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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Restfahrtdauer
eines Unterseebootes sowie eine entsprechende Vorrichtung zum Bestimmen
der Restfahrtdauer eines Unterseebootes.
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Aus
DE 103 14 651 A sowie
EP 1 464 573 B1 sind
Verfahren und Vorrichtungen zum Bestimmen der Restfahrtdauer eines
Unterseebootes bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden mit
dem Unterseeboot zunächst
Referenzfahrten in bestimmten Fahrsituationen, d. h. beispielsweise
vorbestimmter Tauchtiefe und Geschwindigkeit, durchgeführt, um
unter diesen Fahrbedingungen bzw. bei diesen Fahrsituationen die
Leistungsaufnahme der Aggregate des Unterseebootes und insbesondere
des Propellermotors zu erfassen. Die bei diesen Referenzfahrten
erfassten Daten werden als situationsabhängige Verbrauchsprofile gespeichert.
Auf Grundlage dieser gespeicherten Verbrauchsprofile ist es dann bei
einer Mission des Unterseebootes möglich, die Restfahrzeit des
Unterseebootes bzw. eine Restkapazität der Batterie des Unterseebootes
nach einer vorbestimmten Fahrtzeit vorauszubestimmen.
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Nachteilig
bei diesem bekannten System ist, dass in regelmäßigen Abständen und insbesondere vor Beginn
einer Mission die erforderlichen Referenzfahrten durchgeführt werden
müssen,
um die Verbrauchsprofile zu erstellen bzw. zu aktualisieren, um die
erforderliche Genauigkeit des Systems gewährleisten zu können.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren sowie eine
verbesserte Vorrichtung zum Bestimmen der Restfahrtdauer eines Unterseebootes
zu ermöglichen,
bei welcher die gewünschte Genauigkeit
der Restfahrtzeitbestimmung ohne regelmäßige Referenzfahrten gewährleistet
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen sowie durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 11 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung sowie der beigefügten Figur.
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Auch
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Bestimmen der Restfahrtdauer eines Unterseebootes wird die Restfahrtdauer
des Unterseebootes bei einer vorhandenen Batteriekapazität oder die Restkapazität einer
Batterie nach einer bestimmten Fahrtdauer auf Grundlage eines situationsabhängigen Verbrauchsprofils
bestimmt. Das situationsabhängige
Verbrauchsprofil definiert die Leistungsaufnahme des Unterseebootes,
d. h. die elektrische Leistungsaufnahme bei einem bestimmten Fahrzustand
bzw. in einer bestimmten Fahrsituation, beispielsweise Überwasserfahrt,
Unterwasserfahrt, Schleichfahrt, Schnorchelfahrt etc. Auf Grundlage der
aus dem Verbrauchsprofil vorbekannten Leistungsaufnahme in einer
bestimmten Fahrsituation kann die Restfahrtdauer des Unterseebootes
bzw. die Restkapazität
einer Batterie nach einer bestimmten Fahrtdauer vorausberechnet
werden.
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Erfindungsgemäß werden
die erforderlichen Verbrauchsprofile jedoch nicht oder nicht ausschließlich durch
spezielle Referenzfahrten bestimmt, sondern im laufenden Betrieb
des Unterseebootes, d. h. im normalen Einsatz bzw. auf normaler
Fahrt des Unterseebootes laufend ermittelt. Dazu wird während der
normalen Fahrt des Unterseebootes zumindest die aktuelle Leistungsaufnahme,
d. h. die elektrische Leistungs aufnahme des Unterseebootes und die Fahrgeschwindigkeit
des Unterseebootes erfasst. Auf Grundlage dieser Daten wird dann
ein aktuelles Verbrauchsprofil während
der Fahrt ermittelt.
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Zumindest
die aktuelle Leistungsaufnahme des Unterseebootes und die aktuelle
Fahrgeschwindigkeit des Unterseebootes werden bei der normalen Fahrt
kontinuierlich erfasst. Dies ermöglicht
eine laufende Korrektur bzw. Aktualisierung der Verbrauchsprofile
und darüber
hinaus eine Überwachung
des Fahrzustandes. So lassen sich aus der Änderung der Leistungsaufnahme
mögliche
Fehler, beispielsweise Beschädigungen
des Unterseebootes erkennen.
