumlichen
Darstellung eines Untersuchungsobjekts – im folgenden 3D-Röntgenvorrichtungen genannt – stimmt
in einer erfassten und dargestellten Projektion in der Regel das
Durchleuchtungszentrum D mit dem projizierten Isozentrum Ip überein.
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Bei
Verwendung einer 2D-Röntgenvorrichtung
sind in der Projektionsdarstellung das projizierte Untersuchungszentrum
Up – in 4 der
projizierte Augapfel – und
das Durchleuchtungszentrum D – in 4 der
Bildmittelpunkt – abgebildet.
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In
einem Verfahrensschritt 103' wird
die Position des Durchleuchtungszentrums D innerhalb der Projektion
bestimmt. Die zweidimensionale Position des Durchleuchtungszentrums
D in der zweidimensionalen Projektionsdarstellung ist in der Regel
identisch mit dem Mittelpunkt der Projektionsdarstellung und daher
relativ einfach zu bestimmen.
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Anschließend wird
in einem Verfahrensschritt 104' die Position des projizierten
Untersuchungszentrums Up in der Projektionsdarstellung markiert.
In 4 ist neben dem markierten projizierten Untersuchungszentrum
Up auch das Durchleuchtungszentrum D zur verbesserten Kenntlichkeit
markiert. Die Markierung des projizierten Untersuchungszentrums
Up in der Projektionsdarstellung kann bspw. ein Benutzer der Röntgenvorrichtung 10 mittels
einer Maus auf der Ein-/Ausgabeeinrichtung 32 vornehmen.
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Anschließend wird
die zweidimensionale Position des markierten, projizierten Untersuchungszentrums
innerhalb der Projektionsdarstellung ermittelt. Dies geschieht in
einem Verfahrensschritt 105'.
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Anschließend erfolgt
in einem Verfahrensschritt 106' ein Vergleich der Position des
Durchleuchtungszentrums D und der Position des Untersuchungszentrums
U in der Projektionsdarstellung. Dabei werden gegebenenfalls die
Differenzkoordinaten zwischen den beiden zweidimensionalen Positionen in
den Projektionsdarstellungen ermittelt.
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Anschließend erfolgt
in einem Verfahrensschritt 107' die Ermittlung der Bewegungsparameter um
die Position des Durchleuchtungszentrums D und die Position des
projizierten Untersuchungszentrums Up anzugleichen.
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Aus
den bekannten Projektionsgeometrien der Röntgenaufnahmeeinrichtung und
der Differenz der zweidimensionalen Positionen des projizierten Untersuchungszentrums
Up und des Durchleuchtungszentrums D in den Projektionen kann eine
erforderliche zweidimensionale Verschiebung der 2D-Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zum Untersuchungszentrum U einfach ermittelt werden. Die Verschiebung
der 2D-Röntgenaufnahmeeinrichtung relativ
zum Untersuchungszentrum U erfolgt dabei in der Regel in einer Ebene,
welche parallel zur Projektionsebene bzw. der Detektorebene ist.
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Die
Koordinatendifferenz zwischen der Position des Durchleuchtungszentrums
D und der Position des projizierten Untersuchungszentrums Up in
der Projektionsdarstellung ist dabei ggf. mit einem von der Projektionsgeometrie
der Röntgenaufnahmeeinrichtung
abhängigen
Skalierungsfaktor zu skalieren.
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Anschließend wird
in einem Verfahrensschritt 108 eine Bewegung der Röntgenaufnahmeeinrichtung
entsprechend der ermittelten Bewegungsparameter vorgenommen, so
dass sich die Position des projizierten Untersuchungszentrums U
und die Positi on des Durchstrahlungszentrums D in einer nach der
Positionierung erfassten und dargstellten Projektion im Wesentlichen
decken.
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Das
in 3 schematisch dargestellte Verfahren kann derart
erweitert werden, dass dieses auch für eine Positionierung einer
Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum vorgesehen werden kann, mit
welches räumliche Darstellungen
eines Untersuchungsobjekts ermittelbar sind. Dies setzte jedoch
voraus, dass die dazu verwendete Röntgenvorrichtung grundsätzlich für die Ermittlung
räumlicher
Darstellungen eines Untersuchungsobjekts ausgelegt ist, wie bspw.
die in 1 gezeigte C-Bogen-Röntgenvorrichtung 10.
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Bei
einer derartigen Röntgenvorrichtung, welche
zur Ermittlung von zweidimensionalen Projektionsdarstellungen und
zur Ermittlung von räumlichen
Darstellungen geeignet ist, wird das in 3 dargestellte
Verfahren analog für
eine zweite Projektionsrichtung ausgeführt, sofern die Ermittlung
einer räumlichen
Darstellung beabsichtigt ist.
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Zunächst wird
wie bei einer 2D-Röntgenvorrichtung
das Verfahren gemäß den in 3 dargestellten
Verfahrensschritten 101 bis 108 durchgeführt. Anschließend wird
in einem weiteren Verfahrensschritt 109 abgefragt, ob eine
2-D Darstellung des Untersuchungsobjekts ermittelt werden soll.
Ist dies nicht der Fall, d.h. es soll eine räumliche Darstellung ermittelt
werden, so wird in einem Verfahrensschritt 110 eine Änderung
der Projektionsrichtung vorgenommen, um die Position des projizierten
Untersuchungszentrums für
alle Projektionsrichtungen mit der Position des Isozentrums I in
den erfassten Projektionen zur Deckung zu bringen.
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Es
wird also effektiv nicht nur eine zweidimensionale Position des
projizierten Untersuchungszentrums innerhalb einer einzigen Projektion
angepasst, sondern es wird nun eine dreidimensionale Position des
Untersuchungszentrums angepasst unter Verwendung zweier Projektionsdarstellungen, wobei
die zwei dargestellten Projektionen aus unterschiedlichen Projektionsrichtungen
erfasst werden.
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Vorzugsweise
beträgt
die Änderung
der zweiten Projektionsrichtung relativ zur vorhergehend eingestellten
ersten Projektionsrichtung 30 Grad oder mehr. Ist die entsprechende
Projektionsrichtung gemäß dem Verfahrensschritt 110 eingestellt,
so werden die Verfahrensschritte 101 bis 108 erneut
durchlaufen. Anschließend
ist die Röntgenaufnahmeeinrichtung 11 derart
relativ zum Untersuchungszentrum U positioniert, dass eine Erfassung
einer Vielzahl von Projektionen des Untersuchungszentrums U erfasst werden
kann, aus welchen eine räumliche
Darstellung des Untersuchungszentrums U ermittelt wird. Dabei stimmt
die Position des Isozentrums I und die Position des Untersuchungszentrums
U im Wesentlichen überein.
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Das
Verfahren welches in 3 als Flussdiagramm dargestellt
ist, kann also für
die Positionierung einer Röntgenaufnahmeeinrichtung
relativ zu einem Untersuchungszentrum für 2D- und für 3D Aufnahmen eines Untersuchungsobjekts
verwendet werden.