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Auf
Grundlage der kontinuierlich erfassten Daten, d. h. der kontinuierlich
erfassten Leistungsaufnahme und der kontinuierlich erfassten aktuellen Fahrgeschwindigkeit,
wird ebenfalls kontinuierlich das aktuelle Verbrauchsprofil ermittelt.
Dies bedeutet, dass die Verbrauchsprofile ständig während der normalen Fahrt des
Unterseebootes bestimmt und/oder aktualisiert werden, ohne dass
wie beim Stand der Technik zwischenzeitlich spezielle Referenzfahrten
durchgeführt
werden müssen.
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Die
Ermittlung des Verbrauchsprofils während der normalen Fahrt, d.
h. während
des normalen Einsatzes des Unterseebootes ermöglicht eine häufigere
bzw. ständige
Aktualisierung der Daten, welche der Berechnung der Restfahrtdauer
zugrundegelegt werden, ohne dass hierfür spezielle Referenzfahrten durchgeführt werden
müssten.
So können
die der Restfahrtdauer-Berechnung zugrundegelegten Daten ohne zusätzlichen
Aufwand während
einer Mission überwacht
und ggf. aktualisiert werden, um die Berechnung der Restfahrtdauer
veränderten
Eigenschaften des Unterseebootes anpassen zu können. So können beispielsweise ein verstärkter Bewuchs, Beschädigungen
des Bootes oder des Propellers, welche die Strömungs- und Fahreigenschaften
verändern,
berücksichtigt
werden, um eine möglichst genaue
Restfahrtdau er-Berechnung bzw. Berechnung der Restkapazität einer
Batterie durchführen
zu können.
Auf Referenzfahrten kann so im Idealfall vollständig verzichtet werden.
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Die
Bestimmung der Restfahrtdauer bzw. der Restkapazität einer
Batterie erfolgt vorzugsweise auf Grundlage des ermittelten aktuellen
Verbrauchsprofils oder auf Grundlage eines zuvor gespeicherten Verbrauchsprofils.
Wenn die Berechnung der Restfahrtdauer bzw. der Restkapazität der Batterie
auf Grundlage des aktuellen Verbrauchsprofils erfolgt, kann sichergestellt
werden, dass der Berechnung immer die neuesten Daten, d. h. insbesondere
die aktuelle gemessene Leistungsaufnahme in einer bestimmten Fahrsituation,
d. h. einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit, der Berechnung zugrundegelegt werden.
Es ist jedoch auch möglich,
die Restfahrtdauer bzw. die Restkapazität auf Grundlage eines gespeicherten
Verbrauchsprofils durchzuführen
und das aktuelle Verbrauchsprofil lediglich zur Kontrolle bzw. Korrektur
zu verwenden, wie es nachfolgend beschrieben werden wird. Ferner
kann, wie nachfolgend beschrieben werden wird, das gespeicherte Verbrauchsprofil
durch Speicherung eines aktuellen Verbrauchsprofils ersetzt werden
und dann der weiteren Bestimmung der Restfahrtdauer zugrundegelegt
werden.
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Besonders
bevorzugt wird die aktuell ermittelte Leistungsaufnahme automatisch
auf Grundlage der aktuellen Fahrgeschwindigkeit und/oder weiterer Parameter
wie insbesondere der Tauchtiefe einer bestimmten Fahrsituation zugeordnet.
So kann insbesondere automatisch erfasst werden, ob das Boot über Wasser
oder getaucht und wenn, wie tief getaucht, fährt. Dann kann in dieser Fahrsituation
bei einer bestimmten aktuell ermittelten Fahrgeschwindigkeit die
Leistungsaufnahme erfasst werden und hieraus ein aktuelles Verbrauchsprofil
erstellt werden. Das heißt,
auch in das aktuelle Verbrauchsprofil geht die situationsbedingte
Leistungsaufnahme bei einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit und vorzugsweise in
einem bestimmten Fahrzustand, d. h. aufgetaucht, getaucht etc. ein.
Für die
spätere
Vorausberechnung der Restfahrzeit kann dann das für die geplante
Fahrsituation passende Verbrauchsprofil ausgewählt werden und auf dessen Grundlage
die Restfahrtdauer bzw. die Restkapazität ermittelt werden. Dabei kann entweder
auf ein aktuelles Verbrauchsprofil oder aber ein gespeichertes Verbrauchsprofil
zurückgegriffen
werden. Letzteres ist insbesondere dann erforderlich, wenn die Restfahrzeit
für eine
Fahrsituation bestimmt werden soll, welche nicht der aktuellen Fahrsituation
entspricht, beispielsweise wenn das Unterseeboot sich gerade in
der Überwasserfahrt
befindet, die Restfahrzeit jedoch für eine nachfolgende Tauchfahrt
ermittelt werden soll.
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Bei
der Berechnung der Restfahrtzeit bzw. Restkapazität der Batterie
ist es auch möglich,
verschiedene geplante Fahrsituationen miteinander zu kombinieren.
So können
verschiedene Fahrsituationen, welche zu künftig nacheinander ablaufen
sollen, berücksichtigt
werden, indem für
die entsprechenden Fahrtabschnitte zugehörige Verbrauchsprofile für die Berechnung
der Restfahrtdauer herangezogen werden. Sollte für eine bestimmte Fahrsituation
kein Verbrauchsprofil gespeichert sein, so besteht auch die Möglichkeit,
für eine
gewünschte
Fahrsituation aus den vorhandenen Verbrauchsprofilen ein passendes Verbrauchsprofil
zu extra- oder interpolieren. So wird es ermöglicht, beispielsweise für jede gewünschte Fahrgeschwindigkeit
die Restfahrtdauer vorauszuberechnen, ohne dass für jede Fahrgeschwindigkeit
ein spezielles Verbrauchsprofil vorhanden sein muss.
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Die
aktuelle Leistungsaufnahme, welche erfindungsgemäß während der normalen Fahrt des
Unterseebootes erfasst wird, ist vorzugsweise zumindest die Leistungsaufnahme
des Propellermotors und weiter bevorzugt die gesamte übrige elektrische Leistungsaufnahme
des Unterseebootes. Die Leistungsaufnahme einzelner Aggregate kann
dabei gemeinsam erfasst werden. Es ist jedoch auch möglich, die
Leistungsaufnahme spezieller Aggregate, insbesondere des Propellermotors,
einzeln zu erfassen, so dass sehr leicht unterschiedliche Verbrauchsprofile erstellt
werden können,
bei welchen der Einsatz verschiedener Aggregate des Unterseebootes
berücksichtigt
werden kann.
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Das
aktuelle Verbrauchsprofil wird vorzugsweise mit einem zuvor gespeicherten
Verbrauchsprofil für
dieselbe Fahrsituation, besonders bevorzugt kontinuierlich, verglichen.
Dabei werden mögliche Abweichungen
des aktuellen von dem gespeicherten Verbrauchsprofil einem Benutzer
zur Anzeige gebracht. So kann der Benutzer erkennen, dass sich die Eigenschaften
des Unterseebootes verändert
haben, beispielsweise dass sich die Leistungsaufnahme gegenüber einem
früheren
Zustand bei einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit erhöht hat,
was beispielsweise auf einen erhöhten
Bewuchs des Unterseebootes oder eine Beschä digung des Propellers schließen lässt. Dies
ermöglicht
somit eine Überwachung
des Betriebszustandes des Unterseebootes während der Fahrt.
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Darüber hinaus
werden vorzugsweise das aktuelle Verbrauchsprofil mit einem zuvor
gespeicherten Verbrauchsprofil für
dieselbe Fahrsituation, bevorzugt kontinuierlich, verglichen und
mögliche Abweichungen
des aktuellen von dem gespeicherten Verbrauchsprofilwert bei der
Berechnung der Restfahrtdauer bzw. der Restkapazität auf Grundlage
eines gespeicherten Verbrauchsprofils berücksichtigt. So können die
ermittelten Werte für
die Restfahrtdauer bzw. Restkapazität, sofern diese auf Grundlage
eines früheren,
gespeicherten Verbrauchsprofils ermittelt worden sind, entsprechend
der Abweichungen, welche das aktuelle von dem gespeicherten Verbrauchsprofil
aufweist, korrigiert werden. Dies erfolgt vorzugsweise automatisch
in einem Rechner.
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Eine
Ermittlung einer Abweichung eines aktuellen Verbrauchsprofils von
einem zuvor gespeicherten Verbrauchsprofil für eine bestimmte Fahrsituation
kann beispielsweise auch zur Korrektur eines für eine andere Fahrsituation
gespeicherten Verbrauchsprofils verwendet werden. So ist es möglich, auf
Grundlage eines aktuell ermittelten Verbrauchsprofils auch andere
gespeicherte Verbrauchsprofile oder die Berechnungen auf deren Grundlage
entsprechend zu korrigieren und an den aktuellen Zustand des Unterseebootes
anzupassen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das aktuelle Verbrauchsprofil zum Erzeugen oder Ersetzen eines
gespeicherten Verbrauchsprofils automatisch oder durch Benutzereingabe
speicherbar. So kann beispielsweise dem Benutzer angezeigt werden,
dass das aktuelle Verbrauchsprofil von einem zuvor gespeicherten
Verbrauchsprofil für
dieselbe Fahrsituation abweicht, insbesondere um ein vorbestimmtes
Maß abweicht. Der
Benutzer kann dann entscheiden, ob er das aktuelle neue Verbrauchsprofil
zukünftigen
Berechnungen der Fahrdauer zugrundelegen will und dann das aktuelle
Verbrauchsprofil für
zukünftige
Berechnungen abspeichern. Dabei kann weiter bevorzugt vorgesehen
sein, dass die ersetzten, gespeicherten Verbrauchsprofile in einem
Speicher archiviert werden. So können
Veränderungen
des Zustandes des Unterseebootes dokumentiert werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Bestimmen der Restfahrtdauer
eines Unterseebootes, insbesondere zur Ausführung des zuvor beschriebenen
Verfahrens.
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Die
Vorrichtung ist besonders bevorzugt in einer Rechenanlage, beispielsweise
als Softwaremodul in einem Automationssystem oder einer Batterieüberwachungseinrichtung
des Unterseebootes ausgebildet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst zumindest eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen der Fahrgeschwindigkeit
und der aktuellen Leistungsaufnahme des Unterseebootes während der normalen
Fahrt des Unterseebootes. Wie oben beschrieben, kann dabei die gesamte
elektrische Leistungsaufnahme zentral erfasst werden, es ist jedoch auch
möglich,
die Leistungsaufnahme einzelner Aggregate, insbesondere des Propellermotors
separat zu erfassen. Die Vorrichtung zum Bestimmen der Restfahrtdauer
kann zum Erfassen der Fahrgeschwindigkeit und/oder der aktuellen
Leistungsaufnahme separate Sensoren verwenden oder aber auch auf
Daten von ohnehin im Unterseeboot vorhandenen Sensoren zurückgreifen.
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Ferner
weist die Vorrichtung in dem Rechner ein Profilerzeugungsmodul auf,
welches dazu dient, die situationsabhängigen Verbrauchsprofile zu
erstellen. Dies erfolgt kontinuierlich immer während der Fahrt des Unterseebootes.
Dabei ist das Profilerzeugungsmodul so mit der Erfassungseinrichtung
verbunden bzw. verknüpft,
dass es auf die von der Erfassungseinrichtung erfassten Daten zugreifen
kann und auf Grundlage dieser Daten, d. h. der von der Erfassungseinrichtung
erfassten Fahrgeschwindigkeit und der aktuellen Leistungsaufnahme
das gewünschte
aktuelle situationsabhängige
Verbrauchsprofil erstellen kann. Dazu kann das Profilerzeugungsmodul
noch mit weiteren Sensoren oder Schnittstellen zu anderen Systemen
des Unterseebootes verbunden sein, um weitere Daten bei der Verbrauchsprofil-Erstellung
zu berücksichtigen,
beispielsweise die Tauchtiefe oder Ähnliches.
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Ferner
weist die Vorrichtung ein Berechnungsmodul auf, welches derart ausgebildet
ist, dass es auf Grundlage eines von dem Profilerzeu gungsmodul erzeugten
Verbrauchsprofil und aktuellen Batteriedaten die Restfahrtdauer
des Unterseebootes oder eine Restkapazität einer Batterie des Unterseebootes
nach einer bestimmten Fahrtdauer vorausberechnen kann. Hierzu weist
die Vorrichtung, insbesondere deren Berechnungsmodul zweckmäßigerweise
eine Schnittstelle zu einer Batterieüberwachungseinrichtung auf,
um aktuelle Batteriedaten an den Rechner zu übergeben. Die aktuellen Batteriedaten
beinhalten insbesondere die aktuelle Restkapazität bzw. den aktuellen Ladezustand
der Batterien.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist somit derart ausgebildet, dass sie während der normalen Fahrt, immer,
die aktuelle Leistungsaufnahme des Unterseebootes erfasst und unter
Zuordnung zu der aktuellen Fahrgeschwindigkeit zugehörige situationsabhängige aktuelle
Verbrauchsprofile ermittelt bzw. berechnet. Dies ermöglicht es,
die Verbrauchsprofile kontinuierlich zu korrigieren oder zu aktualisieren, ohne
das spezielle Referenzfahrten erforderlich sind.
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Die
Vorrichtung ist darüber
hinaus vorzugsweise mit einem Speicher ausgestattet, in welchem ermittelte
Verbrauchsprofile für
bestimmte Fahrsituationen speicherbar sind. So können in dem Speicher Verbrauchsprofile
für verschiedene
Fahrsituationen abgelegt werden und von dem Berechnungsmodul für die Berechnung
der Restfahrtdauer oder der Restkapazität ausgelesen werden, wenn die
Berechnung für
eine bestimmte Fahrsituation durchgeführt werden soll.
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Ferner
ist besonders bevorzugt der Rechner mit einem Vergleichermodul ausgestattet,
welches derart ausgestaltet ist, dass ein von dem Profilerzeugungsmodul
ermitteltes bzw. erzeugtes aktuelles Verbrauchsprofil mit einem
in dem Speicher gespeicherten Verbrauchsprofil verglichen werden
kann. Dieser Vergleich erfolgt vorzugsweise automatisch und kontinuierlich
und immer zwischen Verbrauchsprofilen für dieselbe Fahrsituation. So
kann das Vergleichermodul Unterschiede zwischen dem aktuellen Verbrauchsprofil
und einem zuvor gespeicherten Verbrauchsprofil erkennen, welche
auf einen veränderten
Zustand des Unterseebootes schließen lassen. Darüber hinaus
ist es möglich,
diese Unterschiede bei der Berechnung der Restfahrtdauer zu berücksichtigen.
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Besonders
bevorzugt ist eine Anzeigevorrichtung vorgesehen, über welche
das Vergleichermodul die Vergleichsergebnisse ausgeben bzw. anzeigen
kann. So kann über
die Anzeigeeinrichtung einem Benutzer angezeigt werden, dass ein
aktuelles Verbrauchsprofil von einem für die zugehörige Fahrsituation zuvor gespeicherten
Verbrauchsprofil abweicht, so dass der Benutzer dann beispielsweise entscheiden
kann, ob die Berechnung der Restfahrtdauer auf Grundlage eines korrigierten
bzw. aktuellen Verbrauchsprofils anstelle des zuvor gespeicherten
Verbrauchsprofils durchgeführt
werden soll. Die Anzeigevorrichtung ist beispielsweise ein Bildschirm einer
Rechneranlage bzw. eines Automationssystems.
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Darüber hinaus
ist vorzugsweise eine Eingabeeinrichtung, beispielsweise eine Computertastatur vorgesehen, über welche
der Benutzer Befehle eingeben und den Rechner steuern kann. Dabei
ist bevorzugt vorgesehen, dass über
die Eingabeeinrichtung von einem Benutzer ein Speicherbefehl eingebbar
ist und der Rechner den Speicherbefehl derart verarbeitet, dass
ein aktuelles Verbrauchsprofil in dem Speicher gespeichert wird.
Dabei kann, wie oben anhand des Verfahrens beschrieben, ein älteres Verbrauchsprofil überschrieben
oder nur deaktiviert und archiviert werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
und das erfindungsgemäße Verfahren
sind vorzugsweise so ausgebildet, dass im laufenden Betrieb des
Unterseebootes im Hintergrund eine stetige Überwachung bzw. Erzeu gung von
Verbrauchsprofilen stattfindet, ohne dass spezielle Tätigkeiten
des Bedienpersonals und insbesondere keine speziellen Referenzfahrten erforderlich
sind. Vorzugsweise wird dem Bedienpersonal lediglich zur Anzeige
gebracht, wenn ein aktuelles Verbrauchsprofil von einem zuvor gespeicherten
Verbrauchsprofil für
die jeweilige Fahrsituation um ein bestimmtes Maß abweicht. So können der
Besatzung Veränderungen
des Unterseebootes, beispielsweise ein Bewuchs, zur Kenntnis gebracht
werden. Ferner ist der Besatzung die Möglichkeit gegeben, die Verbrauchsprofile,
welche gespeichert sind und auf deren Grundlage die Restfahrzeit
bzw. Restkapazität
berechnet werden soll, entsprechend anzupassen bzw. zu korrigieren.
Dies kann dann sehr einfach dadurch geschehen, dass das aktuelle
Verbrauchsprofil auf Befehl des Benutzers abgespeichert wird und
dann automatisch nachfolgenden Berechnungen zugrundegelegt wird.
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Nachfolgend
wir die erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform noch
einmal anhand des beigefügten
Blockschaltbildes erläutert.
Die Vorrichtung ist dabei besonders bevorzugt lediglich als Softwaremodul
in einem vorhandenen Automationssystem des Unterseebootes ausgebildet.
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Die
Vorrichtung weist ein Bedien- und Anzeigegerät 2 auf, über welches
ein Benutzer Befehle eingeben kann, beispielsweise Verbrauchsprofile bzw.
Fahrsituationen auswählen
kann, für
welche eine Berechnung der Restfahrzeit bzw. der Restkapazität erfolgen
soll. Ferner können über die
Anzeigeeinrichtung dem Benutzer die Ergebnisse der Berechnung und
der Überwachung
der Leistungsaufnahme zur Anzeige gebracht werden.
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Zentraler
Bestandteil ist eine Speicher- und Auswerteeinheit, in welcher die
situationsabhängigen Verbrauchsprofile
für verschiedene
Fahrsituationen gespeichert sind und welche in einem Profilerzeugungsmodul
die situationsabhängigen
Verbrauchsprofile erzeugt und die gewünschten Berechnungen der Restfahrtdauer
bzw. Restkapazität
ausführt.
Der Speicher- und Auswerteeinheit 4 werden verschiedene
Daten und Informationen zugeführt.
Zu diesem Zwecke ist die Speicher- und Auswerteeinheit 4 mit einer
Erfassungs- und Bearbeitungseinheit 6 für die Leistungsaufnahme aus
dem Bordnetz verbunden. Dabei kann die elektrische Leistungsaufnahme
des gesamten Bordnetzes zentral erfasst werden. Alternativ ist es
auch möglich,
die Leistungsaufnahme einzelner Aggregate separat zu erfassen, so
dass eine Zu- und Abschaltung dieser Aggregate bei der Berechnung
der Restfahrzeit berücksichtigt
werden kann. Insbesondere wird hier die Leistungsaufnahme des Propellermotors
erfasst.
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Ferner
ist eine Erfassungs- und Verarbeitungseinheit 8 für die Bootsgeschwindigkeit
vorhanden, welche die Speicher- und Auswerteeinheit 4 mit Daten über die
aktuelle Bootesgeschwindigkeit versorgt.
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Als
Drittes ist eine Erfassungs- und Verarbeitungseinheit für Batteriedaten 10 vorhanden,
welche die Speicher- und Auswerteeinheit 4 mit Daten über den
aktuellen Batteriezustand, insbesondere den aktuellen Ladezustand
der Batterien versorgt.
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Als
Viertes ist in dem gezeigten Beispiel eine Erfassungs- und Verarbeitungseinheit 12 für eine Brennstoffzellenanlage
und den vorhandenen Kraftstoff vorgesehen. Diese kann den vorhandenen Kraftstoff
beispielsweise für
ein Dieselaggregat und die vorhandenen Reaktanden für eine Brennstoffzellenanlage
erfassen, so dass für
die Berechnung der Restfahrzeit die von einer Brennstoffzellenanlage und/oder
von einer Dieselmaschine bereitstellbare Leistung mitberücksichtigt
werden kann.
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Die
Erfassungs- und Verarbeitungseinheiten 6–12 sind
vorzugsweise als Schnittstellen zu bzw. in einem Automationssystem
des Unterseebootes ausgebildet, so dass für die Vorrichtung zur Bestimmung der
Restfahrzeit keine speziellen Sensoren vorgesehen sein müssen, sondern
lediglich Daten verarbeitet werden, welche im Unterseeboot ohnehin
erfasst werden.
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- 2
- Bedien-
und Anzeigegerät
- 4
- Speicher-
und Auswerteeinheit
- 6
- Erfassungs-
und Verarbeitungseinheit für
die Leistungsaufnahme aus dem Bordnetz
- 8
- Erfassungs-
und Verarbeitungseinheit für
die Bootsgeschwindigkeit
- 10
- Erfassungs-
und Verarbeitungseinheit für
die Batteriedaten
- 12
- Erfassungs-
und Verarbeitungseinheit für Brennstoffzelle
und Kraftstoff